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Der Budapester Burgpalast ungarisch Budavari Palota auch genannt die Budapester Burg ist das grosste Gebaude Ungarns und eine Sehenswurdigkeit der Hauptstadt Budapest Es nimmt den gesamten Sudteil des Burgviertels auf dem Burgberg ein Budapester BurgpalastDer Burgpalast vom Donauufer ausDer Burgpalast vom Donauufer ausAlternativname n Budapester Burg Konigliche BurgStaat UngarnEntstehungszeit 14 bis 20 JahrhundertErhaltungszustand ErhaltenStandische Stellung koniglichGeographische Lage 47 30 N 19 2 O 47 495556 19 039722 Koordinaten 47 29 44 N 19 2 23 OBurgpalast Budapest p3 Die Budapester Burg uberragt die Millionenmetropole als das hochstgelegene Gebaude und ist von allen Richtungen in ihren ganzen Ausmassen gut zu erkennen Ihre Geschichte reicht bis in die Anfange des 13 Jahrhunderts zuruck als Bela IV hier eine Burg errichten liess Ab dieser Zeit war der Palast der Wohn und Regierungssitz der ungarischen Konige In den folgenden Jahrhunderten hinterliess jede Herrscher und Stilepoche ihre Spuren an dem Gebaudekomplex der immer wieder erweitert umgestaltet und ausgebaut wurde Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden grosse Teile des Palastes zerstort welche man aber durch Rekonstruktionsarbeiten zum Teil vereinfacht wiederherstellen konnte wobei die verbliebenen Innenraume durch die kommunistischen Machthaber komplett vernichtet wurden Genutzt wird der Burgpalast heute uberwiegend von Museen aber auch fur reprasentative Anlasse der ungarischen Regierung Seit 2014 werden im Rahmen des Nationalen Hauszmann Programms zahlreiche Bereiche der Burg in den Zustand vor der Zerstorung versetzt Ausserlich erhalt das Gebaude wieder seine neobarocke Fassade sowie die Kuppel mit Stephanskrone Im Innenraum sollen der Speise und der Ballsaal bis 2026 komplett rekonstruiert werden Nach Fertigstellung soll der Wiederaufbau des Grossen Thronsaals und des Habsburgersaals folgen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung unter Bela IV 1 2 Ausbau unter Matthias Corvinus 1 3 Osmanen und Habsburger 1 4 20 und 21 Jahrhundert 2 Architektur 2 1 Fassaden 2 2 Brunnen 2 3 Statuen 2 4 Innenraume 3 Museen 3 1 Ungarische Nationalgalerie 3 2 Historisches Museum Budapest 3 3 Szechenyi Nationalbibliothek 3 4 Palatinusgruft 4 Umgebung 4 1 Burgviertel 4 2 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Plan der Burg Gebaude A B C D Nationalgalerie Gebaude E Historisches Museum Gebaude F Nationalbibliothek Unter dem Gebaude C die Palatinusgruft mit 3 Raumen nbsp Burgpalast von oben gesehen nbsp Ansicht von Buda in der Schedel schen Weltchronik von Osten 1493 Zu sehen sind die Schlosskuchen und rechts daneben der letzte Bau von Konig Matthias nbsp Popularwissenschaftliche Rekonstruktion der Ansicht von Osten um 1490 Gyorgyi Geza nbsp Die Palatinusgruft im Burgpalast nbsp Blick auf Kuppel und Prinz Eugen Denkmal um 1926Grundung unter Bela IV Bearbeiten Die ehemalige Konigliche Burg Kiralyi Var ist im sudlichen Teil des Burgberges zu finden Bis zur Vereinigung der vorher selbstandigen Gemeinden Buda deutsch Ofen obuda Alt Ofen und Pest im Jahre 1873 zur koniglichen Hauptstadt Budapest hiess sie Budaer Burg bzw Ofener Burg Nach 1242 also nach dem Mongolensturm von 1241 wurde die erste Burg auf dem Budaer Burgberg gebaut Konig Bela IV liess auf dem 50 60 Meter hohen 1 5 Kilometer