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Die Wallfahrtskirche zum hl Nikolaus in Torren befindet sich in dem Ortsteil Torren der Gemeinde Golling im Tennengau im Land Salzburg Sie ist eine romisch katholische Filialkirche der Pfarre Golling und steht auf einem Konglomeratfelsen am Eingang in das Weissenbachtal Das Patroziniumsfest wird am 6 Dezember dem Nikolaustag begangen Filialkirche St Nikolaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baulichkeit 3 Ausstattung 4 Wallfahrt 5 Orgel Positiv 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Name Torren scheint erstmals in einer Urkunde auf als Erzbischof Konrad I 1139 dem Domkapitel einen Wald bei Kuchl schenkte Die erste urkundliche Erwahnung einer Kirche St Nicola enthalben des Wassers in Kuchler Pfarr stammt von 1444 Vermutlich hat es sich um eine ganz kleine Andachtsstatte gehandelt an der man den hl Nikolaus verehrte denn erst 1515 hatte man die bestehende gotische Kirche vollendet die dann am 18 Oktober 1517 von Bischof Berthold Purstinger vom Bistum Chiemsee konsekriert wurde 1 1723 wurde ein neuer Turm errichtet Auf dem Felsen ist eine ur bzw fruhgeschichtliche Siedlungsstelle nachgewiesen Durch Ausgrabungen von 1978 konnten Funde aus der Hallstattzeit gesichert werden diese werden im Museum Burg Golling aufbewahrt Baulichkeit Bearbeiten nbsp EingangsportalDas schlichte spatgotische Langhaus mit polygonalem Schluss hat spitzbogige abgefaste Fenster Die Mauern wurden aus Konglomerat und Bruchsteinen errichtet Der Turm mit einem Sockel und drei spitzbogigen Eingangen ist der Westfassade vorgeblendet Er hat rundbogige Schallfenster und einen Doppelzwiebelhelm mit einer dazwischengeschobenen Laterne Nordlich des Turms ist in der Langhausfassade ein kleines spatgotisches querrechteckiges Fenster Im Norden des Langhauses sind eingeschossige Anbauten unter einem Pultdach Im Osten ist die stichkappentonnengewolbte Sakristei mit abgefasten gotischen Fenstern Im Westen ist ein mit einem abgefasten Segmentbogenportal geoffneter kreuzrippengewolbter Raum mit einem nordlichen Zugang zur polygonalen Aussenkanzel Diese ist von 1677 und hat ein eigenes abgewalmtes Dach Das spatgotische Westportal zur kreuzgratgewolbten Turmhalle ist im Profil mehrfach gekehlt Der ausserste Portalbogen mit seitlichen Kapitellen ist verstabt Das Langhaus und der Chor nicht eingezogen in gleicher Breite sind mit einem Netzrippenfiguration mit achteckigen Stern auf Runddiensten uberwolbt Im Chor hat die achtstrahlige Sternfugung Wappenschilde Die Gewolbe sind mit 1517 1629 1724 1965 bezeichnet Die einjochige Westempore nach 1517 ist mit einem Netzrippengewolbe auf zwei Saulen und Konsolen unterwolbt und hat eine geknickte Masswerkbrustung aus Steinguss Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Hochaltar mit den zwei OpfergangsportalenDer Hochaltar von 1715 stammt vom Halleiner Bildhauer Johann Georg Mohr Das Altarbild hl Nikolaus befreit ein in Gefangenschaft geratenes Kind und das Oberbild hl Wandel mit Gottvater und Hl Geist malte der Maler Franz Anton Heillmair in der 1 Halfte des 18 Jahrhunderts 2 Die seitlichen Konsolfiguren uber den Opfergangsportalen hl Joachim und Anna Selbdritt schuf der Bildhauer Johann Georg Mohr 1715 der Tabernakel ist von 1744 Der linke Seitenaltar zeigt das Altarblatt Taufe Christi vom Maler Johann Weiss 1759 und das Bild Kirche Kuchl mit einem Mariahilf Medaillon im zeitgleichen Rahmen Der rechte Seitenaltar zeigt das Altarblatt hl Elisabeth vom Maler Jakob Schemberger aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Es gibt eine Marien Ikone im Hodegetria Typus in einem Rahmen um 1780 Die Kanzel von 1728 baute der Tischler Franz Haizander mit Imitation von Brandmalerei Die Empore besitzt eine Brustung im Stil der Donau Gotik hier befinden sich Bilderserien der Sieben Zufluchten und der Vierzehn Nothelfer Wallfahrt Bearbeiten nbsp AussenkanzelAuf grossen Wallfahrtszuzug mit Predigten im Freien weist die marmorne Aussenkanzel hin 3 Wallfahrtsmotive waren insbesondere Schutz vor Gefahren durch Wasser und die Bewahrung vor Erkrankungen hauslicher Nutztiere 4 Die zahlreichen Votivbilder im Kircheninneren zeigen dass die Kirche einst eine beliebte Wallfahrtskirche gewesen war Ein Votivbild stellt ein verunglucktes Pferd dar 5 andere Bilder zeigen Wunderszenen des hl Nikolaus 6 Eines der Bilder es stammt aus dem Jahre 1688 befindet sich im Dommuseum Salzburg Die Kirche ist nur an bestimmten Festentagen geoffnet und wird insbesondere fur Hochzeiten genutzt Orgel Positiv Bearbeiten nbsp Auf der Westempore befindet sich ein Positiv es ist das alteste noch bespielbare Orgel Instrument des Bundeslandes Salzburg das allerdings fast 250 Jahre in der Pfarr und Wallfahrtskirche Durrnberg gestanden hatte Es stammt anscheinend aus dem Jahre 1613 und durfte von Leopold Rotenburger geschaffen