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Die Stiftskirche Klosterneuburg des niederosterreichischen Augustiner Chorherren Stiftes Klosterneuburg ist eine ehemalige dreischiffige Basilika mit Querhaus und Vierungsturm Im 17 Jahrhundert wurde sie zu einer Abseiten Saalkirche mit Seitenkapellen umgebaut und erhielt um 1890 weitgehend ihr heutiges ausseres Erscheinungsbild Sie hat einen romanischen Ursprung mit gotischen Erganzungen und ist aufgrund einer barocken Innenausstattung 1 die samtliche Stilmerkmale von Fruh bis Spatbarock aufweist von besonderer kunsthistorischer Bedeutung Stiftskirche Klosterneuburg Sudwestansicht der Stiftskirche und davor die Tutzsaule Sudwestansicht der Stiftskirche und davor die TutzsauleBasisdatenKonfession rom kath Ort Klosterneuburg OsterreichDiozese Erzdiozese WienPatrozinium Maria GeburtBaugeschichteArchitekt Josef Schomer nach Planen von Friedrich von Schmidt verantwortlich fur heutiges Erscheinungsbild historistischer Umbau von 1882 1892 Baubeginn 1114BaubeschreibungBaustil Gotik und Historismus Neoromanik und Neugotik mit romanischen und gotischen MauerrestenAusstattungsstil Fruh bis Spatbarock im Allgemeinen romantischer Realismus Fresken Seitenschiffkapellen Postmoderne Volksaltar Bautyp Abseiten Saalkirche mit Obergaden Querschiff Chorapsis und Doppelturm Westfassade als Resultat des Umbaues einer ehemals dreischiffigen romanischen BasilikaFunktion und TitelPfarr Dekanats und StiftskircheKoordinaten 48 18 26 N 16 19 33 O 48 307222222222 16 325833333333 Koordinaten 48 18 26 N 16 19 33 O Der romisch katholische Sakralbau wurde am 24 September 1936 von Papst Pius XI mit dem Apostolischen Schreiben Inter praeclara pietatis in den Rang einer Basilica minor erhoben 2 ist zugleich eine Dekanatskirche Dekanat Klosterneuburg und eine Pfarrkirche Stiftspfarre Klosterneuburg Das Patrozinium der Stiftskirche ist Maria Geburt 3 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Romanische Basilika und gotische Umbauten 1 2 Erste Barockisierungsphase 1634 1645 1 3 Zweite Barockisierungsphase 1680 1702 1 4 Dritte Barockisierungsphase 1723 1730 1 5 Renovierung im 19 Jahrhundert und historistischer Umbau 1 6 Renovierungen im 20 und fruhen 21 Jahrhundert 2 Ausstattung 2 1 Hochaltar 2 2 Weitere Altare Kapellen 3 Orgeln 3 1 Festorgel 3 2 Chororgel 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Statue des hl Leopold am Sudturm geographisch im Sudwesten mit Modell der ursprunglichen BasilikaRomanische Basilika und gotische Umbauten Bearbeiten Der Vorgangerbau der Stiftskirche durfte eine urkundlich 1108 erwahnte Marienkirche gewesen sein Die Grundsteinlegung der Stiftskirche fand am 12 Juni 1114 unter dem Stifter und Babenberger Markgrafen Leopold III genannt der Heilige statt der den Gesamtkomplex des Stiftes Klosterneuburg dessen Grundung mit einer Schleier Legende verbunden ist 1133 den Augustiner Chorherren ubertrug 1136 erfolgte die Weihe einer dreischiffigen Basilika mit Querschiff und drei halbkreisformigen Apsiden sowie einem Turm uber dem Quadrat der Vierung Vorbilder dieser romanischen Basilika waren vermutlich Dome wie Bamberg Regensburg Speyer oder die Klosterkirche St Michael in Hildesheim Nach Beginn der Bauarbeiten am Westwerk kam es zu einem Baustopp der vermutlich mit dem Tod Leopolds am 15 November 1136 zusammenhangt Zu diesem Zeitpunkt war der Nordturm der geplanten Doppelturmfassade nur bis zur Halfte errichtet Im romanischen Chorraum befand sich vermutlich ein Lettner