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Die Grazer Burg liegt im Osten der Altstadt von Graz nahe dem Grazer Dom und wurde ab 1438 durch Herzog Friedrich V den spateren romisch deutschen Kaiser Friedrich III gebaut Aufgrund des geringen Verteidigungswertes war die Burg uber einen verdeckten Gang mit der Festung am Schlossberg verbunden Ab 1564 war Graz die Hauptstadt Innerosterreichs und die Burg wurde Sitz der innerosterreichischen Erzherzoge Aufgrund dieser Stellung wurde sie umgebaut und vergrossert Nachdem Erzherzog Ferdinand II im Jahr 1619 zum Kaiser gekront wurde und nach Wien zog verlor die Burg ihre Funktion als Sitz des Landesfursten und wurde vernachlassigt Grazer BurgBlick auf die Grazer Burg links ist ein Teil des Grazer Doms zu sehenBlick auf die Grazer Burg links ist ein Teil des Grazer Doms zu sehenStaat OsterreichEntstehungszeit 1438Burgentyp StadtburgErhaltungszustand erhaltene Teile saniertStandische Stellung AdelssitzGeographische Lage 47 4 N 15 27 O 47 072411111111 15 442477777778 Koordinaten 47 4 20 7 N 15 26 32 9 OGrazer Burg Steiermark p3 In den folgenden Jahrhunderten kam es mehrmals zu Renovierungsarbeiten die aber nur Teile der Bausubstanz umfassten Im Jahr 1822 galt ein Teil der Burg als baufallig und zwischen 1853 und 1854 wurde ein Teil der Gebaude abgebrochen Anfang des 20 Jahrhunderts kam es wieder zu baulichen Erweiterungen und seit 1922 ist die Grazer Burg Sitz des steirischen Landeshauptmannes Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bausubstanz teilweise schwer beschadigt und ab 1947 wieder aufgebaut Zwischen 1950 und 1952 wurden Neubauten errichtet welche als Neue Burg bekannt sind Heute befinden sich in ihr neben dem Buro des Landeshauptmannes auch noch einige Abteilungen des Amts der Steiermarkischen Landesregierung Die Burg ist nur teilweise fur die Offentlichkeit zuganglich So konnen nur die Burghofe und die Doppelwendeltreppe frei besucht werden 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Architektur Uberblick 3 2 Friedrichsbau 3 3 Burgtor 3 4 Maximilianbau 3 5 Karlsbau 3 6 Registraturtrakt 3 7 Neue Burg und andere Neubauten 3 8 Burggarten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte uber die Grazer Burg und die umliegenden GebaudeDie Grazer Burg steht in der Hofgasse 13 15 im 1 Grazer Stadtbezirk Innere Stadt auf einer sudostlich vom Schlossberg abzweigenden Terrasse Sie bildet zusammen mit dem ihr gegenuber stehenden Grazer Dom dem Mausoleum Ferdinands II und dem ehemaligen Jesuitenkollegium ein Gebaudeensemble welches auch als Stadtkrone von Graz bekannt ist Die Stadtkrone bildet den ostlichen Abschluss der Altstadt Die Burg liegt an der ehemaligen Stadtmauer und an diese schliessen im Osten der heutige Burggarten und der Stadtpark an 1 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Die Grazer Burg im Jahr 1700 auf einem Stich von A TrostDie heutige Burg wurde an der Stelle eines spatmittelalterlichen landesfurstlichen Meierhofes errichtet Dieser findet erstmals 1349 als Schreiberhof Erwahnung und durfte ursprunglich zum Besitz der Burg am Schlossberg gehort haben Herzog Wilhelm vergrosserte in den Jahren 1399 und 1400 den Grundbesitz des Schreiberhofes durch mehrere Zukaufe Wilhelms Neffe Erzherzog Friedrich V erwarb