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Serres griechisch Perifereiakh Enothta Serrwn Periferiaki Enotita Serron ist einer der sieben Regionalbezirke der griechischen Region Zentralmakedonien der nach dem Hauptort Serres benannt ist Bis zur Verwaltungsreform von 2010 hatte das Gebiet den Status einer Prafektur Mit der Reform wurden die Kompetenzen der Prafektur an die Region Zentralmakedonien und die durch Zusammenlegung stark reduzierten Gemeinden ubertragen Der Regionalbezirk Serres entsendet sieben Abgeordnete in den zentralmakedonischen Regionalrat hat daruber hinaus aber keine politische Bedeutung Regionalbezirk Serres Perifereiakh Enothta Serrwn Serres Datei PE Serron in Greece svgBasisdatenStaat GriechenlandRegion ZentralmakedonienFlache 3 963 675 km Einwohner 176 430 2011 1 Bevolkerungsdichte 44 5 Ew km NUTS 3 Code Nr EL526Gliederung 7 GemeindenWebsite www naserron grGliederung des RegionalbezirksKerkini See Foto Vlahos Vaggelis Die Ortschaft Alistrati im Winter Der Kirchturm von Agios Athanasios in Alistrati Die Zinjirli Moschee aus dem 16 Jahrhundert in Serres Das Kloster Ioannis Prodromos in der Nahe von Serres Blick uber die Stadt Serres Inhaltsverzeichnis 1 Gliederung 2 Geographie 3 Geschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGliederung BearbeitenDer Regionalbezirk Serres unterteilt sich in folgende Gemeinden Gemeinde Einwohner1 Serres Dhmos Serrwn 76 8172 Amfipoli Dhmos Amfipolhs 9 1823 Visaltia Dhmos Bisaltias 20 0304 Emmanouil Pappas Dhmos Emmanoyhl Pappa 14 6645 Iraklia Dhmos Hrakleias 21 1456 Nea Zichni Dhmos Neas Zixnhs 12 3977 Sindiki Dhmos Sintikhs 22 195Geographie BearbeitenSerres ist der ostlichste der sieben Regionalbezirke Zentralmakedoniens und gehort zum griechischen Teil der geographischen Region Makedonien Das Gebiet wird landschaftlich durch den Flusslauf des Strymonas und dessen ausgedehnte Ebene mitsamt den sie umgebenden Gebirgszugen gepragt welche den Gesamteindruck eines grossen Talkessels mit einem Zugang im Norden und im Suden ergeben Der Norden des Gebiets grenzt im Nordwesten an Nordmazedonien die Grenze wird vom Gebirgszug des Beles oder Kerkini 2031 m Hohe gebildet welcher in westostlicher Richtung verlauft Noch im Verlauf des Beles Gebirgszugs befindet sich das Dreilandereck Griechenland Nordmazedonien Bulgarien Die Grenze zu Bulgarien erstreckt sich weiter nach Osten entlang des Beles Gebirgszugs bis zum Roupel Tal In diesem tritt der Fluss Strymonas bulgarisch Struma aus Norden kommend nach Serres ein Die ostliche Begrenzung des Roupel Tals bzw Roupel Pass bilden die Hohenzuge des Orvilos 2212 m Hohe welche auch die physikalische Grenze von Serres zu Bulgarien nach Norden darstellen Der Strymonas verschwenkt nach Passage des Roupel Tals zwischen Beles und Orvilos nach Westen und mundet im Nordteil des Gebiets in den im fruhen 20 Jahrhundert aufgestauten Kerkini See Dieser fullt den Nordteil der Strymonas Ebene aus und erhalt von Westen sudlich des Beles verlaufend weitere Zuflusse Der von Nordwest nach Sudost in der ursprunglichen Verlaufsachse des Strymonas ausgerichtete Kerkini See verjungt sich nach Sudosten hin Sudlich seines Sperrwerks verlauft der Strymonas von Nordost nach Sudwest in Richtung Agais bis zur Einmundung seines linken Nebenflusses Angitis Die Flussebene des Strymonas ist sehr fruchtbar und wird intensiv landwirtschaftlich genutzt Der Nutzungsgrad wurde im 20 Jahrhundert durch die Kanalisierung des Strymonas und seiner Nebenflusse die Anlage des Kerkini Sees die Trockenlegung des Tachinos Sees und der umgebenden Feuchtgebiete erheblich intensiviert Westlich des Strymonas Verlaufs erheben sich von Nordwest nach Sudost parallel zum Flussverlauf in wenigen Kilometern Abstand zu diesem die Hohenzuge des Mavrovouni 1179 m Hohe Vertsikos 1103 m Hohe und Kerdylio 1091 m Hohe Die ostlichen und nordlichen Flanken der vorgenannten Hohenzuge bilden dabei das westliche Hochland des Gebiets Zwischen dem Kerdylio im Westen und dem Pangeo 1900 m im Osten bricht der Fluss Strymonas