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Anton Faistauer 14 Februar 1887 1 in Sankt Martin bei Lofer Salzburg 13 Februar 1930 in Wien war ein osterreichischer Maler Aufnahme von Georg Fayer 1928 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Anerkennungen 3 Werk 4 Werke 4 1 1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen in Deutschland beschlagnahmte Bilder 4 2 Fresken 4 3 Olgemalde 4 4 Schriften 5 Ausstellungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Selbstportrat im Faistauer Foyer Haus fur Mozart Salzburger Festspielhaus nbsp Alte Muhle bei Maishofen 1911 nbsp Gedeckter Tisch 1916 nbsp Portrat einer Dame mit dunklem Hut 1917 nbsp Reiter und Marschkolonne 1918Anton Faistauer stammte aus einer Bauernfamilie und wollte ursprunglich Geistlicher werden Er verbrachte einen grossen Teil seiner Jugend in Maishofen Wahrend der Gymnasialzeit in Bozen wandte er sich der Malerei zu besuchte von 1904 bis 1906 die private Malschule R Scheffers in Wien und studierte 1906 bis 1909 an der Akademie der bildenden Kunste Wien bei Alois Delug und Christian Griepenkerl Er grundete mit Anton Kolig Robin Christian Andersen der spater sein Schwager wurde Franz Wiegele und Egon Schiele 1909 aus Protest gegen den konservativen Kunstbetrieb die Neukunstgruppe Ende des Sommersemesters 1909 erfolgte sein Austritt aus der Akademie In den Jahren zwischen 1909 und 1912 unternahm er Reisen ins Tessin nach Oberitalien und nach Berlin 1909 und 1910 stellte die Neukunstgruppe im Kunstsalon Pisko am Schwarzenbergplatz erstmals aus weitere Ausstellungen folgten in Budapest Munchen Wien Hagenbund Koln Dresden und Rom Im Jahr 1913 heiratete Anton Faistauer Ida Andersen die Schwester des Malers Robin Christian Andersen Sie gebar den gemeinsamen Sohn Peter Am 1 Oktober wurde die erste Kollektiv Ausstellung in der Galerie Miethke in Wien eroffnet die 33 Olgemalde umfasste und sehr erfolgreich verlief 1915 ubersiedelte er kriegsbedingt nach Maishofen Wahrend des Ersten Weltkrieges absolvierte Faistauer von 1916 bis 1918 Militardienst vorerst wegen Untauglichkeit ohne Waffe im k u k Infanterieregiment Nr 59 ab Juli 1917 im k u k Heeresmuseum zur besonderen Verwendung Im Museum organisierte er gemeinsam mit Egon Schiele Kriegsbilderausstellungen und konnte sich kunstlerisch wieder frei entfalten 2 Nach Kriegsende war Faistauer in Salzburg ab 1919 wo er zusammen mit Felix A Harta und anderen die radikale Kunstlervereinigung Der Wassermann grundete In der Nacht vor der Eroffnung der ersten grossen Ausstellung dieser Kunstlergruppe am 3 August 1919 starb seine erste Frau 1921 schloss er eine zweite Ehe mit Emilie Ehrenberger drei Jahre spater wurde sein zweiter Sohn Thomas geboren Er beteiligte sich an der Fruhjahrs und Herbstausstellung der Wiener Secession 1924 und 1925 hielt er sich mehrmals in Bozen auf um sein Magen und Lungenleiden zu behandeln 1925 beteiligte er sich an der Internationalen Kunstausstellung in Zurich gemeinsam mit Oskar Kokoschka Nachdem die zweite Ehe gescheitert war lebte er mit Adelgunde Krippel zusammen Er erhielt den Auftrag das Salzburger Festspielhaus mit Fresken auszumalen 1927 erfolgte der Umzug nach Wien Reisen nach Venedig Neapel Taormina Palermo und Genua