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Stift Rein lat Abbatia B M V de Runa Abbatia Beatae Mariae Virginis ist eine Zisterzienserabtei in der Gemeinde Gratwein Strassengel in der Steiermark Es wurde im Jahr 1129 von Markgraf Leopold dem Starken von Steyr als 38 Kloster des Ordens gegrundet und ist seit der Auflosung aller vorher gegrundeten das alteste bestehende Zisterzienserstift der Welt da alle fruher errichteten durch die Franzosische Revolution oder durch die Sakularisation in Deutschland aufgelost und verweltlicht wurden 1 Stift ReinStift Rein im Oktober 2006Lage Osterreich OsterreichLiegt im Bistum Graz SeckauKoordinaten 47 8 6 3 N 15 17 6 2 O 47 135087 15 285056 Koordinaten 47 8 6 3 N 15 17 6 2 OOrdnungsnummernach Janauschek 38Grundungsjahr 1129Mutterkloster Kloster EbrachPrimarabtei Kloster MorimondKongregation Osterreichische ZisterzienserkongregationTochterkloster Kloster Sittich 1136 Stift Wilhering 1146 Stift Neukloster 1444 Stift Schlierbach 1620 Grosser Stiftshof mit BasilikaBarocker Innenraum der Stiftskirche von der Orgel aus gesehen Im Jahr 1276 leisteten steirische und Karntner Adelige den fur die osterreichische Geschichte Weichen stellenden Reiner Schwur Dabei ging es um die Losung der Frage wer das Reich regieren sollte Ottokar II Premysl der durch die Heirat mit einer der letzten zwei Babenbergerinnen an die Herrschaft gelangt war oder der aus der Schweiz gekommene Aufsteiger Rudolf von Habsburg Im Schwur von Rein stellten sich die Aristokraten auf die Seite Rudolfs woraufhin er Landesherr wurde und damit am Anfang der 640 Jahre wahrenden Habsburger Herrschaft stand 2 Ende des 15 Jahrhunderts ging die Anzahl der Monche zunachst wegen der Pest und spater infolge der sich rasch ausbreitenden Reformation stark zuruck Erst im ausgehenden 16 Jahrhundert stieg die Anzahl der Ordensbruder wieder an Die Abte des Stiftes waren in der Gegenreformation wichtige Berater der Landesfursten Ausserdem grundeten Reiner Patres zwischen dem 12 und 17 Jahrhundert vier neue Kloster Zwischen 1959 und 1990 beherbergte das Stift den aus der Tschechoslowakei vertriebenen Konvent des Klosters Hohenfurth und fuhrte wahrend dieser Zeit den Doppelnamen Stift Rein Hohenfurt Die Stiftskirche wurde 1979 von Papst Johannes Paul II zu einer Basilica minor erhoben Bis 2019 war sie Dekanatskirche des ehemaligen Dekanats Rein zu dem 14 Pfarren gehorten 3 Des Weiteren stellt das Stift seine Raumlichkeiten dem Bundesgymnasium Rein zur Verfugung Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft und Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung und Herrschaft der Traungauer 2 2 Herrschaft der Babenberger Erbstreit und Reiner Schwur 2 3 Herrschaft der Habsburger Luthertum und Gegenreformation 2 4 Barockisierung und josephinische Reformen 2 5 19 Jahrhundert bis heute 3 Reiner Schule und Stiftsbibliothek 4 Architektur 4 1 Stiftskirche 4 1 1 Fassade 4 1 2 Innenraum und Ausstattung 4 1 3 Seitenkapellen 4 2 Kapellen 4 2 1 Benediktkapelle 4 2 2 Grab oder Kreuzkapelle 4 2 3 Kreuz oder Dreifaltigkeitskapelle 4 2 4 Marienkapelle 4 2 5 Pest oder Taufkapelle 4 3 Stiftsgebaude und hofe 4 3 1 Nordliche Fassade 4 3 2 Der Huldigungssaal 4 3 3 Grosser Stiftshof 4 3 4 Osttrakt 4 3 5 Sudtrakt 4 3 6 Westtrakt 4 3 7 Neue Sakristei 4 3 8 Kreuzganghof und Kreuzgang 4 3 9 Neuer Konvent 4 3 10 Oberer Hof oder Wirtschaftshof 4 3 11 Weitere Stiftsgebaude 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseNamensherkunft und Lage Bearbeiten nbsp Blick von OstenDer Name Rein leitet sich vom slowenischen Wort rauna ab das ubersetzt Talebene bedeutet Ob dieses Wort mit einem vorslawischen Gewassernamen Rin 4 verbunden werden kann ist nicht sicher Fur eine Ableitung vom Flussnamen Rhein keltisch Rhenos gibt es keine Hinweise Der Name wird auch auf indogermanisch ru aufreissen graben zuruckgefuhrt 5 Das Stift befindet sich im Ortsteil Rein etwa 15 Kilometer nordwestlich von Graz Es wurde in einem Seitental der Mur am Fuss des Ulrichsberges errichtet der vom Pleschkogel uberragt wird 6 7 Geschichte BearbeitenSiehe auch Liste der Abte von Rein Grundung und Herrschaft der Traungauer Bearbeiten nbsp Markgraf Leopold der Starke uberreicht die Stiftungsurkunde nbsp Stiftungsurkunde vom 22 Februar 1138 Stiftsarchiv Rein hier als Faksimile deutsche Ubersetzung in der Datei Beschreibung des BildesDas Kloster Rein wurde im Jahr 1129 von Markgraf Leopold dem Starken aus dem Geschlecht der Traungauer gegrundet sein Grab 2006 aufgefunden befindet sich unter der heutigen Marienkapelle Leopold liess das Kloster als Hauskloster der Traungauer und als religioses Zentrum seiner Mark errichten Als materielle Basis fur die Grundung dienten jene Guter die Leopolds Vater Ottokar II aus dem Erbe des Grafen Waldo erhalten hatte Dazu gehorte auch der Wehrhof Reun Als die Antwort des Traungauers auf die Frage welcher Orden das zukunftige Kloster bewohnen sollte der Zisterzienser Orden lautete nahm dieser Kontakt mit dem Kloster Ebrach in Bayern auf Damit gehorte das Stift Rein zur Filiation der Primarabtei Morimond Die Monche aus dem Kloster Ebrach kamen am 25 Marz 1129 zum Fest der Verkundigung des Herrn nach Rein und konnten am 8 November 1130 unter Abt Gerlach 1129 bis ca 1164 ein provisorisches Kloster beziehen Bereits 1136 wurde von Rein aus das Kloster Sittich in Slowenien besiedelt Da Leopold im Grundungsjahr starb vollendete seine Witwe Sophie die Klostergrundung Am 22 Februar 1138 beurkundete Erzbischof Konrad I von Salzburg die Grundungsgeschichte und die ersten Schenkungen die das Reintal umfassten an das Kloster Bereits in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens erlebte das Kloster einen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung der sich in der Schaffung verschiedener Werke der Schreibstube wie dem Reiner Musterbuch aus dem 13 Jahrhundert aussert Des Weiteren waren die von den Monchen bewirtschafteten Grangien fur die Erschliessung und Kultivierung des Umlandes bedeutend 8 9 Im Jahr 1140 fand die Konsekration der Stiftskirche statt 1144 schenkte Konig Konrad III dem Kloster das Dorf Werndorf 1146 wurde von Rein aus das Stift Wilhering in Oberosterreich besiedelt Da zwischen dem Markgrafen Ottokar III und dem Kloster eine enge Beziehung bestand kam es zu einigen Schenkungen von dem Markgrafen wie etwa im Jahr 1164 drei Hofstatten unter der Burg am Grazer Schlossberg aus denen spater der heutige Reinerhof in der Sackstrasse entstand Im selben Jahr kam es zu einer weiteren Schenkung durch Konrad III die jenes Gebiet zwischen den Flussen Feistritz der Soding und dem Alpenkamm umfasste Es diente vormals als Lehen Herzog Ottokar IV der letzte der Traungauer uberliess 1192 dem Stift die Alm Gottenfeld bei Hirschegg Diese Schenkung wurde im selben Jahr von Herzog Leopold V und nochmals 1210 von Herzog Leopold VI beide aus dem Geschlecht der Babenberger bestatigt 8 10 Herrschaft der Babenberger Erbstreit und Reiner Schwur Bearbeiten Obwohl die Babenberger Rein mit einigen Schenkungen bedachten entstand nie eine engere Beziehung zwischen dem Stift und dem Herrschaftsgeschlecht Im Jahr 1205 liess