als Chorschranke aus Stein auf welcher die mittelalterliche Kanzel mit 45 Emailtafeln des Verduner Altars stand welcher von Nikolaus von Verdun von ca 1170 1181 angefertigt wurde Nach dem grossen Stiftsbrand von 1330 wurde im Zuge der Aufbauarbeiten der Stiftskirche der romanische Vierungsturm uber dem Chorquadrat mit einer gotischen Bekronung unter Probst Stephan von Sierndorf abgeschlossen sowie der Verduner Altar um 6 Emailtafeln erweitert und mit ruckseitigen Temperabildern des Meisters der Ruckseite des Verduner Altars ausgestattet Ende des 14 Jahrhunderts kam es von 1394 bis 1399 unter Propst Peter I Lenhofer zur Errichtung des Sudturmes vermutlich unter dem Baumeister Michael Knab der zu dieser Zeit am Stiftsareal neben der Wehinger Kapelle auch die Tutzsaule errichtete 1417 erfolgte die Baueinstellung des Sudturmes mit einem provisorischen holzernen Aufbau als Abschluss uber dem zweiten Geschoss Erst 1587 88 erhielt der Sudturm einen oktogonalen gemauerten Abschluss mit bekronender barocker Zwiebelhaube unter Propst Balthasar Polzmann Dieses Erscheinungsbild behielt der Sudturm bis zum Umbau ab 1882 wo er aufgrund statischer Probleme fast zur Ganze abgetragen werden musste Erste Barockisierungsphase 1634 1645 Bearbeiten Der romanische Vierungsturm bekam im 16 Jahrhundert eine welsche Haube aufgesetzt wurde jedoch wegen gravierender Schaden 1637 im Zuge der ersten Barockisierungsphase abgetragen Diese erste Barockisierungsphase von 1634 1645 fand unter den Architekten Andrea Retti 1634 35 Johann Jakob Spaz 1636 37 und Giovanni Battista Carlone ab 1638 statt und zeichnet sich vor allem durch den Umbau der romanischen Basilika in eine barocke Abseiten Saalkirche mit Seitenkapellen aus Dafur wurden die Seitenschiffemporen entfernt und von den Hauptpfeilern zu den Aussenwanden wurden Trennwande eingezogen Notwendigerweise mussten neue Fensteroffnungen ausgebrochen werden in welchen ein pseudo gotisches Masswerk eingesetzt wurde Weiters wurde von 1638 bis 1644 der gotisierte Nordturm errichtet Diese Arbeiten wurden vom Steinmetzmeister Pietro Maino Maderno 4 5 sowie 23 Gesellen 2 Bildhauern und Steinbrechern und Tagwerkern welche im Steinbruch Haselbachleiten am Weidling Steig tatig waren ausgefuhrt Fruhbarocke Stuckaturen an der Westempore sind ebenfalls Bestandteil der ersten Barockisierungsphase sowie eine neue Kanzel der Gebruder Spaz Nach 1645 kam es unter anderem aufgrund der Turkenkriege von 1663 64 zu einer Bauunterbrechung bis 1680 Zweite Barockisierungsphase 1680 1702 Bearbeiten In der zweiten Barockisierungsphase von 1680 bis 1702 erhielt das Langhaus eine hochbarocke Freskenausstattung von Johann Georg Greiner und Stuckaturen von Domenico Piazzol Die zweite Barockisierungsphase von 1680 bis 1702 ist gekennzeichnet durch die Stuckverzierungen am Langhaus Gewolbe durch Domenico Piazzol wobei leicht abstrakte Formen im Gegensatz zu alteren Stuckaturen auf den hochbarocken Stil hinweisen In der Zeit der Turkenbelagerung von 1683 kam es zur Einstellung von Arbeiten an der Freskenausstattung Von 1689 bis 1695 wurden die Gewolbefresken im Lang und Querhaus vom Maler Johann Georg Greiner ausgefuhrt darunter das Langhausfresko Die Muttergottes beschutzt Klosterneuburg bei der Turkenbelagerung 1683 Dritte Barockisierungsphase 1723 1730 Bearbeiten In der dritten Barockisierungsphase von 1723 bis 1730 steht die Neugestaltung des Chores im Mittelpunkt der barocken Umgestaltung der Stiftskirche Zuvor wurde bereits 1714 der Verduner