schlossen sich an die auf dieser Reise entstandenen Veduten in einem tragischen Ton verraten eine existenzielle Personlichkeitskrise 1930 erlitt er eine Magenblutung die eine Operation erforderte Am 13 Februar starb Anton Faistauer an den Folgen Faistauer wurde auf dem Friedhof von Maishofen begraben Das Grabmal wurde nach einem Entwurf von Clemens Holzmeister errichtet Anerkennungen Bearbeiten1914 gewann Faistauer den 1 Preis im Reininghaus Wettbewerb 1926 wurde er zum Professor ernannt 1987 veroffentlichte die osterreichische Post eine Sonderbriefmarke zu Ehren Faistauers 100 Geburtstag 2004 wurde das Anton Faistauer Forum gegrundet das sich der Dokumentation Interpretation und Prasentation von Faistauers Werk widmet Von 11 Februar bis 22 Mai 2005 fand eine grosse Sonderausstellung im Salzburger Museum Carolino Augusteum statt Nach Anton Faistauer wurde die Faistauergasse in Salzburg benannt sowie die Faistauergasse in Wien Hietzing seit 1931 und der Anton Faistauer Preis Werk BearbeitenFaistauer zahlt zu den bedeutendsten Malern der osterreichischen Moderne Durch Ausstellungen in Deutschland Anton Faistauer war auch Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 3 und Budapest wurde der junge Kunstler vor dem Ersten Weltkrieg bekannt Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen versuchte er die traditionelle abendlandische Malerei weiterzuentwickeln In seinem 1923 veroffentlichten Buch Neue Malerei in Osterreich setzte er sich programmatisch und zuweilen ausserst spitzzungig mit dem Modernismus seiner Zeit auseinander So vermerkte er zu Gustav Klimt und Egon Schiele Klimt zog das leichte seichte Geldjudentum der Inneren Stadt an und er wurde sein Maler auf Schiele lastete die Vorstadt mit den tragischen Gesichtern mit dem Hunger dem Hass und der Fratze Fur Faistauer war vor allem die Malerei von Paul Cezanne von Bedeutung In diesem Buch setzte er sich auch mit Franz Wiegele und Anton Kolig auseinander den Hauptvertretern des Notscher Kreises mit denen er seit 1909 in Verbindung war und korrespondierte Neben Landschaften Stillleben und Portrats schuf Faistauer in den 1920er Jahren einige grossformatige Freskomalereien die heute als seine Hauptwerke gelten Mit ihnen versuchte er eine zeitgenossische Freskomalerei zu entwickeln und moderne mit traditionellen Elementen zu verschmelzen In seinem Werk spiegelt sich auch Interesse an religiosen Themen Einige Bilder Faistauers galten den Nazis als entartet und 1937 wurden in der Nazi Aktion Entartete Kunst funf davon aus offentlichen Sammlungen in Deutschland beschlagnahmt 4 Die meisten Bilder Faistauers befinden sich im Salzburg Museum Carolino Augusteum und im Museum der Moderne Rupertinum in Salzburg aber auch im Landesmuseum in Linz im Niederosterreichischen Landesmuseum in St Polten sowie in Wien im Leopold Museum und der Osterreichischen Galerie Auch in seinem Geburtsort Maishofen befinden sich eine Reihe von wichtigen Werken speziell mit Bezug zum Ort Werke Bearbeiten1937 als entartet aus offentlichen Sammlungen in Deutschland beschlagnahmte Bilder Bearbeiten Mutter und Kind Ol auf Leinwand 182 63 cm 1925 Bayerische Staatsgemaldesammlungen Munchen Vom Kunstsammler Emanuel Fohn erworben als Schenkung von Sofie Fohn wieder