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Ulf Mayer 25 Mai 1926 in Kalwang 22 Juni 2018 in Graz 1 war ein osterreichischer Bildhauer Seine Frau war die akademische Malerin Edith Mayer Hammer 1926 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Kunstwerke im offentlichen Raum Auftragsarbeiten Auswahl 3 Skulpturen im sakralen Bereich Auswahl 4 Krippenausstellungen Auswahl 5 Auszeichnungen 6 Dokumentationen und Publikationen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenUlf Mayer wurde am 25 Mai 1926 in der Gemeinde Kalwang im Liesingtal geboren wuchs aber in Weissenbach an der Enns nahe der Grenze zu Oberosterreich auf Seine Schulausbildung absolvierte er unter anderem am Gymnasium im knapp 40 Kilometer entfernten Waidhofen an der Ybbs in Niederosterreich In den Jahren 1944 und 1945 versah er seinen Wehrdienst den er jedoch aufgrund einer Verwundung vorzeitig beenden musste was wiederum zu einer intensiven Beschaftigung mit dem Thema Krippendarstellung in ihrer kunstlerischer Ausformung fuhrte Von 1946 bis 1948 besuchte Mayer die Meisterschule fur Holz und Steinbildhauerei in Graz wo er unter anderem von Walter Ritter oder Alexander Silveri unterrichtet wurde und unter anderem Erich Unterweger einer seine Schulkameraden war Hier wurde er bei Rudolf Szyszkowitz auch im Aktzeichnen ausgebildet Nach seinem erfolgreichen Abgang von der Schule studierte er von 1948 bis 1952 Bildhauerei an der Akademie der bildenden Kunste Wien an der er auch sein Diplom als Akademischer Bildhauer erhielt In Wien lehrten ihn unter anderem Fritz Wotruba oder Herbert Boeckl der den Abendakt unterrichtete Ab 1952 trat Mayer daraufhin als freischaffender Bildhauer in Graz lebend in Erscheinung In den Anfangsjahren seiner Karriere entstanden Auftragsarbeiten in Form von Grossplastiken Reliefs oder Brunnen Weiters arbeitete er auch an Raumgestaltungen im offentlichen und privaten Raum der Steiermark in den Materialien Stein dabei vor allem mit Salla Marmor aus dem Steinbruch in Salla Beton Kunststein spater auch Keramik in und an Amtsgebauden Schulen und Vorplatzen Anfangs war Mayer thematisch von den Nachkriegsjahren und zahlreichen kirchlichen Auftragen gepragt Vor allem ab Mitte der 1950er Jahre entstanden zahlreiche Arbeiten und Skulpturen im sakralen Bereich Noch heute finden sich gross und kleinformatige Arbeiten in diversen Materialien an und in Sakralbauten und karitativen Einrichtungen in Graz und der ubrigen Steiermark Ebenfalls Mitte der 1950er genauer gesagt im Jahre 1954 grundete er eine Familie mit Edith Mayer Hammer 1926 2011 einer akademischen Malerin aus deren Ehe drei Kinder hervorgingen von denen sich allesamt in einem kunstlerischen Beruf verwirklichen Das alteste Kind die 1955 geborene Tochter Michaela 2018 wurde Kostumbildnerin und war als solche auf diversen Buhnen im deutschen Sprachraum vertreten 2 Im Jahre 1958 wurde der Sohn Julian ein spaterer Buhnenbildner und Lehrbeauftragter 3 geboren und im Jahre 1967 folgte der Sohn Daniel ein spaterer Komponist 4 Noch wahrend seiner Anfangszeit fullten sich Ateliers und Garten in Graz Wetzelsdorf in denen Kleinplastiken Mayers in verschiedenen Materialien wie Holz Ton oder Bronze zu finden waren Bereits war die aufkommende Experimentierfreude Ulf Mayers in Materialien deutlich wahrzunehmen nbsp Das heute denkmalgeschutzte Kriegerdenkmal in Eisenerz ein Werk aus dem Jahr 1962 An der Seite seiner Gattin arbeitete er in der Nachkriegszeit im Zuge von Kunst am Bau an Mosaiken und Kriegsmahnmalen In der