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Die romisch katholische Pfarr und Wallfahrtskirche Durrnberg steht im Ort Durrnberg in der Stadtgemeinde Hallein im Bezirk Hallein im Land Salzburg Die dem Patrozinium Maria Himmelfahrt geweihte Wallfahrtskirche gehort zum Dekanat Hallein in der Erzdiozese Salzburg Das Patroziniumsfest wird am 15 August begangen Die Pfarrkirche steht unter Denkmalschutz Kath Pfarr und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Durrnberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche 3 Orgel 3 1 Geschichte 3 2 Orgel von 1860 3 3 Disposition seit 1969 4 Wallfahrtsstatte 4 1 Quellkult 4 2 Gnadenbilder 4 3 Wallfahrt 5 Protestantenverfolgung 6 Kriegerdenkmal 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenIm 12 Jahrhundert muss am Durrnberg schon eine Filialkirche von Hallein fur die Bergknappen und Mineure vorhanden gewesen sein da in diesem Jahrhundert der Salzbergbau wieder aufgenommen wurde Auf 1347 datiert dann der alteste urkundlich erwahnte Kirchenbau 1 Die spater im Jahre 1498 errichtete Kirche 2 liess Erzbischof Wolf Dietrich abbrechen und befahl die Konstruktion eines neuen Sakralbaues 3 Von 1680 an war die Kirche den Augustiner Eremiten in Hallein inkorporiert ab 1814 fungierte sie wiederum als ein von Weltpriestern versehenes Vikariat Halleins 1857 erfolgte die Erhebung zur Pfarre 4 Kirche BearbeitenDie alte Kirche liess Fursterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau abbrechen und befahl 1596 die Errichtung eines Neubaus der am 19 Oktober 1614 von seinem Nachfolger Markus Sittikus geweiht wurde 5 Laut Zeitzeugen nannte man sie die glaserne Kirche weil der polierte Marmor so spiegelte dass man sich darin sehen konnte 6 1619 liess Markus Sittikus vor der Kirche ein Portal errichten welches an ein von Domenico Fontana geplantes Portal fur Santa Maria Maggiore in Rom angelehnt ist 7 Damit griff Markus Sittikus nochmals auf die Architektur einer Kirche zuruck die bereits fur die Kuppel des Salzburger Doms verwendet wurde Zwischen 1729 und 1732 musste in diese ein neues etwa drei Meter tiefer liegendes Gewolbe eingezogen werden 8 weil die Aussenmauern auseinandergedruckt worden waren es aber wegen des fehlenden Zwischenraumes zwischen Gewolbe und Dachstuhl keinen Platz fur Balken gab mit denen man die Mauern hatte zusammenhangen konnen 9 Die Kirche ist ein einschiffiger Renaissancebau mit Campanile an der barocken Ausstattung wirkten namhafte Kunstler mit 10 Orgel BearbeitenGeschichte Bearbeiten nbsp Positiv vor 1627 gebautFur das Jahr 1627 sind die altesten Ausgaben fur die Bezahlung eines Organisten Calcanten und anderen Musikern nachweisbar 11 In der Kirche befanden sich zwei Orgel Instrumente eines davon war vielleicht ein Regal Eins der zwei namlich das alte Positiv Orgel verkaufte man 1661 an die Eremiten vom St Georgen Gottshaus ob Hallein 12 die 1660 in und um derselben begonnen hatten das spater so prachtvolle Augustinerkloster Hallein zu grunden Die Georgskirche wurde 1683 abgetragen und an ihrer Stelle eine neue errichtet ohne Hinweis uber den Verbleib des Instruments Am 16 April 1943 ubernahm nach einem Brand in der Klosteranlage der Halleiner Magistrat eine Orgel 13 Ob es das alte Instrument vom Durrnberg gewesen sein konnte das 1661 angekauft worden war ist unbekannt geblieben uberdies gilt die ubernommene Orgel seither als verschollen Das andere Instrument ein Positiv verblieb bis 1860 noch in der Kirche wurde aber dann im Zuge der Anschaffung einer grosseren Orgel an die Kirche in Torren verkauft wo es erhalten geblieben ist Orgel von 