ab 1433 weitere Grundstucke Im Jahr 1438 begann er mit dem Bau einer Stadtburg die 1453 fertiggestellt wurde Unter ihm wurden vor allem der sogenannte Friedrichsbau sowie die 1446 1447 erbaute Doppelchorkapelle errichtet Im zweiten Viertel des 15 Jahrhunderts wurde auch der Friedrichsbau uber einen zweigeschossigen Verbindungsgang mit dem Grazer Dom verbunden Des Weiteren wurde aufgrund des geringen Verteidigungswertes der Burg ein gedeckter Verbindungsgang zur Festung am Schlossberg angelegt um den Landesfursten bei einem Angriff eine schnelle Flucht zu ermoglichen Erzherzog Maximilian I liess zwischen 1494 und 1500 den Friedrichsbau um einen Verbindungstrakt zu den anderen Burgteilen sowie mit einem Treppenturm mit Doppelwendeltreppe erweitern 1 2 Ferdinand I brachte im Jahr 1545 den Baumeister Domenico dell Allio nach Graz der vor allem mit der Neubefestigung der Stadt beschaftigt war aber bis 1554 auch ein Renaissanceportal sowie eine Prunktreppe in der Burg errichtete Im Jahr 1564 wurde Graz durch eine Erbteilung der Habsburger die Hauptstadt der innerosterreichischen Lander und die zuvor nicht durchgehend bewohnte Grazer Burg blieb bis in das Jahr 1619 Sitz der Erzherzoge Innerosterreichs Aufgrund dessen wurde die Burg dementsprechend vergrossert Um Platz fur seinen Hofstaat zu schaffen veranlasste Erzherzog Karl II 1570 1571 im Osten zwischen der Kammerkapelle und dem Burgtor den Bau eines neuen Palasgebaudes uber der mittelalterlichen Stadtmauer Dieses Karlsbau genannte Bauwerk wurde von Marco Antonio Tadei nach Planen von Pietro Ferrabosco errichtet Um 1584 wurde im nordlichen Burgteil entlang der Stadtmauer von Marco Antonio Tadei der sogenannte Registraturtrakt errichtet Karl II legte auch grossen Wert auf den Ausbau der Gartenanlagen und liess exotische Pflanzen importieren sowie einen Tiergarten mit Lowen Tigern und Baren anlegen Durch eine vom Rosenberg herfuhrende Holzrohrenleitung wurde 1571 die Trinkwasserversorgung der Burg sichergestellt und Sebastian Carlone mit dem Bau von drei Brunnen beauftragt Eine Hofkapelle wurde 1571 1572 im Auftrag von der Frau Karls II Maria Anna von Bayern errichtet 1596 1597 von Sebastian Carlone mit Stuckarbeiten versehen und von Egyd de Rye mit Fresken ausgestattet Im Jahr 1584 wurde der zweigeschossige Verbindungsgang zum Dom aufgestockt Um 1600 liess Erzherzog Ferdinand II an den Friedrichsbau im Sudwesten einen Trakt anfugen der so genannte Ferdinandsbau In ihm befand sich das Schatzgewolbe der Burg eine Kunstkammer sowie eine Bibliothek 1 2 Als im Jahr 1619 der Erzherzog Ferdinand II Kaiser wurde und nach Wien zog verlor die Burg ihre Funktion als Sitz der Landesfursten und diente nur mehr als kaiserliche Absteige Anlasslich der Hochzeit von Leopold I im Jahr 1673 und der Erbhuldigungsfeier von Karl VI im Jahr 1728 erfolgten grossere Renovierungsarbeiten an der Bausubstanz Maria Theresia veranlasste wahrend ihrer Regierungszeit die Uberfuhrung aller Kunstwerke Bucher und Aktenbestande der Burg nach Wien 1783 ernannte Kaiser Joseph II die Burg zum Sitz der Gubernialverwaltung und machte sie damit zu einer Beamtenburg Sie war dadurch nicht einmal mehr fur kurzzeitige Aufenthalte der kaiserlichen Familie attraktiv Erst 1822 1823 wurden der Karlsbau und die