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Askitario griechisch Askhtario ist eine archaologische Statte auf der gleichnamigen kleinen Halbinsel im Osten Attikas Sie liegt etwa 1 7 km sudostlich des Hafens von Rafina Im Norden grenzt der Strand von Marikes Paralia Marikes an die Halbinsel Blick von Norden auf die archaologische Statte Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Beschreibung 2 1 Askitario I 2 2 Askitario II 2 3 Askitario III 2 4 Mykenische Funde 2 5 Friedhof 3 Funde 4 Literatur 5 WeblinksName Bearbeiten nbsp Aussichtsposten der Wehrmacht auf dem hochsten Punkt von Askitario nbsp Bemaltes Gefass aus Askitario II nbsp Hauptraum von Haus A nbsp Befestigungsmauer nbsp Hundedarstellung auf Pithos nbsp Grosse Tonschale fur das Herdfeuer aus Haus EDer neugriechische Name Askitario bedeutet Einsiedelei In der Steilkuste wurde nahe am Meer eine kunstliche Hohle angelegt Vermutlich handelt es sich hierbei um ein antikes Grab Die Hohle wandelte spater ein Monch des Klosters Pendeli in eine Einsiedelei um Die Halbinsel wird auch Kalogeros oder Aetos genannt Beschreibung Bearbeiten1953 fuhrte der griechische Archaologe Dimitris Theocharis auf Askitario Probegrabungen durch In den folgenden zwei Jahren legte er auf dem hochsten Punkt etwa 25 m uber dem Meer eine fruhhelladische Siedlung frei Die Siedlung hatte die Form eines Gleichseitigen Dreiecks von etwa 100 m Kantenlange und eine Grosse von etwa 5000 m Die nordliche und die ostliche Seite werden heute vom steil abfallenden Gelande gebildet und an der Sudwestseite gab es eine etwa 100 m lange Mauer von der Theocharis 32 m freilegen konnte Die Mauer war etwa 2 50 m dick und ursprunglich etwa 3 m hoch An der nordlichen und ostlichen Seite konnten keine Mauern nachgewiesen werden Es ist jedoch moglich dass durch Erosion das Gelande abgetragen wurde und die Mauern herabgesturzt sind Vom Kap aus kann man die Umgebung gut uberblicken So reicht der Blick im Norden bis zum Pendeli und der Bucht von Marathon im Osten bis nach Sudeuboa und im Suden bis Makronisos und den Bergen bei Porto Rafti Aus diesem Grund wurde im Nordosten des Gelandes im Zweiten Weltkrieg ein Aussichtsposten durch die Wehrmacht errichtet Hierbei wurde ein Teil der vorgeschichtlichen Siedlung zerstort Von der fruhhelladischen Siedlung konnte Theocharis drei Phasen nachweisen Ausserdem gab es noch wenige Funde aus der Mykenischen Zeit Askitario I Bearbeiten In der untersten Schicht entdeckte man Asche Tierknochen Gefassscherben und nur wenige Steinmauern Anhand der Keramik kann sie in FH I 3300 2800 v Chr datiert werden Die Gefasse waren monochrom mit dicker Wandung und der verwendete Ton enthielt Sand und Steine Sie waren stark poliert und meist von rotlicher oder braunlicher und selten von heller Farbe Durch einen Farbverlauf kann auf unregelmassigen Brand geschlossen werden Es handelt sich um einfache Gebrauchskeramik mit subneolithischem Charakter Die Herstellungstechnik erinnert an die altesten kykladischen Gefasse und drei Gefassscherben ahneln Modellen aus dem agaischen Neolithikum Aus diesem Grund vermutete Theocharis dass die Siedlung am Ende des Neolithikums gegrundet wurde Askitario II Bearbeiten Auch aus der daruber liegenden Schicht stammen nur wenige Funde und Architekturreste Sie datiert in die Zeit FH II Fruh etwa 2800 2700 v Chr Die Keramik ist blauschwarz oder rot hat eine feste Urfirnis Glasur und der verwendete Ton war reiner als zuvor Die haufigste Gefassform ist die einfache Schale gefolgt von der sogenannten Sauciere Grosse Gefasse wie Pithoi und Amphoren waren nicht glasiert Es gab auch bemalte Gefasse ahnlich wie sie auf Syros und Naxos gefunden wurden Askitario III Bearbeiten Die oberste Schicht aus dem Fruhhelladikum datiert in die Zeit FH II Entwickelt etwa 2700 2400 v Chr Die verwendete Keramik ist eine Weiterentwicklung der vorhergehenden Phase Die Glasur ist meist nur noch wassrig glanzend Die haufigsten Gefasse sind Schalen mit einem Durchmesser von 0 10 m bis 0 15 m gefolgt von Saucieren Es gibt eine grossere Vielfalt bei den Keramikformen Aus dieser Zeit wurden im Norden des Ausgrabungsgelandes acht Hauser ausgegraben davon funf Hauser A B G E und 8 komplett Aus dieser Zeit stammt auch die Befestigungsmauer im Sudosten Die wichtigsten Gebaude sind die Hauser A und E Sie verfugen uber einen grossen Hauptraum mit Herd einen kleineren Vorraum einen schmalen Korridor und einen Innenhof mit Backofen jedoch ohne Bothros Die Turen liegen nicht in