www.wikidata.de-de.nina.az
Das Augustinerkloster Hallein lag auf dem Georgsberg in der Stadt Hallein im Land Salzburg Das Kloster wurde 1682 von Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg gegrundet und von Augustiner Eremiten besiedelt Das Kloster gehorte der Salzburger Tiroler Provinz der osterreichischen Augustiner an 1 Im Zug der Sakularisation wurde das Kloster 1810 aufgelost Die Gebaude wurden durch einen Brand 1943 beschadigt und 1962 zugunsten der Errichtung eines Schulgebaudes abgetragen Hallein mit dem Augustinerkloster links auf dem Georgsberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ende des Klosters und der Kirche auf dem Georgenberg 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf dem Georgsberg in Hallein stand wie aus einem Urbareintrag des Stiftes St Peter von 1230 hervorgeht seit dem 13 Jahrhundert eine Kirche oder Kapelle Aput montem S Georgii In den Urkunden des Salzburger Burgerspitals wird 1347 eine Stiftung erwahnt gemass der Altman der Smid Burger von Hallein vermacht der Kirche sand Kathrein auf sand Georgiperck 30d Die Kirche war damals also der Hl Katharina geweiht 1465 wird sie in einem Ablass des Bischofs Rudolf von Lavant als Capella S Georgii in monte S Georgii bezeichnet Von diesem Vorgangerbau zeugt nur eine Federzeichnung von 1632 Statt Hallein nach der Persepctivae des Johann Faistenauer auf der eine gotische Kirche mit spitzem Turm auf dem Georgsberg und die hinauffuhrende Treppe zu erkennen sind Als erster hatte Erzbischof Wolf Dietrich 1604 die Absicht unter Fuhrung des Augustinerordens ein Klosterl fur 7 oder 8 Personen mit wenigsten 4 Priestern wie zu Mulln in Hallein zu errichten Diese Idee wurde vorerst nicht verwirklicht Aber 1650 wurde den Augustinern das Vikariat auf dem Durrnberg bzw die Vikariats und Wallfahrtskirche Durrnberg ubertragen 1661 kauften sie fur die Georgskirche das alte Positiv Orgel eines der zwei Orgel Instrumente der Durrnberger Kirche an und bezahlten dafur 24 Gulden 2 Dann baten sie Erzbischof Paris von Lodron um Erlaubnis ein Closterl oder Conventus formatus zu grunden zugleich suchten sie wegen des Platzmangels bei der Durrnberger Kirche um Vereinigung mit der Kirche auf dem Georgsberg nach Dieser Wunsch wurde ihnen 1682 durch Kardinal Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg erfullt der fur die Grundung des Augustinerklosters 16 000 Gulden stiftete und die Georgskirche dem Kloster inkorporierte Das Kloster sollte die Rekatholisierung im Salzburger Land vorantreiben wo sich die Lehren der sogenannten Glaubenserneuerer insbesondere unter den Bergleuten in Hallein und auf dem Durrnberg verbreitet hatten Deferegger und Durrnberger Exulanten Hier begannen die Monche mit dem Bau ihres Klosters das quer an die bestehende Kirche anstiess 1683 wurde mit dem Bau einer neuen barocken Kirche im Osten des Klosters und an der gleichen Stelle wie die alte Kirche begonnen Den Plan hierzu arbeitete Pater Nicolaus Schluderpacher aus Am 15 Oktober 1702 fand die Weihe der neuen Klosterkirche statt Diese war damit aber keineswegs vollendet sondern es finden sich im ganzen 18 Jahrhundert Rechnungen uber die Ausstattung der Kirche 1703 Altarblatter 1704 Kirchenstuhle 1727 Entwurf fur den Hochaltar 1774 Seitenaltare 1770 Kanzel 1776 Orgel Kunstwerke wurden von den Malern Johann Jacob Schemberger und Johann Michael Greiter dem Steinmetz Johann Doppler und dem Bildhauer Johann Georg Hitzl erstellt Das Kloster war nicht besonders reich sein Besitz wurde aber immer wieder durch Stiftungen vermehrt So stiftete ein Wolfgang Pabinger den Wetzergartten der gegen Osten an die Stiegen auf St Georgen gegen Suden an den Clostergartten anstosst 1732 dem