Hofkapelle fur einen Besuch Kaisers Franz I auf Anweisung des kaiserlichen Gouverneurs Ludwig Graf Taaffe renoviert und mit Mobeln aus der Werkstatte Josef Danhausers eingerichtet wahrend die ubrigen Gebaudeteile teilweise baufallig waren 1 2 1853 1854 kam es zu einem Teilabbruch des Friedrichsbaus des Ferdinandsbaus der Hofkapelle der Prunktreppe und des Ubergangs zum Grazer Dom Insgesamt wurde damals fast die Halfte der Bausubstanz zerstort Bruchstucke der Fresken aus der Hofkapelle wurden im Jahr 1853 in die Kapellen von Schloss Frauheim und Schloss Gross Soding verbracht Das von Giulio Licinio im Jahr 1571 gestaltete Altarblatt befindet sich heute zusammen mit einigen datierten Devisen und Wappensteinen im Universalmuseum Joanneum Am Anfang des 20 Jahrhunderts wurden Erweiterungsbauten um den dritten Burghof herum durchgefuhrt Seit 1922 ist die Grazer Burg der Amtssitz des steirischen Landeshauptmannes Der Maximilian und der Rest des Friedrichtrakts wurden 1944 von Bomben beschadigt Die Schaden wurden ab 1947 48 beseitigt und von 1950 bis 1952 wurde an der Stelle des 1853 54 abgebrochenen Teiles des Friedrichsbaus ein von Harald Bleich gestalteter Neubau errichtet 1 2 Von 2003 bis 2008 investierte das Land Steiermark mehr als sechs Millionen Euro in die Restaurierung der Grazer Burg und des Landhauses Seit dem Jahr 2008 gibt es Plane fur eine Renovierung des Friedrichssaals im Friedrichsbau und fur die Wiederherstellung der Kammerkapelle bei der die Zwischendecke entfernt werden soll Auch soll die Kammerkapelle wieder ihre ursprungliche Funktion ubernehmen 3 4 Bei Umbauarbeiten wurden im Sommer 2010 die sterblichen Uberreste von neun bis zehn Mannern aus dem Mittelalter gefunden Diese wurden im Rahmen einer zweiwochigen archaologischen Grabung geborgen 5 Bei einer Fassadensanierung eines im 16 Jahrhundert in den Karlsbau integrierten Traktes wurde im Sommer 2013 eine bemalte Wandnische aus der Zeit der Spatgotik freigelegt und mit einer Schutzverglasung versehen 6 Beschreibung BearbeitenArchitektur Uberblick Bearbeiten Bei der Burg handelt es sich um einen ausgedehnten zwei bis viergeschossiger Baukomplex der um drei Hofe herum errichtet wurde Sie war ursprunglich in die mittelalterliche Stadtbefestigung einbezogen und das heutige Burgtor ist ein Rest der ehemaligen im Jahr 1554 von Domenico dell Allio errichteten Hofabschlussmauer Fruher fuhrten ein Gang zum Grazer Dom sowie ein weiterer verdeckter Gang zur Burg am Grazer Schlossberg 7 Das Tor wurde als Renaissanceportal entworfen verlor aber im Jahr 1676 seinen Renaissanceschmuck und ist inzwischen mit einer rechteckigen Rustikarahmung versehen Der Torflugel mit eisernen Beschlagen stammt noch aus der Zeit des Torbaues 1 Friedrichsbau Bearbeiten Im Jahr 1945 wurde der Friedrichsbau schwer beschadigt und von 1950 bis 1952 wurden die in den Jahren 1853 54 abgebrochenen Gebaudeteile durch einen Neubau uberbaut Es sind noch Reste des ursprunglichen Baues erhalten geblieben An der ostlichen Aussenmauer befinden sich mehrere datierte Steintafeln welche auf eine Errichtung im Jahr 1447 unter Kaiser Friedrich III schliessen lassen 2 Im nordostlichen Teil der Grazer Burg befindet sich der unregelmassige langgestreckte und dreigeschossige Friedrichsbau der den altesten