der Achse des Gebaudes Die Hausermauern wurden wie in Agios Kosmas zum Teil aus kleinen Steinen mit Mortel in Fischgratentechnik erbaut Die Mauern um den Hof waren niedriger und wurden wahrscheinlich erst spater errichtet Der Hauptraum von Haus A war gepflastert jedoch nur teilweise verputzt Aus diesem Grund kann die Lage des Herdes nicht mehr ermittelt werden Der Herd von Haus E lag in der Mitte des Hauptraumes Er bestand aus einer Tonschale die auf dem gestampften Lehmboden stand Entlang der Westwand gab es funf Vertiefungen von 0 25 m Tiefe und 0 25 m Durchmesser Sie enthielten Speisereste und Tonscherben Unter dem Fussboden vor der Westwand des Vorraums fand man ein Kindergrab Auf einem gepflasterten Boden war das Kind mit angezogenen Beinen und Handen im Nacken beigesetzt worden Der Leichnam war mit Bruchstucken eines grossen Pithos bedeckt worden Das kleine Haus Z hatte einen kleineren Hauptraum einen Vorraum und einen Hof Auch hier lag der Herd in der Mitte des Hauptraumes Der vordere Zugang zum Haus wurde durch den spateren Bau von Haus 8 zugebaut Weitere Gebaude sind oft unregelmassig angelegt und haben schrage Wande Im Suden des Gelandes fand man weitere Gebaudereste Im Westen in der Nahe der Befestigungsmauer fand man einen Teil einer hufeisenformigen Mauer Sie gehorte vermutlich zu einem apsidialen Gebaude In einem Testgraben fand man die sterblichen Uberreste eines Kindes Sie stammen wahrscheinlich von einem weiteren intramuralen Kinderbegrabnisses Anfang der FH III Zeit um 2300 v Chr wurde die Siedlung aufgegeben Mykenische Funde Bearbeiten In der mykenischen Zeit wurde Askitario wieder besiedelt Da die Funde zum Teil direkt an der Oberflache oder nur wenige Zentimeter darunter lagen wurden sie durch Erosion und andere Einflusse stark gestort Es wurden nur wenige kleine Gebaude nachgewiesen Die wenigen Scherben datieren in SH II bis SH III A etwa 1500 1300 v Chr Friedhof Bearbeiten Der fruhhelladische Friedhof konnte ostlich der Siedlung auf einem niedriger gelegenen Teil des Kaps lokalisiert werden Durch den Bau von Verteidigungsanlagen der Wehrmacht wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde er teilweise zerstort Ausserdem wurde das Gelande vermint Obwohl die Minen bereits geraumt waren hielt Dimitris Theocharis es fur zu gefahrlich hier tiefer zu graben Aus diesem Grund wurde hier nur die Oberflache begangen Hierbei fand man Wandverputz der Graber Knochen und Teile von Kykladischen Griffschalen die typische Grabbeigaben in fruhkykladischen und fruhhelladischen Grabern waren Funde BearbeitenDie Funde befinden sich heute im Archaologischen Nationalmuseum in Athen Sie bestehen hauptsachlich aus Keramikgefassen und scherben Hierunter befinden sich Saucieren ein Krug mit Griff der mit Fischgratenmuster verziert ist Schalen mit und ohne Fuss Pithoi und Amphoren Ein 1 20 m hoher Pithos aus Haus E tragt eine Hundedarstellung in Ritzzeichnung auf dem Hals Nach ahnlichen Darstellungen aus Agypten vermutete Theocharis dass es sich hierbei auch um ein Ideogramm handeln konnte Ein etwa 0 30 m hohes kraterformiges Gefass war eine der wenigen bemalten Keramiken die man in Askitario fand Des Weiteren fand man einen Rost aus Ton mit vier Beinen ein vierbeiniges Objekt das vermutlich zur Ablage von Grillspiessen diente und eine grosse Tonschale fur das Herdfeuer An Metallgegenstanden fand man nur eine 8 cm lange Kupfernadel einen Barren aus Blei ein Stuck Kupferblech und einen rohrenformigen Bleigegenstand Aus Stein fand man Muhl und Reibsteine eine Steinaxt Feuersteinklingen und kerne ein Teil einer Marmorfigur und ein Bruchstuck einer Marmorscheibe Literatur BearbeitenDimitris R Theocharis Askhtario In Arxaiologikh Efhmeris Band 92 93 1953 54 S 59 76 online Dimitris R Theocharis Anaskafh en Arafhni In Praktika ths Arxaiologikhs Etaireias Band 109 1954 S 104 113 online Dimitris R Theocharis Anaskafh en Arafhni In Praktika ths Arxaiologikhs Etaireias Band 110 1955 S 109 116 online John Travlos Bildlexikon zur Topografie des antiken Attika Tubingen 1988 ISBN 3 8030 1036 5 S 380 387 Mariya Ivanova Befestigte Siedlungen auf dem Balkan in der Agais und in Westanatolien ca 5 000 2 000 v Chr Waxmann Munster 2008 ISBN 978 3 8309 1937 7 S 273 274 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Askitario Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 38 008638888889 24 022916666667 Koordinaten 38 0 31 1 N 24 1 22 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Askitario amp oldid 228248495