inhaltlichen und kunstlerischen Interpretation des Kriegerdenkmals vollzieht sich die Wandlung zum Mahnmal gegen Krieg Dies druckte er auch mit der im Jahre 1962 entstandenen ausdrucksstarken Parabel in Stampfbeton mit einer Lange von 28 Metern in Eisenerz aus Uber einen Zeitraum von 28 Jahren trat er von 1961 bis 1988 an der HTL Ortweinplatz als Lehrer fur Plastische Formgebung Malerei und Kunstgeschichte in Erscheinung Durch finanzielle Absicherung wurde ihm auch das Experimentieren in neuen Materialien und Gestaltungstechniken in der Grossplastik ermoglicht Ab dem Jahre 1970 fuhrte die intensive Beschaftigung mit keramischen Techniken und deren Realisierung im eigenen Keramikofen in den nachfolgenden 17 Jahren zur Entstehung von keramischen Grossplastiken im offentlichen Raum die in Osterreich als einzigartig gelten Ab 1980 wendete er sich wieder vermehrt dem Werkstoff Holz zu und kreierte neben skulpturale Sitzmobeln auch dramatischen Skulpturen mit bis zu 2 70 m Hohe und diverse andere Objekte aus Holz Das humanitar gepragte kunstlerische Schaffen Ulf Mayers ist eng mit seinem Engagement in soziokulturellen Bereichen verbunden Nach mehreren Jahren als Mitglied des Steiermarkischen Kunstvereins Werkbund wechselte er mit seiner Gattin Edith zur Vereinigung Bildender Kunstler Steiermarks deren Prasident er auch von 1978 bis 2002 war In den Jahren 1979 bis 1994 gelangten auf Initiative Mayers Krippen die von bildenden Kunstlern gestaltet wurden zur Feierstunde im Advent der Stadt Graz zur Prasentation Danach wurden diese Krippen dem Grazer Stadtmuseum als Geschenk ubergeben Im Jahre 1991 erfolgte die Installation eines Holzbildhauersymposions im Rahmen des Festivals St Gallen in der Steirischen Eisenwurzen das in dieser Konstellation dreimal in Burgruine Gallenstein stattfand Seit etwa 1969 ist das Thema Krippe ein grosser thematischer Schwerpunkt im Schaffen Mayers nachdem er sich rund 25 Jahre davor erstmals intensiv mit dem Thema Krippendarstellung beschaftigt hatte Dabei schuf er Krippen in allen Arten von Holz aber auch in Terrakotta oder glasiertem Steinzeug Jahrliche uberregionale Ausstellungen zum gegebenen Anlass geben Zeugnis von Mayers Kreativitat beim Schaffen verschiedener Krippen Seine Krippen stellte er dabei im In und Ausland aus darunter unter anderem im RELiGIO Westfalisches Museum fur religiose Kultur oder bei Jahres und Sonderausstellungen des Kunstvereins Werkbund und der Vereinigung Bildender Kunstler im Kunstlerhaus sowie im Steirischen Raum Im Jahre 2008 gab Ulf Mayer im Eigenverlag einen Bildband mit dem Titel Weihnachtskrippen heraus welches das umfassende Werk der Krippendarstellung Ulf Mayers dokumentiert Am 15 September 2011 starb seine Frau 85 jahrig in ihrer Heimatstadt Graz Im Oktober 2016 fand anlasslich der 90 Geburtstage von Ulf Mayer und Alfred Zeitlinger eine Jubilaums Vernissage mit Arbeiten der beiden Kunstler in der Arkadengalerie der Grazer Herz Jesu Kirche statt 5 Im Dezember 2017 beteiligte sich Mayer noch an der Jahresausstellung der Vereinigung Bildender Kunstler Steiermarks und war bis zu seinem Tod ein Jurymitglied der Vereinigung 6 Am 22 Juni 2018 starb Mayer im Alter von 92 Jahren in seinem Haus in Graz 6 Kunstwerke im offentlichen Raum Auftragsarbeiten Auswahl Bearbeiten nbsp Das heute denkmalgeschutzte Kriegerdenkmal in Mariahof ein gemeinsames Werk der zu diesem Zeitpunkt Frischvermahlten aus dem Jahre 1954 nbsp Eine der drei Skulpturen Drei Kinder vor der Universitatskinderklinik des LKH Graz1954 Kriegerdenkmal