Teil der Burg darstellt und dessen langliche Form den fruheren Verlauf der Stadtmauer markiert Die Aussenmauern haben eine glatte Fassade In seinem ostlichen Teil befindet sich eine vorspringende Kapelle Im nordostlichen Teil des Friedrichsbaues steht ein hoher spatgotischer Torbau mit breitem Schwibbogen und einem Rechteckerker mit Doppelarkadenfenster von welchem aus fruher eine Brucke uber den Stadtgraben fuhrte An der ostlichen Seite befindet sich ein abgefastes Rundbogentor An der westlichen Front befinden sich im Erdgeschoss drei vermauerte Spitzbogenarkaden auf Polygonpfeilern 1 2 An der Seite zum zweiten Burghof hin befindet sich ebenerdig eine fruher offene zweischiffige gotische Halle die sogenannte Friedrichshalle mit sternformigen Zellengewolbe welches von einem polygonalen Mittelpfeiler gestutzt wird Dieser Pfeiler wurde aus statischen Grunden teilweise mit einem Betonkranz ummantelt 1 2 Im ersten Obergeschoss befindet sich die so genannte Kammerkapelle die laut einer Datierung im Jahr 1447 erbaut wurde Diese war fruher zweistockig und wurde im 19 Jahrhundert durch eine Zwischendecke unterteilt Heute ist der obere Teil ein kleiner vierjochiger Raum mit Doppelchornischen Er wird von einem auf schmalen Wanddiensten ruhenden Netzrippengewolbe mit spitzbogigen Gurt und Schildbogen uberspannt Der Doppelchor lasst auf zweifaches Patrozinium schliessen fur welches die heilige Maria und der heilige Georg angenommen werden Die zweiteiligen Masswerk Spitzbogenfenster sind heute teilweise vermauert Zwei Scheiben Schlusssteine tragen die Devise Kaiser Friedrichs III und datieren auf das Jahr 1447 An der Chorzungenmauer befindet sich ein polygonaler Wanddienst der eine Konsole mit dem Relief eines Adlers tragt Das Schlusselblatt an der Eingangstur hat die Form eines mit einer Lanze bewaffneten Wachters und stammt aus dem 17 Jahrhundert Der obere Teil der Kapelle dient heute als Besprechungszimmer wahrend der untere Teil zu einem Lagerraum umfunktioniert wurde 1 2 3 4 Burgtor Bearbeiten nbsp Blick von Osten auf das Burgtor Hauptartikel Burgtor Graz Im sudlichen Teil der Burg befindet sich das erstmals 1346 urkundlich erwahnte und in der Mitte des 15 Jahrhunderts neuerbaute Burgtor Die ursprungliche Bekronung im Stile der Spatrenaissance die jener des Landhauses ahnelte wurde im Jahr 1676 entfernt Es hat eine von einem Tonnengewolbe uberspannte Durchfahrt mit abgefasten Spitzbogentoren An der ostlichen Fassade befinden sich verglaste zweigeschossige Saulenarkaden uber Pfeilerarkaden aus den Jahren 1566 67 Die Arkaden wurden im Jahr 1952 erneuert Der nordliche Durchgang wurde im Jahr 1873 und der sudliche laut einer Inschrift im Jahre 1934 errichtet 2 Maximilianbau Bearbeiten nbsp Der Treppenturm in dem sich die Doppelwendeltreppe befindetDer Maximilianbau ist ein schmales viergeschossiges Gebaude im Suden der Burganlage das zwischen 1494 und 1500 erbaut wurde Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde er von Bomben beschadigt und im Jahr 1949 teilweise erneuert Die Aussenfassaden sind glatt An der Sudseite findet man ein spatgotisches abgefastes Flachbogentor das durch eine tonnengewolbte Durchfahrt in den zweiten Burghof fuhrt Uber dem Tor befindet sich eine auf das Jahr 1453 datierte Steintafel mit