Leopold VI dem Stift grossere Mengen an Eisen vom Erzberg sowie 1210 vier Huben in Premstatten zukommen 1217 verzichtete er zu Gunsten des Klosters auf das Weinzehent in Weikersdorf Leopolds Frau Theodora liess in der Stiftskirche einen dem Apostel Thomas geweihten Altar und davor ein ewiges Licht errichten Herzog Friedrich II schenkte im Jahr 1243 den Grundbesitz der von ihm zerstorten Burg Helfenstein 8 Neben den Babenbergern traten zu jener Zeit auch die Stubenberger die Stadecker die Herren von Plankenwarth die Krottendorfer die Herren von Walsee die Herren von Wildon die Herren von Kranichberg die Murecker sowie die Emmerberger als bedeutende Stifter auf Die Stadecker stellten auch mit Ludwig I ca 1227 bis vor 1243 den siebten Abt des Stiftes Im Jahr 1265 wurde Abt Amelrich zum Bischof des Salzburger Eigenbistums Lavant ernannt Als der Habsburger Rudolf I 1273 zum deutschen Konig gewahlt wurde kam es zu einem Konflikt mit Ottokar II da Rudolf die Herausgabe der vormals babenbergischen und spanheimerschen Landereien forderte Aufgrund dieses Konfliktes trafen sich am 19 September 1276 steirische und Karntner Adelige um einstimmig den Reiner Schwur zu leisten in dem sie Rudolf Treue und Gefolgschaft schworen Das Kloster bot damit den Feinden des bisherigen Landesfursten Ottokar II eine Moglichkeit sich gegen ihn erfolgreich zu verbunden 8 Herrschaft der Habsburger Luthertum und Gegenreformation Bearbeiten Der Reiner Abt Heinrich von Admont diente Herzog Albrecht von der Steiermark als Landesschreiber und spater Landeshauptmann Der am 7 Juni 1399 zum Abt gewahlte aus dem Bistum Meissen stammende Angelus Manse diente dem 1411 als steirischer Herzog angetretenen Ernst dem Eisernen als enger Ratgeber und ab 1415 als Rat und Hofkaplan Im Jahr 1414 wurde Angelus vom Landesfursten zum Konzil von Konstanz geschickt und wirkte spater an der Melker Klosterreform mit Ernst der Eiserne wurde im Chor der Reiner Stiftskirche begraben Auch seine erste 1407 verstorbene Frau Margarethe wurde in Rein begraben 8 Im 15 Jahrhundert erlebte das Kloster einen Hoch Um 1450 gehorten 48 Monche zum Konvent zwischen 1441 und 1482 waren 13 Reiner Monche als Studiosi im Wiener Ordenskolleg St Nikolaus wohnhaft Dem damaligen Reiner Abt Hermann Molitor 1439 1470 wurde 1444 vom Basler Konzil und 1445 von Papst Eugen IV das Pontifikalrecht verliehen Auf Aufforderung von Kaiser Friedrich III wurde Rein 1444 Mutterkloster von Stift Neukloster in Niederosterreich Friedrich III unterstellte 1473 das Stift Lilienfeld der Reiner Filiation Im Ubrigen war die Amtszeit von Molitor eine Zeit von politischen Streitereien welche unter anderem in der Baumkircher Fehde gipfelten 8 Bei einem Turkeneinfall Im Jahr 1480 entstanden schwerere Schaden an der Bausubstanz In der Folge der Reparatur wurden Befestigungsanlagen mit Wehrmauern und Wehrturmen ausgebaut Im selben Jahr kam es zu einem Ausbruch der Pest im Kloster der unter anderem der Abt Christian Ganser 1472 1480 zum Opfer fiel Die Amtszeit seines Nachfolgers Wolfgang Schrotl 1481 1515 war vom Wiederaufbau und der wirtschaftlichen Festigung des Klosters gepragt Die Befestigungsanlagen wurden weiter ausgebaut Abt Johannes Lindenlaub 1515 1529 wurde vom Erzherzog und spateren Kaiser Ferdinand I zum Rat berufen Anfang des 16 Jahrhunderts begann die Anzahl der Monche im Kloster auf etwa 12 zu sinken Der Grund fur den Ruckgang lag vor allem an der Ausbreitung des Luthertums 1534 wurde der bisherige Vikar von Gratwein Hippolyt Huettensteiner zum Abt gewahlt Er hatte diese Funktion allerdings nur ein paar Monate inne da er als Platzhalter fur den jungen Ludwig Ungnad Freiherr von Sonnegg dem Sohn des Landeshauptmanns Hans Ungnad agierte Ungnad war im Dezember 1533 obwohl er damals nicht vogtbar war zum Koadjutor bestellt worden Unter der Fuhrung des Kommendatarabts Ludwig Ungnad erlebte das Kloster seinen personellen und wirtschaftlichen Tiefpunkt Ungnads Vater war zugleich Oberhaupt der steirischen Protestanten Sowohl der Landesfurst als auch der Papst billigten aber den Ubergang des Stiftes an Ungnad Erst 1549 bewirkte Kaiser Ferdinand Abt Ludwig Ungnads Rucktritt 8 10 Der Kaiser ernannte den Pfarrer von Cilli Martin Duelacher zum neuen Abt Obwohl die beiden Ungnad noch immer Einfluss auf die Klosterfuhrung nahmen kam es unter Duelacher zu einem erneuten Aufschwung Fur das Jahr 1556 sind 24 Konventualen belegt wahrend in anderen steirischen Klostern die Anzahl der Monche sank In den Jahren 1551 1553 1557 1559 und 1568 wurden Geistliche des Klosters als Abte an das Stift Neukloster postuliert Dasselbe geschah 1557 fur das Kloster Topusko und 1580 fur das Kloster Sittich 8 Dem Abt Bartholomaus von Grudenegg 1559 1577 wurde vom Landesfursten der Auftrag erteilt Geld fur den Bau eines Jesuitenkollegs in Graz dem heutigen Akademischen Gymnasium am Tummelplatz zu sammeln Unter Abt Georg Freyseisen 1577 1605 wurde mit durchgreifenden Veranderungen an der mittelalterlichen Bausubstanz begonnen Ihm kam bei der Durchsetzung der Gegenreformation unter Karl II und Ferdinand II als Visitator und Generalvikar eine besondere Bedeutung zu Weiters wurde er zum Erzherzoglichen Rat zum Vizestatthalter und zum Hofkammerprasidenten bestellt Im Jahr 1600 wurde das Stift Rein zu einem Landesgericht erhoben und erhielt damit die hohe Gerichtsbarkeit mit der Richtstatte Breites Kreuz in Gratwein Der unter Freyseisen belegte Aufschwung setzte sich bis in die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts fort Im Jahr 1607 kam die Pfarre Gratwein mit sieben Vikariaten an das Stift Aus den Vikariaten entstanden spater 13 inkorporierte Pfarren Im Jahr 1620 wurde von Rein aus das vormalige Benediktinerinnen Stift Schlierbach mit Monchen besiedelt In den Jahren 1618 und 1622 wurden erneut Geistliche von Rein als Abte nach Neukloster berufen Das Gleiche geschah in den Jahren 1601 1621 und 1631 fur das Kloster Landstrass Kostanjevica im Jahr 1615 fur das Stift Baumgartenberg sowie 1621 und 1627 fur das Kloster Schlierbach Abt Matthaus Mayerle liess zwischen 1628 und 1632 den neuen Konvent errichten Im Jahr 1640 lebten mehr als 60 Ordensleute im Kloster Kaiser Leopold I besuchte in den Jahren 1660 und 1673 das Stift 8 10 Barockisierung und josephinische Reformen Bearbeiten nbsp Ansicht des Stiftes aus Richtung Osten auf einem Stich aus dem Jahr 1681 nbsp Ansicht des Stiftes aus Richtung Westen auf einem Stich aus dem Jahr 1681Abt Placidus Mally 1710 1745 begann das Stift als letztes der steirischen Kloster zu barockisieren 1720 fand der Umbau des ostlichen Klosterteils und der Bau des Bibliothekstraktes statt Ab 1737 wurde die romanische Stiftskirche zum grossen Teil abgetragen und durch den heutigen spatbarocken Kirchenbau ersetzt Das Grab von Herzog Ernst dem Eisernen wurde 1746 im Zuge der Umbauten vom damals ostlichen Chor der Kirche in seine westlich gelegene heutige Grabkapelle uberstellt 1747 vollendete der Grazer Hofbaumeister Johann Georg Stengg unter Abt Marian Pittreich 1745 1771 das Werk am 5 November 1747 erfolgte die Kirchweihe Im Jahr 1753 wurde die Bibliothek in den neuen Nordtrakt verlegt