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Jugoslawien serbokroatisch Јugoslaviјa Jugoslavija war ein Staat in Sudosteuropa der in unterschiedlicher Form zunachst als Monarchie von 1918 bis 1941 spater als sozialistischer und foderaler Staat von 1945 bis 1992 bestand Die Geschichte dieses Vielvolkerstaats wurde wesentlich gepragt durch die Konflikte der auf seinem Gebiet lebenden Volker Die nationalen Auseinandersetzungen trugen auch massgeblich zum Zerfall des jugoslawischen Staates bei Jugoslawisches Staatsgebiet 1945 1991Karte des ehemaligen Jugoslawiens Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Uberblick 1918 1991 3 Die Staatsgrundung 1918 4 1921 1941 4 1 Aussenpolitik 4 2 Innenpolitik 4 3 Wirtschaft 4 4 Bildung 4 5 Staat und Religionen 4 6 Das Ende des Konigreichs 5 Der Zweite Weltkrieg 5 1 Die Aufteilung des Landes 5 2 Der Partisanenkrieg 5 2 1 1941 5 2 2 1942 5 2 3 1943 5 2 4 1944 5 2 5 1945 5 3 Kriegsverluste 6 Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien 6 1 Vom Kriegsende bis zum Bruch mit der Sowjetunion 1948 6 1 1 Die Etablierung der neuen Ordnung 6 1 2 Neue Grenzen 6 1 3 Aussenpolitik 6 1 4 Innenpolitik 6 2 Von 1949 bis zum Tod Titos 1980 6 2 1 Aussenpolitik 6 2 2 Innenpolitik 6 2 3 Militar 6 2 4 Wirtschaft 6 2 5 Demographie 6 2 6 Nationalitatenpolitik 6 2 7 Religionspolitik 6 2 8 Bildung 6 2 9 Reformorientierte Opposition 6 2 10 Die neue Bundesverfassung von 1974 6 3 Krise und Zerfall des jugoslawischen Staates 1981 1991 6 3 1 Wirtschafts und Finanzkrise 6 3 2 Politische Krise 7 Zerfall Jugoslawiens 7 1 Bundesrepublik Jugoslawien 7 2 Staatenbund Serbien und Montenegro 8 Literatur 8 1 Allgemeines 8 2 Einzelne Zeitabschnitte 8 2 1 Konigreich Jugoslawien 8 2 2 Zweiter Weltkrieg 8 2 3 Sozialistisches Jugoslawien 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseName BearbeitenDie amtlichen Bezeichnungen seit der Grundung vom 1 Dezember 1918 bis zum Zerfall des jugoslawischen Staates 1992 lauteten Kraljevstvo Srba Hrvata i Slovenaca Konigreich Vom Prinzregenten Aleksandar Karađorđevic am 1 Dezember 1918 ausgerufen Kraljevina Srba Hrvata i Slovenaca Konigreich Erste Umbenennung aufgrund der Vidovdan Verfassung vom 28 Juni 1921 Kraljevina Jugoslavija Konigreich Jugoslawien Aufgrund der Verfassung vom 3 Oktober 1929 bis 17 April 1941 Demokratska Federativna Jugoslavija DFJ 29 November 1943 bis Ende 1945 Federativna Narodna Republika Jugoslavija FNRJ 31 Januar 1946 neue Verfassung bis 1963 Socijalisticka Federativna Republika Jugoslavija SFRJ 1963 bis 1992Uberblick 1918 1991 BearbeitenDer jugoslawische Staat wurde 1918 als Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen Kraljevstvo Srba Hrvata i Slovenaca abgekurzt auch SHS Staat gegrundet Der neue Staat vereinigte Serbien und Montenegro mit Gebieten der zerfallenen Habsburgermonarchie Kroatien Slawonien Vojvodina Dalmatien Krain und Sudsteiermark sowie Bosnien Herzegowina Schon bei der Staatsgrundung gab es widerstreitende Auffassungen uber die kunftige Staatskonstruktion Die bis dahin zu Osterreich Ungarn gehorenden Slowenen und Kroaten verfochten einen foderalen Staatsaufbau die serbische Regierung dagegen wollte einen zentralistischen Einheitsstaat bilden Unter dem Druck der italienischen Expansionsbestrebungen in Istrien und Dalmatien kam es zu einer schnellen Staatsgrundung wobei die einflussreichen politischen Krafte beider Seiten die Entscheidung uber die Verfassung Jugoslawiens vertagten weil sie sich daruber nicht einigen konnten nbsp Wappen des SHS StaatesDie Gegensatze zwischen den verschiedenen Nationalitaten konnten in der etwa 70 Jahre wahrenden Geschichte des Vielvolkerstaats Jugoslawien nie uberwunden werden Schon die Zeit zwischen den Weltkriegen war eine Abfolge von existenzbedrohenden Staatskrisen wobei die Fronten der Auseinandersetzung im Wesentlichen entlang der nationalen Grenzen verliefen Eine zweite Hypothek an der Jugoslawien schwer zu tragen hatte war das unterschiedliche wirtschaftliche kulturelle und soziale Entwicklungsniveau in den zusammengeschlossenen Landern Slowenien Kroatien und die Vojvodina also die ehemals zur Donaumonarchie gehorenden Lander waren am weitesten entwickelt Sie trugen mehr zum Bruttosozialprodukt Jugoslawiens bei als die ubrigen Teile des Staates Das Entwicklungsgefalle von Nord nach Sud war auch in der Endphase Jugoslawiens in den 1980er Jahren noch sehr stark Als das Deutsche Reich Jugoslawien im April 1941 den Krieg erklarte zerfiel der Staat aufgrund seiner inneren Widerspruche innerhalb weniger Tage ohne dass den Angreifern grosser Widerstand entgegengesetzt wurde Die Okkupanten nutzten die Uneinigkeit der Jugoslawen um das eroberte Gebiet zu beherrschen Einige Teile wurden annektiert andere an Ungarn Bulgarien und die italienische Kolonie Albanien angeschlossen schliesslich in Kroatien ein faschistisches Marionettenregime installiert Bald bildeten sich in Jugoslawien Partisaneneinheiten die den Besatzern Widerstand leisteten Zunachst waren dabei konigstreue Tschetnik Verbande am starksten bald aber dominierten die kommunistischen Partisanen unter Josip Broz Tito das Geschehen Der Zweite Weltkrieg war in Jugoslawien gleichzeitig ein Burgerkrieg mit zahllosen unubersichtlichen Fronten die auch quer zu den ethnischen Grenzen verliefen Partisanen und Kollaborateure bekriegten einander Mit grosser Harte kampften auch die Tschetniks und Tito Partisanen gegeneinander Die meisten Kriegsverbrechen wurden in Jugoslawien nicht von den Besatzern sondern von den auf verschiedenen Seiten stehenden Jugoslawen selbst begangen So ermordeten zum Beispiel kroatische Ustascha Truppen zehntausende serbische Zivilisten und Juden in ihrem Machtbereich serbische Tschetniks zehntausende Kroaten bosnische Muslime liessen sich fur die SS anwerben und kommunistische Partisanen erschossen nach Kriegsende tausende Slowenen und Kroaten Massaker von Bleiburg die auf Seiten der Achsenmachte gekampft hatten Am Ende setzten sich die Kommunisten durch und Tito ubernahm mit seiner Partei die Macht im wiedererstandenen Jugoslawien Der kommunistische Fuhrer versuchte nach der gewaltsamen Ausschaltung seiner innenpolitischen Gegner das Nationalitatenproblem in seinem Staat zu losen indem er eine foderale Verfassung durchsetzte Zum Grundungsmythos des zweiten Jugoslawien wurde dabei der gemeinsame Kampf der ethnisch gemischten kommunistischen Partisaneneinheiten gegen die faschistischen Okkupanten Diese Seite der Wahrheit wurde propagandistisch herausgestellt wahrend der Burgerkrieg der innerhalb der Bevolkerung gefuhrt worden war und die dabei begangenen Verbrechen weitgehend totgeschwiegen wurden nbsp Wappen der SFRJJugoslawien wurde nach Kriegsende als sozialistischer und foderaler Staat neu gegrundet Die jugoslawischen Kommunisten errichteten 1945 sechs Teilrepubliken Slowenien Kroatien und Serbien Mazedonien und Montenegro wurden von Serbien abgetrennt und als eigenstandige Republiken begrundet um die im ersten Jugoslawien dominierenden Serben zu schwachen Dazu kam als sechste Republik das ethnisch stark gemischte Bosnien Herzegowina das Tito weder den Serben noch den Kroaten uberlassen wollte Weil Serbien noch immer die mit Abstand starkste Republik war wurden auf seinem Gebiet spater noch die autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo eingerichtet Wie in allen kommunistischen Landern wurde das Wirtschaftssystem nach 1945 vollig umgestaltet Industrie und Banken wurden verstaatlicht der Grossgrundbesitz aufgeteilt Allerdings ist es in Jugoslawien nie zur Kollektivierung der Landwirtschaft gekommen Aussenpolitisch war das kommunistische Jugoslawien in der Zeit des Kalten Krieges eine Erfolgsgeschichte Tito gelang es seinen Staat vom Einfluss der stalinistischen Sowjetunion zu losen er erwarb sich in der internationalen Diplomatie Respekt als einer der Fuhrer der Bewegung der blockfreien Staaten Weil sich Jugoslawien von der Sowjetunion losgesagt hatte erhielt das Land auch massive Wirtschaftshilfe des Westens wobei es gleichzeitig enge Handelsbeziehungen zum RGW unterhielt So schien das sozialistische Wirtschaftssystem Jugoslawiens einige Zeit erfolgreich zu sein und die Lebensverhaltnisse in Jugoslawien besserten sich tatsachlich Spatestens in den 1970er Jahren zeigte sich aber dass es nicht gelang die sudlichen Republiken wirtschaftlich zu entwickeln dass die Verbesserung der Lebensverhaltnisse mit einer extrem hohen Staatsschuld erkauft worden war und dass obwohl zehntausende Jugoslawen als Gastarbeiter nach Westeuropa gegangen waren Arbeitslosigkeit bzw Unterbeschaftigung nicht in den Griff zu bekommen waren Ende der 1960er Jahre verscharften sich die nationalen Auseinandersetzungen in Jugoslawien wieder Aus einem Streit von Philologen uber die Gestaltung der serbokroatischen Standardsprache entwickelte sich die Bewegung Kroatischer Fruhling die mehr Rechte fur die kroatische Volksgruppe forderte Sie wurde 1971 von Tito mit Hilfe der Miliz niedergeschlagen 1974 veranlasste Tito eine neue Verfassung fur Jugoslawien die die Rechte der Teilrepubliken und autonomen Provinzen starkte An der Spitze des Staates sollte nach dem Ableben Titos er war laut Verfassung Prasident auf Lebenszeit ein kollektives Staatsprasidium stehen Den Vorsitz sollte reihum einer der Republiksprasidenten ubernehmen Als Tito 1980 starb trat diese Regelung in Kraft Bald nach dem Tod Titos wurde aber offenbar dass nur der charismatische und machtige Partisanenfuhrer in der Lage gewesen war die zentrifugalen Tendenzen und widerstreitenden Nationalismen Jugoslawiens zu kontrollieren so dass sie den Bestand des Staates nicht gefahrden konnten Zwar funktionierten die Organe des Bundes formal bis gegen Ende der 1980er Jahre Doch gaben die Nationalisten sowohl innerhalb als auch ausserhalb des BdKJ in den Republiken zunehmend den Ton an und beherrschten den politischen Diskurs Die 80er Jahre waren in Jugoslawien eine stete Abfolge gegenseitiger Schuldzuweisungen zwischen den Nationalitaten wer den offensichtlichen Verfall des Staates zu verantworten habe und welches Volk im System die