www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wallfahrtskirche Maria Strassengel ist eine denkmalgeschutzte romisch katholische Expositur und Wallfahrtskirche in der zur Marktgemeinde Gratwein Strassengel gehorenden Ortschaft Judendorf Strassengel in der Steiermark Die auf Maria Namen geweihte Kirche gehort zum Seelsorgeraum Rein der Region Steiermark Mitte in der Diozese Graz Seckau Gesamtansicht der Anlage von Maria Strassengel von Westen Blick von Osten auf die gestaffelte Chorpartie und den nordostlichen Kirchturm Die Ursprunge des Wallfahrtsortes lassen sich bis in die Mitte des 12 Jahrhunderts zuruckverfolgen Eine Wallfahrtskapelle wird erstmals 1208 urkundlich erwahnt wahrend das Stift Rein das Jahr 1158 als Grundungsjahr des Wallfahrtsortes annimmt Die ursprungliche Kapelle und das in ihr ausgestellte Marienbildnis wurden zu einem beliebten Wallfahrtsziel so dass die alte Kapelle vermutlich bereits im 13 Jahrhundert durch einen grosseren Steinbau ersetzt wurde Von 1346 bis 1355 wurde das heutige Kirchengebaude errichtet Die Jahrhunderte nach der Grundung waren gezeichnet von Streitigkeiten zwischen dem Stift Rein zu dem die Wallfahrtskirche gehorte und dem zum Erzbistum Salzburg gehorenden Pfarrer von Gratwein in dessen Pfarrgebiet sich die Kirche befand Diese Streitigkeiten wurden erst zu Beginn des 17 Jahrhunderts durch einen Tausch beigelegt bei dem die Pfarre Gratwein in den Besitz des Stiftes kam Im Zuge der josephinischen Reformen wurde die Kirche 1785 zu einer Lokalkaplanei die bis 1788 Bestand hatte In diesem Jahr wurde die Kirche entweiht die Gnadenbilder wurden nach Gratwein verbracht und es bestanden Plane zu ihrem Abriss Durch den Widerstand der ortlichen Bevolkerung die sich unter anderem direkt an den Kaiser wandte wurde der drohende Abriss abgewendet und die Kirche zu einer Filiale der Pfarre Gratwein ernannt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde in der Bevolkerung der Wunsch laut dass die Kirche eine eigenstandige Pfarrkirche werden sollte Dies scheiterte am Widerstand des Stiftes Rein des Besitzers des Kirchengebaudes der dazu die Kirche in den Besitz der Diozese Graz Seckau hatte ubergeben mussen Am 1 Janner 1972 wurde Strassengel aber zu einer Expositur mit eigenstandiger Matrikenfuhrung ernannt In neuerer Zeit fanden zahlreiche Restaurierungsarbeiten an Gebaude und Ausstattung statt Maria Strassengel zahlt zu den bedeutendsten Kirchenbauten der osterreichischen Hochgotik und ist in ihrer Architektur unter anderem vom Wiener Stephansdom inspiriert Die Scheiben der Kirchenfenster bilden zudem die grosste Ansammlung mittelalterlicher Glasmalereien in der Steiermark In der Kirche befinden sich zwei legendenbehaftete Gnadenbilder Das Bild der Maria im Ahrenkleid am Hochaltar soll die Kopie eines vom Evangelisten Lukas gemalten Marienbildes sein das der Markgraf Ottokar III von einer Wallfahrt nach Jerusalem mitgebracht haben soll In Wirklichkeit wurde das Bild um 1420 bis 1430 von einem steirischen Meister gemalt Es wurde 1976 gestohlen und gilt seither als verschollen so dass Gottfried Johannes Hofler 1978 eine Kopie des Bildnisses anfertigte welche seitdem am Hochaltar zu sehen ist Das zweite Gnadenbild ist das nach 1255 laut einer Legende in einem Baum aus dem es gewachsen sein soll aufgefundene Wurzelkreuz Es wurde ebenfalls 1976 gestohlen wurde aber bereits kurze Zeit spater wiedergefunden Es befindet sich seitdem in einem Reliquiar und wird ausserhalb des Kirchenraumes aufbewahrt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte 3 Geschichte 3 1 Grundung und Aufstieg als Wallfahrtsort 3 2 Streitigkeiten zwischen der Pfarre Gratwein und dem Stift Rein 3 3 Zeit der josephinischen Reformen und drohender Abriss 3 4 Versuche der pfarrlichen Eigenstandigkeit und Schaffung der Expositur 4 Architektur und Ausstattung 4 1 Aussenarchitektur 4 2 Kirchenportale 4 3 Kirchturme 4 4 Innenarchitektur 4 5 Kirchenfenster 4 6 Ausstattung 4 7 Kapellen und Kapellenausstattung 4 8 Orgel 4 9 Glocken 5 Nutzung 6 Rezeption 6 1 Rezeption in der Kunst 6 2 Bauforschung 6 3 Legenden und Sagen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die Zufahrtsstrasse zur Kirchenanlage fuhrt im Osten des Kirchhofes durch dieses Rundbogentor Die Wallfahrtskirche befindet sich im sudwestlichen Teil der Marktgemeinde Gratwein Strassengel etwa 200 Meter sudostlich des Ortszentrums von Judendorf Strassengel weithin sichtbar auf einer etwa 454 m u A Meter hohen und teilweise bewaldeten Ruckfallkuppe Diese ist ein Auslaufer des Frauenkogels die von diesem in nordostliche Richtung verlauft und sich uber dem Gratkorner Becken erhebt Der Kirchhof liegt gut 60 Meter uber dem Judendorfer Ortszentrum Von der Landesstrasse L 332 der Oswalderstrasse zweigt der Am Kirchberg genannte Zufahrtsweg ab welcher von Suden kommend zur Kirche fuhrt Am Hang sudostlich der Kirche befindet sich am Zufahrtsweg auch der Friedhof Judendorf Strassengel Die Kirche und der Kirchhof werden von einer in der Mitte des 15 Jahrhunderts als Schutz gegen die einfallenden Turken errichteten Wehrmauer mit drei Eingangen umgeben die ihr die Erscheinung einer Kirchenburg geben Am ostlichen Abschnitt der Wehrmauer haben sich noch Schiessscharten erhalten Im Osten befindet sich auch ein rundbogiges Einfahrtstor mit barocker Umrahmung durch das die Zufahrtsstrasse in den Kirchhof fuhrt Dieses Tor hat eine stark zerstorte aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts stammende barocke Wandmalerei welche Maria im Ahrenkleid den Baum mit Wurzelkreuz sowie die in Wolken sitzenden Heiligen Benedikt und Bernhard zeigt Im Kirchhof befinden sich der laut einer Inschrift im Jahr 1494 erbaute Pfarrhof eine 1582 erbaute Taverne sowie das nach 1684 errichtete Benefiziatenhaus auch Neugebaude genannt 1 Baugeschichte BearbeitenDas Stift Rein liess um die Mitte des 12 Jahrhunderts auf dem Strassengler Kirchberg in unmittelbarer Nahe einer wichtigen Strasse eine Kapelle errichten in der sich einer Legende nach ein von Markgraf Ottokar III von seiner Wallfahrt nach Palastina mitgebrachtes Bild der Jungfrau Maria zur offentlichen Verehrung befand Die Kapelle wurde vermutlich im 13 Jahrhundert durch einen grosseren Steinbau ersetzt oder zumindest erweitert nachdem der Reiner Abt Bernhard von Plankenwarth wahrscheinlich bereits um 1266 2 Plane fur einen Aus oder Neubau hatte Wie Ambros Gasparitz der Kapitular des Stiftes Rein im Jahr 1895 vermerkte begann der Abt vermutlich mit der Planung nachdem der Generalabt der Zisterzienser der kleinen Kapelle die Gnade erteilt hatte das alle Pilger und Stifter am Verdienst des gesamten Ordens Teilhabe hatten 2 Sowohl von der romanischen Kapelle als auch vom darauffolgenden gotischen Steinbau sind nur wenige urkundliche Erwahnungen bekannt 3 Der Abt Hertwig von Emerberg legte am 8 Dezember 1346 den Grundstein fur einen hochgotischen Neubau am Standort der Kapelle Die beiden dem Stift Rein als Professen angehorigen Bruder Johannes und Marcus Zeyricker aus Wien stifteten einen wesentlichen Beitrag zum Neubau und liessen gestalterische Ideen des Wiener Stephansdoms in den neuen Kirchenbau einfliessen 4 Als Abt Hertwig am 10 April 1349 verstarb war bereits der Chor vollendet und die Mauern des Langhauses reichten bis auf Hohe der Fenster Hertwigs Nachfolger Seifried von Waldstein vollendete den Bau welcher am 8 September 1355 durch Bischof Ulrich III auf Maria Namen 5 geweiht wurde 3 Stiftungen und materielle Zuwendungen durch Erzherzog Rudolf IV in dessen besonderen Gunst sich Strassengel vermutlich wegen der Verehrung des Wurzelkreuzes und der Zugehorigkeit zum Stift Rein befand ermoglichten wahrscheinlich auch die Fertigstellung des architektonisch und symbolisch beeindruckenden Ostturmes ehe der Kirchenbau vermutlich 1366 abgeschlossen war 3 Die teilweise in der Literatur genannten romanisierten Zuge des Kirchenbaues durften auch auf den Einfluss von Rudolf IV zuruckgehen und einen von ihn gewunschten Ruckgriff auf die Bauformen aus der Zeit seines Urgrossvaters Rudolf I darstellen um damit Macht und aus der Geschichte begrundete Legitimitat zu zeigen Der Einfluss der Zisterzienser auf die architektonische Gestaltung des Neubaues war wiederum eher gering Die Ordensvorschriften fordern etwa das Fehlen von steinernen Glockenturmen die Felder uber den Kirchenportalen blieben meist ungeschmuckt und der Ordensbruder Bernhard von Clairveaux kritisierte die schmuckhafte Gestaltung von Sakralbauten als Ablenkung beim Gebet und unnotige Kosten beim Bau Einzig die abgekragten Wanddienste folgen dem Beispiel der Zisterzienserarchitektur 6 Der Reiner Abt Hermann Molitor liess 1455 den Kirchhof zum Schutz gegen die einfallenden Turken ummauern und an der Nordseite der Kirche eine vermutlich von Kaiser Friedrich III gestiftete Doppelkapelle mit Glockenturm sowie eine Sakristei anbauen Ostlich der Doppelkapelle und westlich der Sakristei wurde 1723 7 die Annakapelle mit