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Der Florianiberg ist ein 527 m u A hoher Hugel im osterreichischen Bundesland Steiermark Die Erhebung befindet sich im Sudwesten der Landeshauptstadt Graz und ist als Standort der Florianikirche aus dem Jahr 1597 bekannt Auf dem vermutlich bereits in der Kupfersteinzeit besiedelten Berg befand sich ausserdem eine fruhmittelalterliche Fliehburg FlorianibergFlorianiberg von OstenHohe 527 m u A Lage Steiermark OsterreichGebirge Plabutsch Grazer Bergland Lavanttaler AlpenDominanz 1 5 km BockkogelSchartenhohe 32 m SchaflackeKoordinaten 47 1 13 N 15 23 21 O 47 0203417 15 389067 527 Koordinaten 47 1 13 N 15 23 21 OFlorianiberg Plabutsch Steiermark Gestein DolomiteAlter des Gesteins UnterdevonBesonderheiten kupferzeitliche Besiedlung Reste einer mittelalterlichen Wallanlage Florianikirche jahrliches Florianifestpd4 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geologie und Geomorphologie 3 Geschichte 4 Literatur und Karten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDer Florianiberg bildet den sudostlichen Abschluss des Plabutsch Buchkogel Zuges und uberragt das Grazer Feld bei Strassgang um etwa 180 m Der Hugelkamm verlauft nach Westnordwest weiter zum Bockkogel und markiert die Stadtgrenze zur Gemeinde Seiersberg Pirka Wahrend sich die Nordseite des Berges bewaldet zeigt sind Sudsporn und Sudwesthang Gedersberg stark besiedelt Am unteren Nordosthang befinden sich die Pfarrkirche Strassgang und der dazugehorige Friedhof Das Gipfelplateau mit der Florianikirche ist von Strassgang aus uber einen Natur und Kulturlehrpfad gleichzeitig Kreuzweg erreichbar Der Florianiberg ist Teil des Landschaftsschutzgebiets Westliches Berg und Hugelland von Graz LSG 39 1 Geologie und Geomorphologie BearbeitenDer Florianiberg besteht aus hellen und dunkelgrauen unterdevonischen Dolomiten der Rannach Fazies innerhalb des Grazer Palaozoikums Darunter liegen Dolomitsandsteine am Osthang ist ein Band verschiedenfarbiger Diabastuffe zwischengelagert 2 Die dunklen Dolomite werden teilweise durch graue und braune Rauchwacken gelbe und braune meist mylonitische Kalke und braune Tonschiefer vertreten Dieser Komplex sogenannter Braungesteine ist eine Besonderheit im sudlichen Teil der Hugelkette und erreicht am Florianiberg seine grosste Machtigkeit Weiter im Hangenden treten auch violette und braunblaue Kalke auf 3 Das Tuffband das sich durch den gesamten Plabutsch zieht besteht zwischen Seiersberg und Florianiberg aus bis zu 17 Lagen und erreicht mit eingeschalteten Sedimenten eine Machtigkeit von fast 30 m Im Lienhard Steinbruch oberhalb des Friedhofs betragt die sichtbare Tuffmachtigkeit zwischen 10 und 11 m Der violette Diabastuff diente in der Vergangenheit als Baustoff beispielsweise zur Errichtung von Strassganger Hausersockeln und des Unterbaus der Pfarrkirche sowie als Strassenschotter Die charakteristische violette und rotviolette Farbung geht auf eine feine Einmischung mikroskopischer Hamatit und Magnetitkristalle zuruck Variationen in braunlichen oder gelblichen Farbtonen enthalten Limonit 4 Bemerkenswert ist ausserdem ein Vorkommen von Kristallingerollen die ortlich Dezimetergrosse erreichen 3 Die Verebnungsflache westlich des Gipfels auf rund 500 m u A wird von Arthur Winkler Hermaden dem Stadelberg Niveau zugeordnet das sich leicht ansteigend bis Leoben verfolgen lasst 5 Am Nordhang bilden die Diabastuffe einen Quellhorizont 6 An den sudlichen Auslaufern des Berges stehen die Dolomitsandsteine und grobklastische Lockersedimente in direktem