der Inschrift A E I O U der Devise Kaiser Friedrich III HRR Weiters befindet sich dort ein reliefiertes Steinwappen der Kaiserin Eleonore Helena von Portugal Das flachbogige Tor auf der anderen Seite der Durchfahrt ist profiliert und ebenfalls im Stil der Spatgotik gestaltet Uber diesem Tor findet man eine auf das Jahr 1495 datierte Steintafel sowie spatgotische Doppelfenster mit verstabtem Kielbogen Fenstersturz 1 2 Der sudliche Treppenaufgang hat einen schmiedeeisernen Turflugel aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts an dem sich eine geschmiedete Kriegerfigur aus dem 17 Jahrhundert befindet In einer Wandnische malte Fritz Silberbauer im Jahr 1951 eine Seccomalerei die den Wiederaufbau der Burg im Jahr 1949 zeigt 2 Im Sudwesten des Maximiliansbaues befindet sich ein in den Jahren 1499 und 1500 errichteter viergeschossiger Treppenhausturm in dem sich eine Doppelwendeltreppe befindet Der Treppenturm hat einen polygonalen Grundriss sowie glatte Aussenfassaden und verstabte Fensterrahmungen aus Stein Im Jahr 1506 wurden die aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert stammende Grabstele des Belatullus und die aus der Mitte des zweiten Jahrhunderts stammende Grabstele des C Duronius Martialis in die Wande des Turmes eingemauert Der Turm wird durch ein mit einem Steinmetzzeichen versehenes verstabtes Schulterbogenportal aus Rotmarmor betreten 1 2 Die Treppe gilt als eines der bemerkenswertesten Beispiele der spatgotischen Bau und Steinmetzkunst und wurde in den Jahren 1955 und 1976 1977 restauriert Sie hat zweiarmige Treppenlaufe die uber einem elliptischen Grundriss bis zum zweiten Geschoss um Steinspindeln hochgefuhrt werden Daruber sind beide Laufe freitragend und nur in der Mauer verankert Die beiden Laufe treffen geschossweise wieder zusammen An den Wangen befindet sich Fischblasen Blendmasswerk In zwei der oberen Geschosse findet man verstabte Kielbogenportale und im letzten Geschoss ein Rechteckportal 1 2 Karlsbau Bearbeiten nbsp Blick vom Burggarten auf den Karlsbau mit dem Altan nbsp Die im Sommer 2013 freigelegte Wandnische mit den spatgotischen MalereienIn den Jahren 1570 und 1571 wurde nach Planen des kaiserlichen Hofbaumeisters Pietro Ferrabosco sudostlich an den Friedrichs und den Maximilianbau anschliessend der Karlsbau erbaut Dieser ist zwei bis viergeschossig und hat glatte Aussenfassaden und ein hohes Schopfwalmgiebeldach Im Jahr 1968 erfolgte eine Instandsetzung der ostlichen Front sowie eine Reparatur des Daches Der Rest der Aussenseite wurde im Jahr 1970 restauriert 1 2 In die westliche Aussenmauer wurde der von einem aufgelassenen Judenfriedhof stammende Grabstein des 1387 gestorbenen Rabbi Nissim eingemauert Die ostliche Fassade hat steinerne Fenstergewande die noch aus der Bauzeit stammen Der Altan wurde 1836 angebaut und spater erneuert Er hat einen aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts stammenden schmiedeeisernen Gitterflugel Die Fassade an der Sudseite ist fragmentiert und wurde 1952 restauriert An dieser Seite befindet sich ein wuchtiges Rundbogen Bossensteinportal das im dritten Viertel des 16 Jahrhunderts errichtet wurde Es hat einen mit Blech beschlagenen Torflugel dessen Beschlage vermutlich aus dem Jahr 1618 stammen Uber dem Tor