Kloster 3 oder Abt Placidus von St Peter in Saltzburg hf Geheimer Rat verleiht dem Kloster und Konvent zu St Georgen Ordinis Eremitorum Sancti Augustini ob Hallein das Erbrecht am Gut Egg oberhalb St Georgen das dem Johann Kambl gehorte der von diesem Gut aus Glaubensgrunden emigriert war 4 Zum Kloster und der Kirche auf dem Georgsberg gelangte man vom Suden her uber einen Weg vom Westen aber fuhrte die beruhmt gewordene barocke rotmarmorne Freitreppe zur Kirche die zwischen Brustungsmauern und Kapellen errichtet wurde Kloster und Kirche waren in Form eines T s zusammengebaut In der Mitte des viergeschossigen Klostergebaudes begann die Westempore der Kirche Zu dem Kloster dessen Grundmauern zwei Stockwerke unter dem Kirchengebaude begannen gehorten ein Kuchen und Obstgarten ein Sommerhaus und eine Kegelbahn Im Wirtschaftstrakt befanden sich die Bierbrauanlagen mit einem Sudhaus einem Braumeisterstuberl im ersten Stock sowie ebenerdige Keller und Lagerraume Im Norden schloss sich noch ein Priorgarten an der mit einem Brunnen Zierbeeten und einer kleinen Kapelle ausgestattet war Im ersten Stock und damit auf Hohe der Kirche befanden sich im Nordteil das Refektorium und im Sudteil die Bibliothek Dazwischen lag die Sakristei mit einer kleinen Bruderschaftskapelle Das oberste Stockwerk beherbergte die Raume des Priors sowie die Zellen der Augustinermonche Die Kirche soll eine der prachtigsten Barockkirchen des Tennengaus gewesen sein Sie wurde von einer Dreiviertelkuppe und einer achtseitigen Laterne gekront Das Langhaus war dreijochig und an es waren zwei Seitenkapellen angebaut Ein eingezogener Triumphbogen trennte Langhaus und Chor Eine darunter liegende Krypta war nur von aussen erreichbar Die Stuckausstattung stammte von 1700 Die Decke war durch stuckierte Gurte unterteilt zwischen denen Deckengemalde aus dem Leben Christi sowie der Apostel und Evangelisten dargestellt waren Licht kam durch oben gelegene breitovale Fenster sowie rechteckige Fenster die zwischen den Pilastern des Langhauses eingesetzt waren Die Westempore war bereits in das Klostergebaude einbezogen und durch einen heruntergezogenen Spannbogen vom Langhaus getrennt Eine kleine Orgelempore mit der Orgel von Egedacher befand sich oberhalb eines geschmiedeten Gitters das 1775 von einem Halleiner Meister angefertigt worden war Das Hochaltarbild zeigte den Heiligen Georg auf einem Schimmel reitend der uber zwei Drachen hinweg springt Die marmornen Altare der Seitenkapellen waren Maria und Josef geweiht das eine Altarbild zeigte die Madonna mit Ordensheiligen bzw den Tod des Josef Die Altare waren reich mit Heiligenfiguren ausgestattet Hinter den Altarbildern standen Heilige Leiber mit reich bestickten Seidengewandern die zu Festzeiten durch Abnehmen der Altarbilder den Glaubigen gezeigt wurden Im Jahr 1810 erfolgte die Sakularisation des Klosters 1811 zog das Pfleggericht Hallein das spatere Bezirksgericht in das Kloster ein Der letzte Monch starb 1815 Die Kirche wurde 1850 der Benediktinerabtei Michaelbeuern zugesprochen nbsp Rest der ehemaligen Stiegenanlage zum AugustinerklosterEnde des Klosters und der Kirche auf dem Georgenberg Bearbeiten In der NS Zeit sollte in dem Kloster ein Heim fur die Hitlerjugend entstehen Der planende Architekt Otto Strohmayr sah in dem ehemaligen Kloster sog Scharraume Fuhrerraume Werkstatten und einen Appellflur vor in der ehemaligen Klosterkirche sollte die neue Feierhalle der HJ ihren Platz finden 5 Am 22 Marz 1943 brach im sudlichen Klostertrakt 6 der damals als Gefangnis fur Kriegsgefangene genutzt wurde ein Brand aus Der Brand erfasste durch Funkenflug auch die Stadtpfarrkirche und die Kreuzwegstationen auf der alten