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Die Wasserspiele Hellbrunn befinden sich im Schlosspark von Hellbrunn am sudlichen Stadtrand der Stadt Salzburg Sie sind die weltweit besterhaltenen Wasserspiele der Zeit der spaten Renaissance bzw des Manierismus Sie wurden um 1613 von Fursterzbischof Markus Sittikus von Hohenems in Auftrag gegeben Der Name Hellbrunn fur das Palatium beim Tiergarten taucht erst im Dezember 1616 in den Quellen auf Heute richtet sich das Interesse der Besucher in erster Linie auf die Wasserspiele im engeren Sinn Auch die Gartenforschung richtet ihr Augenmerk bei den historischen Gartenanlagen zunehmend auf die Wasserscherze Automaten und technischen Einrichtungen 1 Die Besucher zur Zeit Markus Sittikus und seiner Nachfolger als Fursterzbischofe absolvierten aber ein sehr vielfaltiges Besuchsprogramm bei dem die Wasserspiele nur einen kleinen Teil ausmachten Folgt man der Erzahlung vom Besuch Ferdinands II Medici 1628 durfte die Fahrt durch den Hirschgarten mit mehr als hundert Stuck Wild und der Besuch im Schloss Belvedere mit dem prachtigen Ausblick und vor allem der anschliessenden Wildnis mit Kreuzweg Kapellen und Einsiedlerbehausungen besondere Bedeutung gehabt haben Gespeist wurde im Schloss mit dem damals nur vom Schlafgemach des Erzbischofs zuganglichen Festsaal Uber eine heute nicht fur das Publikum begehbare geheime Wendeltreppe konnte man von einem Nebenraum hinaufsteigen in den grossen die ganze Breite des Schlosses einnehmenden Saal mit Ausblick in die Landschaft zu beiden Seiten Der Besuch fuhrte dann zum Steintheater und Monatsschlosschen Hohepunkt war manchmal eine Auffuhrung im Steintheater wie im Fall Ferdinands II Magdalena die Busserin oder eine Jagd im furstlichen Jagdgatter Musikalische Darbietungen boten einen wesentlichen Bestandteil jedes Empfangs Den Abschluss bildete der Besuch im italienischen Garten mit den exotischen Pflanzen und welschen Baumchen in der Fasanerie bei den exotischen Vogeln und Schildkroten und im Figurengarten mit den Wasserscherzen wobei das Fangen von Fischen mit Angel und Dreizack ofter Bestandteil des Unterhaltungsprogramms gewesen sein durfte 2 Die Eintrittskarte der Salzburger Wasserspiele umfasst auch den Eintritt in das Schloss Hellbrunn mit dem Festsaal und das Monatsschlosschen Das Gartenparterre der Park mit dem Hellbrunner Berg und dem Steintheater sind frei zuganglich so dass sich mit Ausnahme des Schlosses Belvedere samt Einsiedelei ein guter Eindruck der ursprunglichen Gesamtanlage gewinnen lasst Das Theatrum der Wasserspiele HellbrunnGrotten und Teiche aus der Zeit der Renaissance wurden wie in Hellbrunn im Allgemeinen romischen Palastanlagen nachempfunden und in der Folge weiterentwickelt Besonders war es der Palast Kaiser Neros das Domus aurea dessen Gestaltung Renaissance Kunstlern damals Vorbild wurde Teile dieses Palastes die Grotten waren mit Gemmen und Muscheln geschmuckt und im Park befanden sich grosse geometrische Teiche Auch die Villa d Este in Tivoli und andere Parkanlagen in Rom und in Norditalien waren ein Vorbild fur Hellbrunn Hohepunkt der kunstvollen Wassergarten war auch der nur teilweise erhaltene von Francesco de Medici erbaute Garten des Pratolino Aber auch der ehemalige konigliche Garten von Saint Germain en Laye in Frankreich wies viele ahnliche Elemente auf Die technisch immer aufwandigeren Renaissancespiele mit und durch das Wasser sollten eine gottliche Kronung der Nachahmung der Natur darstellen Ganz im Stil einer Villa urbana italienischer Pragung liess der Bauherr Markus Sittikus in Anlehnung an verschiedene italienische Wasserspiele 1613 im Schlosspark von Hellbrunn neben anderen Bauten seine aufwandigen Wasserspiele errichten Diese Wasserspiele sollten schon bald nach ihrer Errichtung weit uber Salzburg hinaus Beruhmtheit erlangen und wurden ofter mit den beruhmten Anlagen Italiens verglichen Heute kann eine einst von den Wasserautomaten ausgehende Magie oft nicht in gleichem Mass wie in der Zeit der Entstehung nachvollzogen werden Sie bleiben aber eine viel bestaunte historische Attraktion Salzburgs die in ihrer Originalitat die Besucher Salzburgs verzaubert Inhaltsverzeichnis 1 Vom Theatrum zum Sternweiher 2 Sternweiher und Altemsbrunnen 3 Die Grotten im Untergeschoss des Schlosses 4 Von der Neptungrotte zum Mechanischen Theater 5 Das Mechanische Theater 6 Die Mydasgrotte Kronengrotte 7 Von der Mydasgrotte zur Brunnenstube 8 Nicht mehr vorhandene oder veranderte Ausstattungselemente 9 Literatur 10 Weblinks 11 Anmerkungen und EinzelnachweiseVom Theatrum zum Sternweiher Bearbeiten nbsp Theatrum und Furstentisch nbsp Weiher mit Tritonen im Hintergrund Theatrum nbsp Die OrpheusgrotteTheatrum Romisches Theater Gegen Ende des 16 Jahrhunderts wurde in Italien der Typ des Teatro delle acque immer beliebter der aus randlichen Schauwanden und kunstlichen Teichanlagen bestand So wurde auch in Hellbrunn eine derartige Anlage errichtet Der bogenformige Wandaufbau ist mit Kieselmosaik geschmuckt und durch Figurennischen gegliedert In der Mitte des Theatrums thront uber dem Prunkwappen von Markus Sittikus die Roma victrix die romische Siegesgottin Darunter steht mittig in einer Nische eine Kaiserfigur Diese Figur sowie die Roma victrix stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit vom bekannten Salzburger Bildhauer Hans Waldburger Alle sechs Statuen im Theatrum wurden nach Giovanni Battista Cavalieris Antiquarum Statuarum Urbis Romae Primus Et Secundus