findet man das mit Konsol und Zahnschnittfries verzierte Gebalk Weiters findet man an der Sudseite die Reste eines 1832 vermauerten Saulenganges des sogenannten Trompeterganges sowie einen Rechteckerker auf profilierten Kragsteinen Rechts vom Erker ist ein auf das Jahr 1463 datierter Stein mit der Devise Kaiser Friedrich III eingemauert 1 2 An der zum ersten Burghof hin zeigenden Fassade wurde im Sommer 2013 eine etwa 70 Zentimeter tiefe spatgotische mit floralen und Vogelmotiven bemalte Wandnische entdeckt und mit einer Verglasung versehen Diese war zuvor zugemauert und verengt sich trichterformig hin zu einer fensterartigen Offnung an der Ruckwand Dies lasst darauf schliessen das es sich dabei vielleicht um eine ehemalige Voliere oder um ein Ein und Ausflugsloch fur im Gebaude gehaltene Zierfasane gehalten konnte 6 8 Die Einfahrt zum Karlsbau hat eine auf Steinpfeilern ruhende Flachdecke Im Sudosten wurde 1846 bis 1847 ein zweiarmiges Treppenhaus mit Steinmetzarbeiten von Peter Pokorny angebaut das eine Stiegenanlage aus der Renaissancezeit ersetzte Die Raume im Erdgeschoss werden von Kreuzgratgewolben uberspannt Die Raume in den oberen Geschossen wurden im Laufe des 19 Jahrhunderts zum Grossteil neu ausgestattet In beiden Geschossen findet man mehrere Stuckdecken aus dem zweiten Viertel des 19 Jahrhunderts Im Inneren des Karlsbaues befinden sich ein vermauerter Arkadenbogen und ein reliefiertes Gebalkstuck das mit antikisierendem Dekor verziert ist In einem der Zwickel befindet sich eine 1550 oder 1552 gefertigte Rollwerkkatusche aus Sandstein die das Relief eines einkopfigen Adlers das Wappen Konigs Ferdinand I tragt Sie wurde 1976 restauriert Einige Kachelofen aus Ende des 18 und dem ersten Viertel des 19 Jahrhunderts sind bis heute erhalten geblieben Die Ausstattung und die Gemalde in den heutigen Reprasentationsraumen sind teilweise Leihgaben des Universalmuseum Joanneums Es existiert aber auch noch ein Teil des 1823 von Joseph Ulrich Danhauser angefertigten Biedermeier Mobiliars 1 2 Registraturtrakt Bearbeiten Der im nordlichen Burgteil gelegene sogenannte Registraturtrakt wurde zwischen 1581 und 1585 sowie ein Teil vermutlich im Jahr 1591 unter Einbeziehung der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer von Marc Antonio Tadei erbaut Der ursprunglich zweigeschossige langgestreckte 15 achsige Bau wurde in den Jahren 1917 und 1918 nach Planen von Franz Drobny aufgestockt Er hatte zweigeschossige Saulenarkaden aus der Renaissance welche 1918 im Obergeschoss vermauert wurden Die Sgraffiti in den Bogenzwickeln stellen stilisiertes Blattwerk dar wahrend man im Obergeschoss eine Blendbalustrade findet 1 2 Neue Burg und andere Neubauten Bearbeiten nbsp Blick in den ersten Burghof Links ist die Neue Burg und geradeaus der Maximilianbau zu sehen1950 bis 1952 wurde im Suden und Westen des ersten und zweiten Burghofes auf dem 1853 54 abgebrochenen Teil des Friedrichsbaues ein drei bis viergeschossiger Neubau die sogenannte Neue Burg errichtet An der sudlichen Aussenmauer ist ein Sandsteinrelief von Alexander Wahl aus dem Jahr 1952 angebracht wahrend ein im selben Jahr gemaltes Sgraffito von Fritz Silberbauer in der sudostlichen Gebaudeecke die Wappen von Graz und Osterreich zeigt Im Flur des Neubaues malte