grossten Ungerechtigkeiten zu erdulden hatte Hinzu kam die weit verbreitete Unzufriedenheit mit dem undemokratischen Sozialismus ohne dass man sich aber um Reformen auf gesamtstaatlicher Ebene bemuhte 1981 erschutterte eine albanische Protestbewegung im Kosovo das Land Sie wurde von Kraften der Republik Serbien niedergeschlagen und man verhangte den Ausnahmezustand uber die Provinz Weil zugleich die gesamte Fuhrung des Kosovo ausgewechselt wurde hatte dies auch negative Ruckwirkungen auf den Gesamtstaat denn die autonomen Provinzen waren auch im Staatsprasidium vertreten wo nun die Stimme des Kosovo von Serbien abhangig war Mit dem Bekanntwerden des Memorandums der Serbischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 1986 wuchs in Slowenien und Kroatien die Angst vor grossserbischen Tendenzen Die Akademie hatte in ihrer Analyse das jugoslawische System als gegen die Serben gerichtetes Unterdruckungsinstrument bezeichnet und unter anderem die Beseitigung der autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo gefordert Die Verwirklichung dieser Forderung hatte das Ende der fragilen gesamtjugoslawischen Staatskonstruktion bedeutet Zur selben Zeit erstarkten in Slowenien und Kroatien die Nationalbewegungen die eine Auflosung des jugoslawischen Staatsverbands favorisierten nicht zuletzt weil die Mehrheit in beiden Landern die sudlichen Republiken nicht mehr subventionieren wollte aber auch weil sie furchteten dass die Serben versuchen wurden die Macht im Gesamtstaat an sich zu reissen Die ersten demokratischen Wahlen gewannen 1990 in Slowenien und Kroatien antikommunistische Parteien die die Eigenstaatlichkeit dieser Republiken befurworteten in Serbien gewannen die serbisch national ausgerichteten Sozialisten unter Fuhrung von Slobodan Milosevic Damit war das Ende Jugoslawiens besiegelt denn zwischen den beiden Seiten war keine Verstandigung moglich Am 25 Juni 1991 erklarten Kroatien und Slowenien ihre staatliche Unabhangigkeit und kurz darauf begannen die Jugoslawienkriege Die Staatsgrundung 1918 BearbeitenAls sich 1917 der bevorstehende Zerfall des Habsburgerreiches schon deutlich abzeichnete begannen slowenische kroatische und serbische Politiker mit den Vorbereitungen fur die Schaffung eines gemeinsamen Staates nach dem Krieg Im Londoner Exil hatte sich 1915 ein Jugoslawisches Komitee gebildet Es beanspruchte die Vertretung der in der Donaumonarchie lebenden Sudslawen gegenuber der Entente Vorsitzende waren der kroatische Bildhauer Ivan Mestrovic und der aus Dalmatien stammende Ante Trumbic Sie verfolgten die Idee eines foderalen Staatsaufbaus fur den gemeinsamen Staat der Sudslawen Auf Korfu dem Exilort der serbischen Regierung formulierte Trumbic zusammen mit dem serbischen Ministerprasidenten Nikola Pasic am 20 Juli 1917 die gemeinsame Deklaration von Korfu die die Grundung eines Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen als konstitutionelle Monarchie unter der serbischen Dynastie Karađorđevic in Aussicht stellte In der Praambel des Dokuments ist vom dreinamigen Volk der Serben Kroaten und Slowenen die Rede das man sich somit als eine Nation vorstellte Die Bezeichnung Jugoslawen und den Staatsnamen Jugoslawien hatte Pasic abgelehnt Uber den kunftigen Staatsaufbau wurde in der Erklarung von Korfu kaum etwas ausgesagt insbesondere die grundsatzliche Frage Zentralstaat oder Foderation blieb ungeklart Pasic der vor dem Krieg stets eine zentralistische grossserbische Politik vertreten hatte konnte mit den foderalen Ideen der Monarchie Slawen wenig anfangen und er liess sich darauf nicht festlegen nbsp Aufteilung der osterreichischen und ungarischen Reichshalfte nach den Pariser VorortvertragenAm 6 Oktober 1918 trat in Zagreb ein aus ehemaligen Reichsrats und Landtagsabgeordneten gebildeter Nationalrat der Slowenen Kroaten und Serben zusammen der die Vertretung der in der Donaumonarchie lebenden Slowenen Kroaten und Serben ubernahm Den Vorsitz hatte der Slowene Anton Korosec ein Foderalist Damit existierten im Herbst 1918 drei sudslawische nationale Vertretungen der Ausschuss in London der Nationalrat in Zagreb und die eben nach Belgrad zuruckgekehrte serbische Regierung Auf der Sitzung des Nationalrats am 29 Oktober 1918 brach der kroatische Landtag die Staatsbeziehungen zu Osterreich Ungarn ab und ubertrug gleichzeitig die Staatsgewalt dem Nationalrat Dieser rief noch am gleichen Tag in Zagreb den Nationalstaat der Slowenen Kroaten und Serben aus der sich auf das Gebiet Sloweniens Kroatiens und der Vojvodina beschrankte Bei einem Treffen der drei Reprasentanten Pasic Trumbic und Korosec in Genf im November 1918 Genfer Deklaration konnte man sich allerdings wiederum nicht uber den Staatsaufbau einigen wobei insbesondere die Kroatisch Serbische Koalition unter Svetozar Pribicevic fur ein schnelles Zusammengehen mit dem Konigreich Serbien war Parallel dazu spitzte sich die Lage an der Kriegsfront zu Mit Unterstutzung der Westalliierten hatten Ende Oktober italienische Truppen in der Schlacht von Vittorio Veneto die osterreichische Frontlinie an der Piave durchbrochen Im Waffenstillstand von Villa Giusti vom 4 November wurde die alliierte Besetzung Istriens mit Triest sowie der meisten dalmatinischen Inseln festgelegt die auch Slowenen und Kroaten beanspruchten Diese wiederum wurden von der italienischen Diplomatie bei den Pariser Verhandlungen als Parteiganger der zerfallenen Habsburgermonarchie hingestellt Der Nationalrat geriet damit unter Zugzwang Die Anspruche auf Istrien und Dalmatien wurde er in Paris nur mit Hilfe Serbiens durchsetzen konnen das von Anfang an mit der Entente verbundet gewesen war und im Gegensatz zum neuen Nationalstaat auch uber Streitkrafte verfugte Aus dieser Situation heraus forderte nun auch die provisorische Landesregierung von Dalmatien den Nationalrat zur Vereinigung mit Serbien auf Daraufhin beschloss dieser am 24 November 1918 eine Delegation nach Belgrad zu entsenden mit dem Ziel eine Vereinigung herbeizufuhren Zusatzlich wurde in den darauffolgenden Tagen von so genannten Nationalversammlungen in der Vojvodina und in Montenegro der Anschluss an Serbien beschlossen Am 1 Dezember 1918 proklamierte Kronprinz Alexander mit Zustimmung des Zagreber Nationalrats das Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen Die Serben sahen sich dabei als Befreier der Monarchie Slawen und sie erwarteten von diesen dafur Dankbarkeit Neben der Eigenstaatlichkeit und der Grosse des serbischen Volkes war die Befreiung der sudslawischen Bruder vom osterreichisch ungarischen Joch ein gewichtiges Argument mit dem die serbischen Politiker ihren Anspruch auf Vorherrschaft im neuen gemeinsamen Staat begrundeten Hauptartikel Konigreich Jugoslawien Von Anfang an verweigerten einflussreiche politische Gruppierungen dem neuen Staat ihre Anerkennung Die Kroatische Bauernpartei unter Stjepan Radic hatte im Dezember 1918 in Zagreb gegen die Vereinigung gestimmt Radics Ziel war die Errichtung einer unabhangigen kroatischen Republik was aber wegen der Haltung der Entente von vornherein chancenlos war Vier Tage nach der Vereinigung gab es in Zagreb die erste grosse Demonstration gegen den SHS Staat Auch bei den Pariser Friedensverhandlungen verfolgten die Angehorigen der jugoslawischen Delegation unterschiedliche Ziele Die Slowenen kummerten sich nur um ihre Anspruche auf die Untersteiermark und Sudkarnten wo es ab Dezember 1918 zu Gefechten gekommen war den Kroaten ging es vor allem um Dalmatien und Istrien wahrend die Serben die Grenze des SHS Staats moglichst weit im Norden beim heute ungarischen Pecs ziehen wollten Im Vertrag von Saint Germain 10 September 1919 und der spateren Volksabstimmung in Karnten 10 Oktober 1920 konnte Osterreich seine Ziele weitgehend durchsetzen Italien erhielt Istrien sowie einige dalmatinische Inseln und die Stadt Zadar Im Vertrag von Neuilly sur Seine 27 November 1919 erzielte Serbien Gebietsgewinne gegenuber Bulgarien und im Vertrag von Trianon 4 Juni 1920 wurden der grosste Teil der fruheren Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat dem SHS Staat zuerkannt Fur Kroaten und Slowenen waren die in Paris festgelegten Grenzen also eine Enttauschung wahrend die Serben mit dem Gewinn der Vojvodina und dem mazedonischen Strumica recht zufrieden waren Mit der zwischen Italien und Jugoslawien umstrittenen Stadt Rijeka entstand ein Krisenherd der die Beziehungen zwischen beiden Staaten vergiftete siehe auch Italienische Regentschaft am Quarnero Hier kam es nach dem Grenzvertrag von Rapallo 12 November 1920 zur Bildung des Unabhangigen Freistaats Fiume der 1924 wieder an Italien fiel Nationalitaten im SHS Staat Jugoslawen als Staatsnation 9 93 Mio 82 9 davon Serben mit Mazedoniern u Montenegrinern 5 35 Mio 44 57 Kroaten 2 82 Mio 23 5 Slowenen 1 02 Mio 8 51 Slawische Muslime 755 000 6 29 Minderheitendavon Magyaren 468 000 3 9 Deutsche 506 000 4 22 Albaner 440 000 3 67 Andere 638 000 5 32 Der neu geschaffene Staat hatte eine Flache von rund 220 000 km und 12 Millionen Einwohner Auf seinem Boden lebten 15 Nationalitaten und Volksgruppen Unter ihnen gehorten fast 83 Prozent den sudslawischen Volkern an die nun als Jugoslawen bezeichnet wurden Aufgrund dieses hohen Prozentsatzes von Sudslawen betrachtete die Regierung Jugoslawien als National und nicht als Vielvolkerstaat Am 28 November 1920 wurden die Wahlen fur eine gesamtjugoslawische konstitutionelle Versammlung abgehalten Die den Gesamtstaat stutzenden Parteien gewannen deutlich allen voran die Radikale Volkspartei Pasics gefolgt von der Demokratischen Partei des Svetozar Pribicevic Uberraschend stark war die neu gegrundete kommunistische Partei die den Nationalismus ablehnte Sie wurde drittstarkste Kraft wahrend die Kroatische Bauernpartei nur in Kroatien die knappe absolute Mehrheit der Stimmen gewinnen konnte und auf gesamtstaatlicher Ebene lediglich rund 10 Prozent der Mandate erhielt Trotzdem deutete der kroatische Bauernfuhrer Stjepan Radic das Ergebnis als kroatisches Plebiszit gegen den SHS Staat In der Belgrader Skupstina verweigerten die Abgeordneten der Bauernpartei die