Liber Rom 1585 gefertigt 1 Die Kaiserstatue in der Mitte entspricht nicht den Kaiserdarstellungen der romischen Antike Wahrend die romischen Kaiser ausnahmslos mit gelockten Haaren oder mit in die Stirn fallenden Haaren dargestellt werden sind die Haare dieser Figur streng zuruckgekammt Wahrend bei den antiken Kaiserstatuen die deutlich erkennbaren Brustharnische den Oberkorper vollstandig abdecken sieht der Oberkorper bei dieser Figur mit der feinen Darstellung der einzelnen Muskeln so aus als ob hier kein Harnisch vorhanden ware Diese Figur stellt Kaiser Nero oder Alexander d Grossen dar allerdings mit einem Kopf der stark an den von Markus Sittikus innig geliebten Neffen Jakob Hannibal II 1595 1646 erinnert Dieser hatte schon als Kind die Haare streng nach hinten gekammt Ein Gemalde des 22 jahrigen Jakob Hannibal zeigt ihn noch immer mit derselben auffalligen Frisur Wahrend das Gesicht an Jakob Hannibal II erinnert ist die Pose der Statue wohl der Figur Adonidis signum integerimum omniumque reperiuntur excellenti arteficis opus e marmore Romae in aedibus Episcopi Aquinatis fol 95 aus Cavalieris Buch von 1585 angelehnt Die Roma vinctrix ist nach der Figur Romae Colossus celebris in hortis Car Cesis cui Dacia opta subest fol 19 gestaltet Die beiden Figuren aussen stellen links einen gefangenen Partherkonig Parthorum Rex capitvus fol 30 und rechts einen gefangenen Armenierkonig Rex Armeniae capitvus fol 31 dar Beide Lander wurden von Alexander d Grossen militarisch eingenommen Die beiden sitzenden Figuren stellen links Flora Florae deae simulacrum e marmore in Vaticano viridario Romae fol 16 und rechts eine Vesta Vestae deae signum ut conijcerelicer e marmore in Vaticano Viridario Romae fol 9 dar deren antike Vorbilder in den Vatikanischen Garten standen Furstentisch Der Marmortisch wird mit den Wappentieren Lowe und Steinbock sowie einem Schnurrelief mit Fruchten geschmuckt Die sich umarmenden Wappentiere beziehen sich auf das im Festsaal geschriebene Motto Numen vel dissita iungit das unter anderem mit Gottlicher Wille vereint auch Gegensatze ubersetzt wurde Dieselben sich umarmenden Wappentiere sind auch an der Fassade am Salzburger Dom angebracht Die Sitzplatze und der Tisch selbst sind Teil von verspielten Wasserscherzen bei denen nur der Gastgeber trocken blieb Den fluchtenden Tischgasten wurde dabei durch eine aufsteigende Wasserwand aus Bodendusen die Flucht erschwert In der Mitte des Tisches ist ein Becken mit fliessendem Wasser zur Kuhlung von Getranken eingelassen Zwei rechteckige und dazwischen ein lang ovaler Teich liegen sudlich des Romischen Theaters In den Teichen tummeln sich vier Triton Skulpturen die aus je einer Tritonschnecke Wasser speien Ein halb liegender Flussgott ruht im Norden der Teiche Die Figur ist nach Giovanni Battista Cavalieris Antiquarum Statuarum Urbis Romae Primus Et Secundus Liber Rom 1585 gefertigt und stellt Tiberis Fluvij simulacrum e marmore excellentis artificis opus in Vaticano Pontificum viridario Romae fol 2 dar Auf einer rechteckigen Insel in der Mitte der Anlage sitzt eine Wassergottin die in der erhobenen linken Hand eine schlanke Muschel halt Im Suden steht auf einem hohen Sockel die Statue des Bacchus Die Figur ist nach dem Bacchus In aedibus Farnesianis fol 77 aus G B Cavalieris Antiquarum Statuarum Urbis Romae Tertius Et Quartus Liber Rom 1593 gestaltet Der Weinkeller wurde 1659 von Guidobald von Thun errichtet Das Kellergewolbe ist innen aus rohem Kalkstein gearbeitet Es besitzt ein schmiedeeisernes Tor mit dem Prunkwappen des Erbauers Guidobald von Thun sowie zwei sitzende Hundeskulpturen seitlich neben dem Eingang Die Hundeskulpturen erinnern an die Abbildung der Figur Adonidis signum integerimum omniumque reperiuntur excellenti arteficis opus e marmore Romae in aedibus Episcopi Aquinatis fol 95 aus Cavalieris Buch von 1585 Adonis wird dort von einem Hund begleitet und stutzt seine Hand auf den abgetrennten Schadel eines erlegten Wildschweines das als Skulptur mit drei Frischlingen ebenfalls als Skulptur in Hellbrunn vorhanden ist Die Orpheusgrotte ist ein innen fast vollstandig mit tropfsteinartigem Tuff verkleideter Steinbau mit verschiedenen Marmorskulpturen Das Portal des Grottenhauses besteht aus Konglomerat In der Grotte spielt Orpheus auf seiner Geige den wilden Tieren darunter auch Lowe und Steinbock vor diese horen zahm geworden zu Zu Fussen Orpheus liegt eine schlafende Frau die nach dem Ablauf der Orpheus Erzahlung nicht Eurydike sein kann da diese Jahre zuvor zum zweiten Mal in den Tartarus zuruckkehren musste und Orpheus der Frauenliebe mittlerweile entsagt Das Vorbild fur die Schlafende war eine antike Figur die 1512 im Statuenhof des vatikanischen Belvedere als Brunnenschmuck aufgestellt wurde und anschliessend in Garten und Brunnen als schlafende Nymphe grosse Verbreitung fand 3 Die Grotte ist zum Erhalt der meditativen Stimmung frei von Wasserspielen Nur das gleichmassige Rauschen des Wassers der Brunnquelle in der Grotte ist zu horen Die Quellnymphe tragt als Medaillon um den Hals das Portrat von Markus Sittikus Das Gerucht dass diese Figur dadurch auf die angebliche Geliebte des Erzbischofs Freifrau Katharina von Mabon anspielt besitzt keinen Realitatsbezug Diese Grotte mit ihren kunstvoll gearbeiteten Skulpturen ist ein eigenstandiges Werk in dem Vorbilder deutlich weiter entwickelt und verfeinert werden Neben der Orpheusgrotte befindet sich erhoht ein kleiner Platz mit einer Narrenfigur und zwei knienden