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Johann Rochus Egedacher 5 August 1714 in Salzburg St Andra 1 14 Juni 1785 ebenda 2 war der Sohn des Orgelbauers Johann Christoph Egedacher und fuhrte dessen Werkstatte in Salzburg weiter 1747 1785 war er Hoforgelmacher im Fursterzbistum Salzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werkliste Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Egedacherhaus 1753 88 nbsp Lehenrosslerhaus 1764 1785 im Besitze Rochus EgedachersJohann Rochus Egedacher in der Literatur kurz Rochus Egedacher oder falschlicherweise auch Johann Josef Egedacher genannt war als Sohn von Johann Christoph Egedacher ein bedeutendes Mitglied der Orgelbaudynastie der Egedacher die zusammen mit den Familien Butz und Freundt als wichtigste Vertreter der suddeutschen Orgelbauschule und damit des bayrischen und heutigen osterreichischen Raumes gelten Johann Rochus hatte seine Ausbildung zunachst am Kapellhaus erhalten 1726 scheint er als Grammatist am Benediktinergymnasium auf Egedacher war ein guter Organist und spielte mehrere Instrumente So wurde er in der Hofmusik als Hofposonist bezeichnet die Schreiber des Hofkalenders nennen ihn auch den Hof Hornisten Das Orgelmacherhandwerk lernte er bei seinem Vater in der Werkstatte Bergstrasse 12 Mit 25 lieferte er als Gesellenstuck eine neue Orgel mit 24 Registern fur die Pfarrkirche St Michael in Brixen Nach dem Tod seines Vaters ubernahm er dessen Werkstatte und erhielt am 13 September 1747 das Salzburger Hoforgelmacherdekret Er ubernahm den Hofdienst zu den gleichen Bedingungen wie sein Vater nur das Wein und Brotdeputat wird spater ab 9 Marz 1758 in eine jahrliche Zahlung von 54 fl umgewandelt 3 Am 13 Februar 1748 heiratete er in der Pfarrkirche Gnigl Maria Theresia Capeller aus Aussee Die Trauung nahm sein Bruder Kanonikus Johann Jakob Egedacher 4 vor einer seiner Trauzeugen war einer seiner anderen Bruder der Vikar Johann Georg Kajetan Egedacher 5 1753 kaufte er mit dem anererbten Vermogen seiner Gattin das Haus Linzer Gasse 66 dazu 1764 noch das sogenannte Lehenrosslerhaus Linzer Gasse 68 in dem der Lohnkutscher Lehenrossler Caspar Keller wohnte und auch wohnen blieb 6 Von den zahlreichen gemeinsamen Kindern starben einige schon kurz nach der Geburt weitere acht im Kindesalter Nur Rochus Franz Ignaz Egedacher 29 Janner 1749 22 Janner 1824 und Maria Erentrudis Egedacher 15 September 1761 wurden erwachsen bzw starben erst in hoherem Alter Anfangs entwickelte sich das Geschaft gut spater verschlechterte sich seine Auftragslage dramatisch Leopold Mozart klagte uber die schlechten Klaviere die Egedacher angefertigt hatte und meinte uber ihn er sei ein alter Narr der beim Klavierbau schlechtes Holz verwende weil er gutes altes Holz wie Geld zuruckhalten wolle Am 14 Janner 1785 schrieb Leopold Mozart an seine Tochter Nannerl Berchtold von Sonnenburg in St Gilgen dass sie sich keine Hoffnung auf eine Klavierreparatur durch Egedacher machen solle denn dieser konne nicht mehr aus dem Haus gehen und sei daher nicht mehr imstande bey Hofe zu stimmen Das wurde nun der geistliche Sohn erledigen der nun so wohl bey Hofe als im Theater und in der ganzen Statt die Clavier stimmen musse 7 Offenbar war Egedacher im Dezember 1784 aus Radstadt wo er eine Orgel aufgestellt hatte krank zuruckgekommen Er konnte kaum noch gehen und litt schmerzlich an Sand und Gries Zu dieser Zeit hatte Leopold Mozart bereits berichtet Mit dem Egedacher Hauss steht es itzt sehr ubel die Frau ist schon seit 2 Monaten krank nun ist sie nicht nur blind geworden sondern sie ist fast immer sunnlos und narrisch 8 Egedacher war anscheinend in Folge bettlagerig geworden denn man musste ihm im Juni 1785 sogar brand fleisch wegschneiden das sich durch sein langes Aufliegen gebildet hatte 9 Er verstarb am 14 Juni 1785 und wurde in der Nacht am 15 Juni auf dem Friedhof St Sebastian in Salzburg beigesetzt Johann Rochus Egedacher hinterliess Verbindlichkeiten in Hohe von 480 fl denen aber Werte in Form von Werkzeugen und Immobilien in Hohe von 3991 fl gegenuberstanden In dieser Zeit beklagte Leopold Mozart dass Egedachers Sohn Rochus Franz Ignaz der geist Egedacher es fur gut befunden habe einigen Werkzeug auf die Seite zu raumen 10 Die Erben