Mitarbeit 1 So trat auch der Ausschuss fur die Ausarbeitung der neuen Verfassung ohne die kroatischen Vertreter zusammen und wurde daher von den unitarisch zentralistischen serbischen Parteien dominiert Dementsprechend sah dann auch der dem Parlament vorgelegte Verfassungsentwurf aus Es sollte ein von Belgrad aus zentralistisch regierter Einheitsstaat geschaffen werden Die historischen Landesteile fanden dabei keinerlei Berucksichtigung Am 28 Juni 1921 wurde diese Verfassung mit knapper Mehrheit in der Skupstina angenommen die Abgeordneten der Kroatischen Bauernpartei nahmen nicht an der Abstimmung teil Nach dem Tagesheiligen St Veit ging das Grundgesetz des SHS Staats als Vidovdan Verfassung in die Geschichte ein Viele Kroaten waren der Ansicht dass die Verfassung fur sie nicht verbindlich ware weil ihre Abgeordneten nicht daruber abgestimmt hatten Es bedeutete eine schwere Hypothek fur den SHS Staat dass noch nicht einmal uber die grundlegende staatliche Ordnung ein Konsens erzielt werden konnte sondern bedeutende Minderheiten diesen Staat von vornherein ablehnten 1921 1941 BearbeitenChronologie 1917 194120 7 1917 Deklaration von Korfu1 12 1918 Ausrufung des Konigreichs der Serben Kroaten und Slowenen12 11 1920 Grenzvertrag von Rapallo mit Italien28 6 1921 Verabschiedung der Vidovdan VerfassungJuni 1928 Stjepan Radic wird Opfer eines Attentats im serbischen Parlament6 1 1929 Errichtung der Konigsdiktatur3 10 1929 Umbenennung des SHS Staats in Jugoslawien3 9 1931 Neue vom Konig erlassene Verfassung weiterhin zentralistischer Staatsaufbau und serbische Vorherrschaft9 10 1934 Ermordung Konig Alexanders durch einen Terroristen der IMRO in Marseille1939 Vereinbarung der Kroatischen Bauernpartei mit der Regierung Teilautonomie Kroatiens25 3 1941 Prinz Paul unterzeichnet den Beitritt zum Dreimachte pakt dagegen putscht das Militar am 27 3 erfolgreich 6 4 1941 Deutschland uberfallt Jugoslawien Balkanfeldzug 17 4 1941 Kapitulation der jugoslawischen ArmeeAussenpolitik Bearbeiten Die jugoslawische Aussenpolitik der Zwischenkriegszeit war einerseits gepragt durch das Bestreben die Revisionsbestrebungen der ehemaligen Kriegsgegner Ungarn und Bulgarien zu neutralisieren andererseits durch den latenten Konflikt mit Italien das sich slowenisch und kroatisch besiedelte Gebiete im ehemaligen osterreichischen Kustenland und in Dalmatien angeeignet hatte siehe auch Londoner Vertrag 1915 Als der traditionelle Hauptverbundete Serbiens Russland durch die Oktoberrevolution ausgefallen war trat Frankreich an dessen Stelle Jugoslawien war in der Zwischenkriegszeit ein wichtiges Glied des von Frankreich unterstutzten Bundnissystems im ostlichen Europa Von 1920 bis 1939 war das Land mit der Tschechoslowakei und Rumanien in der Kleinen Entente verbunden Dieses Bundnis war vornehmlich gegen Ungarn gerichtet Als Hitler Deutschland seinen Einfluss nach Mittel und Sudosteuropa ausdehnte wurde dieser Zusammenschluss obsolet Die Zerschlagung der Tschechoslowakei durch das Munchener Abkommen an dem auch Frankreich beteiligt war entzog der Kleinen Entente die Existenzgrundlage Die Beziehungen zum Nachbarn Bulgarien waren wegen der Mazedonienfrage die gesamte Zwischenkriegszeit uber schlecht Bulgarien erkannte die Herrschaft Jugoslawiens uber Vardar Mazedonien nicht an So wie Jugoslawien die slawischen Mazedonier als Sudserben fur sich reklamierte sah Sofia in ihnen unterdruckte Bulgaren und unterstutzte die Terrororganisation IMRO die sich die Befreiung Mazedoniens auf die Fahnen geschrieben hatte Die Jugoslawen bauten umfangreiche Grenzschutzanlagen an der bulgarischen Grenze auf Trotzdem gelang es IMRO Leuten immer wieder aus ihren Ruckzugsraumen in Bulgarien nach Jugoslawien einzudringen 1934 schloss Jugoslawien mit Griechenland und der Turkei den gegen Bulgarien gerichteten Balkanpakt Auch dieses Bundnis erlangte wie die Kleine Entente keine praktische Wirksamkeit nbsp Freistaat Fiume 1920 1924 orange altes Stadtgebiet gelb 1920 angeschlossene OrteMit Italien konnte Jugoslawien ebenfalls keine gutnachbarlichen Beziehungen erreichen Der italienische Faschist Gabriele D Annunzio hatte im September 1919 mit seinen Anhangern die von beiden Staaten beanspruchte Stadt Fiume besetzt und ein Jahr spater die Italienische Regentschaft am Quarnero ausgerufen Am 12 November 1920 schlossen Italien und Jugoslawien den Grenzvertrag von Rapallo Italien wurde im Besitz Istriens bestatigt dazu erhielt es einige dalmatinische Inseln sowie Zadar italienisch Zara auf dem Festland Im Gegenzug gab es seine Anspruche auf Split italienisch Spalato und dessen Umgebung auf Fiume wurde zum unabhangigen Freistaat erklart der jedoch keine vier Jahre Bestand hatte Im Vertrag von Rom wurde das Gebiet unter beiden Machten aufgeteilt Die in Rom eigentlich festgelegte engere Zusammenarbeit Jugoslawiens und Italiens kam nie zustande Die weiteren Beziehungen der beiden Staaten waren durch Konfrontation gepragt So unterstutzte Benito Mussolini 1929 bis 1934 die faschistische Ustascha um auf diesem Wege den Gegner Jugoslawien zu destabilisieren Die Unterdruckung der slawischen Minderheiten in den an Italien gefallenen Gebieten fuhrte dazu dass sich in jenen Regionen wahrend des Zweiten Weltkriegs viele Slowenen und Kroaten den Tito Partisanen anschlossen Wegen der unsicheren Situation im Kosovo dort brach nach dem Ersten Weltkrieg ein Aufstand gegen die erneuerte serbische Herrschaft aus mischte sich Jugoslawien in Albanien ein denn dort waren Exilkosovaren in der Regierung vertreten Sie forderten in Tirana die militarische und politische Unterstutzung ihrer Landsleute obgleich das schwache Albanien dazu nicht in der Lage war Um sich an dieser Grenze Ruhe zu verschaffen unterstutzte die Regierung Pasic 1924 Ahmet Zogu mit Truppen Zogu putschte sich in Tirana an die Macht und stellte zum Dank jegliche Unterstutzung Albaniens fur die Kosovaren ein Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs war Jugoslawien aussenpolitisch isoliert Nachdem die Westmachte NS Deutschland schon die Tschechoslowakei uberlassen und auch Polen nicht wirksam unterstutzt hatten war Jugoslawien den Achsenmachten hilflos ausgeliefert Innenpolitik Bearbeiten Die innenpolitische Situation wurde im Wesentlichen durch die Nationalitatenkonflikte bestimmt Dabei dominierte die Auseinandersetzung zwischen den uberwiegend autonomistischen Kroaten und den zentralistischen Kraften auf Seiten der Serben Dies war jedoch nicht der einzige Konfliktherd Auch viele Slowenen ein Teil der bosnischen Muslime ebenso wie die mazedonischen Slawen waren mit der unitarischen Auffassung von der einen sudslawischen Nation nicht zufrieden Auch fuhlten sich die Angehorigen der deutschen und der ungarischen Minderheit als Burger zweiter Klasse Besonders schlecht wurden die Albaner im Kosovo von der Regierung behandelt Bei der Staatsgrundung hatte man von einer Nation mit drei Namen Serben Kroaten und Slowenen gesprochen An diesem Konstrukt das sich nicht mit dem Lebensgefuhl der meisten Kroaten und Slowenen deckte hielten die stets serbisch dominierten Regierungen eisern fest denn auf dieser Grundlage war der Staat mit der Vidovdan Verfassung vom 28 Juni 1921 dem Gedachtnistag der Schlacht auf dem Amselfeld als Einheitsstaat konstruiert worden Die slawischen Muslime und die Mazedonier wurden noch nicht einmal als relevante Teile der gemeinsamen Nation erwahnt sondern als muslimische Serben bzw Sudserben bezeichnet Die Bosnier wurden zugleich von den Kroaten als Teil ihrer Nation beansprucht nbsp Nikola Pasic Ministerprasident des SHS Staates 1921 1926Gemass der Doktrin von der einen sudslawischen Nation betrieb die Regierung eine rigorose Sprachpolitik durch die die anderen sudslawischen Sprachvarianten an das Serbische angeglichen werden sollten Die Slowenen konnten sich dieser Forderung am leichtesten entziehen besassen sie doch seit langem eine Schriftsprache die sich deutlich von der serbokroatischen Sprache unterschied Die Kroaten hatten weniger gute Argumente denn abgesehen von den unterschiedlichen Schriften die beide zugelassen waren unterschied sich die kroatische nur wenig von der serbischen Standardsprache Umso harter waren die Auseinandersetzungen in Detailfragen In Mazedonien wo dem Bulgarischen ahnliche Dialekte gesprochen wurden aber keine eigene Schriftsprache existierte trieben die Behorden die 1913 begonnene Serbisierung weiter voran Einen gesetzlichen Minderheitenschutz gab es im ersten Jugoslawien nicht Gemass den Pariser Vorortvertragen hatten darauf zumindest die deutsche und die ungarische Minderheit Anspruch gehabt die Kosovo Albaner dagegen nicht weil ihr Siedlungsgebiet schon vor dem Ersten Weltkrieg erobert worden war Das Gleiche galt fur die Mazedonier sie waren nach Belgrader Lesart Serben Die Serben waren in allen Teilen der Staatsverwaltung uberproportional stark vertreten hatten sie doch ihre eigene Burokratie in den neuen Staat eingebracht In den halbkolonial verwalteten sudserbischen Gebieten Kosovo und Mazedonien herrschte eine schmale serbische Beamtenschicht uber die anderssprachige Bevolkerung die nicht zuletzt deshalb dem Staatsapparat gegenuber feindlich eingestellt war Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie verloren in den nun zum SHS Staat gekommenen Gebieten alle nichtslawischen Staatsdiener ihre Posten und viele von ihnen verliessen das Land Diese ehemaligen k u k Beamten machten den grossten Teil der nichtslawischen Auswanderer aus Die deutsche und ungarische Bevolkerung wurde nicht zur Emigration gezwungen Die vakanten Positionen wurden in Bosnien der Vojvodina im Suden Dalmatiens und Teilen Slawoniens vorwiegend mit Beamten aus Altserbien besetzt Besonders dominant war die Position der Serben in der Armee wo sie drei Viertel der Offiziersstellen innehatten Das Parteiensystem des ersten Jugoslawien war weitgehend entlang der ethnischen und kulturellen Grenzen gespalten In Serbien dominierte die konservative und zentralistisch serbisch orientierte Radikale Volkspartei Narodna radikalna stranka des langjahrigen serbischen Ministerprasidenten Nikola