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Die Alte Residenz in der Altstadt der Stadt Salzburg ist die fursterzbischofliche Palastanlage Das weitlaufige Gebaude liegt zwischen dem heutigen Domplatz Residenzplatz und der heutigen Sigmund Haffner Gasse und ist zuerst um 1120 urkundlich nachgewiesen Umfangreiche Neubauten erfolgten ab etwa 1600 unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und wurden unter Markus Sittikus und Paris Lodron fertiggestellt Unter Franz Anton Graf von Harrach wurde die Fassade durch grossere Fenster modernisiert Die Dietrichsruh im Westen als ehemals zweiteilige Gartenanlage aus der Zeit um 1605 11 wurde um 1790 teilweise abgetragen und im Nordwesten durch die neuen Bauten des sogenannten Toskanertraktes ersetzt Die Salzburger Residenz Fassade zum Residenzplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Alter Bischofssitz 1 2 Residenz der Fursterzbischofe 1 3 Nach Ende des Fursterzbistums 1803 1 4 Die Alte Residenz heute 2 Gliederung der Alten Residenz 2 1 Die Prunkraume der Alten Residenz Haupthof 2 1 1 Carabinierisaal 2 1 2 Rittersaal 2 1 3 Konferenzsaal 2 1 4 Ante Camera 2 1 5 Audienzsaal 2 1 6 Retirada 2 1 7 Schatullenkabinett 2 1 8 Schlafzimmer 2 1 9 Kapelle 2 1 10 Schone Galerie 2 1 11 Thronsaal 2 1 12 Weisser Saal Markus Sittikus Saal 2 1 13 Kaisersaal 2 1 14 Sintflutsaal 2 1 15 Residenzgalerie 2 2 Die Dombogen 2 3 Der Toskanatrakt 2 4 Dietrichsruh und Sala terrena 2 5 Der Wallistrakt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAlter Bischofssitz Bearbeiten Die ersten Bischofe und Erzbischofe von Salzburg waren gleichzeitig Abte des Stiftes St Peter und wohnten folgerichtig im Kloster Erst Konrad I verlegte seine Wohnung 1120 aus dem engeren Klosterbereich heraus und baute 1124 eine neue Bischofsresidenz im Raum des heutigen Ostteiles der Residenz Dieser Bischofssitz der in der Folge mehrfach ausgebaut worden war wurde von Erzbischof Wolf Dietrich abgerissen um Platz fur den Neubau der Residenz im Stil der Spatrenaissance zu erhalten Residenz der Fursterzbischofe Bearbeiten nbsp Erdgeschossgrundriss der Salzburger Residenz nach dem Denkmalerinventar von 1914 Norden ist rechts nbsp Portal aus der Zeit Wolf Dietrichs von Raitenau um 1600 16111597 begann Wolf Dietrich Gebaudeteile um den heutigen Haupthof im Osten der Residenz abzureissen und umzubauen Es entstand nach und nach eine Vierflugelanlage um einen regelmassigen Innenhof Der Ost und Sudflugel waren dabei weitgehend Neubauten im Westen entstand in einer zweiten Bauphase eine Arkadenhalle Im Norden war eine Hofkapelle geplant zwei Hauptfassaden zeigten nach Suden und Osten mit gleichmassigen Reihen von Fenstern mit Steingewanden Die Hauptraume im 2 Obergeschoss waren uber eine breite geradlaufige Marmortreppe erreichbar die nach einer Plananderung um 1612 noch erhalten ist Die Grundrisse des Grossen Saals und der Empfangsraume von Wolf Dietrich sind nach spateren Umbauten vor allem des 18 Jahrhunderts noch heute fast vollstandig im Sud und Ostflugel erhalten Da ab 1604 das Hofbogengebaude mit einem abweichenden hoheren Niveau im Hauptgeschoss begonnen wurde werden die Flugel um den Haupthof in ihrer Substanz damals fertiggestellt gewesen sein 1 Eine andere Meinung rechnet mit einer etwas spateren Bauperiode um den Haupthof von 1606 1611 2 Bei Restaurierungsarbeiten wurden in der heutigen Bausubstanz einige Wande von spatmittelalterlichen burgerlichen Vorgangerbauten entdeckt etwa Mauerteile vermauerte Fenster und ein Kamin Im Sudwesten des Haupthofes sind im Souterrain Gewolbe des 15 Jahrhunderts erhalten im Trakt zum Domplatz hin vielleicht Gebaudereste des Bischofshofes