Narrenstatuen sowie einem Knaben mit Palester Sternweiher und Altemsbrunnen Bearbeiten nbsp Sternweiher im Hintergrund ExedraDie Exedra Diese randliche aus Konglomeratsteinen gefertigte Flugelmauer die halbkreisformig den Sternweiher umgibt besitzt mittig eine wenig tiefe Grotte mit einer Statue eines jugendlichen Helden bzw eines romischen Junglings mit Harnisch Uber der Grotte steht hinter einer Konglomeratbalustrade und ihren aufsitzenden Steinvasen bekronend die Statue des Perseus Am Rand der nach aussen immer niedrigeren Flugelmauer stehen die personifizierten Statuen der vier Jahreszeiten als Zeichen der Verganglichkeit Der Sternweiher ist ein flaches Wasserbecken mit sieben sternartig ausgreifenden Zacken aus deren Spitzen das Wasser der Sternweiherquelle in das Wasserbecken sprudelt Von dort fliesst es uber eine mit Steinmosaik verkleidete Stufenkaskade erst in ein rechteckiges Becken und dann uber eine hohere Mosaikstufe und vier weitere Stufen in ein grosses quadratisches Becken in dem zwei Tritone wasserspeiend miteinander ringen Ein Wasserstrahl hebt hier eine Kugel hoch Die obere Wasserkaskade wird von zwei das Wappen des Erzbischofs haltenden Steinbocken bewacht die untere Kaskade von zwei wasserspeienden Lowen Die Grotten im Untergeschoss des Schlosses Bearbeiten nbsp Die Ruinengrotte nbsp Die Spiegelgrotte nbsp Die VogelsanggrotteDie Neptungrotte auch Regengrotte ist die grosste und hochste Grotte im Schlossbau Sie zeigt innen an der Stirnseite Neptun auf zwei Seepferden einen Dreizack tragend Seitlich zeigen sich in der Grotte geflugelte Tritonputten Reliefs und zwei Nereidenskulpturen Eine Besonderheit in der Grotte ist das Germaul eine skurrile aus Kupfer getriebene Fratze mit ubergrossen Ohren die stets wiederkehrend die Augen verdreht und dabei die Zunge herausstreckt Der Schmuck der Grotte ist reichhaltig Neben verschiedenen Stuckarbeiten sind aufwandig gestaltete muschelbesetzte Ornamente zu sehen Der Name Regengrotte leitet sich von den in der Decke angebrachten Wasserdusen ab die regenartig Wasser verspruhen konnen Auch die Geweihe der Hirsche uber dem Eingangsportal der Grotte konnen die aus der Grotte vor dem plotzlichen Regen fluchtenden Besucher bespritzen An der Fassade beiderseits des Einganges zur Neptungrotte sind manieristische Figuren angebracht von denen nur die Fusse und der Kopf gut zu erkennen sind der sehr langgestreckte Korper wird mit vorstehenden Konglomeratsteinen nur angedeutet An die Neptungrotte schliessen symmetrisch angeordnet und niedriger gestaltet im Norden die Muschelgrotte sowie die Ruinengrotte und im Suden die Spiegelgrotte sowie die Vogelsanggrotte an Die Muschelgrotte fuhrt in ihrer Stuckgestaltung das Motiv der Neptungrotte mit ihrem Muschel und Steinchendekor weiter Felder mit Rankenwerk Steinbockkopfen und Obstdekor wechseln mit Tuffflachen Die Deckenfresken sind nach einer Deckengestaltung von Arthurs Suhs 1955 auf Kunstharzbasis wieder verwaschen und nur teilweise erkennbar Die Ruinengrotte verzichtet wie die nahe Spiegelgrotte auf Wasserkunste Die Grotte scheint dabei jeden Augenblick in sich zusammenzubrechen Efeuranken aus Bronze ursprunglich naturnah bemalt dringen scheinbar in das Mauerwerk ein Als Deckenfresko ist illusionistisch hinter dem brockelnden Ziegelgewolbe angedeutet ein Ausblick auf den Himmel zu sehen Die Darstellung von Ruinen war in der Renaissance ein Ruckgriff auf bekannte romische Baureste aber auch spielerische Mahnung an die Verganglichkeit der Dinge In der Spiegelgrotte sind viele konvexe Spiegel in die vielfaltigen Wandornamente eingefugt die dadurch spielerisch die in der Zeit des Manierismus verbreiteten optischen Effekte weiterfuhren In den Deckenfresken sind musizierende Figuren zu sehen Die Vogelsanggrotte ist ebenfalls mit tropfsteinartigem Tuffstein ausgekleidet Hier sind zwolf verschiedene Vogelstimmen allgemeiner Vogelsang Uhu Eule Wachtel Kuckuck Kuckuck Ortolan allgemeiner Vogelgesang Nachtigall Grunfink Grunfink allgemeiner Vogelsang zu horen die mittels einer wasserbetriebenen Walze und eines Blasebalges an zwolf verschiedenen Orten in der Grotte Tone durch hydraulische Kunste hervorgebracht werden Einst war in dieser Grotte auch ein mit Wasserkraft bewegter Drache zu sehen heute drehen sich hier bemalte keramische Figuren Drache Delphin Triton und Najade im Wasser bis sie wieder in ihrer winzigen Hohle verschwinden Von der Neptungrotte zum Mechanischen Theater Bearbeiten nbsp Die Venusgrotte nbsp Die Wildschweinnische nbsp Der DianabrunnenNach den Grotten im Schloss und der Venusgrotte folgen am Weg nach Suden funf kleine Wasserautomaten die jenseits des Baches verschiedene Szenen zeigen Die funf kleinen Tuffsteingrotten stellen dar Ein Hafnermeister Topfer in seiner Werkstatt Perseus befreit Andromeda indem er den Meeresdrachen besiegt Ein Mullermeister in der Arbeitsstube Apollo schindet den Marsyas ursprunglich befand sich hier neben einer Eule eine trompetenspielende Fama Ein Scherenschleifer bei der Arbeit Die Venusgrotte zeigt in einer obeliskengeschmuckten mit Tuff ausgekleideten Grotte eine Venusskulptur in antikem Gewand Sie stutzt sich mit der Hand an einen Delphin dem ein Wasserbogen aus dem Mund schiesst der wiederum einen darunter befindlichen Blumenstrauss ganz umschliesst Vor der Grotte steht in einem kleinen Becken ein kleiner Amor siehe nebenstehendes Bild Direkt neben dem Weg begegnen sich zwei Schildkroten mit ihren scharfen Wasserstrahlen Dianastatue Unweit