Pittreich kaufte 1759 einen Teil der Ferdinandeischen Bibliothek aus der Grazer Kunst und Wunderkammer Der Grossteil dieses Erwerbs sowie der mitgekaufte Keplertisch ein ewiges Kalendarium befinden sich heute im Stift Ausserdem erwarb Pittreich im Jahr 1760 Reste aus der Grazer Kunstkammer die unter anderem einige Reliquien umfassten 8 10 Die von Kaiser Joseph II durchgefuhrten Reformen fuhrten zur Auflosung von 19 steirischen Klostern Stift Rein wurde nicht aufgehoben musste jedoch die seelsorgliche Verantwortung fur weitere Pfarren ubernehmen Die Stiftskirche wurde der Gerichtsbarkeit des Bischofs von Seckau unterstellt und die Zahl der Monche festgelegt Unter Abt Abundus Kuntschak 1795 1822 sank die Zahl der Klosterbewohner auf acht Priester Weitere 17 Geistliche dienten in den Pfarren als Seelsorger 8 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Vor der Wahl des Abtes Ludwig Crophius 1823 1861 wurde von einigen Professen aufgrund der geringen Anzahl an Ordensmitgliedern erwogen die Aufhebung des Stiftes zu beantragen Wahrend der Amtszeit von Crophius stieg die Anzahl von Konventsmitgliedern allerdings auf unerwartete 37 an Abt und Erzherzog waren eng miteinander verbunden Crophius diente ab 1826 als Kurator des Joanneums und wurde 1828 Studiendirektor der technischen Lehranstalt am Museum Dem Wunsch des Erzherzogs folgend betreute er ab 1829 auch das Archiv die Bibliothek sowie den an das Joanneum angeschlossenen Leseverein 1859 wurde Crophius erster Generalvikar der neu errichteten osterreichischen Ordensprovinz der Zisterzienser Im Jahr 1883 besuchte Franz Joseph I als letzter Kaiser das Kloster 8 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde das Stift trotz des nationalsozialistischen Engagements von Abt Ernst Kortschak beschlagnahmt und enteignet In den 1950er Jahren wurden unter Abt Aelred Pexa in den Stiftsraumen nach einem kurzlebigen Sangerknaben Institut dislozierte Klassen des II Bundesgymnasiums spater das Carnerigymnasium eingerichtet In den 1970er Jahren wurde die Schule ein eigenstandiges Bundesgymnasium mit Tagesheimschule Abt Paulus Rappold 1973 1986 setzte sich energisch fur Bauarbeiten und Renovierungen ein brachte das Stift jedoch bald in eine finanzielle Notlage Im Jahr 1985 entdeckte der zisterziensische Abtprases bei einer Visitation dass das Stift Rein durch die unubersichtliche Wirtschaftsfuhrung am Rand der Zahlungsunfahigkeit stand Rappold hatte weder Buch uber Ein und Ausgaben noch uber die Verwendung der erhaltenen Spendengelder gefuhrt Er wurde 1986 seines Postens enthoben aus dem Orden entlassen und von der staatlichen Justiz wegen Veruntreuung zu einer Gefangnisstrafe verurteilt 11 Als Prior Administrator wurde von 1986 bis 1991 Gregor Henckel Donnersmarck aus dem Stift Heiligenkreuz eingesetzt Erst im Jahr 1994 durfte der Konvent einen Abt aus den eigenen Reihen wahlen die Wahl fiel auf den von Heiligenkreuz ubergetretenen Robert Beigl Nachdem Beigls Nachfolger der vom Stift Lilienfeld postulierte Abt Petrus Steigenberger 2008 mit Erreichen des 75 Lebensjahres sein Amt niedergelegt hatte postulierte das Kapitel den Novizenmeister Maximilian Geier als Nachfolger Die Religiosenkongregation des Vatikans bestatigte die Wahl nicht 12 Im Jahr 2010 wurde Christian Feurstein aus dem Stift Heiligenkreuz zum 57 Abt von Rein 7 13 14 Feurstein trat am 9 Marz 2015 aufgrund einer schweren Herzerkrankung als Abt zuruck 15 Am 5 Mai 2015 wurde Pater Benedikt Fink zum Administrator gewahlt der 2017 aus gesundheitlichen Grunden zurucktrat 16 Am 25 September wurde der Abtprases und Abt des Stiftes Heiligenkreuz Maximilian Heim zum neuen Administrator gewahlt 17 Am 24 September 2018 wurde Philipp Helm einstimmig zum 58 Abt des Stiftes gewahlt 18 Reiner Schule und Stiftsbibliothek BearbeitenDie Schreibschule des Stiftes Rein wurde in der Mitte des 12 Jahrhunderts gegrundet und war den Stilen anderer Schulen gegenuber sehr aufgeschlossen beeinflusste diese aber wiederum zum Teil auch selbst Die wahrend der Grundungsphase angefertigten Handschriften wurden im Stil von Schulen aus dem Rhein Main Gebiet beeinflusst was auch auf die Filiation des Klosters zuruckzufuhren ist Der Inhalt dieser Handschriften beschaftigt sich neben den traditionellen Vatertexten auch mit den Werken zeitgenossischer Autoren wie Otto von Freising und Boto von Prufening Ein besonderes Augenmerk wurde auf hagiografische Schriften gelegt Unter dem Salzburger Erzbischof Eberhard I kam es zu einer Zusammenarbeit mit Salzburger Schreibern Zu den bekannteren Werken der Reiner Schule zahlt das Reiner Musterbuch das vermutlich zwischen 1208 und 1230 entstand Einige Schriften aus dem spaten 12 Jahrhundert deuten auf Ubernahmen von franzosischen und englischen Stilformen hin In ihnen werden unter anderem Hugo von St Viktor Bernhard von Clairvaux und Beda Venerabilis rezipiert Die Werke der Reiner Schreibschule befinden sich heute grossteils in der eigenen Stiftsbibliothek und in der Osterreichischen Nationalbibliothek 19 In der Stiftsbibliothek befinden sich heute etwa 100 000 Objekte wie Bucher Zeitschriften Einzelblatter und Musikalien 390 der Handschriften stammen aus dem Mittelalter 150 sind Inkunabeln Bilder Galerie Stiftsbibliothek nbsp Bibliothekssaal mit Deckenfresken von Joseph Amonte nbsp Antiphonale Cisterciense nbsp Antiphonale Cisterciense Erzengel Michael nbsp Wolfgang Missale nbsp Wolfgang Missale InitialeArchitektur Bearbeiten nbsp Eine Ubersichtskarte des StiftesStiftskirche Bearbeiten nbsp Die ostliche Fassade der Stiftskirche nbsp Innenraum der StiftskircheDie Weihe der ursprunglich romanischen Basilika fand 1140 statt Um 1300 und gegen Ende des 17 Jahrhunderts wurden einige Kapellen an das Kirchenschiff angebaut Von 1738 bis 1747 kam es zur Barockisierung der gesamten Kirche durch den Baumeister Johann Georg Stengg Die Weihe des Chors erfolgte bereits 1742 jene der restlichen Kirche im Jahre 1747 von Abt Marian Pittreich Die altere romanische dreischiffige und achtjochige Pfeilerbasilika wurde wahrend der Barockisierung durch Entfernung der Pfeiler zu einer einschiffigen Wandpfeilerkirche mit lichter Weitraumigkeit umgebaut Vor dem Umbau war das Kirchenschiff im Westen und Osten gerade geschlossen etwa 57 Meter lang und zirka 19 Meter breit Heute sind nur mehr die Umfassungsmauern der fruhere im Osten gelegene Chorraum mit den zwei Pfeilerpaaren in der Vorhalle und der Eingang zur heutigen Sakristei von diesem Bau erhalten geblieben Wahrend des Umbaus wurde ein eingezogener etwa 16 Meter langer zweijochiger Chorraum mit Funfachtelschluss an der ehemaligen Eingangsfront im Westen der Kirche angebaut Mit seiner Errichtung wurde die Ostung des Gebaudes aufgegeben 20 Fassade Bearbeiten Die ostliche zweigeschossige Fassade der Kirche beherrscht den davor liegenden grossen Stiftshof Sie wurde zwischen 1742 und 1747 von Johann Georg Stengg gestaltet Die mittlere und breitere der insgesamt drei Achsen ist konvex vorgeformt und die zwei seitlichen Achsen sind konkav zuruckschwingend und werden durch kraftige auf hohen Sockeln stehenden Saulen getrennt Die Wolbung der Achsen klingt im