langen und relativ schmalen Plateau eine befestigte Stadt erbauen Die alteste erhaltene Urkunde stammt aus dem Jahr 1255 Es entstand ein gotischer Palast von dem auch heute noch Reste zu sehen sind An der Stelle einer kleinen Burg mit einem Turm liess Konig Ludwig I der Grosse von Neapel aus dem Haus Anjou um 1370 eine neue Residenz errichten Im Norden wurde ein zweiter Hof angelegt mit Wohnbauten auf der West und Ostseite Unter Konig Sigismund 1387 bis 1437 ging die Burg durch weitere zahlreiche Erweiterungen Der bedeutendste Teil des phasenweise ausgefuhrten Baus fand in den 1410er und 1420er Jahren statt Durch die Verlegung der koniglichen Kanzlei und des Hofes 1408 von Visegrad nach Buda wurde die Burg zu einer permanenten Residenz Die erste Bauphase betraf hochstwahrscheinlich nur den Inneren Hof aus der Anjou Zeit Am Hang des Hugels auf der Sudspitze wurde ein Wohnbau errichtet Der teilrekonstruierte Gewolbesaal im Erdgeschoss dieses Neubaus Gotischer Saal ist aus dieser Bauphase erhalten und dient heute als Ausstellungsraum Die beiden Turme die die Ecken im Nordosten und im Nordwesten der zweihofigen Anlage sicherten wurden wahrscheinlich ebenfalls damals gebaut Der kleinere nordostliche Turm diente spater als Torturm und seine Uberreste sind noch gut sichtbar Der im Nordwesten stehende Turm Csonka Turm hatte als Wohnturm eine grossere Grundflache Reste dieser Konstruktion die von sehr dicken Aussenwanden umschlossen waren konnten teilweise ausgegraben werden Sein Grundriss ist im Innenhofes des modernen Schlosses markiert Da der Bau dieses Turms nicht abgeschlossen wurde wurde er auch als Turris Manca in den mittelalterlichen Quellen bezeichnet In der nachsten Bauphase wurde die Flache des Schlosses wiederum deutlich vergrossert Es entstand im Norden der alten Burg mit ihren zwei Hofen ein neuer grosserer Innenhof Sigismund Hof Fur diesen Ausbau musste der Teil der Stadt der sich dort bis an die alte Burg erstreckte abgerissen werden Der neue Innenhof wurde von der Stadt durch einen neuen tiefen Graben den Zweiten Trockengraben getrennt Auf der Ostseite des neuen Hofes lagen zwei kurzere Bauten in Nord Sud Ausrichtung und auf der Nordseite erstreckte sich ein dritter langerer Flugel mit einer Ost West Achse Im sudlichen Bereich des Ostflugel lag die Schlosskuche mit ihren Schornsteinen Der dritte Palastflugel der etwa im rechten Winkel zu den beiden anderen stand war eines der grossten Gebaude seiner Zeit In diesem Flugel Sigismund Palast befand sich der Grosse Saal mit den gewaltigen Abmessungen von ca 75 mal 20 Metern Der Haupteingang auf diesen Innenhof lag auf der Nordseite und eine Brucke fuhrte von einem Vorhof uber den zweiten Trockengraben Aus dieser Zeit stammen auch die beruhmten gotischen Statuen die 1974 bei archaologischen Ausgrabungen entdeckt wurden Nach der Restaurierung wurden Reste von 60 verschiedenen Statuen identifiziert die sehr wahrscheinlich Teil einiger Wohnbauten oder Kapellen aus der Zeit Sigismunds waren Sie sind heute im Nationalmuseum im Untergeschoss der Burg ausgestellt Die damals durchgefuhrten Bauarbeiten sollten nicht nur den Palast um neue Flugel erweitern sondern auch die Befestigungen verbessern und erweitern Innerhalb dieser gewaltigen Festung entwickelte sich eine Burgerstadt mit ihren rund 400 Hausern Klostern sieben Schulen und einer Universitat zum Zentrum des Landes