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Das Schloss Wilhelminenberg liegt am westlichen Stadtrand Wiens im 16 Gemeindebezirk Ottakring auf dem Gallitzinberg Es wird heute als Hotel genutzt und befindet sich inmitten einer 120 000 m grossen Parkanlage die von der nach Sudsudost gerichteten Vorderseite des Schlosses sanft ins Liebhartstal abfallt Schloss Wilhelminenberg VorderseiteInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1903 Abriss und Neubau 1 2 Kriegsjahre und Folgezeit 1 3 Ab 1961 Heim fur Sonderschulerinnen Missbrauch 1 4 Ab 1986 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Das Lustschloss des Fursten Gallitzin um 1810Im Jahre 1781 erwarb Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lascy auch Lacy das Grundstuck in Ottakring am Predigtstuhl genannten Berg und begann mit dem Bau des Schlosses Sein Freund der russische Botschafter in Wien Furst Demetrius Michalowitsch von Gallitzin russ Dmitrij Michailowitsch Golizyn nach dem in der Folge der Berg benannt wurde kaufte ihm die Besitzungen am Predigtstuhl ab und erwarb spater von der Gemeinde Ottakring weitere Waldteile und Hutweiden die er zu dem bis heute bestehenden Park umgestalten liess Den Park zierten mehrere Teiche ein Rundtempel romische Ruinen und ein Jagdschlosschen Nach Gallitzins Tod 1793 erbte Nikolai Petrowitsch Rumjanzew den Besitz Nach mehreren Besitzerwechseln erstanden Furst Julius von Montleart Jules Max Thibault Montleart 1787 19 Oktober 1865 und seine Gattin Maria Christina 1779 1851 im Jahre 1824 das bereits renovierungsbedurftige Schloss Sie liessen es 1838 um zwei Seitentrakte vergrossern Nach dem Tod des Fursten entbrannte ein Erbschaftsstreit weshalb der Besitz durch eine gerichtliche Verfugung um 125 000 Gulden angeboten wurde Der Sohn Moritz von Montleart erhielt den Zuschlag und schenkte Schloss und Areal 1866 seiner Gattin Wilhelmine Da seinem Wunsch nach Umbenennung von Gallitzinberg auf Wilhelminenberg amtlicherseits nicht entsprochen wurde liess der Furst an allen Zugangen zum Schloss Tafeln mit der Aufschrift Wilhelminenberg anbringen und erreichte somit eine indirekte Namensanderung Am 16 Marz 1887 starb der Furst und wurde auf Wunsch seiner Witwe in der Nahe des Schlosses in einem im neugotischen Stil erbauten Mausoleum beerdigt Furstin Wilhelmine verteilte das Erbe unter ihren Verwandten behielt nur ihren personlichen Besitz und den Ertrag des Wilhelminenberges Wegen ihrer Grosszugigkeit gegenuber den Armen wurde sie von der Bevolkerung Der Engel vom Wilhelminenberg genannt Am 26 Marz 1895 verstarb sie und wurde im Mausoleum neben ihrem Mann beigesetzt 1903 Abriss und Neubau Bearbeiten nbsp Die Familie Erzherzog Leopold Salvators auf der Terrasse des Schlosses 1909 In den Jahren 1903 bis 1908 wurde das schon baufallige Schloss abgerissen und ein Palais im Neoempirestil nach Planen der Architekten Eduard Frauenfeld 1853 1910 und Ignaz Sowinski als Sitz osterreichischer Erzherzoge errichtet Die Baukosten betrugen inklusive der Nebengebaude 1 4 Millionen Kronen Schlossherr war Erzherzog Rainer nach dessen Tod am 27 Janner 1913 sein Neffe Erzherzog Leopold Salvator Kriegsjahre und Folgezeit Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg wurde das Schloss zum Lazarett und Genesungsheim fur Kriegsopfer umfunktioniert 1922 erwarb es der Zurcher Bankdirektor Wilhelm Ammann Ab dem 16 November 1926 war durch Erwerb in einer Zwangsversteigerung die Stadt Wien neue Besitzerin des Schlosses samt