verkauften zuerst das Lehenrosslerhaus Linzer Gasse 68 das der Erblasser hinzugekauft hatte am 31 Oktober 1785 um 2000 fl an den Lohnkutscher Johann Langwieder 11 Daher hatte die Witwe anfangs Muhe das Gnadengeld von 8 fl zu erhalten welches ihr dann aber am 22 April 1786 zugesprochen wurde Sie starb am 7 Mai 1788 im Alter von 66 Jahren und wird als erblindet und verwirrt geschildert Die Erben verkauften jetzt auch das Haupthaus Linzer Gasse 66 und zwar am 27 September 1788 um 1391 Gulden 12 Werkliste Auswahl BearbeitenEinige seiner nachgewiesenen Neubauten sind Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Anmerkungen1740 Brixen Pfarrkirche St Michael nbsp II P 24 Brixen St Michael Orgel jpg Orgelum 1750 Salzburg Gnigl Pfarrkirche Seit 1862 in der Pfarrkirche Koppl nbsp Das Gehause wurde auf Anraten Pater Peter Singers 1862 nach Koppl gebracht und ist erhalten 13 1750 Uttendorf Salzburg Pfarrkirche Uttendorf1750 Thalgau Dekanatskirche nbsp I P 9 Das Gehause stammt von Sebastian Eberl 14 Die Orgel wurde 1886 von Johann Mauracher stark verandert zudem erhielt sie einen mechanischen Spieltisch Mitte der 1980er Jahre entfernte man diesen wieder zugunsten eines Spielschranks ein Umstand der den Eindruck der Uneinheitlichkeit des Instruments nicht behob sondern weiter verstarkte 1753 Salzburg Hohensalzburg Erneuerung des Hornwerks Salzburger Stier Memento vom 3 September 2009 im Internet Archive 1755 Salzburg Salzburger Dom Wiederherstellung der 4 Pfeilerorgeln und Reinigung des Chorpositivs1756 Bruck Hundsdorf I 4 In der Instrumentensammlung des Salzburg Museum1757 Mariapfarr Pfarrkirche nicht erhalten seit 1951 Orgel von Max Dreher1759 Sankt Michael im Lungau Pfarrkirche nbsp 12 Das Gehause wurde von Josef Mehrl Tischler zu St Michael geschaffen 15 und enthalt jetzt eine pneumatische Orgel von Albert Mauracher aus dem Jahre 1909 16 Die alte Josef Ignaz Meyenberg Orgel aus dem Jahre 1701 15 mit 6 Registern ubertrug Rochus Egedacher 1759 in die Filialkirche St Martin 17 1766 Berndorf bei Salzburg Pfarrkirche1770 Salzburg Michaelskirche nbsp I 4 1974 75 wurde sie unter der kunstlerischen Beratung von Gerhard Croll Salzburg und Hans Nadler Bregenz von Herbert Gollini restauriert wobei er die Register Copel 8 Flote 4 und Oktave 2 rekonstruieren musste da nur mehr das Prospekt Register Principal 4 erhalten geblieben war 18 1770 Werfenweng Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Geburt1776 Seekirchen Kollegiatstiftskirche 1776 richtet Rochus Egedacher fur 780 fl eine neue Orgel ein 1788 stellte Hoforgelmacher Johann Schmied eine Manualpedal und Registerstruktur fur 75 fl auf 19 1777 Zell am Ziller Pfarrkirche1779 Tittmoning St Laurentius nbsp Die Orgel wurde 1815 beim Brand der Kirche zerstort Als Ersatz schenkte der Konig 1816 die Johann Christoph Egedacher Orgel von Herrenchiemsee 20 1785 Palling Maria Geburt Palling von seinem Sohn Rochus Franz Ignaz Egedacher fertiggestellt nicht erhalten1785 Radstadt Pfarrkirche von Rochus Franz Ignaz Egedacher fertiggestelltLiteratur BearbeitenWilhelm A Bauer Otto Erich Deutsch Mozart Briefe und Aufzeichnungen Gesamtausgabe in 7 Banden hrsg von der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg Kassel u a 1966 75 ISBN 3 7618 0401 6 Band III Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Munchen 1978 ISBN 3 7654 1704 1 Joseph Durlinger Historisch statistisches Handbuch der Erzdiocese Salzburg in ihren heutigen Grenzen Band 1 2 Das Decanat Tamsweg Duyle sche Hofbuchdruckerei Salzburg 1863 Alois Forer Orgeln in Osterreich Wien Munchen 1973 Rupert Frieberger Der Orgelbau in Oberosterreich im 17 und 18 Jahrhundert Unter besonderer Berucksichtigung bestehender Instrumente Helbling Innsbruck 1984 Musikwissenschaftliche Beitrage der Schlagler Musikseminare Band 3 Ernst Hintermaier Die Salzburger Hofkapelle von 1700 bis 1806 Dissertation Universitat Salzburg 1972 Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg 1 Band Gerichtsbezirk Salzburg OKT 10 1 hrsg vom Kunsthistorischen Institute der k k Zentral Kommission fur Denkmalpflege Wien 1913 Barbara Rettensteiner Orgel und Organistenreport Salzachpongau Diplomarbeit Universitat Mozarteum Salzburg 2001 Josef Saam Die alten Passauer Orgelbauer Ihre Herkunft und