Pasic Daneben war dort die sozial und jugoslawisch orientierte Demokratische Partei Demokratska stranka von Bedeutung Sie war in der Vojvodina ehemals Donaumonarchie stark und wurde auch von Minderheiten der Nichtserben in anderen Landesteilen gewahlt Die ebenfalls gesamtjugoslawisch auftretenden Kommunisten wurden 1921 verboten In Kroatien dominierte die foderalistisch republikanische Kroatische Bauernpartei Stjepan Radics Daneben war die Kroatische Partei des Rechts Hrvatska stranka prava von Bedeutung aus der heraus spater die Ustascha Bewegung entstand Bei den Slowenen war die katholische Slowenische Volkspartei unter Anton Korosec fuhrend Anders als die kroatischen Parteien verharrte die Volkspartei nicht in Fundamentalopposition sondern versuchte die Interessen der Slowenen auf parlamentarischem Weg durchzusetzen Auch ist die Jugoslawische Muslimische Organisation zu erwahnen die die meisten Anhanger unter den slawischen Muslimen in Bosnien und im Sandzak hatte aber auch von Albanern gewahlt wurde Nach Verabschiedung der Vidovdan Verfassung 1921 blieben die Abgeordneten der kroatischen Bauernpartei dem Parlament noch jahrelang fern und Pasic beherrschte an der Spitze wechselnder Koalitionen das Land Zur Machterhaltung nutzte er auch das Mittel politischer Prozesse Auch sein scharfster politischer Gegner Radic wurde wegen staatsgefahrdender Umtriebe kurzzeitig in Haft genommen Trotzdem trat Radic 1925 in Pasics Regierung ein nachdem eine Koalition mit den Slowenen und den Muslimen gescheitert war 1926 musste Pasic wegen einer Korruptionsaffare seines Sohnes zurucktreten Nach Neuwahlen bildeten Svetozar Pribicevic Demokratische Partei und Radics Bauernpartei 1927 eine Koalition Doch auch das fuhrte nicht zu mehr politischer Stabilitat Im Juni 1928 schoss ein montenegrinischer Abgeordneter der Radikalen Partei in der Belgrader Skupstina wild um sich Ihm fielen drei Abgeordnete darunter Stjepan Radic zum Opfer der am 8 August 1928 an seinen Verletzungen starb Nach diesem Gewaltakt wurde die politische Lage vollends chaotisch Die Bilanz von 10 Jahren SHS Staat waren 30 Regierungen drei vorgezogene Neuwahlen Korruption in allen Lagern und die Unfahigkeit der politischen Krafte zum Kompromiss Die Mehrheit der Kroaten der Mazedonier und die Kosovo Albaner lehnten den Staat uberhaupt ab nbsp Die Banschaften Jugoslawiens seit 1929In dieser Situation beschloss Konig Alexander Karađorđevic am 6 Januar 1929 mit Hilfe der Armee die Macht zu ubernehmen Der gescheiterte Parlamentarismus wurde beseitigt die Skupstina aufgelost die Parteien wurden verboten Der Konig wurde alleiniger Trager der Staatsgewalt Alexander und die von ihm eingesetzte Regierung unter General Petar Zivkovic zuvor Kommandeur der koniglichen Palastwache versuchten nun mit anderen Mitteln den Staat zu einen In der am 3 Oktober 1929 eingefuhrten neuen Verfassung wurde der Staat in Konigreich Jugoslawien Kraljevina Jugoslavija umbenannt Die Verwaltung wurde reformiert Es wurden neun Banschaften eingerichtet deren Grenzen so gezogen wurden dass in sechs Provinzen die Serben die Mehrheit bildeten wahrend die kroatischen Gebiete auf vier Banschaften aufgeteilt wurden von denen nur zwei mehrheitlich kroatisch waren Dies macht deutlich dass auch der Konig auf eine Einigung des Landes unter serbischer Fuhrung setzte Aber auch die Konigsdiktatur konnte die Probleme Jugoslawien die sich durch die Weltwirtschaftskrise noch verscharften nicht losen 1931 kam es zum nachsten Aufsehen erregenden politischen Mord Der kroatische Wissenschaftler und Parlamentarier Milan Sufflay wurde in Zagreb auf offener Strasse von einem serbischen Geheimpolizisten erschlagen Die alten grossen Parteien der Slowenen Kroaten und Muslime forderten 1932 1933 in programmatischen Resolutionen Punktuationen von Zagreb Ljubljana und Sarajewo die Demokratisierung und Foderalisierung des Staates Daraufhin wurden die Parteifuhrungen interniert Zur gleichen Zeit verstarkten die Ustascha und die IMRO ihre terroristischen Aktionen die auf eine Zerschlagung des jugoslawischen Staates abzielten Ein Aufstand der Ustascha konnte 1932 mangels Beteiligung von der Polizei leicht niedergeschlagen werden Die gemeinsamen Terroranschlage von IMRO und Ustascha erreichten am 9 Oktober 1934 mit der Ermordung Konig Alexanders in Marseille ihren Hohepunkt Aber anders als von Ante Pavelic gedacht konnte die Regierung diese Krise meistern Prinz Paul der Bruder des ermordeten Konigs ubernahm die Regentschaft fur dessen noch minderjahrigen Sohn Peter II Mit Zustimmung des Regenten wurde nun eine neue regierungsfreundliche Einheitspartei die Jugoslavenska radikalna zajednica gebildet die 1935 auch die Wahlen gewann und mit Milan Stojadinovic den Ministerprasidenten stellte Die foderalistische Opposition Udruzena oposicija aus Slowenen Kroaten und Muslimen boykottierte erneut das Parlament Sie forderte die Gliederung Jugoslawiens in sieben Lander Slowenien Kroatien Bosnien Serbien Vojvodina Montenegro und Mazedonien Die Minderheit der serbischen Foderalisten wollte nur vier Teilstaaten schaffen Montenegro Mazedonien und die Vojvodina sollten serbisch bleiben Wirtschaft Bearbeiten nbsp Jugoslawische Banknote 1929 nbsp Anleihe des Konigreiches der Serben Kroaten und Slowenen zur Tilgung der Agrarschulden von Bosnien und Herzegowina vom 18 Juni 1921Nachdem 1919 20 die Grenzen Jugoslawiens gezogen worden waren musste das Land zu einem Wirtschafts und Wahrungsraum vereinigt werden In den ehemals habsburgischen Gebieten galt die Krone in Serbien der Dinar Die Regierung musste die Geldmenge verringern um die kriegsbedingte Inflation zu bekampfen Die Schaffung der neuen Einheitswahrung ebenfalls Dinar genannt erfolgte 1920 Dabei wurde der serbische Dinar 1 1 umgetauscht die Krone aber im Verhaltnis 4 1 Dies loste in Slowenien Kroatien Bosnien und in der Vojvodina grosse Erbitterung aus verloren doch die fruheren Monarchieslawen 75 Prozent ihres Vermogens und bezahlten auf diese Weise fur die Schaffung der neuen Wahrung wahrend die Bewohner des alten Serbien keinen Beitrag leisten mussten Der SHS Staat der Zwischenkriegszeit war ein wenig entwickeltes Agrarland 75 Prozent der arbeitenden Bevolkerung betrieben kleinbauerliche Subsistenzwirtschaft Produktive mittelgrosse und grosse Betriebe gab es vor allem in der Vojvodina in Slawonien und Syrmien sowie im Norden des alten Serbien Vor allem in der Vojvodina waren viele dieser Bauernwirtschaften im Besitz von Angehorigen der deutschen und ungarischen Minderheit Zu den grossen Grundbesitzern zahlte in den entwickelten Gebieten die vormals zur Donaumonarchie gehort hatten die katholische Kirche Vergleichsweise gut entwickelt war auch die slowenische Landwirtschaft Die Betriebe in den genannten nordlichen Regionen hatten ihre Uberschusse vor dem Krieg in die Industrieregionen der Habsburgermonarchie verkauft Ein Teil wurde vorher in der ortlichen Lebensmittelindustrie Muhlen Zuckerfabriken usw weiterverarbeitet Durch die neuen Grenzen Zolle und die zuruckgegangene Kaufkraft in Osterreich waren den jugoslawischen Bauern diese Markte in der Zwischenkriegszeit weitgehend verschlossen Seit Mitte der 1930er Jahre importierte das nationalsozialistische Deutschland im Zuge der Kriegsvorbereitungen zunehmend Lebensmittel aus Jugoslawien In den sudlichen Landesteilen in Mazedonien Kosovo Montenegro Bosnien und Dalmatien aber auch in weiten Teilen Serbiens gab es fast ausschliesslich kleinbauerliche Subsistenzwirtschaften die kaum Entwicklungsmoglichkeiten hatten Den Grossgrundbesitzern in diesen Regionen fehlte es an Kapital und Knowhow fur die Modernisierung ihrer Betriebe und aufgrund der im Uberfluss vorhandenen billigen Arbeitskrafte sowie fehlenden Marktperspektiven hatten sie auch nur geringes Interesse an Veranderungen Nennenswerte gewerbliche Produktion gab es in Slowenien in der Region Belgrad und zunehmend in Zagreb Industrieprodukte z B Maschinen und Lokomotiven mussten zum grossten Teil eingefuhrt werden allein es fehlte dafur an Kapital So konnte auch die Infrastruktur des Landes in der Zwischenkriegszeit kaum weiterentwickelt werden Es wurden nur einige Dutzend Kilometer Eisenbahnstrecken neu gebaut und auch das Strassennetz blieb auf dem Stand von vor dem Ersten Weltkrieg Von Bedeutung war die Gewinnung von Rohstoffen In Serbien Bosnien und Slowenien wurden verschiedene Erze Eisen Kupfer u a und Kohle abgebaut Es fehlte aber an Fabriken zur Weiterverarbeitung Daneben war die Holzindustrie wichtig Letztere war vor allem in Bosnien recht gut entwickelt denn hier war vor dem Ersten Weltkrieg relativ viel investiert worden Das Problem die Rohstoffe mit konkurrenzfahigen Transportkosten auf den Weltmarkt zu bringen wurde teilweise gelost als man 1929 einen Vertrag mit Griechenland schloss der Jugoslawien einen Freihafen in Thessaloniki einbrachte Da die wichtigen Hafenstadte Triest und Rijeka nach dem Krieg an Italien gefallen waren baute Jugoslawien in Susak etwas sudlich von Rijeka einen neuen Hafen und Schifffahrtsstandort auf Bildung Bearbeiten Wie auch die ubrigen Entwicklungsindikatoren wies auch der Bildungsstand der Jugoslawen ein extremes Nord Sud Gefalle auf Slowenien hatte 1918 bereits ein gut ausgebautes Schulsystem Uber 90 Prozent der Kinder besuchten eine staatliche oder kirchliche Grundschule Die Analphabetenquote lag unter 10 Prozent Nach dem Krieg wurde vor allem die Mittelschulbildung Realschulen und Gymnasien fur die Slowenen verbessert zum einen indem vorher deutschsprachige Schulen in Krain und der Steiermark zur slowenischen Unterrichtssprache ubergingen zum anderen gab es auch zahlreiche Neugrundungen die teils von der katholischen Kirche teils vom Staat getragen wurden Mehr noch als in Slowenien war das Schulwesen in Kroatien Sache der Kirche Zwar wurde auch hier das Schulnetz verdichtet aber der Abstand zu Slowenien verringerte sich nicht In Binnenkroatien lag die Analphabetenquote bei uber 15 Prozent in Teilen Dalmatiens bei uber 25 Prozent Die Vojvodina nahm bei der Entwicklung des Schulwesens einen mittleren Platz ein Hier unterhielten