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Die griechische Kykladeninsel Serifos griechisch Serifos f sg bildet zusammen mit einigen kleinen unbewohnten Inseln eine Gemeinde innerhalb der Region Sudliche Agais SerifosLuftaufnahme von Serifos Luftaufnahme von SerifosGewasser Agaisches MeerInselgruppe KykladenGeographische Lage 37 9 N 24 29 O 37 15 24 483333 585Serifos Griechenland Hochste Erhebung Troulos585 mGemeinde Serifos Dhmos Serifoy Serifos Serifos Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion Sudliche AgaisRegionalbezirk MilosGeographische Koordinaten 37 9 N 24 29 O 37 15 24 483333333333 Koordinaten 37 9 N 24 29 OFlache 76 168 km Einwohner 1 420 2011 1 Bevolkerungsdichte 18 6 Ew km Sitz Serifos Chora LAU 1 Code Nr 6503Gemeindebezirke keinef7Lokale Selbstverwaltung f12 f12 keinef7Website www serifos grLage in der Region Sudliche AgaisDatei 2011 Dimos Serifou pngf9f10f8 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Mythologie 3 Geschichte 4 Siedlungen auf der Insel 5 Kloster Taxiarches 6 Kirchen 7 Museen 8 Naturschutz 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Serifos Chora 30 Juni 2016Serifos ist eine Insel der westlichen Kykladen die 14 km nordwestlich von Sifnos 13 km sudlich von Kithnos und etwa 40 km nordlich von Milos liegt Serifopoula mit 1 67 km die grosste zur Gemeinde Serifos zahlende Insel liegt 8 km nordostlich Piperi liegt 10 5 km nordlich und Vous 2 km ostlich Weitere kleine Felseninseln in unmittelbarer Nahe zu Serifos sind Mikronisi im Suden und Sykamia im Norden Die Insel hat eine Flache von 74 331 km 2 ihre maximale Lange betragt vom Kap Kyklopas Akrwthrio Kyklwpas im Sudwesten nach Nordost 13 km die maximale Breite von Nordwest nach Sudost etwa 10 km Die Kustenlinie wird durch zahlreiche kleine Buchten und im Suden von drei grossen Buchten Kalo Ambeli Kalo Ampeli Koutalas Koytalas und Livadi Libadi gebildet Von Sudwest nach Nordost wird Serifos von einem Bergzug durchzogen der im zentralen Inselbereich mit dem Troulos Troylos 585 m Hohe erreicht und somit die hochste Erhebung der Insel darstellt Mythologie BearbeitenNach der griechischen Mythologie landeten Danae und Perseus nach ihrer Nachtmeerfahrt in der Arche in die sie von Danaes Vater Akrisios gesperrt worden waren auf der Insel Polydektes der damalige Konig der Insel begehrte Danae zur Frau und wurde samt allen anderen versteinert die nicht glauben wollten dass Perseus das Haupt der Gorgone Medusa gefunden habe Diese Felsenformationen werden den Besuchern noch heute gezeigt Geschichte Bearbeiten nbsp KykladenidolIn der Geschichte von Serifos spielte der Bergbau uber einen Zeitraum von funf Jahrtausenden immer wieder eine bedeutende Rolle Die fruhesten Hinweise auf die Metallgewinnung wurden an der Nordkuste bei Kephala 1982 an einem dem Wind ausgesetzten Nordhang durch das Institut fur Geologie und Mineral Exploration und ein Team der Universitat Oxford gefunden Der Fundort enthielt etwa 3000 Tonnen Schlacke die vermutlich von einer fruhbronzezeitlichen Kupferhutte stammen Die gefundenen Lehmbrocken werden Schmelzofen zugeordnet Siedlungsspuren der bronzezeitlichen Kykladenkultur aus dem 3 Jahrtausend v Chr bis zur spatmykenischen Zeit um etwa 1200 v Chr wurden auf der Insel nachgewiesen Auch in minoischer Zeit wurden die Eisenerz und Kupfervorkommen der Insel ausgebeutet Im 7 Jahrhundert v Chr besiedelten Aioler aus Thessalien und Ionier aus Attika die Insel Nachdem sich Serifos am Kampf gegen die Perser beteiligt hatte schloss es sich dem Attischen Seebund an und akzeptierte die Vorherrschaft Athens Auch 377 v Chr wurde die Insel Mitglied im Zweiten Attischen Seebund Bereits 363 v Chr von den Makedoniern erobert gelangte die Insel zwischenzeitlich 306 266 v Chr unter die