ihrem kuppeligen Gewolbe und einer Laterne errichtet Der Glockenturm wurde 1828 nochmals erhoht und beherbergt vier Glocken die aus dem 14 Jahrhundert sowie den Jahren 1681 und 1988 stammen 8 3 Die Tiroler Glasmalerei und Mosaik Anstalt ordnete im Zuge von Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1884 1885 die grossteils aus dem 14 Jahrhundert stammenden Glasscheiben der Kirchenfenster neu und ersetzte auch einige der Scheiben Zur selben Zeit wurden die spatbarocken Seitenaltare sowie der bereits im 18 Jahrhundert abgetragene Hochaltar durch neugotische Altare welche nach Entwurfen von Robert Mikovics geschaffen wurden ersetzt 9 Der im Jahr 1975 gegrundete Verein der Freunde von Maria Strassengel setzte sich fur eine Gesamtrestaurierung der Kirche ein So wurden von 1975 bis 1977 die Glasgemalde und in den Jahren 1977 1978 der gesamte Innenraum restauriert In den Jahren 1984 1985 wurde auch die Aussenseite der Kirche restauriert der schliesslich im Jahr 2007 der Kirchturm und 2010 die Sakristei folgten 3 Im Sommer 2020 wurden die Glasfenster an der sudwestlichen Kirchenseite von Spezialisten der Glaswerkstatte des Stiftes Schlierbach saniert da die vermehrt auftretenden starken Regenschauer uber die Jahre die Verbleiung der Fenster beschadigt und die Glasscheiben gelockert hatten 10 Das gesamte Bauwerk steht unter Denkmalschutz 11 Geschichte BearbeitenGrundung und Aufstieg als Wallfahrtsort Bearbeiten Die Geschichte der Wallfahrtskirche Maria Strassengel hangt eng mit jener der salzburgischen Pfarre Gratwein zu dessen Pfarrsprengel sie immer gehorte und der des Zisterzienserstiftes Rein zusammen Im Jahr 860 gingen die am 20 November 3 in einem Majestatsbrief von Konig Ludwig dem Deutschen erwahnten duo loca ad Strazinolum also zwei bei Strassengel gelegene Gegenden an das Erzbistum Salzburg welches vermutlich bereits kurz danach mit der Einrichtung von kirchlichen Strukturen und Organisationen in der Umgebung begann Vermutlich noch im 9 Jahrhundert liess das Erzbistum die Pfarre Gratwein als Mutterpfarre grunden die erste urkundliche Nennung der Pfarre stammt aber erst aus dem Jahr 1188 Wann genau die Christianisierung des Strassengler Feldes begann ist unklar um das Jahr 1000 gab es am heutigen Kirchberg aber bereits eine christliche Begrabnisstatte worauf aufgefundene Grabbeigaben schliessen lassen 12 Das 1129 gegrundete Stift Rein der Zisterzienser bekam am 8 Juni 1147 durch eine Verfugung des Markgrafens Ottokar III Rechte an der Ortschaft Strassengel verliehen 3 Das Stift liess um die Mitte des 12 Jahrhunderts auf dem Strassengler Kirchberg und damit im erzbischoflichen Gebiet von Salzburg in unmittelbarer Nahe einer wichtigen Strasse eine Wallfahrtskapelle errichten in der sich einer Legende nach ein von Markgraf Ottokar III von seiner Wallfahrt nach Palastina mitgebrachtes Bild der Jungfrau Maria zur offentlichen Verehrung befand 3 Vom Stift Rein selbst wird das Jahr 1158 als Baujahr angesehen wahrend etwa der Heimatforscher Clemens Brandter vom Jahr 1147 13 ausgeht Die beiden Kunsthistoriker Kurt Woisetschlager und Peter Krenn vermuteten dass es sich bei Strassengel um den altesten Marienwallfahrtsort der Steiermark handelt 14 Streitigkeiten zwischen der Pfarre Gratwein und dem Stift Rein Bearbeiten nbsp Kupferstich der Wallfahrtskirche Maria Strassengel aus Vischers Topographia Ducatus Styriae 1681 Da sich diese Kapelle als wirtschaftlich sehr eintraglich erwies kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Stift Rein und der salzburgischen Pfarre Gratwein Als der Salzburger Erzbischof Eberhard II im Jahr 1208 in einer Urkunde gewisse aus Schenkungen herruhrende Rechte von Stift Rein in den Ortschaften Judendorf Rotz und Strassengel anerkannte eskalierte der Streit Diese Erwahnung in der Urkunde ist gleichzeitig auch die erste gesicherte Erwahnung der Kapelle zu Strassengel Der damalige Gratweiner Pfarrer Gregor Hammer weigerte sich Strassengel aus der pfarrlichen Gerichtsbarkeit von Gratwein herauszulosen Der Streit wurde schliesslich im Jahr 1209 zugunsten des Stiftes Rein geschlichtet wobei die als Richter auftretenden Pfarrer von Wiener Neustadt der Erzpriester Heinrich von Greischern sowie Otakar von Fischau entschieden dass die als capella sancte Marie in Strazzinl bezeichnete Kapelle aus der Gratweiner Gerichtsbarkeit herausgelost und auf ewige Zeiten dem Stift Rein zugeschlagen werde Gregor Hammer hatte die Entscheidung der Richter anzuerkennen und erhielt als Entschadigung eine bei Fernitz gelegene Hube sowie eine Hofstatte bei Gratwein Erzbischof Eberhard II bestatigte bei der Synode zu Friesach im Jahr 1211 dieses Urteil 15 In den folgenden Jahrzehnten nahm der Anteil an Wallfahrern stetig zu 16 Ein im Jahr 1255 laut einer Legende von Hirten in einer Tanne vor der Kapelle aufgefundenes Wurzelkruzifix wurde als zweiter Gegenstand der Verehrung ausgestellt 3 Die Herauslosung der Kapelle aus der Gerichtsbarkeit der Pfarre Gratwein wurde erneut 1312 bestatigt Im Dezember 1313 erhielt die Kapelle zudem das Recht Glaubigen an gewissen Festtagen einen Ablass von vierzig Tage zu gewahren Dieses Recht wurde 1317 durch den Erzbischof Friedrich III von Leibnitz auf alle Besucher der Gottesdienste an den Samstagen und Sonntagen ausgeweitet Aus dem Jahr 1322 ist bekannt dass die Kapelle bereits uber mehr als einen Altar verfugte 2 Der Abt Hertwig von Emerberg legte am 8 Dezember 1346 den Grundstein fur einen gotischen Neubau am Standort der Kapelle und als er am 10 April 1349 verstarb ubernahm sein Nachfolger Seifried von Waldstein die Vollendung des Baues welcher am 8 September 1355 durch Bischof Ulrich III geweiht wurde 3 Erzherzog Rudolf IV stiftete am 9 Marz 1365 in einem Gnadenbrief dem Stift Rein mehrere Guter und ermoglichte dem Stift die Entsendung eines Priesters nach Strassengel mit der Auflage dass dieser dort jeden Tag eine Messe zu lesen habe Diese Stiftungen beschleunigten wahrscheinlich auch die Fertigstellung des Ostturmes ehe der Kirchenbau vermutlich 1366 abgeschlossen war 3 Die Seelsorge fur die Wallfahrer im Ort lag damit beim Stift die fur die Einwohner aber noch immer bei Gratwein 17 Die Kirche entwickelte sich immer mehr zu einem bedeutenden Wallfahrtsort und es wurden dort auch zahlreiche Ablasse gewahrt Die Bewohner des Umlandes gingen lieber nach Strassengel als nach Gratwein zur Heiligen Messe was auch dazu fuhrte dass die ortlichen Bauern sich mehr dem Stift Rein als der salzburgischen Pfarre Gratwein zugehorig fuhlten und teilweise auch die Zahlung des Zehnten an die Pfarre verweigerten Da der Andrang der Glaubigen so gross war bekam Strassengel im Jahr 1437 das Recht verliehen an den Samstagen und Sonntagen nach Ostern die Messe mit tragbaren Altaren auch im Freien abzuhalten Das alles heizte den Streit zwischen dem Stift Rein und dem Pfarrer von Gratwein nur noch weiter an der seinen Hohepunkt im Jahr 1453 erreichte da in diesem Jahr das eigens fur diese Streitigkeiten in Gratwein angelegte Kopialbuch welches alle Proteste Denkschriften und erfolgten Eingaben bezuglich dieses Streites erfasste die meisten Eintrage erfolgten Dieser Streit zwischen Gratwein und dem Stift Rein wurde am 3 Marz 1483 durch einen Vergleich zwischen dem Gratweiner Pfarrer und dem Reiner Abt Wolfgang beigelegt bei dem Gratwein den Drittelzehent von Strassengel mit Ausnahme der von Stift Rein selbst bewirtschafteten Landereien zugesprochen bekam und das Stift an Sonn und Feiertagen vormittags keine Messe sowie auch keine Totengottesdienste in der Kirche lesen durfte Abt Wolfgang liess daraufhin einige bauliche Veranderungen am Kirchhof der capella beate Marie virginis in Strassindel vornehmen welche durch den Vergleich endgultig ihren Status als Exemtion also eine Art rechtliche Sonderstellung erlangte 18 Die Streitigkeiten zwischen Gratwein und dem Stift Rein flammten in den folgenden Jahren immer wieder auf Sie wurden aber mit dem Abschluss eines Vertrages am 18 Februar 1607 beigelegt bei dem die Zisterzienser ihr Kloster in Friesach an den Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau abgaben und im Gegenzug die Pfarre Gratwein erhielten Dieser Tausch wurde schliesslich am 28 April 1607 vollzogen 19 Anlasslich des sechsten Sakularfestes der Kirche wurde im Jahr 1757 die Mariensaule beim Siebenbrundl an der Strasse nach Graz errichtet und es wurden die Gebeine eines romischen Martyrers mit dem Namen Bonifacitius in die Annenkapelle gebracht die bald im Volksglauben als die Uberreste des heiligen Bonifatius von Tarsus angesehen wurden 20 Zeit der josephinischen Reformen und drohender Abriss Bearbeiten nbsp Stich des Ortes Strassengel mit der Wallfahrtskirche von Conrad Kreuzer in Gratz Ein naturhistorisch statistisch topographisches Gemalde dieser Stadt und ihrer Umgebungen 1843 Im Zuge der von Kaiser Joseph II 1782 durchgefuhrten Pfarrregulierung wurde das Gebiet der Pfarre Gratwein anhand der Verordnungen vom 12 September und