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Johann Christoph Egedacher 3 Janner 1666 in Munchen 13 September 1747 1 in Salzburg arbeitete in Salzburg als Orgelbauer 1706 1747 war er Hoforgelmacher im Fursterzbistum Salzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werkliste 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp 1713 1753 wurde das damals hier stehende Haus die Murersche und Eggedacherische Behausung genannt Egedacher zahlt als Sohn von Christoph Egedacher zu der Straubinger Orgelbaudynastie der Egedacher die zusammen mit den Familien Butz und Freundt als wichtigste Vertreter der suddeutschen Orgelbauschule und damit des bayrischen und heutigen osterreichischen Raumes gelten Im Alter von etwa sechs Jahren ubersiedelte er mit seinem Vater von Munchen nach Salzburg wo er am 30 Oktober 1677 als Schuler am Benediktinergymnasium inskribiert wurde Seine Ausbildung durfte er in der in Salzburg Mulln gelegenen Werkstatte seines Vaters erhalten haben Am 25 Juni 1703 heiratete er in der Mullner Kirche Maria Forsthuber mit der er acht Kinder hatte Maria Anna wurde am 24 Juli 1704 in Mulln die anderen Kinder in der alten Andraskirche getauft Johann Christoph 22 Oktober 1706 Maria Eva 20 Dezember 1707 Johann Jakob 19 Mai 1709 Johann Georg Kajetan 6 April 1711 Maria Clara 8 April 1713 Johann Rochus Egedacher 5 August 1714 und Johann Simon Wolfgang 27 Oktober 1717 In zweiter Ehe war Johann Christoph Egedacher mit Maria Lanz verheiratet 2 Nach dem Tod seines Vaters erhielt Egedacher am 6 August 1706 die Salzburger Hoforgelmacherstelle verliehen mit einer monatlichen Besoldung von 12 fl 30 kr 3 Noch zu dessen Lebzeiten hatte er 1703 aus Anlass der geplanten Erweiterung der Salzburger Domorgel eine erste Studienreise nach Trient zur Orgel der Konzilskirche Santa Maria Maggiore unternommen Bei einer zweiten Reise 1717 nach Strassburg besuchte er Andreas Silbermann untersuchte mit ihm dessen fur das Strassburger Munster neu erbaute Orgel und kaufte ihm sein Rezept fur ein Praparat gegen Wurmfrass ab Seine Werkstatte hatte Egedacher zuerst in der Salzburger Augustinergasse 2 Ecke Mulleggstrasse 17 spater im Haus Bergstrasse 12 das 1713 die Murersche und Eggedacherische Behausung genannt wurde 4 Laut einer sogenannten Seelenbeschreibung hatte er 1713 drei Gesellen Wilhelm Stalls aus Franken Anton Singstoller aus Landshut und Joseph Dozer 5 Seine beiden wichtigsten Arbeiten durften die Erweiterung 1705 06 und grundlegende Verbesserung 1718 der Salzburger Domorgel und der Neubau 1714 1716 der grossen Liebfrauen Orgel im Salemer Munster sein Daruber hinaus sind uber 25 Orgelneubauten von ihm nachweisbar Bis zuletzt als Orgelbauer tatig starb er mit 81 Jahren und wurde 1747 am Friedhof St Sebastian in Salzburg begraben Seine am 24 Juli 1704 in Mulln geborene Tochter Maria Anna Egedacher war spater hochfurstliche Hofsangerin und erhielt wohl aufgrund ihrer hervoragenden Stimme eine aussergewohnlich hohe Monatsbesoldung von 25 fl die nach ihrer am 17 April 1730 erfolgen Heirat mit dem Hoftenoristen Giuseppe Francesco Lolli aus Bologna reduziert wurde aber immerhin noch 16 fl Betrug 6 Auf einem Portrat war Johann Christoph Egedacher mit Johann Babtist Graf Thurn Valsassina und Leopold Mozart abgebildet 7 Das Bild befand sich bis 1830 in der von Franz Laktanz Graf von Firmian 8 angelegten Gemaldesammlung auf Schloss Leopoldskron die Darstellung gilt als verschollen 