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Katharina von Luxemburg oder Katharina von Bohmen 1342 in Prag 26 April 1395 in Wien begraben im Stephansdom zu Wien war eine Tochter von Kaiser Karl IV aus dem Hause Luxemburg Katharina von Luxemburg Stephansdom Sie war in erster Ehe von 1357 bis 1365 mit dem Habsburger Rudolf IV seit 1358 Herzog von Osterreich verheiratet und dadurch von 1358 bis 1365 Herzogin von Osterreich In zweiter Ehe war sie von 1366 bis 1379 mit dem Wittelsbacher Otto V Markgraf von Brandenburg verheiratet und so von 1366 bis 1373 79 Markgrafin von Brandenburg Beide Ehen blieben kinderlos Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1342 bis 1357 1 2 Herzogin von Osterreich 1358 bis 1365 1 3 Markgrafin von Brandenburg 1366 bis 1373 1 4 Letzte Jahre Tod und Begrabnis 1373 bis 1395 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenKindheit und Jugend 1342 bis 1357 Bearbeiten Katharina kam in der zweiten Jahreshalfte moglicherweise am 19 August des Jahres 1342 nach ihrer Schwester Margarethe 1335 1349 als zweites Kind des damaligen Markgrafen von Mahren Karl von Luxemburg und dessen erster Ehefrau Blanche von Valois einer Tochter von Karl von Valois in Prag zur Welt Schon wenige Monate nach ihrer Geburt traten erstmals Kaiser Ludwig IV der Markgraf von Meissen und der osterreichischen Herzog Albrecht II fur ihre ebenfalls minderjahrigen Sohne als Brautwerber auf Am 26 Mai 1348 leistete Albrecht II in Brunn dem romischen Konig Karl IV den Lehnseid Beide verhandelten danach uber den schon fruher erwogenen Plan einer Heirat zwischen Katharina und dem Herzogssohn Rudolf Albrecht II verpflichtete sich sein Bundnis mit dem ungarischen Konig Ludwig zu beenden und am 5 Juni 1348 belehnte Karl IV den Herzog und seine Sohne mit den habsburgischen Landern Des Weiteren wurde an diesem Tag die erst sechsjahrige Katharina mit dem achtjahrigen Rudolf verlobt Im Marz 1353 richtete Karl IV in Wien einen Furstenkongress zur politischen Absicherung seines fur 1355 geplanten Romzuges aus und Katharina begleitete ihren Vater nach Wien Der zweifach verwitwete Karl verstand es wahrend des Aufenthaltes in Wien eine herzliche Beziehung zu seinem damals einzigen Kind aufzubauen und der politisch klugen Elfjahrigen seine politischen Plane zu vermitteln Katharina blieb ihrem Vater zeitlebens in Liebe und Achtung verbunden Das Bundnis zwischen den Hausern Habsburg und Luxemburg wurde in Wien erneuert am 13 Juli 1353 erfolgte die symbolische Vermahlung von Katharina und Rudolf und beide Dynastien regelten ihre gegenseitige Erb und Nachfolge Am 3 Juli 1357 heirateten Katharina und Rudolf in Prag Jedoch schon nach wenigen Wochen musste Katharina das erste Mal zwischen ihrem Mann und ihrem Vater vermitteln da sich Rudolf aufgrund der schleppenden Auszahlung von Katharinas Mitgift gegen den Kaiser stellte Herzogin von Osterreich 1358 bis 1365 Bearbeiten Rudolf IV der Stifter wurde 1358 Herzog von Osterreich Er ergriff sofort die Initiative den Rang und das Ansehen seiner Familie mit dem Ehrentitel Erzherzog zu festigen Mit Hilfe des Privilegium maius erst im 19 Jahrhundert als Falschung erwiesen versuchte Rudolf 1358 59 einen gleichwertigen Status mit den Kurfursten zu erlangen Rudolf legte Abschriften des Privilegium maius seinem Schwiegervater vor der nach ausgiebiger Prufung die Anerkennung verweigerte Daraufhin konnten die drohenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Herrschern nur durch die kluge Vermittlung von Katharina verhindert werden Der Kaiser ubergab danach die umstrittenen Dokumente dem italienischen Humanisten Francesco Petrarca der