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Bernhard Paumgartner 14 November 1887 in Wien 27 Juli 1971 in Salzburg war ein osterreichischer Dirigent Komponist und Musikwissenschaftler Padagoge Grundungsmitglied und Prasident der Salzburger Festspiele Bernhard Paumgartner Foto von 1927 durch Georg FayerGedenktafel an Paumgartners GeburtshausInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kompositionen Auswahl 3 Publikationen Auswahl 4 Dokumente 5 Auszeichnungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernhard Paumgartner war der Sohn des Komponisten und Musikschriftstellers Johann Paumgartner 1844 1896 und der bekannten Sangerin Rosa Papier Nach seiner Schulausbildung am Wiener Theresianum schloss er sein Jurastudium im Jahr 1911 mit der Promotion ab Zudem studierte er Dirigieren Musiktheorie und Musikgeschichte bei Bruno Walter und Eusebius Mandyczewski sowie Klavier bei R Dienzl und Horn bei Karl Stiegler 1 Bei den bis 1910 unregelmassig stattfindenden Salzburger Musikfesten einem Vorlaufer der heutigen Salzburger Festspiele war Paumgartner als Assistent von Gustav Mahler erstmals in Salzburg tatig in den Jahren 1911 1912 wirkte er als Solorepetitor an der Wiener Staatsoper Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeitete der aus gesundheitlichen Grunden vom Kriegsdienst befreite Paumgartner zusammen mit Felix Petyrek an der Musikhistorischen Zentrale beim k u k Kriegsministerium und leitete von 1914 bis 1917 das Wiener Tonkunstler Orchester 1917 erfolgte Paumgartners Berufung zum Direktor des damaligen Konservatorium Mozarteum mit dessen Ausbau und Modernisierung er begann 1922 erfolgte die Verstaatlichung des Instituts einhergehend mit einer Ausweitung des Lehrangebotes und damit auch einer wachsenden Reputation 1 Auch initiierte er die Einrichtung einer Opernschule und war massgeblich an der Grundung der Salzburger Festspiele beteiligt fur die er auch mehrere Buhnenmusiken komponierte 1 Ebenfalls begrundete er im Jahr 1921 die Mozart Serenaden und stellte 1929 aus den professionellen Musikern des Mozarteumorchesters das auf Werke des 18 Jahrhunderts spezialisierte Mozart Orchester zusammen mit dem er Konzertreisen absolvierte unter anderem nach London und in die Tschechoslowakei nbsp Grab von Bernhard Paumgartner auf dem Petersfriedhof in SalzburgVon den Nationalsozialisten wurde Paumgartner nach dem Anschluss Osterreichs seiner Aufgabe als Direktor des Mozarteums enthoben weil er wiederholt gegen nationalsozialistische Lehrende am Mozarteum vorgegangen sei bis sich seine Haltung nach dem Anschluss gedreht habe 2 Von Kollegen war er als Schadling des Salzburger Musiklebens diskreditiert worden 1 Er verbrachte die Jahre des Zweiten Weltkriegs im Rahmen eines Forschungsauftrages der Wiener Universitat in Florenz Ab 1944 lebte er in der Schweiz und unterrichtete dort in Meisterkursen Nach Ende des Krieges kehrte Paumgartner ans Mozarteum zuruck das er bis 1959 wieder als Direktor leitete Wahrend dieser Zeit baute er gemeinsam mit Eberhard Preussner die Internationale Sommerakademie Mozarteum neu auf 3 und richtete erneut ein Opernstudio ein das mit dem Salzburger Landestheater kooperierte und sich auch dem zeitgenossischen Musiktheater widmete 1 Seit 1952 war Paumgartner Grunder und Leiter der Camerata Academica des Mozarteums Salzburg 1953 war er Mitgrunder der Association Europeenne des Conservatoires Academies de Musique et Musikhochschulen Im selben Jahr erfolgte die Erhebung des Mozarteums zur Akademie und Paumgartners Ernennung zum Prasidenten Nach seiner Emeritierung im Jahr 1959 wirkte er bis zu seinem Tod 1971 weiterhin als Prasident des Direktoriums der Salzburger Festspiele 1 Mit den Wiener Symphonikern und der Camerata Academica Salzburg machte Paumgartner zahlreiche Schallplattenaufnahmen uberwiegend mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn Dabei arbeitete er mit Kunstlern wie Arthur Grumiaux Clara Haskil Paul Godwin Fritz Neumeyer Heinz Scholz Maria Stader Hilde Zadek Rita Streich Hermann Schey Ilse Hollweg Waldemar Kmentt Ruthilde Boesch Teresa Stich Randall Erich Majkut Walter Berry oder Leopold Simoneau zusammen 1955 ubernahm er die musikalische Leitung bei der Mozart Verfilmung Don Juan Opernfilm Regie Walter Kolm Veltee mit den Wiener Symphonikern Als Komponist verfasste Bernhard Paumgartner Opern Kantaten Lieder und Chore Seine Lieder und instrumentale Kammermusik werden auch heute noch gelegentlich gespielt Als Herausgeber veroffentlichte er 1922 Das Taghorn eine Sammlung von Werken der Minnesanger Er gab die Violinschule von Leopold Mozart sowie Werke von Monteverdi Locatelli und anderen Meistern des 17 und 18 Jahrhunderts neu heraus Als Autor wurde er durch seine