Alfred Wickenburg im Jahr 1952 mehrere Wandfresken die Ansichten von Graz und Kunstdenkmaler der Stadt darstellen 1 2 Im zweiten Burghof wurde im Jahr 1959 die Steirische Ehrengalerie angelegt die aus marmornen Portratbusten von Hugo Wolf Josef Stammel Johann Joseph Fux Peter Rosegger Peter Tunner Viktor Kaplan Johann Bernhard Fischer von Erlach August Musger Ulrich von Liechtenstein Alexander Girardi Anna Plochl und Paula Grogger besteht Gefertigt wurden diese Busten von Erwin Huber Othmar Klemencic Ulf Mayer Josef Papst Gottfried Prabitz Alfred Schlosser Erich Unterweger Lia Rigler und Margarete Wilburg 2 nbsp Alexander Girardi von Erich Unterweger nbsp Anna Plochl von Lia Rigler nbsp August Musger von Gottfried Prabitz nbsp Hugo Wolf von Erwin Huber nbsp Johann Bernhard Fischer von Erlach von Josef Papst nbsp Johann Josef Fux von Othmar Klemencic nbsp Josef Thaddaus Stammel von Erwin Huber nbsp Paula Grogger von Margarete Wilburg nbsp Peter Rosegger von Othmar Klemencic nbsp Peter Tunner von Ulf Mayer nbsp Ulrich von Liechtenstein von Alfred Schlosser nbsp Viktor Kaplan von Josef PapstBurggarten Bearbeiten Die zwischen 1556 und 1562 erbaute Burgbastei wandelte der Hofgartner Erzherzogs Karl II Hans Richter im Jahr 1568 zu einem Lustgarten um Aus diesem Lustgarten entstand der heutige Burggarten Dieser war ursprunglich wesentlich grosser aber Kaiserin Maria Theresia trat Teile davon an die steirischen Landesstande ab welche darauf das Grazer Schauspielhaus bauen liessen 1 2 Das Glashaus des Gartens wurde 1841 aufgestellt An der ehemaligen Bastei stehen zwei aus dem Ende des 17 Jahrhunderts stammende Sandsteinfiguren des Samson und des Herakles die aus dem Vestibul der 1904 abgebrochenen Farberkaserne hierher uberstellt wurden Weiters gibt es dort die von Anton Kakon in den Jahren 1806 bis 1807 angefertigte Statuen der personifizierten Lex der Justitia des Grazer Panthers sowie eine Puttengruppe Diese Statuen standen ursprunglich auf der Attika des alten klassizistisischen Grazer Rathauses Im Garten steht ein im Jahr 1955 von Wolfgang Skala gefertigtes Befreiungsdenkmal An der Wasseranlage befindet sich eine von Alexander Wahl im Jahr 1961 gestaltete Libellengruppe 2 Im September 2021 wurde das Kunstwerk Distanzierte Nahe des Kunstlers Wolfgang Becksteiner im Grazer Burggarten prasentiert das an die COVID 19 Pandemie erinnern soll 9 nbsp Grazer Panther an der ehemaligen Bastei nbsp Statue der Justitia an der ehemaligen Bastei nbsp Statue des Herakles an der ehemaligen Bastei Links steht das Befreiungsdenkmal nbsp Statue des Samson an der ehemaligen Bastei nbsp Statue der Lex an der ehemaligen Bastei nbsp Puttengruppe an der ehemaligen BasteiLiteratur BearbeitenEva Klein Markus Zechner Vogelpracht und Kaisermacht Baugenetische und kunstwissenschaftliche Erschliessung der neu aufgefundenen und mit Wandmalereien ausgeschmuckten Wandoffnung an der Hofseite des Karlstraktes der Grazer Burg in Stadtgeschichte Aktuell Archaologische Streifzuge um die Grazer Burg Historisches Jahrbuch der Stadt Graz Bd 43 Graz 2013 S 199 218 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 1979 ISBN 3 7031 0475 9 S 48 50 Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Leykam Graz 1995 ISBN 3 7011 7323 0 S 5 Nachdruck von 