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Eine Marienikone ist ein Heiligenbild aus dem byzantinischen und ostkirchlichen Bereich mit einer Darstellung der Gottesmutter Maria Darstellungen der Gottesmutter meist mit dem Christuskind auf dem Arm sind das haufigste Motiv der Ikonenmalerei Drei goldene Sterne schmucken das Maphorion mit dem sie bekleidet ist und zwar einer auf der Stirn und je einer auf den Schultern sie symbolisieren die Jungfraulichkeit Mariens vor bei und nach der Geburt Hodegetria aus dem 15 JahrhundertFresko der Blacherniotissa Orantenpose aus dem 13 Jahrhundert in der Theotokos Peribleptos Kirche in Ohrid in Nordmazedonien Inhaltsverzeichnis 1 Ikonografische Typen 2 Bekannte Ikonen 2 1 Vorikonoklastische Marienikonen am Sinai 2 2 Alte Marienikonen in Rom 2 3 Weitere lukanische Marienikonen 2 4 Marienikone von Morsbach 2 5 Marienikone der Redemptoristen 2 6 Funffelder Marienikone 2 7 Marienikone von Johannes Paul II 2 8 Marienikone in Taize 2 9 Gottesmutter von Kasan 3 Anmerkungen 4 Literatur 5 WeblinksIkonografische Typen BearbeitenEs gibt etwa 400 unterschiedliche Ikonen der Gottesmutter Ursprunglich gab es aber hauptsachlich drei verschiedene Ikonografien 1 die Hodegetria die Wegweiserin Aristerokratusa mit Kind auf dem linken Arm die Blacherniotissa oder furbittende betende Madonna die Nikopoia die Siegbringende auch o Nikopea Nikopeia Nicopeia nbsp Byzantinische Doppelikone Konstantinopel Anfang 14 Jahrhundert mit der heiligen Jungfrau Psychosostria Ohrid Ikonenmuseum nbsp Doppelikone der Verkundung Mariae Ohrid 14 JahrhundertVarianten der Hodegetria Aristerokratusa sind die Hodegetria Dexiokratusa mit Kind auf dem rechten Arm die Tricheirousa Dreihandige Varianten der Blacherniotissa sind 2 Platytera die Umfassendere Weitere Panagia die Allheilige Wichtige ikonographische Typen mit zahlreichen Mischtypen und Varianten sind nach Art der Darstellung die Eleusa Erbarmerin Wehmutige Barmherzige die Glykophilusa Zartliche suss Kussende teilweise synonym mit Eleusa die Kyriotissa Mutter des Herrn die Psychosostria Seelenretterin die Galaktotrophousa Maria lactans stillende Maria die meist als Halbfigur dargestellt wird die Paraklesis Darstellung Mariens ohne Kind als Attribut halt sie eine Schriftrolle die Pelagonitissa Darstellung Mariens mit spielendem Jesuskind Daneben gibt es kleinere Typen wie z B die Schutzmantelmadonna oder die nach bestimmten Orten oder Klostern benannten Ikonen 3 Das Maphorion ein Kopf und Schulterschleier ist ein fester Bestandteil der christlichen Ikonographie Marias besonders in den Marienikonen der Ostkirchen Hier wird er oft von drei goldenen Sternen geschmuckt je einem auf der Stirn und den Schultern sie werden als Symbol der Jungfraulichkeit Mariens vor bei und nach der Geburt gedeutet Bekannte Ikonen BearbeitenVorikonoklastische Marienikonen am Sinai Bearbeiten Einige vorikonoklastische Marienikonen aus dem 5 bis 7 Jahrhundert befinden sich in der Sammlung des Katharinenklosters auf dem Sinai die noch enkaustisch gemalt worden sind Eine davon ist dem Ikonentyp der Gottesmutter als Nikopoia die Siegbringende zuzuschreiben die hier allerdings zusatzlich den Beinamen Hoffnung aller tragt Alte Marienikonen in Rom Bearbeiten Als alteste Marienikone Roms gilt die in enkaustischer Technik gemalte Maria Advocata deren Entstehung im syropalastinensischen Raum des 6 Jahrhunderts oder fruher vermutet wird In Santa Francesca Romana in Rom befindet sich eine Marienikone die dem 7 Jahrhundert zugeschrieben wird Eine der Uberlieferung nach von dem Evangelisten Lukas gemalte antike Marienikone wurde vermutlich wie viele andere Ikonen im Laufe des 8 Jahrhunderts vor dem Bildersturm gerettet und nach Italien gebracht Zumindest berichtet der Patriarch Germanos davon wie eine Marienikone auf dem Wasserweg nach Rom kam Sie wird in der Basilika Santa Maria Maggiore aufbewahrt und von der romischen Bevolkerung als Maria la romana Maria die Romerin und Salus Populi Romani Heil des romischen Volkes verehrt nbsp Byzantinische Ikone um 1000 heute in FreisingWeitere lukanische Marienikonen Bearbeiten Nach dem Urbild der Gottesmutter das der frommen Legende zufolge der Evangelist Lukas gemalt haben sein soll sind u a folgende Marienikonen benannt Freisinger Lukasbild im Diozesanmuseum Freising entstanden um 1000 Ikone im Kykkos Kloster auf Zypern um 1080 entdeckt