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Das Land Salzburg auch Salzburger Land ist heute ein Bundesland Osterreichs Salzburg war zuerst gut 600 Jahre Teil Bayerns dann etwa 500 Jahre selbstandiges Furstentum im Staatsverband des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation 1805 bis 1810 und endgultig nach dem Wiener Kongress 1816 kam das Land Salzburg ausser dem Rupertigau zu Osterreich Es teilt nun seit 200 Jahren dessen historische Entwicklung Das Salzburger WappenDas Land Salzburg in seinen heutigen Grenzen mit seinen GauenSiehe auch Geschichte der Stadt Salzburg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Antike 1 1 Salzburg bis zur Hallstattzeit 1 2 Hallstattzeit und La Tene Zeit 1 3 Romerzeit 1 4 Zeit der Volkerwanderung 2 Salzburg als Teil Bayerns 2 1 Vom heiligen Rupert bis zum Erzbistum 2 2 Das Erzbistum bis zum Investiturstreit 2 3 Vom Investiturstreit bis zur Landeswerdung Salzburgs 2 4 Von der Landeswerdung zum Erzstift 3 Salzburg als geistliches Furstentum im romisch deutschen Reich 3 1 Das Erzstift bis zum Igelbund 3 2 Vom Igelbund zum Bauernkrieg 3 3 Vom Bauernkrieg zu ersten Protestantenausweisungen 3 4 Die Blutezeit des Erzbistums und die Vertreibung der Protestanten 3 5 Das Erzstift nach der Protestantenemigration 4 Die Zeit Napoleons 4 1 Das Kurfurstentum Salzburg 4 2 Salzburg zwischen Osterreich und Bayern 5 Salzburg im Kaisertum Osterreich 5 1 Der oberosterreichische Salzburgkreis 5 2 Das Kronland Salzburg 6 Salzburg als osterreichisches Bundesland und als Reichsgau 6 1 Das Bundesland nach dem Ersten Weltkrieg 6 2 Der Reichsgau in nationalsozialistischer Zeit 6 3 Das Bundesland nach dem Zweiten Weltkrieg 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte und Antike BearbeitenSalzburg bis zur Hallstattzeit Bearbeiten Die Anwesenheit von Menschen im Raum des heutigen Landes Salzburg lasst sich bis in die Altsteinzeit zuruckverfolgen Funde von Knochen Steinwerkzeugen und Reste von Holzkohle einer Feuerstelle in der Schlenken Durchgangshohle Gemeinde Vigaun im Tennengau sind 40 000 Jahre alt Dies belegt dass auch in der letzten Zwischen Eiszeit altsteinzeitliche Jager und Sammler das Land durchstreiften 1 Das Mesolithikum 14 000 4 500 v Chr wird in Salzburg durch Geratefunde aus Silex etwa in Maxglan Stadtteil der Stadt Salzburg vom Durrnberg vom Hugel St Nikolaus bei Golling oder die eines Kindergrabes in Elsbethen Flachgau belegt 2 die auf die dauernde Anwesenheit der jagenden und umherziehenden Menschen hinweisen Die Jungsteinzeit 4 500 1 900 v Chr ist durch zahlreiche Siedlungsfunde belegt Zu Siedlungsschwerpunkten wurden damals die Inselberge im Salzburger Becken vor allem am Rainberg und am ehemaligen Grillberg in Elsbethen heute zur Ganze abgebaut Aber auch in Tallagen wurden Reste grosserer Siedlungen ausgegraben Mattsee Liefering Kleinere Siedlungen oder Wohnstellen waren am Hellbrunner Berg am Georgenberg bei Kuchl oder am Adneter Riedl Aber auch in den Gauen Innergebirg gibt es Siedlungsspuren etwa am Hohenwerfen am Gotschenberg bei Bischofshofen im Pongau am Biberg bei Saalfelden am Steinernen Meer oder bei Burgstall nachst Gries im Pinzgau Landesweit sind heute Uber 80 Fundstellen aus der Jungsteinzeit bekannt 3 In der Bronzezeit etwa 1900 1250 v Chr erlangte das heutige Land Salzburg eine uberregionale Bedeutung Die Kupfervorkommen in der Grauwackenzone um Bischofshofen und Muhlbach am Hochkonig machten die Region zum grossten Kupfer Bronze Produzenten der Ostalpen mit weitreichenden Handelsbeziehungen Besonders in den Bergbaugebieten des Pongaus in St Johann im Pongau aber auch des Pinzgaues Stuhlfelden Viehhofen war eine grossere Bevolkerungsdichte gegeben Mit Rohkupfer und Halbfertigwaren z B Bronzereifen wurde reger Handel betrieben Die Siedlung am Rainberg in der heutigen Stadt Salzburg damals die grosste Siedlung der Region war das wichtigste Handelszentrum im heutigen Land Salzburg In der Urnenfelderzeit etwa 1250 750 v Chr mit ihrer typischen Bestattungsform gehorte Salzburg gemeinsam mit Bayern zur nordalpinen Urnenfelderkultur Aus dieser Zeit wurden Wohnstatten Grabaufschlusse Hort Weihe und Einzelfunde ausgegraben Aus allen Gauen ausgenommen dem Lungau liegen reiche Funde vor Allein aus der Stadt sind 31 verschiedene Fundstellen bekannt 4 Hallstattzeit und La Tene Zeit Bearbeiten In der Hallstattzeit von 750 bis 450 v Chr wurde der Kupferbergbau gegenuber dem neuen Werkstoff Eisen weniger bedeutsam Der Bedeutungsschwund verbunden mit einem raueren Klima fuhrte zu einem Bevolkerungsruckgang in den Gebirgsgauen des Landes Neues Zentrum wurde das Salzburger Becken vor allem der Durrnberg bei Hallein durch den Salzbergbau der erstmals ebenso wie in Hallstatt in Oberosterreich als Untertagbau betrieben wurde Im Flachgau sind vor allem die vielen Hugelgraber bemerkenswert Im 5 Jahrhundert v Chr entwickelte sich die keltische Hallstattkultur zur La Tene Zeit weiter Die Salzgewinnung am Durrnberg fuhrte das Land zu einer wirtschaftlichen Hochblute die bereits vorindustrielle Formen erreichte In den Hohen Tauern wurde Gold im Waschverfahren gewonnen Vermutlich wurde in der La Tene Zeit schon Salz im Laugeverfahren gewonnen Nur auf diese Weise konnte einwandfreies Blanksalz hergestellt werden Auf Salzburger Boden wurden die Namen zweier keltischer Stamme bekannt die Alaunen im Raum um das Salzburger Becken und die Ambisonten im Innergebirg vor allem im Raum Saalfelden von denen sich der Name Pinzgau ableitet Viele Orts Gewasser und Flurnamen im Land Salzburg sind keltischen Ursprungs etwa Anif Adnet Gnigl Lammer Enns Fritzbach Gastein Rauris und Iuvavum ein keltischer Name im Raum der Stadt Salzburg Mit den Romern in Italien pflegten die Kelten regen Handel und gingen mit diesen Bundnisse ein bzw unterzeichneten Schutzvertrage 5 Seit der Grundung der Stadt Aquileia 181 v Chr in der Provinz Venetien am Adriatischen Meer intensivierten sich die Handelsverbindungen zwischen den Kelten im Alpenraum und den Romern Salz Gold Eisen Pelze Lederwaren und Speik wurden uber die alten Saumpfade exportiert wahrend die keltische Oberschicht sich an Olivenol Wein den Gewurzen und den Luxuswaren aus der Handelsstadt am Mittelmeer erfreute Romerzeit Bearbeiten Mit der Besetzung des Alpenraumes 15 v Chr begann im Salzburger Raum die 500 jahrige Herrschaft der Romer Die keltische Urbevolkerung wurde schrittweise romanisiert sie bewahrte aber auch viele keltische Traditionen nbsp Romischer Silber Denar mit Reliefbild von Kaiser ClaudiusViele keltische Hohensiedlungen wurden wahrend der Pax Romana aufgelassen Die Menschen siedelten sich in den Talern in neuen romischen Orten an oder mussten sich im Auftrag der romischen Machthaber dort ansiedeln etwa Ani Immurium Vocario Cucullae Tarnantum Unter Kaiser Claudius 41 54 n Chr erhielt Norikum mit seiner Hauptstadt Virunum am Magdalensberg in Karnten den Status einer romischen Provinz Iuvavum auf dem Gebiet der heutigen Stadt Salzburg gelegen wurde Municipalstadt und verwaltete einen Bezirk der grosser war als das heutige Bundesland Salzburg und dabei Teile des heutigen Chiemgaus des Attergaus und Gebiete im westlichen Tirol umfasste Die Gebirgstaler waren damals dunn besiedelt im Salzburger Becken entstanden zahlreiche romische Gutshofe Die genaue Lage des Forum als Mittelpunkt des romischen Iuvavum ist unbekannt sie wird zwischen Kaigasse und Domplatz vermutet In der jetzigen Kaigasse stand ein grosser Tempel und am heutigen Residenzplatz moglicherweise ein Ehrenbogen Bedeutende Funde aus der Romerzeit sind ein Fragment einer astronomischen Wasseruhr Raum Linzergasse 1 Jahrhundert eine Statuette des Genius loci Alte Universitat und ein Acheloos Mosaik am Mozartplatz Der grosste romische Friedhof lag am Fuss des Burglsteins am Ausseren Stein 6 Die beiden Salzachufer waren in der Romerzeit offensichtlich durch eine holzerne Brucke verbunden Die Strasse uber den Radstadter Tauern die uber diese Brucke fuhrte verband Virunum mit Iuvavum Nach 170 n Chr wurde die pax romana erstmals durch die Markomannen Kriege und deren Verwustungen gestort Die Bevolkerung hatte schwer unter den Kriegswirren verstarkt durch Epidemien zu leiden Iuvavum wurde zerstort Uber das erneuerte romische Strassennetz konnte der Wohlstand in der Folge weitgehend wiederhergestellt werden Um 200 n Chr liess Kaiser Septimius Severus einen Weg uber das heutige Obertauern und weiter uber die Leisnitzhohe ostlich des Katschbergs zwischen den heutigen Orten Sankt Margarethen im Lungau und Rennweg am Katschberg nach Teurnia ausbauen Die norisch ratische Voralpenstrasse verband Iuvavum mit Augusta Vindelicorum dem heutigen Augsburg im Westen und Ovilava heute Wels im Osten Im 3 und 4 Jahrhundert wurde Norikum vor allem durch Einfalle der Alemannen verwustet Kaiser Diokletian 287 305 n Chr teilte die Provinz in Ufernorikum Noricum Ripense und Binnennorikum Noricum Mediterraneum Der nordlich der Alpen gelegene Bezirk Iuvavum gehorte zu Ufernoricum der Lungau bereits zu Binnennorikum Ab 350 breitete sich das Christentum