dem 20 Oktober in sieben eigenstandige Pfarren aufgeteilt Diese als Josephinismus bekannten Reformen und Regulierungen forderten dass gesellschaftliche Gewohnheiten sich einer staatlichen und den Prinzipien des aufgeklarten Absolutismus folgenden Aufsicht zu unterstellen hatten Dadurch kam es etwa zur Aufhebung von Klostern welche Joseph II als Hort des Aberglaubens und des religiosen Fanatismus ansah einem einfacheren Gottesdienst sowie zur Entfernung von uberflussigen Altaren in den Kirchen Obwohl sie nicht alle Voraussetzungen erfullte da sie sich zu nahe an einer weiteren Kirche befand und die Anzahl an Bewohnern in ihrer Nahe zu gering war wurde die Wallfahrtskirche Maria Strassengel 1785 zu einer Lokalkaplanei Der erste Lokalkaplan Rafael Schott begann am 6 August 1786 mit seinem Dienst und wurde am 3 Oktober 1787 von Albert Schleinitzer abgelost Wahrend dieser Zeit als Lokalkaplanei wurde ein Friedhof abgesteckt und auch ein Schulhaus eingerichtet Christoph Greiner damaliger Kreisdechant stattete im Oktober 1787 Strassengel eine Visitation ab und empfahl in einem Schreiben an den Bischof Joseph Adam von Arco die Schliessung der Kirche welche er mit der schweren Erreichbarkeit der Kirche auf dem Berg fur die in der Ebene lebenden Bewohner begrundete In dieser Zeit blieben auch die Wallfahrer vermehrt aus und die Erhaltung des Bauwerkes konnte nicht mehr durch Spenden finanziert werden sondern musste durch den Religionsfonds ubernommen werden Der Bischof leistete Greiners Rat Folge und gab an das Gubernium in Graz die Anordnung die Lokalkaplanei Strassengel aufzuheben und die Kirche zu sperren Als die Strassengler Bevolkerung von diesem Vorhaben erfuhr richtete sie am 18 Mai 1788 einen Brief an den Bischof in dem sie um den Erhalt der Kirche bat 21 Ausgehend von dieser Bitte wurde die Kirche am 15 Juli 1788 von Gubernialrat und Kreishauptmann Christoph Freiherr von Schwizer dem Kreisdechant und Domkustos Christoph Greiner Gabriel Presler dem Sekretar des Stiftes Rein dem Strassengler Lokalkaplan Albert Schleinizer und dem Anwalt des Stiftes Rein Karl Konigshofer sowie dem Aktuarius Joachim Haitzmann besucht und die Bevolkerung uber den Kirchen und Schulbesuch befragt Auch diese Gesandtschaft kam zu dem Ergebnis dass die Kirche nicht erhaltenswert sei und brachte den Vorschlag ein dass man die aus dem Abriss der Kirche gewonnenen Steine sowie das aus dem erhofften Verkauf der Gebaude im Kirchhof eingebrachte Geld zum Bau eines neuen Schulgebaudes in der Ebene verwenden konne Auch der Bischof Joseph Adam von Arco bestatigte am 21 August 1788 seinen Vorschlag zur Exekration der Wallfahrtskirche und erteilte am selben Tag die dazu notige Verfugung an den Gratweiner Pfarrer Abundus Kuntschak Am 29 Oktober 1788 entweihte der Landdechant Gritzner schliesslich die Kirche und entfernte den Altarstein vom Gnadenaltar sowie die Reliquien aus dem Annaaltar Die Reliquien von den anderen Altaren konnten nicht entfernt werden da sie in Marmor gefasst waren und nur durch Demolierung entnommen hatten werden konnen Die nicht vollstandig erfolgte Entweihung stellte sich deshalb spater als kirchenrechtlich ungultig heraus 22 Die Entweihung der Kirche fuhrte zu einem Aufruhr in der Bevolkerung welche sich auch gegen den Gratweiner Pfarrer richtete der bereits zwei Tage nach der erfolgten Entweihung dem Konsistorium eine Schilderung der aufgeheizten Stimmung in der Pfarre gab Aufgrund dieser schlechten Stimmung wurde der Strassengeler Lokalkaplan Schleinizer am 3 November 1788 von Bischof Arco beauftragt das Gnadenbild sowie das Wurzelkreuz heimlich aus der Kirche entfernen zu lassen und nach Gratwein zu uberfuhren Da der Abriss der Kirche damit unausweichlich erschien wandte sich die Bevolkerung in einem Majestatsgesuch an den Kaiser Joseph II Am 4 Dezember 1788 brachte die geistliche Kommission fur Innerosterreich eine Stellungnahme beim Kaiser ein in der sie sich fur eine Aufhebung der Lokalkaplanei einsetzte Die Geistliche Hofkommission in Wien wiederum sprach sich in einem Vortrag vom 9 Janner 1789 zwar auch fur eine Aufhebung der Lokalkaplanei aus war aber fur die Erhaltung der Kirche welche ihrer Meinung nach zu einer Filiale von Gratwein werden sollte Der Kaiser genehmigte daraufhin eine Beratung durch die geistliche Kommission Die Hofkommission schickte am 11 Janner 1789 schliesslich eine Weisung an das Gubernium in Graz in welcher sie das Urteil verkundete dass die Lokalkaplanei aufzulosen sei die Kirche in Strassengel aber zu einer zu Gratwein gehorigen Filialkirche werden solle Dieser Weisung wurde Folge geleistet und die Kirche war dadurch vor dem Abbruch gerettet Im Herbst 1789 sandten die Strassengler ein Schreiben an den Kaiser mit der Bitte die Lokalkaplanei zu erhalten jedoch vergeblich Das ortliche Ordinariat sah die Kirche auch weiterhin als eine dem Stift Rein unterstehende Wallfahrtskirche an Da die erfolgte Entweihung kirchenrechtlich ungultig war musste die Kirche nicht erneut geweiht werden es musste nur eine neue Gottesdienstordnung festgelegt werden Diese wurde schliesslich am 26 Februar 1789 vom Bischof genehmigt 23 Das Gnadenbild und das Wurzelkreuz verblieben aber noch bei der Pfarre Gratwein Zumindest das Gnadenbild wurde nach mehreren Ansuchen der Bevolkerung an den Bischof Arco gegen den Willen des Gratweiner Pfarrers am 9 April 1789 zuruckgebracht Das Wurzelkreuz wurde schliesslich Anfang November des Jahres 1827 nach Strassengel verbracht 24 Versuche der pfarrlichen Eigenstandigkeit und Schaffung der Expositur Bearbeiten nbsp Ansichtskarte von Strassengel von Bruck amp Sohn 1903 Anlasslich des im Jahr 1858 gefeierten 700 jahrigen Bestehens des Wallfahrtsortes wurde der Kirche von Papst Pius IX ein vollkommener Ablass gewahrt Dadurch besuchten allein zwischen dem Ostersonntag und dem Allerheiligenfest des Jahres 1858 etwa 85 600 Personen die Kirche um sich ihre Sundenstrafen vergeben zu lassen 24 Als sich im Jahr 1909 Judendorf Strassengel als selbststandige Gemeinde von Gratwein losloste wurden auch Stimmen in der Bevolkerung laut welche die Erhebung von Strassengel zu einer eigenstandigen Pfarre forderten Dieser Bewegung gehorten mehrere einflussreiche Personen an wie beispielsweise Karl Feiler der Besitzer des ortlichen Kurhauses So gelang es den Strassenglern zumindest die Anlage eines eigenen Friedhofes zu erwirken der am 30 April 1922 vom Reiner Abt Eugen Amreich geweiht wurde Der damalige Gratweiner Pfarrer Ernst Kortschak forderte daraufhin dass der Friedhof der Zugehorigkeit seiner Pfarre zu unterstellen sei was das Stift Rein ablehnte da er sich im Klosterbesitz befand Beim Ordinariat wurde 1951 die erneute Errichtung einer Stationskaplanei in Strassengel versucht welche jedoch am Widerstand des Gratweiner Pfarrers Meinrad Maurer scheiterte 25 Ernst Kortschak der ehemalige Abt und Pfarrer von Gratwein stellte nachdem er als Missar nach Strassengel gekommen war und entgegen seinen fruheren Ansichten am 9 Janner 1956 einen Antrag darauf kirchliche Feierlichkeiten in der Wallfahrtskirche begehen zu durfen Sein Antrag wurde gewahrt und es wurden bereits im selben Jahr erstmals offiziell die Osterfeierlichkeiten begangen In den folgenden Jahren wurde die Eigenstandigkeit weiter ausgebaut So wurde am 23 Juni 1963 erstmals eine Erstkommunion abgehalten und am 1 Mai 1969 wurde mit Dionys Pils auch ein Missar und Aushilfsseelsorger mit dem Recht Trauungen in der Kirche durchzufuhren nach Strassengel geschickt Am 23 Marz 1969 wurde erstmals ein Pfarrgemeinderat gewahlt Nach der Ubernahme des Stiftes Rein am 8 Juli 1971 durch den als Prior Administrator gewahlten Paulus Rappold forderte die Strassengler Bevolkerung erneut die Schaffung einer eigenstandigen Pfarre Das Stift lehnte diese Forderung ab da die Wallfahrtskirche sich im Stiftsbesitz befinde und es notwendig ware diese zur Pfarrgrundung an die Diozese Graz Seckau abzutreten Stattdessen wurde die Schaffung einer Pfarrexpositur mit eigener Matrikenfuhrung genehmigt Am 30 Dezember 1971 wurde schliesslich die mit 1 Janner 1972 rechtswirksame Errichtung der romisch katholischen Expositur Maria Strassengel in Judendorf Strassengel durch den Bischof Johann Weber bekanntgegeben Am 1 Juli 1984 wurde dann schliesslich auch die genaue Pfarrgrenze zu Gratwein festgelegt 26 Architektur und Ausstattung Bearbeiten nbsp Grundriss der WallfahrtskircheAussenarchitektur nbsp Blick auf die Nordseite der Kirche mit der gestaffelten Chorpartie dem nordostlichen Kirchturm der Sakristei der Annakapelle sowie dem Glockenturm von links nach rechts nbsp Blick auf die Nord und Westseite der Kirche mit der Sakristei dem dahinter aufragenden nordostlichen Kirchturm der Annakapelle dem Glockenturm sowie dem Treppenturm und der Fensterrose uber dem Portal an der Westseite von links nach rechts Vor der Kirche befindet sich das Benefiziatenhaus nbsp Blick auf die Sudseite der Kirche mit der rautenformigen Fensterrose und den