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Heinrich von Wittelsbach 19 November 1235 3 Februar 1290 in Burghausen aus dem Hause Wittelsbach war als Heinrich XIII ab 1253 Herzog von Bayern und der Pfalz ab 1255 als Heinrich I Herzog von Niederbayern womit er die Hauslinie Wittelsbach Niederbayern begrundete Von 1276 bis 1278 war er zudem Statthalter im Herzogtum Osterreich bevor darauf die Herrschaft der Habsburger dort ihren Anfang nahm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre und Regierungsbeginn 1 2 Herzog von Niederbayern 2 Dynastische Bedeutung 3 Familie 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre und Regierungsbeginn Bearbeiten Heinrich XIII war ein Sohn Herzogs Ottos II und der Welfin Agnes von Braunschweig Er wurde 1247 mit Elisabeth von Ungarn der Tochter Konig Belas IV verlobt 1253 versuchte er der Zweitgeborene mithilfe seines Schwiegervaters das Herzogtum Steiermark fur sich zu gewinnen wurde aber von Ottokar II Premysl von Bohmen daran gehindert 1 Nach dem Tod seines Vaters ubernahm Heinrich im November 1253 gemeinsam mit seinem Bruder Ludwig II die Regierung Bayerns und der Pfalz Obwohl es gegen geltendes Reichsrecht verstiess teilten sie 1255 das Land formal eine Nutzteilung faktisch aber eine Realteilung 2 Heinrich bekam das grossere reichere und fruchtbarere Niederbayern und verzichtete damit auf die Pfalz die zusammen mit Oberbayern zum Herrschaftsbereich Ludwigs gehorte Er leitete ab 1255 den ersten grossen Ausbau der Burg zu Burghausen ein die ihm und nachfolgenden Herzogen von Niederbayern zusammen mit der Burg Trausnitz in Landshut als Residenz diente und spater zur langsten Burganlage Europas ausgebaut werden sollte Eine Reihe von baulichen Elementen aus seiner Zeit sind heute noch auf der Burg zu Burghausen erhalten wie die innere Schlosskapelle die als eines der beeindruckendsten fruhgotischen Baudenkmaler in der Region gilt Herzog von Niederbayern Bearbeiten Heinrich zog sich mit der Landesteilung auch den Unmut der Bischofe seines Landesteils Passau Regensburg und Salzburg zu die gleichzeitig zur eben neu geschaffenen bohmisch osterreichischen Monarchie Ottokars von Bohmen gehorten Deshalb schloss der Passauer Bischof Otto von Lonsdorf 1257 mit Ottokar II ein Schutz und Trutzbundnis gegen die bayerischen Herzoge Im August 1257 drang der bohmische Konig nach Niederbayern ein und ruckte bis Altfraunhofen sudlich der Residenzstadt Landshut vor Mit Unterstutzung seines Bruders konnte Heinrich Ottokar 1258 bei Muhldorf am Inn zuruckschlagen Die Einigkeit zwischen den Brudern war allerdings nicht von Dauer spater gab es standige Zwistigkeiten und Kriege zwischen ihnen Ein weiterer Krieg zwischen Heinrich und Ottokar entstand 1257 auch um den Salzburger Streit zwischen Philipp von Karnten und Ulrich von Seckau in dem sich auch sein Bruder gegen ihn stellte und Heinrich verlor die Hoheit uber das Erzstift Salzburg und das Stift Passau 3 1262 und 1263 zog Heinrich dann zweimal gegen Salzburg wurde aber zuruckgeschlagen Er zerstorte jedoch 1262 im Gebiet des heutigen Bad Reichenhall die salzburgischen Burgen Kirchberg Vager und Amerang die in der Folge nicht mehr aufgebaut wurden Ein dritter Angriff 1264 hatte Erfolg und er zog in Salzburg ein Bald darauf wurde er vom Papst zum Ruckzug angewiesen 