nach sorgfaltiger Prufung die Unhaltbarkeit verschiedener Behauptungen dem Kaiser bestatigte Deswegen musste Rudolf IV im Jahr 1361 den bereits offiziell gefuhrten Titel eines Erzherzogs ablegen Erst 1441 und 1453 erhalten die gefalschten Schriftstucke durch den Habsburger Friedrich III ihre konigliche und kaiserliche Bestatigung Rudolf IV versuchte nach dem Tod des Wittelsbachers Meinhard III im Januar 1363 Tirol in Besitz zu nehmen Deswegen kam es zu erneuten Spannungen zwischen Karl IV und seinem Schwiegersohn Karl IV befurchtete dass seine politischen Plane mit den Wittelsbachern gefahrdet waren Jedoch konnte Katharina auch in dieser Krise erfolgreich zwischen ihrem Vater und ihrem Ehemann vermitteln Bereits am 18 Marz 1363 unterschrieb der Kaiser einen Erbvertrag mit den brandenburgischen Wittelsbachern und am 10 Februar 1364 wurde Rudolf IV in Brunn mit Tirol belehnt was Stephan II von Bayern erst Jahre nach Rudolfs Tod 1369 anerkannte Ebenso wurde in Brunn ein wechselseitiger Erbvertrag zwischen den Luxemburgern Habsburgern und den ungarischen Anjous geschlossen in dem die Entwicklung der spateren Donaumonarchie schon erkennbar wird Aufgrund des Erbvertrages von 1364 konnte schliesslich der osterreichische Herzog Albrecht V im Jahr 1437 den letzten Luxemburger Sigismund Katharinas Halbbruder beerben Am 27 Juli 1365 verstarb Rudolf IV und Katharina kehrte wenig spater zu ihrem Vater nach Prag zuruck Markgrafin von Brandenburg 1366 bis 1373 Bearbeiten Der Brandenburger Markgraf Otto V aus dem Hause Wittelsbach war aufgrund eines Erbschaftsstreites innerhalb der bayrischen Herrscherfamilie bereit sich mit Karl IV gegen seinen Bruder Herzog Stephan II von Bayern zu verbinden und der Kaiser nutzte die gegebene Chance die Kurmark in seinen Herrschaftsbereich einzugliedern Am 19 Marz 1366 vermahlten sich in Prag Otto V und Katharina die nur wegen der politischen Ziele ihres Vaters nach langem Zogern diese Ehe einging Otto sollte ursprunglich Karls jungere Tochter Elisabeth 1358 1373 heiraten aber aufgrund des fruhen Todes Rudolfs IV beschloss der Kaiser den Wittelsbacher mit seiner verwitweten alteren Tochter Katharina zu verheiraten Am gleichen Tag fand aber auch die Vermahlung zwischen Elisabeth Ottos ehemaliger Braut und Albrecht III Herzog von Osterreich den jungeren Bruder Rudolfs IV statt der am 26 Marz 1366 den Erbvertrag mit dem Haus Luxemburg bestatigte Infolge dieser Prager Doppelhochzeit konnte Karl IV seine Stellung im Reich erheblich festigen Otto V ubergab nach der Trauung seinem Schwiegervater die Verwaltung der durch Hungersnote und Fehden verarmten Mark Brandenburg fur sechs Jahre Dadurch konnte Karl IV seine in Schlesien und in der Oberlausitz gewonnene Position abrunden und zielstrebig mit seiner Expansion in den Norden beginnen Otto V den man aufgrund seiner auch vom Kaiser auferlegten Passivitat den Faulen nannte blieb mit Katharina am Hofe seines Schwiegervaters in Prag und verkaufte Karl IV dem Konig von Bohmen im Jahr 1368 die Niederlausitz Im Januar 1369 begleitete Katharina ihren Vater nach Rom Da Karl und seine Begleiter in Siena in die Kampfe der Adels und der Volkspartei gerieten ordnete der Kaiser die Heimreise fur seine Tochter Katharina sowie fur seine Ehefrau Elisabeth von Pommern an Am 15 August 1373 erwarb Karl IV von Otto V fur 500 000 Gulden die Mark Brandenburg Otto V wurde jedoch gestattet weiterhin den Titel eines Markgrafen von Brandenburg zu fuhren Ebenso durfte Katharina bis zum Tode ihres Mannes im Jahr 1379 den Titel einer Markgrafin von Brandenburg fuhren Die Mark Brandenburg betrat Katharina allerdings nie Letzte