Altar als Hochaltar aus dem Altarraum entfernt Im Sinne eines Gesamtkunstwerkes wurde der Chor als eine sakrale Buhne Theatrum sanctum inszeniert Dafur wurde der Boden zweifach sowie die Decke der Apsis angehoben damit der neue Hochaltar aus Salzburger Marmor Platz fand Der Entwurf fur das barocke Presbyterium stammt von Matthias Steinl und wurde nach dessen Tod 1727 durch Donato Felice d Allio fertiggestellt Das Patrozinium der Stiftskirche Maria Geburt wird im Chor durch das Hochaltarbild von Johann Georg Schmidt von 1727 mit der Darstellung der Geburt Mariens verkorpert Daneben weisen Stuckreliefs von Santino Bussi auf den historischen Hintergrund des Kirchenbaues hin Schleierfindung und Grundsteinlegung von 1114 Uber dem Hochaltarbild von Johann Georg Schmidt befindet sich ein spatbarockes Chor Kuppelfresko von Johann Michael Rottmayr von 1729 das die Himmelfahrt Mariens zeigt und mit Scheinarchitekturmalerei von Gaetano Fanti kombiniert wurde Die Figurengruppe des Hochaltares schuf Hof Bildhauer Franz Caspar Vollendet wurde das Marien Bildprogramm nach Geburt und Himmelfahrt mit der Darstellung der Kronung Mariens als Deckenfresko von Johann Georg Greiner in der Vierung des Chorraumes Zusatzlich erfolgte in der dritten Barockisierungsphase der Einbau eines Chorgestuhls in Anlehnung an ein gotisches Vorgangermodell mit reicher Schnitzarbeit und hohen mit durchbrochenen Wanden gestalteten Stallen welche die Wappen der Habsburger Territorien zeigen Uber dem Chorgestuhl wurde ein verglastes Oratorium fur die habsburgischen Herrscher errichtet das sogenannte Kaiseroratorium Weiters entstanden im Zuge der Umbauarbeiten im Presbyterium die zwei Seitenkapellen im Querhaus Renovierung im 19 Jahrhundert und historistischer Umbau Bearbeiten Anfang des 19 Jahrhunderts erfolgten in der Stiftskirche 1832 in der Kirche dokumentiert ein Chronogramm diese Renovierung mit der Jahreszahl wesentliche Veranderungen Viele Wande wurden weiss getuncht und Figuren entfernt ein Zeichen dafur dass der heutige Begriff der Renovierung ehemals durchaus eine Neugestaltung sowie eine Renovierung Restaurierung umfasste Im Speziellen gilt dies fur die grosse historistische Renovierungs und Umbauphase des spaten 19 Jahrhunderts von 1882 bis 1892 die sowohl eine Erneuerung der Aussenfassade der Stiftskirche umfasste den vollstandigen Ausbau der unterschiedlichen Kirchturme aber auch malerische Erneuerungen bezuglich Marmorierungsarbeiten in den Seitenschiffen oder der Freskenmalereien Komplett neu war hingegen die freskische Ausgestaltung der seitlichen Seitenschiffkapellwande mit einem Kreuzwegzyklus von Karl Peyfuss in romantisch nazarenischem Stil von 1898 bis 1900 Federfuhrend fur die Neugestaltung der Stiftskirche ab 1882 war der Architekt Josef Schomer 6 dessen Vater Martin Schomer bereits als Baumeister am Bau werkte Die Plane fur den Umbau stammten allerdings vom Dombaumeister St Stephans in Wien dem Architekten Friedrich von Schmidt der neben Neuplanzeichnungen auch eine zeichnerische Bestandsaufnahme des Bauzustandes von 1882 dokumentierte Die Stiftskirche erhielt im Wesentlichen durch die Idealvorstellungen Schmidts fur den vor allem der Gesamteindruck der Stiftskirche Vorrang vor einer konservatorischen Erhaltung des Istzustandes hatte und aufgrund deren Umsetzung durch Josef Schomer im Zuge der historistischen Umgestaltung ihr heutiges Aussehen Der barock gotische Nordturm des 17 Jahrhunderts wurde um ein neugotisches Turmgeschoss mit Wimperg