1266 wandte er sich gegen Passau und brandschatzte die Stadt 3 Mit der Anerkennung der Grenzen des Landes Salzburg im Raum des heutigen Rupertiwinkels durch Herzog Heinrich XIII begann der letzte Abschnitt der Ablosung des Erzbistums Salzburg von Bayern 1275 wurde Salzburgs westliche Grenze zum Chiemgau durch den niederbayerischen Herzog bestatigt In den weiteren Konflikten zwischen dem habsburgischen Konig Rudolf I den bohmischen Premysliden und den ungarischen Arpaden um die Anspruche am Babenberger Erbe wechselte Heinrich dann mehrfach die Fronten In den 1260ern war er Parteiganger seiner ungarischen Schwiegerfamilie Bela IV Stephan V gegen den Bohmen Ottokar Im Juli 1271 kurz nach den Gefechten an der Leitha drang er ins bohmische Osterreich oberhalb der Enns ein und plunderte dort 4 Schon im Friedensvertrag von Pressburg 3 Juli verzichtete Stephan V aber endgultig auf die Nachfolge und starb bald darauf 1273 wurde Rudolf von Habsburg zum Konig gekurt und es begannen dessen Auseinandersetzungen mit Ottokar von Bohmen Heinrich wandte sich gegen den Habsburger sein Bruder war dagegen zum Parteiganger Rudolfs geworden und auch dessen Schwiegersohn als Gemahl seiner altesten Tochter Mathilde Auch Ladislaus IV sein angeheirateter Neffe als neuer Konig von Ungarn wandte sich Rudolf zu und entzog Heinrich die Unterstutzung Heinrich hingegen unterzeichnete schon im Januar 1273 ein Schutz und Trutzbundnis mit Ottokar 4 und im Oktober 1274 trafen sie sich in Pisek um die Opposition gegen den neuen Konig zu besprechen 4 Sie verweigerten Rudolf die Huldigung Auf dem Reichstag in Nurnberg November 1274 wurden sie wie andere Reichsfursten auch aufgefordert dies nachzuholen 4 Schon im Mai 1275 auf dem Reichstag in Augsburg wurden die Babenberger Lehen Ottokar aberkannt Revindikationspolitik und im Juni 1275 die Reichsacht uber Ottokar verhangt als er sie nicht herausgegeben hatte Heinrich aber ging auf Rudolfs Seite uber da Rudolf ihm die Hochzeit zwischen seiner zweitaltesten Tochter Katharina und Heinrichs Sohn Otto angeboten hatte mit der Pacht von Osterreich ob der Enns heutiges Oberosterreich als Mitgift 2 und einer Handsalbe von 40 000 Mark Silber angereichert 4 und das Mitkurrecht zusicherte Rudolf stiftete am 29 Mai 1276 auch einen Friedensschluss zwischen Ludwig und Heinrich 4 Konig Ottokar verlor damit seinen wichtigsten Verbundeten Uber die Donau wo er sich mit einem Aufgebot Heinrichs traf zog Rudolf gegen Ottokar und erzwang im Oktober 1276 die Ruckgabe Osterreichs an das Reich 4 Heinrich wurde per 21 November 1276 als Vikar Statthalter in Osterreich eingesetzt 5 und blieb bis Juni 1278 im Amt Dann wechselt er aber wieder in das Lager Ottokars vermutlich weil sich die abgesprochene Heirat der Kinder verzogerte 2 die Niederbayern kampften daher in der Schlacht bei Durnkrut und Jedenspeigen 26 August 1278 unter bohmischer Flagge 4 1279 besetzte Rudolf auch Oberosterreich 4 Trotzdem scheint Rudolf Heinrich den Verrat verziehen zu haben wie er denn nach Durnkrut allgemein eine Aussohnungspolitik gegenuber den Reichsfursten betrieb 1279 schlossen Otto und Katharina in Wien den Ehebund wenn auch die Pacht in Oberosterreich hinfallig und die Mitgift auf 3000 Mark herabgesetzt wurde 6 Im Mai 1281 belehnte Rudolf seinen Sohn Albrecht mit Osterreich