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Der Echte Speik Valeriana celtica ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Baldriane Valeriana in der Unterfamilie der Baldriangewachse Valerianoideae Echter SpeikEchter Speik Valeriana celtica SystematikEuasteriden IIOrdnung Kardenartige Dipsacales Familie Geissblattgewachse Caprifoliaceae Unterfamilie Baldriangewachse Valerianoideae Gattung Baldriane Valeriana Art Echter SpeikWissenschaftlicher NameValeriana celticaL Der Name Speik geht auf die alte Benennung dieser Pflanzenart spica celtica lateinisch spica Ahre celtica keltisch genannt auch nardus 1 nardum celticum und Saliunca 2 zuruck Es gibt auch weitere Pflanzenarten die als Speik bezeichnet werden 3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen und Unterarten 3 Verwendung und Kulturelles 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration V celtica aus Atlas der Alpenflora 1882Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Echte Speik ist eine mehrjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von 5 bis 15 Zentimetern erreicht und einen intensiven Baldriangeruch verbreitet Am kahlen aufrechten Stangel befinden sich ein bis zwei Blattpaare die dunkelgrun glanzend sind Die ganzrandigen Grundblatter sind schmal lanzettlich dreinervig 1 bis 8 Millimeter breit und in den Stiel verschmalert 4 Die Stangelblatter sind kleiner und fast linealisch Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis August Die Bluten stehen in 2 bis 6 wenigblutigen Blutenquirlen zusammen die insgesamt einen walzenformigen traubigen Gesamtblutenstand bilden Die unteren Quirle sind oft gestielt 4 Die Bluten sind zwittrig Die Blutenkrone ist 1 bis 3 Millimeter lang und ist am Grund gelblich und an den Zipfeln trubrot 4 Die zwittrigen und mannlichen Bluten sind 2 bis 3 Millimeter lang die weiblichen 1 Millimeter 4 Die Fruchte sind 2 bis 3 Millimeter lang mit 4 bis 6 Millimeter langen Pappusborsten 4 Die Chromosomenzahl betragt 2n 48 5 Vorkommen und Unterarten BearbeitenDer Echte Speik kommt in Frankreich in der Schweiz in Italien und in Osterreich vor 6 Die Flora alpina Aeschimann 2004 nennt zwei Unterarten Valeriana celtica L subsp celtica Keltischer Baldrian oder Echter Speik ein Endemit der grajischen und penninischen Alpen Er kommt vor in Frankreich in der Schweiz und in Italien 7 Valeriana celtica subsp norica Vierh Norischer Baldrian oder Norischer Speik der ausschliesslich in den Ostalpen Osterreichs 7 auf kalkfreien Boden in Hohenlagen von 1800 bis 3300 Metern wachst Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 1 alpin und nival Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 4 Verwendung und Kulturelles BearbeitenDie Wurzeln dieser Art enthalten besonders viel an atherischem Baldrianol Die heute geschutzte Pflanze wurde fruher massenhaft ausgegraben und vor allem in den Orient exportiert Heute ist dies besonders lizenzierten Bergbauern vorbehalten Es existiert ein eigenes Grabwerkzeug dafur das sogenannte Speikkramperl Die Speikboden Alpenwiesen auf denen die Pflanze zahlreich auftrat wurden regelrecht bewirtschaftet wobei man auf eine ausgiebige Nutzung jahrelange Schonzeiten folgen liess damit der Bestand sich wieder erholen konnte Speikgraber war ein eigenes Gewerbe Das Recht zu graben war oft dem Landesherrn vorbehalten Die Wurzeln wurden auf besonderen Trockenboden gelagert das Einsperren darin Speiksitzen galt als empfindliche Strafe fur bestimmte Vergehen wobei man den Ubeltater noch lange Zeit spater am Geruch erkannte Bekannt ist die Verwendung des Echten Speik zur Produktion der Speikseife 8 Er wurde und wird auch als Raucherwerk zum Wurzen von Wein und Salben sowie zum Vertreiben von Motten verwendet 9 Literatur BearbeitenXaver Finkenzeller Alpenblumen Erkennen amp Bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Verlag Munchen 2003 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 David Aeschimann Flora alpina Ein Atlas samtlicher 4500 Gefasspflanzen der Alpen Haupt Verlag Bern 2004 ISBN 3 258 06600 0 Georg Gentner Einiges uber den Speik In Jahrbuch des Vereins zum Schutze der Alpenpflanzen Band 4 1932 DNB 01012540X ZDB ID 962286 X S 63 75 zobodat at PDF 6 0 MB in Zoologisch Botanische Datenbank Einzelnachweise Bearbeiten Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 156 Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 244 niederlandisch dfg viewer de fur Nardum Jasmin Ruthofer Spiconardus PDF 2 6 MB Beispiel Forschungsbericht A3 In Medizin im Mittelalter Schulworkshop des Arbeitskoffers zu den Steirischen Literaturpfaden des Mittelalters BG BRG Knittelfeld 2017 S 35 abgerufen am 22 November 2022 a b c d e f Info Flora 1 Konrad Lauber Gerhart Wagner Flora Helvetica Flora der Schweiz Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 1996 ISBN 3 258 05405 3 S 1040 Datenblatt Valeriana celtica bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b Eckhard von Raab Straube amp Tilo Henning 2017 Valerianaceae In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Datenblatt Valerianaceae Jens Bergmann Die Genugsamen Nicht mehr online verfugbar In brand eins Heft 5 2009 archiviert vom Original am 8 Oktober 2019 abgerufen am 21 November 2022 Der Seifenhersteller Speick hat seinen Namen von einem seltenen Alpengewachs Mittelalterliche Wissensschatze Ylva Schwinghammer Spiconardus der geheimnisvolle Unbekannte In Wissen aus dem Mittelalter 2 November 2018 abgerufen am 22 November 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Echter Speik Valeriana celtica Sammlung von Bildern Speik Spaziergange pdf In Themenwanderwege Bad Kleinkirchheim Nockberge Wanderdorfer abgerufen am 2 Mai 2009 Abschnitt Ein stiller Star Der echte Speik Kulturgeschichte des Speiks in der Obersteiermark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echter Speik amp oldid 235332082