9 Werkliste BearbeitenDie Liste fuhrt einige seiner nachgewiesenen Neubauten auf Die Grosse der Instrumente wird in der funften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt Ein grosses P steht fur ein selbststandiges Pedal Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1705 1706 1718 Salzburg Salzburger Dom nbsp III P 42 1706 Egedacher kundigte im Kontrakt zur Erweiterung der Salzburger Domorgel vom 1 Dezember 1704 an nicht nur die in hochfurstlicher Domkhurchen alhier neu aufgerichte grosse Orgl mit zwey neuen fligen oder seithen wendten zu vermehren sondern auch die in der Domb Orgel zu Trient sich befindende rare Register zu verschidenen Zungen Werckhen neben andern dieser hiesigen Domb Orgl auch einzuverleiben 1718 Die Monate Mai bis September 1718 arbeitete Egedacher wieder an der Domorgel in der Absicht das grosse Werk in besseren Stand als es jemals gewesen zuzurichten An die 2000 Pfeifen fertigte er neu an und versah sie mit neuen Windstocken Die Orgel bekam allerdings bei leicht veranderter Disposition nicht mehr Register Das Ergebnis war ein Instrument das sich mit einer leicht gangigen Spielmechanik und einem reinen Ton auszeichnete 1705 06 Eisenerz Pfarrkirche St Oswald Ereignis Nachdem seine Schwester Maria Scholastica 18 Nov 1674 in Mulln nachgekommen war um ihm beim Bau der Orgel in der oberen Kirche und 2 andere n kleinen Werken zu helfen verstarb dieselbe an einer hietzige n Krankheit und wurde am 22 Feb 1706 in Eisenerz St Oswald begraben 10 1706 Stuhlfelden Pfarrkirche Umbau und Erweiterung1709 Windischmatrei St Nikolaus Matrei I 4 Positiv1710 1711 Mattsee Stift Mattsee nbsp 1711 Matrei in Osttirol Niklaskirche I 4 Positiv1712 Salzburg Allerseelenkirche heute das Haus Kaigasse 10 Von der sogenannten Schwarzen Bruderschaft offiziell Allerseelenbruderschaft bezeichnet um ca 155 Gulden erworben Die letzte Reparatur ist fur das Jahr 1800 nachgewiesen und wurde von Hoforgelmacher Johann Ev Schmidt um 20 Gulden durchgefuhrt 1802 verkaufte man das Instrument vermutlich ein Positiv um 120 Gulden nach Anif 11 1712 Reichersberg Pfarrkirche 1820 abgebrochen 1787 in die Pfarrkirche Munsteuer ubertragen nbsp I P 8 Die im Zuge der Reformen Kaiser Josephs II durchgefuhrte Profanierung der Pfarrkirche Reichersberg erfolgte 1787 die Ubertragung der Orgel in die benachbarte Pfarrkirche zum hl Paulus in Munsteuer Sehr guter Erhaltungszustand Orgel1713 Gmund in Karnten Pfarrkirche Maria Himmelfahrt nbsp I P 9 Anscheinend von seinem Gesellen Josef Dozer auch Dolger aufgestellt 1713 Obermauern Wallfahrtskirche nbsp I 61714 Salzburg Aula Academica II P 241714 St Veit im Pongau Pfarrkirche Sankt Veit im Pongau nbsp I P 7 weitgehend original erhaltenum 1715 Salzburg Sacellum jetzt in der Filialkirche Astatt nbsp I 4 Johann Nepomuk Carl Mauracher entfernte das Positiv 1866 aus dem Sacellum Salzburg und verkaufte es der Kirche in Astatt Am 15 Janner 1868 erhielt er dafur 140 Gulden 12 Es blieb in der Filialkirche Astatt erhalten 13 1714 1716 Salem Baden Salemer Munster Liebfrauen Orgel II P 301717 Kirchental Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau I P 7 nicht erhalten1717 Burghausen St Jakob1719 1720 Salem Salemer Munster Dreifaltigkeits Orgel Prospektpfeifen erhalten1720 Kuchl Pfarrkirche1720 1721 Salem Reichsabtei Salem Versetzung des Ruckpositivs Reparatur des Chorpositivs Neubau einer Tragorgel1721 Salzburg Kollegienkirche Zusammenfugen