in einem Tal durch die beiden Hohenzuge und erreicht den nach ihm benannten Strymonischen Golf der Agais Sowohl Kerdylio als auch Pangeo schliessen die Strymonas Ebene nach Suden hin ab Am Nordrand des Pangeo fliesst von Ostnordost nach Westsudwest der Angitis welcher etwas nordlich des Gebirgsdurchbruchs des Strymonas in Richtung Agais in letzteren mundet Der Angitis formt in seinem Unterlauf den sudlichen Teil der Strymonas Ebene mit In seinem Oberlauf bildet er ein teilweise schmales Gebirgstal welches sudlich vom Pangeo und nordlich vom Menoiko 1963 m Hohe begrenzt wird Im Oberlauf des Angitis finden sich auch Karstphanomene wie die Hohlen von Alistrati Der Menoiko Hohenzug verlauft von Sudost nach Nordwest und geht in seinem Nordwesten in den Vrondous 1667 m Hohe und in seinem Norden in den Orvilos uber Die Kette aus Menoiko Vrondous und Orvilos bildet die ostliche Begrenzung der Strymonas Ebene Im Gegensatz zur westlichen Gebirgsbegrenzung ist der Abstand der Berge zum Fluss Strymonas deutlich grosser so dass die grossten Flachen der Strymonas Ebene ostlich des Flussverlaufes liegen Geschichte BearbeitenIn der Antike gehorte das Gebiet des Regionalbezirks Serres zum Siedlungs und Herrschaftsgebiet der Thraker Im Rahmen der griechischen Kolonisation wurden zwischen dem 8 und 6 Jahrhundert vor Christus Siedlungen gegrundet welche vorwiegend an der Agais Kuste gelegen waren und der Kontrolle der Erzgewinnung im Pangeo Gebirge sowie dem Handel dienten Die ersten Kolonisten waren die Einwohner der Insel Thasos deren Siedlungen am Festland die sogenannte Thasitische Peraia bildeten Eine Siedlung der Thasitischen Peraia auf dem Gebiet des Regionalbezirks Serres war die Hafenstadt Eion an der Mundung des Strymonas in die Agais 437 v Chr grundete Athen nordlich von Eion die Stadt Polis Amphipolis welcher Eion oder Ennea Odoi als Hafenstadt diente Die Kontrolle von Amphipolis und damit der Bergwerke des Pangeo fuhrten als Mitausloser zum Peloponnesischen Krieg zwischen Athen und Sparta Dabei stand Amphipolis wiederholt im Zentrum des Kriegsgeschehens bis zum Nikiasfrieden 421 v Chr 356 v Chr eroberte der makedonischen Konig Philipp II Amphipolis und dehnte sein Konigreich nach Osten auf das Gebiet des Regionalbezirk aus Dieses blieb bis 168 v Chr unter makedonischer Kontrolle mit der makedonischen Niederlage gegen das Romische Reich wurden die Romer Herrscher uber die Region Mit der romischen Reichsteilung 395 n Chr fiel das Gebiet von Serres an das ostromische beziehungsweise Byzantinische Reich Dieses behielt hier bis in das 6 Jahrhundert die ausschliessliche Kontrolle Die Siedlung slawischer Stamme im sechsten Jahrhundert n Chr und die Entstehung des Bulgarischen Reiches schwachten die byzantinische Herrschaft in den nachfolgenden Jahrhunderten Wiederholt kam das Gebiet unter Kontrolle des Bulgarischen Reichs beispielsweise Schlacht von Kleidion 1014 Im 11 Jahrhundert n Chr festigte das Byzantinische Reich seine Kontrolle uber das Gebiet fur ein knappes Jahrhundert 1204 fiel Konstantinopel im Vierten Kreuzzug und das Byzantinische Reich wurde durch das Lateinische Kaiserreich und andere Kreuzfahrerstaaten ersetzt Der heutige Regionalbezirk kam zum Konigreich Thessaloniki verblieb aber nur kurze Zeit unter dessen Kontrolle das wiedererstarkende Bulgarische Reich eroberte das Gebiet vom Konigreich Thessaloniki und behielt dieses bis zur Ruckeroberung durch das Kaiserreich Nikaia in der Mitte des 13 Jahrhunderts Die nachfolgende byzantinische Herrschaft endete Mitte des 14 Jahrhunderts durch den Vormarsch des serbischen Konigs Stefan Dusan der grosse Teile des heutigen Griechenlands darunter auch Serres erobert konnte Nach dessen Tod 1355 konnte sich in der Stadt Serres ein serbischer Lokalfurst der Kontrolle uber das Land bemachtigen bevor das Osmanische Reich in den 1380er Jahren das Gebiet eroberte Die Zugehorigkeit zum modernen Griechenland trat erst als Folge des Zweiten Balkankriegs 1913 und den diesen beschliessenden Frieden von Bukarest ein