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Die Kettenbrucke ungarisch Szechenyi lanchid Szechenyi Kettenbrucke die in Budapest die Donau uberspannt wurde 1839 bis 1849 auf Anregung des ungarischen Reformers Graf Istvan Szechenyi erbaut dessen Namen sie tragt Sie ist die alteste und bekannteste der neun Budapester Strassenbrucken uber die Donau Szechenyi KettenbruckeSzechenyi KettenbruckeOffizieller Name Szechenyi lanchidNutzung StrasseQuerung von DonauOrt Budapest in UngarnKonstruktion KettenbruckeGesamtlange 375 MeterBreite 12 5 MeterLangste Stutzweite 202 MeterDurchfahrtshohe 6 5 MeterBaubeginn 1839Fertigstellung 1849Eroffnung 21 November 1849Planer William Tierney ClarkLageKoordinaten 47 29 56 N 19 2 37 O 47 498888888889 19 043611111111 98 Koordinaten 47 29 56 N 19 2 37 OKettenbrucke Budapest Budapest Hohe uber dem Meeresspiegel 98 m Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Vorgeschichte 3 Bau 4 Wiederaufbau 5 Nationales Symbol 5 1 Entstehungsmythen 5 2 Briefmarken 5 3 Munzen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Kettenbrucke ist eine Hangebrucke und verbindet den Istvan Szechenyi Platz Szechenyi Istvan ter fruher Roosevelt ter der den Abschluss der Pester Innenstadt bildet mit dem Adam Clark Platz Clark Adam ter vor dem Ofner Burgberg heute Budaer Burgberg 1 Das sudlich des ungarischen Parlaments gelegene klassizistische Bauwerk wird von zwei triumphbogenartigen Stutzpfeilern getragen durch die die eisernen Ketten des 375 Meter langen Bruckenkorpers verlaufen daher auch der Name Kettenbrucke Die Pfeilertore haben eine Durchgangsbreite von 6 50 Metern das Gewicht der Eisenkonstruktion wird mit 2000 Tonnen angegeben Vorgeschichte BearbeitenSeit dem 16 17 Jahrhundert wurde fur die Uberquerung der Donau gelegentlich eine Pontonbrucke aufgebaut ab 1776 wurde diese aus 46 Schwimmkorpern im Fruhjahr regelmassig aufgebaut und verband die beiden damals noch unabhangigen Stadte Buda und Pest Sie musste jedoch vor dem Winter immer wieder abgebaut und konnte erst im Fruhjahr erneut errichtet werden da die Eismassen der zufrierenden Donau die Pontonbrucke zerstort hatten Deshalb gab es in den Wintermonaten keine feste Verbindung zwischen den beiden Stadten was den freien Verkehr von Menschen und Handelsgutern stark einschrankte und teilweise zum Erliegen brachte Eine Uberquerung der Donau war im Winter nur bei geschlossener Eisdecke moglich was nicht nur die Zeiten einschrankte sondern auch die Transportgewichte Da Eisen als Baustoff zu Beginn des 19 Jahrhunderts nur in Grossbritannien in entsprechender Qualitat hergestellt wurde und dort in Gebrauch war aber auf dem europaischen Festland Brucken nur mit vielen Pfeilern aus Holz und Stein gebaut wurden wagte es niemand aus diesen herkommlichen Materialien eine so bedeutende Brucke uber einen Fluss mit starkem Eisgang zu errichten da Holzpfeiler dem Eisgang der Donau kaum langere Zeit standgehalten hatten Bau Bearbeiten nbsp Grundsteinlegung Gemalde von Miklos Barabas 1864 nbsp LuftbildIstvan Szechenyi initiierte 1832 die Grundung des Budapester Bruckenvereins der zur Aufgabe hatte alle bekannten Bruckenentwurfe zusammenzutragen Ausserdem sollte der Verein einen Neuentwurf unter Berucksichtigung der vorhandenen geologischen Untersuchungen des Gebietes ausarbeiten Der Initiative von Szechenyi kam ein verheerendes Hochwasser wahrend der