uber die stadtischen Zentren auch im Bezirk Iuvavum aus Im 5 Jahrhundert wurde die Lage in Norikum durch Einfalle der Goten Vandalen Alanen und Hunnen druckend Die Landbevolkerung Norikums unternahm einen Aufstand gegen die immer hoher werdenden Steuerlasten der 430 bzw 431 niedergeschlagen wurde Das Wirken des heiligen Severin von Noricum 455 482 der auch nach Cucullae Kuchl und Iuvavum kam verhinderte noch einmal den Zusammenbruch der romischen Herrschaft Zeit der Volkerwanderung Bearbeiten 488 befahl der Heerfuhrer Odoaker der den letzten romischen Kaiser abgesetzt hatte den Abzug der romischen Bevolkerung nach Italien ein Teil der romanisierten Bevolkerung blieb aber trotzdem in Norikum In der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts erfolgte die bajuwarische Zuwanderung zuerst in den heutigen Flachgau den Rupertiwinkel und das Saalfeldner Becken Mit der Salzburger Romania nahmen die Bajuwaren friedliche Kontakte auf Fruhbajuwarische Ortsnamen enden auf die Silben ing ham oder heim wie Anthering Siezenheim Die Salzburger Romania hielt im Raum zwischen der Altstadt von Salzburg bis uber den Pass Lueg in den nordlichen Pongau noch langere Zeit ihre Kultur Romanische Siedlungsinseln im Norden von Iuvavum sind teils noch heute als sog Walchen Orte erkennbar etwa Seewalchen Strasswalchen Wals Gegen Ende des 6 Jahrhunderts erfasste den Lungau den Ennspongau die beiden Arltaler das Gasteiner und das Rauriser Tal eine slawische Siedlungswelle Berg Flur und Ortsnamen wie Gurpitschek Granitzl Goriach Lessach Stranach und Weisspriach sind slawischer Herkunft Salzburg als Teil Bayerns BearbeitenVom heiligen Rupert bis zum Erzbistum Bearbeiten nbsp Hl Rupert von Salzburg Dargestellt mit dem Salzfass in der Hand 696 kam der frankische Missionar Rupert uber Regensburg Lauriacum Lorch und Seekirchen am Wallersee nach Iuvavum Nach seinem erfolgreichen Wirken in der baierischen Hauptstadt Regensburg Castra Regina hatte ihn der baierische Herzog Theodo II entsandt um eine geeignete Stadt fur die Errichtung eines Missionsklosters zu finden Lauriacum an der Enns lag an der Grenze zum Gebiet der kriegerischen Awaren weshalb Rupert die Stadt fur sein Unternehmen als ungeeignet empfand Als er Richtung Salzburg zog verweilte er kurze Zeit in Seekirchen am Wallersee Dort grundete er erstmals eine Kirche auf Salzburger Boden Die verlassene Municipalstadt Iuvavum erschien Rupert dann als geeignetster Ort fur seine Mission Hier uberdauerte eine romanisch gepragte Bevolkerung die vermutlich im Raum der Oberen Burg Castrum superius am Nonnberg und am Festungsberg lebte und hier bestand vermutlich auch eine Monchsgemeinschaft Zwischen Rupert und den Resten der Salzburger Keltoromanen die ihr Christentum aus der Zeit der romischen Antike bewahrt hatten entwickelte sich rasch eine Zusammenarbeit Die romanische Klostergemeinschaft erneuerte Rupert und weihte sie dem heiligen Peter Er liess zudem im spateren Dombezirk eine erste Kirche errichten Das Verbruderungsbuch von St Peter nennt bis 745 sechs Nachfolger des Salzburger Landespatrons Rupert funf von ihnen mit romanischen Namen Herzog Theodo II stattete das Kloster mit reichen Gutern im Salzburggau heute Flachgau Tennengau Rupertigau und Teilen des Berchtesgadner Landes aus besonders mit Solequellen und Salzpfannen in Reichenhall die Iuvavum bald den neuen Namen Salzburg einbrachten Rupert begab sich 711 in den Pongau und grundete zu Ehren des hl Maximilian die Maximilianszelle in der Ortschaft Pongo heute Bischofshofen Um 713 veranlasste Rupert die Grundung eines Frauenklosters auf dem Salzburger Nonnberg und setzte seine Nichte Erintrudis als erste Abtissin ein Sowohl das Kloster Nonnberg als auch das Kloster St Peter sind die altesten noch heute bestehenden Klostergemeinschaften nordlich der Alpen 716 oder 718 starb Rupert wahrscheinlich in seiner fruheren Heimatstadt Worms 739 wurde Salzburg neben Regensburg Passau Freising und Saben durch die Kirchenreform des heiligen Bonifatius offiziell zum Bistum erhoben Rupert hatte in seiner Tatigkeit bereits die wesentlichen Voraussetzungen fur eine bischofliche Diozese erfullt 740 wurde die Cella in Bisontia heute Zell am See ebenfalls von Salzburg aus gegrundet nbsp Kirche in Maria Saal an deren Stelle Mitte des 8 Jh durch Virgilius von Salzburg eine der ersten Kirchen Karntens errichtet wurdeZwischen 745 und 784 wirkte der hochgelehrte irische Missionar Virgil in Salzburg Der hl Bonifatius begegnete dem neuen Kirchenvorsteher dabei mit grosser Skepsis und verklagt ihn beim Papst weil Virgil von der Kugelgestalt der Erde sprach und an die Theorie der Antipoden glaubte Trotzdem wurde Virgil 755 Bischof von Salzburg Unter seiner Herrschaft wurde Salzburg zu einem Zentrum der Wissenschaft und Kultur in Europa Schreibschule Literatur Tassilokelch Cutbercht Codex etc Ausserdem war Virgil ab 743 Organisator der Mission im slawischen Karantanien Trotz einiger Ruckschlage gelang die Grundung der Missionskirchen in Maria Saal und Teurnia heute bei Spittal an der Drau Virgil grundete auch die Kloster Otting im Rupertigau und Mattsee im Flachgau Am 24 September 774 weihte Virgil in Salzburg den ersten Dom des neuen Bistums ein Dieses Bauwerk war eines der grossten seiner Zeit 66 Meter lang 33 Meter breit dreischiffig mit einem Atrium vor der Westfassade und einem Baptisterium Im Zuge der Einweihung der Bischofskirche wurden die Reliquien des hl Rupert von Worms nach Salzburg ubergefuhrt Nach weiteren zehn Jahren erfolgreicher Tatigkeit im Bistum Salzburg starb der hl Virgil am 27 November 784 Das Erzbistum bis zum Investiturstreit Bearbeiten Auch der Nachfolger Virgils war eine fur Salzburg bedeutende Personlichkeit 785 wurde Arno arn der Adler auf Betreiben Karls des Grossen Abt von St Peter und Bischof von Salzburg Mit ihm erweiterte sich die Missionstatigkeit Salzburgs uber Karantanien hinaus bis an den Plattensee in Pannonien im heutigen Ungarn Nach der Absetzung des letzten Agilolfingers des Bayernherzogs Tassilo III 788 bestatigte Karl der Grosse 790 der Salzburger Kirche alle von Bayern bis dahin verliehenen Guter in der Notitia Arnonis dem Arnonischen Guterverzeichnis Am 20 April 798 erhob Papst Leo III Arno zum Erzbischof der damit geistliches Oberhaupt von Bayern mit den Suffraganbistumern Passau Regensburg Freising und Saben wurde Aufgrund der intensiven Missionstatigkeit und der reichen Ausstattung hatte Salzburg den Vorrang vor Regensburg erhalten Das Erzbistum Salzburg mit seinen Suffraganbistumern wurde nach dem Erzbistum Mainz die grosste Erzdiozese nordlich der Alpen In Unterpannonien zwischen Drau und Donau errichteten die Salzburger Missionare in den folgenden Jahren 30 Kirchen Das Bistum Passau missionierte dabei donauabwarts die spater osterreichischen Lander und Oberpannonien wahrend das Patriarchat Aquileia in Friaul den heute slowenischen Raum christianisierte 811 wurde zwischen dem Erzbistum Salzburg und dem Patriarchat Aquileia die Drau als Grenze festgelegt nbsp Die Gebietsaufteilung im Vertrag von Verdun 843Unter den Erzbischofen Adalram 821 836 Liupram 836 859 Adalwin 859 873 und Theotmar Dietmar I 873 907 entfaltete sich eine rege Salzburger Missionstatigkeit im damals slawischen Unterpannonien in den heutigen Komitaten Vas und Zala Den slawischen Fursten Pribina und seinem Sohn Kocel wurde mit der Hilfe Salzburger Handwerker und Kunstler in Zalavar Moosburg am Plattensee eine Residenz errichtet Der ostfrankische Konig Ludwig der Deutsche machte der Salzburger Kirche 860 zur Ausstattung der 30 Missionskirchen eine reiche Schenkung Die zahlreichen Guter in Karnten Steiermark im heutigen Burgenland in Niederosterreich und Ungarn verblieben grossteils bis ins fruhe 19 Jahrhundert beim Salzburger Metropolitanverband Nicht ganz geklart sind die Grunde warum ab 866 auf Betreiben des Papstes Nikolaus I die byzantinischen Missionare Kyrill und Method die Mission im slawischen Furstentum in Pannonien ubernahmen und so die Salzburger Kirche ihren Einflussbereich schon vor der Ankunft der Magyaren verlor Mit der Landnahme durch die Magyaren musste die Salzburger Missionstatigkeit im pannonischen Raum dann zur Ganze aufgegeben werden 907 fiel in der Schlacht von Pressburg im Kampf der Bayern gegen die Magyaren Ungarneinfalle auch der Salzburger Erzbischof Theotmar Dietmar I nbsp Salzachschleife mit der Halbinsel Laufens gegenuber liegt OberndorfAb dem 10 Jahrhundert waren die Salzburger Erzbischofe Kanzler Erzkaplan erst von Bayern spater des gesamten Ostfrankenreichs Ab 1026 wahrend der Regentschaft von Erzbischof Theotmar Dietmar II 1025 1041 wurden mit dem Amt der Salzburger Erzbischofe als besonderes Privileg auf Dauer die Vollmachten eines papstlichen Legaten verbunden sodass sie Entscheidungen anstelle des Papstes treffen durften Die Tatigkeiten des Salzburger Erzbischofs beschrankten sich dem Verlust der Missionsgebiete wieder verstarkt auf das eigene Land Ab der Regierungszeit Erzbischof Hartwigs 991 1023 setzte die zweite Kultivierung des Landes besonders in den Gebirgsgauen