Nebenanlagen und Park und richtete es 1927 als stadtische Kinderherberge ein 1 Von 1934 bis 1939 war die Liegenschaft Sitz der Sangerknaben Im Marz 1938 wurde sie durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt und der osterreichischen Legion ubergeben In den Kriegsjahren diente das Schloss wieder als Heereslazarett an das nahe gelegene Wilhelminenspital angeschlossen 1945 erfolgte die Umwidmung in ein Heim fur erholungsbedurftige Kinder und ehemalige KZ Haftlinge 1950 ubersiedelte die Heilpadagogische Beobachtungsstation vom Spiegelgrund in das Schloss Wilhelminenberg 2 Ab 1961 Heim fur Sonderschulerinnen Missbrauch Bearbeiten nbsp Ruckseite1961 bis 1977 diente das Gebaude als Heim fur Sonderschulerinnen wobei es spater auch eine Bubengruppe gab Im Jahr 2011 wurde bekannt dass es in dieser Zeit zu zahlreichen Ubergriffen und Vergewaltigungen von dort untergebrachten Madchen kam 3 Die Stadtverwaltung sah sich veranlasst eine Kommission zur Aufklarung dieser juristisch verjahrten kriminellen Vorfalle einzurichten Dabei sollte auch geklart werden ob die politische Ebene damals von den Vorfallen Kenntnis erlangte und wie sie gegebenenfalls darauf reagierte 4 Die Kommissionsvorsitzende Richterin Barbara Helige erklarte dazu im Juni 2013 in einem Interview mit der Wiener Wochenzeitung Falter Frage Die Stadt wusste es also und hat zugeschaut Helige Die MA 11 wusste alles bis 1973 war Maria Jacobi als verantwortliche Stadtratin und danach war Gertrude Frohlich Sandner zustandig Wir haben Briefe an Jacobi gefunden Sie war voll informiert allerdings nicht uber die sexuellen Ubergriffe 5 dd nbsp Blick vom Ottakringer Friedhof uber das Liebhartstal hinweg zum Schloss WilhelminenbergDie Opfer Organisation Weisser Ring bezeichnet das Kinderheim Wilhelminenberg in ihrem Abschlussbericht uber die Opfer in Kinderheimen der Stadt Wien als gemeinsam mit Eggenburg mit Abstand schlimmsten Hotspot des Missbrauchs 6 Die 2384 missbrauchten ehemaligen Heimkinder die sich gemeldet hatten wurden von der Gemeinde Wien mit insgesamt 52 Millionen Euro entschadigt 7 Der Missbrauch in Schloss Wilhelminenberg und anderen stadtischen Heimen fuhrte auch zur Forderung dass die Verjahrung in diesem Bereich uberarbeitet werde um die Taterinnen und Tater zur Rechenschaft ziehen zu konnen 8 Ab 1986 Bearbeiten Am 1 Juli 1986 wurde von Vizeburgermeister Hans Mayr verlautbart dass das Schloss saniert und zu einem Gastehaus Jugend Appartementhotel 9 umfunktioniert werde 1988 wurde nach 14 Monaten Bauzeit das mit grossem finanziellen Aufwand stilgerecht adaptierte 3 Sterne Gastehaus Schloss Wilhelminenberg eroffnet Im Jahr 2000 wurde aus dem Gastehaus das Hotel Schloss Wilhelminenberg Nach aufwandiger dreijahriger Renovierung wurde es neu kategorisiert und in die 4 Sterne Hotelkategorie erhoben Betrieben wird das Hotel heute unter der Marke Austria Trend Hotels von der Verkehrsburo Hotellerie GmbH Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Wilhelminenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage des Hotels Schloss Wilhelminenberg Schloss Wilhelminenberg auf Burgenkunde Schloss Wilhelminenberg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Die Kinderherberge Schloss Wilhelminenberg vor der Eroffnung Die schonste Kinderherberge der Welt In Arbeiter Zeitung Morgenblatt Nr 233 1927 XL Jahrgang 27 August 1927 S 9 oben links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze Die feierliche Eroffnung des Kinderheims Schloss Wilhelminenberg