Giebelgeschoss harmonisch aus In jeder Achse befindet sich ein Portal wovon das mittlere das grosste ist Zu den Portalen fuhrt eine konvex geformte Treppe hinauf Uber dem Mittelportal befindet sich eine mit Stuck verzierte Nische in der eine 1743 von Johann Matthias Leitner angefertigte Statue des heiligen Bernhard steht die von zwei Engeln flankiert ist Uber der Statuennische befindet sich ein stuckgerahmtes mit den Wappen des Stiftes und dem Wappen des Abtes Placidus Mally versehenes Fenster das von einer geschwungenen Verdachung uberdeckt ist Im Giebel befindet sich ein vorkragendes Hornwerk Auch befinden sich auf die Giebelfassade aufgesetzt drei ebenfalls von Leitner stammende Figuren die den Glauben die Liebe und die Hoffnung darstellen Der Kirchturm ist an der Sudseite des Kirchenbaues zuruckgesetzt Der erste Turm wurde 1267 errichtet und 1650 durch einen barocken Turm ersetzt der 1782 von Josef Stengg in seine heutige Form gebracht wurde Er tragt das Wappen des Abtes Gerhard Schobinger Die nordliche und sudliche Fassade und der Chorschluss sind durch Pilaster gegliedert Die Kirchenfenster haben aussen eine Verdachung 20 nbsp Fassadenstatue des hl Bernhard nbsp Wappen des Stiftes und des Abtes Placidus Mally nbsp HornwerkInnenraum und Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Deckenmalereien in Blickrichtung zum HochaltarDas barock gestaltete Langhaus wird von einem vierjochigen Platzlgewolbe uberspannt Unter dem tiefen Emporenjoch im Osten befindet sich die zweijochige und dreiachsige Vorhalle Uber den Seitenkapellen wolben sich konvex Emporen vor die wie die Kapellen selbst ein Quertonnengewolbe haben Der konkav eingezogene Fronbogen weist Altarnischen auf Der Chor hat ein Platzlgewolbe mit verschliffenen Gurten Das Kirchenschiff wird durch kraftige Wandpfeiler gegliedert die machtige rotlich marmorierte Gebalkstucke tragen und auf denen die Gurte des Langhausgewolbes sowie die Quertonnen der Emporen aufliegen Vorgelegt vor den Pfeilern stehen flache Pilaster aus Stuckmarmor mit Kompositkapitellen Die Emporen haben ein reich verziertes durchbrochenes Brustungsgitter das unterhalb des Gebalkes verbleibt Die unter den Emporen liegenden Kapitelle der Pilaster schliessen mit ihrer oberen Kante auf einer Ebene mit den Emporengittern ab Sowohl am Fronbogen als auch im Chorraum selbst stehen wie im Langhaus flache Pilaster mit Kompositkapitellen auf denen Gebalkstucke ruhen 20 Die gesamten Wandmalereien im Kircheninnenraum wurden im Jahr 1766 von Joseph Adam von Molk gemalt und haben bis heute ihre ursprungliche Farbung erhalten An den Wanden sind ornamentale Dekorationsmalereien und in den Feldern des Gewolbes sind figurale Szenen mit illusionistischer Scheinarchitektur zu sehen Uber der Orgel befindet sich eine Abbildung des Konigs David Wenn man das Kirchenschiff an der Ostseite betritt sieht man zuerst eine Darstellung des heiligen Benedikt in Subiaco Auf diese Abbildung folgt die Darstellung der Kreuzvision des heiligen Bernhard die von zwei Medaillons mit den Allegorien der Justitia und der Temperantia flankiert ist Daran angeschlossen ist die Gottesmutter Maria als Tempeljungfrau ebenfalls von zwei Medaillons mit Fortitudo und Prudentia flankiert Zusammen stellen die Medaillons die vier Kardinaltugenden dar Das westliche Gewolbefeld weist eine Darstellung des agyptischen Josef als Vorbild fur den heiligen Josef von Nazaret auf Am Fronbogen befindet sich eine gemalte Empore mit einem eine Posaune blasenden Engel der von den Wappen der Abte Placidus Mally und Marian Pittrich flankiert ist Im Chor findet man eine Darstellung des leeren Throns Mariens und zwei Medaillons mit den mittelalterlichen Allegorien von Ecclesia und Synagoge 20 nbsp Der Hochaltar nbsp Das Hochaltarbild zeigt die Anbetung der Hirten nbsp Die Orgelempore der StiftskircheDie aus Stuckmarmor gefertigten Altare wurden nach Entwurfen von Johann Georg Stengg gestaltet Der machtige und an den Chorschluss angepasste Saulenhochaltar wurde 1768 aufgestellt Die von Jakob Payer angefertigten Statuen stellen Zacharias David Abraham und Simeon dar Im Aufsatz befindet sich eine Darstellung der Dreifaltigkeit Das 1779 von Martin Johann Schmidt gemalte Altarbild zeigt die Geburt Christi und die Anbetung durch die Hirten Auf dem Altar steht das Hochaltarbild mit einer Darstellung von Marias Aufnahme in den Himmel das 1819 von Maria Strassengel ins Stift uberstellt wurde Die schlanken Seitenaltare sind am Fronbogen eingepasst Der linke Seitenaltar zeigt ein Bildnis des heiligen Bernhard und der rechte eines des heiligen Benedikt der von Mitgliedern verschiedener der Regula Benedicti verpflichteter Orden umgeben ist Beide Bilder wurden von Joseph Amonte gemalt und die Statuen auf den Altaren stammen von Johann Matthias Leitner 20 Die Kanzel wurde im Jahr 1763 von Jakob Payer aufgestellt Am Schalldeckel befindet sich eine Darstellung der vier damals bekannten Erdteile Die Orgel im Stil des Rokoko wurde 1772 von Anton Romer angefertigt die Erneuerung ihres Werkes erfolgte 1963 Der mit Gestuhl versehene Betchor auf der Orgelempore stammt aus dem Jahr 1749 An der ostlichen Mauer der Kirche ist eine Bauinschrift angebracht die darauf hinweist dass das Chorgestuhl und die Kirchenbanke aus dem Jahr 1743 stammen Die Beichtstuhle und die Kirchenturen sind barock gestaltet 20 nbsp Die barocke Kanzel nbsp Barocker Beichtstuhl nbsp Chorgestuhl auf der Orgelempore nbsp Das ChorgestuhlIn der Halle unter der ostlichen Empore befinden sich mehrere Grabdenkmaler die genauer beschrieben werden Das 1517 in einer Salzburger Werkstatte aus Rotmarmor gefertigte Grabdenkmal des 1529 verstorbenen Abtes Johann Lindenlaub ist mit einem Relief des Toten verziert Es steht auf einem Renaissancesockel aus dem 16 Jahrhundert hat einen barocken Rahmen und wurde nach den Kirchenneubau in der Zeit um 1740 neu aufgestellt Der aus Rotmarmor gefertigte Wappenstein des 1605 verstorbenen Abtes Georg Freyseisen steht ebenfalls auf einem Renaissancesockel und hat eine barocke Rahmung Das Ovalrelief mit dem Portrat stammt aus der Zeit um 1740 und wurde wahrscheinlich von Matthias Leitner angefertigt Das von Saulen flankierte Relief mit Ganzfigur des 1682 verstorbenen Abtes Matthias Gulger steht ebenfalls auf einen Sockel An seinem Aufsatz stehen zwei Engelsfiguren und eine Heiligenfigur die wahrscheinlich Matthias darstellt Das Grabmal des 1745 verstorbenen Abtes Placidus Mally hat einen reich in Muschelart verzierten Rocailleornament Rahmen Es zeigt die von Johann Matthias Leitner gefertigte Figur einer sitzenden Fama Allegorie die sich an ein Reliefportrat des Abtes lehnt Die ubrigen Steinmetzarbeiten an diesem Grabmal stammen aus dem Jahr 1754 und wurden von Andreas Zailler getatigt Ein mit Reliefs verzierter und aus dem Jahr 1523 stammender Grabstein aus Rotmarmor tragt die Namen von vier Mitgliedern derer von Graben von Stein Der Grabstein des 1590 gestorbenen Organisten Georg Weser zeigt ein Relief der Familie und des Auferstandenen 20 Seitenkapellen Bearbeiten nbsp Der linke SeitenaltarAuf jeder Seite des Langhauses sind vier Seitenkapellen mit jeweils