neben dem Staat die Kirchen ausser der katholischen und der orthodoxen auch protestantische viele Schulen Die Minderheitensprachen Deutsch und Ungarisch wurden nur in den privaten Schulen unterrichtet In Bosnien unterschied sich der Bildungsstand in extremer Weise nach der Religionszugehorigkeit Am hochsten war er bei den Kroaten denen ein in osterreichischer Zeit ausgebautes Schulsystem der katholischen Kirche zur Verfugung stand es folgten die Serben wahrend die Muslime das Schlusslicht bildeten vor allem weil die grosse Mehrheit der muslimischen Madchen uberhaupt nicht zur Schule geschickt wurde Im engeren Serbien gab es zwar ein flachendeckendes Grundschulnetz doch fehlte es an Mittelschulen In den 1912 hinzugewonnenen Gebieten liess das Schulwesen am meisten zu wunschen ubrig Es gab uberhaupt zu wenig Grundschulen und in den vorhandenen wurden die Minderheitensprachen nicht berucksichtigt Da die muslimischen Albaner auch keine kirchlichen Schulen hatten existierten fast keine albanischsprachigen Bildungsanstalten Dementsprechend war die Analphabetenquote in den sudlichen Gebieten am hochsten Hier konnten mehr als zwei Drittel der Bevolkerung nicht lesen und schreiben Dem jugoslawischen Staat fehlte es sowohl an finanziellen Mitteln wie auch am politischen Willen den geringen Bildungsstand vor allem in den sudlichen Regionen zu heben An einer Forderung der Albaner war man gar nicht interessiert Diese wiederum hielten sich von den vorhandenen serbischen Schulen fern weil man sie nicht ganz zu Unrecht als Instrument der Serbisierung ansah nbsp Hauptgebaude der 1919 gegrundeten Universitat von Ljubljana Aufnahme aus dem Jahre 2005Fortschritte gab es in der Zwischenkriegszeit vor allem in Kroatien und Serbien In Kroatien grundete der jugoslawische Staat sakulare Schulen um die Vorherrschaft der katholischen Kirche im Bildungswesen etwas zu mindern Insgesamt blieb der Staat aber auf die Mitarbeit der Kirchen angewiesen Der SHS Staat hat sich auch nicht zur Einfuhrung der allgemeinen Schulpflicht entschliessen konnen Dies bedeutete fur die ehemals osterreichischen Gebiete einen Ruckschritt denn dort hatte es vor 1918 die achtjahrige Schulpflicht gegeben 1918 existierten auf dem Gebiet Jugoslawiens zwei Universitaten in Belgrad und in Zagreb Unmittelbar nach Kriegsende grundeten die Slowenen 1919 in Ljubljana die dritte Universitat des Landes Damit ging ein lange gehegter Wunsch der slowenischen Intellektuellen in Erfullung Unter der osterreichischen Herrschaft war ihnen die Einrichtung einer eigenen Universitat jahrzehntelang verweigert worden Staat und Religionen Bearbeiten Jugoslawien war ein Vielvolkerstaat in ihm lebten Angehorige unterschiedlicher Religionen Die Slowenen und Kroaten gehorten fast alle der katholischen Kirche an zusammen mit den Minderheiten 41 die Serben und Montenegriner waren orthodox 45 Etwa 11 Prozent der Bevolkerung Bosniaken Albaner und Turken waren Muslime Unter der deutschen und der ungarischen Minderheit gab es einige Protestanten Ausserdem gab es eine kleine judische Minderheit nbsp Orthodoxes Ljubostinja Kloster bei TrstenikVon politischer Bedeutung war vor allem das Verhaltnis der serbisch orthodoxen und der katholischen Kirche zum Staat Auch in dieser Hinsicht trat der SHS Saat bei seiner Grundung ein ausserst heterogenes Erbe an Abgesehen von den weitgehend marginalisierten muslimischen Minderheiten waren Serbien und Montenegro rein orthodoxe Lander und die Orthodoxie war dort gleichsam Staatsreligion 1920 konnte die Serbisch Orthodoxe Kirche die montenegrinischen Eparchien und die orthodoxen Bistumer in Bosnien Slawonien Dalmatien und der Vojvodina hinzugewinnen Gleichzeitig wurde das serbische Patriarchat erneuert In dieser Hinsicht hatte die serbische Nationalkirche ihre Ziele erreicht Durch den Zusammenschluss Serbiens mit grossen katholischen Gebieten verlor sie aber den Charakter einer Staatskirche Die Einheit von Staat und Kirche wie sie in den orthodoxen Nachbarlandern Griechenland und Bulgarien praktiziert wurde war in Jugoslawien nicht moglich und seitens der Regierung auch nicht erwunscht Materiell war die Orthodoxie jedoch in hohem Masse vom Staat abhangig verfugte sie doch aufgrund ihrer Geschichte uber relativ wenige gewinntrachtige Besitzungen nbsp Katholische Kathedrale St Marien u St Stefan in Zagreb um 1905In der Habsburgermonarchie herrschte zwar religioser Pluralismus fast uberall waren jedoch die Katholiken in der ubergrossen Mehrheit so auch in Kroatien und Slowenien und die katholische Kirche war in der Gesellschaft eine sehr einflussreiche Kraft Der Katholizismus hatte geradezu als eine der wichtigsten Stutzen des Habsburgerreiches gegolten wenngleich das Verhaltnis zur Regierung nicht immer ungetrubt gewesen war und auch Priester und Bischofe in den Nationalbewegungen mitgewirkt hatten In Slowenien war die Katoliska narodna stranka in der sich auch katholische Priester engagierten bis 1941 die mit Abstand starkste Partei Auch in Kroatien war die Kirche fest im katholischen Milieu verankert sie hatte aber weniger direkten Einfluss auf die politischen Parteien Jedenfalls musste sich auch die katholische Kirche auf eine neue Situation einstellen Nach 1918 war sie nur mehr eine der beiden starken Religionsgemeinschaften Aufgrund ihrer reichen Besitztumer sowie den aus osterreichisch ungarischer Zeit stammenden Schulen sozialen Einrichtungen Verlagen usw war die gesellschaftliche Wirksamkeit der katholischen Kirche bei ihren Glaubigen aber deutlich grosser als jene der Orthodoxie bei den Serben Zur national umstrittenen Tagespolitik nahmen die kroatischen Bischofe erst Stellung als die Parteien der Kroaten verboten worden waren Zwischen den beiden grossen Kirchen gab es kaum Kontakte Der Staat gab sich sakular und liess die Regelungen zum Staat Kirche Verhaltnis weitgehend unangetastet Dies galt auch fur die Muslime in Bosnien Die Muslime in Sudserbien Kosovo und Mazedonien hatten keine Vertrage mit dem Staat Ihre Stiftungen wurden zum Teil enteignet um auf dem Land serbische Kolonisten anzusiedeln Direkte Konflikte mit den christlichen Kirchen waren selten Im Einklang mit der Politik des Hl Stuhls nach den Lateranvertragen bemuhten sich die katholischen Bischofe in den 1930er Jahren um den Abschluss eines Konkordats und auch die jugoslawische Regierung hatte aus zwei Grunden grosses Interesse daran Zum einen hoffte man dass die kroatischen Bischofe dann die Meinung ihrer Glaubigen zur Regierung positiv beeinflussen wurden zum anderen ware der Vertrag mit dem Papst ein aussenpolitischer Erfolg gegenuber Italien gewesen Als das Konkordat 1937 unterzeichnet war brach unter den orthodoxen Serben ein Sturm der Entrustung los Unter Fuhrung des Ohrider Bischofs Nikolaj Velimirovic kam es zu Massenprotesten gegen den Vertrag mit Rom Die Serben warfen der Regierung den Ausverkauf orthodoxer Interessen vor Aus Angst vor dem Anwachsen des Widerstands liess die Regierung das Konkordat nicht im Parlament ratifizieren Das wiederum bruskierte die katholischen Kroaten und Slowenen Durch den Konkordatsstreit wurde das zuvor sehr kuhle orthodox katholische Verhaltnis in Jugoslawien nationalpolitisch aufgeladen Das Ende des Konigreichs Bearbeiten nbsp Briefmarke anlasslich der Errichtung der Kroatischen Banschaft 1940 Ministerprasident Stojadinovic erkannte Ende der 1930er Jahre die schwierige aussenpolitische Lage Jugoslawiens und versuchte die Isolation des Landes durch Annaherung an die Achsenmachte zu uberwinden Sein Ziel war Neutralitat im zu erwartenden nachsten grossen Krieg Auch innenpolitisch orientierte er sich an Deutschland und Italien Er liess sich als Fuhrer bezeichnen und schuf eine uniformierte Jugendorganisation Im Februar 1939 wurde Stojadinovic aber von der Macht verdrangt Unter seinem Nachfolger Dragisa Cvetkovic kam eine Einigung der Kroaten mit der Regierung zustande Im sogenannten Sporazum dt Ubereinkunft vom 26 August 1939 das Vladimir Macek fur die Bauernpartei mit Cvetkovic ausgehandelt hatte war die Schaffung einer weitgehend autonomen Banschaft Kroatien vorgesehen Die Zustimmung Belgrads zu diesem Vertrag war wesentlich durch die gefahrliche aussenpolitische Situation bewirkt worden Es war bekannt dass einige kroatische Politiker Verbindung zu den Regierungen in Rom und Berlin suchten um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen Auch die Zerschlagung der Tschechoslowakei und die slowakische Selbststandigkeit von Hitlers Gnaden hatten die jugoslawische Regierung erschreckt Das Sporazum hatte aber fur beide Vertragsparteien nicht die gewunschte Wirkung Vielen Kroaten ging die Autonomie nicht weit genug insbesondere warfen sie Macek vor dass er mit der Preisgabe Bosniens das zum grossten Teil nicht zur kroatischen Banschaft gehorte die nationale Sache Kroatiens verraten habe Auch die zentralistischen Serben warfen der Regierung Verrat ihrer nationalen Interessen vor Nach dem Sieg Deutschlands uber Frankreich geriet Jugoslawien immer mehr unter diplomatischen Druck Hitler verlangte den Beitritt des Landes zum Pakt der Achsenmachte Am 25 Marz 1941 gab die jugoslawische Regierung nach und unterschrieb Daraufhin putschten in Belgrad Offiziere erfolgreich die Jugoslawien auf die Seite der Alliierten bringen wollten Sie erklarten den jungen Peter II zum regierenden Konig und stellten General Dusan Simovic an die Spitze der Regierung Die kurzzeitig in Belgrad aufgeflammte Kriegsbegeisterung hielt noch nicht einmal bis zum tatsachlichen Kriegsausbruch an Schnell wurde sich die Bevolkerung bewusst dass die jugoslawische Armee keine Chance gegen die deutsche Wehrmacht hatte Viele Kroaten Slowenen und Bosniaken folgen dem Einberufungsbefehl nicht weil sie ihr Leben nicht fur den ungeliebten Staat lassen wollten nbsp Kriegsgefangene Offiziere im April 1941 nbsp Von der deutschen Luftwaffe zerstorte Donaubrucke in BelgradAm 6 April 1941 begann der deutsche Einmarsch und am 17 April unterzeichnete Jugoslawien die bedingungslose Kapitulation Konig und Regierung begaben sich ins britische Exil aus dem sie nicht mehr zuruckkehren