Maria Hof St Lambrecht im Murtal 2 Reliefs Glasfenster Edith Mayer Hammer 1954 Volksschule Leoben Leitendorf Bodenmosaik und Trinkbrunnen Kunststein 1955 Stadtbauamt Graz Rathaus Trauungssaal Zwei Menschen Skulptur aus Kunststein Hohe 0 80 m 1956 Agrarbezirksbehorde Amtsgebaude Stainach 1 40 m 4 30 m 0 90 2 00 m 1956 Wohnbau Wien XIX Hutweidengasse Keramikmosaik mit Schwanenmotiv 1956 Steiermarkische Landesregierung Landesturnhalle Graz Trinkbrunnengestaltung aus Kunststein und Keramikmosaik Edith Mayer Hammer 1956 Wohnhausanlage Wien XII Hetzendorferstrasse 43 45 Kunstlerische Fassadengestaltung Relief aus Betonschnitt 1957 Landesbauamt Arbeitsamt AMS Graz Babenbergerstrasse 33 35 2 Flachreliefs im Eingangsbereich Naturstein 1958 Stadtbauamt Judenburg Kriegsmahnmal 2 Reliefs Salla Marmor jeweils 2 40 m 2 40 m 1958 Wohnhaus Wiederaufbaufonds Anlage Griesplatz 28 29 Graz Brunnenskulptur Madchen mit Wasserspiel Salla Marmor 1 20 m 0 80 m 2 00 m 1959 Gemeinde Vorau Marktplatz Brunnengestaltung Trog mit Reliefband aus Salla Marmor 2 00 m 0 80 m 0 60 m 1959 Steiermarkische Landesregierung Busten bedeutender Personlichkeiten des steirischen Kultur und Geisteslebens 1 Erzherzog Johann BH Liezen Bronze Hohe 0 50 m verschollen 2 Peter Tunner Grazer Burg 2 Burghof Hofgasse 13 15 Hohe 0 50 m 1960 Bundesministerium fur Handel und Wiederaufbau Frauenoberschule Graz St Peter heute Schulzentrum St Peter Pausenhof Karyatiden Skulptur aus Fiori Montana Marmor 1 40 m 1 30 m 2 00 m 1961 Bundesgymnasium Graz Theodor Korner Strasse heute BG und BRG Carnerigasse Generationen Skulptur heller Kunststein 1 20 m 1 10 m 2 20 m 1962 Stadtamt Eisenerz Kriegsmahnmal Parabelformiges Relief und Glockenturm Stampfbetonunikate 28 m 4 m 1968 Bundesministerium fur Unterricht und Kunst Ankauf Madonna Steinzeugkeramik Hohe 0 95 m 1969 Gemeinnutzige Wohnungsgenossenschaft Wohnhausanlage Liebenauer Hauptstrasse 289 Schonere Zukunft Christophorus Steinzeugkeramik Hohe 2 75 m 1971 Neubau der Universitatskinderklinik des Landeskrankenhauses Graz Auenbruggerplatz 30 Hof Drei Kinder 3 Skulpturen Steinzeugkeramik uberlebensgross 1972 Privater Auftraggeber Stenzel Hausfassadengestaltung durch glasierte Keramik Relief 1975 Strassen und Bruckenbauamt Neubau der Nusserbrucke St Gallen Bruckenkunstwerk Beton und glasierte Keramik 2 00 m 0 50 m 2 50 m 1976 Landespflegeheim Kindberg Kunstlerische Ausstattung des Festsaals Keramische Wandgestaltung 6 00 m 2 60 m 1979 Wohnhausanlage Stanglmuhlstrasse Graz Liebenau Schonere Zukunft Denkmal fur Josef Krainer Beton und glasierte Keramik Hohe 5 m 2006 Steirische Landesausstellung Wege zur Gesundheit in Bruck an der Mur Beckenskulptur interaktive Skulptur in Kooperation mit Otto Fleiss Skulpturen im sakralen Bereich Auswahl Bearbeiten1955 Munzgrabenkirche Munzgrabenstrasse 61 Gestaltung der Westempore und Kanzel Relief aus rotem Kunststein 1957 Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Konvent der Franziskaner Franziskanerplatz 14 Graz Tabernakel 1957 Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfangnis in Vorau dann Priesterseminar in Graz Immakulata Holzskulptur Kupfer versilbert Hohe 1 73 m 1960 Diozese Graz Rektorat der Stiegenkirche Sporgasse 21 23 Graz derzeit Sakristei der Stiegenkirche Kruzifix Lindenholz Hohe 2 50 m 1961 Kirchenbau Rohrbach an der Lafnitz Tabernakel mit Korpus Stein 6 Leuchter versilbert Ewiges Licht Flachrelief an der Kanzel 1961 Rupertikirche in Hohenrain Lustbuhel Rupertstrasse 121 Altarkruzifix Ewiglicht Taube Tabernakel 