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Die Reichsratswahl 1907 war die erste Reichsratswahl in Cisleithanien die nach dem allgemeinen gleichen geheimen und direkten Mannerwahlrecht durchgefuhrt wurde Dies wurde durch die im Herbst 1906 vom Reichsrat beschlossene und von Kaiser Franz Joseph I Anfang 1907 sanktionierte Wahlrechtsreform ermoglicht Wahlberechtigt waren wie seit 1896 mannliche Staatsburger ab 24 Jahren die seit mindestens einem Jahr in ihrer Gemeinde sesshaft waren jedoch nunmehr ohne Kurien und mit gleichem Stimmgewicht 1 Reichsteile und Kronlander der Osterreichisch Ungarischen Monarchie CisleithanienTransleithanienBosnien und Herzegowina Seit 1878 verwaltet 1908 annektiert Inhaltsverzeichnis 1 Wahlsystem 2 Wahlausgang 3 Gewahlte Abgeordnete 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWahlsystem BearbeitenDie im Reichsrate vertretenen Konigreiche und Lander waren in Wahlkreise eingeteilt die es zu gewinnen galt Erlangte kein Kandidat beim ersten Durchgang am 14 Mai 1907 eine absolute Mehrheit musste am 23 des Monats zwischen den beiden Erstplatzierten eine Stichwahl durchgefuhrt werden Die Einteilung der cisleithanischen Wahlkreise erfolgte nach Volkszugehorigkeit und nach Land und Stadtbezirken So gab es beispielsweise in Bohmen deutsche und tschechische Wahlkreise Die Wahlkreise waren oft nach Stadten benannt umfassten aber meist auch die weitere Umgebung So gehorten dem Tiroler Wahlkreis Bozen beispielsweise auch Meran Brixen Bruneck und Lienz jeweils mit deren Umgebung an also etwa das Gebiet das wir heute als Sudtirol und Osttirol bezeichnen Sitzverteilung nach Nationalitat 2 Nationalitat Deutsche Tschechen Polen Ukrainer Slowenen Italiener Kroaten und Serben Rumanen Juden GesamtMandate 232 108 83 31 24 19 13 5 1 516Wahlausgang BearbeitenDie christlichsozialen und sozialdemokratischen Massenparteien konnten einen bedeutenden Erfolg erzielen wahrend die deutschfreiheitlichen Honoratiorenparteien empfindliche Verluste hinnehmen mussten So wurden beinahe alle Landwahlkreise die sich im heutigen Osterreich befinden von den Christlichsozialen gewonnen wahrend die deutschen Mandate Bohmens und Mahrens hauptsachlich von der Deutschen Volkspartei den Deutschen Agrariern Sozialdemokraten Alldeutschen oder Deutschradikalen gewonnen wurden Auch in Karnten gewann die Deutsche Volkspartei vor den Sozialdemokraten Ein ahnliches Bild ergab sich in Stadten wie Graz Salzburg Innsbruck Brunn oder Linz In der Reichshauptstadt Wien hingegen wurden die Christlichsozialen vor Sozialdemokraten und den freisinnigen Deutschfortschrittlichen starkste Kraft 3 Bei 516 Abgeordneten bildeten die Christlichsozialen und Konservativen mit 96 Abgeordneten und die Sozialdemokraten mit 87 Abgeordneten die starksten Fraktionen insgesamt gab es fast 20 Fraktionen Bei der letzten Reichsratswahl uberhaupt 1911 kehrte sich das Verhaltnis der grossten Fraktionen um Nun hatten die Sozialdemokraten 82 Abgeordnete die Christlichsozialen 74 Gewahlte Abgeordnete Bearbeiten Hauptartikel Liste der Abgeordneten zum Osterreichischen Abgeordnetenhaus XI Legislaturperiode Literatur BearbeitenManfred Scheuch Historischer Atlas Osterreich 6 Auflage Wien 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Gesetz vom 26 Janner 1907 RGBl Nr 15 1907 S 57 Urban Otto Ceska spolecnost 1848 1918 Praha Svoboda 1982 S 548 tschechisch Mandatsergebnisse der Reichsratswahlen von 1907 in Reinhold Knoll Zur Tradition der christlich sozialen Partei Ihre Fruh und Entwicklungsgeschichte bis zu den Reichsratswahlen 1907 Wien u a 1973 S 248 49 Wahlen in Osterreich UngarnTransleithanien 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1892 1896 1901 1905 1906 1910 nbsp Cisleithanien 1867 1870 71 1873 1879 1885 1891 1897 1901 1907 1911 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsratswahl 1907 amp oldid 235860124