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Rafina griechisch Rafhna ist eine Kleinstadt in der griechischen Region Attika Bis 2010 bildete sie eine selbststandige Gemeinde ab 1994 als Stadtgemeinde dimos die zum 1 Januar 2011 mit dem westlich benachbarten Pikermi zur Gemeinde Rafina Pikermi zusammengeschlossen wurde wo sie seither einen Gemeindebezirk bildet und die Gemeindeverwaltung beherbergt Gemeindebezirk Rafina Dhmotikh Enothta Rafhnas Rafhna Rafina Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion Attika f6Regionalbezirk OstattikaGemeinde Rafina PikermiGeographische Koordinaten 38 1 N 24 0 O 38 016666666667 24 Koordinaten 38 1 N 24 0 OHohe u d M 0 10 mKuste ZentrumFlache 18 979 km Einwohner 13 091 2011 1 Bevolkerungsdichte 689 8 Ew km Code Nr 491001Gliederung f12 1 Stadtbezirkf12Website www rafina grLage in der Gemeinde Rafina Pikermi und im Regionalbezirk OstattikaDatei DE Rafinas svgf9 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Verkehr und Infrastruktur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Der Hafen von RafinaRafina liegt an der Ostkuste der Halbinsel Attika die Stadt Rafina selbst liegt unmittelbar am Agaischen Meer Westlich von Rafina erhebt sich das Pendeli Bergmassiv und sudwestlich erstreckt sich die Ebene Mesogea Attikis Westlich fliesst auch der attische Kifissos Fluss Das Stadtzentrum von Athen liegt 30 km westlich von Rafina die sudliche Nachbargemeinde ist Artemida Loutsa und die nordliche Nea Makri Sudsudwestlich von Rafina befindet sich der internationale Flughafen von Athen Rafina umfasst neben der gleichnamigen Kustenkleinstadt deren Umgebung welche vorwiegend aus Wald und landwirtschaftlich genutzter Flache besteht Die kleine Siedlung Kallitechnoupolis 928 Einwohner gehort ebenfalls zum Gemeindebezirk Rafina Die drei Siedlungen welche zu Rafina gehoren sind neben der Kleinstadt Rafina selbst Agia Kyriaki Agia Triada und Agios Georgios Geschichte BearbeitenDie altesten Funde in Rafina befinden sich eineinhalb Kilometer sudlich des Hafens auf der Halbinsel Askitario sudlich des Strands von Marikes Hier fuhrte der Archaologe Demetrios Theocharis 1954 1955 Ausgrabungen durch Er entdeckte Gebaude aus dem 3 Jahrt v Chr und stellte 3 Bauphasen fest die als Askitario I II und III bezeichnet werden Von Askitario I das in das Fruhhelladikum FH I datiert und Askitario II das ins fruhe FH II fallt sind nur Gebaudereste erhalten Wahrend Askitario III mittleres FH II war die Halbinsel durch eine etwa 100 Meter lange Mauer zum Festland hin abgesichert Theocharis fand acht zusammenhangende und ein einzelnes Gebaude aus dieser Zeit Die Siedlung wurde wohl vor Ende FH II verlassen 2 Kurz danach entstand auf dem Hugel oberhalb des Hafens von Rafina eine neue Siedlung die in zwei Phasen Raphina I und II eingeteilt wird Raphina I datiert ins spate FH II und Raphina II in FH III Am Strand fand man eine metallverarbeitende Werkstatt die alter ist als Raphina I Raphina I war durch eine Mauer befestigt In Raphina II konnten Opferlocher sogenannte Bothroi nachgewiesen werden 3 Zur Zeit der mykenischen Kultur bis etwa 1200 v Chr soll sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Rafina eine mykenische Siedlung befunden haben 4 In der Antike lag hier der attische Demos Araphen der zur Kusten Trittye der Phyle Aigeis gehorte 5 Aus Araphen bildete sich der heutige Name Rafina An der Strasse nach Pikermi etwa ein Kilometer vom Hafen entfernt fand man spatromische Gebaude und ein Bad Der britische Griechenlandreisende William Martin Leake berichtete Anfang des 19 Jahrhunderts dass auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Rafina ein kleiner Weiler gleichen Namens bestand Dieser gehorte zum Kloster Petraki bzw Asomato 6 Die Kleinstadt Rafina wurde in den 1920er Jahren durch griechische Fluchtlinge aus Anatolien nach dem Ende des Griechisch Turkischen Krieges von 1919 bis 1922 mit der ihn beendenden griechischen Niederlage gegrundet Die Fluchtlinge mussten ihre angestammte Heimat im Rahmen eines sogenannten Bevolkerungsaustausches infolge des Friedensvertrages von Lausanne von 1923 verlassen und siedelten sich auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Rafina an Die meisten Fluchtlinge stammten aus der heutigen turkischen Stadt Tirilye griechische Bezeichnung Triglia Vor der Ansiedlung der kleinasiatischen Fluchtlinge bestand auf dem Gebiet von Rafina ein arvanitisches Dorf Ende April 1941 wurde Rafina wie