1965 Kirche St Christoph in Thondorf Liebenauer Hauptstrasse 289 Kruzifixus Korpus aus Holz 1967 Caritas Heim Schonaugasse Graz Borromaum Messkapelle Frauenhelferinnenschule Kruzifix Birnenholz Madonna Terrakotta Tabernakel 1972 Schulschwestern Eggenberg Graz Kreuzweg Keramik Krippe Terrakotta Thronender Christus 1976 St Jakobskirche Klingenbach Burgenland Kreuzweg Stationen aus glasierter Keramik 1977 Pfarrkirche St Andreas Drassmarkt Burgenland Kreuzweg Stationen aus glasierter Keramik 1989 Pfarrkirche St Elisabeth Webling Werktagskapelle Glesingerstrasse 36 Graz Kreuzigung mit Schachern Lindenholz gefasst 1989 Krankenhaus der Barmherzigen Bruder Graz Eggenberg Johannes von Gott Aussenrelief Steinzeugkeramik Hohe 2 75 m 1990 91 Pfarrkirche St Vinzenz Kapelle der Barmherzigkeit Vinzenzgasse 42 Graz Altar und Tabernakel Lindenholz Krippenausstellungen Auswahl Bearbeiten seit 1994 als Personale wenn nicht anders angegeben 1994 Bildungshaus St Martin Graz 1999 Pfarre Kalvarienberg Graz 2002 Forstmuseum Silvanum Grossreifling 2002 Advent in St Gallen 2002 Votivkirche Wien Beteiligung 2004 Cellarium Stift Rein 2004 Osterreichisches Museum fur Volkskunde Wien 2005 06 Kunsthalle Leoben 2006 Schutzengelkirche Graz Eggenberg Engel 2007 Pfarrkirche Wagna bei Leibnitz 2007 Volks und Hauptschule Weissenbach an der Enns 2008 Hofgalerie des Raiffeisenhof Graz 2009 Die Kramerkrippe Ravascletto Italien 2010 Krypta des Klosters der Karmeliter Linz 2011 Diozesanmuseum Graz Beteiligung Wege zum Licht Auszeichnungen BearbeitenSilberne Fugermedaille der Akademie der bildenden Kunste Wien Silberne Medaille der Stadt Graz 2007 Grosses Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark 7 2006 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I KlasseDokumentationen und Publikationen BearbeitenKataloge der religio I und religio II Vorstellung in steirische berichte 6 1961 von Erich Gschwendt Kunst und Kunstler in der Steiermark von Rudolf List Oberosterreichischer Landesverlag Ried im Innkreis 1967 Der Krippenfreund diverse Ausgaben Kataloge der Vereinigung Bildender Kunstler Steiermarks 1978 2002 Ulf und Edith Mayer Steirische Bildnisse in steirische berichte 4 1990 von Heribert Schwarzbauer Ulf Mayer Weihnachtskrippen Eigenverlag Graz 2008 Sichtbare Spuren der Vereinigung Bildender Kunstler Steiermarks im Offentlichen Raum Bilderlexikon 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulf Mayer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ulf Mayer auf dem Kulturserver Graz Eintrag zu Ulf Mayer im Austria ForumEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige auf der offizielle Webprasenz der Kleinen Zeitung abgerufen am 14 Februar 2023 Michaela Mayer Michnay auf der offiziellen Webprasenz der Oper Graz abgerufen am 21 September 2017 Julian Mayer auf der offiziellen Webprasenz der Kunstuniversitat Graz abgerufen am 21 September 2017 Offizielle Webprasenz von Daniel Mayer abgerufen am 21 September 2017 Jubilaums Vernissage abgerufen am 14 Februar 2023 a b Ulf Mayer auf der offiziellen Webprasenz der Vereinigung Bildender Kunstler Steiermarks abgerufen am 14 Februar 2023 Geschichte der VBK abgerufen am 21 September 2017Normdaten Person GND 137128096 lobid OGND AKS VIAF 81362272 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mayer UlfKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BildhauerGEBURTSDATUM 25 Mai 1926GEBURTSORT Kalwang OsterreichSTERBEDATUM 22 Juni 2018STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulf Mayer amp oldid 230899064