Bekronung und gotischen Spitzbogen Lanzettfenstern erweitert und mit einer Turmhelm Verdachung komplettiert Der Sudturm wurde aufgrund von Statikproblemen abgetragen und neu in Anpassung an die Turmgeschosse des Nordturmes errichtet Dahingegen zeigt der neu errichtete Mittelgiebel der Westfassade romanische Rundbogenfriese und Rundbogenfensterformen Die vorgeblendete dreiteilige Bogenhalle des Westeinganges weist zusatzlich auf den Stilmix aus Neoromanik und Neugotik hin Der mittlere Bogen zeigt eine Rundbogenform wahrend die zwei ausseren Bogenansatze in Spitzbogenform ausgefuhrt wurden Auch die Aussenfassade der Sudwestseite wurde im gleichen Stilpluralismus ausgefuhrt Der romanischen Bausubstanz wurde entlang der Langhaus und Seitenschifffassade eine neoromanische Gliederung mit Rundbogenfriesen und Halbrundsaulen als Lisenengliederung vorgeblendet Neoromanische Rundbogenfensterpaare an den Seitenschiffen wurden erganzt durch neugotische Rundfenster mit Funfpass Masswerk in der Obergaden Zone des Langhauses Erganzend ist zu erwahnen dass wahrend der Umbauarbeiten am Ende des 19 Jahrhunderts unter anderem die Bildhauer Carl Conrad Schwiefert und Franz Erler sowie die Maler Franz und Karl Jobst 7 beschaftigt waren z B Tympanonfresko uber Westeingangsportal der Kirche im Typus eines Stifterbildes mit Darstellung des heiligen Leopolds der der Muttergottes ein Modell der Stiftskirche uberreicht ein mutmassliches Modell aus der Zeit der Stiftsubergabe von 1133 an die Augustiner Chorherren Renovierungen im 20 und fruhen 21 Jahrhundert Bearbeiten 1935 36 fand eine Restaurierung statt die im Gegensatz zu den Eingriffen des 19 Jahrhunderts keine Neugestaltung beinhaltete und vor allem die Malereien in der Stiftskirche betrafen Ausfuhrende waren der Floridsdorfer Dekorationsmaler Oskar Gligu sowie der akademische Maler Hans Fischer aus Wien Anlass war der 800 Jahrestag des Todes des Heiligen Leopolds 1136 Mitte der 1970er Jahre begann eine Grossrenovierung Grundriss und bautechnische Informationen siehe Adalbert Klaar 1975 8 im Hinblick auf die 1985 stattfindenden Jubilaumsfeierlichkeiten zur 500 Jahr Feier der Heiligsprechung Leopolds III von 1485 Die beiden Kirchturme wurden in diesem Zuge Anfang der 1990er Jahre saniert Dies verdeutlicht dass Jubilaumsjahre mit der entsprechenden begleitenden Ausstellungskultur willkommene Anlasse bieten um die Stiftskirche in bestmoglicher Optik prasentieren zu konnen Die letzte Grossrenovierung begann Ende des 20 Jahrhunderts vorausplanend zur 900 Jahrfeier des Jahres 2014 anlasslich der Grundsteinlegung von 1114 unter Probst Bernhard Backovsky Diesbezuglich wurden in der Stiftskirche Bauarbeiten von 1998 bis 2007 ausgefuhrt die unter anderem den Einbau einer Klima und Heizungsanlage beinhalteten um die Kirche kontrolliert zu entfeuchten sowie aufzuheizen ohne die Kunstwerke zu beschadigen Von 1997 bis 2001 wurde zusatzlich die Elektroinstallation erneuert sowie eine Brandmeldeanlage installiert Im Zuge der malerischen Restaurierungsarbeiten von 1996 2000 wurde im Dezember 1999 im nordwestseitigen Treppenaufgang zur Orgelempore eine romanische Saule aus dem 12 Jahrhundert freigelegt an der eine Darstellung eines bewaffneten Angreifers mit einem Lowen in Kalkfarbtechnik ausgefuhrt ist Anhand einer Spiegelung und eines Sichtfensters in der Zugangstur kann diese Darstellung im Kirchenraum von aussen betrachtet werden 2001 fand die Innenrestaurierung von Apsis und Hochaltar statt die vorwiegend die