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Pribina 1 unbekannt zwischen 20 Februar 860 und 21 Marz 861 2 war ein slawischer Furst im Fruhmittelalter der einen Gutssitz in der Stadt Nitra besass und auf diesem eine Kirche erbauen liess welche durch den Salzburger Erzbischof Adalram geweiht wurde Statue Pribinas in NitraPribina wurde um 832 33 von mahrischen Fursten Mojmir I verbannt woraufhin er zuerst zu den Franken floh Nach weiteren Aufenthalten bei Bulgaren und Kroaten kehrte Pribina schliesslich ins Frankenreich zuruck und wurde von 839 40 bis 860 61 der erste Furst von Unterpannonien In der Slowakei gilt er als der erste bekannte Herrscher der Slowaken Die wichtigste schriftliche Quelle hierfur ist die Conversio Bagoariorum et Carantanorum 2 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Furst von Nitra 3 Jahre der Flucht 4 Furst des Plattensee Furstentums 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenHerkunft und Familie BearbeitenUber Herkunft und Familiensituation Pribinas ist wenig bekannt Fuhrende tschechische und britische Historiker gehen von Pribina als einem mahrischen Lehensfursten aus der moglicherweise der Herrscherdynastie der Mojmiriden angehorte 3 Slowakische Historiker halten dagegen an der Ansicht fest Pribina sei bis 833 ein souveraner Herrscher eines eigenen selbstandigen Furstentums gewesen 4 Pribinas Frau gehorte moglicherweise dem bairischen Grafengeschlecht der Wilhelminer an mit der er seinen Sohn Kocel hatte 5 Wahrscheinlich hatte Kocel einen jungeren Bruder namens Unzat Unsat der mehrere Male gemeinsam mit Kocel urkundlich erwahnt ist 6 Furst von Nitra Bearbeiten nbsp Das Mahrerreich unter Mojmir I Pribina hatte wahrscheinlich gute Beziehungen zum benachbarten Baiern und daher ist auch die Annahme berechtigt dass sich zur Zeit Pribinas in Nitra bairische Kaufleute aufhielten Hier liess er schon um 828 830 eine christliche Kirche erbauen die vom Salzburger Erzbischof Adalram geweiht wurde Diese Emmeramskirche konnte bisher noch nicht lokalisiert werden und diente moglicherweise den bairischen Christen 7 Es handelt sich dabei um die erste bekannte Kirche auf einem slawischen Territorium nordlich der Donau 8 Ob Pribina selbst ursprunglich Heide war ist umstritten Im Jahr 833 wurde Pribina vom mahrischen Fursten Mojmir I aus Nitra verbannt Jahre der Flucht BearbeitenPribina floh mit seinen Getreuen zum Prafekten des Bairischen Ostlandes Ratpot der ihn im ersten Halbjahr des Jahres 833 Konig Ludwig dem Deutschen vorstellte Auf des Konigs Befehl hin wurde Pribina dann in der Martinskirche bei Traismauer getauft bzw nach manchen Forschern neu getauft Wegen Streitigkeiten mit Ratpot floh er aber bald aus dem Ostland Zunachst ging er in das Grossbulgarische Reich wahrscheinlich nach Sirmium 9 dessen Herrscher damals Khan Malamir gewesen ist und spater zu seinem Verwandten Furst Ratimir von Posavien 838 eroberte jedoch Ratbot auf Befehl Konig Ludwigs das Furstentum Ratimirs Ob dieser Angriff in Zusammenhang mit Pribinas Erscheinen bei Ratimir zusammenhangt ist nicht ganz klar Jedenfalls fluchtet Pribina daraufhin zu Salacho dem Fursten der Krain Salachos Gebiet war damals wahrscheinlich bereits Bestandteil Karantaniens das unter der Verwaltung Ratpots stand Salacho versohnte Pribina mit Ratpot 6 Furst des Plattensee Furstentums Bearbeiten839 oder 840 erhielt Pribina von Konig Ludwig dem Deutschen die Verwaltung des von Slawen bewohnten Plattensee Furstentums in Unter Pannonien wo er die neue Hauptstadt Blatnohrad dt Mosapurc Moosburg heute Zalavar grundete Am 10 Juni 846 schenkte ihm der Konig ein Gebiet iuxta fluvium Valchau dessen Lage sich heute nicht bestimmen lasst im Ausmass von 100 Mansen 10 846 oder 847 erhielt er dann den lebenslangen und um 848 den erblichen Besitz des Furstentums Im Furstentum entwickelte Pribina eine gross angelegte Kolonisierung und war ein eifriger Christianisierer Er baute Blatnohrad in eine riesige Festung um erbaute 15 Kirchen und war bis zuletzt ein treuer Vasall der frankischen Konige Er schutzte das Ostfrankenreich vor Angriffen Grossmahrens Bulgariens und der sudwestlichen Slawen Pribina wurde vom ostfrankischen Konig reich beschenkt und gab selber Schenkungen an das Kloster Niederaltaich 2 11 sowie zum Patriarchat von Aquileja Pribina wurde in die militarischen Auseinandersetzungen zwischen Prinz Karlmann