sollten Der Zweite Weltkrieg BearbeitenDie Aufteilung des Landes Bearbeiten Ursprunglich wollte die deutsche Aussenpolitik Jugoslawien wie andere sudosteuropaische Staaten Ungarn Rumanien Bulgarien uber Vertrage an das Dritte Reich binden um dessen Ressourcen fur den geplanten grossen Krieg gegen die Sowjetunion ausbeuten zu konnen Ausserdem sollte der gesamte Balkan unter deutsch italienischer Kontrolle sein damit Grossbritannien keine Truppen landen und keine Front in Sudosteuropa aufbauen konnte wie es die Entente im Ersten Weltkrieg getan hatte Der gescheiterte italienische Angriff auf Griechenland fuhrte jedoch in der Schlacht bei Kap Matapan zur Landung englischer Truppen und nach dem Putsch in Jugoslawien am 27 Marz 1941 entschloss sich die deutsche Fuhrung die beiden Balkanstaaten in einem kurzen Krieg zu unterwerfen Dies gelang im Balkanfeldzug der am 6 April 1941 mit dem Luftangriff auf Belgrad begann Am Abend des 17 April unterschrieb in Belgrad General Danilo Kalafatovic als Vertreter des jugoslawischen Obersten Befehlshabers die bedingungslose Kapitulation der jugoslawischen Streitkrafte Da diese Entscheidung sehr kurzfristig getroffen worden war gab es keine Plane wie mit dem eroberten Jugoslawien verfahren werden sollte Mit der dann getroffenen Entscheidung zur Aufteilung des Landes verfolgte man zwei Ziele 1 Die Ressourcen Jugoslawiens sollten fur die deutsche Kriegswirtschaft zur Verfugung stehen ohne dass viele Truppen fur die Besetzung notig waren 2 Die Expansionsziele der Verbundeten sollten befriedigt werden um sie fester an das Deutsche Reich zu binden nbsp Karte Jugoslawiens mit Aufteilung des Staatsgebietes und BesatzungszonenItalien erhielt den westlichen Teil Sloweniens mit Ljubljana und grosse Teile Dalmatiens Ausserdem besetzten Mussolinis Truppen Montenegro Ein grosser Teil des Kosovo der Nordwesten Mazedoniens und die Stadt Ulcinj wurden an die italienische Kolonie Albanien angeschlossen Damit war das albanisch besiedelte Gebiet in einem Staat vereinigt wie es die Albaner seit Anfang des 20 Jahrhunderts angestrebt hatten auch wenn dieses Grossalbanien nur ein Nebenland des faschistischen Italiens war Entsprechend gross war zunachst vor allem unter den Kosovo Albanern die Unterstutzung fur die neue Ordnung Bulgarien bekam den grossten Teil Mazedoniens Die dortige Bevolkerung fand sich mit diesem Wechsel in ihrer Mehrheit zunachst ab erhofften sich viele mazedonischen Slawen doch eine bessere Behandlung durch die Bulgaren Fur die Verwaltung wurden von diesen viele Angehorige der IMRO eingesetzt Die IMRO Leute betrieben eine Bulgarisierung der Mazedonier was mit der Zeit zu Unmut und Widerstand unter der Bevolkerung fuhrte Ungarn erhielt die Landschaften Batschka und Baranja in der Vojvodina und das Gebiet der Murinsel als Kriegsbeute In Kroatien wurde der Unabhangige Staat Kroatien Nezavisna drzava Hrvatska NDH unter dem Fuhrer der faschistischen Ustascha Bewegung Ante Pavelic errichtet nachdem der Chef der kroatischen Bauernpartei Vladko Macek 1879 1964 es abgelehnt hatte Ministerprasident dieses deutschen Vasallenstaates zu werden dem auch Bosnien und Syrmien hinzugefugt wurden Wie beim Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich wurden die geschaffenen Fakten durch eine inszenierte Volksabstimmung abgesegnet Neben dem kroatischen Staatsvolk lebten in diesem Staat mit rund 6 Millionen Einwohnern grosse serbische Minderheiten 19 etwa 10 der Bevolkerung waren muslimische Slawen die das Ustascha Regime als muslimische Kroaten bezeichnete und fur sich einzunehmen suchte Beim Volkermord an den Serben im Unabhangigen Staat Kroatien wurden hunderttausende Serben jedoch gleichzeitig auch Juden und Roma verfolgt eingesperrt und ermordet Der NDH Staat stellte eine eigene kroatische Armee auf Eine unvollstandige deutsche Infanteriedivision und eine italienische Armee von 200 000 Mann blieben in dem in zwei Besatzungszonen geteilten Land prasent Die vormals jugoslawische Untersteiermark wurde an das Grossdeutsche Reich angeschlossen Das Gebiet sollte innerhalb kurzer Zeit germanisiert werden Dafur vertrieben die Besatzer 200 000 Slowenen nach Kroatien Die deutsche Minderheit in der italienisch besetzten Gottschee wurde stattdessen ins Reich darunter auch in die Sudsteiermark umgesiedelt nbsp Von den deutschen Besatzern internierte Juden Belgrad 1941Das engere Serbien und Teile der Vojvodina kamen unter deutsche Militarverwaltung Dort wurde von den Eroberern eine serbische Regierung unter dem General Milan Nedic installiert die mit den Deutschen kollaborierte In dieses serbische Gebiet wurden Hunderttausende Serben und einige Tausend Slowenen aus den anderen jugoslawischen Gebieten vertrieben Vgl dazu Serbien im Zweiten WeltkriegEtwa 70 000 Menschen wurden wahrend des Krieges aus Serbien und Slowenien als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt Unmittelbar nach der Besetzung Jugoslawiens begannen die deutschen Besatzungsbehorden mit der Internierung der judischen Bevolkerung in Serbien Im September 1941 veranlasste die dortige deutsche Militarverwaltung Massenerschiessungen judischer Manner Ab Dezember 1941 wurden judische Frauen Kinder und Greise aus Serbien im Lager Semlin interniert Im Mai 1942 ermordete die Gestapo 6000 von ihnen mit einem Gaswagen Auch im kroatischen NDH Staat wurden ab August 1941 Tausende Juden in Lager verbracht und ein Jahr spater lieferten die kroatischen Behorden den Deutschen 5500 Menschen aus die zur Vernichtung nach Auschwitz deportiert wurden Ursprunglich hatte man 1941 auf Seiten der Achsenmachte gedacht die Gebiete Jugoslawiens mit etwa 150 000 Soldaten in den nachsten Jahren kontrollieren zu konnen Dazu kamen noch die Truppen NDH Kroatiens Hrvatsko domobranstvo und Ustascha Garde sowie die bewaffnete Macht der serbischen Kollaborateure des Generals Nedic Bald formierte sich aber der jugoslawische Widerstand und brachte Besatzern wie Kollaborateuren empfindliche Verluste bei Schnell zeigte sich dass die Deutschen und ihre Verbundeten vor allem die gebirgigen Regionen also den grossten Teil Jugoslawiens nicht vollstandig beherrschen konnten Zwei Jahre spater als die Italiener Anfang September 1943 als Besatzer ausfielen Seitenwechsel zu den Alliierten hatte das Dritte Reich uber 250 000 Soldaten in Jugoslawien stationiert Trotzdem wurden immer grossere Gebiete von den Partisanen kontrolliert Auch die Aufstellung von SS Verbanden aus einheimischen Rekruten Volksdeutsche Bosnier und Albaner brachte keine Entlastung fur die geschwachten Besatzer Der Partisanenkrieg Bearbeiten Am Partisanenkrieg gegen die Besetzung Jugoslawiens beteiligten sich die verschiedenen Volksgruppen im unterschiedlichen Ausmass Albaner Ungarn und Volksdeutsche verweigerten sich dem Widerstand Die aktive Beteiligung von Mazedoniern Bosniern und Kroaten blieb bis 1944 deutlich hinter dem zuruck was ihrem Bevolkerungsanteil entsprochen hatte Die Aufstandsbewegung begann im April 1941 in den serbischen montenegrinischen und slowenischen Bevolkerungsteilen 2 1941 Bearbeiten nbsp Aufstandische Gebiete im September 1941Als am 22 Juni 1941 Deutschland die Sowjetunion angriff rief die Kommunistische Internationale Komintern alle kommunistischen Parteien Europas zum Widerstand auf In einer Proklamation rief am selben Tag das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Jugoslawiens KPJ als nationale Sektion der Komintern das Proletariat des Landes zur Verteidigung der Sowjetunion auf Noch am selben Tag wurde im Wald Brezovica bei Sisak die erste Partisaneneinheit in Sudosteuropa gegrundet Tag des antifaschistischen Kampfes Am 4 Juli 1941 fand in Belgrad eine Sitzung des Hauptstabs der Volksbefreierischen Partisanenverbande Jugoslawiens unter dem Vorsitz von Josip Broz Tito statt bei dem die KPJ den bewaffneten Kampf gegen die Besatzer beschloss Am 7 Juli feuerte im serbischen Bela Crkva Zikica Jovanovic Spanac den ersten Schuss auf einen serbischen Gendarmen ab Nacheinander brachen auch in anderen Landesteilen Aufstande aus am 13 Juli in Montenegro am 22 Juli in Slowenien dort als Antiimperialistische Front und am 27 Juli in Kroatien sowie in Bosnien und Herzegowina Zu den anfanglich kleinen Partisanen Einheiten gehorten Kommunisten aber auch gewohnliche arme Burger Arbeiter und Bauern Am 22 Dezember 1941 wurde in der ostbosnischen Ortschaft Rudo mit der Ersten Proletarischen Brigade mit ca 900 Kampfern die erste grossere Kampfeinheit gebildet Mit jedem Jahr stieg die Zahl der Kampfer kontinuierlich an so dass zum Ende des Krieges innerhalb der nun so genannten Jugoslawischen Volksarmee 800 000 Soldaten unter Waffen standen Die Deutschen reagierten auf den Widerstand mit ausserster Harte Fur jeden getoteten Besatzungssoldaten wurden 50 bis 100 Zivilisten in der entsprechenden Gegend hingerichtet Diesen so genannten Suhneaktionen sind bis 1944 uber 80 000 Menschen zum Opfer gefallen Die masslosen Gewaltakte der Besatzungsmachte haben immer mehr Betroffene in den Widerstand getrieben Eine ahnliche Wirkung hatte die Herrschaft der Ustascha im von Deutschland und Italien gestutzten Unabhangigen Staat Kroatien dem sich viele verfolgte Serben aber auch Muslime und Kroaten zu entziehen suchten indem sie sich den Partisanen anschlossen Neben Tito waren der Slowene Edvard Kardelj der Serbe Aleksandar Rankovic die Montenegriner Ivan Milutinovic Milovan Đilas und Svetozar Vukmanovic Tempo der Kroate Vlado Popovic und der serbische Jude Mosa Pijade die bedeutendsten Manner in der Fuhrung der kommunistischen Partisanen Sie ubernahmen spater auch Schlusselstellungen im AVNOJ Neben den kommunistischen Partisanen formierten sich auch die serbisch nationalen Tschetniks als Widerstandsbewegung Fuhrer der Tschetniks war Oberst Draza Mihailovic der sich als Statthalter des exilierten jugoslawischen Konigs Peter II betrachtete Mihailovic gelang es aber nicht die volle Kontrolle uber die verschiedenen Einheiten der Tschetniks zu erlangen deren Kommandeure zum Teil auf eigene Faust Krieg fuhrten Mihailovic selbst wollte eigentlich abwarten wie sich die Lage entwickelt sah