Durrnbergstrasse Die Schaden in den zumeist mit Holzschindeln bedeckten Gebauden waren betrachtlich Allerdings zeigen die Bilder nach dem Brand dass Kloster und Kirche keineswegs vollig vernichtet waren Der Brand hatte den Dachstuhl des Klosters und der Kirche zerstort Das aus Holz konstruierte Gewolbe sturzte herunter die Kirchenbanke und die Wanddekorationen wurden jedoch nicht beschadigt Das Dach der Chorkuppel blieb bestehen allerdings setzten herabsturzende Balken den Hochaltar in Brand und vernichteten auch das grosse Hangekruzifix das vom Chorbogen herabhing Die beiden Seitenkapellen blieben vollig intakt Ebenso die Seiten des Langhauses mit Kanzel Orgelempore und Rokokoschmiedegitter Auch die Kunstschatze der Kirche Putten und Heiligenfiguren Leuchter Tabernakel Kanontafel Reliquienskelette der Seitenaltare Schmiedeeisengitter der Seitenkapellen Von den Kunstschatzen gingen einige nach Michaelbeuern ein Teil verschwand wohl durch Diebstahl da die Brandruine nicht abgesichert war Nur die Raume des Klosters mit dem Bezirksgericht wurden mit einem flachen Notdach gedeckt wahrend in der Kirche lose Architekturteile durch Sprengung entfernt wurden Das Kirchengebaude bestand als Ruine weiter Das Bezirksgericht ubersiedelte zuerst in die Bahnhofsnahe und dann nach der Errichtung eines Amtsgebaudes in der Schwarzstrasse 1956 bis 1958 1959 erwarb der Verein Realgymnasium Hallein die Ruinen des Klosters fur einen Schulneubau 1962 1963 begann man mit den Abbrucharbeiten die erst den enormen Bestand der Klostergebaude sichtbar machten Nach Planen des Architekten Wilhelm Hubatsch wurde das Schulgebaude mit einer glatten Fassade und einer grossen Fensterfront Richtung Stadt errichtet Eine Schulerweiterung wurde von Franz Huber 1987 geplant und 1990 1993 umgesetzt Dabei wurden die Flachdacher durch abgewalmte Steildacher mit Kupfereindeckung ersetzt und die Fensterbander durch Einzelfenster mit Sprossen erneuert zwei Stiegenhausturme gliedern heute die fruhere gleichformige Fassade Heute befinden sich hier das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Hallein Der Grossteil der barocken Treppe auf den Georgsberg ist im Zuge der Abbrucharbeiten verschwunden nur am Fuss des Georgsberges ist ein kleines Stuck der Freitreppe noch erhalten Zurzeit bemuht sich der Verein Klosterstiege um einen Wiederaufbau scheitert im Moment aber an Einspruchen eines Anrainers Literatur BearbeitenPeter Husty Das Augustinerkloster auf dem Georgsberg in Hallein In Salzburg Archiv 1993 Band 16 S 17 46 Weblinks BearbeitenAugustinerkloster Hallein heute BG BRG Hallein auf Salzburg gv Augustinerkloster Hallein auf Salzburgwiki Bezirksgericht Hallein GeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Die osterreichischen Augustiner Memento vom 1 Februar 2014 im Internet Archive Pfarrarchiv Durrnberg Altere Pfarrgeschichte verfasst von GR Josef Lackner 1949 1970 Band 1 S 57 Zitiert nach Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 S 23 33 Urkunde Urkunden Salzburg Erzstift 1124 1805 SLA OU 1732 XII 04 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde der St Antony Stadtpfarrkirche zu Hallein vom 4 Dezember 1732 Urkunde Urkunden Salzburg Erzstift 1124 1805 SLA OU 1735 IX 23 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde vom 23 September 1735 des Klosters St Peter Ingrid Holzschuh Otto Strohmayr 1900 1945 Hitlers Architekt fur die Neugestaltung der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus Dissertation Universitat Wien Chronik der FF Hallein abgerufen am 11 Marz 202147 6785123 13 0929286 472 Koordinaten 47 40 42 6 N 13 5 34 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Augustinerkloster Hallein amp oldid 223405162