einem eigenen Altar angebaut Dies sind von Westen nach Osten auf der Sudseite der Josephsaltar der Engelaltar der Barbara Altar und der Sebastiansaltar Auf der Nordseite sind dies von Westen nach Osten der Anna Altar der Allerheiligenaltar der Johann Nepomuk Altar und der Narzissus Altar Die meisten der Statuen auf den Altaren wurden ab 1745 von Johann Matthias Leitner geschaffen 20 Das Altarbild des Josephsaltars zeigt den heiligen Joseph zusammen mit dem Jesuskind und den Johannesknaben Auf dem Olbild von Joseph Amonte dem Oberbild kann man das Herz Maria erkennen Die Statuen stellen den Evangelisten Johannes mit den Aposteln dar Das Anton Denk zugeschriebene Altarbild des Engelaltars stellt die Erzengel und die Neun Chore der Engel dar die ein gemaltes Einsatzbild des Gnadenbildes von Maria Strassengel verehren Die Statuen zeigen die Heiligen Maria Magdalena und Dismas Auf dem Barbara Altar steht ein von Amonte gemaltes Altarbild das die heilige Barbara zeigt Die Statuen stellen die Heiligen Katharina und Margaretha dar Das ebenfalls von Amonte gemalte Altarbild des Sebastianaltars zeigt das Martyrium des heiligen Sebastian Die Philipp Jakob Straub zugeschriebenen Altarfiguren stammen aus dem Jahr 1742 und zeigen die Heiligen Florian und Donatus 20 Der Anna Altar tragt ein 1746 von Johann Veit Hauck gemaltes Bild das die Anna selbdritt zusammen mit Joachim und Joseph zeigt Die Figuren stellen die Heiligen Elisabeth und Johannes den Taufer dar Das Allerheiligen und die heiligen drei Konige darstellende Bild des Allerheiligenaltars wird Anton Denk zugeschrieben Die Heiligen Leopold und Oswald stehen als Statuen auf dem Altar Joseph Amonte malte den heiligen Johannes Nepomuk und eine Ansicht des Stiftes auf das Altarbildnis des Johann Nepomuk Altars Das Bild ist von zwei Bischofsstatuen flankiert Auf dem Narzissus Altar steht ein um 1740 von Ignaz Flurer gemaltes Bild des Narzissus Philipp Jakob Straub fertigte die beiden Altarfiguren die Heiligen Blasius und Valentin darstellen 20 Kapellen Bearbeiten Benediktkapelle Bearbeiten Die Benediktkapelle befindet sich im oberen Hof des Stiftes Sie wurde 1229 dem heiligen Benedikt geweiht und diente bis zu ihrer Auflassung im 16 Jahrhundert als Hospiz Kirche Im Jahr 1981 erfolgte die erneute Weihe Von der alten Kapelle ist die spatromanische Halbrundapsis erhalten geblieben Die Bilder an den Wanden stammen von Giselbert Hoke Die 1983 gemalten Werke zeigen Motive aus der Apokalypse und aus dem Hohelied der Liebe des heiligen Paulus In der Apsis steht ein grosses Christusbild Weiter findet man im Inneren ein Bild des Jesuskindes und ein Fresko des barmherzigen Samariters Uber dem Eingangsportal stehen zwei Figuren die Endzeit Engel darstellen und die die Welt in die Apokalypse sturzen 21 22 Grab oder Kreuzkapelle Bearbeiten nbsp Zeichnung des Grabsteines von Erzherzog Ernst dem Eisernen aus 1891Die Grab oder Kreuzkapelle ist nordlich des Chors an die Kirche angebaut In ihr befindet sich der um 1425 von einer Salzburger Werkstatt gefertigte rotmarmorne Grabstein des 1424 verstorbenen Erzherzogs Ernst der Eiserne Er zeigt den Erzherzog in voller Rustung mit dem Herzogshut auf dem Haupt und in den Ecken die Wappen der Herzogtumer Osterreich Steiermark Karnten und Krain Der Grabstein befand sich ursprunglich im alten Chor und wurde 1746 in die Kapelle ubersetzt Weiter befinden sich die Reste der Tumba des Markgrafen Ottokar III mit seiner figurlichen Grabplatte in der Kapelle Die Tumba wurde im Jahr 1696 ursprunglich fur das Kartauserkloster Seiz gefertigt und 1827 nach Rein uberfuhrt 23 Weiters diente Stift Rein auch als Begrabnisstatte der Herren von Graben 24 nbsp Blick in den Kapitelsaal nbsp Grab Markgraf Leopold I Kreuz oder Dreifaltigkeitskapelle Bearbeiten Die heutige Kreuz oder Dreifaltigkeitskapelle wurde um 1406 an der Stelle einer dem heiligen Stephan geweihten Krankenkapelle durch den Abt Angelus errichtet Sie war ursprunglich eine freistehende im weichen Stil der Gotik errichtete Kapelle mit kreuzformigem Grundriss die spater im Barockstil um und in den Sudtrakt eingebaut wurde Heute sind noch einige Fragmente des gotischen Baues erkennbar Der Chor hat einen Funfachtelschluss und ragt in die vor der Pralatur gelegene Halle hinein Die Rippen des Gewolbes ruhen auf zarten Halbrunddiensten deren Kapitelle das Stiftswappen tragen In der Lavabonische findet man mit Blattmasken versehene Konsolen Das Vierungsjoch hat Kreuzrippen die auf Bundeldiensten mit figurierten Kapitellen aufsitzen Von den Kreuzarmen hat nur der sudliche seine ursprungliche Form also einjochig mit polygonalem Schluss behalten An den Kapellenfenstern kann man noch Reste des alten Masswerkes erkennen Die ursprunglichen von Pictor Johannes im Jahr 1406 gemalten Glasmalereien wurden 1926 an das Museum fur angewandte Kunst in Wien das Hessische Landesmuseum Darmstadt und an ein Museum in Luzern verkauft 25 Auf dem Altar steht eine gotische Steinmadonna aus dem Ende des 14 Jahrhunderts Der 1293 bis 1294 angefertigte Ritzgrabstein des Ulrich von Laas und seiner Frau ist Teil der Kapelle Er zeigt das Ehepaar unter einer Architekturbekronung Er wurde im Jahr 1965 im Stiftsbereich aufgefunden und in die Kapelle eingemauert 25 Marienkapelle Bearbeiten Die sudlich an den Kircheneingang angebaute funfjochige und langgestreckte barocke Marienkapelle wurde am 4 Februar 2007 von Abt Petrus Steigenberger geweiht Sie diente fruher als alte Sakristei und seit einer Renovierung im Jahr 1973 als Kapitelsaal und Winterkirche mit Fussbodenheizung Sie ist von einer Stichkappentonne uberwolbt Die reichen Dekorationen aus Stuck an der Gewolbedecke wurden 1682 vermutlich von Alexander Serenio gestaltet Die Eingange sind mit Stuckkronen im Rocailleornament verziert An der aus weissem Marmor gefertigten Lavabonische befindet sich die Jahreszahl 1682 Das holzerne Portal zum Kreuzgang stammt aus derselben Zeit wie die Stuckarbeiten und ist von zwei Saulen flankiert In der alten Sakristei stehen eine Kreuzgruppe aus dem Ende des 18 Jahrhunderts und ein grosser Sakristeischrank aus der Bauzeit Weiter beherbergt sie seit 2007 die alteste Marienstatue des Stiftes 13 23 Unter der Kapelle wurden wahrend Renovierungsarbeiten im Jahr 2006 die Reste des romanischen und gotischen Kapitelsaales sowie die Grabstatte von Markgraf Leopold I Dem Starken gestorben 26 Oktober 1129 dem Grunder des Stiftes gefunden 13 Das offene Grab ist durch eine Sichtscheibe im Boden zu besichtigen Pest oder Taufkapelle Bearbeiten nbsp Das nordliche Eingangsportal zur PestkapelleDiese Kapelle wurde 1681 nordlich an den Kircheneingang angebaut Sie hat an der nordlichen Aussenmauer ein Portal mit einem schmiedeeisernen Gitter aus dem Baujahr Der Andreas Marx zugeschriebene Kapellenaltar wurde laut einem Chronogramm im Jahr 1681 aufgestellt Die architektonisch ornamentalen Dekorationsmalereien stammen aus dem Jahr 1706 und wurden spater erneuert 23 Stiftsgebaude und hofe Bearbeiten nbsp Die nordliche Fassade mit dem Einfahrtsportal und dem MittelrisalitenDer alte romanische und gotische Baubestand der Stiftsgebaude hat sich um den Kreuzgang