worden sein Unter anderem wurde sie 1636 von dem spater so beruhmten Orgelbauer Johann Geisler repariert der 1640 in Luzern die Grosse Hoforgel errichtete 7 Kurioserweise wurde sie 1760 einmal von Lorenz Rosenegger hergerichtet dem Erbauer des Mechanischen Theaters in Hellbrunn Das Instrument musste dafur allerdings von Thomas Weiss vielleicht ein Bruder des Malers Johann Weiss der 1759 das linke Seitenaltarbild malte nach Hallein zu Lorenz Rosenegger und wieder zuruck auf den Durrnberg gebracht werden 8 Er hinterliess im Instrument einen Zettel auf dem in Latein geschrieben steht Lorenz Rosenegger Rechenmeister auf dem Berg Torren weder Mechaniker noch Organist hat im Jahre 1760 diese sehr desolate Orgel von Grund auf bereitwillig restauriert In meinem 52 Lebensjahr 9 Am 5 Marz 1859 spendete ein Fraulein dem Gollinger Pfarrer 52 Gulden und 50 Kreuzer damit dieser die Orgel eigentlich ein Positiv fur Torren ankaufen konne 1860 wurde dann das Instrument von Pfarrer Franz de Paula Hogl 10 bezahlt woraufhin es vom Durrnberg geholt und in der Wallfahrtskirche St Nikolaus aufgestellt wurde 11 Die alte Orgel die vor 1860 in St Nikola gestanden hatte wollte Pfarrer Hogl verkaufen und mit dem Erlos ein Messgewand anschaffen 12 Ob sein Vorhaben verwirklicht werden konnte ist bisher unbekannt geblieben Das Positiv wurde 1994 von Orgelbaumeister Romano H Zolss Frankenau AUT umfassend restauriert Die Stimmtonhohe betragt 455 7 Hz 13 sie liegt also zwischen Kammer und Cornettton Disposition Manual 45 Tasten C c3 Kurze Oktave Coppel 8 Holz gedeckt Flote 4 Holz offen Principal 2 C a1 im Prospekt Quint 1 1 3 repetiert bei f2 Octav 1 repetiert bei c2 Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Salzburg 1986 Torren Filialkirche hl Nikolaus S 449 450 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen WiKu Verlag Duisburg amp Koln 2015 ISBN 978 3 86553 446 0 Friederike Zaisberger Walter Schlegel Burgen und Schlosser in Salzburg Flachgau und Tennengau Birken Reihe Wien 1992 ISBN 3 85326 957 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Filialkirche hl Nikolaus in Torren Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Osterreichische Kunsttopographie 20 Die Denkmale des politischen Bezirkes Hallein OKT 20 hg vom Kunsthistorischen Institute des Bundesdenkmalamtes Wien Augsburg Koln 1927 S 253 Dehio Salzburg Wien 1986 S 450 P Korbinian Birnbacher u a Wallfahrtskirchen Ein Fuhrer zu den Wallfahrtskirchen in der EuRegio Salzburg Berchtesgadener Land Traunstein hg von Gabriele Posch fur EuRegio Salzburg Berchtesgadener Land Traunstein Berchtesgaden 2007 S 85 Johannes Neuhardt Wallfahrten im Erzbistum Salzburg Munchen und Zurich 1982 S 83 Gustav Gugitz Osterreichs Gnadenstatten in Kult und Brauch Band 5 Wien 1958 S 213 Dehio Salzburg Wien 1986 S 450 Hans Geissler Orgelmacher verdient so er das Regal oder Positiv in der Kirchen renoviert und gestimmt hat 2 Gulden In Pfarrarchiv Durrnberg Altere Pfarrgeschichte verfasst von GR Josef Lackner 1949 1970 Band 1 S 34 Zitiert nach Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen S 23 und 33 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen S 24f Laurentius Rosenegger Promptus Aritmeticus in Monte Turano nec non Mechanicus et Organiarius hoc valde destructum Organum a Fundamentis Restauravit Anno 1760 Aetatis mea 52 Annorum In Romano H Zolss Bericht uber unsere Restaurierarbeiten am Orgel Positiv in der rom kath Filialkirche St Nikolaus zu Torren Gem Golling Slbg Frankenau Burgenland 1994 S 5 Zitiert nach Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen S 25 und 322 Siehe Hogl Franz 1805 1868 In Regesta Ecclesiastica Salisburgensia RES aufgerufen am 13 Janner 2016 Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen S 322f Ist die gegenwartige Orgel in St Nicola wohl sehr klein u ohne Pass Register u mehr fur eine Kapelle als fur eine Kirche geeignet Konnte durch den Verkauf der kleinen St Nikola Orgl zu seiner Zeit ein anderes kirchliches Pfarramt z B ein Messkleid angeschaffen werden In AES Golling Kasten 6 Fach 104 Faszikel 4 Kopie aus Oeconomica 6 102 Golling 7 Marz 1860 Zitiert nach Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen S 323 Romano H Zolss Bericht uber unsere Restaurierarbeiten am Orgel Positiv in der rom kath Filialkirche St Nikolaus zu Torren Gem Golling Slbg Frankenau Burgenland 1994 S 4 Zitiert nach Roman Schmeissner Orgelbau in Salzburger Wallfahrtskirchen S 358 Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Golling an der Salzach Befestigung Pass Lueg Burg Golling Filialkirche Maria Brunneck Filialkirche Torren Kroatenhohle Pfarrkirche GollingAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Golling an der Salzach 47 602773 13 14495 Koordinaten 47 36 10 N 13 8 41 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche hl Nikolaus in Torren amp oldid 236474628