Entfernung von Schmutz Staub und Russschichten beinhaltete sowie die Bearbeitung des massiven Holzwurmbefalls an den 15 vergoldeten Engeln des Hochaltars weiters die Erganzung von Fehlstellen mit Lindenholz und die Restaurierung der Vergoldung aller Figuren am Hochaltar Weitere Restaurierungen ab 2001 umfassten Reinigungsarbeiten sowie die Restaurierung von Gewolberissen in allen Deckenmalereien Im Zuge dessen wurden im Herbst 2002 unter weiss getunchten Kartuschen ubermalte Fresken Medaillons entdeckt Jeweils zwei Medaillons befinden sich im Langhaus an den Seitenschiffwanden oberhalb des Hauptgesimses jeder Seitenschiffkapelle und zeigen Papst Darstellungen Insgesamt sind in den sechs Kapellen in chronologischer Reihenfolge zwolf Papste dargestellt wobei unklar ist inwiefern dieser Papstzyklus zu deuten ist Weiters fand man vier ubermalte Engel Medaillons in den Gewolbefeldern des Mittelschiffes Die Entstehungszeit der entdeckten Fresken Medaillons wird um 1689 in der zweiten Barockisierungsphase angenommen Ausfuhrender Maler war Johann Georg Greiner der zu jenem Zeitpunkt auch die Langhausgewolbefresken ausgefuhrt hatte 2003 wurden die nordlichen Seitenkapellen restauriert sowie das komplette Mittelschiff 2004 fand eine Sanierung des Kirchenbodens statt Weiters wurden die kleine Orgel das Kaiseroratorium sowie das Chorgestuhl restauriert 2005 entfernte man die Kirchenbankblocke um einerseits das Laiengestuhl zu sanieren aber auch die Fussbodenplatten im Haupt und in den Seitenschiffen Im letzten Abschnitt der Innenrenovierung 2006 begannen Sanierungsarbeiten unter der grossen Orgel dem Eingangsbereich sowie der Marienkapelle und endeten mit Restaurierungsarbeiten in der Sakristei dem Sakristeivorraum kleine Sakristei sowie der Pralatenkapelle 2007 widmeten sich die Restaurierungsarbeiten der Aussenfassade Neben den Dachern wurden die Langhausfassade die Querhausfassade als auch die Marmorepithaphien an der Sudwest Fassadenfront bis zum Spatherbst 2007 saniert 2008 folgte noch eine konservatorische Bearbeitung des Tympanons der Gebruder Jobst uber dem Haupteingang Ausstattung BearbeitenHochaltar Bearbeiten nbsp Hochaltarbild von Johann Georg SchmidtDer prunkvolle romanische Verduner Flugelaltar als Hochaltar wurde 1714 entfernt 9 und durch einen monumentalen barocken die Apsis einnehmenden ersetzt Dieser wurde von dem Salzburger Steinmetz Sebastian Stumpfegger nach einem Entwurf von Matthias Steinl aus verschiedenfarbigen Salzburger Marmorarten um 1725 bis 1728 angefertigt Das Altarbild von Johann Georg Schmidt stellt die Marienverehrung dar wahrend die Figuren linker und rechter Seite des Hochaltars welche von dem Hofbildhauer Johann Franz Caspar 1728 angefertigt wurden Bezug auf den Stammbaum Jesu nehmen und somit gleichzeitig zum Evangelium des Festtages von Maria Geburt Die figuralen biblischen Vorbilder sind Konig David mit der Harfe Verweis Kirchenmusik Abraham der seinen Sohn Isaak opfern will Sinnbild fur das Messopfer der mit einem Engel ringende Jakob Verweis auf das Gebet und Konig Josaphat mit dem Gesetzbuch Sinnbild fur Regeltreue Weiters sind zwei Konigsfiguren dargestellt die im Evangelium des Marien Festtages vorkommen und als Vorbild fur die Kaiser der Neuzeit zu verstehen sind da diese Figuren nur vom Kaiseroratorium aus zu sehen sind Ezechias victoriosus siegreicher Herrscher und Josias zelosus Eifer fur das Gesetz Gottes Weitere Altare Kapellen Bearbeiten In den sechs Seitenschiffkapellen befinden sich