des Merkurbrunnens steht auf einer hohen Saule heute eine Statue der Jagdgottin Diana die so gemeinsam mit dem fernen Schloss Goldenstein am anderen Ufer der Salzach die Achse des Schlossgartens Hellbrunn bildet Die Statue nimmt damit heute Bezug auf den hinter dem kunstvollen Garten des Wasserparterres liegenden grossen Jagdgarten Auf dem Haupt der Gottin befindet sich eine Mondsichel Die Wildschweinnische zeigt ein kunstvoll gestaltetes und offensichtlich gluckliches Mutterschwein Bache samt ihren zwei Frischlingen Die niedrige Steinbock Grotte ist nicht nur innen sondern auch an der Vorderseite mit Tuff ausgekleidet Sie beherbergt einen wasserspeienden Meerbock mit Vorderflossen und Delphinschwanz mit einem Steinbockkopf Das Wasser fliesst hier in Rinnen uber einen marmornen Boden die ein Kettenornament nachbilden Dianabrunnen Die Diana steht heutein einer Mauernische vor einem kleinen Wasserbecken das von Flugelmauern umrahmt wird Als Begleiter besitzt sie einen Jagdhund Das Mechanische Theater Bearbeiten nbsp Das mechanische Theater nbsp Gesamtansicht des Buhnenwerkes nbsp InschriftDen Auftrag ein mechanisches Theater zu errichten erteilte Erzbischof Andreas Jakob am 26 Oktober 1748 Die Planung lag sehr wahrscheinlich in den Handen von Anton Danreiter An gleicher Stelle war vorher eine Schmiedegrotte gewesen die Brunnenmeister Karl Wenzeisen errichtet hatte Der fursterzbischofliche Lustgarteninspektor Franz Anton Danreiter berichtete aber 1741 dass diese Grotte unbegehbar geworden ware An ihrer statt sollte Lorenz Rosenegger ab 1748 ein mechanisches Theater mit uber 100 Spielfiguren und einem Horn werk das zehn Stucke hatte spielen konnen sollen installieren 4 Die Errichtungskosten stiegen allerdings stark an Rosenegger musste zuletzt unter militarischer Aufsicht weiterarbeiten 5 und konnte das Werk erst am 28 Oktober 1752 fertigstellen 6 Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Werkes waren von den zehn vorgesehenen Tonspuren nur drei auf der Walze der Orgel gestiftet Die Orgel hatte 140 Pfeifen 35 Tone auf vier Registern und konnte einerseits auf einem Manual bespielt werden andererseits mit der Stiftwalze deren drei Stucke Johann Ernst Eberlin gesetzt oder komponiert hatte Sowohl Walze als auch die beiden Balge wurden von einem Wasserrad angetrieben Rochus Egedacher den Rosenegger schon bei der Errichtung der Orgel beiziehen musste uberarbeitete 1770 das Werk wobei er viele Pfeifen austauschte Ludwig Mooser der das Werk 1840 schon einmal hergerichtet hatte entwarf 1850 einen Plan die Walzen Orgel umzubauen Als er den Auftrag erhalten hatte sanierte Mooser das Instrument nach seinen Vorstellungen und baute unter anderem eine neue Schleiflade mit 6 Registern ein Copel 8 Principal 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Trompete 8 ausserdem veranderte er die Melodien auf der Walze Am 8 August 1853 kollaudierten mehrere Manner seine Arbeit unter ihnen Matthias Kracher 1795 1858 7 Alois Taux Dr Hillebrandt Franz Jelinek 1818 1880 8 und Pater Peter Singer Die Kollaudierungskommission bemerkte im Schlusssatz dass die geleistete Arbeit in technischer Beziehung solide und den zu stellenden kunstlerischen Anforderungen entsprechend ausgefuhrt befunden wurde 9 Im Laufe der darauffolgenden Zeit war die Orgel verandert und auch ramponiert worden daher entschied die Schlossverwaltung im Jahre 2010 das Instrument auf den Zustand von 1853 rekonstruieren und restaurieren zu lassen die Arbeiten fuhrte Orgelbaumeister Wolfgang Bodem aus Leopoldsdorf bei Wien bis 2012 durch 10 Seither ist die Walzenorgel die in den Sommermonaten taglich ca 40 mal die Bewegungen des Mechanischen Theaters musikalisch untermalt mit folgenden Melodien zu horen Alter Choral 11 gesetzt von Eberlin Reich mir die Hand mein Leben aus der Oper Don Giovanni von Mozart und das Handwerkerlied Ohne Rast angepackt aus der Oper Le macon von Daniel Francois Esprit Auber Das mechanische Theater veranschaulicht das vielfaltige Treiben einer Kleinstadt 107 starre und 138 sich auf drehenden Scheiben fortbewegende Holzfiguren die zudem Arme und Beine ruhren stellen so verschiedene Handwerksarbeiten dar auf die auch die kunstvollen Zunftzeichen hinweisen Vor den Stadthausern musiziert eine kleine Blaskapelle Soldaten marschieren im Gleichschritt auf und ab und Zirkusleute tanzen mit einem abgerichteten Baren Alle diese Bewegungen der sehr fein gearbeiteten Figuren werden durch ein kunstvolles Holzraderwerk ausgefuhrt das vom Wasser des Baches angetrieben wird Die kleinen Plastiken wurden von den Bildhauern Bartholomaus Pfoll Josef Georg Friess Johann Georg Ross und Josef Strasser geschaffen Die Mydasgrotte Kronengrotte Bearbeiten nbsp Wasserspiel in der KronengrotteDas grosste pavillonartige Gebaude der Wasserspiele beherbergt die Mydas Grotte Aussen ist der Bau durch vier Eckrisalite und pyramidengedeckte Eckturmchen mit Statuennischen gestaltet der Pavillon selbst ist mit einem Schindelwalmdach gedeckt Vor dem Hauschen sind zahllose Rohrchen in den Boden eingelassen die Wasser spalierartig in die Hohe spritzen konnen Das Eingangstor das in eine Tuffgrotte fuhrt ist ebenfalls mit Tuff gestaltet Mittig besitzt der Raum einen mit Amphibien und Reptilien verzierten Marmorpodest der heute als Basis eines Springbrunnens dient Eine leichte Metallkrone kann dabei durch den Strahl des Springbrunnens hoher oder weniger hoch emporgehoben werden Ursprunglich befand sich die Krone auf einer antik romischen