des Matthaus Lang von Wellenburg Als weiterer Teil wurde ab Fruhjahr 1604 der heutige Wallistrakt auch Hofbogengebaude genannt im Sudwesten des Haupthofs neu errichtet und 1606 fertiggestellt Diese Bauten wurden vielleicht vom Vincenzo Scamozzi einem namhaften Schulers Andrea Palladios entworfen In der Folge wurde ab 1605 recht zugig die sogenannte Dietrichsruh als zweiteilige Gartenanlage nordlich der Franziskanerkirche und westlich des Haupthofes errichtet Damit wurde eine alte Gasse die Kasgasse ostlich des Chores der Franziskanerkirche uberbaut und der ursprungliche Raum der Residenz mehr als verdoppelt Um 1790 wurden die nordwestlichen Teile dieser Dietrichsruh abgetragen und durch die neuen Bauten des sogenannten Toskanertraktes ersetzt Es haben sich viele Bereiche der ursprunglichen Anlage jedoch noch erhalten 1612 bis 1614 errichtete der Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems einen neuen Nordflugel um den Haupthof 2 1665 67 liess Erzbischof Guidobald von Thun den residenzplatzseitigen Trakt der Residenz aufstocken Erzbischof Franz Anton von Harrach liess diesen Gebaudeteil dann durch eine neue Fassade gestalten Der Architekt dieser Arbeiten war hochstwahrscheinlich Johann Lucas von Hildebrandt Hildebrandt leitete ab 1711 auch die zeitgemasse Erneuerung von Innenraumen besonders der Prunkraume der Residenz mit den Stuckarbeiten von Alberto Camesina und den Deckengemalden von Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte Erzbischof Hieronymus von Colloredo liess 1788 92 den Trakt zur Churfurststrasse und zur Sigmund Haffner Gasse Teile der Dietrichsruh abreissen und dabei teilweise neu errichten Er entfernte dabei auch den prachtig gestalteten Innenhofgarten Wolf Dietrichs und jenen seines Nachfolgers Markus Sittikus 1793 wurde aber aus Kostengrunden der folgend geplante Ausbau der Residenz zur Sigmund Haffner Gasse hin im Raum Dietrichsruh eingestellt Nur der heutige Toskanatrakt wurde damals in neuer Form fertiggestellt Der ebenfalls geplante Abriss der Franziskanerkirche und die Umwandlung derselben in eine Hofkapelle als Rotunde nach romischen Art mit angeschlossenem Mausoleum im Rokokostil unterblieb ebenfalls Nach Ende des Fursterzbistums 1803 Bearbeiten Bis 1918 war die Residenz Wohnsitz von Mitgliedern des Osterreichischen Kaiserhauses vor allem der Kaiserin Witwe Karoline Auguste von Bayern Auch fuhrende Mitglieder der aus Florenz vertriebenen Linie Habsburg Toskana wohnten hier was zur Namensgebung des Toskanatraktes fuhrte Bis 1986 war der Toskanatrakt Sitz der Bundespolizeidirektion Seit 1992 ist dieser Trakt Teil der Juridischen Fakultat der Universitat Salzburg Die Alte Residenz heute Bearbeiten Die Residenz besteht aus uber 180 Raumen und Salen darunter 15 Prunkraumen Bekannt ist der grosse Carabinierisaal Die anschliessenden Furstenraume Rittersaal Konferenzzimmer Ante Camera Audienzzimmer Arbeitszimmer Schatullenkabinett und Schlafzimmer mit einer Hauskapelle die Schone Galerie sowie das Gesellschaftszimmer wurden unter Leitung von Johann Lucas von Hildebrandt neu gestaltet und von Michael Rottmayr und Martino Altomonte mit Gemalden versehen In diesen prunkvollen Raumen hat auch Wolfgang Amadeus Mozart als fursterzbischoflicher Hofmusicus musiziert hier wurden fruhe musikdramatische Werke wie Die Schuldigkeit des ersten Gebots KV 35 La finta semplice KV 51 oder Il re pastore KV 208 uraufgefuhrt Die Salzburger Residenz zahlt zu den wertvollsten Profanbauten der Salzburger Altstadt Im 3 Stock befindet sich die Residenzgalerie die Europaische Malerei des 16 bis 19 Jahrhunderts prasentiert Herausragend ist die niederlandische Malerei des 17 