Kontrolle der Ptolemaer bevor sie infolge der Makedonisch Romischen Kriege 146 v Chr von den Romern erobert und zum Verbannungsort missliebiger Politiker wurde u a von Cassius Severus Der Erzabbau wurde unter der romischen Besatzung bis ins 2 Jahrhundert n Chr fortgesetzt Marco Sanudo integrierte Serifos 1207 in das venezianischen Herzogtum Archipelagos und ubertrug die Insel an venezianische Adelsfamilien Die Familie Ghisi bekam die Halfte jeweils ein Viertel erhielten die Familien Giustiniani und Michieli Der Familienanteil der Ghisi ging 1334 an Bragadini und anschliessend an weitere uber wahrend der Anteil der Giustiniani 1412 an die Micheli ubertragen wurde Mit den neuen Herren wurde auch der Erzabbau auf der Insel wieder aufgenommen und die intensive Forderung vorangetrieben Unter den unmenschlichen Arbeitsbedingungen fanden tausende Sklaven den Tod Ein Besitzstreit der venezianischen Familien um die Insel entbrannte ehe 1537 die Flotte Chaireddin Barbarossas Serifos eroberte Zunachst wurde die Insel gegenuber dem Osmanischen Reich tributpflichtig bevor sie ab 1566 endgultig Teil des Osmanischen Reiches wurde Gleichzeitig wurde der Bergbau eingestellt Dem portugiesischen Marrane Joseph Nasi wurde fur seine Verdienste das Herzogtum Archipelagos von Sultan Selim II ubertragen Vor dem Hintergrund des russisch turkischen Krieges wurde Serifos mit der Orlow Revolte von 1770 1774 russisch kam jedoch durch den Frieden von Kucuk Kaynarca wieder bis 1821 ans Osmanische Reich In der Folge der Griechischen Revolution wurde Serifos nach dem Londoner Protokoll von 1829 wie die anderen Kykladeninseln Teil des neuen griechischen Staates Beeinflusst durch den wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg der Insel Syros verliessen zahlreiche Menschen die Insel nach Agypten oder liessen sich im Osmanischen Reich nieder Erst mit der systematischen Ausbeutung der Eisenerzvorkommen zum Ende des 19 Jahrhunderts siedelten sich wieder mehr Menschen auf der Insel an Die Bevolkerungszahl erreichte 1912 etwa 4 400 Einwohner wovon 2 000 Minenarbeiter waren nbsp Bergarbeiter auf Serifos 1895Ab 1861 wurde im Sudwesten bei Megalo Livadi und Koutalas mit der Eisenerzforderung begonnen die von 1869 bis 1875 von einer griechischen Minengesellschaft Ellhnikh Metalleytikh Etaireia durchgefuhrt wurde Ab 1880 versuchten sich mit dem Abbau der Erzvorkommen drei unterschiedliche Gesellschaften Nach 1886 ubernahm die franzosische Gesellschaft Serifos Spiliasesa unter der Leitung des deutschen Mineralogen A Grohmann allmahlich die Anteile der anderen Gesellschaft Die Gesellschaft kontrollierte die Arbeiten vom Abbau bis zur Verladung Das Erz wurde in die Vereinigten Staaten nach England Schweden und nach Belgien exportiert Im Kampf um die Verbesserung der Arbeits und Lebensbedingungen organisierten sich Bergarbeiter 1912 in einer Gewerkschaft Am 7 August 1916 kam es zum Streik als sich die Arbeiter weigerten ein Schiff zu beladen Die Forderungen sahen eine achtstundige Arbeitszeit Lohnerhohung sowie die Einhaltung von Sicherheitsmassnahmen vor Am 20 August forderte Grohmann Hilfe bei den griechischen Behorden an Um Nahrungsmittel und Solidaritatslieferungen aus Patras und Athen zu unterbinden wurden Polizeikrafte und ein Kriegsschiff zur Insel beordert Der Streik eskalierte am 21 August 1916 Als die Gewerkschaftsfuhrer von der Polizei festgehalten wurden versammelten sich die Arbeiter zusammen mit ihren Familien an der Verladebrucke um die Beladung eines osterreichischen Dampfschiffes zu verhindern Nach Ablauf eines Ultimatums gab der Dienst habende Leutnant Feuerbefehl Vier Menschen wurden getotet mehr als 30 verletzt Als sich daraufhin die Menschen mit Steinen zur Wehr setzten liess auch der Minenbetreiber seine