Kontakt mit der Kaiserwaldterrasse und sorgen fur die Grundwasseranreicherung derselben 7 Geschichte BearbeitenArchaologische Streufunde lassen eine kupferzeitliche Besiedlung des Florianiberges bereits im 4 Jahrtausend v Chr vermuten Fur den Buchkogel ist eine solche bei St Johann und Paul in Zusammenhang mit der Lasinjakultur nachgewiesen Die Spitze einer Bronzelanze aus dem 1 Jahrtausend v Chr konnte der Urnenfelderkultur zugeordnet und als mogliche Votivgabe identifiziert werden Moglicherweise hallstattzeitliche Hugelgraber sudwestlich des Berges wurden im 20 Jahrhundert im Zuge von Bauarbeiten planiert Ein Hiebmesser sowie eine Bronzefibel aus dem 3 Jahrhundert v Chr wurden mit der Latenekultur in Verbindung gebracht Weitere Fibel und Munzenfunde stammen aus den ersten romischen Jahrhunderten n Chr 8 nbsp Florianiberg mit Pfarrkirche Strassgang Lithographie von 1830 nbsp Zeichnung der FlorianikircheAuf dem Florianiberg sind kunstliche Boschungen vorhanden die von einer fruhmittelalterlichen Wallanlage herruhren Die Anlage mit mehreren Wehrringen umschloss den heutigen Kirchplatz und die Gipfelhohe sowie einen dazwischen liegenden Wehrgraben auf drei Seiten Schmale teilweise erhaltene Pfade waren befestigte Wehrgange die am Osthang drei Abstufungen bildeten Auf der strategisch bedeutenden Bergkuppe von der aus man fruher das gesamte Grazer Feld uberblicken konnte befand sich hochstwahrscheinlich im 10 Jahrhundert eine Fliehburg der Aribonen Die Wallanlage wurde bis auf die Grasnarbe geschleift und das Steinmaterial zum Hauserbau in Strassgang verwendet 9 Einer Sage zufolge wurde die 1597 von Maria von Bayern auf dem Berg errichtete Kirche dem Heiligen Florian geweiht nachdem ein Gebet an diesen ein in der Nahe lebendes Greifenpaar vertrieben hatte 10 Nachdem ein weiteres Gebet 1670 angeblich den grossen Brand im Grazer Sack geloscht hatte gelobten die Grazer Burgerschaft und die innerosterreichische Hofkammer einen jahrlichen Bittgang zum Florianikirchlein am 7 August 11 Daneben entstand das Florianifest das ursprunglich am Florianitag und heute jedes Jahr am ersten Sonntag im Mai stattfindet Laut Viktor Geramb geht dieses Volksfest landlicher Art moglicherweise auf einen heidnischen Maikult zuruck Aufzeichnungen aus dem 19 Jahrhundert schildern einen tausendfachen Menschenauflauf mit Gastwirten Lebzeltern und Weinlieferungen aus Marburg sowie Gasten aus allen Teilen der Steiermark Spater reisten bis zu 20 000 Besucher mit Sonderzugen 11 der Graz Koflacher Bahn an Im Jahr 1880 wurden laut Pfarrchronik Strassgang 50 Startin Wein vertrunken 12 13 Von dem Kirchlein tont GelauteIn des Morgens Raumen hinDurch der Fluren grune BreiteFestlich schmucke Scharen ziehn Und in lodichten GewandernPickelhaubchen blauen BandernZieht das Volk des Land s heranZu dem heil gen Florian 14 Das Grazer Volksblatt zeigte sich 1893 ob der Verodung und Verweltlichung des Festes besorgt und sah sich dem einstigen Frohsinne gegenuber immer mehr eine neuheidnische Bachanten Schwarmerei breitmachen 12 Heute wird das Florianifest von der Freiwilligen Feuerwehr in Seiersberg veranstaltet Literatur und Karten BearbeitenViktor Geramb Das Florianifest bei Graz In Blatter fur Heimatkunde Band 6 Graz 1928 S 28 32 historischerverein stmk at Anton Schafer Geologische Karte des Buchkogel Florianibergzuges im Massstabe 1 25 000 In Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereins fur Steiermark Jahrgang 74 Graz 1937 S 133 143 zobodat at PDF Josef Hanselmayer 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