ein Viele Nebentaler von Salzach Saalach Enns und Mur wurden damals fur die landwirtschaftliche Nutzung erschlossen 923 wurde im Lungau als Mutterpfarre eine erste Kirche in Pfarr heute Mariapfarr errichtet 996 verlieh Kaiser Otto III der Stadt Salzburg einen taglichen Markt und das Maut und Munzrecht 1002 ubergab Konig Heinrich II ein Gut mit Mauten und Tavernen das spatere Mauterndorf an Erzbischof Hartwig unter der Bedingung es nach seinem Tode dem Salzburger Domkapitel zu ubertragen Um 1050 wurde Laufen an der Salzach erstmals als Stadt erwahnt und entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem Hauptsitz der Salzverfrachtung auf Salzach und Inn nbsp Festung HohenwerfenVom Investiturstreit bis zur Landeswerdung Salzburgs Bearbeiten Die Regierungszeit von Erzbischof Gebhard 1060 1088 fallt in die Zeit des Investiturstreits Gebhard ehemals Hofkaplan und Reichskanzler von Kaiser Heinrich III ergriff dabei fur Papst Gregor VII Partei Als Erzbischof grundete Gebhard 1072 mit dem Bistum Gurk in Karnten das erste der vier Salzburger Eigenbistumer dem spater Chiemsee ab 1215 Seckau ab 1218 und Lavant ab 1225 folgen sollten 1074 grundete der Erzbischof das Kloster Admont in der Steiermark Er stattete es mit grossen Waldgebieten im Pongauer Fritztal aus die im 8 Jahrhundert als Schenkung an die Maximilianszelle in Pongo Bischofshofen vergeben worden waren Durch die Parteinahme Gebhards fur den Papst und den Gegensatz zum spateren deutschen Kaiser Heinrich IV wurde die politische Lage in der Folge immer ernster weshalb er 1077 begann die drei bedeutendsten Burgen des Erzbistums Salzburg zu errichten die Festungen Hohensalzburg Hohenwerfen und die Petersburg in Friesach der damals bedeutendsten Salzburger Stadt neben der Hauptstadt Im selben Jahr schon musste Gebhard Salzburg verlassen und bis 1086 in Schwaben und Sachsen im Exil bleiben 1088 starb Gebhard auf der Burg Hohenwerfen Der kaisertreue Gegenerzbischof Berthold von Moosburg 1085 1106 und der papsttreue Thiemo 1090 1101 waren jeweils von den gegnerischen Parteien des Investiturstreits eingesetzt worden weshalb sie abwechselnd Vertriebene oder Regierende waren nbsp Pettau an der Drau heute Ptuj in Slowenien gehorte zum ErzbistumErzbischof Konrad I von Abensberg 1106 1147 wurde zum grossen Reorganisator des Erzbistums Er liess in den weit verstreuten Salzburger Besitzungen neue Burgen errichten etwa Reichenburg an der Save bei Brezice Rann und Ptuj Pettau an der Drau Abbildung rechts oder weiter ausbauen wie Hohensalzburg Hohenwerfen und die Petersburg und besetzte sie mit verlasslichen adeligen Dienstmannen Ministerialen Im Zuge der grossangelegten Augustiner Chorherren Reform wurden 17 Kloster des Erzbistums reformiert oder neu gegrundet etwa Berchtesgaden Baumburg Hoglworth Bischofshofen Zell am See Reichersberg In der Stadt Salzburg erweiterte Konrad I den Dom durch ein Westwerk mit zwei machtigen Turmen und verlegte die erzbischofliche Residenz in die unmittelbare Nachbarschaft der Bischofskirche Ausserdem wurden die ersten Spitaler in der Stadt gegrundet Mit dem Durchschlag durch den Monchsberg fur den Almkanal zur kunstlichen Wasserversorgung der Stadt liess Konrad eine technische Meisterleistung des Hochmittelalters verwirklichen 7 nbsp Friedrich I BarbarossaErzbischof Eberhard I genoss in Europa hochstes Ansehen und konnte mit hohem Geschick die Gegensatze zwischen Kaiser und Papst uberbrucken Kaiser Friedrich I Barbarossa verhangte aber dann 1166 uber das Erzbistum Salzburg unter Erzbischof Konrad II von Babenberg die Reichsacht Fur Salzburg wurde dies eine Zeit von Verwustungen und Zerstorungen Die Stadt Salzburg brannte Angeblich wurde sie durch die Grafen von Plain im Auftrag Barbarossas in der Nacht vom 4 auf den 5 April 1167 niedergebrannt Am Hoftag in Salzburghofen Freilassing 1169 entzog Barbarossa Erzbischof Adalbert III von Bohmen 1168 1177 und 1183 1200 vorubergehend die Herrschaft uber das Erzbistum In der Zeit von 1177 bis 1183 war der kaisertreue Konrad III von Wittelsbach 1177 1183 Erzbischof Erzbischof Konrad begann 1181 nach dem Stadtbrand mit dem Bau des grossartigen romanischen Doms in Salzburg sein Nachfolger Adalbert vollendete das Meisterwerk Dieser Dom vermutlich dreischiffig mit zwei seitlichen Kapellenfluchten oder mit funf Kirchenschiffen sowie mit funf Turmen war grosser als sein heute bestehender fruhbarocker Nachfolgebau Solaris Mit der Wiederaufnahme des Salzbergbaus am Durrnberg bei Hallein 1190 kam es zum Konflikt mit den Bayernherzogen um die Verteilung der Rechte uber alle Salzpfannen zwischen Reichenhall dem Klosterstift Berchtesgaden und Durrnberg Erzbischof Adalbert liess Reichenhall in Brand stecken und schrankte die Rechte der bayerischen Salzherren ein Seit dem 7 Jahrhundert hatte das Erzbistum Salzburg einige Solequellen in Reichenhall und Berchtesgaden besessen die Erzbischofe konnten diese Besitzungen jedoch in der Folge nicht halten Mit der Wiederentdeckung der keltischen Salzbergwerke am Durrnberg und dem Bau einer Saline in Hallein errang das Erzbistum gegenuber seinen Nachbarn die wirtschaftliche Vorherrschaft im mitteleuropaischen Salzhandel wieder zuruck Von der Landeswerdung zum Erzstift Bearbeiten nbsp Krypta im Dom des ehemaligen Eigenbistums GurkDer Nachfolger Adalberts Erzbischof Eberhard II von Regensberg 1200 1246 war kaiserlich gesinnt und ein entschiedener Parteiganger der Staufer Er war der letzte Erzbischof Salzburgs der die Politik des Heiligen Romischen Reichs massgeblich mitbestimmte Gleichzeitig gilt er als der Begrunder des Landes Salzburgs Ihm gelang es wahrend seiner Regentschaft aus Grafschaften Gerichten und Vogteien innerhalb Bayerns ein geschlossenes Herrschaftsgebiet aufzubauen Eberhard II erwirkte zudem die Grundung dreier weiterer Eigenbistumer Bistum Chiemsee 1216 Bistum Seckau 1218 und Bistum Lavant 1226 Das Bistum Chiemsee sollte ursprunglich auf der Herreninsel im Chiemsee errichtet werden Da aber die Monche des dort befindlichen Klosters Bedenken gegen die Bistumsgrundung beim Papst anmeldeten wurde der Bischof von Chiemsee mit dem damals baulich erweiterten und vergrosserten Augustiner Chorherrenstift in Bischofs Hofen der ehemaligen Maximilianszelle von Pongo ausgestattet Die Bischofe von Chiemsee ubernahmen bald die Funktion des Weihbischofs der Salzburger Erzbischofe und waren damit deren Stellvertreter Sie residierten abwechselnd in der Stadt Salzburg und in ihrem Bischofssitz in Bischofs Hofen nicht aber auf der unter bayerischer Landeshoheit stehenden Insel Herrenchiemsee Sie sollten dann 1304 im neu errichteten Chiemseehof im Kaiviertel der Landeshauptstadt eine weitere standesgerechte Residenz finden 1213 kam im Rahmen des Landesausbaus durch Erzbischof Eberhard II der gesamte Lungau in den Besitz kirchlicher Institutionen des Landes Salzburg vor allem des Domkapitels Eberhard II zog wo immer er Gelegenheit dazu hatte die Vogteirechte von Klostern oder anderen Vasallen ein und uberfuhrte sie in den Besitz der Salzburger Kirche 1228 kamen auf diese Weise viele noch fehlende Gebiete des Pinzgaus zum Erzbistum Salzburg Eberhard II wurde trotz seiner ausserordentlichen Leistungen und des hochsten Ansehens in Europa wegen seiner Treue zum Kaiser 1226 vom Papst exkommuniziert Unter seinen Nachfolgern erweiterte sich das Territorium Salzburgs durch Landerwerbungen im Chiemgau 1254 jedoch konnten diese in der Folge nicht mit in das geschlossene Herrschaftsgebiet eingebunden werden Dagegen war spatere der Kauf des Gasteinertales 1297 ein wichtiger Schritt zu einem geschlossenen Land Salzburg nbsp Schifffahrt in der Laufener FlussschlingeWahrend der Krisenzeiten im Herzogtum Osterreich Erloschen der Babenberger und Machtubernahme Ottokar II Premysl stellte Papst Urban IV 1263 das Salzburger Erzbistum unter den Schutz des Bohmenkonigs Friedrich II von Walchen 1270 1284 der erste Salzburger der zum Erzbischof ernannt worden war war aber ein treuer Anhanger Rudolfs von Habsburg und beteiligte sich durch die Entsendung von Truppen am Kampf Rudolfs gegen Ottokar 1278 bestatigte Rudolf von Habsburg als Dank fur die Hilfe dem Erzbischof die Blutgerichtsbarkeit fur das gesamte Erzbistum was neben dem territorialen Ausbau unter Eberhard II die Landeshoheit der Salzburger Erzbischofe erheblich starkte Die fur die Landeswerdung notwendigen Geldmittel erhielt das Land dabei wesentlich durch den Salzabbau am Durrnberg Die Beziehungen Salzburgs zu den Habsburgern verschlechterten sich nach dem Tod Rudolfs Salzburg unterstutzte 1292 den erfolglosen Aufstand des steirischen Adels im Landsberger Bund gegen Herzog Albrecht I Erzbischof Wladislaw von Schlesien ubertrug das Recht des Warentransports auf Salzach und Inn an 27 adelige Schiffsherren Schiffsherrenprivileg bis die Erzbischofe um 1400 dieses Recht wieder zuruckkauften Die Laufener Bevolkerung war damals vielfach auf der Salzach als fahrende Dienstboten der Schiffsherren tatig 8 nbsp Blick vom Ortsteil Angertal nach Norden auf Bad Hofgastein im Vordergrund Hundsdorf1286 wurde