Wachleute in die Menge schiessen Auch der Leutnant ein Unteroffizier sowie zwei Polizisten wurden getotet 3 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Serifos 1941 durch Italien besetzt Nach der Kapitulation Italiens folgte von 1943 bis 1944 die deutsche Besatzung Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Grohmanns wegen der Zusammenarbeit mit den Deutschen angeklagt und mussten die Insel verlassen Die Gesellschaft Serifos Spiliaesa beendete 1951 ihre Tatigkeiten auf der Insel die Gruben wurden 1965 endgultig geschlossen Die Laderampen von Koutalas und Megalo Livadi die Verladestation von Megalo Livadi und die Unterkunfte der Bergarbeiter wurden zu einem Kulturdenkmal erklart Siedlungen auf der Insel BearbeitenNach der Volkszahlung von 2011 zahlt Serifos 1 420 Einwohner 1 Serifos Serifos f sg oder Chora Xwra 364 Avyssalos Abyssalos m sg 18 Agios Ioannis Agios Iwannhs m sg 21 Galani Galanh f sg 59 Ganema Ganema n sg 58 Kandarchos Kentarxos m sg 58 Koutalas Koytalas m sg 23 Livadi Libadi n sg 605 Megalo Livadi Megalo Libadi n sg 31 Megalo Chorio Megalo Xwrio n sg 12 Moni Evangelistrias Monh Eyaggelistrias f sg 2 Moni Taxiarchon Monh Ta3iarxwn f sg 1 Panagia Panagia f sg 70 Platy Gialos Platy Gialos m sg 29 Ramos Ramos m sg 80 Sykamia Sykamia f sg 26sowie die unbewohnten InselnVous Boys m sg Glaronisi Glaronhso n sg Serifopoula Serifopoyla f sg Kloster Taxiarches Bearbeiten nbsp Kloster TaxiarchesDas Mannerkloster Taxiarches Monh twn Ta3iarxwn wurde 1572 in der Nahe des Dorfes Galani gebaut Da das Kloster aufgrund des grossen Grundbesitzes bekannt fur seinen Reichtum war und daher auch Piratenuberfallen ausgesetzt war wurde die Anlage mit einer bis zu vier Meter hohen Mauer mit Schiessscharten ahnlich einer Festung mit nur einem Zugang errichtet 1617 wurde eine Klosterschule gegrundet Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts war das Kloster religioses padagogisches und wirtschaftliches Zentrum der Insel Das Kloster ist den Taxiarches Ta3iarxes Erzengeln Michael und Gabriel geweiht deren Ikonen aus Zypern stammen sollen und zugleich auch die Inselheiligen sind Die Fresken der dreischiffigen Kirche mit Kuppel sind noch teilweise im originalen Zustand und stellen den Kampf des Erzengels gegen den Drachen der Johannes Offenbarung dar Auf dem Fussboden ist ein Marmorrelief mit einem Doppeladler als Symbol des Byzantinischen Reiches aus dem Jahr 1659 erhalten 1909 wurde im Kloster eine Bibliothek gegrundet Kirchen BearbeitenAgios Ioannis Theologos Agios Iwannhs o 8eologos wurde nach Uberlieferungen auf den Ruinen eines Tempels der Athene gebaut Nach einer anderen Uberlieferung soll sich in einer der Katakomben das Haupt der Meduse befinden Agios Athanasios Agios A8anasios ist die Mitropolis der Insel und liegt am Hauptplatz von Chora neben dem neoklassizistischen Rathaus Panagia Panagia aus dem 10 Jahrhundert n Chr in der gleichnamigen Siedlung ist die alteste Kirche der Insel Die Fresken der Kreuzkuppelbasilika stammen aus dem 14 und 17 n Chr Jahrhundert Drei weitere Kirchen aus der spatbyzantinischen Zeit wurden als Denkmaler ausgewiesen 4 Museen BearbeitenVolkskundemuseumDas 1976 gegrundete Volkskundemuseum ist in Kato Chora in einem traditionellen Gebaude untergebracht Die Ausstellungsstucke wie Keramik Werkzeuge Textilwaren und lokale traditionelle Kleidung stammen mehrheitlich von Spenden der Einwohner In einem Nebenraum werden Steine Mineralien und Halbedelsteine die auf der Insel reichlich vorkommen gezeigt Hinter dem Museum befindet sich ein kleines Theater das etwa 300 Menschen Platz bietet und fur verschiedene kulturelle Ereignisse genutzt wird Archaologisches MuseumDas Archaologische Museum der Insel befindet sich ebenfalls in Kato Chora Von unterschiedlichen