Spitzbogenfenstern Links der Kirche befindet sich das Benefiziatenhaus rechts der Pfarrhof nbsp Das Westportal der Kirche nbsp Die Darstellung der Verkundigung des Herrn am Tympanon uber dem Westportal nbsp Die Fensterrose uber dem Westportal nbsp Das Sudportal der Kirche nbsp Die Darstellung der Beweinung Christi am Tympanon uber dem Sudportal nbsp Die Darstellung des sich verletzenden Pelikans auf der Kreuzblume uber dem Sudportal nbsp Der Turflugel des Sudportales mit dem Relief des Mariennamens Die dreischiffige hochgotische Hallenkirche hat zart gestreckte Proportionen sowie einen annahernd rechteckigen 27 Grundriss und ist nach Sudosten 3 ausgerichtet 28 Der Innenraum der Kirche ist in drei Kirchenschiffe ein breiteres funfjochiges Mittelschiff sowie zwei schmalere vierjochige Seitenschiffe unterteilt Das 13 8 Meter 27 hohe und 28 Meter 27 lange Mittelschiff ist gegenuber den 23 7 Meter 27 langen Seitenschiffen etwas uberhoht Insgesamt hat die Kirche einen 12 6 Meter 27 breiten Innenraum dabei ist das Mittelschiff etwa 1 5 mal 6 so breit wie eines der Seitenschiffe An die Kirchenschiffe ist jeweils ein Chor mit Funfachtelschluss angebaut was zu einer gestaffelten Chorpartie fuhrt Der Dachstuhl uber den Gewolben hat eine Hohe von 13 8 Meter 27 Ungewohnlich ist die asymmetrische Anordnung der beiden unterschiedlich hohen Kirchturme die beide an der nordlichen Seite des Langhauses aufsteigen Der grossere 48 Meter hohe Kirchturm hat einen achteckigen Grundriss und erhebt sich dreistockig insgesamt 33 5 Meter uber die Dachtraufe des nordostlichen Chores Der kleinere Turm im Nordwesten befindet sich uber der Doppelkapelle und dient als Glockenturm 8 Aussenarchitektur Bearbeiten Die Aussenfassade wird auf drei Seiten von insgesamt 14 29 mehrfach abgetreppten Strebepfeilern gestutzt die in abschliessenden Dreiecksgiebelchen enden Bis in das 19 Jahrhundert hinein waren diese Strebepfeiler mit steinernen Kreuzblumen geschmuckt Die drei gestaffelten Apsiden auf der Chorseite haben einen polygonal endenden Schluss Unter den Sohlbanken der Fenster befindet sich ein verkropftes Gesims und an den Sockeln ein weiteres einfach gestaltetes Kaffgesims 30 Am westlichen Teil der nordlichen Wand befindet sich ein gotischer Treppenturm mit achteckigem Grundriss in dem eine steinerne Wendeltreppe zur Empore und dem Dachstuhl fuhrt 8 31 Die sudliche Wand wird durch grosse Spitzbogenfenster durchbrochen wahrend sich an der Chorseite schmale Fensteroffnungen befinden Eingeschnitten im Joch uber dem Emporengeschoss befindet sich ein auf eine Spitze gestelltes viereckiges Masswerkfenster An der ansonsten glatten und schmucklosen westlichen Fassade befindet sich auch eine weitgespannte runde Fensterrose 31 Kirchenportale Bearbeiten Die Kirche kann im Westen und Suden durch jeweils ein reich mit Fialen Krabben und Kreuzblumen profiliertes Spitzbogenportal betreten werden Uber den beiden Portalen befindet sich je ein gegen Ende des 14 Jahrhunderts aus Sandstein gefertigtes Tympanon 30 Diese Tympana zahlen durch ihre Darstellungen und Symbolik zu den bedeutendsten Reliefarbeiten Osterreichs aus dieser Zeit und wurden beide vom selben unbekannten Kunstler geschaffen der den Notnamen Meister des Verkundigungsreliefs tragt 31 Bei Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1981 bis 1985 wurde festgestellt dass die beiden Reliefs fruher zumindest teilweise bemalt waren so fand man am Gewand der Engelsfigur des Verkundigungsreliefs Reste von Bleiweiss 6 Das westliche Portal hat einen dreieckigen und mit Masswerk verzierten Wimperg und das 120 32 Zentimeter breite sowie 70 32 Zentimeter hohe Tympanon zeigt ein Relief der Verkundigung des Herrn 30 Maria wird in diesem Relief in einem mit Betpult Bucherkasten Vase sowie einem von Fialen eingerahmten Kielbogen angedeuteten Raum vor dem Erzengel Gabriel kniend dargestellt Der Erzengel wiederum hat ungewohnlich grosse Flugel welche den linken Teil des Reliefs ausfullen Sein rechter Fuss ragt uber den Rahmen des Reliefs hinaus was sein unmittelbares Erscheinen vor Maria darstellen soll 32 Der Kopf des Engels wurde vermutlich im 19 Jahrhundert erganzt 6 Gabriel und Maria und damit auch die beiden Halften des Reliefs sind durch ein S formiges Spruchband miteinander verbunden Im Bucherkasten befinden sich sieben Bucher welche Maria sowohl als Meisterin der sieben freien Kunste ausweisen aber auch darauf hinweisen sollen dass sie alle sieben Gaben des Heiligen Geistes besitzt In der Vase befindet sich eine Lilie welche genauso wie das Tuch auf dem Betpult ein Symbol fur die Reinheit der Jungfrau Maria ist Vor Maria befindet sich ein aufgeschlagenes Buch ein Psalter Maria selbst tragt eine Krone welche sie als die konigliche Braut ausweist Uber Gabriel und Maria befindet sich eine Darstellung Gottvaters von dessen Mund der als Taube dargestellte Heilige Geist aber auch das Jesuskind zu Maria herabgesendet werden Dies ist eine bildliche Darstellung der biblischen Worte und das Wort ist Fleisch geworden aus dem Evangelium nach Johannes 31 Der untere Rand des Tympanons wird durch ein mit Blendmasswerk aus abwechselnd sich in einem Kreis oder einem auf den Ecken stehenden Viereck befindlichen Vierpassen gefullten Fries abgeschlossen 6 Das Relief des 160 Zentimeter breiten und 100 Zentimeter hohen 32 Tympanons am Sudportal zeigt die Beweinung Christi nach der Kreuzabnahme Der Meister des Verkundigungsreliefs hat hier die Darstellung der Beweinung mit dem aus der Marienklage bekannten Andachtsbild verknupft Die auf einer Bank vor dem Hintergrund eines gegabelten Astkreuzes mit daran an einem sich einwindenen Schriftband angebrachten Schriftzug I N R I sitzende Maria druckt den Korper des toten Jesus an sich Der kniende Josef von Arimathaa reinigt die Fusse des Leichnams mit einem Tuch Das Astkreuz ist ein Symbol fur den Lebensbaum und war im 13 6 und 14 6 Jahrhundert ein beliebtes Motiv Unter dem Leichnam Jesu befindet sich als Sinnbild fur Golgota ein Totenschadel sowie mehrere Knochen 32 Unter den Armen des Kreuzes stehen der Evangelist Johannes sowie Maria Magdalena und Salome Uber den Klagenden schweben drei Engel von denen der linke sein Gesicht weinend mit den Armeln seines Gewandes verhullt wahrend der rechte ein offenes Buch als Symbol fur die Erfullung der Heiligen Schrift einen Rauchbehalter als Symbol fur das Gebet und das Opfer in den Handen halten 32 Der mittlere Engel trug ursprunglich auch einen Gegenstand in den Handen es ist aber aufgrund einer Beschadigung nicht mehr erkennbar um welchen Gegenstand es sich handelte 6 Die Kreuzblume uber dem Tympanon tragt die vollplastische Figur eines Pelikans der sich mit seinem Schnabel an der Brust verletzt um mit seinem Blut seine drei toten Jungen wiederzubeleben Diese Figur stammt aus dem Physiologus und ist ein Symbol fur den Opfertod und die Auferstehung Jesu 31 Der barocke Turflugel des Sudportales stammt aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts und ist mit dem Namen Mariens reliefiert 30 33 Kirchturme Bearbeiten Nordostlicher Kirchturm nbsp Der vermutlich 1366 fertiggestellte hochgotische Kirchturm der uber den Nordostchor aufragt nbsp Der Helm des nordostlichen Kirchturmes nbsp Die von Osten aus gezahlt zweite Sichtseite im zweiten Turmgeschoss Die oberen Kopfe stellen den Herzog Rudolf IV und dessen Frau Katharina von Luxemburg der sich darunter befindliche Kopf wahrscheinlich den heiligen Morandus dar nbsp Das Wappenschild an der von Osten aus gezahlt ersten Sichtseite des zweiten Turmgeschosses zeigt den steirischen Panther nbsp Eine der Engelsfiguren und einer der Wasserspeier am Kirchturm Der hochgotische achteckige und dreistockige Kirchturm wurde vermutlich 1366 fertiggestellt und befindet sich uber dem nordostlichen Chor Die von der Wiener Bauhutte geschaffenen Turme wie etwa der Sudturm des Wiener Stephansdoms und der Dachreiter uber dem Chor der Kartause Gaming aber vermutlich auch der des Freiburger Munsters dienten als Vorbild fur die Gestaltung dieses Kirchturmes Dieser mit Werksteinen aus grobkornigen Kalktuff erbaute Turm zeichnet sich vor allem durch seinen durchbrochenen und mit Krabben geschmuckten Helm aus Stein sowie seine an Symbolik reiche Verzierung als sowohl bautechnisch als auch kunstlerisch beeindruckend aus Er misst vom Boden bis zur Turmspitze 48 Meter und ragt 33 5 Meter uber die Dachtraufe auf An der Turmspitze befindet sich eine 3 Meter hohe Kreuzblume die zwischen 1868 und 1870 gefertigt wurde Die Fassade des Turmes wird an den Kanten durch runde und eckige Pfeilervorlagen gegliedert und durch Traufgesimse in drei Geschosse unterteilt Ein Grossteil der Verzierungen des Turmes wurden ursprunglich aus Leithakalkstein gefertigt und wurden teilweise wahrend Restaurierungsarbeiten im 19 und 20 Jahrhundert durch Anfertigungen aus hellem Sandstein und Mannersdorfer Kalkstein erganzt 6 Die Wande des ersten Turmgeschosses weisen spitzbogige gotische 30 