1961 Wolfgang Absenger Manuela Legen Die Grazer Burg und Residenz in der Zeit Friedrichs III und Maximilians I Erkenntnisse und Fragestellungen zur Baugenese des 15 und fruhen 16 Jahrhunderts In Ulrich Becker u a Hrsg Ich hab das selig paun lassen Beitrage zur Kunst der Spatgotik in der Steiermark Graz 2001 ISBN 978 3 902095 35 0 S 20 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grazer Burg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grazer Burg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Literatur von und uber Grazer Burg im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Grazer Burg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 1979 ISBN 3 7031 0475 9 S 48 50 a b Burgherr Voves wird auch zum Pfarrherrn In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 23 August 2008 archiviert vom Original am 27 September 2013 abgerufen am 22 September 2013 a b Denkmal Steiermark Verein fur Denkmalpflege in der Steiermark Hrsg Die Kammerkapelle in der Grazer Burg 1 PDF 3 6 MB Archaologische Grabung unter Grazer Burg beendet In Kleine Zeitung www kleinezeitung at 13 August 2010 archiviert vom Original am 14 September 2014 abgerufen am 22 September 2013 a b Bemalte Wandnische in der Grazer Burg entdeckt In Kommunikation Land Steiermark www kommunikation steiermark at 4 November 2013 abgerufen am 18 November 2013 Robert Baravalle Burgen und Schlosser der Steiermark Leykam Graz 1995 ISBN 3 7011 7323 0 S 5 Nachdruck von 1961 Eva Klein Markus Zechner Vogelpracht und Kaisermacht Baugenetische und kunstwissenschaftliche Erschliessung der neu aufgefundenen und mit Wandmalereien ausgeschmuckten Wandoffnung an der Hofseite des Karlstraktes der Grazer Burg in Stadtgeschichte Aktuell Archaologische Streifzuge um die Grazer Burg Historisches Jahrbuch der Stadt Graz Bd 43 Graz 2013 S 199 218 Erstes steirisches CoV Denkmal prasentiert In ORF at 21 September 2021 abgerufen am 21 September 2021 k k k u k Residenzen Wien Palais Augarten Belvedere Hermesvilla Hofburg Palais Erzherzog Albrecht Palais Erzherzog Carl Palais Erzherzog Carl Ludwig Palais Erzherzog Ludwig Viktor Palais Erzherzog Rainer Palais Erzherzog Wilhelm Neue Favorita Schloss Kaiserebersdorf Palais Modena Schloss Neugebaude Schloss Schonbrunn Schloss Wilhelminenberg Stallburg Palais Toskana PraterOsterr Reichshalfte Cisleithanien Kaiserhaus Baden Schloss Artstetten Schloss Ambras Schloss Halbturn Schloss Hellbrunn Schloss Hernstein Schloss Hetzendorf Schloss Hof Schloss Eckartsau Burg am Grazer Schlossberg Grazer Burg Innsbrucker Hofburg Kaiservilla Bad Ischl Palais Meran Schloss Klessheim Schloss Konopiste Schlosser von Laxenburg Linzer Schloss Schloss Mayerling Schloss Mirabell Schloss Miramare Jagdschloss Murzsteg Schloss Ort OO Schloss Orth NO Schloss Persenbeug Prager Burg Villa Wartholz Wawel Schloss Weilburg Burg Wiener Neustadt Schloss ZakupyUngar Reichshalfte Transleithanien Burgpalast Pressburger Burg Palais Grassalkovich Schloss Alcsut Schloss Godollo Schloss TopoľciankyWeitere Lander Koniglicher Palast Mailand Prokuratien Konigliche Villa von MonzaIm Ausland Achilleion Son Marroig Normdaten Geografikum GND 4205269 5 lobid OGND AKS VIAF 241504169 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grazer Burg amp oldid 238078765