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Der Waagplatz ist ein unregelmassiger Platz in der Altstadt von Salzburg der ursprunglich als altester Marktplatz und Gerichtsplatz angelegt wurde Der Platz war im 15 Jahrhundert gemeinsam mit dem Ostende der Judengasse als Heumarkt genutzt und ungefahr zwischen 1430 und 1650 auch als Brotmarkt weshalb er Alter Brodmarkt genannt wurde 1 Der Waagplatz geht im Nordwesten sich verschmalernd in die Judengasse uber Im Osten grenzt der Waaplatz an den viel grosseren Mozartplatz Die Burgerhauser um den Waagplatz stammen im Kern aus dem Mittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Die Stadttrinkstube 2 Das Schafferhaus heute Traklhaus 3 Das Waaghaus 4 Das Haus der Hypobank 5 Der Waagplatz heute 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie Stadttrinkstube Bearbeiten nbsp Fassade des Hauses Waagplatz 1 Waagplatz 1 Das Sudwesteck dieses Hauses durfte den Bergfried der staufischen Pfalzanlage darstellen Das Haus war von 1328 bis 1407 Gerichtsgebaude In der altesten Zeit Salzburgs fanden vor diesem Haus auch die Hinrichtungen statt Noch 1590 ist hier der Pranger erwahnt der wohl erst Anfang des 17 Jahrhunderts in die Griesgasse ubersiedelte Nach 1498 war hier kurze Zeit auch die Fronwaage untergebracht Zeitweise war es auch Niederleghaus Warenlagerhaus siehe Stapelrecht Um 1500 entstand auch hier die erste Trinkstube Das Haus brannte 1635 ab und war danach nur noch Wirtshaus und Gasteherberge und hatte in der Folge verschiedene Namen 1564 wird es schlicht Trinkstube genannt 1647 Haus beim Mohrenkopf und 1881 Gasthof zum Erzherzog Karl Gegen den Waagplatz hin besitzt das allseits freistehende Haus ein monumentales Wandbild Aussaat und Ernte von Karl Reisenbichler 1928 Das Schafferhaus heute Traklhaus Bearbeiten nbsp Haus Waagplatz 2 Waagplatz 1a und 2 Das Burgerhaus mit seinen zwei Hofflugeln und dem Hinterhaus stammt grossteils aus dem 16 Jahrhundert Bemerkenswert sind die dreigeschossigen Arkaden Die heutige Fassade wurde um 1860 gestaltet In diesem Haus wurde am 3 Februar 1887 als jungstes von 13 Kindern Georg Trakl geboren der aus einer ungarndeutschen Protestantenfamilie stammte Im Traklhaus befindet sich heute eine Galerie fur zeitgenossische Kunst Kunst im Traklhaus 2 ein Museum und eine Gedenkstatte fur den beruhmten Dichter Das Haus der Gertrater an der Porten hatte das Stift Admont 1327 als Ersatz fur seinen Hof am Fuss der Monchsbergwand erhalten wo das Burgerspital eingerichtet wurde Es trug auch einmal den Namen Stumphen und Rudolphhaws und dann Freysauffhaus am Alten Brodmarkt Denn durch Heirat kam es uber die zweite Ehe der Katharina Pauernfeind geb Zapplern an den Faktor und Sussweinhandler Christoph Freisauff 3 Die am 11 Marz 1712 geborene Maria Theresia die schone Freysauf teresel verglich Leopold Mozart mit der Marquise de Pompadour die nach seinen Worten eine noch schone grosse ansehnliche Person sie ist fett wohl bey Leib aber sehr proportioniert blond hat viel ahnliches mit der Freysauf teresel 4 Ihr jungerer Bruder Johann Kaspar wurde 1759 Geschaftsnachfolger des Vaters und der grosste Fernhandler Salzburgs mit Levantware u a Baumwolle Eichengallapfel fur Tinte Stahl Tuch und Seide Dessen Sohn blieb ledig sodass in weiterer Folge die Handlung 1812 an die Handelsherren Spath und Schaffer verkauft wurde 5 An die Kaspar Freysauff sche Handlung 1706 1803 erinnert noch der sog Freysauffkeller ein Restaurant im Schafferhaus Das Waaghaus Bearbeiten Waagplatz 3 Das quer an der Ostseite der Michaelskirche angebaute Waaghaus war vor 1328 das vermutlich alteste