In Arbeiter Zeitung Mittagsblatt Nr 311 1927 XL Jahrgang 14 November 1927 S 5 oben rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze Barbara Helige Michael John Helge Schmucker Gabriele Worgotter Endbericht der Kommission Wilhelminenberg Wien 2013 S 30 PDF Vergewaltigungen im Kinderheim orf at 15 Oktober 2011 zuletzt aufgerufen am 28 Marz 2013 Georg Honigsberger Julia Schrenk Kinderheim des Grauens Wir wurden alle vergewaltigt und verkauft kurier at 5 Dezember 2011 zuletzt aufgerufen am 28 Marz 2013 Gewalt und Demutigungen In Der Spiegel vom 27 Februar 2012 Barbara Helige leitet Aufklarungskommission Der Standard vom 21 Oktober 2011 Florian Klenk Barbara Toth Die Stadt wusste alles Gesprach uber die grosse Schande des Roten Wien und die Lehren fur die Gegenwart Falter Wien Nr 25 2013 19 Juni 2013 S 16 ff Salzburger Nachrichten 2384 gepeinigte Heimkinder klagen an 6 November 2019 abgerufen am 11 November 2019 Missbrauch in Wiener Kinderheimen 52 Millionen Euro fur Opfer In Die Presse 6 November 2019 abgerufen am 4 Dezember 2019 Missbrauch in Heimen Kritik an Verjahrung In wien orf at 12 November 2019 abgerufen am 4 Dezember 2019 Billige Ferien im Schloss Schloss Wilhelminenberg wird zu Jugend Appartementhotel umgebaut In Arbeiter Zeitung Wien 2 Juli 1986 S 13 Burgen Schlosser und Festungen in Wien Burgen Hofburg Burg am LeopoldsbergSchlosser Schloss Alterlaa Schloss Altmannsdorf Schloss Belvedere Schloss Essling Erzbischofliches Schloss Ober Sankt Veit Geymullerschlossel Hermesvilla Schloss Hernals Schloss Hetzendorf Schloss Hirschstetten Hofmannsthal Schlossl Schloss Hundsturm Schloss Kaiserebersdorf Schloss Laudon Schloss Liesing Schloss Margareten Maria Theresien Schlossel Dobling Maria Theresien Schlossel Wahring Miller von Aichholz Schlossel Schloss Neugebaude Schloss Neuwaldegg Schloss Potzleinsdorf Schloss Rodaun Sickenberg Schlosschen Schloss Schonbrunn Springer Schlossl Schloss Sussenbrunn Schloss WilhelminenbergFestungen Festung Wien bis 19 Jh Festungsdreieck Wien 19 20 Jh Arsenal Rossauer Kaserne Franz Joseph Kaserne k k k u k Residenzen Wien Palais Augarten Belvedere Hermesvilla Hofburg Palais Erzherzog Albrecht Palais Erzherzog Carl Palais Erzherzog Carl Ludwig Palais Erzherzog Ludwig Viktor Palais Erzherzog Rainer Palais Erzherzog Wilhelm Neue Favorita Schloss Kaiserebersdorf Palais Modena Schloss Neugebaude Schloss Schonbrunn Schloss Wilhelminenberg Stallburg Palais Toskana PraterOsterr Reichshalfte Cisleithanien Kaiserhaus Baden Schloss Artstetten Schloss Ambras Schloss Halbturn Schloss Hellbrunn Schloss Hernstein Schloss Hetzendorf Schloss Hof Schloss Eckartsau Burg am Grazer Schlossberg Grazer Burg Innsbrucker Hofburg Kaiservilla Bad Ischl Palais Meran Schloss Klessheim Schloss Konopiste Schlosser von Laxenburg Linzer Schloss Schloss Mayerling Schloss Mirabell Schloss Miramare Jagdschloss Murzsteg Schloss Ort OO Schloss Orth NO Schloss Persenbeug Prager Burg Villa Wartholz Wawel Schloss Weilburg Burg Wiener Neustadt Schloss ZakupyUngar Reichshalfte Transleithanien Burgpalast Pressburger Burg Palais Grassalkovich Schloss Alcsut Schloss Godollo Schloss TopoľciankyWeitere Lander Koniglicher Palast Mailand Prokuratien Konigliche Villa von MonzaIm Ausland Achilleion Son Marroig 48 219444444444 16 285277777778 Koordinaten 48 13 10 N 16 17 7 O Normdaten Geografikum GND 1068888474 lobid OGND AKS VIAF 315523872 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wilhelminenberg amp oldid 236231148