Lowenskulptur einem Symbol des gekronten Landes Salzburg die aber 1816 nach Wien verbracht worden war und erst vor wenigen Jahren nach Hellbrunn zuruckkehrte jedoch noch nicht in die Kronengrotte Hufeisenformig gelangt der Besucher um den zentralen Kronenraum herum Auch hier uberwiegt Tuffstein als Gestaltungselement in das rechteckige Wandfelder mit Wurfelmuster und vielfarbigen Fayenceblattchen eingearbeitet sind In der Mitte der nordlichen Wand stehen in einer Nische auf Konglomeratfelsen zwei uberlebensgrosse Statuen aus weissem Untersberger Marmor einem dekorativen und festen Kalkstein der sudlich der Stadt abgebaut wurde und wird Apollo mit einer kurzen Tunika bekleidet ist hier im Begriff dem an einen Baum gefesselten Marsyas die Haut abzuziehen Von der Mydasgrotte zur Brunnenstube Bearbeiten nbsp Der Eurydikebrunnen nbsp Der ForstteufelDie Statue der Minerva steht auf einem hohen Sockel und weist sich mit ihrem Helm ihrem Speer und ihrem Schild samt Gorgonenhaupt aus Der Merkurbrunnen befindet sich gleich daneben Die weisse Marmorstatue besitzt typische Kennzeichnen des Gottes den geflugelten Helm und die Flugel an den Fussen Vor dem Brunnen befindet sich wasserspeiend eine kleine Darstellung eines Aktaons Hirschmenschen von sechs Hunden umgeben Der Eurydikebrunnen wurde von Johann Ernst Graf Thun erst um 1700 errichtet Zuvor befand sich hier ein viel zierlicherer Dianabrunnen Der heutige Brunnen mit seinen breiten Flugelmauern beansprucht mehr Raum Die Statue der Euridike selbst stand fruher in der fruheren Dianagrotte die sich gegenuber dem heutigen mechanischen Theater befand Die Grotte des Forstteufels Eine Legende besagt dass 1531 im Wald des Haunsberges ein Forstteufel also ein Waldmensch gefangen wurde Die Statue in den Wasserspielen lehnt sich dabei eng an die Vorlage des Monstrums in Gesners Thierbuch 1563 an und zeigt einen vierbeinig auf Knien und Ellbogen laufenden bartigen Waldmenschen der einen bartigen Menschenkopf mit Hahnenkamm besitzt sowie lowenartige Vorderfusse und einen buschigen Schwanz Die Hinterfusse sind in der Art von Vogelfussen gestaltet Der Neptun Brunnen Die letzte Skulptur der heutigen Wasserspiele ist der Neptunbrunnen der als Statue den Gott Neptun auf einem Delphin sitzend zeigt die Hans Conrad Asper zugeschrieben wird Vorne am Felsstuck ist eine groteske Marmormaske angebracht aus deren Mund Wasser lauft Die Brunnenstube ist heute nicht mehr Teil der historischen Wasserspiel Fuhrungen Sie ist ein achteckiges heute dachloses Bauwerk das einst aber randlich uberdacht war welches fast zur Ganze ein Brunnenbecken umfasst Im Inneren finden sich drei Wandnischen Das Portal der Brunnstube besteht aus Konglomeratstein und besitzt einen waagrechten Abschluss Im Inneren befindet sich auch die Statue einer sogenannten Moosgottin die je nach Interpretation des in der Hand getragenen Bundels als Rohrkolben oder als Getreide fallweise auch als Gottin Ceres gedeutet wird Nicht mehr vorhandene oder veranderte Ausstattungselemente BearbeitenIm Wartebereich vor den Wasserspielen ist rechts noch ein Teil der Ummauerung des Fasanengartens mit Resten der bemalten Figurennischen und das Fasanenhaus erhalten In der Mitte des Fasanengartens stand auf einem Marmorpodest eine Dianastatue mit Hund die sich heute in der Dianagrotte der Wasserspiele befindet Neben dem Fasanenhaus in dem auch Meerschweinchen untergebracht waren befindet sich das Fasanenwarterhaus Anschliessend an den Fasanengarten befand sich das kleine Erlenwaldchen mit domestizierten Kranichen und dem Bach der von exotischen Entenarten Schwanen Storchen einem Loffelreiher und vielen Schildkroten bevolkert war In diesem Teil stand auch das grosse Vogelhaus Auch ein Steinadler hatte hier seinen Lebensraum Johann Stainhauser erwahnt in seinem zeitgenossischen Bericht beim sogenannten Furstentisch im romischen Theater eine lange Tafel aus rotem Marmor und in der Mitte offenbar sprudelndes aufgehundes Wasser zum Einstellen und Kuhlen des Weines Von den Wasserscherzen berichtet Stainhauser an dieser Stelle nichts Im anschliessenden Weiher an dessen Rand die Figur eines Flussgottes lagert waren Huchen eingesetzt Auf einem Stich von Franz Anton Danreiter aus dem Jahr 1735 sind beim Furstentisch die heutigen Wasserscherze aber ohne die Wasserstrahlen aus den Sitzhockern zu sehen Ein Spritzwerk vor der Orpheus Grotte wird erstmals Mitte des 19 Jahrhunderts erwahnt wurde aber Anfang des 20 Jahrhunderts wieder ausser Betrieb genommen Auf die gut erhaltene Orpheus Grotte folgt die sogenannte Narrengruppe Im leicht ansteigenden Hang wurden auf einem halbrunden Platz auf dem ursprunglich an einem hohen grunen Gelander Weinreben rankten die erhaltenen und teilweise erganzten Originalfiguren Ende des vorigen Jahrhunderts wieder entsprechend der ursprunglichen Anordnung aufgestellt Ein Narr in der Mitte zwei kniende Narren mit zwei Hunden an den Seiten Beim Knaben mit dem Balester weiter unten am Weiher fehlt ein Hund die Figur selbst ist eine Kopie von der Mitte des vorigen Jahrhunderts Auch andere Ende des 19 Jahrhunderts verstellte Figuren wurden in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder an den ursprunglichen Aufstellungsort zuruckgebracht Die Meergottin mit der Muschel in der linken Hand steht in einem ovalen ursprunglich mit Seeforellen besetzten Becken Bei der Statue des Bacchus an der Nordseite des Schlosses befand sich im Bereich des Zuflusses des Hellbrunner Baches ein Hammerwerk das nicht mehr