Radstadt planmassig gegrundet und der ursprungliche alte Markt Rastatt heute Altenmarkt im Pongau der schon in der Romerzeit als Poststation Ani bestanden hatte verlor seinen Namen und seine Stellung als Hauptort im Ennspongau Die Erhebung Radstadts zur Stadt erfolgte schon 1289 Im Suhnebrief der Stadt Salzburg der bald fur alle Salzburger Stadte zwischen Muhldorf am Inn und Pettau an der Drau seine Gultigkeit hatte schlichtete Erzbischof Rudolf von Hoheneck den Streit zwischen den alteingesessenen Patriziern der Stadt und den neu zugewanderten Burgern Damit stellt der Suhnebrief das erste schriftliche Stadtrecht Salzburgs dar Mit der Anerkennung der Grenzen des Landes Salzburg im Raum des Rupertiwinkels durch Herzog Heinrich XIII von Landshut begann der letzte Abschnitt der Ablosung des Erzbistums Salzburg von Bayern 1275 wurde Salzburgs westliche Grenze zum Chiemgau durch den Landshuter Herzog bestatigt Wahrend der Regentschaft von Friedrich III von Leibnitz nahm Salzburg 1322 an der Seite der Habsburger gegen das Mutterland Bayern an der Schlacht bei Muhldorf am Inn teil Der sicher geglaubte Sieg blieb aus Fur Salzburg bedeutete dies grosse menschliche und finanzielle Verluste Der wichtige Handelsplatz Tittmoning ging vorubergehend an Bayern verloren bis die Ortschaft 1234 zur Stadt erhoben wieder kauflich erworben werden konnte Auf Drangen des Salzburger Adels erliess der Erzbischof 1328 die erste Salzburger Landesordnung welche das bis dahin geltende bayerische Landfriedensrecht ersetzte Mit diesem Schritt trennte sich das Erzbistum damit endgultig vom Mutterland Bayern Salzburg wurde zum weitgehend selbstandigen Staat innerhalb des Heiligen Romischen Reiches Salzburg als geistliches Furstentum im romisch deutschen Reich BearbeitenDas Erzstift bis zum Igelbund Bearbeiten nbsp Ausbreitung der Pest in Europa zwischen 1347 und 1351Ab dem zweiten Drittel des 14 Jahrhunderts wurde das Bergbauwesen des Erzstifts Salzburg stark erweitert Der Abbau von Arsen im Lungau Ramingstein Rotgulden bei Muhr diente der damals medizinischen Versorgung aber auch fur die Erzeugung von Stimulanzien Im Gasteiner und im Rauriser Tal begann allmahlich der Untertagbau zur Silber und Goldgewinnung das bisher im Waschverfahren gewonnen wurde Besonders Hofgastein wurde zum Wohnsitz vieler bedeutender Gewerkenfamilien im Land Salzburg Diese zusatzlichen Einnahmequellen fuhrten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung des Erzbistums 1342 wurde durch Erzbischof Heinrich von Pirnbrunn 1338 1343 die erste Bergwerksordnung fur das Gasteiner Tal erlassen in der auch erstmals vom Land Salzburg die Rede ist Eine Heuschreckenplage 1340 und die Grosse Pestepidemie zwischen 1348 und 1350 fuhrten zu einer grossen Dezimierung der Bevolkerungszahl durch Hunger und Krankheit Allein in der Stadt Muhldorf am Inn starben innerhalb von zwei Jahren 1400 Menschen nbsp Michael Wening Kloster Gars Anfang 18 Jh Unter Erzbischof Pilgrim II von Puchheim erreichte das Erzbistum Salzburg seine grosste territoriale Ausdehnung Neben dem heutigen Flachgau dem Rupertigau mit Laufen Lebenau Tittmoning Tettelham Halmberg Raschenberg und Stauffenegg dem Tennengau Pongau Pinzgau und Lungau reichte das Salzburger Territorium uber den Felber Tauern nach Matrei in Osttirol und zu Besitzungen im Virgental Das Virgental war dabei zur Beherrschung des wichtigen Alpenpasses wichtig Die Gebiete um die Gerichte Zell am Ziller und Kropfsberg im Zillertal und Inntal wo sich schon in der Romerzeit die Grenze zwischen Norikum und Ratien befand gehorten seit dem 8 Jahrhundert zum Erzbistum Salzburg Westlich von Kitzbuhel war das Pflegegericht Itter Teil der Salzburger Kirche Die isolierten bayerischen Besitzungen Salzburgs im Chiemgau im Isengau und am Inn wie Muhldorf am Inn oder Gars konnten mit dem Hauptterritorium Salzburgs nicht vereint werden nbsp HofarnsdorfAn der Donau in der Wachau versorgten die Orte Arnsdorf Wolbling und Traismauer Salzburg mit hervorragendem Wein Die Besitzungen in der heutigen Steiermark Haus im Ennstal Grobming Baierdorf Neumarkt Deutschlandsberg Strassgang Leibnitz und Arnfels und in Karnten Friesach Althofen Huttenberg Taggenbrunn Reisberg Lichtenberg Maria Saal St Andra Stein Loschental und Lavamund bildeten sich aus den verbliebenen Schenkungen des 9 Jahrhunderts im Zuge der Missionstatigkeit Salzburgs in Karantanien und Pannonien Die Guter Stall Sachsenburg und Lengberg im Oberkarntner Drau bzw Molltal und das Territorium um die Stadt Gmund bis auf die Passhohe des Katschberges uber die Rauchenkatsch mit dem Lungau verbunden war waren Versuche des Erzbistums Salzburgs die Passe Richtung Suden zu sichern Am weitesten entfernt von der Metropole Salzburg lagen die Besitzungen in der Untersteiermark das seit der Antike bedeutende Pettau an der Drau und Rann an der Save mit den in seiner Umgebung liegenden Burgen Lichtenwald heute Sevnica Reichenburg heute Brestanica und Pischatz Einige dieser auswartigen Besitzungen des Erzbistums Salzburg gingen im Laufe des Spatmittelalters an die Habsburger verloren nbsp Blick auf Tamsweg von der Wallfahrtskirche St Leonhard ausIm Jahr 1368 wurden wahrend der Herrschaft von Erzbischof Pilgrim II von Puchheim viele Teile des Salzburger Stadtrechts die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden waren schriftlich festgehalten Dieses Salzburger Stadtrecht galt auch fur alle Salzburger Stadte von denen jedoch bis auf Hallein und Radstadt heute in Slowenien Ptuj Pettau in Bayern Laufen Tittmoning Muhldorf am Inn oder anderen osterreichischen Bundeslandern Gmund in Karnten Friesach liegen Fur das geschlossene Territorium Salzburgs begnugte man sich in den meisten zentralen Orten mit dem Landrecht und dem Marktrecht Ab 1400 wurden die Machtanspruche der Salzburger Erzbischofe immer grosser Die Landesherren kauften die Schiffsrechte in Laufen wieder an es kam zu ersten Auseinandersetzungen zwischen den regierenden Erzbischofen und dem Adel sowie den Burgern der Salzburger Stadte die sich im Igelbund 9 verbundeten deren Forderungen aber von den Salzburger Fursten nicht anerkannt wurden nbsp Blick vom Gaisberg auf die Festung HohensalzburgVom Igelbund zum Bauernkrieg Bearbeiten 1462 kam es aufgrund der druckenden Steuern die von Erzbischof Burkhard von Weisspriach 1461 1466 erhoben wurden in den Salzburger Gebirgsgauen zu ersten Bauernunruhen Den Ausgleich zwischen Erzbischof Burkhard und den Bauern vermittelte Herzog Ludwig von Bayern der den Anfuhrer der Aufstande Ulrich Dienstl zum Pfleger in Goldegg erhob Im darauffolgenden Jahr 1463 unterdruckte Dienstl selbst in seiner neuen Funktion die Erhebungen Aber die Spannungen blieben bestehen Die Festungen der Erzbischofe besonders die Festung Hohensalzburg wurden erheblich ausgebaut Erzbischof Bernhard von Rohr 1466 1482 verbundete sich ebenso wie viele osterreichische Stadte und Grafschaften mit dem ungarischen Konig Matthias Corvinus gegen Kaiser Friedrich III Corvinus residierte bis 1490 in Wien wahrend Kaiser Friedrich seine Residenz nach Linz verlegt hatte Viele Salzburger Orte nordlich des Pass Lueg wurden von kaiserlichen Truppen besetzt Die Burger der Stadt Salzburg stellten sich auf die Seite Friedrichs der ihnen im Salzburger Ratsbrief 1481 besondere Rechte zugestand die von den Erzbischofen wiederholt verwehrt worden waren Corvinus drang uber die Steiermark bis nach Karnten aber auch in den Lungau vor Es kam zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Osmanen die Corvinus 1478 besiegen konnte nbsp Karte des Reiches mit den Reichskreisen und den kreisfreien Gebieten Stand etwa 1512 In gruner Farbe der Bairische Reichskreis zu dem Salzburg gehorteNach dem Tode Corvinus 1490 raumten die Ungarn die innerosterreichischen Kronlander und den Lungau 1490 gingen die Stadte Pettau und Rann in der Untersteiermark an die Habsburger und waren fur Salzburg endgultig verloren Die Vizedomamter Friesach in Karnten und Leibnitz in der Steiermark konnten dagegen von Erzbischof Friedrich V von Schaunberg 1489 1494 zuruckgekauft werden 1493 wurde der deutsche Konig Maximilian I Nachfolger von Kaiser Friedrich III Wurde Maximilian I als der Letzte Ritter bezeichnet so galt diese Bezeichnung auch fur Erzbischof Leonhard von Keutschach 1495 1519 Der Erzbischof ordnete die zerrutteten Staatsfinanzen straffte die Verwaltung und fuhrte das Land zu einer wirtschaftlichen Blute Er war aber auch verantwortlich fur den Entzug der 1481 verliehenen Burgerschaftsprivilegien wobei er die Salzburger Ratsherren gefangen nahm Er war auch fur die Vertreibung der letzten Juden aus Salzburg verantwortlich Er verlegte seinen Wohnsitz auf die Festung Hohensalzburg wo ihm die Ausstattung der prachtigen Furstenzimmer zu verdanken ist Fur kurze Zeit zwischen 1506 und 1565 erweiterte das Mondseeland das Salzburger Territorium Bei der Einteilung von zunachst sechs spater zehn Reichskreisen in die Kaiser Maximilian I ab 1500 die meisten Territorien des Heiligen Romischen Reiches einteilte fiel Salzburg seiner Geschichte entsprechend an den