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Gerhard Croll 25 Mai 1927 in Dusseldorf 26 Oktober 2019 in Salzburg 1 war ein deutsch osterreichischer Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenCroll studierte Kapellmeister am Konservatorium in Dusseldorf und Musikwissenschaften bei Rudolf Gerber an der Universitat Munster Er wurde 1954 mit seiner Arbeit zum Thema Das Motettenwerk Gaspars van Weerbeke promoviert 1961 habilitierte er sich mit der Studie uber die Opern von Agostino Steffani Von 1966 bis 1993 war er Professor und Grundungsordinarius fur Musikwissenschaften an der Universitat Salzburg Er war Mitgrunder des musikwissenschaftlichen Instituts Salzburger Musikgeschichte Tanz und Musiktheater und Bernhard Paumgartner Archiv Seit 1955 war er Mitarbeiter der Neuen Mozart Ausgabe Von 1960 bis 1990 war er Leiter der Gluck Gesamtausgabe 1986 grundete er die Internationale Gluck Gesellschaft Er war Mitglied des Zentralinstitutes fur Mozart Forschung in Salzburg Ausserdem war er Ehrenmitglied der Internationalen Stiftung Mozarteum Als Musikwissenschaftler mit praktischer Ausbildung verband er stets Wissenschaft und Praxis Mit Bernhard Paumgartner kam es zu einer viel beachteten Auffuhrung einer fruhen Oper von Emilio de Cavalieri im Rahmen der Salzburger Festspiele Er grundete die Editionsreihe Denkmaler der Musik in Salzburg und initiierte die Einspielung mehrerer Schallplatten mit Musik aus Salzburger Archiven Seine Forschungen zur Salzburger Musikgeschichte und deren lebendige Pflege galten neben Wolfgang Amadeus Mozart auch Johann Michael Haydn Heinrich Ignaz Franz Biber Georg Muffat u a Er regte die Restaurierung wertvoller heimischer Instrumente Salzburger Claviorganum Haydn Flugel an und trug massgeblich zur Wiederherstellung der Orgeln auf den Vierungsemporen im Salzburger Dom bei Durch sein personliches Engagement konnte er eine Reihe bedeutender Sammlungen und Nachlasse Rudolf Gerber Bernhard Paumgartner Friderica Derra de Moroda fur das Institut gewinnen Durch die Ubernahme der Derra de Moroda Dance Archives wurde ein international bedeutender Grundstein fur die Tanzwissenschaft gelegt Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit standen Leben und Werk von Christoph Willibald Gluck Von 1960 bis 1990 als Editionsleiter der Gesamtausgabe und spater als Leiter der Salzburger Gluck Forschungsstelle setzte er durch zahlreiche Publikationen und Noteneditionen neue Akzente in der Gluck Forschung und erwarb sich als Mitbegrunder der Gluck Festspiele in der Heimatregion des Komponisten grosse Verdienste um die Pflege des Gluck schen Œuvres Der enge Bezug zur musikalischen Praxis spiegelte sich auch in der Lehrtatigkeit und seinen lebenslangen Kontakten zu grossen Musikerpersonlichkeiten wider Mit Musikern und Dirigenten wie Rene Jacobs Alan Curtis oder Diego Fasolis fand ein intensiver fachlicher Austausch statt aufgeschlossene Interpreten wie Nikolaus Harnoncourt konnten fur Vorlesungen zur Auffuhrungspraxis gewonnen werden Das langjahrig von Croll geleitete Collegium musicum am Institut fur Musikwissenschaft bot den Studierenden die Moglichkeit den Gegenstand ihres Fachs durch eigenes Musizieren zu erkunden Gerhard Croll forderte und begleitete die Grundung eines Ensembles fur historischen Tanz am Institut fur Musikwissenschaft in Salzburg welches sich unter der langjahrigen Leitung von Sibylle Dahms der praktischen Umsetzung von Tanzquellen widmete Damit konnte insbesondere die Beziehung von Musik und Tanz vom spaten 16 Jahrhundert bis ins 19 Jahrhundert erforscht und in die Praxis umgesetzt werden Preise Bearbeiten1968 Mozartmedaille durch die Mozartgemeinde Wien 2 2017 Burgermedaille der Stadt BerchingLiteratur BearbeitenGerhard Croll Hrsg Agostino Steffani Tassilone Tragedia per Musica in 5 atti Rappresentata alla Corte Elettorale Palatina l anno 1709 Denkmaler rheinischer Musik Bd 8 Dusseldorf 1958 Waltraut Anna Kautz Lach Hrsg Agostino Steffani Musiker Politiker und Kirchenfurst Schriften von Gerhard Croll Wien Hollitzer 2018 ISBN 978 3 99012 491 8 Uwe Harten Gerhard Croll In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Croll Nachruf In Neumarkter Tagblatt 31 Oktober 2019 archiviert vom Original am 31 Oktober 2019 abgerufen am 13 Juli 2023 Inschrift Deutschordenshof Singerstrasse Gerhard Croll 1968 abgerufen am 10 Juni 2014 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Croll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lebenslauf von Gerhard Croll Memento vom 1 Februar 2020 im Internet Archive PDF Datei 3 59 MB Normdaten Person GND 119039001 lobid OGND AKS LCCN n82071448 VIAF 19713189 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Croll GerhardKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 25 Mai 1927GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 26 Oktober 2019STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Croll amp oldid 239357839