Ausbau unter Matthias Corvinus Bearbeiten Wahrend der Regentschaft 1458 1490 von Konig Matthias Corvinus der ein grosser Forderer von Kunst und Wissenschaft war wurde die spatmittelalterliche Konigsburg zu einem prachtigen Renaissance Schloss ausgebaut Nach der Heirat des Konigs mit Beatrix von Aragon im Jahr 1476 kamen vermehrt italienische Humanisten Kunstler und Handwerker nach Buda Der Konig erweiterte das Schloss im Stil der fruhen Renaissance vor allem nach Florentiner Vorbildern 1 Zunachst wurden ab etwa 1477 78 von Florentiner Handwerkern die Innenraume auf der Ostseite des zweiten Hofes in der Nahe der Kapelle aus der Zeit der Luxemburger durch neue Kassettendecken Turen Fenster und Kamine modernisiert Ein nicht mehr erhaltener Kamin zeigte die Jahreszahl 1479 Hier entstanden auch die beiden Bibliotheksraume mit Fenstern zur Donau hin Ab etwa 1480 wurden auch die Fassaden des Ehrenhofs Zweiter Hof modernisiert und auf drei Seiten um eine zweigeschossige Loggia im italienischen Stil mit Balusterbrustungen erweitert In der Mitte des zweiten Hofes befand sich ein Brunnen mit einer Statue von Pallas Athene Auf der Westseite des Inneren Hofes aus der Anjouzeit errichtete der Konig um 1484 einen Hangenden Garten uber einer tonnengewolbten Zisterne im Untergeschoss diese noch erhalten In den letzten Jahren seiner Regierungszeit begann Matthias Corvinus mit dem Bau eines weiteren Wohnbaus auf der Ostseite des Ausseren Hofes Der Bau blieb wegen des fruhen Todes des Konigs unvollendet Die ummauerten Garten des Schlosses lagen an den Westhangen des Schlossberges In der Mitte der Anlage wurde von Matthias eine vorstadtische Villa gebaut Von dieser sogenannten Aula Marmorea ist nur eine Saule erhalten Mit seinen Kunstschatzen wurde der Burgpalast schliesslich zum Zentrum der Renaissance Kultur fur grosse Teile Mittel und Osteuropas Nach dem Tod von Matthias Corvinus setzte sein Nachfolger Konig Wladislaw die Werke seines Vorgangers fort insbesondere nach seiner Heirat mit Anne de Foix Candale 1502 Osmanen und Habsburger Bearbeiten Nach jahrelanger Belagerung der Burg gelang es im Jahr 1541 schliesslich den Turken die Budaer Burg einzunehmen In den folgenden 145 Jahren der Besatzung begann der langsame Verfall der Burg So wurden die Raume des Burgpalastes als Lagerraume Pulverkammern oder Stalle benutzt Am Pfingstsonntag 1578 explodierte nach einem Blitzschlag die Pulverkammer des Palastes Etwa 2000 Menschen starben und der Palast wurde grossenteils zerstort 2 In einigen Teilen des Palastareals wurden hingegen die Befestigungsanlagen stark erweitert und verstarkt Den wiederholt gegen die Burg anrennenden christlichen Heeren gelang es nicht den Turken die Burg zu entreissen Im Jahr 1686 wurde die Burg abermals belagert diesmal unter der Fuhrung von Herzog Karl V von Lothringen Zwei Monate lag der Burgberg unter dem Beschuss der Befreiungskampfer Bei den folgenden Ersturmungsversuchen kam es zu unzahligen erbitterten Kampfen mit den Turken die letztendlich zur fast vollstandigen Zerstorung der Burg fuhrten Der entscheidende Angriff der auch mit der erfolgreichen Eroberung der Burg endete fand schliesslich am 2 September 1686 um 17 Uhr statt Da die Furcht vor einer erneuten Besetzung der Burg durch die Turken so gross war wurden sofort wieder die Mauern und die Bastionen der Burg provisorisch instand gesetzt Allerdings war