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Nikolaus I bisweilen auch Nikolaus der Grosse genannt 820 in Rom 13 November 867 ebenda war vom 24 April 858 bis zu seinem Tod im Jahr 867 Papst Der Tag seiner Wahl in Anwesenheit von Kaiser Ludwig II ist unsicher doch wurde er am 24 April inthronisiert Nikolaus I gilt als Erneuerer der papstlichen Autoritat und Macht und als einer der bedeutendsten Papste des Fruhmittelalters Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kirchliche Laufbahn 1 2 Pontifikat 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenKirchliche Laufbahn Bearbeiten Nikolaus wurde von Papst Sergius II zum Subdiakon geweiht und wurde 847 Diakon Er wird in den Quellen als intelligenter und fahiger Mann beschrieben Er war einer der engsten Berater von Papst Benedikt III als dieser starb wurde er zu dessen Nachfolger gewahlt Pontifikat Bearbeiten Aus den ersten beiden Jahren seines Pontifikats ist faktisch nichts bekannt doch entwickelte Nikolaus offenbar ein recht stark ausgepragtes Selbstverstandnis seines Amtes und betonte die papstliche Autoritat Seit Mitte des 8 Jahrhunderts fungierten die Frankenkonige aus dem Hause der Karolinger als papstliche Schutzmacht was politisch faktisch zu einer Abhangigkeit des Papsttums gefuhrt hatte Unter Nikolaus begann sich das Papsttum aus dieser Abhangigkeit zu befreien Dazu machte er sich den Widerstand vieler Bischofe gegen ihre Metropoliten zunutze die sich starker auf die Autoritat des Papstes bezogen um die zwischengelagerte Ebene der Kirchenhierarchie zu schwachen 861 setzte er den kaiserfreundlichen Erzbischof Johannes VII von Ravenna ab nachdem sich dieser in romische Angelegenheiten eingemischt hatte Nikolaus brachte auch gegenuber Hinkmar von Reims den papstlichen Vorranganspruch zur Geltung Nikolaus lehnte eine Scheidung des frankischen Konigs Lothar II von Theutberga ab der seine Matresse Waldrada heiraten wollte Als das Konzil von Metz sich zugunsten der Scheidung aussprach annullierte Nikolaus dessen Beschlusse und exkommunizierte 863 drei Erzbischofe darunter Gunthar von Koln Auch sein Nachfolger Hadrian II hielt diese Entscheidung aufrecht nahm jedoch Lothar wieder in die Gemeinschaft der Kirche auf Nikolaus I ist bekannt fur seinen Vorschlag einer verkurzten Taufformel Im Namen Christi statt der trinitarischen Taufformel Sein Vorschlag wurde verworfen und gilt als Irrlehre nbsp Responsa Nicolai ad consulta Bulgarorum abgedruckt in Patrologia Latina Band 119 S 978 1016 Zur Zeit von Nikolaus Pontifikat begann die Slawenmission mit der Kyrill und Methodius beauftragt wurden Dieses Engagement in Sudosteuropa fuhrte zu Spannungen zwischen der West und der Ostkirche in Konstantinopel die sich zunehmend zuspitzten Sie brachen offen aus als der seinerzeitige Patriarch von Konstantinopel Ignatios abgesetzt und der Laientheologe Photios zum Patriarchen ernannt wurde Nikolaus beschwerte sich beim byzantinischen Kaiser Michael III und sandte eine Untersuchungskommission nach Konstantinopel In einer Synode im Lateran August 863 setzte er Photios ab und exkommunizierte ihn Weiteren Konfliktstoff barg 866 die Anlehnung Boris I des ersten christlichen Bulgarenherrschers an Rom Photios seinerseits setzte den Papst in einer Synode zu Konstantinopel im September 867 ab doch Nikolaus starb noch im selben Jahr so dass der Konflikt vorlaufig nicht weiter ausgetragen wurde Hauptartikel Photios I Der von Nikolaus ausgeloste Konflikt zwischen Rom und Konstantinopel fuhrte 1054 schliesslich zur Losung der romischen Kirche von der ubrigen Gemeinschaft der Christenheit d h der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche im griechischen Original mian ἁgian ka8olikὴn kaὶ ἀpostolikὴn ἐkklhsian Dem entgegen bezeichnete Rom die beiden geschichtlichen Ereignisse spater als Photianisches Schisma und Morgenlandisches Schisma Daruber hinaus bezeichnete der romische Bischof von da an ausschliesslich das eigene Patriarchat als katholisch Nikolaus I gilt in der neueren Forschung als ein machtbewusster und kraftvoller Papst der den papstlichen Vorranganspruch bewusst artikulierte Er war somit ein Vorbereiter des papstlichen Universalanspruchs der dann im Hochmittelalter besonders stark zur Geltung kam Nur Gregor der Grosse wird von den Papsten im Decretum Gratiani ofter erwahnt Literatur BearbeitenJohannes Fried Nikolaus I In Theologische Realenzyklopadie Band 24 Berlin New York 1994 S 535 540 Ferdinand Gregorovius Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter im Projekt Gutenberg DE 1859 1872 Neuausgabe 2 Auflage 4 Bande Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 07107 4 Klaus Herbers Geschichte des Papsttums im Mittelalter Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2012 S 83ff Klaus Herbers Nikolaus I Papst 858 867 In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1168 1170 Klaus Herbers Nikolaus I Papst In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 860 863 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Franz Xaver Seppelt Geschichte der Papste Bd 2 2 Aufl Kosel Munchen 1955 S 241ff Johann Peter Kirsch Pope St Nicholas I In Catholic Encyclopedia Band 11 Robert Appleton Company New York 1911 Francois Bougard NICCOLO I papa santo In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 78 Natta Nurra Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2013 Anton Greinacher Die Anschauungen des Papstes Nikolaus I uber das Verhaltnis von Staat und Kirche Walther Rothschild Berlin Leipzig 1909 Dissertation Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolaus I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nicolaus I papa im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Maren Gottschalk 13 11 867 Todestag von Papst Nikolaus I WDR ZeitZeichen vom 13 November 2017 Podcast VorgangerAmtNachfolgerBenedikt III Papst 858 867Hadrian II Normdaten Person GND 118588044 lobid OGND AKS LCCN n84185893 VIAF 142608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nikolaus I ALTERNATIVNAMEN Nikolaus der GrosseKURZBESCHREIBUNG Papst 858 867 GEBURTSDATUM 820GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 13 November 867STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus I Papst amp oldid 237629752