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Das Grazer Bergland ist ein Mittelgebirge nordlich der steirischen Landeshauptstadt Graz Osterreich Es ist Teil der Zentralalpen und gehort gemass der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen zu den Randgebirgen ostlich der Mur Nach geologischer Auffassung zahlen auch Gebiete am Westufer der Mur die sich deutlich vom Bau des Steirischen Randgebirges abgrenzen zum Grazer Bergland Grazer BerglandCharakteristische Landschaft Alm und Felsen Blick von der Tyrnauer Alm zur Roten WandCharakteristische Landschaft Alm und Felsen Blick von der Tyrnauer Alm zur Roten WandHochster Gipfel Hochlantsch 1720 m u A Lage Steiermark OsterreichTeil der Randgebirge ostlich der Mur und Lavanttaler Alpen Zentralalpen AlpenEinteilung nach Trimmel 2830Grazer Bergland Alpen Koordinaten 47 22 N 15 25 O 47 362777777778 15 424166666667 1720 Koordinaten 47 22 N 15 25 OTyp MittelgebirgeGestein Kalke Dolomite SchieferAlter des Gesteins Silur bis Karbonp1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Landschaft 1 1 Umgrenzung 1 2 Berge und Gipfel 2 Geologie 3 Wirtschaft und Tourismus 3 1 Ausflugsziele 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Landschaft BearbeitenDas Grazer Bergland ist ein Mittelgebirgsstock im Norden des steirischen Hugellands und liegt grosstenteils ostlich der Mur Siedlungkernraume sind das Mittlere Murtal das Passailer Becken das sudwestlich angrenzende Semriacher Becken und die nordlich gelegene Teichalmregion Umgrenzung Bearbeiten Das Grazer Bergland ist begrenzt im Westen durch das Mittlere Murtal von Mixnitz bis zur nordlichen Stadtgrenze von Graz nach geologischer Definition sind gewisse Teile westlich der Mur ebenso zum Grazer Bergland zu rechnen vor allem jene die dem Grazer Palaozoikum angehoren wie etwa der Plabutsch Buchkogelzug bis zum Nordrand der Kaiserwaldterrasse aber auch die die Erhebungen nordlich des Koflach Voitsberger Beckens bis zum Gradnerbach im Norden durch das Breitenauertal Breitenau am Hochlantsch und das Tal des Gasenbachs im Nordosten durch das obere FeistritztalIm Suden und Sudosten geht das Grazer Bergland uber in das Oststeirische Hugelland und das Grazer Becken Berge und Gipfel Bearbeiten nbsp Hochlantsch Nordwand von Breitenau gesehenDie wichtigsten Gipfel sind Hochlantsch 1720 m Osser 1548 m Plankogel 1531 m Rote Wand 1505 m Schockl 1445 m Pommesberg 1287 m Patschaberg 1274 m Zetz 1274 m Rothelstein 1263 m Gschaidberg 1239 m Hochtrotsch 1239 m Schiffall 1221 m und Kreuzkogel 1181 m Pleschkogel 1061 m Stross 1039 m Hohe Rannach 1018 m Hochkogel 794 m Plabutsch 754 m Steinkogel 742 m Pfaffenkogel 734 m Generalkogel 713 m Eggenberg 707 m Buchkogel 656 m Hauenstein 650 m Kanzelkogel 615 m Florianiberg 527 m Geologie Bearbeiten nbsp Schocklkalk Block bei Sankt RadegundGeologisch wird das Grazer Bergland meist mit dem Begriff Grazer Palaozoikum umschrieben 1 Dabei handelt es sich grosstenteils um marine Kalk und Dolomit Ablagerungen aus dem Silur und dem Devon vor 450 bis 350 Millionen Jahren Das Grazer Palaozoikum wurde von Paschinger treffend als Fremdkorper zwischen dem kristallinen Randgebirge und dem Steirischen Neogenbecken beschrieben 2 Gepragt wurden die Sedimente durch die Ubereinanderschiebung und Verfaltung mehrerer Decken Schichten im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung 3 Bezuglich der Schichtfolge sind die drei folgenden Faziesbereiche bestimmend 1 4 Die Rannach Fazies ist uberwiegend aus Dolomiten und Dolomitsandsteinen aufgebaut Diese Decke tritt vor allem rund um die namensgebende Hohe Rannach am Pleschkogel Muhlbacher Kogel sowie am Plabutsch Buchkogel Zug in Erscheinung Die Hochlantsch Fazies ist vom lokal auftretenden Hochlantschkalk gepragt Durch das vermehrte Vorkommen von Korallen wie Rugosa ist diese Fazies durch eine markante Riffbildung charakterisiert Typisch ist sie vor allem fur die Bereiche nordwestlich von Frohnleiten rund um Hochlantsch Rote Wand und Rothelstein Die Schocklkalk oder Tonschiefer Fazies besteht aus Striatoporenkalken Kalk und Tonschiefern sowie Quarziten Das dominierende Gestein ist der sehr gut wasserlosliche nach dem Grazer Hausberg benannte Schocklkalk Hauptverbreitungsgebiete sind Schockl Tanneben das Weizer Bergland sowie der Raum nordwestlich von Koflach Vor allem die Kalke im Gebiet bieten hervorragende Bedingungen fur Verkarstung die sich beispielsweise in zahlreichen Hohlen z B Lurgrotte oder Dolinen aussert Wirtschaft und Tourismus BearbeitenNeben der Landwirtschaft