der Palast so stark zerstort dass es nicht moglich war ihn wieder aufzubauen 1711 bis 1740 wurden schliesslich viele Teile der Burg abgerissen und Karl III machte sich 1714 daran einen kleinen Palast im Barockstil zu erbauen Unter Maria Theresia wurde anschliessend begonnen ein grosses wohnliches Schloss zu errichten 1770 konnte man nach 56 jahriger Bauzeit die Fertigstellung des Palais verkunden 1769 wurde die dem Heiligen Sigismund geweihte Burgkirche fertiggestellt Erzherzog Joseph Anton Palatin von Ungarn liess 1838 die Krypta unter dieser Kirche als Erbbegrabnis fur sich und seine Nachkommen ausbauen In dieser Palatinusgruft sind heute 26 Personen bestattet Zur Zeit des ungarischen Freiheitskampfes von 1848 bis 1849 wurde der Palast abermals belagert Teile von ihm brannten Die entstandenen Schaden wurden recht zugig wieder behoben nbsp Die konigliche Burg nach ihrem Ausbau und vor den Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg um 1906Zu seiner heutigen Grosse wurde das Palais 1890 bis 1903 unter Leitung der Architekten Miklos Ybl und Alajos Hauszmann ausgebaut Im Zuge der Ausbauarbeiten erhielt der Palast auch seine heutige neobarocke Form 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Heutige Ansicht mit reduziertem ausseren ErscheinungsbildAm Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Burg wahrend der Schlacht um Budapest im Januar und Februar 1945 zu einem Hauptbrennpunkt der Kampfe Hauptgrund dafur war dass in den alten Hohlensystemen unter der Burg tief im Burgberg das deutsche Hauptquartier eingerichtet war Bei den heftigen Kampfen wurde die Burg fast vollstandig zerstort und zahlreiche wertvolle Einrichtungsgegenstande sowie Gemalde fielen den Flammen zum Opfer Bauelemente die den Krieg uberstanden hatten wurden in einer radikalen Modernisierung vernichtet Diese zweite Zerstorung ermoglichte es jedoch auch die alte ursprungliche Burg zu erforschen und zu rekonstruieren Diese war von dem ab dem 18 Jahrhundert erbauten Palais uberdeckt worden Durch die Freilegung der alten Grundfesten bekam man Einblick auf historische Raumlichkeiten von denen man bis dahin nicht gewusst hatte Als wichtigste sind hierbei die Burgkapelle und der grosse Gotische Saal zu nennen welchen man nur anhand der erhaltenen Erdgeschossmauern und zweier Saulen die das Kreuzgewolbe trugen originalgetreu zu rekonstruieren schaffte Durch die Arbeit der Historiker konnte ein grosses Stuck verloren geglaubter Budapester und Ungarischer Geschichte erfolgreich wiederbelebt werden 1961 wurde die 1769 fertiggestellte Burgkirche abgerissen 1968 wurden die ausgegrabenen und wiederhergestellten Teile der alten Burg und des Palastes der Offentlichkeit zur Besichtigung freigegeben 1978 schloss man die Restaurierungsarbeiten ab Seitdem finden auch in regelmassigen Abstanden Grabungen und in Teilbereichen Rekonstruktionen statt 1987 wurde der Burgpalast zusammen mit dem Uferbereich der Donau und der Andrassy ut von der UNESCO als Teil des Weltkulturerbes erklart Es bestehen Plane der Regierung die Schaden des Zweiten Weltkrieges sowie die folgenden Beschadigungen der Kommunisten zu beseitigen und das Schloss wieder aussen sowie innen zu restaurieren 3 Aussen geht es vor allem um die Wiederherstellung des ursprunglichen Erscheinungsbildes der Kuppel sowie der Dachformen 4 Im Rahmen des Nationalen Hauszmann Plans wurden bis Sommer 