und im westlichen Teil des Stiftes erhalten Im ostlichen Teil befanden sich weitere gotische Bauabschnitte die ab 1720 in den barocken Umbau eingearbeitet wurden 23 Nordliche Fassade Bearbeiten nbsp Der Huldigungssaal nbsp Huldigungssaal Allegorie mit Inschrift Iusticia et pax osculatae sunt Deckenfresko von Joseph Amonte 1740Die nordliche lang gestreckte Fassade des Stiftes ist dreigeschossig und hat dreissig Achsen An der Stelle des fruheren balkonartig vorspringenden mittelalterlichen Torhauses befindet sich heute ein vortretender siebenachsiger Mittelrisalit uber dem Einfahrtsportal der ebenfalls auf der Hofseite vorhanden ist Das Einfahrtsportal fuhrt in den grossen Stiftshof und ist von zwei kleineren Durchgangen flankiert Am Portal befindet sich ein 1753 von Jakob Payer gestaltetes Relief das den Klostergrunder Markgraf Leopold I auf einem Pferd das Reiner Wappen und andere Wappen zeigt Das Erdgeschoss um den Mittelrisalit ist als Sockelgeschoss mit einer Putzquadergliederung gestaltet Die beiden oberen Geschosse sind durch in toskanischer Ordnung gestaltete Pilaster zusammengefasst Die Fenstergiebel wechseln sich in der Gestaltungsform ab Die dreijochige Durchfahrt des Einfahrtsportals ist von einem auf Pfeilern sitzenden Kreuzgratgewolbe uberspannt Von der Durchfahrt zweigen zwei Treppenaufgange ab die mit barocken Gittern aus Schmiedeeisen zu verschliessen sind Die Treppen haben Balusterbrustungen 26 Der Huldigungssaal Bearbeiten Uber der Einfahrt der Nordfassade befindet sich der so genannte Huldigungssaal der uber beide Obergeschosse reicht Die Freskenmalereien wurden 1740 von Joseph Amonte gefertigt An der Decke befindet sich in einem von Andrea Pozzo beeinflussten Stil gemalte Scheinarchitektur die einen Himmelsausblick auf Justitia und Pax umgibt An den beiden Stirnwanden sind zum einen die Versohnung des biblischen Patriarchen Jakob mit seinem Bruder Esau und zum anderen der griechische Gott Mercurius der die Konigstochter Herse erblickt dargestellt Zwischen den einzelnen Fenstern gibt es Darstellungen der christlichen Grundtugenden Fides Spes und Caritas dt Glaube Hoffnung und Liebe und der allegorischen Darstellung der Kirche der Ekklesia 26 nbsp Versohnung zwischen Jakob und Esau Fresko von Joseph Amonte 1740 nbsp Glaube Fides nbsp Hoffnung Spes nbsp Liebe Caritas nbsp Die Kirche Ekklesia Im ostlichen Trakt der nordlichen Fassade befindet sich der Steinerne Saal der zwischen 1973 und 1974 restauriert wurde In die von Carlo Federigo Formentini 1725 gestalteten Stuckdecke ist ein dreiteiliges Olbild mit Szenen aus der biblischen Rebekkageschichte eingelassen Die Marmorierung an den Wanden stammen aus dem Jahr 1733 und wurden von Josef Leopold Khrakhl gefertigt In den Ecken des Saals befinden sich kleine von Amonte gemalte Bildfelder die verschiedene Szenen aus der Abrahamgeschichte zeigen Auf einem Bildfeld ist Abraham der Isaak opfern will abgebildet auf dem zweiten ist zu sehen wie Melchisedek die Brote an Abraham uberreicht auf dem dritten wie Isaak den Jakob segnet und auf dem vierten wie Jakob sein Erstgeburtsrecht an Esau verkauft Im selben Trakt befinden sich einige andere Stuckdecken aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts Ausserst ostlich im Erdgeschoss gibt es Stuckdecken aus der Zeit um 1680 bis 1690 die 1980 restauriert wurden 26 Im westlichen Teil der Nordfassade wurden die Mauerreste des mittelalterlichen Pulverturmes verbaut und am westlichen Ende befindet sich ein Inschriftenstein des Abtes Wolfgang aus dem Jahr 1511 26 Grosser Stiftshof Bearbeiten nbsp Blick vom grossen Stiftshof auf die Nordfassade mit dem EinfahrtsportalDer grosse Stiftshof ist direkt durch das Einfahrtsportal der Nordfassade zu erreichen und wurde unter Abt Mally einheitlich barockisiert Uber dem hofseitigen Einfahrtsportal befindet sich ein Wappen das mit 1753 datiert ist Alle um den Stiftshof gebauten Trakte sind dreigeschossig im Westen ist die eingestellte Fassade der Stiftskirche zu sehen 25 Osttrakt Bearbeiten nbsp Der Osttrakt vom grossen Stiftshof aus gesehenIm sudlichen Teil des Osttrakts befindet sich die Pralatur die nach Osten hin um zwei Achsen vortritt Vor der Pralatur steht eine provinzialromische Lowenfigur Nordlich des Aufgangs zur Pralatur befinden sich Teile des mittelalterlichen Abthauses in dem heute das Archiv untergebracht ist Der erste Raum des Osttrakts hat ein Gratgewolbe das auf einem Mittelpfeiler ruht Das im Jahr 1517 angebrachte Wappen des Abtes Johannes Lindenlaub ziert den Mittelpfeiler 21 25 Vom ersten Raum fuhrt ein Schulterbogenportal mit einer eisernen Tur und einem auf das Jahr 1497 datierten Turschloss in den nachsten langgestreckten Raum mit einem Kreuzgratgewolbe das mit gemalten Rippen und vegetabiler Rankenmalerei geschmuckt ist Die gemalte Turrahmung mit Putte stammt aus dem Jahr 1501 Teil des Raumschmucks sind die beiden Inschriften Fortuna und Fortitudo und mehrere profane Jagddarstellungen Die oberen Geschosse des Trakts haben einige barocke Stuckdecken aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts von denen eine ein grosses Mittelrelief mit der Darstellung der Lactatio des heiligen Bernhard von Clairvaux zeigt 25 Sudtrakt Bearbeiten Der ostliche Teil des Sudtrakts hat Saulenarkadengange die uber beide Obergeschosse reichen Auf der Hofseite ist eine Inschrifttafel mit dem habsburgischen Wahlspruch A E I O V und der Jahreszahl 1633 angebracht Auf der Seite steht einen Wandbrunnen mit sandsteinernen Figuren des Christus und der Samariterin die von Johann Matthias Leitner in der Mitte des 18 Jahrhunderts angefertigt wurden Im ostlichen Teil des Trakts befindet sich die Kreuz oder Dreifaltigkeitskapelle 25 nbsp Blick vom grossen Stiftshof auf den nordlichen Teil des Westtraktes Links ist die Kirchenfassade rechts die Durchfahrt zum Bibliothekshof erkennbarWesttrakt Bearbeiten Den westlich des grossen Stifthofes gelegenen Trakt dominiert mittig die Kirchenfassade Am sudlichen Arm ist der Wappengrabstein des Abtes Balthasar Stieber aus 1685 eingemauert Die alte Sakristei im Erdgeschoss dient heute als Marienkapelle Direkt uber der Kapelle befindet sich der Winterchor oder Kapitelsaal der 1979 vergrossert und umgestaltet wurde Im nordlichen Arm fuhrt eine Durchfahrt vom grossen Stiftshof in den nordlich gelegenen Bibliothekshof Uber dieser Durchfahrt hat der Bibliothekssaal seine Raumlichkeiten 27 Der Kapitelsaal hat ein 1752 von Joseph Amonte gemaltes Deckenbild das den heiligen Bernhard zusammen mit dem damaligen Konvent von Rein zeigt Das Bild ist von vier kleinen Rundbildern umgeben die die vier letzten Dinge darstellen Der Altar stammt aus der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde aber im Stil des Barocks gestaltet Das 1847 von Jos Tuner gemalte Altarbild zeigt eine Madonna und den heiligen Bernhard Auf dem Altar steht ein kleiner Barockschrein mit einer Marienikone aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Ein ebenfalls von Amonte gemaltes Bildnis mit Christi am Olberg und zwei barocke Bilder die die Kreuzigung und die heilige Sippe zeigen sind Teil der Saalausstattung 27 nbsp Der