Zuvor war Serres seit dem spaten 14 Jahrhundert unter Herrschaft des Osmanischen Reiches die 1912 mit der osmanischen Niederlage im Ersten Balkankrieg 1912 endete Zwischen dem ersten und zweiten Balkankrieg wurde Serres von Bulgarien kontrolliert Im Ersten Weltkrieg war die Region Schauplatz von schweren Kampfen zwischen den Machten der Entente einerseits und den Mittelmachten vor allem Bulgarien andererseits Die griechische Neutralitat veranlasste 1916 den Ruckzug griechischer Truppen zunachst von den Befestigungen des Roupel Passes im weiteren Verlauf des Jahres auch die kampflose Raumung des gesamten Gebietes welches nachfolgend von bulgarischen Streitkraften kontrolliert wurde Zwischen den bulgarischen und den englischen sowie franzosischen Truppen der Entente Staaten Saloniki Front kam es im weiteren Verlauf des Krieges wiederholt zu schweren Kampfen an denen sich ab 1917 mit dem Kriegseintritt Griechenlands unter Eleftherios Venizelos auch griechische Truppen beteiligten 1918 gelang den Entente Streitkraften durch eine Offensive die Erzwingung des Ruckzugs der vorwiegend bulgarischen aber auch deutschen Truppen In den 1920er Jahren wurde die Prafektur Serres landwirtschaftlich stark umgestaltet Die zuvor bestehenden Seen Tachinos und Kerkinitis sowie das Sumpfland westlich und ostlich des Strymonas wurden trockengelegt und der Strymonas durch den Aufstau des Kerkini Sees reguliert Die hierdurch gewonnene landwirtschaftliche Flache wie auch die Reduktion der Uberschwemmungen im Verlaufe des Strymonas dienten auch zur Ansiedlung griechischer Fluchtlinge aus Kleinasien und dem Schwarzen Meer welche infolge der Niederlage Griechenlands im Griechisch Turkischen Krieg 1922 und dem Vertrag von Lausanne 1923 ihre ursprunglichen Siedlungsgebiete verlassen mussten und sich anteilig im Gebiet der Prafektur Serres ansiedelten Dabei konnten sie auch landwirtschaftliche Guter und Behausungen in Besitz nehmen welche zuvor turkischen Einwohnern des heutigen Regionalbezirks Serres gehorten diese mussten das Gebiet der Prafektur 1923 zwangsweise verlassen sogenannter Bevolkerungsaustausch Bereits im Verlaufe der Balkankriege 1912 und 1913 sowie im Verlauf des Ersten Weltkrieges anderte sich die Bevolkerungszusammensetzung des Gebiets durch Fluchtlingsbewegungen erheblich Slawische Einwohner teils als bulgarisch teils als mazedonisch angesehen in Abhangigkeit vom Standpunkt mussten das Gebiet ebenfalls verlassen Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Nordgrenze der Prafektur durch die militarischen Sperranlagen der Metaxas Linie auf griechischer Seite befestigt Im Rahmen des Unternehmens Marita griffen Truppen der deutschen Wehrmacht 12 Armee am 6 April 1941 Griechenland an ein Schwerpunkt der militarischen Angriffsoperationen der Wehrmacht war die Eroberung des Roupel Passes welche nach schweren Kampfen am 9 April 1941 gelang Die folgende Kapitulation der griechischen Streitkrafte in Zentral und Ostmakedonien brachte die Prafektur unter deutsche Kontrolle Noch 1941 wurde die Prafektur von deutschen Truppen geraumt und bulgarische Truppen ubernahmen die Besatzungsmacht Ende Oktober 1944 zogen sich die bulgarischen Streitkrafte parallel zur deutschen Wehrmacht aus dem Gebiet der Prafektur zuruck Weblinks BearbeitenWebsite des Regionalbezirks Serres Hohle von Alistrati Portal uber Serres Luftbilder der Prafektur SerresEinzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands EL STAT ELSTAT Excel Dokument 3 1 MB VRegionalbezirke in GriechenlandAttika Athen Nord Athen Sud Athen West Athen Zentrum Inseln Ostattika Piraus WestattikaEpirus Arta Ioannina Preveza ThesprotiaIonische Inseln Ithaka Kefalonia Kerkyra Lefkada ZakynthosKreta Chania Iraklio Lasithi RethymnoMittelgriechenland Bootien Euboa Evrytania Fokida FthiotidaNordliche Agais Chios Ikaria Lesbos Limnos SamosOstmakedonien und Thrakien Drama Evros Kavala Rodopi Thasos XanthiPeloponnes Argolis Arkadien Korinthia Lakonien MessenienSudliche Agais 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