Jahrhunderts erworben aus der altosterreichischen Adelssammlung Czernin Die Prunkraume der Residenz und die Residenzgalerie konnen im Rahmen des DomQuartier Salzburg Rundgangs besucht werden 3 Gliederung der Alten Residenz Bearbeiten nbsp Der Haupthof mit der Arkade und dem Herkules BrunnenDie alte Residenz gruppiert sich um vier Innenhofe den Haupthof mit Zugangen vom Residenzplatz und Domplatz den Hof des Toskanatraktes den Hof der ehemaligen Dietrichsruh und den kleinen Hof des Wallistraktes Die Prunkraume der Alten Residenz Haupthof Bearbeiten nbsp Teil der Prunkraume aus dem 18 JahrhundertDer Zugang zur Residenz erfolgt uber den mit einer Arkade und einem Herkulesbrunnen geschmuckten Haupthof Links des Brunnens liegt der Eingang von wo aus der breite reprasentative Stiegenaufgang zu den Prunkraumen der Residenz fuhrt Carabinierisaal Bearbeiten Der Carabinierisaal im ersten Stock wurde um 1600 errichtet Er ist der grosste Saal der Residenz 1660 wurde der Raum unter Guidobald von Thun im Zuge der Errichtung der Dombogen deutlich erhoht Der Saalstuck wurde 1689 oder spater von Francesco und Carlo Brenno sowie Antonio Carabelli ausgefuhrt An der Westseite des Saales fuhrt eine zweiarmige Marmortreppe zum hoher gelegenen Kaisersaal siehe unten Das Marmorportal stammt von 1610 daruber wurden die Buchstaben I oannes E rnestus A rchiepiscopus et P rinceps S alisburgensis erganzt Der Treppenaufgang im Carabinierisaal mit dem Deckengemalde von 1689 erinnert an die Treppe in der Winterreitschule aus der Zeit von Guidobald von Thun welche 1690 ebenfalls mit einem grossen Deckengemalde von Johann Michael Rottmayr erganzt wurde Das grosse Deckenfresko im Carabinierisaal wurde 1689 von Johann Michael Rottmayr gemalt und stellt die vier Elemente dar Das grosse Mittelbild zeigt eine Szene aus dem 1 Buch der Aeneis Vers 102 141 Neptun beruhigt die sturmische See die Aeolus gegen die Flucht des Aeneas aufgebracht hat Wasser Die Szene ist nach einem Vorbild von Giulio Romano gestaltet Neptun wird in seinem Triumphwagen von zwei Hippokampen uber das Meer gezogen Diese beiden Meeresrosser und der in ein Schneckenhorn blasende Triton greifen das Motiv des unter Guidobald von Thun errichteten Residenzbrunnens auf Das linke Bild zeigt die Kalydonische Eberjagd Erde das rechte Bild die Schmiedewerkstatte des Vulcanus Feuer In den Eckmedaillons sind die vier Windgotter Luft abgebildet In diesem Raum fanden die ersten Theaterauffuhrungen nordlich der Alpen statt zum ersten Mal vermutlich am 27 Janner 1614 Das schone Pastoral Orfeo genannt das am 10 Februar 1614 im Carabinierisaal uber die Buhne ging war wahrscheinlich Claudio Monteverdis L Orfeo Der Name des Saales geht auf die Leibgarde des Erzbischofs zuruck Einzigartig fur eine Residenz ist dass fast alle Raume einen durchgehenden Zyklus bilden in denen die Geschichte einer einzigen Person hier ist es Alexander der Grosse dargestellt wird Johann Ernst von Thun hat bereits 1689 mit der Neugestaltung der Residenz begonnen In diesem Jahr wurde der Carabinierisaal mit dem grossen Deckenfresko von Johann Michael Rottmayr ausgestaltet Auf 1695 datiert der einzige original erhaltene aus Nuss Ahorn und Eichenholz intarsierte Fussboden im Audienzsaal ebenfalls aus seiner Zeit Die beiden hauptsachlichen Kunstler Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte fuhrten ihre Arbeiten zwischen 1710 und 1714 aus begannen also sofort nach dem Ableben von Johann Ernst von Thun Auch wenn die Wohnraume erst zur Zeit von Franz Anton von Harrach unter der Leitung von Lucas von Hildebrandt neu ausgestaltet wurden ist zu vermuten dass die Konzeption eines durchgehenden Alexanderzyklus