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Das Schloss Laudon auch Schloss Hadersdorf genannt ist ein barockes Wasserschloss in Hadersdorf das heute zum 14 Wiener Gemeindebezirk Penzing gehort Schloss Laudon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aussenbau 3 Inneneinrichtung 4 Garten 5 Laudon Grabmal 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Hadersdorf um 1670 Stich von Georg Matthaus VischerDie Herren von Hadersdorf wurden um 1130 erstmals urkundlich erwahnt um diese Zeit existierte wahrscheinlich eine Wehranlage an der Stelle des heutigen Schlosses In den darauffolgenden Jahrhunderten wechselte die Herrschaft mehrmals den Besitzer bis das Schloss 1358 an den Landesfursten kam der es dem jeweiligen Forstmeister als Wohnsitz zuwies Wahrend der Ersten Turkenbelagerung 1529 wurde das Schloss zerstort Nach dem Wiederaufbau ging das Anwesen 1551 an die Familie Teuffenbach und 1588 an Sigmund von Hohenburg zu Pranckh 1654 wurde es schliesslich von Eleonora von Mantua der Gemahlin Kaiser Ferdinand III erworben Nach Beschadigungen wahrend der Zweiten Turkenbelagerung 1683 wurde das Schloss von seinem neuen Besitzer dem Hofbeamten Andreas Schellerer als fruhbarockes Wasserschloss neu errichtet Im Jahr 1708 verbrachte Elisabeth Christine die Gattin des spateren Kaisers Karl VI damals als Karl III Gegenkonig in Spanien hier zwei Nachte Eine in elegischen Distichen verfasste lateinische Inschrift im Stiegenhaus erinnert daran hIC noCtes regIna DVas hIspana ManebatIaM CaroLo Laete nVpta prIore DIe InnVMeros parIt haeC praesentIa rara DeCores sIt nobIs posthaC CharIor ergo DoMVs Hier verbrachte die spanische Konigin schon am Vortag mit Karl frohlich vermahlt zwei Nachte Ungezahlten Glanz bereitet dieser seltene Besuch Moge uns also das Haus hinfort umso teurer sein Es handelt sich um Chronodistichen eine Form des Chronogramms Die Grossbuchstaben ergeben in jeder Zeile als romische Zahlen gelesen die Jahreszahl 1708 Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss 1744 von Franz Wilhelm Schellerer 1776 erwarb Feldmarschall Ernst Gideon von Laudon das Schloss und wohnte hier bis zu seinem Tod im Jahre 1790 Das Schloss blieb bis 1925 im Besitz der Familie Laudon Danach kam es in Besitz des Industriellen Otto Parnegg nach 1938 arisiert 1945 1955 wurde es von der sowjetischen Besatzungsmacht okkupiert 1960 wurde es von den Sohnen Parneggs an die Erzdiozese Wien verkauft die das Mobiliar versteigern liess Noch im gleichen Jahr stiess die Erzdiozese das ziemlich devastierte Schloss an Konsul Alfred Weiss ab der es wieder instand setzen liess und 1962 1973 als Luxushotel betrieb Seit 1976 ist es an die Republik Osterreich vermietet und beherbergt die Verwaltungsakademie des Bundes Weiters befand sich bis zum Studienjahr 2022 23 das Department Public Sector der FH Campus Wien in dem Oktogon genannten Gebaude 1 2 das sich im Schlosspark befindet Das Schloss ist nicht offentlich zuganglich Aussenbau BearbeitenDas Schloss ist um einen quadratischen Innenhof angelegt der an drei Seiten vom zweigeschossigen Haupttrakt und gegen Sudosten von einem eingeschossigen Wirtschaftstrakt umgeben ist Die Gewasser die das Schloss umgeben werden vom Mauerbach gespeist Inneneinrichtung Bearbeiten nbsp Fresko von Johann Bergl ursprunglich in Schloss Donaudorf Ausschnitt Die bemerkenswerte