ihr Schaffen von 1467 bis 1744 In Ostbairische Grenzmarken Passau 1977 S 108 137 Passauer Jahrbuch fur Geschichte Kunst und Volkskunde Roman Schmeissner Die Geschichte der Orgelkunst am Beispiel des Dekanats Thalgau Diplomarbeit Padagogische Hochschule Salzburg 1982 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 zugleich Dissertation Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Universitat Mozarteum 2012 Hermann Spies Die Salzburger Grossen Domorgeln Augsburg 1929 Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Dissertation Universitat Salzburg 1982 Weblinks BearbeitenOrgellandschaft Tirol Egedacher RochusEinzelnachweise Bearbeiten AES Salzburg St Andra Taufbuch Siehe 1 AES Sterbebuch St Andra Siehe 2 Heinz Schuler Mozarts Salzburger Freunde und Bekannte Biographien und Kommentare Wilhelmshaven 1998 S 180 Johann Jakob Egedacher war spater 1752 1761 Vikar in Vigaun Liste der Pfarrer von Vigaun In Regesta Ecclesiastica Salisburgensia RES Johann Georg Kajetan Egedacher fursterzbischofl geistl Rath Freund Leopold Mozarts war 1753 1764 Pfarrer von Mariapfarr siehe Liste der Pfarrer von Mariapfarr In Regesta Ecclesiastica Salisburgensia RES und 1764 1770 Pfarrer in Siezenheim Friedrich Breitinger Kurt Weinkamer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit hg von der Franz Triendl Stiftung der Wirtschaftskammer Salzburg und der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde zugleich Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 27 Erganzungsband Salzburg 2009 S 275 Wilhelm A Bauer Otto Erich Deutsch Mozart Briefe und Aufzeichnungen Kassel u a 1963 Bd III Nr 836 Z 6f Wilhelm A Bauer Otto Erich Deutsch Mozart Briefe und Aufzeichnungen Kassel u a 1963 Bd III Nr 829 Z 15f Wilhelm A Bauer Otto Erich Deutsch Mozart Briefe und Aufzeichnungen Kassel u a 1963 Bd III Nr 871 Z 78f Wilhelm A Bauer Otto Erich Deutsch Mozart Briefe und Aufzeichnungen Kassel u a 1963 Bd III Nr 836 Z 10 Friedrich Breitinger Kurt Weinkamer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit hg von der Franz Triendl Stiftung der Wirtschaftskammer Salzburg und der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde zugleich Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 27 Erganzungsband Salzburg 2009 S 275 Heinz Schuler Mozarts Salzburger Freunde und Bekannte Biographien und Kommentare Wilhelmshaven 1998 S 181f Roman Schmeissner Die Geschichte der Orgelkunst am Beispiel des Dekanats Thalgau Diplomarbeit Padagogische Hochschule Salzburg 1982 S 52 Orgel Reich verziertes grosses dreiteiliges Gehause In der Mitte ist eine Uhr mit grossem rundem Zifferblatt eingebaut An den vier Pilastern stehen auf Voluten vier Putten zwei singend zwei geigend Auf dem in der Mitte rundbogig aufgebogenen Gesimse thronen Konig David mit der Harfe und zwei Engel mit Posaunen Alle Figuren Holz neu polychromiert gute Arbeiten des Sebastian Eberl in Neumarkt 1755 Reiche Verzierungen mit vergoldeten geschnitzten Ranken an den Seiten vergoldete Rocaillen In Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg 1 Band Gerichtsbezirk Salzburg OKT 10 1 hg vom Kunsthistorischen Institute der k k Zentral Kommission fur Denkmalpflege Wien 1913 S 237 a b Osterreichische Kunsttopographie 22 Die Denkmale des politischen Bezirkes Tamsweg in Salzburg OKT 22 Wien 1929 S 63 St Michael im Lungau St Michael Organ index die freie Orgeldatenbank Abgerufen am 26 Februar 2023 Joseph Durlinger Historisch statistisches Handbuch der Erzdiocese Salzburg in ihren heutigen Grenzen Bd 2 2 Das Decanat Tamsweg Salzburg 1863 S 177 Gerhard Walterskirchen Orgelfruhling in Salzburg In Singende Kirche Jg 22 1974 75 Nr 3 S 134 Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg 1 Band Gerichtsbezirk Salzburg OKT 10 1 hg vom Kunsthistorischen Institute der k k Zentral Kommission fur Denkmalpflege Wien 1913 S 131 Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Munchen 1978 S 81 Normdaten Person GND 13204532X lobid OGND AKS VIAF 13459361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egedacher Johann RochusKURZBESCHREIBUNG osterreichischer OrgelbauerGEBURTSDATUM 5 August 1714GEBURTSORT SalzburgSTERBEDATUM 14 Juni 1785STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Rochus Egedacher amp oldid 238703362