bereits auf Johann Ernst von Thun zuruckgeht Dafur spricht die Auffuhrung einer Oper mit dem Titel Alessandro in Pietra 1689 von Heinrich Ignaz Franz Biber komponiert 1695 entstand die Marstallschwemme mit der Skulptur des Pferdebandigers der ebenfalls Alexander den Grossen reprasentiert Rittersaal Bearbeiten Der Rittersaal ist heute ein beliebter Auffuhrungsort von Kammermusik aber auch von kleineren festlichen Veranstaltungen und Festvortragen Im 17 und 18 Jahrhundert diente er als Vorraum zu den furstlichen Empfangs und Wohnraumen Das grosse Mittelbild sowie die vier Trabantenbilder an den Langsseiten wurden 1714 von Johann Michael Rottmayr gemalt Der Rittersaal ist demnach der letzte Raum der ausgemalt wurde Der Deckenstuck stammt von Alberto Camesina der Wandstuck von Peter Pflauder In der Bildmitte fuhrt Alexander der Grosse seinem Vater sein Leibpferd Bukephalos vor Die umgebenden Bilder schildern weitere Stationen im Leben Alexanders Die Gefangennahme des indischen Konigs Porus 326 v Chr die Wiedereinsetzung des Porus in sein Konigreich das Pamphylische Meereswunder die Schlacht bei Gaugamela Die Stuckreliefs zeigen Szenen zur Geschichte des Bukephalos Raub des Bucephalus Ruckgabe des geraubten Bucephalus Tod des Bucephalos Grundung der Stadt Bucephalia Vom Rittersaal fuhrt ein Gang durch die Dombogen in den Salzburger Dom Der Rittersaal ist Erstauffuhrungsort von W A Mozarts geistlichem Singspiel Die Schuldigkeit des ersten Gebots KV 35 und der Serenata Il re pastore KV 208 Konferenzsaal Bearbeiten Den Konferenzsaal schmuckt ein Deckengemalde von Martino Altomonte das Alexander in der Schlacht von Granicus darstellt In diesem Saal gab der siebenjahrige W A Mozart am 28 Februar 1763 sein Konzert Debut am Salzburger Hof hier spielte die fursterzbischofliche Hofkapelle im Rahmen der zahlreichen Hauskonzerte so auch deren Mitglieder Vizekapellmeister Leopold Mozart und sein Sohn Wolfgang Amade Ante Camera Bearbeiten Das grosse Mittelbild sowie die vier Trabantenbilder an den Langsseiten wurden 1710 von Martino Altomonte gemalt Das Mittelbild zeigt die Zerschlagung des Gordischen Knotens durch Alexander Die Trabantenbilder zeigen die Vorgeschichte zum Mittelbild Gordios empfangt das Vogelwunder Gordios wird die Konigswurde prophezeit Die Phryger erkennen in Gordios den prophezeiten Konig Gordios wird im Zeustempel als Konig gehuldigt Die Stuckreliefs zeigen weitere Szenen aus dem Leben Alexanders Der Gartner Abdalonymos wird zum Konig von Sidon gemacht Alexander und Diogenes Der weise Kalamos gibt Alexander ein Gleichnis der klugen Herrschaft die Importuna Adulatio des Malers Apelles Audienzsaal Bearbeiten Der prachtige Audienzsaal an der Ecke zwischen Altem Markt und Residenzplatz gelegen besitzt funf in vergoldetem Stuck gerahmte Deckenbilder von Johann Michael Rottmayr Das mittige zeigt die Huldigung Alexanders in der Stadt Byblos Die Landschaftsbilder uber den Turen stammen vermutlich von Johann Anton Eismann Die kostbaren Brusseler Gobelins schildern Szenen aus der romischen Fruhgeschichte und besitzen eingewoben Wappen Fursterzbischofs Wolf Dietrich Die kostbaren fruhklassizistischen Mobel von H Jacobs in Paris gefertigt wurden 1775 fur diesen Saal gekauft Retirada Bearbeiten Das kleine Wohn und Arbeitszimmer Retirada des Erzbischofs diente in monarchischer Zeit als Schlafraum von Kaiser Franz Joseph I Das grosse Mittelbild an der Decke wurde 1711 von Martino Altomonte gemalt Es zeigt Alexanders Opfer im Tempel von Jerusalem als Vorhersage des Eingottglaubens Die vier Trabantenbilder zeigen den Traum Alexanders in dem ein Hohepriester dem grossen Feldherren die Herrschaft uber