steht vor allem der Tagestourismus im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens Zahlreiche Ausflugler und Wanderer aus Graz der Oststeiermark und den Industriestadten der Mur Murz Furche suchen neben dem Naturerlebnis auch Verpflegung und Unterhaltung Der Rechbergsattel ist einmal im Jahr Schauplatz eines Automobil Bergrennens Ausflugsziele Bearbeiten Diese Gipfel sind beliebte Wanderziele die mit zahlreichen Wegen erschlossen sind Daneben befinden sich einige weitere Ausflugsziele im Bereich des Grazer Berglandes Barenschutzklamm eine der langsten und hochsten Klammen in den Ostalpen die zwischen Hochlantsch und Roter Wand in den Berg eingeschnitten ist Raabklamm Der am Fusse des Osser 1548 m entspringende Raabfluss durchfliesst eine Schlucht von nur wenigen Dutzend Metern Breite die zum Teil von senkrechten Felswanden zum Teil von steilen Waldhangen begrenzt ist Weizklamm beliebtes Klettergebiet mit zahlreichen Hohlen nordlich von Weiz Lurgrotte Tropfsteinhohle die den Bergstock zwischen Semriach und Peggau durchquert Sie kann von beiden Seiten aus begangen werden ein Durchwandern der gesamten Hohle ist allerdings nicht mehr moglich Grasslhohle und Katerloch zwei weitere Tropfsteinhohlen im ostlichen Teil Alpengarten Rannach 1955 2005 Nunmehr kleiner privater im Bereich einer Jausenstation gelegener Blumengarten mit einer Ansammlung von Alpenpflanzen am Fusse der Hohen Rannach 5 Teichalm Sommeralm Gemeinsam bilden diese am Ostfuss des Hochlantsch das grosste zusammenhangende Almgebiet der Alpen Neben der landwirtschaftlichen Nutzung gibt es hier einen Badesee und ein kleines Skigebiet Innerhalb des Gebietes liegen unter anderem die Ortschaften Tulwitz Passail Arzberg Deutschfeistritz und Semriach die alte Bergbauorte sind Silber Blei Zink Die Erzvorkommen wurden eingehend untersucht auch Braunkohle wurde gefunden 6 Die Bergbaue hatten ihre Blutezeit im 18 und 19 Jahrhundert sie sind mangels Abbauwurdigkeit eingestellt In Arzberg ist ein Stollen als Schaubergwerk eingerichtet nbsp Gipfel des Hochlantsch nbsp Teichalmgebiet nbsp Steig durch die Barenschutzklamm nbsp Katerloch nbsp Wallfahrtskapelle SchusserlbrunnLiteratur BearbeitenJosef Ruckenbauer Das Grazer Bergland In Der Gebirgsfreund Zeitschrift des Oesterreichischen Gebirgsvereins Jahrgang 1921 Nr 3 1921 15 Marz 1921 XXXII Jahrgang S 23 ff online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gbf Helmut W Flugel Die Geologie des Grazer Berglandes Erlauterungen zur Geologischen Wanderkarte des Grazer Berglandes 1 100 000 herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt Wien 1960 Zweite neubearbeitete Auflage Walter Graf Red Mitteilungen der Abteilung fur Geologie Palaontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum Sonderheft 1 Graz Wien 1975 S 1 288 zobodat at PDF 37 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grazer Bergland Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Hans Peter Schonlaub Das Palaozoikum in Osterreich Verbreitung Stratigraphie Korrelation Entwicklung und Palaogeographie nicht metamorpher und metamorpher Abfolgen Aus Martin E Schmid Red Franz Karl Bauer Red Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt in Wien Band 33 Geologische Bundesanstalt Hrsg Wien 1979 ISBN 3 900312 00 1 S 1 124 Darin Das Grazer Bergland S 71 74 zobodat at PDF 21 MB Herbert Paschinger Steiermark Steirisches Randgebirge Grazer Bergland Steirisches Riedelland Verlag Gebruder Borntraeger Berlin Stuttgart 1974 ISBN 3 443 16006 9 S 5 ff Peter Hacker Karsthydrologische Untersuchungen im Weizer Bergland Aus Berichte der wasserwirtschaftlichen Planung Band 71 Amt der Steiermarkischen Landesregierung Graz 1991 ZDB ID 1111661 4 S 4 Volltext online PDF 6 MB abgerufen am 28 Januar 2018 Digitaler Atlas der Steiermark Geologie amp Geotechnik Amt der Steiermarkischen Landesregierung abgerufen am 21 Februar 2016 Thomas Ster Der Alpengarten Rannach Aus Joannea Botanik Nr 5 2006 Landesmuseum Joanneum Abteilung Botanik Graz 2006 S 9 21 zobodat at PDF 700 kB Verein Alpengarten Rannach Leopold Weber Die Blei Zinkerzlagerstatten des Grazer Palaozoikums und ihr geologischer Rahmen Mit 192 Abbildungen und 25 Tabellen Aus Geologische Bundesanstalt Hrsg Albert Daurer Red Archiv fur Lagerstattenforschung der Geologischen Bundesanstalt Band 12 Wien 1990 ISBN 3 900312 72 9 Volltext online PDF 29 MB Normdaten Geografikum GND 4021914 8 lobid OGND AKS VIAF 235012463 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grazer Bergland amp oldid 237236213