und seinen Vater Konig Ludwig den Deutschen hineingezogen Beide waren Pribinas Herren Karlmann als Prafekt des Bairischen Ostlandes Ludwig als ostfrankischer Konig dem der Prafekt des Ostland unterstellt war Pribina stellte sich auf die Seite des Konigs Karlman war mit dem grossmahrischen Fursten Rastislav verbundet und soll seinen Untertanen Pribina an Rastislav geopfert haben um sich dessen Unterstutzung zu sichern Dies ist aber umstritten denn die genauen Hintergrunde und Vorgange die letztlich zum Tod Pribinas gefuhrt haben sind bis auf folgendes ungewiss Pribina wurde im Jahre 861 von den Mahrern erschlagen 12 Pribina fiel wahrend der Kampfe Karlmanns mit Rastislav von Mahren Moglicherweise wurde Pribina aber ermordet 7 Pribinas Nachfolger wurde sein Sohn Kocel der die Arbeit seines Vaters fortsetzte 6 Die Gestalt Pribinas wurde als Symbol der deutsch slawischen Zusammenarbeit vom Regime der 1 Slowakischen Republik 1939 1945 vielfach ausgenutzt Literatur BearbeitenJ Hahn Pribina In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 3 Munchen 1979 S 482 f Lubomir E Havlik Kronika o Velke Morave Chronik uber Grossmahren JOTA o O 2013 ISBN 978 80 85617 06 1 Jan Steinhubel Nitrianske kniezatstvo Pociatky stredovekeho Slovenska Das Furstentum Nitra Die Anfange der mittelalterlichen Slowakei Rak Bratislava 2004 ISBN 80 224 0812 3 Jan Steinhubel The Duchy of Nitra In Mikulas Teich Dusan Kovac Martin D Brown Hrsg Slovakia in History Cambridge University Press New York 2011 ISBN 978 0 521 80253 6 S 15 29 Dusan Trestik Pocatky Premyslovcu Vstup Cechu do dejin 530 935 Die Anfange der Premysliden Der Eintritt der Tschechen in die Geschichte 530 935 Nakladatelstvi Lidove noviny o O 2008 ISBN 978 80 7106 138 0 Dusan Trestik Vznik Velke Moravy Moravane Cechove a stredni Evropa v letech 791 871 Die Entstehung Grossmahrens Mahrer Tschechen und Mitteleuropa in den Jahren 791 871 Nakladatelstvi Lidove noviny o O 2010 ISBN 978 80 7422 049 4 Dusan Trestik Historian on Political Traditions of Great Moravia In JPRS Report East Europe Ausgaben 35 42 1991 S 7 10 online Alexis P Vlasto The Entry of the Slavs into Christendom An Introduction of the Mediaval History of the Slavs Cambridge University Press 1970 Herwig Wolfram Privina Furst in Pannonien 830 40 um 860 In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 7 LexMA Verlag Munchen 1995 ISBN 3 7608 8907 7 Sp 232 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pribina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pribina auf der Website eeo uni klu ac at der Universitat KlagenfurtAnmerkungen Bearbeiten in zeitgenossischen Quellen lateinisch Priwina Briuuinus Briwinus a b c Milko Kos Pribina Memento des Originals vom 27 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot nl ijs si auf der Website Slovenski Biografski Leksikon slowenisch Havlik Kronika S 103 Trestik Vznik S 131 Trestik Pociatky S 271 Vlasto The Entry Slavs S 24 Steinhubel The Duchy of Nitra S 16 Kocel Memento des Originals vom 27 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot eeo uni klu ac at auf der Website eeo uni klu ac at 1 2 Vorlage Toter Link eeo uni klu ac at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis der Universitat Klagenfurt a b c Herwig Wolfram Salzburg Bayern Osterreich Die Conversio Bagoarium et Carantanorum und die Quellen ihrer Zeit Verlag Oldenbourg Wien Munchen Oldenbourg 1996 S 191ff a b Mathias Bernath Felix v Schroeder Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band III L P R Oldenbourg Verlag Munchen 1979 ISBN 3 486 48991 7 S 482 f Peter Stih Vasko Simoniti Peter Vodopivec A Slowene History Institut za novejso zgodovino Ljubljana 2008 englisch Ferdinand Sisic Geschichte der Kroaten Erster Teil bis 1102 Verlag Matica Hrcatska Zagreb 1917 RI I n 1387 auf der Website Regesta Imperii RI I n 1442 auf der Website Regesta Imperii Ernst Dummler Geschichte des ostfrankischen Reiches Band 1 Duncker amp Humblot Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 7749 3663 8 S 400 ff Normdaten Person GND 137973012 lobid OGND AKS LCCN n99009537 VIAF 86132009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME PribinaKURZBESCHREIBUNG slawischer StammesfurstGEBURTSDATUM vor 825STERBEDATUM zwischen 20 Februar 860 und 21 Marz 861 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pribina Plattensee Furstentum amp oldid 231327853