sich aber durch die eigenen Leute und die zunehmende Konkurrenz der Tito Partisanen schon im Sommer 1941 gezwungen die Initiative zu ergreifen Bald beherrschten Tschetnikeinheiten Westserbien fast ganz Montenegro bedeutende Teile Bosniens und des dalmatinischen Hinterlands Mihailovic war Ende 1941 zum machtigsten Mann in Serbien aufgestiegen mit dem sich die Kollaborationsregierung Nedic arrangieren musste Der Tschetnikfuhrer wiederum suchte den Ausgleich mit Hitlers serbischen Kollaborateuren weil er seine Hauptfeinde in den Kroaten und den bosnischen Muslimen sah Gegen diese konzentrierte er seine Krafte in Bosnien Der Krieg wurde von der Ustascha und den Tschetniks ausserst grausam gefuhrt Die bosnischen Muslime die von Pavelic als Verbundete umworben wurden gerieten dabei zwischen die Fronten Sie wurden von den Tschetniks als Helfer der Ustascha bekampft Zahlreiche muslimische Dorfer wurden niedergebrannt die Muslime vertrieben und die Tschetniks veranstalteten Massenerschiessungen Foca Visegrad und Gorazde waren 1941 die Zentren dieser Grausamkeiten Mehr als 100 000 Muslime fielen diesem Terror im Zweiten Weltkrieg zum Opfer Mihailovics militarische Erfolge fuhrten dazu dass ihn die jugoslawische Exilregierung zum Kriegsminister ernannte und ihn die verbundeten Machte Grossbritannien und Sowjetunion in dieser Position anerkannten Mihailovics politische Vorstellung fur die sudosteuropaische Nachkriegsordnung sahen die Schaffung eines grossserbischen Staates vor Serbien sollte um Slawonien Bosnien und Teile Dalmatiens erweitert werden Dort sollten nur mehr Serben leben Das restliche Kroatien und Slowenien waren als fur die serbische Vorherrschaft ungefahrliche Nebenlander Jugoslawiens vorgesehen Wegen ihrer politischen Ziele mehr noch aber wegen ihrer Kriegsfuhrung konnte die Tschetnikbewegung ausser bei den Serben nur unter den Slowenen eine grossere Zahl Anhanger gewinnen Der kommunistischen Partisanenbewegung gelang es dagegen bei allen Volkern Jugoslawiens Fuss zu fassen Wahrend des Sommers 1941 war zunachst Serbien das wichtigste Aktionsgebiet der Tito Partisanen Diese vermieden anfangs die direkte Konfrontation mit den gut bewaffneten Verbanden der Wehrmacht Ihre Angriffe richteten sich im Juli 1941 vorwiegend gegen serbische Gendarmen und Einrichtungen der Kollaborationsregierung Da die deutsche Militarverwaltung nur wenig Truppen hatte da viele Einheiten schon an die Ostfront verlegt worden waren konnten die Kommunisten den Sommer uber schnell Fuss fassen und eine flexible und schlagkraftige Organisation aufbauen Im August erfasste der Aufstand weite Teile Serbiens und schon Ende des Monats beherrschten die Kommunisten ein befreites Gebiet zwischen den Stadten Krupanj Loznica und Zvornik uber das die Besatzer keinerlei Kontrolle mehr hatten Am 21 September 1941 riefen die Partisanen in Westserbien die Republik von Uzice aus Die Erfolge der kommunistischen Partisanen bewogen den Tschetnik Fuhrer Mihajlovic ein Geheimabkommen mit der serbischen Kollaborationsregierung und der Wehrmacht zu schliessen Als Gegenleistung fur die Unterstutzung beim Kampf gegen die kommunistischen Jugoslawischen Partisanen sollten die Tschetniks von den Deutschen Waffen Verpflegung Logistik und Sold erhalten Anfang November 1941 fuhrten Verbande von Mihailovic einen Angriff gegen die Partisanenhochburg Uzice durch Der Angriff wurde zuruckgeschlagen und Mihailovic entging nur knapp einem militarischen Desaster Die deutschen Truppen konnten die geschwachten Partisanen in den folgenden Wochen in die Defensive drangen Erst auf englischen Druck fand sich Mihailovic am 20 November 1941 zu einem Waffenstillstand mit Tito bereit Er war aber nicht bereit auf Seiten der Partisanen in die Kampfe einzugreifen Nach dieser Ablehnung war offenbar dass sich die Tschetniks und die kommunistisch gefuhrten Partisanen im weiteren Kriegsverlauf als Feinde gegenuberstehen wurden Das Bundnis der Tschetniks mit italienischen und deutschen Verbanden trug dazu bei dass die Partisanen Uzice am 29 November 1941 aufgeben mussten Sie verlagerten ihre Hauptaktivitaten nun nach Bosnien und Dalmatien wahrend Serbien bis Anfang 1944 vornehmlich Einflussgebiet der Tschetniks war Am Ende des ersten Kriegsjahres in Jugoslawien hatte Titos Partisanenarmee eine Starke von 80 000 Mann Aufgrund seiner geographischen Lage die Hauptkrafte der Partisanen operierten in Bosnien Montenegro und Dalmatien und zum Teil auch aus politischen Grunden nahm der Partisanenkrieg in Mazedonien einen besonderen Verlauf Zunachst war der Umgang der bulgarischen Besatzer mit der Bevolkerung deutlich besser als in den anderen Teilen Jugoslawiens Die Bulgaren sahen die Mazedonier als Teil ihrer Nation an und verliehen denen die sich zum Bulgarentum bekannten die Staatsburgerschaft Die ubrigen wurden uber die Grenze in andere Besatzungsgebiete abgeschoben So kam es dass viele Mazedonier auch bei den bulgarischen Streitkraften dienten Die grossserbischen Tschetniks waren in Mazedonien nicht aktiv weil sie bei der Bevolkerung die jahrzehntelang dem Serbisierungsdruck der Belgrader Regierung ausgesetzt gewesen war keinerlei Ruckhalt hatten Die ohnehin nur schwach in der Region vertretenen Kommunisten waren aus nationalen Grunden zerstritten und zu Beginn des Krieges nicht unter Kontrolle der jugoslawischen Fuhrung um Tito Nach der Besetzung ubernahm der bulgarische Kommunist Metodija Satorov Sarlo die Fuhrung der Partei in Skopje Satorov und die bulgarische KP wollten 1941 keinen bewaffneten Aufstand riskieren Gleichwohl gab es im Herbst 1941 einige kleine Partisanengruppen die im Oktober mit Uberfallen auf bulgarische Posten begannen 1942 Bearbeiten Am 26 November 1942 wurde als Dachverband der verbundeten Partisanengruppen der Antifaschistische Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens serbokroatisch Antifasisticko v ij ece narodnog oslobođenja Jugoslavije AVNOJ gebildet Die KPJ stellt ihre Parteidoktrin proletarische Revolution in den Hintergrund und bot der AVNOJ ein attraktives Programm fur die Nachkriegsordnung das bei vielen Menschen aller jugoslawischen Volker Zustimmung fand Man propagierte den Kampf gegen den Faschismus die Gleichberechtigung aller jugoslawischen Nationen und die Errichtung eines foderalen Staates Am 18 Dezember 1942 wurde die erste Partisanen Marineeinheit mit 150 Mann in Podgora Tucepi und Igrane aufgestellt Sie benutzte Fischerboote und zwei erbeutete Motorschiffe fur Uberfalle auf italienische Nachschubtransporte 1943 Bearbeiten nbsp Die Operation Schwarz gegen die Partisanen nbsp Beschluss des AVNOJ zur Foderalisierung Jugoslawiens nach dem Krieg Jaice 1943Zu Beginn des Jahres 1943 befurchteten die Achsenmachte eine Invasion der Alliierten auf dem Balkan Ziel war die Vernichtung der jugoslawischen Partisanen und die Gefangennahme ihres Anfuhrers Josip Broz Tito Der Beginn der Offensive Operation Weiss war fur den 20 Januar 1943 angesetzt und konzentrierte sich auf das Gebiet von Bosnien Herzegowina Die Achsenmachte boten neun Divisionen auf sechs deutsche und drei italienische Diese wurden unterstutzt von zwei kroatischen Divisionen und einer Anzahl von Tschetnik und Ustascha Verbanden In dieser Operation Schlacht an der Neretva standen etwa 150 000 Soldaten auf Seiten der Achse einer wesentlich kleineren Streitmacht der Partisanen gegenuber Abgesehen von diesen schweren Verlusten fur die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee und einem taktischen Sieg der Achsenmachte konnten die Partisanen im April 1943 ihr Oberkommando und ihr Lazarettwesen sichern und waren in der Lage ihre militarischen Operationen fortzusetzen In der folgenden Operation Schwarz mobilisierten die Achsenmachte etwa 127 000 Soldaten gegenuber noch 18 000 Partisanen der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee Der deutsche Angriff begann am 15 Mai 1943 in der Anfangsposition versuchte man die Partisanen im Bereich des Durmitor Massivs im gebirgigen Teil des Nordens von Montenegro einzukreisen Kurz vor der vollstandigen Einkreisung gelang der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee Mitte Juni der Durchbruch durch die Reihen der deutschen 118 und 104 Jager Division sowie der 369 kroatischen Infanterie Division uber die Sutjeska in Richtung Ost Bosnien Die jugoslawische Volksbefreiungsarmee konnte sich im Osten Bosniens neu formieren und eroberte innerhalb der nachsten 20 Tage die Stadte Olovo Srebrenica und Zvornik zuruck Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien zeichnete sich der Zusammenbruch des faschistischen Regimes in Italien ab Am 25 Juli erfolgte der Sturz Mussolinis und die neue italienische Regierung begann bald darauf mit den Briten und Amerikanern zu verhandeln Diese Situation wirkte sich auch auf das italienische Besatzungsgebiet in Jugoslawien aus Von Ende Juli bis Anfang September verzeichneten die Partisanen gegenuber den kriegsmuden und durch den politischen Umsturz demotivierten italienischen Truppen bedeutende Gebietsgewinne in Montenegro Dalmatien Istrien und Slowenien Nach dem Waffenstillstand Italiens am 8 September erbeuteten die Partisanen grosse Mengen an Waffen und stiessen kurzzeitig sogar bis Triest vor Kurz darauf traten aber deutsche Einheiten an die Stelle der Italiener Im Norden konnten sie zusammen mit Verbanden der Ustascha die Partisanen wieder zuruckdrangen Auch weite Teile Montenegros konnten die Deutschen bald kontrollieren Der AVNOJ trat von 21 bis 29 November 1943 in der bosnischen Stadt Jajce zu seiner zweiten Konferenz zusammen An der Zusammenkunft nahmen 142 Delegierte aus fast allen Regionen Jugoslawiens teil Nur den Abgesandten Mazedoniens gelang es nicht nach Bosnien zu kommen Es wurde beschlossen Jugoslawien nach Kriegsende als foderalen Staat wiederzuerrichten Als Staatsnationen wurden neben Serben Kroaten und Slowenen nun auch Montenegriner und Mazedonier anerkannt All diese Volker sollten eine eigene Teilrepublik erhalten Die politische Aufwertung der beiden kleinsten sudslawischen Volker trug einerseits den gewachsenen Identitaten beider Ethnien Rechnung