Biografien uber Mozart und Bach bekannt Beachtung fanden auch seine autobiographischen Erinnerungen Paumgartners sterbliche Uberreste ruhen in einem Ehrengrab auf dem Petersfriedhof in Salzburg Kompositionen Auswahl BearbeitenDas heisse Eisen Oper 1922 Die Hohle von Salamanca Oper 1923 Rossini in Neapel Oper 1936 Publikationen Auswahl Bearbeitenmit Alfred Rottauscher Das Taghorn Dichtungen und Melodien des bayrisch osterreichischen Minnesangs Eine Neuausgabe der alten Weisen fur die kunstlerische Wiedergabe in unserer Zeit Mit beigefugter Klavierbegleitung Buchschmuck nach zeitgenossischen Werken In drei Banden Stephenson Wien 1922 4 Mozart Mit Noten und Handschriftenproben und Illustrationen Biografie Wegweiser Verlag Berlin 1927 5 Franz Schubert 1 Auflage Atlantis Verlag Zurich 1943 6 Johann Sebastian Bach Leben und Werk Band 1 mehr nicht erschienen Atlantis Verlag Zurich 1950 7 Das instrumentale Ensemble Von der Antike bis zur Gegenwart Atlantis Verlag Zurich 1966 8 Dokumente BearbeitenDer Nachlass von Bernhard Paumgartner befindet sich im Archiv des Forschungsinstituts fur Salzburger Musikgeschichte am FB Kunst Musik und Tanzwissenschaft der Universitat Salzburg Ein Teil der beruflichen Nachkriegs Korrespondenz liegt im Mozarteum in Salzburg Einige Briefe von 1929 1947 befinden sich ausserdem im Bestand des Leipziger Musikverlages C F Peters im Staatsarchiv Leipzig Auszeichnungen BearbeitenErnennung zum Hofrat 1967 Ehrenpromotion an der Philosophischen Fakultat der Universitat Salzburg 9 1960 Mozartmedaille durch die Mozartgemeinde Wien 10 1962 Osterreichisches Ehrenzeichen fur Wissenschaft und Kunst 1963 Ehrenburger der Stadt Salzburg 1963 Ring des Landes Salzburg 1966 Grosses Bundesverdienstkreuz 1969 Gregoriusorden Benennung der Verkehrsflache Bernhard Paumgartner Weg im Mirabellgarten SalzburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernhard Paumgartner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Bernhard Paumgartner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Bernhard Paumgartner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Bernhard Paumgartner bei Discogs Eintrag zu Bernhard Paumgartner im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Werke von Bernhard Paumgartner bei der Universal Edition abgerufen am 10 Juli 2013 Website zu Bernhard Paumgartner Hrsg Margarete Bietak abgerufen am 10 Juli 2013 Bernhard Paumgartner und das Heute Gerhard Wimberger zum 30 Todestag von Bernhard Paumgartner abgerufen am 10 Juli 2013 Alois Eder interviewt Bernhard Paumgartner und Ernst Haeusserman fur das O1 Mittagsjournal vom 29 August 1968 zum Ende der damaligen diesjahrigen Salzburger Festspiele im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Interview Radiobeitrag Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Bernhard Paumgartner Dirigent Komponist und Musikforscher PDF In Mozarteum Salzburg Abgerufen am 26 November 2022 https www stadt salzburg at ns projekt strassennamen prof dr bernhard paumgartner Bernhard Paumgartner Kurzbiografie In Mozarteum Abgerufen am 26 November 2022 Permalink Osterreichischer Bibliothekenverbund Permalink Osterreichischer Bibliothekenverbund Permalink Deutsche Nationalbibliothek Permalink Osterreichischer Bibliothekenverbund Permalink Osterreichischer Bibliothekenverbund Gerhard Croll Hrsg Bernhard Paumgartner Kunstler und Forscher Ehrenpromotion an der Philosophischen Fakultat der Universitat Salzburg am 14 November 1967 Dokumentation und Bibliographie Salzburger Universitatsreden Band 39 Pustet Salzburg u a 1971 Permalink Osterreichischer Bibliothekenverbund Inschrift Deutschordenshof Singerstrasse Bernhard Paumgartner 1960 abgerufen am 10 Juni 2014 Direktoren Prasidenten und Rektoren des Mozarteums Alois Taux 1841 1861 Hans Schlager 1861 1868 Otto Bach 1868 1880 Joseph Friedrich Hummel 1880 1907 Josef Reiter 1907 1911 Paul Graener 1911 1914 Franz Ledwinka 1914 1917 Bernhard Paumgartner 1917 1939 Clemens Krauss 1939 1945 Bernhard Paumgartner 1946 1959 Eberhard Preussner 1959 1964 Heinz Scholz 1964 Robert Wagner 1965 1971 Paul von Schilhawsky 1971 1979 Franz Richter Herf 1979 1983 Gunther Bauer 1983 1991 Wolfgang Roscher 1991 1995 Klaus Ager 1995 2000 Roland Haas 2000 2005 Gottfried Holzer Graf 2006 Reinhart von Gutzeit 2006 2014 Siegfried Mauser 2014 2016 Elisabeth Gutjahr seit 2018 Normdaten Person GND 118739670 lobid OGND AKS LCCN n86148849 VIAF 22330159 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paumgartner BernhardKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MusikerGEBURTSDATUM 14 November 1887GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 27 Juli 1971STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Paumgartner amp oldid 230815889