Schneeschmelze im Marz 1838 zugute das in beiden Orten zu verheerenden Zerstorungen fuhrte Pest das seit 1723 Sitz der administrativen Verwaltung des Konigreiches war und Buda am gegenuberliegenden Donauufer waren wichtige Stadte im Handels und Administrationssystem Ungarns Durch den Bau einer Brucke zwischen beiden Stadten sollte auch der Warenaustausch in Ungarn gefordert werden und insgesamt eine Modernisierung erfolgen Deshalb spielte die Brucke in Szechenyis Verkehrskonzept auch eine Schlusselrolle Da die Wiener Regierung dem Bruckenbau skeptisch gegenuberstand und auch eher den Eisenbahnbau finanzierte sollte die Brucke privat d h uber die Ausgabe von Aktien finanziert werden Fur den finanziellen Teil bezog Szechenyi den griechisch osterreichischen Unternehmer Georg Simon von Sina ein der Grundbesitz und zahlreiche Geschaftsverbindungen in Ungarn hatte Mit dem Entwurf der Kettenbrucke wurde der renommierte englische Ingenieur William Tierney Clark beauftragt Die Bauleitung erhielt sein Namensvetter Adam Clark der sich nach Beendigung der Bauarbeiten in Ungarn niederliess Ihm wurde der Platz zwischen der Kettenbrucke und dem Tunnel durch den Burgberg gewidmet Szechenyi war aber nicht nur Initiator ihm unterstand auch die Organisation des Baus Als Prasident des Budapester Verkehrskomitees bezog er in den fruhen 1840er Jahren das Baumaterial aus den verschiedensten Landern da es beispielsweise unmoglich war in Ungarn die benotigten etwa 2000 Tonnen Stahl fur die Brucke zu bekommen nbsp Brucke bei Nacht rechts Pester Uferseite nbsp In der Blauen Stunde nbsp Lowenstatue am BruckenkopfAusserdem plante er den Tunnelbau unter dem Burgberg und eine Eisenbahnverbindung zwischen Pest und Fiume dem heutigen Rijeka Die Vorbereitungen fur den ersten Pfeiler begannen am 28 Juli 1840 indem Holzpfahle als Einfriedung der Baustelle in die Ufer getrieben wurden Nach diesen Arbeiten die zwei Jahre in Anspruch nahmen konnte am 24 August 1842 mit der feierlichen Grundsteinlegung in der Baugrube des Pester Widerlagers begonnen werden Am 20 November 1849 erfolgte nach langen von der Revolution unterbrochenen Bauarbeiten die Fertigstellung und Ubergabe an die Bevolkerung Zwischen den beiden Pylonen wird eine Spannweite von 202 Metern uberbruckt Damit war sie die nachsten 30 Jahre die weiteste Brucke dieser Bauweise 2 Szechenyi war es nie vergonnt seine Brucke zu begehen da er nach einem Zusammenbruch im September 1848 den Rest seines Lebens in der Doblinger Nervenheilanstalt zu Wien verbrachte Erganzend wurde auf der Budaer Seite in den Jahren 1868 bis 1870 neben dem Tunnel fur die aus Pest zur Burg stromenden Arbeiter die erste Dampfstandseilbahn in Ungarn die Budavari Siklo errichtet Wiederaufbau BearbeitenIm Jahr 1915 wurde die ursprungliche Konstruktion durch eine starkere ersetzt da sie dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war Die Holzteile wurden durch Eisen und Stahl ersetzt Diese zweite Brucke bestand aus uber 5000 Tonnen Stahl die beiden Bruckenpfeiler blieben jedoch unverandert Material wurde wo irgend moglich wiederverwendet Vieles konnte in Ungarn produziert werden die neuen Kettenhaupter auf den Pylonen stammten allerdings aus London Am 18 Januar 1945 zum Ende des Zweiten Weltkrieges fiel sie wie alle anderen Donaubrucken den Sprengkommandos der abziehenden deutschen Armee zum Opfer Am 21 November 