Ikone in der Kathedrale St Peter und Paul auf Malta unsicher 15 Jahrhundert Ikone in der Wallfahrtskirche Panagia Evangelista auf Tinos 1822 entdeckt Ikone in der Kirche Panagia Soumela in Kastania Veria NordgriechenlandMarienikone von Morsbach Bearbeiten nbsp Panagia skopiotissa in MorsbachEine alte Marienikone die als Panagia skopiotissa die Allheilige vom Berg Skopos bezeichnet wird wurde 1933 in einem Kolner Antiquariat aufgefunden und befindet sich mittlerweile in einer Kapelle der Kirche St Gertrud in Morsbach Vermutlich stammt sie aus dem 13 Jahrhundert vom dortigen Marienkloster beim Berg Skopos auf der Insel Zakynthos Marienikone der Redemptoristen Bearbeiten Bekannt ist auch die Marienikone der Redemptoristen das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwahrenden Hilfe Sie ist vermutlich im ausgehenden 14 Jahrhundert auf der Insel Kreta entstanden und dann nach Rom gekommen Dort wurde sie 1866 von Papst Pius IX der Kongregation der Redemptoristen anvertraut und befindet sich in der Kirche des Erlosers und des heiligen Alfons von Liguori Durch die missionarische Tatigkeit des Ordens hat sich das Bild in zahlreichen Kopien verbreitet Funffelder Marienikone Bearbeiten Aus der Zeit um 1800 stammt die so genannte Funffelderikone Gottesmutter von der Tolga Gottesmutter lindere meinen Kummer Gottesmutter die die harten Herzen erweicht Gottesmutter Aufsuchung der Verlassenen Mittig die Gottesmutter der unverhofften Freude Marienikone von Johannes Paul II Bearbeiten nbsp Die Marienikone von Johannes Paul II Durch die Weltjugendtage bekannt geworden ist eine 118 Zentimeter hohe und 79 Zentimeter breite Kopie der Marienikone Salus Populi Romani die Papst Johannes Paul II den Jugendlichen der Welt zum XVIII Weltjugendtag in Rom schenkte Gemeinsam mit dem Weltjugendtagskreuz ist die Ikone jeweils im Vorfeld eines Weltjugendtags vor allem im Gastgeberland unterwegs Daher war sie von Palmsonntag 2003 bis zum August 2005 auf dem Weg durch Europa und vor allem durch Deutschland Am Palmsonntag 2006 wurde sie zusammen mit dem Kreuz in Rom an australische Jugendliche uberreicht wo der Weltjugendtag 2008 in Sydney stattfand In dessen Vorfeld reiste sie zum ersten Mal durch Afrika dann durch Sudostasien und Ozeanien Ab Palmsonntag 2009 befand sich die Ikone zusammen mit dem Weltjugendtagskreuz auf der Reise durch Spanien wo der Weltjugendtag 2011 in Madrid stattfand 4 Marienikone in Taize Bearbeiten Die Marienikone in Taize wurde von Frere Eric de Saussure gemalt und 1962 von dem Leningrader Metropoliten Nikodim bei einem Besuch bei der Communaute de Taize gesegnet Sie stellt die Muttergottes als Erbarmerin dar Eleusa griechisch Eleousa russisch Umilenye Sie ist auch als Gottesmutter von Wladimir bekannt Die Ur Ikone dieses Typs wurde in Konstantinopel fur den Fursten Isjaslaw von Kiew gemalt und ihm 1132 vom Kaiser zum Geschenk gemacht 1155 wurde sie jedoch vom Fursten Boguljubskij nach Wladimir entfuhrt und von dort aus 1315 nach Moskau gebracht Da ihr die Befreiung von den Mongolen unter Tamerlan zugeschrieben wurde wurde sie zur Patronin des russischen Reiches erhoben Gottesmutter von Kasan Bearbeiten Hauptartikel Gottesmutter von Kasan Eine bewegte Geschichte hat auch das unter der Bezeichnung Kasaner Gottesmutter bekannte Gnadenbild das im 16 Jahrhundert entstand spater gestohlen und wohl vernichtet wurde aber in mehreren Kopien fortlebt Anmerkungen Bearbeiten Lorenzo Ceolin L iconografia dell immagine della madonna 2013 ISBN 978 88 6885 328 0 S 5 italienisch Blacherniotissa Memento vom 10 April 2012 im Internet Archive Ikonen der Gottesmutter PDF Nicht mehr online verfugbar S 1 archiviert vom Original am 9 November 2017 abgerufen am 3 September 2022 Mahnung zum Verzicht Papst eroffnet die Karwoche und ubergibt Weltjugendtagskreuz In Themen Benedikt XVI Domradio de 5 April 2009 abgerufen am 17 September 2021 Literatur BearbeitenNiketas Mitropulos Marienikonen Buch Kunstverlag Ettal 1964 Andreas Ebbinghaus Die altrussischen Marienikonen Legenden Veroffentlichungen der Abteilung fur Slavische Sprachen und Literaturen des Osteuropa Instituts Slavisches Seminar der Freien Universitat Berlin Band 70 Otto Harrassowitz Wiesbaden 1990 ISBN 3 447 02997 8 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienikonen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienikone amp oldid 231620537