vorhanden ist Auch die funf aufsteigenden Wasserquellen und ein halber Wasserspiegel in der Mitte sind an dieser Stelle sind nicht mehr vorhanden Der in den Hang gebaute Weinkeller wurde erst unter Erzbischof Guidobald Graf von Thum und Hohenstein im Jahr 1659 errichtet Zwischen den Lowen beim Sternweiher wurde eine Messingkugel durch eine kleine Wasserfontane in der Hohe gehalten wenn man diese hineinwarf In der Mitte der sechs Schalen mit aufgehenden Wassern befand sich vor der Neptungrotte eine wasserspeiende umlaufende Schildkrote die nicht mehr vorhanden ist Auf der Spitze eines der beiden kunstlichen Schroffen im quadratischen Becken vor der Schlossfassade spritzte ein umlaufendes Meerfraulein Wasser aus ihren Brusten wahrend auf dem anderen Berg ein ebenfalls umlaufender Triton mit einer Muschel einen seltsamen Ton erzeugte Im Theater des Sternweihers waren 14 grosse Pomeranzen aufgestellt In der Neptun Grotte waren 4 000 5 000 kleine Locher in der Decke vorhanden die einen feinen Regen ermoglichten der bei Sonnenschein einen Regenbogen Symbol der Iris als Gotterbotin erzeugte Die Hirschkopfe aus deren Geweihen die aus der Neptun Grotte Fluchtenden mit Wasser bespritzt werden wurden erst Ende des 18 Jahrhunderts angebracht und ersetzten zwei Hirsche aus Gips die vor der Grotte standen In der Vogelsang Grotte im Schlossparterre waren neben einem Kuckuck lediglich zwei weitere Vogel zu horen In der Grottenmitte kam ein Drache aus dem Felsen hervor trank aus einem Brunnen kehrte um und verschwand wieder Die Grotte war auch mit Drachen Affen und Steinbocken ausgestattet und mit einer schonen Landschaft an den Wanden bemalt Einige dieser Tiere befinden sich nun im Freien auf den links und rechts des Weihers vor der Neptungrotte angebrachten Tuffbergen Diese sind auf alten Bildquellen noch nicht zu sehen sind scheinen aber 1836 in den Abbildungen des Brunnenmeisters Benedikt Seitner auf Die sogenannte Ruinengrotte mit der scheinbar einsturzenden Decke zeigt sich in einem wahrscheinlich erst im 18 Jahrhundert entstandenen Zustand Mit dem Imitat einer romischen Ziegelmauer und den Wandmalereien ahmte sie ursprunglich eher einen antiken Wohnraum im Verfallszustand nach und entsprach damit mehr der Beschreibung von Domenico Gisberti 12 Bei der Venusgrotte befanden sich Szenen mit wassergetriebenen Figuren so etwa eine Hafnerwerkstatt Rechts der Grotte war die Szene wie Perseus Andromeda von dem Meerungeheuer befreit gegenuber eine auf der Posaune blasende Fama mit einer rufenden Eule Neben dem runden Wasserbecken vor der Grotte war auf der einen Seite eine Muhle auf der anderen ein Schleifer Am unteren Ende des Beckens befanden sich zwei Schildkroten und zwei Schnecken die zusammen zwolf Wasserstrahlen abgaben Folgt man der zeitgenossischen Beschreibung Stainhausers so stimmt die heutige Anordnung der Automaten nicht mit der ursprunglichen Lage uberein was in der Forschung bislang keinen Niederschlag gefunden hat Die Venusgrotte wurde in einem Inventar des 19 Jahrhunderts Mohrenkopfgrotte genannt weil sich im Wasserbecken der Kopf eines Mohren befand jetzt ist dort ein kleiner Cupido angebracht In der Entstehungszeit zeigte die Beckenmitte lediglich einen erhabenen Wasserspiegel Gleich darauf steht die Diana mit Mondsichel im Haar Der fruhere Bogen in der linken Hand der Jagdgottin ist nicht erhalten Die heute nach dem dort eingefugten Steinbock bezeichnete Grotte war ursprunglich eine Drachengrotte in ihr befand sich ein wasserspeiender Drache Davor bildete ein aufspringendes Wasser ein Gebilde das Glas nachahmte artlich formiertes Glas Der Drachentorso wurde im 20 Jahrhundert von der Stadt Salzburg zum Dank an Bernhard Baumgartner verschenkt und in dessen Garten in der Alexander Girardi Strasse 38 aufgestellt Im Dianabrunnen steht heute die ursprunglich im Fasanengarten aufgestellte Diana mit dem Hund Dieser Brunnen war ursprunglich der Eurydike Brunnen ehe Erzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein die Eurydike in den neu gestalteten grossen Eurydike Brunnen versetzen liess der heute noch besteht Eine von Stainhauser noch nicht erwahnte Schmiedgrotte mit mehreren Figuren war bereits in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts so schadhaft dass sie ab 1748 unter Erzbischof Andreas Jacobus von Dietrichstein durch das Mechanische Theater ersetzt wurde Es wurde ein auf die Zuschauer zielendes Spritzwerk eingerichtet Die abgekommene ursprungliche Steinbockgrotte befand sich beim Standbild der Minerva und beherbergte den wasserspeienden Steinbock 1836 wird von Brunnenmeister Benedikt Seitner in der Grotte des Abgotts erstmals eine Krone erwahnt die vom Wasserstrahl in der Mitte emporgehoben wird Diese befand sich auf einem Pyramidenstumpf samt einer Markus Sittikus erwahnenden Inschrift der wiederum auf einem Steinhugel mit Schlangen stand In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde der Pyramidenstumpf entfernt und der Steinhugel auf einen optisch angeglichenen Unterbau gestellt In der Kronengrotte befand sich ursprunglich ein antiker Lowentischfuss mit koptischen und anderen noch nicht entschlusselten Zeichen der 1613 im Park von Schloss Rif aufgefunden und 1619 nach Hellbrunn gebracht wurde Der Lowe wurde 1806 nach Wien verbracht und befindet sich im Bestand des Kunsthistorischen Museums Eine Kopie steht im nicht offentlich zuganglichen Raum neben der Vogelsang Grotte der das Orgel und Pfeifenwerk beherbergt Die farbigen Kacheln in dieser