Blendarkaden mit einem Dreipassmasswerk auf und werden an den Ecken von Pfeilern eingefasst Die Pfeiler an der nordostlichen Ecke werden dabei von drei Konsolen in der Gestalt von Kopfen gestutzt Diese Kopfe stellen einen Mann mit geoffnetem Mund vermutlich einen Bau oder Werkmeister und eine altere Frau mit Haube sowie eine junge Frau die einen mit einem Kreuz versehenen Stirnreif tragt dar Die beiden Frauen konnten als allegorische Darstellungen der Synagoge und Ecclesia also des Alten und des Neuen Bundes gedeutet werden 34 Eine Schulterbuste eines Mannes welche als Wasserspeier diente ist nicht mehr erhalten 35 Das zweite Turmgeschoss ist zweifach gestuft 30 und wird durch dreischichtig gestaffelte Blendarkaden gegliedert welche an den sechs Sichtseiten auf je drei kopfformigen Konsolen ruhen welche die Stifter und Bauherren der Kirche darstellen Die Konsolenkopfe an der ostlichsten und dem Hauptchor zugewandten Sichtseite zeigen im oberen Bereich einen bartigen Mann mit Markgrafenhut vermutlich eine Darstellung des Begrunders des Wallfahrtsortes Ottokar III und eine Frau bei der es sich wahrscheinlich um Ottokars Frau Kunigunde von Vohburg handelt Darunter befindet sich eine Konsole in Form eines Monchskopfes bei dem es sich vermutlich um den Reiner Abt Gerlach den Erbauer der ersten Kapelle an diesem Ort handelt Am Fuss der Blendarkaden befindet sich ein schrag liegendes Wappenschild mit einer Darstellung des steirischen Panthers oder des Wappens der Traungauer Die nordlich anschliessende zweite Sichtseite zeigt im oberen Teil einen mannlichen Kopf mit offenem Helmvisier und eine Frau mit einer Kruselerhaube wobei es sich vermutlich um den Erzherzog Rudolf IV der als grosser Stifter fur den Kirchenbau auftrat und dessen Frau Katharina von Luxemburg handelt Unter den beiden Kopfen befindet sich ein weiterer Mann mit einem Stirnreif bei dem es sich um den heiligen Morandus den Patron der Habsburger handeln konnte Der Wappenschild am Fuss der Seite zeigt das Bindenschild und tragt einen mit Blattkrone Pfauenstoss sowie Sendelbinde verzierten Stechhelm An der dritten Sichtseite findet man zwei Monchskopfe wahrscheinlich die Reiner Abte Hertwig von Emerberg und Seifried von Waldstein und einen darunter liegenden Lowenkopf Auch der reliefierte Buchstabe R am Wappenschild weist auf das Stift Rein oder den Herzog Rudolf IV 6 hin Die zwei Monchskopfe an der vierten Sichtseite stellen vermutlich die beiden Bruder Johannes und Marcus Zeyricker dar welche einen wesentlichen Beitrag zum Bau der Kirche leisteten und als Professen zum Stift Rein gehorten Darunter befindet sich ein Hundekopf Die zwei oberen Kopfe an der funften Sichtseite stellen entweder zwei Monche oder beim Bau der Kirche tatige Steinmetze oder Werkleute dar Der untere Kopf zeigt ein Tier mit Hauern Die sechste und nordlichste Sichtseite weist auch zwei mannliche und einen weiblichen Konsolenkopf auf diese werden jedoch durch die barocken Kirchenanbauten verdeckt 34 Das dritte Turmgeschoss weist auf allen Seiten hohe zweibahnige Spitzbogenfenster auf Auf allen Seiten erhebt sich uber den Fenstern je eine mit Masswerk und Krabben 30 verzierte und in einer Kreuzblume endende Wimperge Zwischen den einzelnen Wimpergen erheben sich Rundsaulen welche auf ihren Blattkapitellen insgesamt acht aus Stein gefertigte lebensgrosse Figuren der heiligen Maria sowie der sieben Engel aus der Offenbarung des Johannes tragen Vier der Statuen sind von den Bildhauern H Schaggl und R Wendler angefertigte Kopien wahrend die Originale sich in der Friedrichskapelle befinden Uber dem dritten Turmgeschoss erhebt sich der 17 Meter hohe Steinhelm mit achteckigem Grundriss der von Masswerk durchbrochen ist und mit Krabben besetzte Stege hat 8 An den acht unteren Ecken befindet sich je ein nach Tieren geformter Wasserspeier wobei im Rahmen der in den Jahren 1962 1963 erfolgten Turmrestaurierung funf dieser Wasserspeier durch neu angefertigte und frei gestaltete Figuren ersetzt wurden Sechs dieser Wasserspeier stellen Hunde oder Lowen dar wahrend einer einen geflugelten Drachen sowie einen Fisch wahrscheinlich in Anlehnung an das Wappentier von Johanna von Pfirt der Mutter von Herzog Rudolf IV darstellt 34 Der nordwestliche Kirchturm erhebt sich mit drei Geschossen uber der Friedrichskapelle Er wurde 1455 im Auftrag des Reiner Abtes Hermann Molitor als Glockenturm errichtet und 1828 erhoht Er hat einen mit Schiefer gedeckten Spitzhelm und beherbergt vier Glocken 31 Diese Glocken stammen aus dem 14 Jahrhundert sowie den Jahren 1681 und 1988 8 Innenarchitektur Bearbeiten nbsp Der Innenraum mit Blick auf den Hochaltar nbsp Blick auf das Gewolbe im Chorbereich Der Kircheninnenraum ist dreischiffig Das Kreuzrippengewolbe des Mittelschiffes hat mit Birnstaben profilierte Kreuzrippen sowie runde Schlusssteine und ruht auf acht paarweise angeordneten 9 12 Meter 27 hohen kantonierten Pfeilern Die Seitenschiffe sind ebenfalls kreuzrippengewolbt wobei hier das Gewolbe auf hochsitzenden Konsolen und in den Choren auf Runddiensten aufsetzt Durch verstarkte Scheidbogen wird im Innenraum die Trennung der Kirchenschiffe zusatzlich betont Entlang der beiden Langhauswande verlaufen rundbogige Arkadenreihen welche die ehemaligen vierteiligen Sitznischen fur die Monche mit einem romanisierenden Bogenfries betonen Im Hauptchor befindet sich eine Lavabonische Durch zwei und dreibahnige Spitzbogenfenster mit Masswerk an der ostlichen und sudlichen Wand gelangt Licht in das Innere des Kirchengebaudes Im Zuge von Restaurierungsarbeiten wurden an der nordlichen Wand auf Hohe des dritten und vierten Joches zwei Fensterlaibungen freigelegt wobei die westlichere noch das originale Masswerk sowie einen erganzten Pfosten aufweist Uber der Empore befindet sich eine achtteilige runde Fensterrose und auch im westlichen Joch der sudlichen Mauer kann man eine weitere kleinere rautenformige Fensterrose finden 28 30 27 Die Kapitelle der Pfeiler sind mit verschiedenen Blattmustern verziert Die reliefierten Schlusssteine der Gewolbe sowie auch die insgesamt zehn 6 Wandkonsolen im Kircheninnenraum sind ebenfalls mit Blattmustern wie etwa Efeu und Feigenblattern sowie Weinlaub umgeben Der Schlussstein uber dem Hauptaltar zeigt zudem eine Darstellung des sich selbst verletzenden Pelikans als Symbol fur die Karitas wahrend der Schlussstein des darauf folgenden Joches einen von Laubwerk eingerahmten Kopf zeigt Im Nordchor findet man am Schlussstein eine Blattmaske und der Schlussstein im Sudchor zeigt die Kronung Mariens durch Jesus Einige der Schlusssteine in den Seitenschiffen zeigen wie auch die drei 6 Konsolen im Hauptchor und im sudlichen Seitenschiff von Laubwerk eingerahmte menschliche Gesichter So stellt einer der Kopfe am Kapitell des nordwestlichen Wanddienstes unter der Empore das von einem Schleier bedeckte Haupt Mariens dar und der Kopf eines alten Mannes mit Glatze am selben Kapitell war vermutlich einer der Bau oder Werkmeister des Kirchenbaues Die Konsolen in den Seitenschiffen zeigen die vier Evangelistensymbole So findet man an der sudlichen Wand Darstellungen eines geflugelten Menschen mit Spruchband fur Matthaus sowie eines Adlers fur Johannes wahrend an der nordlichen Wand die stark beschadigte 6 Darstellung eines geflugelten Stieres als Symbol fur Lukas sowie ein geflugelter Lowe als Symbol fur Markus zu sehen sind Die mittlere Konsole der sudlichen Wand zeigt einen aus Blattern geformten Kopf wahrend man an der westlichen Konsole der Nordwand die Darstellung von zwei 6 Hirschen findet die eine Schlange toten Im uber der Orgel gelegenen Gewolbe findet man eine Tafel mit Inschrift die auf die von Abt Georg Freyseisen im Jahr 1599 durchgefuhrten Renovierungsarbeiten hinweist 30 27 Die hochgotische Empore befindet sich im westlichen Teil der Kirche und verdankt ihre Form vermutlich Kaiser Friedrich III der sie wahrscheinlich im Jahr 1455 zusammen mit einem Kapellenanbau als eine Art Herrschaftsempore errichten liess Die Empore ruht auf einem gotischen 30 Gratgewolbe und die beiden Bundelpfeiler der umlaufenden Arkadenreihen das Langhauses welche die Empore beruhren sind massiv verstarkt Zur Empore gelangt man uber ein profiliertes Flachbogenportal 27 Uber der Empore befindet sich eine achtteilige runde Fensterrose 30 Kirchenfenster Bearbeiten nbsp Der Hochaltar und die Fenster des HauptchoresDie Glasgemalde der Fenster an der Sudseite und in der Chorpartie zahlen zum grossten zusammenhangenden Bestand an mittelalterlichen Glasmalereien in der Steiermark Insgesamt sind 147 aus dem 14 Jahrhundert stammende Glasscheiben erhalten geblieben weitere 25 befinden sich in Museen unter anderem im Victoria and Albert Museum in London Die Glasgemalde im restlichen Langhaus sowie an der Fensterrose uber der Empore wurden im Zuge von Restaurierungsarbeiten in den Jahren 1884 1885 durch neue von der Tiroler Glasmalerei und Mosaik Anstalt geschaffene Scheiben ersetzt Wahrend dieser