2019 die Reithalle und das Hauptwachgebaude an der Nordseite des Burgpalastes rekonstruiert Ausserdem wurde bis Sommer 2021 der Sankt Stephans Saal im Burginneren wiederaufgebaut 5 Architektur Bearbeiten nbsp Kuppel vom Burghof gesehen nbsp Matthiasbrunnen und LowentorFassaden Bearbeiten Die heutige Burg vereinigt gotische und Renaissance Stilelemente zu einem prachtigen Gesamtbild Sie beeindruckt in ihren Ausmassen und tragt daher zu Recht den Titel grosste Burg Ungarns Die 400 Meter lange und bis zu 200 Meter breite Anlage ist in Hofe und Vorburgen aufgeteilt Untereinander waren diese teilweise mit kleinen Graben bzw Halsgraben voneinander getrennt Heute kann man diese nur noch an einem restaurierten Teilstuck eines Halsgrabens mit einer auf Pfeilern ruhenden Brucke die einst als Burgzugang diente erahnen Neben den Wehranlagen wurde das Aussehen Burg auch durch ihre stattlichen Zivilgebaude gepragt die vom Stephansturm weit hin sichtbar uberragt wurden Das Lowentor wurde 1904 vom ungarischen Bildhauer Janos Fadrusz errichtet Geht man hindurch gelangt man in den Lowenhof Seinen Namen bekamen das Tor und der Hof von den vier brullenden Lowenstatuen welche den Durchgang bewachen Die gesamte Burganlage wurde bei der Schlacht um Budapest 1944 schwer beschadigt Der Wiederaufbau unter den kommunistischen Machthabern erfolgte nur bedingt Einige Teile wurden in stark reduzierter Form wieder hergerichtet andere Teile wurden absichtlich zerstort wie die Habsburger Stiege die Figurengruppe am Tympanon auf der Donauseite sowie Stuckverzierungen an den Fenstern und Dachaufbauten an den Eckpavillons Die zum Teil erhalten gebliebenen Innenraume aus der Habsburgerzeit wurden unter dem kommunistischen Regime komplett vernichtet Schon von weitem ist die Kuppel des Palastes zu erkennen die nach dem Krieg im neuklassizistischen Stil wieder errichtet wurde Die ursprungliche Kuppel war neubarock und wurde von einer stilisierten Stephanskrone bekront fiel allerdings wie viele Teile des Gebaudekomplexes zum Ende des Krieges den Flammen zum Opfer Brunnen Bearbeiten nbsp Brunnen der fischenden KinderDer Matthiasbrunnen wurde 1904 von Alajos Strobl errichtet und soll die Geschichte von Konig Matthias Corvinus und dem Madchen Ilona erzahlen Der Brunnen lehnt sich an die Nordwand des C Flugels auf der sudlichen Seite des westlichen Vorhofes des Burgpalastes an Eingefasst wird der in romischer Barockbauart errichtete Brunnen von korinthischen Saulenpaaren An der Wand uber dem Brunnen ist Matthias Corvinus als stehende Bronzefigur dargestellt Alajos Strobl hat als Motiv den jugendlichen Konig auf der Jagd versucht darzustellen Unterhalb der Statue findet man eine sitzende Madchengestalt welche die Beliebtheit des Konigs beim ungarischen Volk dokumentieren soll Einer Legende zufolge soll sich das dargestellte Bauernmadchen Ilona in Matthias Corvinus verliebt haben als dieser inkognito auf die Jagd ging Kurz darauf soll sie erkannt haben dass ihre grosse Liebe ihr Konig war und sie fiel darauf in tiefe Trauer Auf der Savoyen Terrasse findet man unweit der Turul Figur ausserdem den Brunnen der fischenden Kinder von Karoly Senyei Statuen Bearbeiten nbsp Prinz Eugen Denkmal nbsp TurulPrinz Eugen von Savoyen als einer der Helden der ungarischen Geschichte wird mit einem Bronzedenkmal auf der zur Donau zeigenden Savoyen Terrasse geehrt Geschaffen wurde dieses