in der Staatsgemaldesammlung 5 Bildnis einer jungen Frau Ol auf Leinwand 70 56 cm 1919 Stadtmuseum Ulm 1939 zur Verwertung auf dem Kunstmarkt an den Kunsthandler Bernhard A Bohmer Erwerb durch Emanuel Fohn zuletzt 1961 nachgewiesen auf einer Auktion Verbleib unbekannt 6 Gardone di Sopra mit Blick gegen den Gardasee Ol auf Leinwand 60 5 67 7 cm 1924 Stadtmuseum Ulm 1939 Erwerb durch Emanuel Fohn wieder im Stadtmuseum 7 Agnes Aquarell Stadtische Kunstsammlung Gelsenkirchen Verbleib unbekannt Sitzende Druckgrafik Stadtische Kunstsammlung Gelsenkirchen Zerstort Fresken Bearbeiten nbsp Faistauer Foyer im Salzburger Festspielhaus nbsp Gedenktafel am Geburtshaus nbsp Geburtshaus in St Martin b Loferin der Pfarrkirche Morzg in Salzburg 1922 Gnadenstuhl der Dreifaltigkeit und das Gnadenbild Maria Plain an der Fassade des Kollegs St Benedikt in Salzburg 1926 im Salzburger Festspielhaus 1926 1938 entfernt heute auf Leinwand ruckubertragen In 40 Tagen hatte Faistauer mit seinen Gehilfen das Foyer des Salzburger Festspielhauses ausgemalt rund 350 Quadratmeter mit uber 200 Figuren Dies bedeutete den internationalen Durchbruch im Ledererschlossel in Weidlingau bei Wien 1929Olgemalde Bearbeiten Alte Muhle bei Maishofen Wien Leopold Museum Inv Nr 370 1911 Ol auf Leinwand 41 46 cm Stilleben mit Kaffeetassen Wien Leopold Museum Inv Nr 362 1912 Ol auf Leinwand Meereskuste Wien Leopold Museum Inv Nr 359 1912 Ol auf Leinwand Rittersporn in Keramikkrug Wien Leopold Museum Inv Nr 520 1913 Ol auf Leinwand 68 42 cm Zwei weibliche Akte Privatbesitz 1913 Ol auf Leinwand 141 5 117 cm Sommerliche Landschaft Linz Schlossmuseum Schenkung Kastner Inv Nr Ka 27 Ol auf Leinwand 67 79 cm Wachau Landschaft Wien Leopold Museum Inv Nr 364 1913 Ol auf Leinwand Strasse nach Durnstein Wien Leopold Museum Inv Nr 363 1913 Ol auf Leinwand Blick auf Durnstein St Polten Niederosterreichisches Landesmuseum Inv Nr 3583 1913 Ol auf Leinwand 51 2 71 1 cm Frau auf rotem Sofa Gattin des Kunstlers Wien Osterreichische Galerie Belvedere 1913 Ol auf Leinwand 96 125 cm Waldinneres Wien Leopold Museum Inv Nr 361 1914 Ol auf Leinwand Blumenstuck mit Apfeln Wien Leopold Museum Inv Nr 360 1914 Ol auf Leinwand Gedeckter Tisch Wien Leopold Museum Inv Nr 111 1916 Ol auf Leinwand 65 5 92 7 cm Dame mit dunklem Hut Wien Leopold Museum Inv Nr 112 1917 Ol auf Leinwand 66 2 50 2 cm Rosen in weisser Vase Wien Leopold Museum Inv Nr 621 1917 Ol auf Karton Damenbildnis Linz Schlossmuseum Schenkung Kastner Inv Nr Ka 26 Ol auf Holz 54 43 cm Heiliger Martin Studie Wien Leopold Museum Inv Nr 356 1918 Ol auf Leinwand Sohn Peter sitzend Wien Leopold Museum Inv Nr 110 1918 Ol auf Leinwand Reiter und Marschkolonne Wien Heeresgeschichtliches Museum 1918 Ol auf Karton Bildnis Kathi Eder Wien Leopold Museum Inv Nr 358 1919 Ol auf Leinwand Gattin des Kunstlers mit Weinglas Wien Leopold Museum Inv Nr 1978 1919 Ol auf Leinwand Heilige Margareta Wien Leopold Museum Inv Nr 620 1923 Ol auf Leinwand Kammersanger Richard Mayr als Ochs von Lerchenau im Rosenkavalier von R Strauss Salzburg Rupertinum 1927 Dame mit Abendkleid Gundl Krippel Linz Oberosterreichisches Landesmuseum Inv Nr G 916 1927 Ol auf Leinwand 207 89 cmSchriften Bearbeiten Neue Malerei in Osterreich Betrachtungen