Bibliothekssaal mit Deckenfresken von Joseph AmonteDer barocke Bibliothekssaal uber der Durchfahrt vom grossen Stiftshof in den Bibliothekshof ist ein langgestreckter Raum mit Spiegelgewolbe der durch Bucherstellagen gegliedert ist Fresken von Joseph Amonte zieren die gesamte Decke Im grossen Mittelfeld ist Christus wie er den Schleier von Moses Antlitz hebt dargestellt Die seitlichen vier Medaillons die Martyrer des Grazer Jesuitenordens und geistliche Wurdentrager aus jener Zeit zeigen flankieren das Bildnis In den Saalecken sind die vier lateinischen Kirchenvater zu sehen Im sudlichen Deckenfeld befindet sich ein Medaillon mit den Busten der regierenden Erzherzogin Maria Theresia und ihres Mannes Kaiser Franz I Stephan die vom griechisch romischen Gott Apollon und den neun Musen umgeben sind Das nordliche Deckenfeld hat eine Darstellung der Muttergottes zusammen mit den Heiligen Benedikt und Bernhard zum Inhalt In den Ecken des Saales gibt es Portrats der vier aus Rein hervorgegangenen Bischofe Die Bucherstellagen sind mit Bildnissen von zeitgenossischen Zisterzienserabten und des Generalabtes versehen 27 Neue Sakristei Bearbeiten Die zweischiffige neue Sakristei ist sudlich des Chors an die Kirche angebaut und wurde in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts in ihre heutige Form gebracht Sie wird von einem auf kraftigen Rundpfeilern ruhenden Kreuzgratgewolbe uberspannt In ihr befindet sich ein Giovanni Pietro de Pomis zugeschriebenes Bild der Maria Himmelfahrt das ursprunglich auf dem alten 1622 errichteten Hochaltar stand 23 Kreuzganghof und Kreuzgang Bearbeiten nbsp Die Abtegalerie im sudlichen Kreuzgangtrakt mit gotischem Portal zum ehemaligen RefektoriumDer Kreuzganghof liegt sudlich der Stiftskirche Ihn umschliesst im Norden die Kirche und an den drei anderen Seiten der Kreuzgang Der dreiseitige Kreuzgang hat hohe geschlossene Gange mit Kreuzgratgewolben und wurde unter Abt Matthias Gulger 1605 1628 in seine heutige Form gebracht An den Aussenmauern dieser Gange haben sich einige romanische und gotische Bauelemente erhalten oder wurden spater freigelegt Dadurch lasst sich die Form der ehemaligen Klosteranlage mit Armarium Kapitelsaal und Dormitorium im Osten dem Refektorium im Suden und dem Konversentrakt im Westen rekonstruieren Von dieser alten Anlage verblieb bis heute nur das spater barockisierte Refektorium mit dem vermauerten gotischen Spitzbogenportal an seiner ursprunglichen Stelle Bei diesem Portal steht auch eine geborgene romanische Saule mit Wurfelkapitell Vom westlichen Flugel des Kreuzganges fuhrt eine Mauer mit einem 1980 versetzten Portal aus dem 17 Jahrhundert zum Wirtschaftshof Auf dem Portal befindet sich eine Inschrift mit der Jahreszahl 1733 28 Im Kreuzgang befindet sich die Abtegalerie mit lebensgrossen Bildern der Abte von Stift Rein Mit dem Anbringen dieser Bilder wurde unter Abt Gulger begonnen und die Tradition wird bis heute vorgesetzt In die Innenwande des Sommer oder Alten Refektoriums sind im Jahr 1767 entstandene Gemalde des Joseph Adam Ritter von Molk eingelassen Ein runder Kachelofen aus der Zeit des Biedermeier zahlt zur Ausstattung von diesem Raum 28 Neuer Konvent Bearbeiten Der zwischen 1628 und 1632 vom Baumeister Bartholomaus di Bosio erbaute neue Konvent befindet sich sudlich des Sudtraktes und ostlich des Kreuzganghofes Es handelt sich dabei um einen einheitlich gestalteten dreigeschossigen Vierflugelbau Auf der Hofseite verlaufen die von Bernhard Coletti gestalteten offenen Arkaden mit toskanischen Saulen uber alle Geschosse Der Konventtrakt ist im zweiten Obergeschoss uber eine Halle mit Mittelpfeiler und dessen Lichtnische direkt mit dem Kreuzgangtrakt verbunden Zwischen 2002 und 2003 wurde der Konvent renoviert und die Fassade in einem Englisch Rot genannten Farbton welcher bereits zuvor das Bauwerk zierte neu gestrichen 28 29 Die Zellenturen in den beiden Obergeschossen wurden im zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts mit portalartigen Putzrahmen versehen In jedem Turaufsatz findet man ein vermutlich von Joseph Amonte gemaltes Ovalbild mit nach Stichvorlagen gestalteten Zisterzienserheiligen Ein nach Art Hans Adam Weissenkirchers gemaltes Bildnis des heiligen Hieronymus mit Stuckrahmung um 1690 ist in der Halle zum Kreuzgang zu sehen Im Neuen Konvent beim Neuen Refektorium uber der nordseitigen Kuche befinden sich zwei im Jahr 1752 von Joseph Amonte gemalte Ansichten des Stiftes vor und nach dem barocken Umbau 23 28 Oberer Hof oder Wirtschaftshof Bearbeiten nbsp Der Wirtschaftshof nbsp Die gotische Wehrmauer die Klosterpforte mit Turm sowie das ehemalige HospizDer obere Hof oder Wirtschaftshof befindet sich im westlichen Teil der Klosteranlage Die unregelmassig um den Hof gruppierten Gebaude weisen noch zahlreiche romanische und gotische Bauelemente der ursprunglichen Klostergebaude auf Bis zur Barockisierung des Klosters befand sich im nordostlichen Teil des Hofes die Stiftspforte Das Gebaude wurde erst ab dem 18 Jahrhundert als Wirtschaftshof genutzt Ab 1977 adaptierte man die Gebaude um den Hof fur Unterrichtszwecke wobei zum Teil altere Bauabschnitte freigelegt wurden Die Hofeinfahrt hat einen geschwungenen barock gestalteten Aufsatz 21 Die mittelalterliche Klosterpforte im Nordosten des Hofes hat ein auf das Jahr 1480 datiertes Vorwerk Von diesem Vorwerk erstreckt sich eine gut erhaltene hohe und mit Schiessscharten versehene gotische Wehrmauer bis hin zur barocken Nordfassade des Klosters Im Turm der Pforte befindet sich ein gotisches Fresko aus dem Ende des 15 Jahrhunderts das die Kreuzvision des heiligen Bernhard zeigt Die Architekturmalereien um das Fresko stammen aus dem 16 Jahrhundert 21 Westlich des Turmes steht das ehemalige Hospiz mit zwei romanischen Rundfenstern Direkt an das Hospiz schliesst ein nach Suden verlaufender Gebaudetrakt mit zum Teil romanischem Mauerwerk an der fruher das Fremdenspital beherbergte Dieser Trakt im Westen des Wirtschaftshofes hat hofseitig zwei romanische Rundbogenfenster und einige schlichte spatgotische Fenstergewande Die 1229 dem heiligen Benedikt geweihte spatromanischen Hospiz Kirche wurde im 16 Jahrhundert aufgelassen und 1981 erneut geweiht Von der alten Kapelle ist die Halbrundapsis erhalten geblieben 21 22 Vom ursprunglichen zum sudlich des Hofes gelegenen Turm fuhrenden Trakt der unter Abt Bernhard 1265 1282 als Pfrundnerspital errichteten und spater mehrfach erweitert wurde ist nur mehr eine hofseitige Mauer erhalten geblieben Der gotische Turm im Suden wurde 1479 erbaut und hat ein auf das Jahr 1516 datiertes Fenster im Obergeschoss Er steht neben einem gotischen Torbau an dem ein unter Abt Wolfgang erbauter und im 16 Jahrhundert erweiterter Trakt anschliesst Dieser fungierte als Gerichtstrakt und hat im Erdgeschoss eine ehemalige Kapelle mit drei Schlusssteinen Auf diesen sind das Haupt Christi die Leidenswerkzeuge und die Jahreszahl 1505 abgebildet Uber dem heute vermauerten Kapelleneingang befand sich bis 1950 ein gotisches Fresko mit Schutzmantelmadonna aus der Zeit um 1505 das bei einer versuchten Abnahme zerstort wurde Die Obergeschosse auf