1949 konnte sie nach langen Rekonstruktionsarbeiten am 100 Jahrestag der ersten Bruckeneinweihung zum dritten Mal wiedereroffnet werden Seit 1957 wird die Brucke beleuchtet 3 1999 wurde der 150 Geburtstag der Brucke mit einer neuen Beleuchtung begangen Nationales Symbol BearbeitenEntstehungsmythen Bearbeiten Die Kettenbrucke ist eines der bekanntesten Bauwerke Budapests und ein Symbol fur den Aufbruch in eine nationale Identitat Die Vielzahl der Uberlieferungen und Mythen zeigt dass die Kettenbrucke eine wichtige Rolle in der Geschichte der Ungarn spielt So besagt eine der vielen Uberlieferungen zur Brucke dass der Bauherr Istvan Szechenyi seine Freundin und spatere Frau Crescence Seilern in Pest ofters und trockenen Fusses besuchen wollte und auch aus diesem Grund mit den Planungen zur Kettenbrucke begann Der ungarische Literat Ferenc Herczeg schrieb daruber ein Theaterstuck A Hid Die Brucke Eine weitere Legende erzahlt dass der Bildhauer die Zungen der Lowen vergessen hatte was dazu fuhrte dass er sich das Leben nahm Eine andere Legende uber Graf Istvan Szechenyi erzahlt dass es eine Woche gedauert hatte bis er uber die Donau zur Beerdigung seines Vaters gelangen konnte So entschied er sich die Brucke zu planen Briefmarken Bearbeiten Die Kettenbrucke ist auf einigen Briefmarken der Ungarischen Post verewigt worden was ihren Status im Land unterstreicht Munzen Bearbeiten Die 200 Forint Munzen aus 500er Silber gepragt in den Jahren 1992 und 1993 Nationalbank bzw 1994 bis 1998 Ferenc Deak bildete die Brucke uber der Wertangabe ab Diese Munzen sind nicht mehr im Umlauf Auch die zu Beginn des 21 Jahrhunderts gultige im Umlauf befindliche 200 Forint Munze bildet auf dem Revers die Kettenbrucke ab Literatur BearbeitenDavid J Brown Brucken Kuhne Konstruktionen uber Flusse Taler Meere Callwey Munchen 2005 ISBN 3 7667 1645 X Richard J Dietrich Faszination Brucken 1 Ausgabe Callwey Munchen 1998 S 170 177 ISBN 3 7667 1326 4 Judith Dupre Brucken Die Geschichte beruhmter Brucken Konemann Koln 1998 ISBN 3 8290 0409 5 Imre Gall Szilvia Andrea Hollo The Szechenyi Chain Bridge and Adam Clark City Hall Publishing House Budapest 1999 ISBN 963 8376 91 0 Ralf Thomas Gollner Zur Geschichte der Szechenyi Kettenbrucke in Budapest In Ungarn Jahrbuch Band 31 2011 2013 S 203 238 Bernhard Graf Brucken die die Welt verbinden Prestel Munchen 2002 S 66 67 ISBN 3 7913 2700 3 Jozsef Lengyel Die Kettenbrucke Geschichte um die Kettenbrucke in Budapest Verlag der Nation Berlin 1982Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kettenbrucke Budapest Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien DBridges Kettenbrucke Memento vom 25 Februar 2008 im Internet Archive ungarisch Luftaufnahmen der BruckeEinzelnachweise Bearbeiten Vereinigte Ofner Pester Zeitung Jgg 1832 45 Ausgabe vom 3 Juli 1836 Abgerufen am 21 Mai 2016 Historische Bilder von Budapest und Kettenbrucke englisch Informationen uber die Kettenbrucke Memento vom 2 August 2010 im Internet Archive Brucken uber die Donau in Budapest Megyeri Brucke Nordliche Eisenbahnbrucke Arpadbrucke Margaretenbrucke Kossuthbrucke bis 1960 Kettenbrucke Elisabethbrucke Freiheitsbrucke Petofibrucke Rakoczi Brucke Sudliche Eisenbahnbrucke Ferenc Deak Brucke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kettenbrucke Budapest amp oldid 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