1860 Bearbeiten nbsp Mauracher Orgel 1860Johann Nepomuk Carl Mauracher der 1861 seine Werkstatte von Braunau nach Salzburg verlegt verwendete fur den Bau der Orgel am Durrnberg einerseits die 15 Register der gerade von ihm abgebrochenen Heilig Geist Orgel die auf der Nord Ost Empore des Salzburger Doms gestanden hatte andererseits das von seinem Vater Karl Mauracher stammende 1832 im nachbarocken Stil angefertigte Gehause der Saalfeldener Orgel Treibende Krafte fur die Vorgangsweise in der Durrnberger Kirche eine Orgel aus gebrauchten Teilen herzustellen waren die Sohne Franz Xaver Grubers Franz und Felix Gruber Die Einweihung der Orgel fand am 22 August 1860 statt 14 1969 erhielt der Salzburger Orgelbauer Hermann Oettl den Auftrag die Orgel umzubauen Er entfernte den originalen Spieltisch und montierte einen neuen Im Weiteren baute er die spieltechnische Einrichtung um und hellklingende Register ein wobei er u a Pfeifenreihen einfach abschnitt 15 Das Chronogramm auf dem Gehause lautet FAVSTE EXSTRVCTA LAVDES EDITE DEO IN SAECVLA 16 ergibt 1832 und nimmt Bezug auf die Errichtung der Orgel in Saalfelden in diesem Jahr Disposition seit 1969 Bearbeiten I Manual C f3Bourdun 16 Principal 8 Salicional 8 Flote 8 Octav 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Mixtur 2 II Manual C f3Gedeckt 8 Flote 4 Principal 2 Zimbel 1 2 Pedal C f1Subbass 16 Octavbass 8 Piffaro 4 2 Koppeln II I I P II P Wallfahrtsstatte Bearbeiten nbsp Inneres der WallfahrtskircheQuellkult Bearbeiten Am Zinkenberg oberhalb der Kirche befindet sich ein Fieberbrundl ein gotischer Brunnen aus rotgeflecktem Marmor mit polychromer Holzfigur der Muttergottes aus dem 18 Jahrhundert 17 Gnadenbilder Bearbeiten Zur Innenausstattung gehort das Gnadenbild einer 1616 angefertigten auf Wolken thronenden Mondsichelmadonna mit zwolf Sternen um das Haupt In der Rechten halt sie ein Herz und ein nacktes gekrontes Kind sitzt auf ihrem linken Knie das beide Hande streckt 18 Die ursprungliche Marienstatue war der Uberlieferung zufolge von einem Verbrecher namens Hans Pernegger geschnitzt worden den man in Folge dann nicht hinrichtete Die dargestellte stehende Gottesmutter die mit der Rechten ein Szepter und mit der Linken das Jesuskind halt ist jetzt uber der Sakristeitur angebracht 19 Wallfahrt Bearbeiten Grunde fur eine Wallfahrt waren die Wiederbelebung toter Kinder Aussicht auf Heilung durch Auftragen von Ampelol und Schutz vor der Pest Votivgaben gebrauchte Krucken geschnitzte oder aus Wachs nachgebildete Lungen und zersprungene Feuergewehre Angeblich blieben die Saalfeldener Burger auf Fursprache der Madonna vom Durrnberg im Jahre 1600 vor der Pest verschont weshalb sie jedes sechste Jahr eine Kerze spendeten die dann ein Jahr brannte 20 Schon vor Maria Plain war der Durrnberg Wallfahrtsstatte fur Kriegsheimkehrer geworden weil Soldaten aus der Schlacht bei Solferino ihre Jahreswallfahrt dorthin abhielten 21 Protestantenverfolgung BearbeitenIn mehreren Aktionen wurde gegen die Protestanten auf dem Durrnberg vorgegangen so um das Jahr 1686 aber die uberwiegend der Augsburger Konfession angehorenden Bergknappen weigerten sich zur katholischen Kirche zuruckzukehren Daraufhin wurden die Prediger Joseph Schaitberger Verfasser des Liedes Ich bin ein armer Exulant Matthias Kammel und Simon Lindtner in Festungshaft genommen Schaitberger musste 1686 zusammen mit rund 70 Mannern und Frauen das Land verlassen Angestiftet von Jesuiten 22 veranlasste Erzbischof Leopold Anton von Firmian 1731 eine weitere Vertreibung die letzten Protestanten wurden mit dem Schiff von Hallein nach