Marmorwandaltare des Linzer Bildhauer und Bruderpaars Johann Baptist und Johann Peter Spaz hergestellt in den Jahren 1680 1702 Uber diesen Altaren verweisen Altarbilder auf die entsprechende Altarwidmung Im linken Seitenschiff vom Eingang in Altarrichtung blickend ist dies zunachst die Michaelskapelle mit einem Altarbild von Peter Strudel 1692 in welchem der Erzengel den Teufel ins Fegefeuer stosst In der Mitte zeigt die Kreuzkapelle ein Altarbild mit der Darstellung der Kreuzigung Christi von Peter Strudel 1692 gefolgt von der Annakapelle und einem Altarbild von Antonio Belluci 1692 welches die Unterweisung Mariens beinhaltet Die rechten Seitenschiffkapellen wiederum in Altarrichtung zeigen in der Barbarakapelle ein Altarbild von Peter Strudel mit dem Martyrium der Hl Barbara von 1692 Krummsabel stellen in diesem Gemalde neben Johann Georg Greiners Langhaus Deckenfresko einen Bezug zu den Turkenbelagerungen her in der Sebastianskapelle ebenfalls ein Altarbild von Peter Strudel mit dem Martyrium des Hl Sebastians 1692 sowie in der Augustinus Kapelle ein Altarbild 1692 von Antonio Bellucci mit der Darstellung des heiligen Augustinus dem Ordensvater der Augustiner Chorherren als Bischof und Kirchenlehrer In den Kapellen der Querschiffe befinden sich ebenfalls Altarbilder von Antonio Bellucci und Marmoraltare aus dem spaten 17 Jahrhundert Der Peter und Paul Altar liegt in der nordostlichen und der Afraaltar in der sudwestlichen Kapelle des Querschiffes Der neugotische Adikulaaltar der Marienkapelle im sudwestlichen Turmerdgeschoss historistischen Madonna Statue 10 des 19 Jahrhunderts ausgestattet Konservierung 2014 Ein weiterer Altar befindet sich in der Beichtkapelle im nordostlichen Turmerdgeschoss 2007 wurde der provisorische Volksaltar im Chorraum durch einen modernen Altar des Grazer Bildhauers Hannes Fladerer ersetzt und 2008 eingeweiht Dieser Altar besteht aus einem massiven Carrara Marmorblock in dem durch Ritzungen der Eindruck von zwolf Einzelblocken entsteht die das Wort Amen sichtbar machen Die Zahl 12 steht sowohl fur den Ausdruck der Heiligen Schrift als auch fur die Prasenz Christi in der versammelten Gemeinde Sinnbildlich stellt die Mensa die Tischplatte des Altars Christus als Schlussstein aus rotem Marmorstein gefertigt dar Weitere Bestandteile des Volksaltars von Fladerer sind der Ambo ebenfalls aus Carrara Marmor der in Form einer Schriftrolle mit dem Boden verbunden ist und der Gemeinde zugewandten Seite ein verschlungenes Alpha und Omega zeigt zusatzlich ein Leuchter aus Bronze der den Schleier der Markgrafin Agnes aus der Grundungslegende darstellt sowie ein Vortragekreuz aus Bronze Marmor und Holz welches sich auf jene Noli me tangere Szene in den Temperabildern der Ruckseite des Verduner Altars von 1330 bezieht in welcher Jesu am Ostermorgen Magdalena begegnet die ihn fur einen Gartner halt Im Temperabild halt Jesu eine Fahnenstange die in eine Gartnerschaufel mundet Ahnlich mundet das Vortragkreuz Fladerers in eine Schaufel mit dem Bronzeabdruck einer Ackerscholle Orgeln BearbeitenDie Stiftskirche besitzt zwei Orgeln die sog Festorgel aus dem Jahr 1642 und eine Chororgel die 1780 von Anton Pfliegler geschaffen worden war Im Gehause dieses Instruments befindet sich seit 2005 ein Werk der Firma Kuhn Festorgel Bearbeiten nbsp Prospekt mit Ruckpositiv der Festorgel von Johann Georg FreundtDie Festorgel hat drei Manuale mit 35 Registern und 2179 Pfeifen 11 Errichtet wurde sie in den Jahren 1636 bis 1642 und kam aus