Persien verkundet Alexanders Begegnung mit dem Hohepriesters Jaddus vor den Toren Jerusalems Alexander erklart Parmenio seinen Traum und Der Hohepriester legt Alexander eine Stelle des Buches Daniel aus In den Stuckreliefs sieht man Das Wunder beim Zug zum Orakel des Ammon in der Oase Siwah Eine orientalische Gesandtschaft huldigt Alexander als Konig Alexanders schwere Verwundung in Indien und Alexander in der Oase Siwah Das an der Wand befindliche Bildnis von Franz Anton von Harrach zeigt erstmals einen Fursterzbischof mit einer Perucke da dies zuvor fur geistliche verboten war Die Turstocke haben ab hier einen Holzrahmen was den privaten Rahmen dieses Raumes nochmals verdeutlicht Schatullenkabinett Bearbeiten Das Deckenbild im Schatullenkabinett von Martino Altomonte zeigt die Gesandten der Skythen bei der Huldigung Alexanders Schlafzimmer Bearbeiten Im Bild von Johann Michael Rottmayr im Schlafzimmer ist Alexander auf seinem Ruhebett zu sehen Die Stuckmedaillons zeigen musizierende Amoretten Auf dem Bild uber dem Portal ist von Andreas Nesselthaler gemalt ein Seehafen zu sehen Kapelle Bearbeiten Die kleine Kapelle ein kleiner fast quadratischer Raum mit Kuppelgewolbe wird von einem Fresko Rottmayrs geziert das Gottvater darstellt Der um 1710 geschaffene Altar stammt vermutlich von Antonio Beduzzi 1711 das Altarblatt eine Rottmayr Arbeit die Vermahlung der Heiligen Katharina Schone Galerie Bearbeiten Die Bildergalerie besitzt ein Spiegelgewolbe mit einem marmorierten Kranzsims In diesem lang gestreckten Raum steht ein Abguss des Junglings vom Magdalensberg aus Karnten in einer Nische Das Original befand sich zwischen der Entdeckung der Skulptur im Jahr 1502 und 1806 in der Stadt Salzburg bis die wertvolle Statue nach Wien geschafft wurde Das Gewolbefresko von Rottmayr zeigt die Glorie der Wissenschaften und Kunste gepragt von furstlicher Grosse und Stiftungsmacht umgeben von einer illusionistischen Architekturmalerei Astronomie Geometrie Architektur der Architekt halt einen Plan des von Johann Bernhard Fischer von Erlach entworfenen Palais Trautson Wien in Handen und Bildhauerei stehen symbolisch unter dem Schutz des Grafengeschlechts Harrach Dichtung und Geschichtsschreibung unter dem Schutz der felicitas publica Malerei und Musik unter jenem des buon governo der Guten Regentschaft Thronsaal Bearbeiten Im Thronsaal Gesellschaftszimmer befindet sich ein Deckenbild von Rottmayr mit dem Gotter Festmahl anlasslich der Hochzeit der Nymphe Thetys Weisser Saal Markus Sittikus Saal Bearbeiten Der Weisse Saal wurde in der Regentschaft des Nachfolgers von Wolf Dietrich Markus Sittikus errichtet 1776 wurde er von Peter Pflauder neu stuckiert In diesem Saal wurde am 1 Mai 1816 nach jahrelangem standigen Machtwechsel der offizielle Ubernahmevertrag zwischen Bayern und Osterreich unterzeichnet seitdem gehort das Land Salzburg zu Osterreich Kaisersaal Bearbeiten Der Kaisersaal fruher Kaiserstube ist ein schlichter Raum mit den Gemalden von 14 Herrschern des Hauses Habsburg Sintflutsaal Bearbeiten Vom Sintflutsaal mit seiner Renaissancedecke fuhrt eine kleine Tur in den Chor der Franziskanerkirche Residenzgalerie Bearbeiten Im dritten Stock befindet sich der Bischofssaal und die Residenzgalerie Deckengemalde und Gewolbefresken stammen hier von Johann Michael Rottmayr und Martino Altomonte der Deckenschmuck von Alberto Camesina Die Dombogen Bearbeiten Die nordlichen Dombogen wurden unter Fursterzbischof Guidobald von Thun um 1600 errichtet Im Anschluss daran wurden die nun zu niedrig wirkenden Fassaden des Ost und Sudflugels der Residenz erhoht und mit einer Attika vor dem Grabendach abgeschlossen Der Toskanatrakt