Bayerischen Reichskreis Der Kreis bestand bis 1806 dem Jahr des Endes des Reiches Vom Bauernkrieg zu ersten Protestantenausweisungen Bearbeiten nbsp Ausbreitung der AufstandeLeonhard von Keutschach baute die Strasse uber den Radstadter Tauernpass die zuletzt in der romischen Antike ausgebaut worden war und wahrend des Mittelalters allmahlich zu einem Saumpfad fur den Transport mit Tragtieren verfiel wieder fur den Wagenverkehr aus Diese Investition offnete das Erzstift Salzburg wieder fur den intensiven Verkehr auf einer Nord Sud Verbindung durch die Ostalpen Unter Erzbischof Matthaus Lang von Wellenburg 1519 1540 der das Erzbistum Salzburg erstmals mit absoluter Macht regierte gesellten sich zu den Konflikten mit den Bauern inner Gebirg und den Burgern der Salzburger Stadte das Auftreten der Taufer und die Lehren Martin Luthers 43 Taufer wurden unter der Regentschaft Langs im Erzbistum Salzburg hingerichtet doch immer wieder tauchten neue Prediger im Land auf Der Erzbischof beschnitt immer drastischer die Rechte der Burgerschaft und erliess eine umfangreiche Stadt und Polizeiordnung Durch die Hinrichtung zweier Pongauer Bauernsohne die man der Abkehr vom katholischen Glauben bezichtigte wurde 1525 der Grosse Salzburger Bauernkrieg ausgelost der anfangs von den Gewerken in Gastein und Rauris organisiert wurde Auch die Bevolkerung der Stadt Salzburg verbundete sich mit den Aufstandischen Gewerken und Bauern Erzbischof Matthaus Lang von Wellenburg musste mit seinem Gefolge auf die Festung Hohensalzburg fluchten 14 Wochen lang wurde die Burg von den Aufstandischen belagert Der Erzbischof war schon bereit als weltlicher Furst abzudanken doch konnte er sich zuletzt doch noch die Hilfe des Schwabischen Bundes erkaufen Am 31 August 1525 wurde ein Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien vermittelt und als Teil der Vereinbarung mit dem Schwabischen Bund Herzog Ernst von Bayern zum Koadjutor des Erzbistums gewahlt Wahrenddessen mobilisierten Gefahrten des Tiroler Bauernfuhrers Michael Gaismair die Pinzgauer Bauern zur Unterstutzung gegen die habsburgisch osterreichischen Truppen die uber die Steiermark kommend und mit Einverstandnis des Erzbischofs die Salzburger Gebirgsgaue queren mussten um in Tirol eingreifen zu konnen Bei der Belagerung von Radstadt zeigten die Aufstandischen noch im Mai und Juni 1526 Anfangserfolge doch musste Gaismair schliesslich nach einer Niederlage bei Zell am See seine Truppen nach Venetien fuhren Damit ging die entscheidende Schlacht bei Radstadt am 2 Juli fur die Salzburger Bauern verloren Viele von ihnen wurden in einem Strafgericht verurteilt und hingerichtet Die finanziellen Verluste glich Erzbischof Lang durch strenge Sparmassnahmen aus nbsp Theophrastus Bombastus v Hohenheim 1493 1541 Paracelsus Damals wurde der Bergbau im Land Salzburg wirtschaftlich immer bedeutsamer Schon vor 1400 war im Rauriser Tal Kolm Saigurn und im Gasteiner Tal mit dem Abbau von Gold und Silber begonnen worden Im Lungau Gemeinde Muhr Schellgaden und Rotgulden schon vor 1300 Dafur wurde 1630 im damals salzburgischen Zillertal ein reicher Goldfund gemacht Zwischen 1500 und 1700 war zudem der Kupferbergbau in Huttschlag fur das Land Salzburg wirtschaftlich bedeutsam Aufgrund der steigenden Fordermengen von Gold und Silber wurde 1534 ins Gasteiner Tal eine Fahrstrasse gebaut Der Abbau von Gold wurde damals neben dem Salz zur zweiten Haupteinnahmequelle des Landes 1557 etwa wurden im Land Salzburg 830 Kilogramm Gold gewonnen mehr als 10 der damaligen Weltproduktion von Gold stammten aus dem Rauriser Tal In dieser Zeit starb jedoch der reichste Gasteiner Gewerke Christoph Weitmoser der grosse Organisator der Infrastruktur zur Forderung des Edelmetalls Weitmoser hatte die Flossereianlagen an der Salzach etwa in Lend errichten lassen die die sehr grosse Mengen an Holz zur Verhuttung des Goldes fur die Hochofen lieferten Durch die Erschopfung der leicht zuganglichen Erzgange den rucksichtslosen Raubbau nach dem Tode Christoph Weitmosers und wegen der wachsenden Lohnkosten fur die Bergknappen Hofgastein war damals die zweitgrosste Siedlung des Erzbistum Salzburg setzte schnell der Ruckgang des Goldabbaus ein 1567 wurden noch 371 kg gewonnen 1597 dann 127 kg und 1615 gar nur 25 kg Gold Der beschwerliche Zugang ins Grossarler Tal und zu den dort an Bedeutung gewinnenden Kupferabbaustatten entscharfte sich durch den Bau einer Fahrstrasse uber die Liechtensteinklamm bei dem erstmals eine Wegtrasse in die Felsen gesprengt wurde In dieser Zeit fertigte der im Erzbistum weilende Arzt und Naturwissenschafter Theophrastus Paracelsus ein erstes Gutachten uber die Thermalquellen in Gastein an Nach dem Tod Erzbischof Langs 1540 wahlte das Domkapitel Ernst Herzog von Bayern zum neuen Salzburger Fursten und Administrator Da dieser fahige Furst aber die hoheren geistlichen Weihen durch den Papst nicht annahm um nicht auf das Recht der Erbfolge als bayerischer Herzog zu verlieren wurde er 1554 abgesetzt 1564 und 1565 versuchten Hans Stainer und Wilhelm Egger zwei Bauernfuhrer aus Bischofshofen einen neuerlichen Bauernaufstand im Pongau Es schlossen sich aber nur wenige Bauern an die beiden Anfuhrer wurden rasch festgenommen und hingerichtet Ihre Nachkommen bzw Erben auf deren Hofen mussten bis 1811 den Blutwidderdienst leisten einen Suhnedienst bei dem alljahrlich zum ublichen Zehent zwei Widder hinzukamen die mit einem roten Tuch als Symbol fur den Mantel des Erzbischofs bedeckt an den Hof des Salzburger Fursten gebracht werden mussten 1571 verlegte Erzbischof Johann Jakob von Kuen Belasy seine Residenz bis 1582 nach Muhldorf da in Salzburg die Pest wutete Die Blutezeit des Erzbistums und die Vertreibung der Protestanten Bearbeiten nbsp Hohensalzburg vom Mirabellgarten aus nbsp Salome AltUnter der Regentschaft Fursterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau 1587 1612 kam es zu grossen politischen und kulturellen Umwalzungen im Erzbistum Salzburg 1588 wurden die protestantisch gesinnten Burger der Stadt weitestgehend ausgewiesen und gegen Anhanger der Lehre Luthers in den landlichen Gebieten des Erzbistums umfassendere gegenreformatorische Massnahmen geplant Dazu holte der Erzbischof 1594 die Kapuziner ins Land Auf dem heutigen Kapuzinerberg fruher Imberg errichtete man dem Bruderorden ein Stammkloster In Werfen Radstadt und Tamsweg grundete man Kapuzinerkloster zur Kontrolle der religiosen Gesinnung der Bevolkerung in den Gebirgsgauen Den protestantischen Bestrebungen der Bergknappen am Durrnberg wurde dort mit der Errichtung der fruhbarocken Wallfahrtskirche begegnet Wolf Dietrich von Raitenau regierte als Furst des Erzbistums mit absoluter Gewalt Er entmachtete die Landstande des Erzstifts Salzburg fuhrte ein straffes Beamtentum ein und zentralisierte die Verwaltung des Landes durch die Zusammenlegung der Urbaramter und Pflegegerichte Ausdruck seiner Alleinherrschaft wurden seine baulichen Massnahmen Fur den Neubau der Residenz liess Wolf Dietrich 100 Burgerhauser abreissen um den Salzburger Dom sowie die Alte und Neue Residenz im Lichte offener Platze erstrahlen zu lassen 1597 und 1598 kam es zum Brand des alten Chiemseehofs und des grossen romanischen Doms was die Moglichkeiten zur architektonischen Neugestaltung Salzburgs weiter verbesserte Im Zuge der Anlage des Residenzplatzes wurde der Domfriedhof 1603 in der Altstadt aufgelassen Wolf Dietrich liess sich im neu gestalteten Sebastiansfriedhof am rechten Salzachufer sein Mausoleum die Gabrielskapelle errichten Zwischen 1605 und 1607 wurden die Neue Residenz in dem im Jahr 2007 das neue Salzburg Museum eroffnet wurde und das heutige Schloss Mirabell fur Wolf Dietrichs heimliche Ehefrau Salome Alt und ihre Kinder errichtet Zur politischen Abgrenzung Salzburgs von seinen Nachbarn wurde 1606 vom Domkapitel beschlossen Ewiges Statut das auch eingehalten werden konnte nie einen bayerischen Prinzen oder einen osterreichischen Erzherzog zum Erzbischof von Salzburg zu wahlen Ab 1610 residierten die Bischofe von Chiemsee als Weihbischofe die Stellvertreter des Salzburger Erzbischofs regelmassig in der Metropole im neu errichteten Chiemseehof 1611 geriet Wolf Dietrich wegen des Salzhandels in Konflikt mit dem Herzogtum Bayern und liess die Furstpropstei Berchtesgaden besetzen Als die Bayern in die Stadt Salzburg einruckten fluchtete der Erzbischof mit seiner Familie uber die Radstadter Tauern wurde aber gefangen genommen und im Kloster Nonnberg inhaftiert Wolf Dietrich resignierte und verbrachte den Rest seines Lebens in Einzelhaft auf der Festung Hohensalzburg nbsp Salzburger Dom im StadtensembleSein Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems 1612 1619 wurde wahrend der bayerischen Besatzung vom Domkapitel gewahlt 1614 kam es zur Grundsteinlegung des heutigen Salzburger Doms nach Planen von Santino Solari Die Plane Wolf Dietrichs zur Domgestaltung nach Vincenzo Scamozzi wurden fallengelassen Solari war auch der Baumeister des aufwandigen Schlosses Hellbrunn einschliesslich seines Schlossgartens mit den