womit auch Heinrichs Aussichten im Osten endgultig beendet waren und er als Herzog eines im Reich nur geduldeten Territoriums verblieb seine Sohne mussten wie er mit seinem Bruder das Erbe in gemeinsamer Regentschaft antreten 1289 verlor Heinrich auch wegen fehlender Unterstutzung durch seinen Bruder Ludwig die Kurstimme Bayerns an das Konigreich Bohmen unter Wenzel II wodurch Bayern seinen bedeutenden Einfluss in der Reichspolitik zunachst einbusste 3 Heinrich starb 1290 und wurde im Kloster Seligenthal begraben Dynastische Bedeutung BearbeitenHeinrich war der Begrunder der niederbayerischen Linie der Wittelsbacher die kurzzeitig auch in Ungarn zur Regierung gelangte im Jahre 1340 ausstarb und von den Nachkommen seines oberbayerischen Bruders Ludwig beerbt wurde Familie BearbeitenEr heiratete 1250 Elisabeth von Ungarn 1236 1271 die Tochter des Bela IV venerabilis Konigs von Ungarn und Kroatien Herzogs der Steiermark aus dem Geschlecht der Arpaden und der Maria Laskaris von Nicaa Tochter des byzantinischen Kaisers Theodoros I Mit ihr hatte er sieben Kinder Elisabeth 1258 1314 starb als Nonne in Kloster Seligenthal 7 Otto III 1261 1312 1279 in Wien mit Katharina von Habsburg 1256 1282 Tochter Rudolfs I Heinrich 1262 1280 Sophie 1264 1284 1277 in Landshut mit Poppo VIII von Henneberg 1279 1291 Katharina 1267 1310 1277 mit Friedrich Tuta Markgraf der Lausitz Ludwig III 1269 1296 ledig und kinderlos verstorben Stephan I 1271 1310 1297 mit Jutta Judith von Schweidnitz 1285 87 1320 Tochter Herzogs Bolko I Einzelnachweise Bearbeiten Sigmund Ritter von Riezler Heinrich XIII Herzog von Baiern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 466 470 a b c Kurt Reindel Heinrich XIII Herzog von Bayern In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 344 f Digitalisat a b c Marion Wagner Bearb Herzog Heinrich XIII von Bayern Heinrich I als Herzog von Niederbayern Nicht mehr online verfugbar In phil uni passau de 17 August 2004 archiviert vom Original am 11 Juni 2007 abgerufen am 21 Oktober 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www phil uni passau de a b c d e f g h i Die Herzogtumer Osterreich Steiermark und Karnten 1270 1280 Nicht mehr online verfugbar In primanocte at Mittelalterverein Prima Nocte archiviert vom Original am 16 Juli 2012 abgerufen am 21 Oktober 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot primanocte at vergl Liste der Markgrafen und Herzoge von Osterreich im Mittelalter Johann Loserth Rudolf I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 487f siehe Glasfenster aus Kloster Seligenthal im Bayerischen NationalmuseumVorgangerAmtNachfolgerOtto II Herzog von Bayern 1253 1255 Otto II Pfalzgraf bei Rhein 1253 1255Ludwig II Herzog von Niederbayern 1255 1290Otto III Ludwig III und Stephan I Ottokar Premysl Herzog Statthalter in Osterreich 1276 1278Albrecht I Reichsverweser dann Herzog Normdaten Person GND 133802515 lobid OGND AKS VIAF 38117343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich XIII ALTERNATIVNAMEN Heinrich XIII Bayern Heinrich von Wittelsbach Heinrich I von Wittelsbach NiederbayernKURZBESCHREIBUNG erster Herzog von NiederbayernGEBURTSDATUM 19 November 1235STERBEDATUM 3 Februar 1290STERBEORT Burghausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich XIII Bayern amp oldid 227948280