Inneneinrichtung stammt grosstenteils von Feldmarschall Laudon Die originale klassizistische Einrichtung der Bibliothek ist zur Ganze erhalten Die Turflugel der Bucherkasten und die Leinwandbespannung der freibleibenden Wande sind mit Grisaille Malereien geschmuckt mythologische Figuren nach Giovanni Antonio Gori mythologische Szenen nach den Monumenti antichi inediti von Johann Joachim Winckelmann In einem Raum neben der Bibliothek sind die Fresken untergebracht die 1954 beim Abriss von Schloss Donaudorf im Zuge des Baus des Kraftwerks Ybbs Persenbeug gerettet und 1963 hierher ubertragen wurden Die Fresken sind das Werk von Johann Bergl um 1770 Garten BearbeitenFeldmarschall Laudon liess um 1780 90 einen prachtigen Landschaftsgarten anlegen von dem heute nur mehr Teile erhalten sind Im Garten verstreut befinden sich verschiedene Staffage Elemente so zwei monumentale Eber Plastiken die ursprunglich den Eingang eines in der Literatur erwahnten nicht mehr existierenden Tiergartens bewachten und eine Statue von Laudon als antiker Philosoph von einem unbekannten Kunstler wahrscheinlich zunachst als Bilddenkmal fur sein Grabmal gedacht Ein weiterer Teil das Parks befand sich am westlichen Ortsausgang von Hadersdorf das sogenannte turkische Gartchen Hierher wurden etliche turkische Steine mit Inschriften und Ornamenten verziert teils vom Stambuler Tor in Belgrad teils vom Grabmal des ehemaligen turkischen Festungskommandanten von Belgrad stammend 3 die Laudon in seinen Feldzugen erbeutet hatte 4 gebracht und in malerischer Anordnung zwischen den Baumen uber einem kleinen Wasserfall aufgestellt Heute ist das ehemalige Turkengartchen verwildert und liegt ausserhalb des jetzigen Parkareals im Wald Die Steinplatten wurden Ende des 19 Jahrhunderts zu einem mauerartigen Denkmal zusammengefugt bekannt als Turkensteine und mit einem erlauternden Text von Joseph von Hammer Purgstall erganzt 5 An den ehemaligen Wasserfall erinnert nur eine kleine Quelle in unmittelbarer Nahe des Denkmals Laudon Grabmal Bearbeiten nbsp Grabmal des Feldmarschall Laudon nbsp Grabmal Gideon Ernst von Laudon DetailDen Ort fur seine Begrabnisstatte hat Feldmarschall Laudon selbst festgelegt Zunachst war dafur eine Anhohe uber dem damaligen Tiergarten angedacht daher stammt die Statue im Schlosspark Spater entschied sich Laudon fur einen Platz im turkischen Gartchen Dort wurde er auch tatsachlich nachdem seine Leiche aus Neutitschein nach Hadersdorf uberfuhrt worden war beigesetzt 6 Die unterirdische Gruft war anfangs nur mit einem einfachen Erdhugel uberdeckt Laudon hatte sich gewunscht dass sein Grabmal aus den von ihm aus Belgrad mitgebrachten turkischen Steinen zusammengefugt werden sollte Seine Witwe Klara verweigerte aber nachtraglich diesen Plan und liess stattdessen bei dem Bildhauer Franz Anton Zauner ein klassizistisches Grabmal in Auftrag geben das 1791 fertiggestellt wurde Es hat die Form eines Quaders mit einem Giebeldach und ist auf allen vier Seiten mit Relief Tondi mit mythologischen Figuren geschmuckt An den beiden Langsseiten befinden sich lateinische Inschriften Eine Widmung von seiner Witwe und seinen Erben coniux ac haeredes pos uerunt MDCCLXXXX errichtet von der Witwe und den Erben 1790 und eine Wurdigung seiner militarischen Verdienste tiro ad Borysthenem dux ad Moraviam Viadrum Boberim Neissam Vistritiam veteranus ad