der Werkstatt der Passauer Orgelbaufamilie Freundt Das hohe dreiteilig gestufte Gehause wurde von den Tischlern Jakob Kofler und Konrad Schmidt angefertigt Die Schnitzereien schufen Michael Schmidt Georg Gemelich und Max Preyer wobei sie Verzierungen der Vorgangerorgel wiederverwendeten Das Instrument wurde 1984 und 1990 durch die schweizerische Orgelbau Kuhn AG restauriert 12 Die Festorgel ist die grosste und bedeutendste Denkmalorgel des 17 Jahrhunderts in Mitteleuropa Das von internationalen Solisten gerne bespielte Konzertinstrument zeichnet sich neben seinem hervorragenden Klang unter anderem auch durch den Cornettton a 476 Hz und die mitteltonige Stimmung aus I Ruckpositiv 45 Tasten C c3 Kurze Oktav Nachthorn gedackt 8 Principal in der Octave 4 KleinCopl 4 Spitzfloten 4 Octave zum Principal 2 Superoctave zum Principal 1 Cimbl II 1 4 Krummhorn 8 II Hauptwerk 45 Tasten C c3 Principal 8 Principalfloten 8 Copl 8 Quintadena 8 Octav 4 OctavCopl 4 Offene Floten 4 Quint uber der Octav 3 Superoctav 2 Mixtur XII XIV 4 Cimbl II 2 3 Dulcian 16 Posaun 8 Dulcian in der Octave 4 III Brustwerk 45 Tasten C c3 Regal 8 Coplfleten in der Octav 4 Principal in der Superoctav 2 Spitzfleten in der Superoctav 2 Pedal 19 Tasten C b0 Kurze Oktav Portunprincipal 16 Subbass 16 Octav 8 Superoctav 4 Choralfloten 4 Mixtur VII VIII 4 Rauschwerk III 2 Grossposaun 16 Octavposaun 8 Koppeln I IIChororgel Bearbeiten nbsp ChororgelDie Chororgel wurde ursprunglich vom Wiener Hoforgelbauer Anton Pfliegler gebaut Das Gehause gestaltete der Bildhauer Christoph Helfer Im Jahr 2005 wurde von der Firma Orgelbau Kuhn unter Beibehaltung des Gehauses eine neue Orgel installiert 13 I Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Gemshorn 8 3 Octav 4 4 Flauten 4 5 Quint 2 2 3 6 Superoctav 2 7 Mixtur IV 1 1 3 8 Trompet 8 II Unterwerk C g39 Copl 8 10 Principal 4 11 Rohrflauten 4 12 Nassat 2 2 3 13 Octav 2 14 Terz 1 3 5 15 Scharff III 1 16 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f117 Subbass 16 18 Principalbass 8 19 Gedacktbass 8 20 Choralbass 4 21 Mixtur III 2 2 3 22 Fagottbass 16 23 Trompetenbass 8 Koppeln II I II P I PBildergalerie Bearbeiten nbsp Nordwestansicht der Stiftskirche mit den beiden 82 5 Meter hohen Turmen nbsp Innenansicht der Stiftskirche nbsp Deckenfresken im Langhaus von Greiner 1689 95 nbsp Fresko Aufnahme Mariens in den Himmel von Rottmayr 1729 Literatur BearbeitenNicolaus Buhlmann Reinhard Schandl Alexander Potucek u a Das Stift Klosterneuburg Wo sich Himmel und Erde begegnen Hrsg Wolfgang Christian Huber im Auftrag des Stiftes Klosterneuburg Verlag Stekovics 2014 ISBN 978 3 89923 336 0 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich sudlich der Donau Teil 1 Verlag Berger Horn Wien 2003 Seite 1014f ISBN 3 85028 364 X Monika J Holy Kapellen Ausstattung der Bruder Jobst im Stift Klosterneuburg Universitat Wien Diplomarbeit Wien 1997 Thaddaus A Ploner Birgit Kluka Stift Klosterneuburg Erneuerte Herrlichkeit Die Generalsanierung Hrsg Wolfgang Christian Huber im Auftrag des Stiftes Klosterneuburg Amartis Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 9503526 5 8 Alexander W Potucek Studien zur kunstlerischen Neuinterpretation der Klosterneuburger Stiftskirche Maria Geburt durch Friedrich von Schmidt und Josef Schomer Universitat Wien Diplomarbeit Wien 2013 Pressemappe des Stiftes Klosterneuburg Stand Februar 2017 URL https www stift klosterneuburg at press kits pressemappe des stiftes klosterneuburg Floridus Rohrig Klosterneuburg