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Die romisch katholische St Michaels Kirche 1 eine Filialkirche zu Ehren des Erzengels Michael 29 September gehort zum Stift Sankt Peter und ist die alteste bis heute bestehende Kirche der Stadt Salzburg Sie liegt zwischen dem Waagplatz und dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt Das lange Quergebaude an der Ostseite der Kirche war vor der Mitte des 17 Jahrhunderts eine sogenannte Schranne eine gemeinsame Verkaufsstelle hier der Backer fur Brot 2 Im ersten Stock wohnte spater die Familie Trakl Georg Trakl verbrachte hier seine Kindheit und Jugend wahrend sein Vater Tobias Trakl im Parterre eine Eisenwarenhandlung betrieb Seit 1925 wird das Objekt mit der Anschrift Waagplatz 3 als Cafe genutzt Ansicht vom Residenzplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Altare 3 Krippe 4 Orgel 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Kirche reichen in die Zeit der Karolinger zuruck In der heute vollstandig verbauten Nordseite sind bis heute funf romische Reliefs eingebaut ein weiteres Relief mit Dionysos und Ariadne und zwei Sarkophag Bruchstucke befinden sich heute im Salzburg Museum Die Michaelskirche diente zuerst den Agilolfingern als Pfalzkapelle Sie wurde neben der bayrischen Pfalz dem herzoglichen Verwaltungssitz der Agilolfinger und dem altesten Gerichtssitz der Stadt der Schranne genannt war errichtet Seit etwa 780 bis ins 12 Jahrhundert war die Michaelskirche zugleich kaiserliche Pfalzkapelle und Pfarrkirche der Burgerschaft So besass sie folgerichtig zwei Zugange und zwei voneinander vollstandig getrennte Stockwerke Der obere Stock war fur den Kaiser und sein Gefolge bestimmt und besass seinen direkten Zugang von der angrenzenden Kaiser Pfalz Der letzte Rest dieser Pfalz ist der Romanische Saal Waagplatz 4 aus dem 12 Jahrhundert Das untere Stockwerk mit seinem Eingang vom Marktplatz aus war fur die Burger der Stadt bestimmt Nach Verlegung des alten Marktplatzes und spater des Gerichtssitzes lag das Kirchlein im spateren Mittelalter nicht mehr im Mittelpunkt des Burgerlebens 1189 wurde die Pfarrei auf die Liebfrauenkirche spatere Franziskanerkirche ubertragen 1635 an den Dom Die Kirche wurde in der Folge mehrmals umgebaut Zuletzt geschah dies 1767 1778 im Auftrag von Abt Beda Seeauer wobei sie dem Zeitgeschmack entsprechend wieder neu ausgestaltet wurde Damals 1770 entstanden auch die Rokokostuckaturen der Gewolbe und der Fenstereinfassungen die von Benedikt Zopf geschaffen wurden Die Fresken in den stuckgerahmten Bildfenstern stammen von Franz Xaver Konig Sie stellen die Kronung Mariens den Erzengel Michael und einen Engelchor den Namen Gottes verehrend dar Das zierliche grosse Lunettengitter der Kirche wurde 1771 von Philipp Hinterseer geschaffen Altare BearbeitenDie Altare sind aus Untersberger und Adneter Marmor hergestellt ebenso das Speisgitter und andere Einrichtungsgegenstande Der heutige Hochaltar stammt aus der Mitte des 17 Jahrhunderts und wurde 1770 von Johann Hogler verandert Das Altarblatt das um 1650 entstand zeigt einen Hollensturz Erzengel Michael sturzt Luzifer hier Satan Das Oberbild mit dem hl Benedikt wurde 1770 hinzugefugt Die Seitenaltare wurden ebenfalls von Johann Hogler um 1770 gestaltet wobei die Altarbilder jeweils von Franz Xaver Konig stammen Das linke Seitenaltarbild zeigt Mariae Verkundigung durch den Engel Gabriel der Auszugs Tondo Simon Petrus Im rechten Bild des Seitenaltars ist der Erzengel Raffael mit Tobias