Orten der Insel werden Stucke der hellenistischen und romischen Zeit wie kopflose Statuen und Amphoren gezeigt Naturschutz BearbeitenDie Kombination von geomorphologischen mit hydrogeologischen Vorgangen hat im Suden ein Netz von Lebensraumen fur die Pflanzen und eine reiche Tierwelt ausgebildet Die zahlreichen teilweise unzuganglichen Buchten in Verbindung mit Steilkusten und Hohlen bieten den Mittelmeermonchsrobben Monachus monachus ein ideales Ruckzugsgebiet Neben den vielen Eidechsen wie den Riesensmaragdeidechsen Lacerta trilineata hansschweizeri und Schlangenarten darunter auch Leopardnattern Zamenis situla bzw Elaphe situla kommen auch Kaspische Bachschildkroten Mauremys caspica vor Deshalb wurde der Inselsuden mit dem angrenzenden Meeresgebiet ins Natura 2000 Netz der Europaischen Union als GR 4220009 Notia Serifos Notia Serifos Sudserifos integriert 5 Literatur BearbeitenKarl Hopf Veneto Byzantinische Anekdoten In Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Hrsg Sitzungsberichte Band XXXII III Heft Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien November 1859 Die Michieli von Zia und Seriphos S 725 426 ff books google de Gernot von Hahn Die Kykladeninseln Siphnos und Seriphos In Die Zeit Nr 24 1979Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Serifos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Allgemeine Informationen uber Serifos griechisch Allgemeine Informationen uber Serifos griechisch englisch franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Ergebnisse der Volkszahlung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands EL STAT Excel Dokument 2 6 MB Ellhnikh Statistikh Arxh ELSTAT Hrsg Statistikh Epethrida ths Ellado Statistical Yearbook of Greece 2009 amp 2010 Piraus 2011 S 47 Bergbau und Eisenerzforderung auf Serifos Virtuelles Museum der Toten Orte Spatbyzantinische Kirchen auf Serifos Griechisches Kulturministerium griechisch Natura 2000 Gebiet GR 4220009 Notia Serifos Memento des Originals vom 30 Oktober 2004 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www minenv gr griechisch Inseln und Inselgruppen der Kykladen Agios Andreas Agios Efstathios Agios Georgios Agios Ioannis Akanthi Amorgos Anafi Andikeros Andimilos Andros Andiparos Ano Antikeri Argilos Arkadio Aspronisi Cherrhonesos Daskalio Delos Despotiko Didimi Donousa Drakonisi Felouka Folegandros Foui Glaronisi Glaronisi Glaronisia Gramponisi Gyaros Ios Iraklia Kalogeros Karavas Kardiotissa Kato Andikeri Kato Koufonisi Kea Keros Kimolos Klidoura Klima Krommidi Kythnos Lazaros Louvardari Makronisos Megali Plaka Megalos Avelas Megalos Revmatiaris Mikri Arkadia Mikri Plaka Mikros Avelas Milos Mykonos Naxos Nea Kameni Nikouria Nisida Ampelos Nisida Gramvousa Nisida Mikros Rematiaris Nisis Kitriani Nisis Vriokastraki Ofidoussa Palea Kameni Pano Koufonisi Panteronisi Paros Paximadia Petalidi Piperi Plaki Polyegos Prasonisi Ios Prasonisi Kimolos Prasoura Psalida Psathonisi Rinia Saliagos Schinoussa Serifos Sfontili Sifnos Sikinos Skilonisi Skinopi Spanopoula Strongyli Syros Thira Thirasia Tinos Tourlitis Tria Adelfia Tsouloufi Venetiko Voulgaris Vrachonisida FtenaInselgruppen Andikeria Christiana Inseln Gavrionisia Kalogeri Koufonisia Santorin Inseln Kleine Kykladen Gemeinden der Region Sudliche AgaisAndros AndrosKalymnos Agathonisi Astypalea Kalymnos Leros Lipsi PatmosKarpathos Kasos Karpathos KasosKea Kythnos Kea KythnosKos Kos NisyrosMilos Kimolos Milos Serifos SifnosMykonos MykonosNaxos Amorgos Naxos und Kleine KykladenParos Andiparos ParosRhodos Chalki Megisti Rhodos Symi TilosSyros Syros ErmoupoliThira Anafi Folegandros Ios Sikinos ThiraTinos Tinos Normdaten Geografikum GND 4234302 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serifos amp oldid 238400021