Bearbeiten nbsp Kartensaal der Salzburger Residenz Wird heute als Lesesaal der juridischen Bibliothek genutztIm Nordflugel befinden sich vermauerte Arkaden auf ionischen Saulen uber zwei Stockwerke Der Trakt wurde anstelle fruherer Bauten unter Fursterzbischof Colloredo neu errichtet und wird von der Universitat Salzburg genutzt Dietrichsruh und Sala terrena Bearbeiten Die Dietrichsruh wurde von Fursterzbischof Wolf Dietrich als verschwiegener aber aufwandig gestalteter Renaissancegarten zwischen 1605 und 1609 mit Erganzungen bis 1612 errichtet Dabei entstand in zwei ummauerten Hofen ein aufwandig gestalteter und einst beruhmter Renaissancegarten samt Wasserspielen und vielen kunstvollen kunstlichen Grotten Erzbischof Colloredo liess im spaten 18 Jahrhundert den Garten und seine Gartengrotten abreissen die geplante grosszugige Neugestaltung unterblieb aber aus verschiedenen Grunden Nur eine einzige Grotte erinnert heute noch an die einstige prachtvolle Gartengestaltung Sie befindet sich in der Mittelachse des Ostflugels Die heute hier stehende Statue des ruhenden Herkules stammt aus der Zeit um 1610 Die antike Originalfigur stand in der Villa Giulia in Rom Die Vorlage fur die Nachbildung in Salzburg wurde aus Giovanni Battista Cavalieris Antiquarum Statuarum Urbis Romae Primus Et Secundus Liber Roma 1585 fol 61 entnommen Seitlich sind in der Grotte drei Wandbilder sowie Muschel und Steinchenmosaik sowie Stuckdekor zu sehen nbsp Decke der Sala TerrenaDie Sala terrena war ein beiderseits von offenen Arkaden begrenzter Gartensaal am Schnittpunkt der beiden Hofe und Garten der Dietrichsruh In diesem seitlich offenen Raum stand ursprunglich ebenfalls ein Brunnen Daneben befand sich weiter westlich eine Grotte und einst ein Vogelhaus das als Voliere ausgestaltet war und das einen weiteren kunstvollen Brunnen besass In den Jahren 1983 1993 wurde die zuletzt ubertunchte Decke der Sala terrena in ihrer ursprunglichen reich bemalten Gestalt freigelegt und restauriert In der Sudostecke des heutigen Hofes der Dietrichsruh befindet sich die Kapelle des Kardinals Friedrich Johannes Jacob Colestin von Schwarzenberg die Georg Pezolt gestaltet hatte Im Stiegenhaus von der Dietrichsruh zur Franziskanerkirche findet sich reicher Stuck mit Akanthusranken Fruchtgirlanden Rosetten aus der Zeit Wolf Dietrichs um 1608 ausgestaltet Im ersten Stock uber der Sala terrena befindet sich ebenfalls erhalten der einstige Kaisersaal aus der Zeit um 1610 heute als Toskana Appartement bezeichnet dessen Decken und Wandteile 1862 neu stuckiert wurden Der Wallistrakt Bearbeiten 1964 65 wurden drei Flugel des um einen kleinen Innenhof angeordneten Traktes sudlich der Franziskanergasse mit Ausnahme der Aussenmauern weitestgehend abgetragen und neu errichtet Daher sind hier nur wenige historische Innenraume erhalten Der Wallistrakt ist Teil des weitlaufigen Komplexes der fursterzbischoflichen Salzburger Residenz Er setzt sich aus in verschiedenen Bauphasen entstandenen Baukorpern zusammen Durch zahlreiche Umbauten und Besitzerwechsel raumlich von der eigentlichen Residenz getrennt wurde das Appartement im Wallistrakt bisher in der Literatur nicht im Zusammenhang mit der eigentlichen fursterzbischoflichen Residenz behandelt Das in der ersten Bauphase ab 1604 errichtete so genannte Hofbogengebaude diente ursprunglich fur die Unterbringung des Appartements Fursterzbischof Wolf Dietrichs von Raitenau 1587 1612 Das Gebaude wurde zwischen 1604 und 1606 auf dem mittelalterlichen Fronhof dem Vorplatz der Domkirche errichtet Hier stand ausreichend Platz zur Verfugung um in kurzester Zeit eine neue Wohnstatte fur den Fursterzbischof zu