der Hofseite des Trakts stammen aus jungerer Zeit 21 Weitere Stiftsgebaude Bearbeiten nbsp Das nordliche Portal des StiftgartensWestlich des Wirtschaftshofes stehen die ehemalige Muhle und ein gotischer Rundturm mit Resten einer Wehrmauer die zum ehemaligen Kornspeicher fuhrt Der Kornspeicher wurde 1271 erbaut und nach 1480 erneuert Er ist heute nur mehr als Ruine erhalten Etwas erhoht daruber steht das ehemalige Schaffnerhaus Die ehemalige Backerei existiert heute nicht mehr da sie abgebrochen wurde 30 Ostlich der Stiftsanlage liegt der grosse ummauerte Stiftsgarten Er hat im nordlichen Teil ein Portal aus dem Jahr 1654 mit einem schmiedeeisernen Gitter aus derselben Zeit In einer Nische der Mauer ist ein Romerstein eingemauert auf dem drei Nymphen abgebildet sind 30 Vor dem Stift steht die Stiftstaverne Diese ist im Kern spatgotisch und wurde im 17 Jahrhundert in ihre gegenwartige Form gebracht 30 Siehe auch BearbeitenListe von Klostern in OsterreichLiteratur BearbeitenElisabeth Brenner Ein Himmel auf Erden Basilika Stift Rein Meisterwerk des Barock CM Medienverlag Graz 2014 ISBN 978 3 9502920 7 7 192 Seiten Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 392 398 Klaus Hubmann Rein In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3046 5 Paulus Rappold Hrsg Stift Rein 1129 1979 850 Jahre Kultur und Glaube Festschrift zum Jubilaum Rein 1979 Zisterzienserstift Rein Hrsg Erlesenes und Erbauliches Kulturschaffen der Reiner Monche Eigenverlag Zisterzienserstift Rein Rein 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Rein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Rain in der Topographia Austriacarum Matthaus Merian Quellen und Volltexte Homepage des Stiftes Rein www stift rein at abgerufen am 19 Juni 2014 Eintrag zu Stift Rein auf Orden onlineEinzelnachweise Bearbeiten Zisterzienser des Stiftes Rein Hrsg Stift Rein Verlag St Peter Salzburg 1993 Gabriele Praschl Bichler Die Habsburger in Graz Graz Stuttgart 1998 S 19 ff Pfarren im Dekanat Rein www stift rein at abgerufen am 19 Juni 2014 Gerhard Schlimpert Alte Gewassernamen in Brandenburg und Mecklenburg In Ernst Eichler Hrsg Probleme der alteren Namenschichten Leipziger Symposion 21 bis 22 November 1989 In Rolf Bergmann Ulrich Obst Rudolf Schutzeichel Jurgen Untermann Hrsg Beitrage zur Namenforschung Neue Folge Beiheft 32 Carl Winter Universitatsverlag Heidelberg 1991 ISSN 0522 6945 ISBN 3 533 04360 6 S 48 49 Hermann Baltl Fritz Lochner von Huttenbach Die Steiermark im Fruhmittelalter Fruhmittelalterliche Namen in der Steiermark Verlag Leykam Graz 2004 ISBN 978 3 7011 7485 0 S 148 und S 150 zur Bevolkerung Sehenswurdigkeiten in Stattegg St Veit Graz Andritz und Umgebung Das Zisterzienserstift Rein www edu uni graz at archiviert vom Original am 11 Dezember 2015 abgerufen am 30 September 2012 a b Rein In Orden online www orden online de abgerufen am 30 September 2012 a b c d e f g h i j k l Peter Wiesflecker Erlesenes und Erbauliches Kulturschaffen der Reiner Monche Hrsg Zisterzienserstift Rein Eigenverlag Zisterzienserstift Rein Rein 2003 Stift Rein und die Landesfursten S 163 192 Geschichte www stift rein at abgerufen am 19 Juni 2014 a b c d Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 392 Ein Urviech In Der Spiegel Nr 13 1986 online Vatikan lehnt Maximilian Geier als Abt von Rein ab Orden online 11 Oktober 2008 abgerufen am 15 April 2015 a b c Marienkapelle www stift rein at abgerufen am 19 Juni 2014 Begegnung Das Frohnleitner Pfarrblatt PDF 2 0 MB Romisch katholisches Pfarramt von Frohnleiten 2010 S 7 archiviert vom Original am 27 Mai 2015 abgerufen am 26 Mai 2015 Christian Feurstein tritt als Abt von Rein zuruck In Kleine Zeitung 9 Marz 2015 abgerufen am 9 Marz 2015 Zisterzienserstift Rein bei Graz erhielt Administrator In Kleine Zeitung 6 Mai 2015 abgerufen am 22 Mai 2015 Stift Rein hat einen neuen Administrator In Kleine Zeitung 25 September 2017 abgerufen am 19 Marz 2018 Pater Philipp Helm ist neuer Abt des Stiftes Rein In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 24 September 2018 abgerufen am 24 September 2018 Peter Wind Erlesenes und 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S 396 397 a b c d Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 397 Neuer Konvent www stift rein at abgerufen am 19 Juni 2014 a b c Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 398 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 November 2012 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Basilicae minores in Osterreich Burgenland Maria Geburt in Frauenkirchen 1990 Maria Loretto in Loretto 1997 Maria Heimsuchung in Gussing 2013Karnten Maria Schnee in Maria Luggau in Lesachtal 1986 Maria Loreto in St Andra 2014Niederosterreich Maria Geburt in Klosterneuburg 1936 Schmerzhafte Muttergottes in Maria Taferl 1947 Unsere Liebe Frau in Geras 1953 Schmerzensreiche Mutter in Maria Dreieichen in Rosenburg Mold 1957 Dreifaltigkeit und Erzengel Michael in Sonntagberg 1964 Maria Himmelfahrt in Lilienfeld 1976 Maria Geburt in Maria Roggendorf in Wullersdorf 1988 Maria Himmelfahrt in Klein Mariazell in Altenmarkt an der Triesting 2007Oberosterreich Maria Hilfe der Christen in Attnang Puchheim 1951 Sieben Schmerzen Maria in Postlingberg in Linz 1964 Laurentius in Lorch in Enns 1970 Florian von Lorch in Sankt Florian 1999 Erzengel Michael in Mondsee 2005Salzburg Maria Himmelfahrt in Maria Plain 1951 Unsere Liebe Frau Maria Himmelfahrt in Mariapfarr 2018Steiermark Maria Geburt in Mariazell 1907 Maria Himmelfahrt in Seckau 1930 Maria Himmelfahrt in Rein in Eisbach 1979 Maria Geburt in Mariatrost in Graz 1999 Schmerzhafte Muttergottes am Weizberg 2017Tirol Herz Jesu in Hall in Tirol 1914 Unsere Liebe Frau in Wilten in Innsbruck 1957 Maria Himmelfahrt in Stams 1984 Erzengel Michael in Absam 1999 Dominikus de Guzman in Kramsach 2008Vorarlberg Unsere Liebe Frau in Rankweil 1985 Maria Heimsuchung in Bildstein 2018Wien Maria Rotunda in Wien Innere Stadt 1927 Maria Treu in Wien Josefstadt 1949 Unsere liebe Frau zu den Schotten in Wien Innere Stadt 1958Gemeindegliederung von Gratwein Strassengel Katastralgemeinden Eisbach Gratwein Gschnaidt Horgas Judendorf Strassengel Kehr und PleschOrtschaften Eisbach Horgas Gratwein Gschnaidt Hundsdorf Judendorf Kehr und Plesch Kugelberg Rein Rotz StrassengelMarktort Gratwein Dorfer Judendorf ehem Marktort Sankt Pankrazen Strassengel Siedlungen Au Reinersiedlung Rotten Greith Hart Hundsdorf Kierl Kornberg Kugelberg Meierhof Rein Rotz Selenz TallakZerstreute Hauser Enzenbach Hart Hausegg Horgas Kehr Krienz Plesch Sankt Pankrazen Umgebung Schirning Stiwollgraben StubinggrabenAlmen Bockstaller Sonstige Ortslagen Grabenfodl Landesgut Horgas Landeskrankenhaus Enzenbach Landeskrankenhaus Horgas Muhlbacherhutte Josefsheim Murmuhle Sankt Ulrich Zisterzienserstift ReinZahlsprengel Gratwein Nord Gratwein Sud Judendorf Strassengel Sud Strassengel Mitte Strassengel Nord Judendorf Strassengel W Horgas Kehr und Plesch Eisbach Rein Gschnaidt Normdaten Korperschaft GND 4103643 8 lobid OGND AKS LCCN n85117124 VIAF 144039674 Abgerufen 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