Restaurierungsarbeiten wurden vermutlich auch zumindest zwei der Glasscheiben verkauft und gelangten so in den Besitz des Victora und Albert Museums 36 37 Die Tiroler Glaswerkstatte zeichnet auch fur die heute vorhandene ikonografische Anordnung der Scheiben in den Kirchenfenstern verantwortlich Die mittelalterlichen Scheiben wurden von einem aus Wien stammenden Hauptmeister genannten Glasmaler und seiner hier vermutlich etablierten lokalen Werkstatte gefertigt Bekannt sind auch noch der Meister B der die Verglasung des Hauptchores beendete sowie ein Meister C der die Nebenchore verglaste Der Stil der Glasmalereien wurzelt unter anderem im Stil der Chorverglasungen des Wiener Stephansdoms sowie der Kirche Maria am Gestade Zwischen 1972 und 1978 wurden alle Scheiben in den Werkstatten des Bundesdenkmalamtes restauriert und die Fenster mit einer Aussenschutzverglasung versehen 38 Die Scheiben der Fenster des Hauptchores stammen teilweise aus dem 14 und teilweise aus dem 19 Jahrhundert Das mittlere Fenster auch Achsenfenster genannt zeigt Darstellungen der Passion und der Auferstehung wahrend das nordliche Hauptchorfenster mit Ortolf II von Teufenbach und Kunigunde von Galler das Stifterehepaar sowie den Sundenfall und Szenen aus dem Leben Jesu zeigt Am sudlichen Hauptchorfenster findet man Darstellungen der Evangelisten sowie des Jungsten Gerichtes Das Achsenfenster des Nordchores wird aufgrund seiner Darstellungen der Apostel auch Apostelfenster genannt und das nordliche Fenster auch als Nothelferfenster bekannt zeigt Darstellungen der Vierzehn Nothelfer Sowohl das Achsenfenster als auch das sudliche Fenster des Sudchores zeigen Szenen aus dem Leben der Eltern von Maria sowie aus Marias Leben und der Jugend von Jesus Die Fenster im Langhaus zeigen das Haupt Christi einen Blutenstangel des Auge der Vorsehung trauernde Engel sowie vermutlich eine Darstellung der betenden Elisabeth von Thuringen Die aus dem 19 Jahrhundert stammende Verglasung der Fensterrose an der Westwand uber der Empore zeigt Maria mit dem Jesuskind die von vier Cherubskopfen umgeben ist Die Fensterrose an der sudlichen Mauer des Langhauses zeigt einen Schmerzensmann der als Weltenrichter auftritt und um den sich mehrere aus ihren Grabern auferstandene Menschen sammeln Weiters findet man eine Darstellung der Heiligen Drei Konige mit Maria und Joseph mitsamt Jesuskind und eine bekronte Halbfigur in dieser Fensterrose 38 Ausstattung Bearbeiten Ausstattung nbsp Das Gnadenbild der Maria im Ahrenkleid am Hochaltar nbsp Der Sebastiansaltar der linke der beiden Seitenaltare nbsp Der Nepomukaltar der rechte der beiden Seitenaltare nbsp Die Jakob Payer zugeschriebene Kanzel nbsp Der Altar in der Annakapelle nbsp Das die Heilige Sippe darstellende Deckenfresko in der Annakapelle nbsp Das Auferstehungsfresko am Zugang zur Schmerzhaften Muttergottes Kapelle nbsp Der Altar in der Schmerzhaften Muttergottes Kapelle Der neugotische Hochaltar wurde 1884 39 1885 8 nach einem Entwurf von Robert Mikovics von der Grazer Steinmetzanstalt Grein 9 aus weissem Marmor geschaffen und ersetzte den vorherigen spatbarocken Altar der bereits um 1782 9 im Zuge der josephinischen Reformen abgebrochen und vermutlich zu Brennholz verarbeitet worden war Er tragt das spatgotische Gnadenbild der Maria im Ahrenkleid welches im Original von einem steirischen Meister um 1420 39 oder 1430 8 gemalt wurde Das Gnadenbild zeigt die heilige Maria die in einem blauen uberlangen und mit goldenen Kornahren verzierten Armelkleid mit Zackenkragen auf einer blumigen Wiese vor einem Sternenhimmel steht Ein hochliegender Gurtel umschliesst den Korper Mariens und das lange senkrecht nach unten hangende Gurtelband endet in einem kleinen goldenen Kreuz Maria selbst ist als zartes Madchen mit langen blonden und offenen Haaren dargestellt und ihr von einem goldenen Heiligenschein umgebener Kopf zeigt kindliche Zuge Sie hat ihre Hande vor der Brust gefaltet 40 Das Originalgemalde wurde 1976 gestohlen und gilt seither als verschollen daher wurde das Bild im Jahr 1978 durch eine moderne von Gottfried Johannes Hofler 41 geschaffene Kopie ersetzt Das der Legende nach 1255 vor der Kirche aufgefundene Wurzelkreuz wurde ursprunglich ebenfalls am Hochaltar ausgestellt befindet sich aber nachdem es 1976 ebenfalls gestohlen und kurze Zeit spater wiedergefunden wurde in einem Reliquiar aus dem 19 Jahrhundert in sicherer Verwahrung ausserhalb des Kirchenraumes Es ist 18 5 Zentimeter hoch und zeigt den gekreuzigten Jesus wobei pflanzenphysiologische Untersuchungen zeigten dass das Gnadenbild aus den Wurzelfasern eines Baumes gebildet wurde und nicht mit dem Schnitzmesser bearbeitet worden ist 42 Die beiden ebenfalls von Mikovics entworfenen neugotischen Seitenaltare stehen auf barocken Holzmensen und ersetzen die alten spatbarocken Seitenaltare behielten aber deren Altarblatter Der Seitenaltar links des Hochaltares steht im Nordchor und tragt ein Gemalde mit einer Darstellung des heiligen Sebastian der von der heiligen Irene nach seiner Durchpfeilung gesund gepflegt wird Das Bild des rechten sich im Sudchor befindlichen Seitenaltares zeigt den heiligen Johannes Nepomuk im Gebet vor der Muttergottes von Altbunzlau Beide Olgemalde lassen sich auf das Jahr 1781 datieren und wurden von Martin Johann Schmidt auch bekannt als Kremser Schmidt gemalt 8 39 Die aus den Jahren 1779 1781 stammende Kanzel ist im Stil des Rokokos gestaltet und wird Jakob Payer zugeschrieben Am Schalldeckel befinden sich Engelsfiguren die eine Nachbildung des Wurzelkreuzes halten Die Kirchenbanke haben geschnitzte Wangen und stammen aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Die an den Wanden hangenden 14 spatbarocken Kreuzwegbilder wurden 1775 gemalt und stammen ursprunglich aus der Pfarrkirche Kumitz von der sie 1979 hierher gebracht wurden Der Volksaltar sowie der Ambo wurden 1988 nach Entwurfen von Jorg Uitz aus weissem Thassos Marmor gefertigt und stehen am ehemaligen Standort des zwischen 1703 und 1707 aufgestellten und um 1782 abgebrochenen Gnadenaltares 39 Der neugotische marmorne Taufstein wurde nach einem Entwurf von Robert Mikovics gefertigt und trug bis 2021 eine geschnitzte Figur des heiligen Johannes des Taufers die ursprunglich aus dem Stift Rein stammt Im Jahr 2021 wurde das Taufbecken von den beiden Kunstlern Christa Huber Winter und Edgar Huber neugestaltet Die bronzene Taufschale zeigt auf der Innenseite ein Relief der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Taufer Johannes giesst mit seiner blossen Hand Wasser auf den Kopf Jesu der die Taufe mit offenen Handen empfangt Uber der Szene befindet sich die strahlende Sonne Die Taufschale kann mittels zwei ebenfalls aus Bronze gefertigte Griffen aus dem Taufbecken gehoben werden Diese Griffe sind mit Symbolen fur Sonne Mond und Sterne verziert Die Schale wird von einem ebenfalls bronzenen mit wellenartigen Verzierungen versehenen Platte umrahmt die sich in das Taufbecken eingelassen wurde Der kegelformige Deckelaufsatz ist aus Kupfer und tragt eine schlanke Bronzefigur Johannes des Taufers 43 Die vier Kronleuchter im Innenraum der Kirche stammen vom Ende des 18 Jahrhunderts 8 33 Kapellen und Kapellenausstattung Bearbeiten An der westlichen Ecke der nordlichen Wand befindet sich eine 1455 erbaute Doppelkapelle Die Schmerzhafte Muttergottes Kapelle die untere der beiden Kapellen wird von einem Tonnengewolbe uberspannt und ist durch einen Bogendurchgang mit dem Kircheninnenraum verbunden Durch eine schmale Fensteroffnung tritt Licht in die Kapelle Die Friedrichskapelle liegt uber der Schmerzhafte Muttergottes Kapelle und kann uber die Empore erreicht werden Diese gerade geschlossene Kapelle ist zweijochig und ihr Vierkantkreuzrippengewolbe ruht auf Konsolen Die Schlusssteine des Gewolbes zeigen das Wappen von Stift Rein sowie einen Doppeladler Die Lavabonische der Kapelle hat einen Nonnenschluss Die Kapelle hat zwei Spitzbogenfenster sowie ein Dreipass Ochensenauge 44 Ostlich an diese Doppelkapelle schliesst die um 1723 erbaute Annakapelle an Diese Kapelle mit rechteckigem Grundriss hat einen Dreiachtelschluss mit einem ovalen Fenster und ihr kuppeliges Gewolbe verfugt uber eine Laterne Sie offnet sich uber eine Korbbogenarkade zum Langhaus hin 7 Im Nordostteil der Kirche befindet sich der zweigeschossige Zubau der zweijochigen barocken und mit einem Stichkappentonnengewolbe uberspannten Sakristei mit dem daruberliegenden Oratorium Durch ein Stuckmarmorportal gelangt man vom Langhaus in die Sakristei Durch rechteckige und mit spatbarocken Gittern aus Schmiedeeisen versehene Fenster gelangt Licht in den Sakristeiraum Im Raum befinden befindet sich ein muschelformiges Marmorlavabo und die Stuckprofile des Gewolbes stammen aus der Bauzeit des Raumes Durch eine Stiege gelangt man in das daruberliegende flach gedeckte Oratorium Zwei Fenster im Oratorium offnen sich zur Annakapelle und zwei Offnungen zum Langhaus bildeten