Wasserspielen des Monatsschlosschens des Steintheaters und des sakralen Gartens um den Anifer Alterbach sowie des umgebenden Landschaftsgartens mit der zentralen Hellbrunner Allee 1616 fanden dort und in der Residenz die ersten Auffuhrungen von Opern ausserhalb Italiens statt Zwischen 1619 und 1653 regierte Erzbischof Paris Graf Lodron einer der bedeutendsten Landesfursten das Erzbistum Salzburg Durch sein politisches Geschick und militarische Vorkehrungen gelang es ihm das Erzbistum Salzburg aus den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges herauszuhalten nbsp Steinrelief mit dem Wappen von Paris LodronEr grundete die Universitat Salzburg die auch seinen Namen tragt und vollendete den fruhbarocken Solari Dom den ersten seiner Art nordlich der Alpen War die Stadt Salzburg bisher nur durch eine langst unzeitgemasse und schwache einfache Stadtmauer sowie die beiden Stadtberge den Fluss und die Moore geschutzt so liess Paris Lodron aus Salzburg nun eine Festungsstadt bauen Im ungeschutzten Nordosten der Neustadt am rechten Salzachufer also im Bogen vom Schloss Mirabell zur Linzergasse wurden ebenfalls von Santino Solari funf machtige Bastione samt weitlaufiger Vorwerke Hornwerke errichtet und der Monchsberg sowie der Kapuzinerberg und dessen Franziskischlossl und einer den Berg fast allseits umgebenden Mauer sowie mit weiteren Bastionen befestigt Im Westfalischen Frieden von 1648 dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Erzstift Salzburg als souveranes Furstentum innerhalb des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation anerkannt Mit der Errichtung der beiden Turme am Dom und dem Residenzbrunnen am grossten Platz der Altstadt ist die Regierungszeit von Erzbischof Guidobald Graf von Thun 1654 1668 verbunden Wahrend der Regentschaft von Erzbischof Kardinal Max Gandolph Graf Kuenberg 1668 1687 erlebte das Erzbistum Salzburg immer noch vom Geist der Gegenreformation gepragt den Hohepunkt der grausamen Zauberer und Hexenprozesse mit 133 Hinrichtungen Ausserdem ordnete der Landesherr die Vertreibung protestantischer Bauern aus dem Defereggental bei Matrei in Osttirol an das damals zum Erzbistum Salzburg gehorte sowie die Vertreibung evangelischer Bergknappen am Durrnberg Von 1687 bis 1709 ubernahm Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun die Regentschaft des Erzbistums Damals erreichte der Eisenerzabbau bei Tenneck und in der Flachau im Pongau seine Hochblute Erste fruhindustrielle Manufakturen konnten sich im Land trotz Fordermassnahmen abgesehen von der Messingerzeugung in Oberalm und in der Ebenau nicht halten Weiterhin blieb neben der Land und Forstwirtschaft der Bergbau allen voran der Salzbergbau am Durrnberg der wichtigste Wirtschaftstrager des Landes Wahrend der Regentschaft von Johann Ernst von Thun wurde Johann Bernhard Fischer von Erlach Hofarchitekt des Erzbischofs der den Mirabellgarten neu gestaltete 1690 vor allem aber die Kollegienkirche 1694 1707 das St Johannsspital 1695 1704 das Schloss Klessheim 1694 1709 und die Ursulinenkirche vollendet 1707 erbaute Zur Zeit von Erzbischof Franz Anton Furst Harrach 1709 1727 hatte die Stadt Salzburg rund 14 300 Einwohner Zum letzten Mal trat im Land Salzburg die Pest 1713 bis 1715 im nordlichen Flachgau auf nbsp Leopold Anton Freiherr Firmian Gemalde in Schloss LeopoldskronFursterzbischof Leopold Anton von Firmian regierte das Erzbistum Salzburg von 1727 bis 1740 Wahrend seiner Regentschaft wurden 1731 1732 im Zuge der Gegenreformation 22 000 Salzburger vorwiegend aus dem Pongau und dem Pinzgau des Landes verwiesen Zwei Drittel aller Bauernhofe in den beiden Gebirgsgauen blieben verwaist zuruck was den grossten Bevolkerungsverlust bedeutete den Salzburg je erfahren hatte und im Widerspruch zum Westfalischen Frieden von 1648 stand Viele Exulanten fanden Aufnahme in einigen Freien Reichsstadten und in den Niederlanden 15 000 Salzburger fanden Aufnahme bei Konig Friedrich Wilhelm von Preussen der sie in Ostpreussen ansiedelte andere emigrierten nach Nordamerika und beteiligten sich an der Grundung der Kolonie Georgia Das Erzstift nach der Protestantenemigration Bearbeiten 1732 wurden auch die beiden Pferdeschwemmen in der Altstadt in ihre heutige Form gebracht Ausserdem liess Erzbischof Firmian das Schloss Klessheim fertigstellen und im Suden der Stadt das Schloss Leopoldskron errichten 1743 stellte der Erzbischof Leopold Mozart der 1737 als Student aus Augsburg nach Salzburg gekommen war in der fursterzbischoflichen Hofkapelle ein Das mit Wasser betriebene Mechanische Theater in den Wasserspielen in Hellbrunn ging 1748 50 in Betrieb Zur selben Zeit erhielt die Stadt Salzburg ihre erste Stadtbeleuchtung zwei Pechpfannen und funf Laternen Am 27 Janner 1756 erblickte der beruhmteste Salzburger das Licht der Welt Wolfgang Amadeus Mozart Er verbrachte jedoch nur ein Drittel seines kurzen Lebens in der Stadt Salzburg besonders seine fruhe Kindheit und Jugend Zehn Jahre lebte er in Wien und die ubrige Zeit war er auf Reisen vor allem in Italien Deutschland Paris London den Niederlanden und Prag 10 nbsp Mozarts Geburtshaus in der Salzburger Getreidegasse nbsp W A Mozart in Hofkleidung 1763 Vater Mozart in einem Brief 1762 Wollen Sie wissen wie des Wolferl Kleid aussieht Es ist solches vom feinsten Tuch liloa Farb Es war fur den Prinz Maximilian gemacht Erzbischof Sigismund III Graf Schrattenbach 1753 1771 war ein Forderer W A Mozarts der die Reisen des Vaters mit seinem Wunderkind teilweise auch mit der gesamten Familie befurwortete In Salzburg fuhlte er sich nach diesen vielen Reisen aber zunehmend beengt und konnte seine musikalischen Ideen gerade die Oper betreffend in der kleinen Residenzstadt Salzburg mit seiner zunehmend ausserst sparsamen Verwaltung nicht verwirklichen Wahrend seiner Regierungszeit wurde fur 20 000 Gulden das sogenannte Sigmundstor durch den Monchsberg geschlagen einer der seltenen Tunnelbauten dieser Zeit in Europa Zwischen 1770 und 1772 litten die Menschen in halb Europa so auch im Erzbistum Salzburg an einer Hungersnot aufgrund wetterbedingter Ernteausfalle Der letzte zwischen 1772 und 1803 regierende Erzbischof von Salzburg war Hieronymus Graf von Colloredo Colloredo ein fuhrender Vertreter der Aufklarung im suddeutschen Raum fuhrte umfassende Reformen im Kirchenwesen im Kultur und Sozialbereich und im Schulwesen durch Oberstes Ziel war fur Colloredo auch die Beseitigung der hohen Schuldenlast des Erzbistums Der fortschrittliche Geist lockte Wissenschaftler Schriftsteller und Musiker aus dem deutschen Sprachraum nach Salzburg Im Sinne des Josephinismus eroffnete Colloredo ein Lehrerseminar und erste allgemeine Schulen fur die Burgerkinder Salzburgs Damals hatte die Stadt Salzburg etwa 16 000 Einwohner Mozart verliess 1781 aufgrund verschiedener Konflikte mit seinem Landesherrn das Erzbistum und verdiente sich danach als freischaffender Kunstler seinen Lebensunterhalt in Wien Immer wieder kam es damals zu schweren Unwettern die zu Hochwasser 1775 in Bischofshofen mit 16 Toten und Vermurungen fuhrten Zwischen 1794 und 1800 stauten sich zwischen Lend und Taxenbach durch Muren und zwischen Niedernsill und Mittersill Seen auf die sich erst nach Jahren wieder entleerten Colloredo veranlasste auch ein Wiederaufleben des Goldbergbaus im Gasteiner und Rauriser Tal Die Zeit Napoleons BearbeitenDas Kurfurstentum Salzburg Bearbeiten nbsp Ferdinand III Grossherzog der ToskanaDer Geist der Franzosischen Revolution und die Umgestaltung Europas durch Napoleon Bonaparte wirkten sich besonders auch auf das Erzstift Salzburg aus Am 15 Dezember 1800 ruckte die franzosische Armee in Salzburg ein und ubernahm in der Schlacht am Walserfeld in Wals Siezenheim vor den Toren der Stadt Salzburg die Herrschaft uber das Erzbistum Bis zum Reichsdeputationshauptschluss und danach erlebte das Land Salzburg zwischen 1803 und 1816 seine einschneidendsten politischen Umwalzungen die dem Land eine schwere Krise einbrachten Bereits 1800 fluchtete Erzbischof Hieronymus Graf von Colloredo vor den herannahenden franzosischen Truppen nach Wien Er blieb zwar bis zu seinem Tode 1812 Erzbischof von Salzburg kehrte jedoch nie mehr in sein Erzbistum zuruck Am 11 Februar 1803 trat er die Herrschaft als Furstregent ab Das Land Salzburg wurde gemeinsam mit der Propstei Berchtesgaden den Pfrunden des Hochstifts Passau und der Herrschaft des Bistums Eichstatt als Kurfurstentum Salzburg im Austausch mit dem Grossherzogtum Toskana die Entschadigung fur Grossherzog Kurfurst Ferdinand III Er nahm dieses neu geschaffene politische Gebilde am 29 April 1803 in Besitz beliess die funktionierende Verwaltung der Landereien und gestaltete durch sehr einfuhlsame Reformen aus dem ehemals geistlichen Erzstift ein sakularisiertes weltliches Furstentum innerhalb des Heiligen Romischen Reiches Die Stadt Muhldorf am Inn fiel als nicht mit dem Territorium verbundener Besitz 1803 an Bayern nbsp Matrei als Teil Salzburgs am Beginn des 19 JahrhundertsSalzburg zwischen Osterreich und Bayern Bearbeiten Im Zuge der Besetzung des