zweier separater Orgeln zu einem Instrument1724 Irrsdorf Filialkirche1729 Neumarkt am Wallersee Pfarrkirche nicht erhalten Orgel aus 1888 von Albert Mauracher1729 Kostendorf seit 1863 in der Filialkirche Pfongau in Neumarkt am Wallersee Pfarrkirche Kostendorf nbsp I 5 Die Orgel kostete 1729 434 fl 14 Das Instrument wurde 1863 von Matthaus Mauracher umgebaut und in der Filialkirche Pfongau in Neumarkt gelegen aufgestellt 1893 durch Albert Mauracher um ein Pedal erweitert Restaurierung 2017 durch Orgelbau Linder 76 1 des Pfeifenmaterials stammen von Johann Christoph Egedacher 15 1730 Radstadt St Loretto ob Lerchen1731 Abtenau Pfarrkirche1731 Henndorf am Wallersee Pfarrkirche1732 Gleink Benediktinerstift nbsp II P 20 Gehause erhalten 1993 Rekonstruktion durch Bernhardt Edskes1735 Sankt Jakob am Thurn Pfarrkirche Positivum 1735 Saalfelden Dekanatskirche nicht erhalten Orgel aus 1832 von Karl Mauracher1736 Kramsach Wallfahrtsbasilika und Pfarrkirche Mariathal II P 21 Als Mitgift einer Tochter Egedachers erbaut die 1736 in das Kloster der Dominikanerinnen in Marienthal eintrat 1737 Mondsee Kloster Mondsee Chororgel1737 Goldegg im Pongau Pfarrkirche1737 Zersdorf Filialkirche1737 Thalgau Dekanatskirche1737 Durrnberg Wallfahrtskirche Vermutlich eine Reparatur eines bestehenden Instruments 16 1738 Prien am Chiemsee Pfarrkirche Maria Himmelfahrt nbsp 1994 Orgelwerk mit III 50 und neues Ruckpositiv von Gerald Woehl1739 Gmunden Pfarrkirche Gmunden1740 Herrenchiemsee Kloster seit 1816 in Tittmoning jetzt in St Laurentius nbsp II P 19 17 Ursprunglich fur Kloster Herrenchiemsee geschaffen worden wobei Gehause und Brustung vermutlich von Georg Anton Kidl und Sebastian Mayr stammen Prospekt und Brustung erhalten 18 Beim Brand der Kirche 1815 war das Vorgangerinstrument Rochus Egedachers aus dem Jahre 1779 zerstort worden 1740 Teisendorf Pfarrkirche 8 19 1741 Linz Karmelitenkirche II P 24 Gehause erhalten 1969 neues Werk von Walcker MayerLiteratur BearbeitenGeorg Brenninger Orgeln in Altbayern Munchen 1978 ISBN 3 7654 1704 1 Anton Dawidowicz Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol Inauguraldissertation Wien 1949 Alois Forer Orgeln in Osterreich Wien Munchen 1973 ISBN 3 7031 0362 0 Rupert Frieberger Der Orgelbau in Oberosterreich im 17 und 18 Jahrhundert Unter besonderer Berucksichtigung bestehender Instrumente Innsbruck 1984 Musikwissenschaftliche Beitrage der Schlagler Musikseminare Band 3 Ernst Hintermaier Die Salzburger Hofkapelle von 1700 bis 1806 Dissertation Universitat Salzburg 1972 Rudolf Quoika Egedacher Johann Christoph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 321 f Digitalisat Barbara Rettensteiner Orgel und Organistenreport Salzachpongau Diplomarbeit Universitat Mozarteum Salzburg 2001 Josef Saam Die alten Passauer Orgelbauer Ihre Herkunft und ihr Schaffen von 1467 bis 1744 In Ostbairische Grenzmarken Passau 1977 S 108 137 Passauer Jahrbuch fur Geschichte Kunst und Volkskunde Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 zugleich Dissertation Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Universitat Mozarteum 2012 Heinz Schuler Egedacher Herkunft Leben und Schaffen eines suddeutschen Orgelbauergeschlechtes von 1624 bis 1786 In Genealogie Jg 27 1978 Nr 12 S 369 389 Hermann Spies Die Salzburger Grossen Domorgeln Augsburg 1929 Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Dissertation Universitat Salzburg 1982 