zu sehen im Tondo daruber Paulus von Tarsus Zum Abschluss der Innenrestaurierung 2015 liessen die Verantwortlichen einen Ambo seither auf der Epistelseite und einen Volksaltar schaffen die transparent gestaltet sind Am 28 September 2015 wurde dieser Altar von Erzabt Korbinian Dr Korbinian Birnbacher OSB konsekriert Krippe BearbeitenIn der Kirche ist wahrend hoher kirchlicher Festtage ein Kleinkunstwerk zu bewundern hinter einer Glaswand eine grosse Kastenkrippe In ihr werden dem Jahreskreis entsprechend biblische Szenen gezeigt Verkundigung des Engels Herbergssuche Jesu Geburt Anbetung der Konige Flucht nach Agypten letztes Abendmahl Kreuzigung Tod und Auferstehung Jesu konnen betrachtet werden Diese Krippe entspringt dem Geist des Barock und seiner vielfaltigen Traditionen Seit dem Ende des 16 Jahrhunderts gibt es erste solche Krippen in Salzburg Die konkreten Krippenfiguren dieser Kirche wurden aber erst 1950 vom Klosterpfortner Bruder Pius Hochreiter und vom Salzburger Krippenkunstler Josef Klampfer in Erinnerung an fruhere Brauche geschaffen Orgel BearbeitenDie Orgel stammt von Johann Rochus Egedacher der sie 1770 mit vier Registern aufstellte 1974 75 wurde sie unter der kunstlerischen Beratung von Gerhard Croll Salzburg und Hans Nadler Bregenz von Herbert Gollini restauriert wobei er die Register Copel 8 Flote 4 und Oktave 2 rekonstruieren musste da nur mehr das Prospekt Register Principal 4 erhalten geblieben war 3 Michaelskirche nbsp Ansicht vom Mozartplatz nbsp Altare nbsp Volksaltar und Ambo von 2015 nbsp Rochus Egedacher Orgel nbsp Franz Xaver Konig 1770 Verehrung des Namen Gottes durch den Erzengel Michael und die neun Chore der Engel mit Seelenwaage und Flammenschwert Literatur BearbeitenFriedrich Breitinger Kurt Weinkamer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit hg von der Franz Triendl Stiftung der Wirtschaftskammer Salzburg und der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde zugleich Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 27 Erganzungsband Salzburg 2009 Lieselotte von Eltz Hoffmann Die Kirchen Salzburgs Verlag Anton Pustet Salzburg 1993 ISBN 3 7025 0308 0 S o A Lieselotte von Eltz Hoffmann Die Krippe der Michaelskirche Zeugnis Salzburger Kunst und Frommigkeit In Bastei Zeitschrift fur die Erhaltung und Pflege von Bauten Kultur und Gesellschaft 54 Jahrgang 4 Folge Salzburg 2005 S 19 22 Bernd Euler Ronald Gobiet Horst Huber Dehio Salzburg Stadt und Land Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 Gerhard Walterskirchen Orgeln und Orgelbauer in Salzburg vom Mittelalter bis zur Gegenwart Beitrage zu 700 Jahren Orgelbau in der Stadt Salzburg Dissertation Universitat Salzburg 1982 Michaelskirche salzburg info St Michaelskirche In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Einzelnachweise Bearbeiten Personalstand der Welt und Ordens Geistlichkeit der Erzdiozese Salzburg fur das Jahr 1957 Schematismus 1957 hrsg vom Erzbischoflichen Ordinariat Salzburg 1957 S 135 Weshalb der Waagplatz damals Alter Brodmarkt genannt wurde Vergl Friedrich Breitinger Kurt Weinkammer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit Salzburg 2009 S 156 Gerhard Walterskirchen Orgelfruhling in Salzburg In Singende Kirche Jg 22 1974 75 Nr 3 S 134 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michaelskirche Sammlung von Bildern 47 798888888889 13 046944444444 Koordinaten 47 47 56 N 13 2 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michaelskirche Salzburg amp oldid 233517951