Habsburgerreichs innerhalb der napoleonischen Koalitionskriege verliess Kurfurst Ferdinand das Land Marschall Bernadotte und Marschall Ney losten mit der Besatzung von 60 000 Mann das Kurfurstentum Salzburg auf Das Land kam durch die Beschlusse des Friedens von Pressburg 1805 als Herzogtum Salzburg gemeinsam mit Berchtesgaden zu Osterreich Passau und Eichstatt wurden Bayern zugesprochen Salzburg verlor damals seine staatliche Selbstandigkeit und erlitt aufgrund der hohen Kontributionszahlungen fur das franzosische Kaiserreich schwerste wirtschaftliche Schaden 1806 wurde das Bistum Chiemsee aufgelost und der Goldbergbau verstaatlicht Nach dem Sieg Napoleons uber Osterreich in der Schlacht bei Wagram 1809 trennte man Salzburg von Osterreich Wieder gelangte das ehemalige Erzstift fur zwei Jahre unter franzosische Verwaltung Wie in Tirol Andreas Hofer wehrte man sich auch in den Salzburger Gebirgsgauen gegen Napoleon Im September 1809 organisierte Joseph Struber Wirt in Stegenwald die Kampfe gegen die bayerisch franzosischen Truppen am Pass Lueg und behinderte so die Besatzer an der Okkupation des Pongaus Auch Peter Sieberer aus Pfarrwerfen Anton Wallner aus Matrei in Osttirol Kaspar Steger aus Altenmarkt im Pongau und Jakob Strucker aus Lofer kampften an strategischen Punkten im Pinzgau und Pongau Ein Plan die Landesteile im Gebirge vom Salzburggau und der Metropole zu trennen und so das Land Salzburg zwischen Osterreich und Bayern aufzuteilen wurde nicht umgesetzt nbsp Lage der Stadt Bad Reichenhall einst Teil der altesten Schenkung fur Salzburg 696 heute Landkreis Berchtesgadener LandAm 12 September 1810 wurde die franzosische Verwaltung aufgelost das Land Salzburg wurde Teil Bayerns Salzburg war der grosste Teil des damaligen Salzachkreises der auch Kitzbuhel Traunstein und Ried im Innkreis umfasste Muhldorf am Inn verblieb im Isarkreis und Matrei in Osttirol kam 1811 nach jahrhundertelanger Zugehorigkeit zu Salzburg zur nordlichsten Illyrischen Provinz der Prafektur Villach Die Standevertretung und die Universitat wurden aufgelost Viele ehemals staatliche Besitzungen in Stadt und Land gingen in private Hande uber Der bayerische Kronprinz Ludwig residierte standig im Schloss Mirabell Als Teil Bayerns und damit des Rheinbundes richteten sich die Festungsbauten der Stadt Salzburg nun vor allem gegen Osterreich Ludwigs zweiter Sohn Otto der spatere Konig von Griechenland wurde in Salzburg 1815 geboren Durch die Beschlusse des Wiener Kongresses 1814 1815 der das Ende der napoleonischen Ara besiegelte und bei dem Metternich als die Entwicklung steuernder Kutscher Europas bezeichnet wurde kam das Land Salzburg am 1 Mai 1816 mit dem Vertrag von Munchen endgultig zum bis 1835 von Franz I regierten Kaisertum Osterreich Die Habsburgermonarchie hatte sich wiederholt um die Verstarkung der territorialen Verbindung zwischen ihren Besitzungen Osterreich ob der Enns heute Oberosterreich im Norden und den Herzogtumern Steiermark und Karnten im Suden bemuht Bayern konnte seine Wunsche nach Integration Salzburgs in Bayern politisch nicht durchsetzen Nur die ehemaligen fursterzbischoflichen Besitzungen links der Salzach Waging am See Tittmoning Laufen Staufeneck und Teisendorf also der Rupertiwinkel und die Furstpropstei Berchtesgaden mit Reichenhall wurden Bayern zugestanden Am 18 Marz 1829 wurde dann die Salinenkonvention vereinbart in der der osterreichische Kaiser dem Nachbarstaat neben einigen anderen Rechten auch die Rechte an den Saalforsten im Salzburger Pinzgau zugestand Daher steht noch heute ein Teil Salzburgs im privatrechtlichen Eigentum Bayerns Salzburg im Kaisertum Osterreich BearbeitenDer oberosterreichische Salzburgkreis Bearbeiten 1816 1818 1822 fungierte Leopold Maximilian Graf von Firmian anschliessend Fursterzbischof von Wien als kirchlicher Administrator des Landes die weltliche Herrschaft wurde von der kaiserlichen Regierung ausgeubt die von Metternich dominiert wurde Salzburg wurde vorerst kein eigenstandiger Teil des Kaisertums sondern als Salzburgkreis funfter Landkreis des Erzherzogtums Osterreich ob der Enns mit Verwaltungssitz in Linz Dies fuhrte nach dem Verlust der jahrhundertelangen Machtposition des Landes im suddeutschen Raum zu einer Krise die sich in massiven wirtschaftlichen Einbussen und drastischem Bevolkerungsruckgang im gesamten Salzachkreis zeigte Dazu kam 1818 ein verheerender Brand im rechtsufrigen Teil der Stadt Salzburg der 93 Gebaude vernichtete Uber 1000 Menschen verloren ihr Hab und Gut Das 1818 in der Oberndorfer St Nikolauskirche erstmals erklungene Weihnachtslied Stille Nacht heilige Nacht von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber entspricht der damals elegischen Stimmung im Land nbsp Mozartdenkmal am Mozartplatz in SalzburgMit Erzbischof Augustin Gruber 1823 1835 bekam Salzburg wieder einen Erzbischof als geistlichen Oberhirten Den Titel Fursterzbischof legte aber erst Erzbischof Rohracher 1951 zuruck Der Geist der Romantik machte Salzburg in seinem Dornroschenschlaf zu einem beliebten Reiseziel seiner Zeit 1826 kam es zur Erstbesteigung des Hochkonigs Ein Jahr spater wurden in sehr sagenhafter Weise die Kupfervorkommen am Mitterberg bei Muhlbach am Hochkonig wiederentdeckt Mit einem besonderen Panoramabild der Stadt Salzburg und ihres Umlandes ging der Maler Johann Michael Sattler 1786 1847 ab 1829 auf Reisen und unterstutzte auf diese Weise die romantische Verherrlichung der Stadt Salzburg Im Zuge des aufkommenden Fremdenverkehrs wurde im Gasteiner Tal eine Thermalwasserleitung von Badgastein nach Bad Hofgastein errichtet 1833 ordnete die Regierung an alle Altertumer an das in Linz zu grundende Museum abzuliefern Als Reaktion darauf wurde 1834 der Vorlaufer des heutigen Salzburg Museums ab 1850 Salzburger Museum Carolino Augusteum gegrundet Erzbischof Friedrich Johannes Jacob Colestin von Schwarzenberg 1836 1850 trug als leidenschaftlicher Alpinist und Naturfreund viel zur Erschliessung der Salzburger Bergwelt bei Am 3 September 1841 wurde der hochste Berg des Landes der Grossvenediger 3674 m zum ersten Mal in Form einer Expedition bestiegen 1828 war Erzherzog Johann mit 16 Mannern kurz vor dem Gipfel gescheitert An der Erstbesteigung nahmen Ignaz von Kursinger als Organisator Josef Lasser und Anton von Ruthner teil insgesamt 40 Manner von denen 26 den Gipfel erreichten Die gelungene Expedition wurde als Appell an das Herrscherhaus verstanden dem untergeordneten Land Salzburg mehr Eigenstandigkeit einzuraumen 11 Auch historische Interessen wurden damals Teil des Bildungshungers der Burgerschaft die die Entdeckung der romischen Mosaikboden in Loig bei Salzburg Gemeinde Wals Siezenheim und des Bronzehelms am Pass Lueg aus der Hallstattzeit feierte 1842 wurde nach dem Tod von Constanze Nissen der Witwe von W A Mozart die sich zeitlebens um den Nachlass ihres ersten Mannes gekummert hatte in der Stadt Salzburg das Mozartdenkmal von Ludwig von Schwanthaler enthullt Das Kronland Salzburg Bearbeiten nbsp Das Kaisertum Osterreich ab 1867 Osterreichisch Ungarische Monarchie Nr 10 ab 1850 Herzogtum Salzburg1848 wurde im Zuge der Revolution in Osterreich in Salzburg wieder eine eigene Landesverwaltung hergestellt regiert wurde das Land jedoch weiterhin von den Kreishauptleuten Von den Unruhen des Revolutionsjahres war in Salzburg kaum etwas zu spuren Die Witwe von Kaiser Franz I Caroline Augusta zog sich in das ruhige nach den politischen Umwalzungen fast vergessene Land Salzburg zuruck und residierte von 1848 bis 1872 in der Stadt der sie eine grosse Wohltaterin wurde 1849 nahm man die Telegraphenlinie Wien Salzburg Munchen in Betrieb Sie war eine der ersten im osterreichisch bayrischen Raum Obwohl das wiederhergestellte Herzogtum Salzburg 1850 endgultig zum Kronland des Kaisertums Osterreich erhoben wurde verblieb die Verwaltung des Landes vorerst teilweise weiterhin in Linz Damals lebten im Land Salzburg 146 000 Einwohner davon 17 000 in der Stadt Salzburg Kardinal Maximilian Josef von Tarnoczy war 1850 1876 Erzbischof von Salzburg und residierte bis 1865 im Schloss Mirabell nbsp Caroline Augusta die Witwe von Kaiser Franz I residierte 1848 1873 in der Stadt Salzburg Mit der Reichsverfassung 1861 heute als Februarpatent bekannt 12 erhielten alle Kronlander eigene Landtage so auch Salzburg Als Exekutivausschuss des Landtages fur autonome Landesangelegenheiten fungierte der so genannte Landesausschuss Der aus der Mitte der Mitglieder vom Kaiser berufene Vorsitzende von Landtag und Landesausschuss trug den Titel Landeshauptmann Ihm stand als Vertreter des Kaisers und der Zentralregierung in Wien der k k Landeschef gegenuber der in Salzburg nicht den Titel Statthalter sondern Landesprasident trug und dessen Behorde auch nicht wie in anderen Kronlandern als Statthalterei bezeichnet wurde sondern als Landesregierung Von der so genannten Dezemberverfassung 1867 an wurde die osterreichische Reichshalfte der nunmehrigen Doppelmonarchie Osterreich Ungarn definitiv ein konstitutioneller Staat in dem sich die Mitbestimmung gewahlter