neubarocke Reiterstandbild 1900 von Jozsef Rona Prinz Eugen gilt als Turkenbezwinger durch seinen Sieg in der Schlacht bei Zenta uber die Osmanen wodurch er den Vormarsch der Osmanen in Richtung Norden aufhielt Die unmittelbare Folge zwei Jahre darauf war der Friede von Karlowitz 1699 bei dem Osterreich Turkisch Ungarn Siebenburgen und Slawonien erwarb und so den Status einer Grossmacht errang Am nordostlichen Ende der Savoyen Terrasse findet sich am Sankt Georgs Platz ungarisch Szent Gyorgy ter eine Plastik des Vogels Turul Das Fabelwesen hat sowohl Ahnlichkeit mit einem Adler wie auch mit einem Falken Der Name stammt aus dem Turkischen In der Geschichte der Ungarn spielt diese Gestalt eine grosse Rolle Laut einer Sage soll ein Turul im Jahr 819 Emese im Schlaf geschwangert und ihr im Traum prophezeit haben dass sie einen Sohn zur Welt bringen wurde der der Urahn vieler Konige sein wurde Die am Palast aufgestellte Vogelfigur sitzt auf einem Stein mit weit geoffneten Flugeln und tragt in ihren Krallen ein Schwert In der Nahe des Matthiasbrunnens findet man eine weitere Plastik Der Pferdehirt wurde 1898 von Gyorgy Vastagh geschaffen Seit dem Wiederaufbau der Reithalle steht der Pferdehirt wieder neben ihrem Eingang Innenraume Bearbeiten Bei der Schlacht um Budapest 1944 wurden weite Teile der Residenz zerstort oder schwer beschadigt weitere Teile jedoch uberstanden den Krieg Dennoch entschieden sich die kommunistischen Machthaber die Innenraume nicht zu reparieren sondern diese komplett zu beseitigen Deckenmalereien die den Krieg uberlebt haben wie im Grossen Ballsaal wurden zerstort Die Kapelle und der Habsburg Saal wurden nicht repariert sondern absichtlich vernichtet um modernen Museumsraumen Platz zu schaffen Von den einstigen Prunkraumen und Zimmern hat sich nichts erhalten nbsp Feststiege nbsp Grosser Ballsaal nbsp Grosser Thronsaal nbsp Habsburg Saal nbsp Konigliches Schlafzimmer nbsp St Stephans KapelleMuseen Bearbeiten nbsp Ungarische Nationalgalerie im Hunyadihof nbsp Szechenyi Nationalbibliothek im Lowenhof nbsp Historisches Museum Budapest im LowenhofUngarische Nationalgalerie Bearbeiten Die Ungarische Nationalgalerie ungarisch Magyar Nemzeti Galeria nimmt drei Flugel des Palastes ein und erstreckt sich dort uber insgesamt vier Etagen Sie ging 1957 aus den ausgelagerten Abteilungen des Museums der Bildenden Kunste sowie verschiedenen stadtischen und privaten Sammlungen hervor Ausgestellt werden Kunstwerke vom fruhen Mittelalter bis in die Moderne sowie Sammlungen von Medaillen Historisches Museum Budapest Bearbeiten Das Budapester Historische Museum ungarisch Budapesti Torteneti Muzeum findet sich im sudostlichen Flugel des Burgpalastes Hier widmet man sich der Geschichte Budapests von der Ur bis in die Neuzeit Unter anderem wird hier anschaulich die Entwicklung Budapests dargestellt dabei wird auch die Geschichte der drei bis 1873 eigenstandigen Stadtteile obuda Buda und Pest naher beleuchtet Ausserdem sind hier Uberreste des mittelalterlichen Konigspalastes zu besichtigen Der Mordgang im ostlichen Teil des Palastes ist einer der altesten Gebaudeteile und verbindet das Historische Museum mit der Szechenyi Nationalbibliothek Im sudlichen Teil des Komplexes kann man die rekonstruierten Teile der mittelalterlichen Befestigungsanlage der Burg besichtigen ursprunglich wurden sie in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts erbaut Des Weiteren findet man hier den Keulenturm ungarisch Buzogany torony neben dem Ferdinandstor Davor findet sich das Sudrondell wohinter sich der Torturm umgangssprachlich Verschnaufturm mit Fallgitter und einer Zugbrucke befindet Szechenyi Nationalbibliothek Bearbeiten Die Szechenyi Nationalbibliothek ungarisch Orszagos Szechenyi Konyvtar findet sich seit 1985 im nordostlichen Flugel des Burgpalastes Ins Leben gerufen wurde sie 1802 von Graf Szechenyi und ist seither die grosste und bedeutendste Bibliothek Ungarns Sie umfasst 8 Mio bibliographische Einheiten in Form von Buchern Manuskripten Handschriften 625 000 und Landkarten 183 000 Ein Highlight der Sammlung sind die Budapester Blatter welche zu den wohl altesten mittelalterlichen Liederhandschriften zahlen durften Ausserdem bewahrt die Szechenyi Bibliothek Teile aus der Bibliothek von Matthias Corvinus Schon zu Lebzeiten Corvinus war diese einst 2000 Bande umfassende Handschriftensammlung weit uber die Grenzen Ungarns hinaus bekannt Palatinusgruft Bearbeiten Im Jahre 1769 wurde eine dem Hl Sigismund geweihte Schlosskirche auf der Burg fertiggestellt Unterhalb dieser Kirche befindet sich eine Gruft die ab 1820 als Grablege des ungarischen Zweiges der Habsburger genutzt wurde Palatinusgruft Umgebung BearbeitenBurgviertel Bearbeiten Hauptartikel Burgviertel Das mittelalterliche Burgviertel bildet die Stadt um die Burg herum Sie wurde von einer mit Rondellen bastionisierten Mauer umrandet die den Bewohnern bereits zur Zeit der Turkenkriege Schutz bot Fast alle Teile der Stadt mit ihren Kirchen und Gassen stehen heute unter Denkmalschutz Sehenswurdigkeiten der mittelalterlichen Burgstadt sind unter anderem die Matthiaskirche einst die Kronungskirche ungarischer und Habsburger Konige sowie die 1895 bis 1902 erbaute Fischerbastei Direkt neben dem Burgpalast auf dem Sankt Georgs Platz ungarisch Szent Gyorgy ter befinden sich das Palais Sandor welches seit 2003 Sitz des ungarischen Staatsprasidenten ist die Reste des ehemaligen Honvedministeriums das Burgtheater sowie ein weitlaufiges Areal mit Palastruinen aus dem 15 Jahrhundert Auf dem Sankt Georgs Platz fand am 30 Dezember 1916 auch der Ritt des neu gekronten Konigs Karl IV auf den Kronungshugel statt Sonstiges Bearbeiten Zu erreichen ist die Budapester Burg unter anderem uber den Szell Kalman ter Metro Linie 2 Ab dort kann man mit dem Varbusz Nr 10 oder 110 bis zur Burg hinauffahren Eine andere interessante Alternative stellt die Standseilbahn dar die bis zur Burg hinauf fahrt Die Haltestelle dazu findet man an der Kettenbrucke auf der Budaer Seite Bus 16 ab Deak Ferenc ter Am Fusse des Berges befindet sich der Burggarten Basar der Ende des 19 Jahrhunderts errichtet wurde 2014 wurde er mit EU Fordermitteln wieder restauriert und der Offentlichkeit zuganglich gemacht Ausserhalb der Burgmauern finden sich auch ein paar Grabmale welche aus der Turkenzeit stammen und zu besichtigen sind Unter der Burg befinden sich zwei Hohlensysteme Besichtigt werden konnen ein kleines Labyrinth das auf die turkische Besatzungszeit zuruckgeht und ein Hohlensystem das im Zweiten Weltkrieg der deutschen Armee als Hauptquartier diente Die 24 km lange Hohlenanlage erreicht man von der Strasse Uri utca Haus Nr 9 im Burgviertel aus In einem Wachsfiguren Panoptikum wird die ungarische Geschichte dargestellt Literatur