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Christoph Egedacher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orgellandschaft Tirol Egedacher Johann ChristophEinzelnachweise Bearbeiten Sterbebuch STB2 Salzburg St Andrae Salzburg rk Diozese Osterreich Matricula Online Abgerufen am 11 Dezember 2019 Anton Dawidowicz Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol Inauguraldissertation Wien 1949 S 193 Ernst Hintermaier Die Salzburger Hofkapelle von 1700 bis 1806 Dissertation Universitat Salzburg 1972 S 84 Zit nach Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Dissertation Universitat Salzburg 1982 S 83 Salzburger Landesarchiv Doppler Hauserchronik Haus Bergstrasse 12 C Nr 507 Zit nach Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Beitrage zu 700 Jahren Orgelbau in der Stadt Salzburg Dissertation Salzburg 1982 S 84 Salzburger Landesarchiv Geheimes Archiv XXVII 16 Zit nach Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Beitrage zu 700 Jahren Orgelbau in der Stadt Salzburg Dissertation Salzburg 1982 S 84 Zitiert nach Heinz Schuler Mozarts Salzburger Freunde und Bekannte Biographien und Kommentare Wilhelmshaven 1998 S 178 Im Verlassenschafts Inventar kommt ein Bild vor worauf das Portrat Sr hochfstl Gnaden dann des Herrn Egedachers und des Herrn Mozart In Johann Riedel Salzburgs Domherren Von 1514 1806 Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 1867 S 201 Eintrag 279 Jge 1863 1941 online online aufgerufen am 11 Oktober 2015 29 Janner 1709 in Kronmetz Mezzocorona Trentino 6 Marz 1786 in Nogareit Nogaredo Trentino Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Beitrage zu 700 Jahren Orgelbau in der Stadt Salzburg Dissertation Salzburg 1982 S 90a Zitiert nach Otmar Heinz Fruhbarocke Orgeln in der Steiermark Zur Genese eines suddeutsch osterreichischen Instrumententyps des 17 Jahrhunderts Berlin 2012 Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark hg von der Historischen Landeskommission fur Steiermark Band 53 S 161 Rupert Klieber Bruderschaften und Liebesbunde nach Trient Peter Lang Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 631 34044 3 S 175 Roman Schmeissner Pfarrer Johann Ev Hingsamer Ubrigens hat sie alle Fehler einer schlechten Orgel In Das Orgelforum Nr 26 Wien 2021 S 28 33 Reinhard Bollmann Mozart played it didn t he Das Egedacher Positiv von Astatt und seine Restaurierung In Das Orgelforum Nr 26 Wien 2021 S 8 27 Osterreichische Kunsttopographie 10 Die Denkmale des politischen Bezirkes Salzburg 1 Band Gerichtsbezirk Salzburg OKT 10 1 hg vom Kunsthistorischen Institute der k k Zentral Kommission fur Denkmalpflege Wien 1913 S 79 Alois Linder Filialkirche St Martin Pfongau Abtragungsbericht zur Restaurierung der Matthias Mauracher Orgel Nussdorf am Inn 24 Mai 2017 S 2 15 und 18 Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 24 Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Munchen 1978 S 194 Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Munchen 1978 S 72 u 81 Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Munchen 1978 S 81 Normdaten Person GND 124651305 lobid OGND AKS VIAF 50166401 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egedacher Johann ChristophKURZBESCHREIBUNG Salzburger OrgelbauerGEBURTSDATUM 3 Januar 1666GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 13 September 1747STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Christoph Egedacher amp oldid 238703214