Unnam Istrim Savum als Rekrut an den Dnjepr als Anfuhrer an die March Oder Bober Neisse und Bystritza als Veteran an Una Donau und Save Neben dem Grabmal befindet sich als Grabwachter die lebensgrosse Figur eines trauernden Ritters Zunachst war das Grab von einer weitlaufigen Mauer umgeben Spatestens 1835 wurde diese durch das jetzige lediglich das Monument selbst umschliessende Lanzengitter ersetzt Der Standort des Grabmals war ursprunglich Teil der Laudonschen Garten ist heute jedoch eine unscheinbare Stelle im Wald auf der anderen nordostlichen Seite der Mauerbachstrasse Entgegen anderslautenden Vermutungen wurde Laudons Grab jedoch niemals versetzt und befindet sich nach wie vor an seinem originalen Standort 7 Auf einem Hugel in etlicher Entfernung befindet sich ein weiteres wesentlich schlichter gestaltetes Laudongrab In diesem Doppelgrab das nur aus zwei Grabplatten mit einem niedrigen beide umschliessenden Metallzaun besteht ist Laudons Neffe und Erbe Johann Ludwig Alexander von Laudon 1762 1822 gemeinsam mit seinem Sohn Olivier 1793 1881 beigesetzt Literatur BearbeitenDehio Handbuch Wien X bis XIX und XXI bis XXIII Bezirk Anton Schroll amp Co Wien 1996 ISBN 3 7031 0693 X S 296 298 Hanns Jager Sunstenau Schloss Hadersdorf heute Schloss Laudon und seine Besitzer In Penzinger Museumsblatter Nr 14 1967 S 229 238 Franz Pesendorfer Feldmarschall Loudon Der Sieg und sein Preis OBV Wien 1989 ISBN 3 215 07218 1 Geza Hajos Romantische Garten der Aufklarung Englische Landschaftskultur des 18 Jahrhunderts in und um Wien Bohlau Verlag Wien 1989 ISBN 3 205 05161 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Laudon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Laudon Memento vom 9 Marz 2016 im Internet Archive Laudon Hadersdorf In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag zu Schloss Laudon im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Grabmal Feldmarschall Laudon Loudongrab auf geschichtewiki wienEinzelnachweise Bearbeiten Entscheidungen Fachhochschulen Akkreditierungs und Zertifizierungsentscheidungen AQ Austria Abgerufen am 12 September 2022 Public Management FH Campus Wien Abgerufen am 12 September 2022 Turkensteine bei geschichtewiki wien Constant Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 1856 1891 Band 16 S 85 online Hadersdorf Turkensteine Constant Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 1856 1891 Band 16 S 80 online Geza Hajos Romantische Garten der Aufklarung Tafel XII a48 214166666667 16 221111111111 Koordinaten 48 12 51 N 16 13 16 O Burgen Schlosser und Festungen in Wien Burgen Hofburg Burg am LeopoldsbergSchlosser Schloss Alterlaa Schloss Altmannsdorf Schloss Belvedere Schloss Essling Erzbischofliches Schloss Ober Sankt Veit Geymullerschlossel Hermesvilla Schloss Hernals Schloss Hetzendorf Schloss Hirschstetten Hofmannsthal Schlossl Schloss Hundsturm Schloss Kaiserebersdorf Schloss Laudon Schloss Liesing Schloss Margareten Maria Theresien Schlossel Dobling Maria Theresien Schlossel Wahring Miller von Aichholz Schlossel Schloss Neugebaude Schloss Neuwaldegg Schloss Potzleinsdorf Schloss Rodaun Sickenberg Schlosschen Schloss Schonbrunn Springer Schlossl Schloss Sussenbrunn Schloss WilhelminenbergFestungen Festung Wien bis 19 Jh Festungsdreieck Wien 19 20 Jh Arsenal Rossauer Kaserne 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