Abgeordneter sukzessive durchsetzte Zum Abgeordnetenhaus des Reichsrats des gesamtosterreichischen Parlaments waren ab 1907 alle erwachsenen mannlichen Staatsburger wahlberechtigt Von den nun zu wahlenden 516 Abgeordneten waren sieben im Herzogtum Salzburg zu wahlen 13 Dies erfolgte 1907 und 1911 Der jeweilige Salzburger Fursterzbischof war seit 1861 auf Grund seines Amtes kraft Gesetzes Mitglied des Herrenhauses des Reichsrats Bis zum 1914 begonnenen Ersten Weltkrieg kam es in der Folge zu einem stetigen wirtschaftlichen Aufschwung des Landes Ein auch fur Gesamtosterreich besonders wichtiges Projekt war die zu den Neuen Alpenbahnen damaliger PR Begriff zahlende vom Staat errichtete Tauernbahn eine neue Querung des Alpenhauptkamms vom Salzachtal zum Drautal die die Verbindung Suddeutschlands und Salzburgs mit dem Haupthafen der Monarchie Triest stark vereinfachen sollte Der Bau begann 1901 1905 wurde der Verkehr bis Badgastein aufgenommen 1909 eroffnete Kaiser Franz Joseph I die nun durch den Tauerntunnel bis Spittal an der Drau in Karnten reichende Strecke wo die Tauernbahn Anschluss an das Bahnnetz der sudlichen Kronlander hatte Salzburg als osterreichisches Bundesland und als Reichsgau BearbeitenDas Bundesland nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Aus dem Kronland Salzburg entstand 1918 das Bundesland Salzburg als Teil der Republik Osterreich Der schon vorher bedeutende Fremdenverkehr erhielt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mit den Salzburger Festspielen weiteren Auftrieb Die Wirtschaftsforderprogramme des Landeshauptmanns Franz Rehrl Landeshauptmann von Salzburg 1922 bis 1938 halfen der von Krisen betroffenen Wirtschaft Der Fremdenverkehr wurde aber nach 1934 von der Blockadepolitik des Deutschen Reichs Tausendmarksperre schwer getroffen Der Reichsgau in nationalsozialistischer Zeit Bearbeiten nbsp Anton Faistauers Fresken im Foyer des Salz burger Festspielhauses wurden 1938 vom NS Regime entfernt und 1956 rekonstruiertAm 12 Marz 1938 erfolgte der Einmarsch deutscher Truppen in Salzburg im Zuge des Anschlusses von Osterreich Die Nationalsozialisten fanden in Salzburg breite Zustimmung Am 30 April 1938 fand in Salzburg eine Bucherverbrennung statt Sie wurde vom SS Mann Lehrer und Schriftsteller Karl Springenschmid inszeniert und war die einzige auf osterreichischem Gebiet 14 Mit dem Gesetz uber den Aufbau der Verwaltung in der Ostmark wurde 1939 der Reichsgau Salzburg gegrundet der bis 1945 existierte Im Kulturbereich ubernahm Joseph Goebbels die Neuausrichtung der Salzburger Festspiele unter volkischen Grundsatzen die Erfolgsproduktion des Jedermann am Salzburger Domplatz wurde abgesetzt weil Autor Hugo von Hofmannsthal und Regisseur Max Reinhardt uber judische Vorfahren verfugten Das Festspielhaus wurde mit einer Fuhrerloge ausgestattet das Faistauer Foyer wurde zerstort 15 Das Salzburger Stadttheater wurde in Landestheater umbenannt ab 1940 wurde der Umfang der Festspiele kriegsbedingt dramatisch eingeschrankt Das Bundesland Salzburg stellte sowohl zahlreiche Tater als auch Opfer des Nationalsozialismus Auf der Taterseite standen unter anderen der Dirigent Herbert von Karajan der Kunstrauber Kajetan Muhlmann der Politiker Leopold Schaschko der Bergsteiger Rudolf Schwarzgruber der Dichter Karl Heinrich Waggerl der Gauleiter Anton Wintersteiger der Psychiater Heinrich Wolfer und der Physiker Mario Zippermayr Auf der Opferseite fanden sich zahlreiche Juden Widerstandskampfer Deserteure Homosexuelle sowie Menschen mit Behinderungen bzw psychischen Erkrankungen letztere wurden im Rahmen der Aktion T4 in der Totungsanstalt Hartheim ermordet 16 aber auch Zeugen Jehovas wie die Bruder Johann und Matthias Nobis die wegen Wehrdienstverweigerung zum Tode verurteilt und in Berlin hingerichtet wurden Prominentestes Opfer war Franz Rehrl der Salzburger Landeshauptmann von 1922 bis 1938 der aus der Haft 1945 schwer gezeichnet nach Salzburg zuruckkehrte und 1947 verstarb 17 Zu den bedeutenden Uberlebenden zahlte die Widerstandskampferin Agnes Primocic aus Hallein An die Salzburger Opfer des Nationalsozialismus erinnern die Stolpersteine im Bundesland Salzburg verlegt vom Kolner Kunstler Gunter Demnig in Hallein Salzburg und St Johann im Pongau Im Zweiten Weltkrieg wurden neben der Stadt Salzburg auch die Industriebetriebe in Hallein stark bombardiert Im Mai 1945 wurde Salzburg von amerikanischen Truppen befreit Das Bundesland nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Am 23 24 September und 9 Oktober 1945 fanden in Salzburg Landerkonferenzen statt in denen die westlichen Bundeslander ihren Beitritt zur Republik Osterreich unter der provisorischen Regierung von Karl Renner erklarten Das Bundesland Salzburg wurde so wieder Teil der Republik Osterreich 1955 kam mit dem Staatsvertrag das Ende der Besatzungszeit Der anhaltende Erfolg des Fremdenverkehrs und der Salzburger Festspiele brachten Salzburg und dem Salzburger Land nach Kriegsende einen gesicherten Wohlstand Die Erhebung des Mozarteums zur Hochschule und die Wiederbegrundung der Universitat Salzburg 1962 intensivierten das geistige und kunstlerische Leben in der Stadt Salzburg Von der Entstehung von Fachhochschulen seit den 1990er Jahren profitierte auch das Salzburger Umland Mit dem EU Beitritt Osterreichs zum 1 Janner 1995 wurde das Land Salzburg ein Teil der Europaischen Union der Abbau der Grenzkontrollen zu Bayern war eine der Folgen Am 1 Janner 1997 wurde die Altstadt von Salzburg in die Welterbe Liste der UNESCO aufgenommen Literatur BearbeitenGerhard Ammerer und Alfred Stefan Weiss Hrsg Die Sakularisation Salzburgs 1803 Voraussetzungen Ereignisse Folgen Verlag Lang Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 631 51918 4 Josef Brettenthaler Salzburgs Synchronik Weltgeschehen Deutschland Europa Osterreich Salzburg Stadt und Land Verlag Winter Salzburg 2002 ISBN 3 85380 055 6 Heinz Dopsch u Hans Spatzenegger Geschichte Salzburgs Universitatsverlag A Pustet Salzburg 1984 ISBN 3 7025 0197 5 Heinz Dopsch Kleine Geschichte Salzburgs Stadt und Land Verlag Pustet Salzburg 2001 ISBN 3 7025 0441 9 Fritz Koller Hermann Rumschottel Bayern und Salzburg im 19 und 20 Jahrhundert vom Salzachkreis zur EUregio Verlag Samson 2006 ISBN 3 921635 98 5 Franz Ortner Salzburgs Bischofe in der Geschichte des Landes 696 2005 Verlag Lang Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 631 53654 2 Friederike Zaisberger Geschichte Salzburgs Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1998 ISBN 3 486 56351 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geschichte des Landes Salzburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Dopsch Hans Spatzenegger Geschichte Salzburgs Salzburg 1984 S 17 f Josef Brettenthaler Salzburgs Synchronik Weltgeschehen Deutschland Europa Osterreich Salzburg Stadt und Land Salzburg 2002 S 11 Heinz Dopsch Hans Spatzenegger Geschichte Salzburgs Salzburg 1984 S 20 f Heinz Dopsch Hans Spatzenegger Geschichte Salzburgs Salzburg 1984 S 46 Georg Rohregger Die Kelten Osterreich A amp M Vlg Salzburg 2003 ISBN 3 902397 62 4 H Lange Romische Terrakotten aus Salzburg Schriftenreihe des Salzburger Museums Carolino Augusteum Nr 9 Salzburg 1990 Heinz Klackl Der Almkanal Seine Nutzung einst und jetzt Eigenverlag Salzburg 2002 Karl Zinnburg Salzachschiffer und Schifferschutzen von Laufen Oberndorf Verlag Winter Salzburg 1977 Stadt Salzburg Geschichte in Bildern und Dokumenten Kostbarkeiten aus dem Stadtarchiv Salzburg 2002 ISBN 3 901014 76 4 Mozart Biographie Aus der Ausstellung Die Hohen Tauern im Salzburg Museum zitiert in Hedwig Kainberger Patriotisches Bergsteigen in Tageszeitung Salzburger Nachrichten Salzburg 14 Juli 2012 Beilage Aus Stadt und Land S 18 19 Reichsverfassung 1861 RGBl Nr 20 1861 S 69 siehe beiliegende Landesordnungen 6 des Gesetzes vom 26 Janner 1907 RGBl Nr 15 1907 S 57 Stolpersteine Salzburg Ein Kunstprojekt fur Europa von Gunter Demnig abgerufen am 26 April 2016 Osterreichisches Bundesdenkmalamt Restaurierung des Faistauer Foyers im Salzburger Festspielhaus Prasentation von mehr Originalmalerei Faistauers als bisher Work in Progress 2006 abgerufen am 26 April 2016 Walter Reschreiter Johannes Hofinger und Christina Nobauer Lebens un wert NS Euthanasie in im Land Salzburg Wiedergefundene Lebensgeschichten von Opfern der Rassenhygiene Ausstellung im Land Salzburg 2007 Begleitbuch zur Ausstellung im Keltenmuseum Hallein 22 Okt 21 Nov 2006 und im Schloss Goldegg 22 Feb 1 April 2007 Edition Tandem 2007 ISBN 978 3 9501570 8 6 Johannes Hofinger Nationalsozialismus in Salzburg Opfer Tater Gegner Nationalsozialismus in den osterreichischen Bundeslandern Band 5 Innsbruck Studien Verlag 2016 ISBN 978 3 7065 5211 0Geschichte der Bundeslander Osterreichs Geschichte des Burgenlandes Geschichte Karntens Geschichte Niederosterreichs Geschichte Oberosterreichs Geschichte des Landes Salzburg Geschichte der Steiermark Geschichte Tirols Geschichte Vorarlbergs Geschichte Wiens Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Landes Salzburg amp oldid 238244369