BearbeitenThomas Bauer Jorg Lauterbach und Norbert Nussbaum Die Konigssale Wladislaws II in Buda und Prag In INSITU 2018 2 S 227 242 Hans Joachim Bottcher Die Turkenkriege im Spiegel sachsischer Biographien Gabriele Schafer Verlag Herne 2019 ISBN 978 3 944487 63 2 S 127 144 Die Befreiung von Ofen 1686 Peter Farbaky Florence and or Rome The Origins of Early Renaissance Architecture in Hungary In Peter Farbaky and Louis A Waldman eds Italy and Hungary Humanism and Art in the Early Renaissance Cambridge MA 2011 S 345 367 Rozsa Feuer Toth Mittelalterlicher Konigspalast in der Burg von Buda Fuhrer durch die Ausstellung Budapest o J 1970 Gyorgy Lorinczy Die Burg von Buda Corvina Verlag Budapest 1967 Zsolt Szaboky u Gyorgy Szaraz Die Burg Buda Budapest 1990 ISBN 963 13 3025 7 Franz Weller Die kaiserlichen Burgen und Schlosser in Bild und Wort Aufgrund von Quellenwerken dargestellt Hofburg zu Wien uber Augarten Belvedere Prater Godollo Ischl bis uber Miramar sind alle kaiserlichen Schlosser erklart dargelegt k k Hof Buchdruckerei Wien 1880 ISBN 0 00 322171 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgpalast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Burgpalast Luftaufnahmen des Burgpalasts Luftbild Galerie uber Burgpalast Eintrag zu Buda Ofen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Istvan Feld Visegrad und Buda Die Konigsresidenzen Ungarns im Spatmittelalter In Joachim Zeune Hg Von der Burg zur Residenz Braubach 2009 S 85 94 Online bei academia edu Peter Farbaky Florence and or Rome The Origins of Early Renaissance Architecture in Hungary In Peter Farbaky and Louis A Waldman eds Italy and Hungary Humanism and Art in the Early Renaissance Cambridge MA 2011 S 345 367 Leonhard Heussler Explosion eines Pulverlagers Blitzschlag in Budapest am Pfingstsonntag Holzschnitt 19 Mai 1578 abgerufen am 22 Februar 2016 Orban wird Ungarn bald von der Budapester Burg aus regieren In www pesterlloyd net Abgerufen am 22 Februar 2016 Das Burgviertel in Budapest wird aufgepeppt nach Vorgaben der Regierung In www pesterlloyd net Abgerufen am 22 Februar 2016 Budaer Burgviertel wird rekonstruiert Abgerufen am 7 September 2019 deutsch Welterbestatten in Ungarn Kulturerbe Budapest mit Donau Ufern Burgviertel Buda und Andrassy Strasse 1987 Altes Dorf Holloko und Umgebung 1987 Benedektinerabtei Pannonhalma 1996 Nationalpark Hortobagy die Puszta 1999 Fruhchristliche Nekropole von Pecs 2000 Kulturlandschaft Ferto Neusiedler See 2001 Kulturlandschaft Tokajer Weinregion 2002 Naturerbe Hohlen im Aggteleker und Slowakischen Karst 1995 k k k u k Residenzen Wien Palais Augarten Belvedere Hermesvilla Hofburg Palais Erzherzog Albrecht Palais Erzherzog Carl Palais Erzherzog Carl Ludwig Palais Erzherzog Ludwig Viktor Palais Erzherzog Rainer Palais Erzherzog Wilhelm Neue Favorita Schloss Kaiserebersdorf Palais Modena Schloss Neugebaude Schloss Schonbrunn Schloss Wilhelminenberg Stallburg Palais Toskana PraterOsterr Reichshalfte Cisleithanien Kaiserhaus Baden Schloss Artstetten Schloss Ambras Schloss Halbturn Schloss Hellbrunn Schloss Hernstein Schloss Hetzendorf Schloss Hof Schloss Eckartsau Burg am Grazer Schlossberg Grazer Burg Innsbrucker Hofburg Kaiservilla Bad Ischl Palais Meran Schloss Klessheim Schloss Konopiste Schlosser von Laxenburg Linzer Schloss Schloss Mayerling Schloss 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