Grotte sind weitgehend erganzt Das die Besucher benetzende Spritzwerk wird schon von Stainhauser erwahnt Im Anschluss an die Grotte des Abgotts befand sich ein abgekommener kleeblattformiger Weiher mit drei runden Ausbuchtungen In den Ausbuchtungen des Weihers stand jeweils ein Triton wobei der vorderste Wasser ausspie Dieser Weiher wurde schon in der Zeit Franz Anton Danreiters zugeschuttet Beim Merkurbrunnen befanden sich im Becken sechs wasserspritzende Frosche in der Mitte ein aufspringendes Wasser und beim Abfluss uber funf Stufen vier Nattern die kreuzweise Wasser verspritzten Die heute dort aufgestellte Gruppe von Aktaion mit den Hunden mit einem Spiel feiner Wasserstrahlen muss in ahnlicher Form schon um 1660 in Hellbrunn vorhanden gewesen sein Der Merkur wird ohne den ursprunglich wohl vorhandenen Heroldstab prasentiert An der Stelle des heutigen Eurydike Brunnens stand der wesentlich zierlichere Dianabrunnen Die dort aufgestellte Statue der Diana mit dem Vogel ist heute im Bereich des englischen Gartens beim ehemaligen Karpfenweiher aufgestellt Der im vorigen Jahrhundert noch vorhandene Vogel in der Hand der Diana fehlt heute Vor der Statue war ein eingefasstes Wasserbecken in dem funf unterschiedliche Wasserstrahlen aufsprangen Der Eurydike Brunnen wurde von Erzbischof Johann Ernst um 1700 vollstandig neu errichtet und die Eurydike spater als Kleopatra missverstanden hierher transferiert Ausser den beiden Lowen mit Wappen durften auch die beiden Einhorner die sich heute beim grossen Weiher im Gartenparterre befinden auf den leeren Podesten im neuen Eurydike Brunnen aufgestellt gewesen sein Das Einhorn ist das Wappentier Johann Ernsts Die Grotte des Forstteufels wurde erst um 1700 von Erzbischof Johann Ernst errichtet und mit einem Spritzwerk ausgestattet An der Stelle befand sich zuvor die abgekommene Grotte der sitzenden Amphitrite Damit lagen die Grotte der Meeresgottin und die darauf folgende Grotte ihres Gemahls Neptun nebeneinander Der Grotte der Amphitrite waren mehrere Wasserstaffel mit aufsteigenden Wassern zuunterst mit einem hoheren und vier kleineren vorgelagert Beim Neptun Brunnen sind die beiden aufsteigenden Wasser nicht mehr vorhanden Ebenso fehlen die vier Marmorbanke die sich beim Weg zur Brunnenstube befunden haben Bereits ausserhalb der heutigen Wasserspiele liegt die oktogonale Brunnenstube in der fruher Saiblinge gezuchtet wurden und welche heute wieder die ursprunglich hier aufgestellte Figur einer Wassergottin spater auch als Moosgottin oder Ceres bezeichnet beherbergt Die Brunnenstube war mit funf Landschaftsdarstellungen samt Fischweihern bemalt Das beim folgenden ehemaligen Reinanken Weiher vorhandene kleine oktogonale Gebaude war ebenfalls ausgemalt bei Regen konnten die Fische im Haus gefuttert werden Es wurde aber bereits von Erzbischof Hieronymus Graf von Colloredo abgerissen Heute ist an dieser Stelle nur mehr die Gottin Flora mit einem Fullhorn vorhanden die in dem Gebaude aufgestellt war Die Elemente des italienischen Gartens neben den Wasserspielen sind weitgehend verandert Im Bereich der beiden Obelisken waren turkische Erdbeeren angepflanzt danach folgten in Richtung des grossen Weihers zwei Irrgarten Von der heutigen Orangerie kommend gelangte man in den Obstgarten und in den Rosengarten der an einen der Irrgarten grenzte Rund um den grossen Weiher der mit Nerflingen besetzt war waren in vier Feldern exotische Blumen fremdlandische Gewachse und italienische Fruchtbaume angepflanzt In der Mitte des grossen Weihers die uber rot bemalte Brucken erreicht wurde befand sich ein kunstlicher Berg auf dem ein kleines Lusthaus stand Den Berg erstieg man uber zwei gegenuberliegende zweimal abgesetzte Stiegen mit insgesamt 29 Stufen An den Absatzen konnte man den Berg jeweils umrunden Zwischen den beiden Stiegenaufgangen befanden sich im unteren Absatz zwei Altane mit Stollen in denen sich jeweils Grotten mit Sitzbanken und steinernen Zwergen befanden die aus einer Muschel Wasser in eine Marmorschale spien Der Lustgarten um den Berg war in vier Dreiecke geteilt in denen ein aus Buchsbaum gemachter Adler das Wappen des Fursterzbischofs und das des Domkapitels sowie eine Sonnenuhr angebracht waren Spiegelbildlich zum Reinanken Weiher mit zwei kleineren vorgelagerten Beeten mit exotischen Blumen Gewachsen und italienischen Fruchtbaumen war auf der anderen Seite des italienischen Gartens der Karpfenweiher ebenfalls mit zwei vorgelagerten Beeten angeordnet Der gesamte Garten war ursprunglich von einer bemalten Mauer umgeben und abgeschlossen Ausserhalb des italienischen Gartens befanden sich noch der Kuchengarten die Feigenhauser im Bereich der heutigen Orangerie ein Tummelplatz zum Abrichten der Pferde sowie eine Ringelrennstatt und Schiesshutten Das Schmiedeeisentor am Beginn der Zufahrt zum Schloss stammt aus Schonbrunn und kam erst 1880 hierher Bei den Stallungen entlang des Zufahrtswegs zum Schloss gab es auf beiden Seiten gegenuberliegend Maskenbrunnen die nicht mehr vorhanden sind In diesem Bereich gab es 1660 einen Brand danach entstanden auch die abgerundeten Gebaude am Beginn des Schlosshofes in denen heute unter anderem die Kassa fur die Wasserspiele untergebracht ist Im Schlosshof befand sich im nordlichen rechten Seitentrakt die Hofkapelle welche Mitte des vorigen Jahrhunderts in den Bereich der ehemaligen Herrentafelstube im gegenuberliegenden Seitentrakt verlegt wurde um Platz fur ein Restaurant zu schaffen Am ursprunglichen