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Tinos griechisch Thnos f sg auch Tenos von altgriechisch Tῆnos Tenos ist eine griechische Insel sudostlich von Andros die zur Inselgruppe der Kykladen gehort Die Insel ist auf ihrer ganzen Lange von Bergen durchzogen wovon der Tsiknias mit 727 m der hochste ist Die Insel weist ca 50 Dorfer auf und hat 8636 Einwohner 2011 TinosSatellitenbild von Tinos Satellitenbild von TinosGewasser Agaisches MeerInselgruppe KykladenGeographische Lage 37 36 N 25 7 O 37 6 25 12 727Tinos Griechenland Hochste Erhebung Tsiknias727 mGemeinde Tinos Dhmos Thnoy Thnos Tinos Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion Sudliche AgaisRegionalbezirk TinosGeographische Koordinaten 37 36 N 25 7 O 37 6 25 12 Koordinaten 37 36 N 25 7 OFlache 196 984 km Einwohner 8 934 2011 1 Bevolkerungsdichte 45 4 Ew km Sitz TinosLAU 1 Code Nr 7001Gemeindebezirke 3 GemeindebezirkeLokale Selbstverwaltung f12 1 Stadtbezirk12 OrtsgemeinschaftenLage in der Region Sudliche AgaisDatei 2011 Dimos Tinou pngf9f10f8 Zum 1 Januar 2011 wurden die drei seit 1997 bestehenden Gemeinden der Insel zur Gemeinde Tinos Dhmos Thnoy Dimos Tinou fusioniert Tinos bildet gleichzeitig den Regionalbezirk Tinos Perifereiakh Enothta Thnoy Periferiaki Enotita Tinou der Region Sudliche Agais der im Regionalrat mit einem Abgeordneten vertreten ist Inhaltsverzeichnis 1 Mythologie 2 Geschichte 3 Verwaltungsgliederung 4 Religion 4 1 Romisch katholische Kirche 4 2 Griechisch orthodoxe Kirche 5 Klima 6 Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Personlichkeiten der Insel 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseMythologie BearbeitenIn der griechischen Mythologie ist Tenos der Geburtsort des Windgottes Aiolos Aolus Geschichte BearbeitenStephanos von Byzanz 621 10 und Plinius Naturalis historia 4 65 berichten dass die Insel bei Aristoteles Hydroessa und von anderen Ophioussa genannt werde Als Bundesgenossen der Athener kampften die Tenier bei Plataiai gegen die Perser das antike Tenos gehorte dem Ersten und Zweiten Attischen Seebund an 1207 kam Tinos unter die Herrschaft der venezianischen Familie Ghisi 1390 unter die Herrschaft der Republik Venedig Der osmanische Admiral Chaireddin Barbarossa konnte es 1537 vorubergehend erobern Aus dieser Zeit stammen auch die inseltypischen Taubenturme Tinos war bis 1715 eine wichtige und gut ausgebaute venezianische Festung Am 5 Juni 1715 landete eine turkische Armee ohne Widerstand Der Kommandant Bernado Balbi kapitulierte sofort nach der Aufforderung dafur erhielt die Besatzung freien Abzug mit Waffen und Gepack nach Morea oder Korfu 200 Familien aus Tinos die mit dem Venezianern zusammengearbeitet hatten wurden in die Barbareskenstaaten verbannt Balbi wurde spater von einem Kriegsgericht zu lebenslanger Haft verurteilt in der er auch starb Die venezianische Festung wurde zerstort 2 So kam Tinos 1715 von neuem unter osmanische Oberhoheit Die osmanische Herrschaft hatte jedoch nur formalen Charakter die Insel hatte viele Vorrechte in Wirtschaft und Handel Am 31 Marz 1821 war das Dorf Pyrgos auf Tinos der erste Ort der Kykladen wo die griechische Flagge wehte Tinos wurde Teil des neuen griechischen Staates Am 30 Januar 1823 wurde in Tinos Stadt ein Marienbild ausgegraben dessen