das ubrige Gebiet der Region Attika einschliesslich Athens durch deutsche Truppen im Rahmen des Unternehmens Marita im Zweiten Weltkrieg erobert Zuvor 25 und 26 April 1941 verliess das britisch australisch neuseelandische Expeditionskorps auch uber den Hafen von Rafina das griechische Festland vor den vorruckenden deutschen Truppen und wurde nach Kreta sowie nach Agypten evakuiert 7 8 In der nachfolgenden Besatzungszeit bis Oktober 1944 hielten deutsche Truppen Rafina wie das ubrige Attika besetzt Auf dem Gebiet von Rafina nordlich der heutigen Kleinstadt sollte wahrend der deutschen Besatzungszeit eine Exekution als Vergeltungsmassnahme fur die Ermordung des Stadtkommandanten stattfinden Allerdings wurde die Exekution verhindert Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde an der Stelle der geplanten Exekution die Kapelle des Heiligen Nikolaus Agios Nikolaos im Gedenken an dieses Ereignis errichtet Bis in die 1970er Jahre hinein war das Gebiet der Gemeinde Rafina landlich gepragt durch umfangreiche Bautatigkeit wuchs die Einwohnerzahl rapide und die heute existierende Kleinstadt entstand Am 28 Juli 2005 bedrohte eines in den Morgenstunden entstandenes Feuer in den Hugeln sudwestlich von Rafina im Verlaufe des Vormittages die Kleinstadt Die Siedlung Kallitechnoupoli der Gemeinde Rafina wurde durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen mehrere Hauser fielen den Flammen zum Opfer Unter massivem Einsatz der Feuerwehren aus der Verwaltungsregion Attika konnte ein Ubergreifen des Feuers auf die Kleinstadt verhindert und das Feuer geloscht werden Wahrend der Brandbekampfung war die Evakuierung von Einwohnern Rafinas erforderlich auch die Hauptstrasse nach Athen Leoforos Marathon wurde gesperrt Bevolkerung BearbeitenDer uberwiegende Teil der Einwohnerschaft der Gemeinde Rafina lebte zum Zeitpunkt der Volkszahlung 2011 in der gleichnamigen Kleinstadt Lediglich einige Hundert Einwohner verteilten sich auf die anderen zur Gemeinde Rafina zugehorigen Ortschaften Jahr Einwohner Kleinstadt Anderung absolut Anderung relativ Einwohner Gemeinde Bevolkerungsdichte Anderung absolut Anderung relativ1981 4994 1991 8282 3288 65 84 8611 453 7 km 2001 11 352 3070 37 07 11 909 627 5 km 3298 38 30 Der ehemalige griechische Ministerprasident Kostas Karamanlis hat seinen Wohnsitz in Rafina Verkehr und Infrastruktur BearbeitenAufgrund seiner Kustenlage verfugt Rafina uber einen Hafen Dieser ist nach dem Hafen von Piraus der zweitwichtigste Fahrhafen in Attika mit vielen Fahrverbindungen auf die Kykladen Inseln und die Insel Euboa Rafina verfugt uber eine Anbindung an das griechische Nationalstrassennetz durch die Nationalstrasse 54 die von Rafina aus nach Westen in Richtung Athen fuhrt Weitere gut ausgebaute Strassenverbindungen fuhren nach Artemida Loutsa und Nea Makri In den zukunftigen Ausbauplanen der Autobahn Attiki Odos ist ein Anschluss von Rafina an die Attiki Odos uber die Autobahn 64 vorgesehen welche von Westen her als Imittos Ring nach Osten in Richtung Rafina verlangert werden soll Die Gemeinde Rafina verfugt uber Grund und weiterfuhrende Schulen Banken Kirchen und eine Postfiliale Innerhalb der Kleinstadt existieren mehrere offentliche Platze sogenannte Platies Einzahl Platia Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rafina Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 Griechisches Statistisches Amt EL STAT Memento vom 27 Juni 2015 im Internet Archive Excel Dokument 2 6 MB Mariya Ivanova Befestigte Siedlungen auf dem Balkan in der Agais und in Westanatolien ca 5000 2000 v Chr Waxmann Verlag Munster 2008 ISBN 978 3 8309 1937 7 S 273 274 online Mariya Ivanova Befestigte Siedlungen auf dem Balkan in der Agais und in Westanatolien ca 5000 2000 v Chr Waxmann Verlag Munster 2008 ISBN 978 3 8309 1937 7 S 312 online Georgios Themistoklis Maltezos Mykenae E Lincks Crusius Verlag 1960 S 32 Dazu Arthur Milchhofer Araphen In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band II 1 Stuttgart 1895 Sp 379 William Martin Leake Die Demen von Attika Verlag von Georg von Westermann Braunschweig 1840 ISBN 1 4212 2639 1 S 64 Neudruck Adamant Media Corporation Volkmar Kuhn Torpedoboote und Zerstorer im Einsatz 1939 1945 Motorbuch Verlag 1974 ISBN 3 87943 344 5 S 148 149 Bruce T Swain A Chronology of Australian Armed Forces at War 1939 45 Allen amp Unwin 2001 ISBN 1 86508 352 6 S 42 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rafina amp oldid 219745684