Kapellenstandort ist auf der Attika des Gebaudes noch eine Sonnenuhr zu sehen hinter der Attika befindet sich eine Glocke aus der Entstehungszeit Das originale Mobiliar ist weitgehend verloren dies gilt auch fur die in den Raumen angebrachten Ledertapeten Hinter dem Monatsschlosschen auch Waldems genannt war ein Renn und Ringelplatz mit zwei Saulen angelegt Eine in zwei Teile zerbrochene Saule ist im englischen Garten aufgestellt Dieser wurde um 1790 von Erzbischof Hieronymus Colloredo angelegt wobei ein Teil der Mauer des bislang abgeschlossenen Lustgartens abgebrochen wurde Die Fichtenallee vom grossen Weiher mit Blickrichtung zum Schloss Goldenstein wurde wohl um 1730 bei der Umgestaltung des Gartenparterres in einen kurzlebigen franzosischen Barockgarten angelegt Das Lustschloss Belvedere lag im heute zum Zoogelande gehorenden hinteren Teil des Hellbrunner Parks Das Schlosschen befand sich auf einer Anhohe hinter dem aktuellen Lowenkafig im Zoo an der Gartenmauer mit Blickrichtung auf die Salzach Von dem Gebaude ist kaum mehr etwas ubrig Von der angrenzenden weitlaufigen kunstlichen Wildnis mit Einsiedlerbehausungen samt lebensgrossen Einsiedlerfiguren aus Terrakotta Kreuzweg und sieben gemauerten Kapellen mit der Franziskus Kapelle als der wichtigsten sowie einer vom Anifer Alterbach umflossenen Insel mit Kaninchenhaus ist nichts mehr vorhanden Papst Paul V hatte fur den Besuch der Kapellen seinerzeit einen Ablass gewahrt 13 Literatur BearbeitenWolfgang Bodem Franz Eisenhut Florian Leitner Die Walzenorgel des Mechanischen Theaters Hellbrunn Orgeldokumentarische Beitrage Restaurierbericht der Orgelbau Bodem GmbH 2012 Eigenverlag Leopoldsdorf bei Wien 2013 Friedrich Breitinger Bericht 31 Der Schopfer furstlicher Phantasterei Lorenz Roseneggers Mechanisches Theater in Hellbrunn In Demokratisches Volksblatt 9 April 1949 Zitiert nach Friedrich Breitinger Kurt Weinkammer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit hg von der Franz Triendl Stiftung der Wirtschaftskammer Salzburg und der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde zugleich Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 27 Erganzungsband Salzburg 2009 Friedrich Breitinger Kurt Weinkamer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit hg von der Franz Triendl Stiftung der Wirtschaftskammer Salzburg und der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde zugleich Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 27 Erganzungsband Salzburg 2009 Wilfried Schaber Hellbrunn Schloss Park und Wasserspiele Salzburg 2004 ISBN 3 200 00075 9 Bernd Euler Ronald Gobiet Horst Huber Dehio Salzburg Stadt und Land Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 Robert R Bigler Schloss Hellbrunn Wunderkammer der Gartenarchitektur Bohlau Wien 1996 ISBN 3 205 98517 6 Wolfgang Bauer Sergius Golowin Clemens Zerling Heilige Quellen Heilende Brunnen Neue Erde Saarbrucken 2009 ISBN 978 3 89060 275 2 S 18 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserspiele Hellbrunn Sammlung von Bildern und Videos Offizielle Website von Schloss Park und Wasserspiele Hellbrunn JavaScript erforderlich Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Wunder und Wissenschaft Salomon de Caus und die Automatenkunst in Garten um 1600 Katalogbuch zur Ausstellung im Museum fur Europaische Gartenkunst der Stiftung Schloss und Park Benrath 17 August bis 5 Oktober 2008 Stiftung Schloss und Park Benrath Dusseldorf 2008 Paul Buberl Franz Martin Schloss Hellbrunn bei Salzburg Sonderabdruck aus der osterreichischen Kunsttopographie Bd 11 Wien 1915 S 163 180 Helmut Windinger Die Allegorien im Festsaal von Schloss Hellbrunn und die Orpheus Grotte reine Dekoration Zenodo 2023 S 21 24 doi 10 5281 zenodo 7981655 Die Wasserkunste des k k Lustschlosses Hellbrunn bei Salzburg Schluss In Kais konigl privilegierte Salzburger Zeitung 14 Juli 1855 S 2f online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sza Wilfried Schaber Hellbrunn Schloss Park und Wasserspiele Salzburg 2004 S 96 Friedrich Breitinger Bericht 31 Der Schopfer furstlicher Phantasterei Lorenz Roseneggers Mechanisches Theater in Hellbrunn Salzburg 1949 Zitiert nach Breitinger Weinkamer Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburg 2009 S 278 seit 1832 Domorganist am Salzburger Dom und Orgellehrer am Mozarteum Lehrer am Mozarteum fur Oboe und Gesang und Grundungsmitglied der Salzburger Liedertafel Collaudirungs Protocoll 1853 Zitiert nach Wolfgang Bodem Die Walzenorgel des Mechanischen Theaters Hellbrunn Leopoldsdorf bei Wien 2013 S 15f Wolfgang Bodem Die Walzenorgel des Mechanischen Theaters Hellbrunn Leopoldsdorf bei Wien 2013 Der Alte Choral stammt vielleicht aus der Feder von Augustin Ebler er war um 1502 fur das Hornwerk Salzburger Stier auf der Festung komponiert worden Siehe Gerhard Walterskirchen Das Hornwerk der Festung Hohensalzburg abgerufen am 16 November 2014 Christoph Tinzl Heike Fricke Tinzl Die Grotten von Schloss Hellbrunn Befundsituation und Anmerkungen zu ihrer Restaurierung In Barockberichte Band 14 15 Salzburg Museum Salzburg 1997 S 529 534 Werner Rainer Marcus Sitticus Was sich in Regierung des hochwurdigen Fursten Marx Sittichen Denkwurdiges zugetragen beschrieben durch Johannes Stainhauser 29 Erganzungsband Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 2012 S 461 470 47 762222222222 13 060833333333 Koordinaten 47 45 44 N 13 3 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserspiele Hellbrunn amp oldid 239026299