Fundstelle einer Ordensfrau von der Jungfrau Maria genannt worden war Die psychologische Wirkung dieses Fundes war ungemein stark Der Kampf gegen die Turken wurde schliesslich gewonnen und der Ort gilt seitdem als heilig s u Religion Tinos gilt als Wiege der neugriechischen Bildhauerei Kunstler des 19 Jahrhunderts wie Nikiphoros Lytras und Nikolaos Gysis wurden hier geboren Ebenfalls aus Tinos waren die Gebruder Malakrates die 1835 Athens erste Marmorwerkstatt eroffneten Einige kleine Museen zeigen die Geschichte der Bildhauerei auf der Insel und ihre Vertreter Zahlreiche griechische Kunstler leben auf Tinos oder haben dort einen temporaren Wohnsitz Verwaltungsgliederung Bearbeiten1912 wurden auf der Insel 13 kleine Gemeinden gebildet die Insel war als Provinz Tinos Teil der Prafektur Kykladen Mit der Umsetzung der Gemeindereform nach dem Kapodistrias Programm wurden diese Landgemeinden zu den drei Gemeinden Tinos Exobourgo und Panormos zusammengefasst und die Provinz abgeschafft Zum 1 Januar 2011 fuhrte das Kallikratis Programm diese drei Gemeinden zur neu geschaffenen Gemeinde Tinos zusammen Verwaltungssitz ist die Stadt Tinos Die bisherigen Gemeinden bilden Gemeindebezirke die 13 Gemeinden aus der Zeit bis 1997 bilden nunmehr den Stadtbezirk Tinos und zwolf Ortsgemeinschaften als Korperschaften der lokalen Selbstverwaltung Gemeindebezirk griechischer Name Code Flache km Einwohner 2001 Einwohner 2011 Stadtbezirke Ortsgemeinschaften Dhmotikh Topikh Koinothta LageTinos Dhmotikh Enothta Thnoy 700101 0 23 187 5203 5744 Tinos Dyo Choria Triandaros nbsp Exomvourgo Dhmotikh Enothta E3wmboyrgoy 700102 139 436 2692 2403 Xinara Kambos Agapi Kalloni Kardiani Ktikados Komi Steni Ysternia Falatados nbsp Panormos Dhmotikh Enothta Panormoy 700103 0 34 361 0 679 0 489 Panormos nbsp Gesamt 7001 196 984 8574 8636Religion BearbeitenRomisch katholische Kirche Bearbeiten Ungefahr die Halfte der Inselbewohner ist romisch katholisch die andere griechisch orthodox Das Zentrum der Katholiken ist Exobourgo eine Felsenspitze im Innern der Insel Xinara ist Sitz des Erzbistums Naxos Andros Tinos und Mykonos mit der Kathedrale Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz Der katholische Glaube wurde durch die Venezianer auf die Insel gebracht Griechisch orthodoxe Kirche Bearbeiten Die orthodoxe Kirche Unsere Liebe Frau von Tinos ist die wichtigste Marien Wallfahrtsstatte Griechenlands und wird oft als das griechische Lourdes bezeichnet Im ganzen Jahr vor allem am 25 Marz und zu Maria Himmelfahrt am 15 August in Griechenland gesetzlicher Feiertag stromen mehrere zehntausend Pilger in die Wallfahrtsbasilika der Gottesmutter Panagia Evangelistria um das wundertatige Marienbild zu verehren nbsp Tinos Kloster Kechrovouni Moni Kechrovouniou Im Sommer und Herbst 1822 soll der orthodoxen Ordensschwester Pelagia getauft Lucia Negreponte vom Kloster Kechrovouni die hl Jungfrau mehrmals im Schlaf erschienen sein In diesen Visionen bezeichnete die Gottesmutter eine Stelle am damaligen Stadtrand von Tinos Stadt an der man am 30 Januar 1823 eine Marienikone ausgrub An der Fundstelle wurde im selben Jahr die Wallfahrtsbasilika errichtet Dem heute mit Edelsteinen besetzen Marienbildnis werden zahlreiche Wunder zugeschrieben unter anderem das Ende der Pestepidemie