Regensburg abtransportiert 23 Ein Teil der Vertriebenen wurde im Mai 1732 von Friedrich Wilhelm I von Preussen vor der Zehlendorfer Dorfkirche mit den Worten Mir neue Sohne euch ein mildes Vaterland begrusst Kriegerdenkmal BearbeitenDas Kriegsdenkmal an der Mauer links vom Portal wurde vom Halleiner Bildhauer Max Domenig geschaffen nbsp Kriegerdenkmal von Max DomenigLiteratur BearbeitenGustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Band 5 Wien 1958 Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg amp Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarr und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau Maria Himmelfahrt Hallein Durrnberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarr und Wallfahrtskirche Maria DurrnbergEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 S 54 Personalstand der Welt und Ordens Geistlichkeit der Erzdiozese Salzburg fur das Jahr 1957 Schematismus 1957 hg vom Erzbischoflichen Ordinariat Salzburg 1957 S 191 Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 S 55 Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 S 58 Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 S 55 Johann Steinhauser Das Leben Regierung und Wandel des Hochwurdigisten in Gott Fursten und Herrn Herrn Wolff Dietrichen gewesten Erzbischofen zu Salzburg ec ec hg von Willibald Hauthaler In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Band 13 Salzburg 1873 S 47 Domenico Fontana Della trasportatione dell obelisco vaticano et delle fabriche di nostro Signore Papa Sisto V fatte dal cavallier Domenico Fontana architetto di Sua Santita Libro Primo Roma MDXC Rom 1590 S 79 Pfarrarchiv Durrnberg Altere Pfarrgeschichte verfasst von GR Josef Lackner 1949 1970 Band 1 S 201 Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 S 72ff Dehio Salzburg 1986 Wien 1986 S 72ff Pfarrarchiv Durrnberg Altere Pfarrgeschichte verfasst von GR Josef Lackner 1949 1970 Band 1 S 27 Zitiert nach Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 22 Pfarrarchiv Durrnberg Altere Pfarrgeschichte verfasst von GR Josef Lackner 1949 1970 Band 1 S 57 Zitiert nach Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 23 Salzburger Landesarchiv Reichsstatthalter LV 124 128 Zitiert nach Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 23 Digitalisat Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Diss Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 26ff Ihr glucklich errichteten Pfeifen bringt das Lob Gottes in Ewigkeit hervor Vergl Roman Matthias Schmeissner Studien zum Orgelbau in Wallfahrtskirchen der Erzdiozese Salzburg Dissertation Universitat Mozarteum Salzburg 2012 S 29 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Wien 1958 Band 5 S 156 Dehio Salzburg 1986 Wien 1986 S 73 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Wien 1958 Band 5 S 156 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Ein topographisches Handbuch zur religiosen Volkskunde in funf Banden Wien 1958 Band 5 S 156 Georg Stadler Kreuzvolker und Wallfahrten im Laufe der Jahrhunderte In Salzburgs Wallfahrten in Kult und Brauch hg von Johannes Neuhardt Salzburg 1986 S 45 Friederike Zaisberger Geschichte Salzburgs In Geschichte der osterreichischen Bundeslander hg von Johann Rainer Munchen und Wien 1998 S 158f Schiffs Contract Hallein Regensburg Pfarrarchiv Durrnberg Altere Pfarrgeschichte verfasst von GR Josef Lackner 1949 1970 Band 1 Durrnberg 4 Februar 1733 S 274f 47 665543 13 089871 Koordinaten 47 39 56 N 13 5 23 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarr und Wallfahrtskirche Durrnberg amp oldid 239203503