fruher eine Empore welche aber im Zuge der Freilegung der gotischen Fenstergewande im Langhaus vermauert wurden 8 33 Die Schmerzhafte Muttergottes Kapelle entstand vermutlich im 17 Jahrhundert durch die Umgestaltung einer ehemaligen Sakristei Die Kapelle weist Elemente eines Heiligen Grabes auf so wurde bei der im Jahr 1977 erfolgten Innenrestaurierung ein um 1740 1750 gemaltes Auferstehungsfresko am Zugang zur Kapelle freigelegt 2011 wurde es restauriert Das Fresko zeigt die Grabwachter sowie den auferstandenen Jesus mit einer Siegesfahne Der holzerne Mater Dolorosa Altar der Kapelle stammt aus der Zeit um 1760 und tragt ein 1850 und 1971 restauriertes Altarbild einer Pieta Zu beiden Seiten des Altarbildes steht je eine Engelsfigur die fruher einen Weihrauchbehalter hielt und daruber eine Kreuzigungsgruppe Eine in Knorpelwerk gefasste Kartusche tragt die Inschrift 1850 die auf die in diesem Jahr erfolgte Restaurierung des Altares Bezug nimmt Gegenuber dem Altar befindet sich eine neugotische Herz Jesu Statue Die daruber liegende nicht offentlich zugangliche Friedrichskapelle enthalt Reste von Wandmalereien mit Pflanzendarstellungen wie etwa grunen Ranken mit ockerfarbenen Bluten In den Gewolbezwickeln haben sich zehn teilweise fragmentierte Darstellungen von Weihekreuzen erhalten die 1966 restauriert wurden Die spatgotischen Glasmalereien im Ochsenaugenfenster der Kapelle zeigen ein von drei Sternen umrahmtes Dreieck als Symbol fur die Trinitat und die ewige Seligkeit Vier der originalen Turmfiguren die Marienfigur sowie drei Engelsfiguren befinden sich seitdem sie zwischen 1963 und 1966 durch Kopien ersetzt wurden in der Friedrichskapelle Die ornamentalen Glasmalereien der beiden Spitzbogenfenster wurden 1884 1885 von der Tiroler Glasmalerei und Mosaik Anstalt gefertigt 8 44 7 An den Pfeilern am Eingang zur Annakapelle befinden sich zwei Engelsfiguren die je eine Kerze tragen und die Inschriften Bruederschaft 16 und S Anna 67 aufweisen was auf das Jahr 1667 als Baujahr der Kapelle schliessen lasst Der 1723 gefertigte barocke Saulenaltar in der Annakapelle hat eine in den Jahren 1779 bis 1781 im Rokokostil neu gestaltete Mittelnische Die Stuckarbeiten am Altar wurden von Johann Christoph Crassberger durchgefuhrt Auf dem Altar steht eine vermutlich von Jakob Payer geschaffene Gruppe der Anna selbdritt welche von Figuren der Heiligen Josef von Nazaret und Joachim mit Hirtenschippe und zwei Opfertauben umgeben ist Im Tabernakelaufbau der vermutlich wie der dekorative Baldachin auch von Jakob Payer gefertigt wurde befinden sich mit Glas geschutzte Partikel der Reliquien der Heiligen Felicissimus Gangolf Irenaus Marcian Placidus Quirinus Stephanus Theoderich sowie Theresia Das Gewolbe der Kapelle schmuckt ein um 1740 1750 gemaltes und oft Josef Amonte zugeschriebenes Fresko der Heiligen Sippe Der Malstil und die Maltechnik des Freskos unterscheiden sich jedoch von dem Amontes weshalb ein anderer unbekannter Kunstler als Schopfer in Frage kommt der sich aber von Amontes Stil beeinflussen liess Diese Darstellung der Trinubiumslegende also der dreimaligen Heirat der heiligen Anna ist ungewohnlich da diese Legendendarstellung auf dem 1545 bis 1563 tagenden Konzil von Trient verboten wurde An der ostlichen Kapellenwand hangt ein ebenfalls von Amonte um 1752 gemaltes Olgemalde das die Uberbringung des Strassengler Gnadenbildes durch den Markgrafen Ottokar III zeigt An der Westwand befindet sich ein im dritten Viertel des 18 Jahrhunderts aus Holz geschnitzter und verglaster spatbarocker Reliquienschrein In diesem Schrein befinden sich seit dem 12 April 1757 die 1753 aus Rom hierher uberbrachten sterblichen Uberreste eines unbekannten Martyrers dem der Name Bonifatius gegeben wurde Im Volksmund aber auch an einer Inschrift am Schrein werden die Gebeine falschlicherweise als jene des heiligen Bonifatius von Tarsus angesehen Das Kirchengestuhl in der Kapelle ist im Stil des Spatbarock gestaltet und es hangen mehrere vor allem aus dem 19 Jahrhundert stammende Votivbilder an den Wanden 8 45 7 Orgel Bearbeiten nbsp Prospekt der Pfluger Orgel auf der Empore der Wallfahrtskirche Maria Strassengel Foto Orgelland Steiermark Die Orgel auf der Empore wurde 1995 von der Firma Pfluger Orgelbau um etwa 4 Millionen Schilling errichtet und ersetzt die ursprunglich neugotische Orgel mit Kegelladen von Konrad Hopferwieser aus dem Jahr 1902 8 Das Hauptwerk umrahmt das gotische Rundfenster an der Ruckwand der Orgelempore das Ruckpositiv ist in die Brustung der Empore eingefugt Die Orgel verfugt uber drei Manuale und Pedale sowie insgesamt 30 Register Der Spieltisch selbst ist freistehend Die Orgel hat eine mechanische Spiel und Registertraktur und verfugt uber 1868 Orgelpfeifen aus Holz und Metall Das gesamte Gehause der Orgel besteht aus gewachster Eiche und die Spieltraktur wurde aus Eiche und Fichtenholz gefertigt 33 46 Im Rahmen des Festivals Orgelfruhling Steiermark finden dort Konzerte statt 47 I Ruckpositiv C g3Gedackt 8 Prastant 4 Koppelflote 4 Principal 2 Sesquialtera IIScharff IIIRohrschalmey 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Bordun 16 Principal 8 Spitzflote 8 Weidenpfeife 8 Octav 4 Flote 4 Quint 2 2 3 Superoctav 2 Cornett IIIMixtur IVTrompete 8 III Unterwerk schwellbar C g3Copula 8 Rohrflote 4 Waldflote 2 Quint 1 1 3 Regal 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Octavbass 8 Gedacktbass 8 Quintbass 5 1 3 Choralsbass 4 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln I II III II I P II P III PGlocken Bearbeiten Im Glockenturm der Wallfahrtskirche befinden sich vier Glocken Die alteste Glocke stammt aus dem 14 Jahrhundert Alle vier Glocken wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges abgenommen und die mit etwa 35 Kilogramm kleinste und leichteste Glocke die aus dem 15 Jahrhundert stammte wurde eingeschmolzen Die verbliebenen drei Glocken wurden am 14 April 1946 wieder in den Glockenturm verbracht Da eine um 1460 gegossene Glocke beschadigt war wurde am 6 Juni 1988 von der Glockengiesserei Grassmayr in Innsbruck mit Zinnbronze eine neue Angelus Glocke genannte Glocke als Ersatz gegossen Die Angelus Glocke weist reliefartige Darstellungen der Ahrenkleidmadonna und des steirischen Landeswappens sowie ein Marienmonogramm und den Leitspruch Glaube Wille Hoffnung auf Im selben Jahr wurde ausserdem eine weitere Glocke als Ersatz fur die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke aufgehangt Die Weihe der beiden neuen Glocken erfolgte am 11 September 1988 48 Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser cm ca Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Vorgangerinnen Audio1 1681 Adam Rosstauscher 114 48 800 48 f1 4 2 Angelus Glocke 1988 Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 90 48 430 48 a1 um 1460 gegossene Glocke 87 5 cm ca 350 kg 3 14 Jahrhundert 75 48 250 48 h1 2 4 Sterbeglocke 1988 39 48 33 48 c3 im 15 Jahrhundert gegossene Glocke 37 cm ca 35 kg Nutzung BearbeitenWie auch ihre Vorgangerbauten so dient die Kirche nach wie vor als Marienwallfahrtsort Seit dem 20 Jahrhundert ist sie aber keine reine Wallfahrtskirche mehr und es finden neben den Osterfeierlichkeiten auch Hochzeiten und Taufen in ihr statt 26 Daneben dient die Kirche als Veranstaltungsort so ist sie seit Mai 2018 Teil des Orgelfruhlings Steiermark 47 Rezeption Bearbeiten nbsp Eine plastische Darstellung des Wurzelkreuzes am Schalldeckel der Kanzel Rezeption in der Kunst Bearbeiten Der Wallfahrtsort und die Kirche fanden Eingang in zahlreiche Gemalde Gedichte Lieder und Reime Aus dem Jahr 1757 ist der Lobgesang Kommt ihr Engl nach Strassengl uberliefert Vor allem im 19 Jahrhundert wurden auf Strassengel Bezug nehmende Spruche fur die zur Kirche kommenden Wallfahrer auf Postkarten Kerzen Teller sowie verschiedene Arten von Devotionalien gedruckt Bekannt sind vor allem das von einer gewissen Reimmirl stammende und im Jahr 1912 auf Postkarten gedruckte Gedicht sowie die um den Beginn des 20 Jahrhunderts von dem aus Feistritz bei Langenwang stammenden Eugen Graf Aichelburg geschriebene Dichtung 49 Auch in Lieder fand der Wallfahrtsort Eingang So komponierte in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Josef Schmarda das Lied Das Kirchlein am Felsen fur Klavier mit Gesangsbegleitung 50 Bekannt ist auch das vom ortsansassigen Franz Gspurning fur die Steirische Harmonika komponierte Lied Das Kirchlein am Berg von Strassengel 51 Bauforschung Bearbeiten In der Bauforschung fand bisher die architektonische Gestaltung der Kirche vor allem des nordostlichen Kirchturms Beachtung So wurden die Turmplastiken vom Kunsthistoriker Horst Schweigert stilistisch untersucht Es gibt aber auch wissenschaftliche Arbeiten der Kunsthistoriker Lothar Schultes und Ute Chibidziura die sich mit den beiden Tympana uber den Kirchenportalen sowie mit der figurlichen Gestaltung der Kapitelle Wandkonsolen und Schlusssteine im Kircheninneren beschaftigen 6 Legenden