die 1823 auf der Insel wutete Viele weitere Falle von Wundern und Heilungen wurden seitdem dokumentiert Schwester Pelagia wurde von der orthodoxen Kirche heiliggesprochen Der orthodoxen Kirche gehoren grosse Teile der Insel sie unterband unter anderem den weiteren Ausbau von Kneipen Ein anderer lokal verehrter Heiliger ist St Agapitos nach dem der Ort Agapi benannt ist Klima BearbeitenTinos hat mediterranes Klima mit trockenen warmen Sommern und milden regnerischen Wintern Die Insel ist ganzjahrig starken Winden ausgesetzt Der im Sommer vorherrschende Wind heisst Meltemi Dieser kann mitunter so stark werden dass der Fahrverkehr eingestellt werden muss Durch den Wind sind die Temperaturen meist gut ertraglich sodass es im Sommer selten extrem heiss ist Im Winter verhindert das meist uber 17 C warme Meer extrem niedrige Temperaturen nbsp Tinos Kolimbithra BuchtMonat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMaximal 14 C 15 C 16 C 19 C 22 C 26 C 28 C 28 C 26 C 23 C 19 C 15 CMinimal 10 C 10 C 11 C 13 C 17 C 21 C 23 C 24 C 21 C 19 C 15 C 12 CRegentage 8 7 5 5 3 0 0 0 2 2 6 11Wind in km h 29 30 26 20 21 23 23 26 23 26 23 28Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Der Busserweg zur Panagiou Tinos Blick von oben zum Hafen nbsp Lowenskulptur im Vorhof der Marienbasilika nbsp Skulptur im Hof der MarienbasilikaTinos Stadt beherbergt neben der Wallfahrtsbasilika der Gottesmutter hoch uber dem Hafen ein kleines archaologisches Museum Kleine Bergdorfer an Steilhangen erbaut bieten einen guten Blick uber die Insel auf die Agais Weit uber 1000 Kirchen und Kapellen sind Zeugnisse der Frommigkeit der Inselbewohner Wie uberall auf den Kykladen gibt es auch auf Tinos viele Windmuhlen Einzigartig sind die Taubenhauser aus der venezianischen Zeit viereckige Turme mit geometrischen Mustern aus unterbrochenem Mauerwerk im oberen Stockwerk Damals waren Brieftauben weit verbreitet und die zentrale Lage der Insel machte sie zu einem wichtigen Poststutzpunkt Taubenfleisch gilt noch heute als Delikatesse der Mist ist ein wichtiger Dunger Volax liegt in einer Landschaft eiformiger Granitfelsen Wollsackverwitterung die teilweise von Freikletterern genutzt werden Badestrande liegen vor allem westlich des Hauptortes In Koumala wird der Strand durch zahlreiche illegal errichtete Hutten verbaut Wirtschaft Bearbeiten nbsp Der Tinos verde verwendet von Mies van der Rohe fur den Bau des Barcelona Pavillon 1929Tinos ist zwar nicht besonders fruchtbar aber im Terrassenbau landwirtschaftlich nutzbar Der bedeutendste Wirtschaftsfaktor heute ist der Tourismus nicht zuletzt auch in der Form des Pilgertourismus Die Insel wird uberwiegend von griechischen Touristen vor allem aus Athen und Pilgern besucht Tinos bietet Wander und Bade Moglichkeiten auch alternative Urlaubsformen Bildhauerei Keramik Tanzen Tauchen werden angeboten Die Einwohner leben uberwiegend direkt und indirekt vom Tourismus und betreiben Landwirtschaft Gemuse Artischocken Zitronen Viehzucht Auch Kapern werden lokal geerntet Tinos besitzt Natursteinvorkommen von weissem Marmor Pyrgos und grunem Serpentinit eine Serpentinitbrekzie Verde Tinos die gelegentlich aber unrichtigerweise Verde antico genannt wurde Weitere mineralische Rohstoffe sind Talk Asbest und Chromeisenerz