Jahre Tod und Begrabnis 1373 bis 1395 Bearbeiten nbsp Alter Stich des Kenotaph fur Herzog Rudolf IV und seiner Gemahlin Katharina im Wiener Stephansdom Unten ist die geheime Inschrift im Alphabetum Kaldeorum gezeigt Nach dem Verkauf der Mark Brandenburg lebte Katharina zeitweise mit ihrem Mann in Munchen jedoch immer haufiger bei ihrem Vater in Prag Die Ehe zwischen Katharina und Otto verlief unglucklich vor allem wegen der Kinderlosigkeit des Paares Der Wittelsbacher warf Karl IV vor er habe ihn wissentlich mit einer unfruchtbaren Frau verheiratet um den im Erbvertrag von 1363 geregelten Erbanfall der Mark Brandenburg an Bohmen zu beschleunigen Nach dem Tode Ottos im Jahr 1379 nahm Katharina ihren Witwensitz in Wien Mit der Wahl ihres Witwensitzes wollte Katharina ihre Verbundenheit mit ihrem ersten Mann Rudolf IV zeigen Sie verzichtete ausserdem auf den Titel einer Markgrafin von Brandenburg im Interesse der Politik ihrer Halbbruder Wenzel und Sigismund Am 26 April 1395 verstarb die zuruckgezogen lebende Katharina in Wien Sie wurde an der Seite ihres ersten Mannes Rudolf in der Herzogsgruft im Stephansdom zu Wien begraben Sie ist als Figur auf dem Kenotaph fur Herzog Rudolf IV im Wiener Stephansdom ewig ruhend neben ihm dargestellt der Kenotaph ist jedoch leer Nachfolgende Zweifel werden jedoch von Richard Reifenscheid siehe Literatur Seite 50 geaussert Ob Katharina von Luxemburg tatsachlich im Stephansdom in der Herzogsgruft beigesetzt wurde ist strittig da Katharina ihren Gemahl um 30 Jahre uberlebte und nach seinem Tod in ihre Heimat zuruckkehrte Bei einer Offnung der Graber in der Herzogsgruft konnten fast alle dort Bestatteten nach den Inschriften auf den Bleikreuzen identifiziert werden Der Beweis dafur dass Katharina in der Herzogsgruft beigesetzt wurde konnte nicht erbracht werden Es wird auch angenommen dass sich in dem Sarkophag die sterbliche Hulle der Beatrix von Nurnberg Hohenzollern der zweiten Gemahlin Herzog Albrechts III befindet Die steinernen Stifterfiguren von Rudolf IV und seiner Gemahlin Katharina sind am Singertor des Stephansdom in Wien zu sehen Literatur BearbeitenJorg K Hoensch Die Luxemburger Eine spatmittelalterliche Dynastie gesamteuropaischer Bedeutung 1308 1437 Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 2000 ISBN 3 17 015159 2 Ferdinand Seibt Karl IV Ein Kaiser in Europa 1346 bis 1378 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 5 Auflage 1994 ISBN 3 423 04641 4 Frantisek Kavka Am Hofe Karls IV Edition Leipzig 1 Auflage 1989 ISBN 3 361 00258 3 Richard Reifenscheid Die Habsburger in Lebensbildern Von Rudolf I bis Karl I Verlag Styria Graz Wien Koln 4 Auflage 1990 ISBN 3 222 11431 5 Walter Kleindel Die Chronik Osterreichs Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH Gutersloh Munchen 4 uberarbeitete Auflage 1994 ISBN 3 570 14400 3 Hans F Nohbauer Die Chronik Bayerns Chronik Verlag im Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH Gutersloh Munchen 3 uberarbeitete Auflage 1994 ISBN 3 570 14430 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katharina von Luxemburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 138780048 lobid OGND AKS VIAF 95407286 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Katharina von LuxemburgALTERNATIVNAMEN Katharina von BohmenKURZBESCHREIBUNG Herzogin von Osterreich 1358 1365 Markgrafin von Brandenburg 1366 1379 GEBURTSDATUM 1342GEBURTSORT Prag Konigreich Bohmen Heiliges Romisches ReichSTERBEDATUM 26 April 1395STERBEORT Wien Herzogtum Osterreich Heiliges Romisches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katharina von Luxemburg amp oldid 201753601