eines Malers Amalthea Wien 1923 8 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten2005 Salzburg Museum Anton Faistauer 1887 1930 Retrospektive 9 Literatur BearbeitenArthur Roessler Der Maler Anton Faistauer Beitrage zur Lebens und Schaffensgeschichte eines osterreichischen Kunstlers Wiener Volksbuchverlag Wien 1947 Franz Fuhrmann Anton Faistauer 1887 1930 Mit einem Werkverzeichnis der Gemalde Residenz Verlag Salzburg 1972 ISBN 3 7017 0028 0 Wilhelm Baum Hrsg Kunstwerke sind Stationen auf dem Passionsweg zu einem verlorenen Paradies Briefe und Dokumente zum Notscher Kreis 2 Auflage Kitab Verlag Klagenfurt 2004 ISBN 3 902005 23 8 Salzburger Museum Carolino Augusteum Hrsg Anton Faistauer 1887 1930 Katalog zur Sonderausstellung des Salzburger Museums Carolino Augusteum vom 11 Februar bis 22 Mai 2005 Salzburg 2005 ISBN 3 900088 11 X Ilse Krumpock Anton Faistauers militarische Nichtsnutzigkeit Schriftenreihe zu Anton Faistauer und seiner Zeit Band 2 Herausgegeben vom Anton Faistauer Forum Maishofen 2007 ISBN 978 3 9502420 0 3 S 15 Inge Hofer Wegleiter Faistauer Anton In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 748 f Digitalisat Faistauer Anton In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 282 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anton Faistauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https www lostart de de suche term Faistauer 2C 20Anton amp filter 5Btype 5D 5B0 5D Objektdaten Literatur von und uber Anton Faistauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anton Faistauer in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Eintrag zu Anton Faistauer im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Anton Faistauer Forum Seite zu Anton Faistauer auf Tourismusverband Maishofen Beitrag im SalzburgerLand Magazin uber die 125 Jahrfeier der Gemeinde Maishofen Salzburg Museum Anton Faistauer 1887 1930 Sonderausstellung im SMCA Haupthaus Museumsplatz 1 11 Februar bis 22 Mai 2005Einzelnachweise Bearbeiten Taufbuch TFBVIII St Martin bei Lofer Salzburg rk Diozese Osterreich Matricula Online Abgerufen am 31 Oktober 2018 Ilse Krumpock Anton Faistauers militarische Nichtsnutzigkeit Schriftenreihe zu Anton Faistauer und seiner Zeit Band 2 Herausgegeben vom Anton Faistauer Forum Maishofen 2007 S 60 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Faistauer Anton Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 28 Juli 2015 Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Stale Session Abgerufen am 2 Juli 2022 Stale Session Abgerufen am 2 Juli 2022 Stale Session Abgerufen am 2 Juli 2022 Rezension in Hermann Bahr Liebe der Lebenden Tagebucher 1921 23 Band 2 Borgmeyer Hildesheim 1925 S 264 270 Anton Faistauer 1887 1930 Retrospektive Memento des Originals vom 22 September 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www salzburgmuseum at Salzburg Museum 2005 Normdaten Person GND 118531824 lobid OGND AKS LCCN nr89015862 VIAF 68921864 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Faistauer AntonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 14 Februar 1887GEBURTSORT Sankt Martin bei LoferSTERBEDATUM 13 Februar 1930STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anton Faistauer amp oldid 227358076