errichten ohne dabei den Betrieb der Residenz zu storen oder burgerliche Hauser ablosen zu mussen Nach Fertigstellung des Hofbogengebaudes im Jahr 1606 war die mittelalterliche Residenz frei fur weitere Umbau und Modernisierungsmassnahmen Nordlich schloss das Hofbogengebaude direkt an den Carabinierisaal der sala grande der Salzburger Residenz an Von hier erstreckte sich das furstliche Appartement im 2 Obergeschoss des Hofbogengebaudes nach Suden Im sudlichsten Teil des Gebaudes befanden sich die privaten Gemacher des Fursterzbischofs Von hier aus fuhrte eine reich stuckierte Treppe in einen Gartensaal der sich hin zum westlich gelegenen Hofgartl offnete Dieser giardino segreto war von einer hohen Gartenmauer umgeben Das Hofbogengebaude wird in der Literatur immer wieder mit dem venezianischen Architekten Vincenzo Scamozzi in Zusammenhang gebracht Scamozzi hielt sich 1603 1604 nachweislich in Salzburg auf um fur Wolf Dietrich von Raitenau sowohl ein Projekt fur eine neue Domkirche als auch fur die Erneuerung und Erweiterung der bischoflichen Residenz auszuarbeiten Leider fehlen hierzu samtliche archivalischen Nachweise Jedoch konnen die ursprunglich funf geplanten Durchfahrten des 1604 begonnenen Hofbogengebaudes eindeutig mit dem Domentwurf Scamozzis in Verbindung gesetzt werden Allerdings wie die Anderung des ursprunglichen Fassadenschemas an der Domplatzfassade des Hofbogengebaudes zeigt muss es noch wahrend der Bauzeit bis 1606 zu einem Planer oder Planungswechsel gekommen sein Bereits unter Wolf Dietrichs Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems 1612 1619 durften das Hofgartl und die sala terrena aufgelassen worden sein Innerhalb der Gartenmauern wurde in dieser Zeit ein dreiseitiger Kreuzgang mit einem aufgesetzten Geschoss errichtet und die sala terrena vermauert Als Architekt fur diese Umbauarbeiten kann Santino Solari angenommen werden Die Gestaltung der Baukorper und die architektonische Ausstattung stehen in einem engen stilistischen Zusammenhang zu den Profanbauten Solaris in Salzburg Solari war auch fur die Errichtung des 1614 begonnenen neuen Salzburger Domes verantwortlich Solari war bei der Situierung der Kirche gezwungen die stadtebaulichen Vorgaben des Hofbogengebaudes zur respektieren und den Dom nach diesem auszurichten Die stadtebauliche Dimension des Hofbogengebaudes am Ende der fursterzbischoflichen via triumphalis der Prachtstrasse der Stadt wurde im Rahmen von festlichen Umzugen immer wieder unterstrichen So wurden die Bogen des Hofbogengebaudes im Rahmen der Sekularfeier von 1682 als erzbischofliche porta triumphalis dekoriert Im Jahre 1690 kam es zu einer weiteren Aufstockung der Trakte im ehemaligen Hofgartl Zweck war unter anderem die stadtebauliche Beruhigung der Franziskanergasse Die Hoftrakte dienten in der Folge der Hofhaltung des Fursterzbischofs Hier waren neben zahlreichen Wohnungen von Hoflingen unter anderem die furstliche Leibwasche und die Gusshutte fur die von Johann Baptist und Wolfgang Hagenauer errichteten Mariensaule am Domplatz untergebracht Im Jahr 1778 bezog die Familie der Schwester von Fursterzbischof Hieronymus Graf Colloredo 1772 1812 Maria Franziska verheiratet mit Stephan Olivier Graf Wallis das Appartement im Hofbogengebaude Seit dieser Zeit wird dieser Teil der Residenz als Wallistrakt bezeichnet Fur diesen Zweck kam es zu grosseren Umbauarbeiten Die Ausstattung aus der Zeit Wolf Dietrichs wurde gegen eine zeitgenossische im Wiener Stil getauscht Fur den Umbau zeichnete der franzosische Architekt Ludwig Grenier verantwortlich Nachste Umbauarbeiten sind aus der Mitte des 19 Jahrhunderts uberliefert Das Appartement wurde als