und Sagen Bearbeiten Um den Wallfahrtsort Strassengel und damit auch um die Wallfahrtskirche ranken sich vor allem zwei Sagen und Legenden welche sich mit der Grundung und den zwei Gnadenbildern der Kirche befassen Die Grundungslegende besagt dass der Markgraf Ottokar III am Standort der heutigen Kirche eine holzerne Marienkapelle errichten liess und dieser ein Abbild einer vom heiligen Lukas gemalten Darstellung Mariens schenkte Der Markgraf soll das Original dieses Bildes bei seiner Wallfahrt in das Heilige Land im Jerusalemer Tempel gesehen und von einem griechischen Maler eine Kopie anfertigen lassen haben 52 16 Das scheint schon allein deshalb nicht moglich da Ottokar III nie nach Jerusalem pilgerte vermutlich ubergab der Markgraf dem Stift Rein aber eine Ikone die spater ersetzt wurde 13 Das bekannte im Jahr 1976 gestohlene und seither verlorene Mariengnadenbild stammte aber aus dem 14 Jahrhundert und wurde vermutlich zur Einweihung des neuen Kirchenbaues in Auftrag gegeben 53 Die zweite Sage berichtet von der Auffindung des Wurzelkreuzes Die Marienkapelle war von Waldbaumen umgeben Die Rinder und Schafe die in der Nahe einer grossen und machtigen Tanne grasten begannen sich eines Tages seltsam zu benehmen warfen sich vor dem Baum auf die Knie und richteten ihren Blick unter stetigem Bloken auf den Baum Als ihre Hirten nachschauten entdeckten sie dass aus dem Baum neben einem Ast ein Bildnis des gekreuzigten Jesus gewachsen war Die Haare am Kopf waren aus den Wurzelfasern des Baumes gewachsen Die Hirten meldeten ihren Fund an das Stift Rein woraufhin das Kreuz in einer feierlichen Prozession vom Baum gelost und in die Marienkapelle gebracht wurde Die Tanne soll noch bis in das Ende des 18 Jahrhunderts innerhalb des Kirchhofes gestanden haben 52 Kaiser Friedrich III soll im Jahr 1441 den Befehl gegeben haben das Wurzelkreuz nach Wien zu bringen Der papstliche Nuntius verlud das Kreuz fur den Transport in einen von zwolf Ochsen gezogenen Wagen Die Ochsen blieben aber als sie bei der Peggauer Brucke das Gebiet des Stiftes Rein verliessen plotzlich stehen und bewegten sich nicht weiter Als man nachschaute war auch das Wurzelkreuz aus dem Wagen verschwunden und wurde spater in der Kirche von Strassengel wiedergefunden 54 Am fruher dicht bewaldeten Kirchberg soll es laut einer Sage noch vor dem Kirchenbau an Samstagen und an den Abenden vor bedeutenden Frauenfesten zu Lichterscheinungen gekommen sein die mit wohlklingenden Tonen einhergingen 40 Literatur BearbeitenIngo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 134 227 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 547 550 Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 Expositur Maria Strassengel In www katholische kirche steiermark at Abgerufen am 31 Marz 2020 Adrienne Ambrose The Virgin of Strassengel An image of Maria Sola in late medieval devotion ProQuest Dissertations Publishing Berkeley California 2005 ISBN 978 0 542 10203 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche Maria Strassengel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz im Kirchenfuhrer beim Verlag St Peter Salzburg Pfarrverband Gratwein Rein Maria Strassengel Verkundigung des Herrn und Darstellung Mariens im Tempel Zwei ehemalige Glasfenster der Kirche um 1353 im Victoria and Albert MuseumEinzelnachweise Bearbeiten Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 550 a b c Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 154 a b c d e f g h i j k l Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Geschichte und Baugeschichte In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 156 Expositur Maria Strassengel In www katholische kirche steiermark at Abgerufen am 31 Marz 2020 a b c d e f g h i j k l m n o Kristof Viola Studien zur Bauplastik der Wallfahrtskirche Maria Strassengel in der Steiermark PDF 19 MB Abgerufen am 1 August 2020 a b c d Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Die Innenausstattung Kapellen In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 a b c d e f g h i j k l m Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 549 a b c Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 171 Maria Strassengel Warum die Wallfahrtskirche eingerustet ist In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 3 August 2020 abgerufen am 8 August 2020 Bundesdenkmalamt Steiermark unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF Nicht mehr online verfugbar In www bda gv at Archiviert vom Original am 15 Mai 2021 abgerufen am 29 April 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot bda gv at Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 134 a b Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 204 Kurt Woisetschlager amp Peter Krenn Alte steirische Herrlichkeiten 800 Jahre Kunst in der Steiermark Styria Graz 1968 S 21 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 135 136 a b Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 153 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 137 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 138 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 139 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 140 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 142 143 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 144 145 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 146 147 a b Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 148 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 150 a b Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 152 a b c d e f g h i j Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Der Kirchenraum und seine Bauplastik In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 a b Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 547 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 159 a b c d e f g h i j k Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 548 a b c d e f Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Das Kirchengebaude In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 a b c d e f Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 161 a b c d Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Die Innenausstattung Sonstige Einrichtung In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 a b c Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Der Kirchturm und seine Symbolik In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 164 Presentation of Mary in the Temple In Collection of the Victoria and Albert Museum www collections vam ac uk abgerufen am 22 Juli 2020 englisch Annunciation to St Anne In Collection of the Victoria and Albert Museum www collections vam ac uk abgerufen am 22 Juli 2020 englisch a b Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Die Innenausstattung In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 a b c d Verlag St Peter Wallfahrtskirche Maria Strassengel bei Graz Die Innenausstattung Altare In www kirchen fuehrer info Abgerufen am 22 Juli 2020 a b Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 203 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 194 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 209 Christa Huber Winter amp Edgar Huber Wasser Sonne Licht Ein neues Taufbecken schmuckt die Wallfahrtskirche In Pfarrblatt Seelsorgeraum Rein Fruhjahr 2021 S 8 graz seckau at PDF a b Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 175 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 172 Kath Pfarrexpositur Maria Strassengel Hrsg Die Orgel der Wallfahrtskirche Maria Strassengel Verlag St Peter Salzburg 1995 a b Nina Schemmerl Orgelfruhling Festival in der Wallfahrtskirche In meine Woche www meinbezirk at 8 Mai 2018 abgerufen am 31 August 2020 a b c d e f g h i Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 176 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 189 190 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 192 Die Harmonika als wahrer Jungbrunnen In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 4 September 2019 abgerufen am 27 Marz 2020 a b Legenden von Kirchen und Klostern www sagen at abgerufen am 27 Marz 2020 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 158 Ingo Mirsch Marktgemeinde Judendorf Strassengel Die Geschichte Hrsg Marktgemeinde Judendorf Strassengel Judendorf Strassengel 1999 S 208 Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Gratwein Strassengel Annakapelle Sankt Pankrazen Pfarrkirche Gratwein Pfarrkirche Sankt Pankrazen Villa Annenheim Wallfahrtskirche Maria Strassengel Zementofen evang Pfarrkirche Judendorf StrassengelAusfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Gratwein Strassengel 47 113077 15 338808 Koordinaten 47 6 47 1 N 15 20 19 7 O Normdaten Geografikum GND 4452744 5 lobid OGND AKS VIAF 240075180 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 September 2020 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Maria Strassengel amp oldid 236960248