Salzburger Gerichtsgebaude gewesen Vor der Mitte des 17 Jahrhunderts diente es als Schranne also als gemeinsame Verkaufsstelle hier der Backer fur Brot 6 Das Haus wurde spater Sitz der stadtischen Hauptwaage und war bis 1815 im Eigentum der Stadt Salzburg Das zentral gelegene Waaghaus gab dem Platz den Namen Der heutige Bau stammt aus dem 17 Jahrhundert die Fassadengestaltung aus dem fruhen 19 Jahrhundert Ende des 19 Jahrhunderts kaufte Tobias Trakl das Haus und betrieb bis 1913 im Parterre eine Eisenwarenhandlung wahrend er mit seiner grossen Familie im ersten Stock wohnte sein Sohn Georg Trakl verbrachte hier seine Kindheit und Jugend Seit 1925 wird das Objekt als Cafe genutzt Das Haus der Hypobank Bearbeiten Waagplatz Nr 4 Dieses Haus besitzt einen heute fur verschiedene kulturelle Zwecke genutzten romanischen Keller der hochstwahrscheinlich Teil des zentralen Palas der Kaiserpfalz aus dem 12 Jahrhundert war die unter Kaiser Friedrich Barbarossa angelegt wurde Nachdem schon Karl der Grosse 803 und Ludwig der Deutsche 861 und 863 hier Hoftage abhielten ist von einer noch alteren karolingischen Pfalz in diesem Raum auszugehen Kaiser Friedrich Barbarossa hielt zweimal 1270 und 1272 in Salzburg einen Hoftag ab nachdem er Erzbischof Adalbert III von Bohmen als Anhanger der papstlichen Partei zum faktischen Rucktritt gezwungen und Salzburg in kaiserliche Verwaltung genommen hatte Der zweite Hoftag wird dabei als besonders glanzend beschrieben Diese Pfalz von einem starken ausseren Wehrmauerring umgeben wurde von Konrad IV von Fohnsdorf 1291 wieder zerstort nachdem die Burger der Stadt unterstutzt vom Heer Ottos von Niederbayern dem Erzbischof hier militarisch getrotzt hatten Ein Rest hat sich aber als romanischer Keller erhalten Der Waagplatz heute BearbeitenDie Michaelskirche liegt nebenan und mit Blick in die Judengasse sieht man das alte Hollbrau Heute dominiert den Platz neben der kleinen Kirche das K u k Restaurant wo sich auch ein sehenswertes uraltes Kellergewolbe genannt Freysauffkeller befindet benannt nach der Familie Freysauff in dem 130 Personen Platz finden Literatur BearbeitenFriedrich Breitinger Kurt Weinkamer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit hg von der Franz Triendl Stiftung der Wirtschaftskammer Salzburg und der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde zugleich Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 27 Erganzungsband Salzburg 2009 Bernd Euler Ronald Gobiet Horst Huber Dehio Salzburg Stadt und Land Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 F W Zillner Geschichte der Stadt Salzburg Sonderbande der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Salzburg 1885Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waagplatz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Breitinger Kurt Weinkammer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit Salzburg 2009 S 156 Land Salzburg Kunst im Traklhaus Abgerufen am 18 Januar 2022 Friedrich Breitinger Kurt Weinkammer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit Salzburg 2009 S 188 und 399 Heinz Schuler Mozarts Salzburger Freunde und Bekannte Biographien und Kommentare Wilhelmshaven 1998 S 211 Heinz Schuler Mozarts Salzburger Freunde und Bekannte Biographien und Kommentare Wilhelmshaven 1998 S 212 Friedrich Breitinger Kurt Weinkammer Gerda Dohle Handwerker Brauer Wirte und Handler Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit Salzburg 2009 S 156 47 798888888889 13 046666666667 Koordinaten 47 47 56 N 13 2 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waagplatz Salzburg amp oldid 236652583