Wohnung fur Kaiser Franz Josef I adaptiert Im Hof kam es zu kleineren Um und Einbauten Nach dem Ende der Monarchie diente der Wallistrakt vorwiegend fur Wohnzwecke Seit den 20er Jahren waren ausserdem bereits vereinzelt universitare Einrichtungen einquartiert Wahrend der Zeit des nationalsozialistischen Regimes befanden sich im Gebaude unter anderem die Buros der Gauarchitekten In den 60er Jahren beschloss man die Universitat Salzburg im Bereich der Altstadt neu zu grunden Der Wallistrakt war das erste Gebaude das in der Salzburger Altstadt fur universitare Zwecke umgebaut wurde Bei den notwendigen Umbauarbeiten in den Jahren 1964 65 wurde jedoch ein Grossteil der historischen Bausubstanz zerstort Von den Hoftrakten blieben lediglich die Aussenmauern mit den Resten der ursprunglichen Gartenmauer erhalten Im Hofbogengebaude konnte erst in letzter Minute die Zerstorung der sala terrena und der stuckierten Wendeltreppe verhindert werden Die Stuckdecken des Appartements im 2 Obergeschoss aus dem 18 Jahrhundert wurden allerdings zerstort Seit 2014 ist das Museum St Peter ein Teil des DomQuartiers Salzburg im Wallistrakt untergebracht Literatur BearbeitenGerhard Ammerer Ingonda Hannesschlager Hrsg Strategien der Macht Hof und Residenz in Salzburg um 1600 Architektur Reprasentation und Verwaltung unter Fursterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau 1587 bis 1611 12 Salzburg 2011 ISBN 978 3 200 02244 7 Bernd Euler Ronald Gobiet Horst Huber Dehio Salzburg Stadt und Land Anton Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 Guido Friedl Die Residenz In Historischer Atlas der Stadt Salzburg Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg Nr 11 Salzburg 1999 ISBN 3 901014 64 0 Kapitel III 2 Roswitha Juffinger Hrsg Zentrum der Macht Bd 1 Die Salzburger Residenz 1668 1803 Bd 2 Die Kunstsammlungen der Salzburger Fursterzbischofe Gemalde Graphik Kunstgewerbe Salzburg 2011 ISBN 978 3 901443 37 4 Walter Schlegel Erzbischof Guidobald Graf von Thun als Bauherr In Roswitha Juffinger Hrsg Erzbischof Guidobald Graf von Thun Ein Bauherr fur die Zukunft Salzburg 2008 ISBN 978 3 901443 32 9 S 205 256 Clemens Standl Das Hofbogengebaude der Salzburger Residenz In Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege Heft 4 2011 S 344 361 Franz Weller Die kaiserlichen Burgen und Schlosser in Wort und Bild Auf Grund von Quellenwerken dargestellt Zamarski Wien 1880 Hofburg zu Wien uber Augarten Belvedere Prater Godollo Ischl bis uber Miramar sind alle kaiserlichen Schlosser erklart dagelegt Franz Valentin Zillner Geschichte der Stadt Salzburg Sonderbande der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 1885 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Residenz Salzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website Fursterzbischofliche Residenz In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag zu Salzburger Residenz im Austria Forum im Heimatlexikon Einzelnachweise Bearbeiten Clemens Standl Das Hofbogengebaude und der Ausbau der Residenz nach 1604 In Astrid Ducke Thomas Habersatter Hrsg Wolf Dietrich von Raitenau Auf den Spuren des Fursterzbischofs im DomQuartier Salzburg Salzburg 2017 S 64 67 a b Thomas Habersatter Fassade der Macht Die Fursterzbischofliche Residenz In Astrid Ducke Thomas Habersatter Hrsg Wolf Dietrich von Raitenau Auf den Spuren des Fursterzbischofs im DomQuartier Salzburg Salzburg 2017 S 48 59 Ein einzigartiger Rundgang durch das barocke Herz Salzburgs Ein Ticket ein Erlebnis auf domquartier at47 798333333333 13 045833333333 Koordinaten 47 47 54 N 13 2 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salzburger Residenz amp oldid 237041392