Hrsg Dr Peter Potschner Wiener Geschichtsbucher Band 11 Wien 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Klosterneuburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Stiftspfarre Klosterneuburg Stift KlosterneuburgEinzelnachweise Bearbeiten Ulrike Seeger in Wiener Jahrbuch fur Kunstgeschichte herausgegeben vom Institut fur Osterreichische Kunstforschung Austria Austria Bundesdenkmalamt Universitat Wien Institut fur Kunstgeschichte Wien 1923 Seiten 297ff Pius XI Litt Apost Inter praeclara pietatis in AAS 29 1937 n 2 S 26s Klosterneuburg Stiftspfarre In Stephanscom at Abgerufen am 17 August 2010 Pietro Maino Maderno die 5 und die 8 Station ist das Stift Klosterneuburg in Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr 34 Nov 1994 S 17 22 und 25 26 ISBN 978 3 9504555 3 3 Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch I Z Band 2 PDF In Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2004 abgerufen am 7 September 2017 ISBN 978 3 9504555 8 8 Kultur Klosterneuburg Josef Schomer abgerufen am 7 Sep 2017 Monika J Holy Kapellen Ausstattung der Bruder Jobst im Stift Klosterneuburg Universitat Wien Diplomarbeit Wien 1997 S 70 71 Adalbert Klaar Eine bautechnische Untersuchung des Altstiftes von Klosterneuburg In Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg Band 9 1975 S 7 20 Referat von Barbara Brandl Der Verduner Altar abgerufen am 17 August 2010 Thaddaus A Ploner Birgit Kluka Stift Klosterneuburg Erneuerte Herrlichkeit Die Generalsanierung Hrsg Wolfgang Christian Huber im Auftrag des Stiftes Klosterneuburg Amartis Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 9503526 5 8 S 47 Orgelfachverlag Die historische Freundt Orgel abgerufen am 17 Aug 2010 Orgelbau Kuhn Klosterneuburg abgerufen am 17 Aug 2010 Orgelbau Kuhn Neu im alten Kleid abgerufen am 17 August 2010Basilicae minores in Osterreich Burgenland Maria Geburt in Frauenkirchen 1990 Maria Loretto in Loretto 1997 Maria Heimsuchung in Gussing 2013Karnten Maria Schnee in Maria Luggau in Lesachtal 1986 Maria Loreto in St Andra 2014Niederosterreich Maria Geburt in Klosterneuburg 1936 Schmerzhafte Muttergottes in Maria Taferl 1947 Unsere Liebe Frau in Geras 1953 Schmerzensreiche Mutter in Maria Dreieichen in Rosenburg Mold 1957 Dreifaltigkeit und Erzengel Michael in Sonntagberg 1964 Maria Himmelfahrt in Lilienfeld 1976 Maria Geburt in Maria Roggendorf in Wullersdorf 1988 Maria Himmelfahrt in Klein Mariazell in Altenmarkt an der Triesting 2007Oberosterreich Maria Hilfe der Christen in Attnang Puchheim 1951 Sieben Schmerzen Maria in Postlingberg in Linz 1964 Laurentius in Lorch in Enns 1970 Florian von Lorch in Sankt Florian 1999 Erzengel Michael in Mondsee 2005Salzburg Maria Himmelfahrt in Maria Plain 1951 Unsere Liebe Frau Maria Himmelfahrt in Mariapfarr 2018Steiermark Maria Geburt in Mariazell 1907 Maria Himmelfahrt in Seckau 1930 Maria Himmelfahrt in Rein in Eisbach 1979 Maria Geburt in Mariatrost in Graz 1999 Schmerzhafte Muttergottes am Weizberg 2017Tirol Herz Jesu in Hall in Tirol 1914 Unsere Liebe Frau in Wilten in Innsbruck 1957 Maria Himmelfahrt in Stams 1984 Erzengel Michael in Absam 1999 Dominikus de Guzman in Kramsach 2008Vorarlberg Unsere Liebe Frau in Rankweil 1985 Maria Heimsuchung in Bildstein 2018Wien Maria Rotunda in Wien Innere Stadt 1927 Maria Treu in Wien Josefstadt 1949 Unsere liebe Frau zu den Schotten in Wien Innere Stadt 1958 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche Klosterneuburg amp oldid 237673514