Der dunkelgrune Serpentinit von Tinos wurde unter anderem im Louvre und in Buckingham Palace verbaut Das Zentrum der Marmorbildhauerei ist Pyrgos nordlich von Isternia Der Marmorsteinbruch von Exo Meria ist noch heute in Betrieb nbsp Der Vrekastro Felsen am Strand von Agios Fokas nahe Tinos StadtVerkehr Bearbeiten nbsp Der Yacht und Bootshafen von Tinos StadtDie Insel verfugt uber ein dichtes Strassennetz Es gibt regelmassige Fahrverbindungen nach Mykonos 40 Min Piraus 5 Std Rafina b Athen 4 Std Andros 2 Std und Syros 45 Min Fahren zu den obengenannten Zielen legen mehrmals taglich in Tinos ab Seit einigen Jahren verkehren Hochgeschwindigkeitsfahren Katamarane von Piraus und Rafina aus die ca 2 Std fur die Uberfahrt brauchen Personlichkeiten der Insel BearbeitenKosem Mahpeyker um 1589 1651 Valide Sultan im 17 Jahrhundert geboren ca 1589 auf Tinos Nikiphoros Lytras 1832 1904 Maler des 19 Jahrhunderts Dimitrios Filippotis 1839 1919 Bildhauer des 19 Jahrhunderts Georgios Fytalis 1830 1901 Bildhauer des 19 Jahrhunderts Giannoulis Chalepas 1851 1938 Bildhauer des 19 Jahrhunderts Nikolaus Gysis 1842 1901 Genre und Monumentalmaler des 19 Jahrhunderts Nikolaos Louvaris 1887 1961 Theologe Religionsphilosoph Politiker Giorgos Despinis 1936 2014 klassischer ArchaologeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tinos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Allgemeine Informationen uber Tinos griechisch Greek Travel Pages Fahrverbindungen http www tinos biz pr2 htmEinzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands EL STAT Excel Dokument 2 6 MB Johann Wilhelm Zinkeisen Geschichte des Osmanischen Reiches in Europa 5 Teil Verlag F A Perthes Gotha 1857 S 491 Inseln und Inselgruppen der Kykladen Agios Andreas Agios Efstathios Agios Georgios Agios Ioannis Akanthi Amorgos Anafi Andikeros Andimilos Andros Andiparos Ano Antikeri Argilos Arkadio Aspronisi Cherrhonesos Daskalio Delos Despotiko Didimi Donousa Drakonisi Felouka Folegandros Foui Glaronisi Glaronisi Glaronisia Gramponisi Gyaros Ios Iraklia Kalogeros Karavas Kardiotissa Kato Andikeri Kato Koufonisi Kea Keros Kimolos Klidoura Klima Krommidi Kythnos Lazaros Louvardari Makronisos Megali Plaka Megalos Avelas Megalos Revmatiaris Mikri Arkadia Mikri Plaka Mikros Avelas Milos Mykonos Naxos Nea Kameni Nikouria Nisida Ampelos Nisida Gramvousa Nisida Mikros Rematiaris Nisis Kitriani Nisis Vriokastraki Ofidoussa Palea Kameni Pano Koufonisi Panteronisi Paros Paximadia Petalidi Piperi Plaki Polyegos Prasonisi Ios Prasonisi Kimolos Prasoura Psalida Psathonisi Rinia Saliagos Schinoussa Serifos Sfontili Sifnos Sikinos Skilonisi Skinopi Spanopoula Strongyli Syros Thira Thirasia Tinos Tourlitis Tria Adelfia Tsouloufi Venetiko Voulgaris Vrachonisida FtenaInselgruppen Andikeria Christiana Inseln Gavrionisia Kalogeri Koufonisia Santorin Inseln Kleine Kykladen Gemeinden der Region Sudliche Agais Agathonisi Amorgos Anafi Andiparos Andros Astypalea Chalki Folegandros Ios Kalymnos Karpathos Kasos Kea Kimolos Kos Kythnos Leros Lipsi Megisti Milos Mykonos Naxos und Kleine Kykladen Nisyros Paros Patmos Rhodos Serifos Sifnos Sikinos Symi Syros Ermoupoli Thira Tilos TinosVRegionalbezirke in GriechenlandAttika Athen Nord Athen Sud 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