die Fuhrung um Tito wollte damit auch ihre Massenbasis in den sudlichen Landesteilen ausbauen Andererseits sollte diese Massnahme das Ubergewicht der Serben im neuen Jugoslawien verringern Ihre militarischen Erfolge bewogen die Kommunisten nun auch endgultig mit der in London ansassigen jugoslawischen Exilregierung zu brechen Konig Peter II wurde die Ruckkehr nach Jugoslawien verboten 1944 Bearbeiten Anfang 1944 anerkannten die Westmachte den AVNOJ als legitime Regierung und Vertreter Jugoslawiens in der Anti Hitler Koalition Unabhangig davon versuchte der britische Premierminister Churchill auch dann noch Politiker der Exilregierung zu unterstutzen damit diese an der Gestaltung der jugoslawischen Nachkriegsordnung beteiligt wurden Die Westalliierten lieferten nun verstarkt Waffen und Ausrustung an die Tito Partisanen Im Unternehmen Rosselsprung 1944 versuchten die Achsenmachte ein letztes Mal Tito habhaft zu werden Die Operation war die letzte von sieben Offensiven zur Bekampfung der jugoslawischen Partisanen und obwohl es gelang die Partisanen zu uberraschen und das Hauptquartier der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee zu zerstoren wurde das eigentliche Ziel die Gefangennahme oder Totung Titos nicht erreicht Rumanien und Bulgarien erklarten im August bzw September unter sowjetischem Druck Deutschland den Krieg Am 20 August begann die Rote Armee eine Grossoffensive Operation Jassy Kischinew am 1 Oktober 1944 erreichte sie serbisches Gebiet Vom 14 September bis 24 November 1944 fand mit erheblicher Partisanen Unterstutzung die Belgrader Operation statt Am 20 Oktober war die Eroberung Belgrads abgeschlossen Die Heeresgruppe E der Wehrmacht ware beinahe abgeschnitten worden Die deutschen Einheiten beschleunigten nun den Ruckzug aus Griechenland Albanien und dem Suden Jugoslawiens um nicht vom Reich abgeschnitten zu werden Der AVNOJ verlegte als provisorische Regierung seinen Sitz in die Hauptstadt Belgrad und ubernahm die Verwaltung der befreiten Gebiete Ein sowjetisches Besatzungsregime gab es in Jugoslawien nicht Im Herbst 1944 flohen die meisten Deutschen aus der Vojvodina und aus Slawonien ins Reich bzw wurden enteignet und vertrieben Ein Jahr nach Formulierung der Beschlusse von Jajce wurden diese am 21 November 1944 in Belgrad in uberarbeiteter Form bekraftigt Einer der Beschlusse war der Erlass uber den Ubergang feindlichen Vermogens in Staatseigentum und die staatliche Verwaltung des Vermogens abwesender Personen sowie die Beschlagnahme des von den Besatzungsmachten gewaltsam entfremdeten Vermogens Gemass diesem Beschluss wurde mit der Enteignung samtlichen Vermogens des Deutschen Reiches und seiner Staatsburger in Jugoslawien sowie des Besitzes der Angehorigen der deutschen Minderheit begonnen Ausgenommen waren nur die wenigen hundert Deutschen die in den Reihen der Nationalen Befreiungsarmee und der Partisaneneinheiten Jugoslawiens gekampft hatten Auch das Vermogen der Kriegsverbrecher sollte ohne Rucksicht auf deren Staatsburgerschaft zugunsten des Staates beschlagnahmt werden Im Februar 1945 wurde dieser Erlass von 1944 im Gesetzblatt Jugoslawiens veroffentlicht und erlangte Rechtskraft Die Regelungen fanden dann Eingang in das Konfiszierungsgesetz vom 9 Juni 1945 und in das Gesetz zur Agrarreform vom 23 August 1945 Im Dezember 1944 war auch Montenegro von den Besatzungstruppen befreit 1945 Bearbeiten Die Kampfe um die Befreiung Jugoslawiens dauerten noch bis zur endgultigen Kapitulation am 8 Mai 1945 an Dabei trat wieder der Aspekt des innerjugoslawischen Burgerkriegs in den Vordergrund Es standen nur mehr wenige kampffahige deutsche Verbande im Land aber viele Angehorige der kroatischen Heimwehr der Ustascha und slowenische Kollaborateure wehrten sich bis zuletzt gegen die unausweichliche Niederlage weil sie die grausame Rache der kommunistischen Truppen furchteten Tito und seine Parteigenossen setzten die jugoslawische Befreiungsarmee Anfang 1945 fur zwei unterschiedliche Belange ein Zum einen sollten die Truppen vor den Alliierten in jene Gebiete vordringen die Jugoslawien bei den kommenden Friedensverhandlungen fur sich beanspruchen wollte So wurden noch in den ersten Maitagen Istrien Triest und einige Orte in Karnten besetzt Allerdings erzwangen die Briten umgehend den Ruckzug aus Karnten und aus Triest Wahrend der kurzen jugoslawischen Besatzungszeit kam es in der Gegend von Triest zu zahlreichen Morden an Italienern die als Morder und Peiniger der slowenischen Minderheit in jener Region beschuldigt wurden Die italienische Minderheit in Istrien wurde von den Partisanen drangsaliert und teilweise wild enteignet Viele Italiener flohen noch 1945 von der Halbinsel der Auswanderungsstrom hielt noch mehr als ein Jahrzehnt an so dass in der Gegenwart nur mehr sehr wenige Italiener in Istrien leben Den Schlusspunkt des Zweiten Weltkriegs bildete fur Jugoslawien das Massaker von Bleiburg Tausende nach Karnten geflohene Soldaten der Ustascha und der slowenischen Heimwehr wurden von den Briten vereinbarungsgemass an die Tito Partisanen ausgeliefert und von diesen am 15 Mai 1945 ermordet Ein weiterer Schlusspunkt war die Vertreibung der Jugoslawiendeutschen der auf Grund der AVNOJ Beschlusse kollektiv alle Rechte abgesprochen wurden Die meisten der etwa 160 000 in der Vojvodina verbliebenen Donauschwaben wurden Ende 1944 vom Tito Regime enteignet und bis Fruhling 1945 zu ca 90 in Lagern interniert Bei Massenerschiessungen in den ersten Wochen starben etwa 7000 Zehntausende der Internierten starben auf Grund der schlechten Lebensbedingungen und Misshandlungen bis zur Auflosung der Lager im Jahr 1948 3 4 Kriegsverluste Bearbeiten Bereits 1943 beschloss der AVNOJ die Grundung einer Staatskommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen der Besatzer und ihrer Helfer Auf Republikebene wurden spater ahnliche Kommissionen gegrundet die Zahlen und Beweismaterial uber Kriegsverbrechen sammelten jedoch nur solche die den Okkupationsmachten und deren Verbundeten anzulasten waren Opfer der Partisanen blieben unberucksichtigt Die gesammelten Daten wurden nie veroffentlicht Die nach dem Krieg haufig genannte Zahl von 1 7 Millionen Kriegstoten in Jugoslawien beruhte auf einer Schatzung des sogenannten demographischen Verlusts und ist erheblich zu hoch ein 1964 vom jugoslawischen statistischen Bundesamt erstelltes Verzeichnis von Ziviltoten und gefallenen Partisanen umfasste 1 1 Mio Kriegsopfer festgestellt werden konnten aber nur 597 323 Todesfalle daraus schloss man dass etwa 25 40 der Opfer im Verzeichnis nicht erfasst worden waren und schatzte die Gesamtzahl auf 800 000 Die Ergebnisse der Untersuchung blieben bis 1993 unter Verschluss von dem Verzeichnis existierten nur 10 Exemplare Erst die Bevolkerungswissenschaftler B Kocovic 1985 und V Zerjavic 1989 legten genauere Zahlen vor Danach gab es die verhaltnismassig meisten Opfer unter der Roma Bevolkerung gefolgt von den Juden Unter den slawischen Volkern hatten die Montenegriner die meisten Opfer zu beklagen gefolgt von Serben und Muslimen 5 Nation B Kocovic V ZerjavicAlbaner 6 000 18 000Bulgaren 1 000 Italiener 1 000 Juden 60 000 57 000Kroaten 207 000 192 000Mazedonier 7 000 6 000Montenegriner 50 000 20 000Muslime 86 000 103 000Polen 2 000 1 000Roma 27 000 18 000Rumanen Walachen 4 000 Russen Ukrainer 5 000 5 000Serben 487 000 530 000Slowenen 32 000 42 000Tschechen Slowaken 4 000 1 000Turken 3 000 2 000Ungarn 5 000 2 000Volksdeutsche 26 000 28 000Andere 1 000 2 000Gesamt 1 014 000 1 027 000 6 Die militarischen Verluste der Besatzer bis Ende September 1944 werden auf 31 000 bis 32 000 Gefallene und Vermisste geschatzt je zur Halfte deutsche und italienische Verluste 2 Grund fur die verhaltnismassig hohen Verluste war die asymmetrische Kriegsfuhrung der Partisanenverbande und der Truppen der Achsenmachte Es gab keine festen Fronten und praktisch das ganze Land war permanent Kriegsgebiet Die deutschen Truppen und die Ustascha rachten ihre Verluste oft indem sie die Einwohner ganzer Ortschaften mit der Begrundung ermordeten diese hatten die Partisanen unterstutzt Auch die Vertreibung ganzer Volksgruppen aus bestimmten Landesteilen forderte viele Opfer Daruber hinaus wurden hunderttausende Serben sowie viele Zehntausend Juden und Roma von den faschistischen kroatischen Ustascha in Konzentrationslagern ermordet Auch die Kampfe der verfeindeten innerjugoslawischen Gruppen Tito Partisanen Tschetniks Domobrani u a trugen zur grossen Zahl der Kriegsopfer in Jugoslawien bei nbsp Flagge Jugoslawiens 1945 1991Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien BearbeitenVom Kriegsende bis zum Bruch mit der Sowjetunion 1948 Bearbeiten Die Etablierung der neuen Ordnung Bearbeiten Hatten die jugoslawischen Kommunisten auf Druck der Westalliierten im Marz 1945 noch der Bildung einer Ubergangsregierung in der auch Nichtkommunisten sassen zustimmen mussen gingen sie nach Kriegsende unter Fuhrung Titos zugig daran die Macht in ihren Handen zu monopolisieren Ein erster Schritt dazu war die physische Ausschaltung politischer Gegner Nicht nur in Bleiburg sondern in vielen Teilen Jugoslawiens wurden kurz vor und kurz nach Kriegsende viele Menschen ermordet die im Krieg auf der Gegenseite gekampft hatten Gemass den AVNOJ Beschlussen begannen 1945 auch die Enteignungen und Verstaatlichungen der jugoslawischen Unternehmen Die gesamte Industrie die Banken und die Bergwerke wurden verstaatlicht Wegen Kollaboration mit dem Feind wurden die Angehorigen der deutschen Minderheit komplett enteignet Von der Enteignung betroffen waren auch die Kirchen und die muslimischen Vakufs Auch der Besitz der ermordeten Juden wurde in Staatseigentum uberfuhrt Im Rahmen einer Bodenreform wurde der eingezogene Landbesitz zu einem erheblichen Teil an neu gebildete landwirtschaftliche Kooperativen und Staatsguter ubergeben Obwohl offiziell noch nicht uber die kunftige Staatsorganisation entschieden war wurden schon im Laufe des Jahres 1945 die Regierungen der neu zu bildenden Teilrepubliken etabliert Es handelte sich dabei um die regionalen Fuhrungsgremien des AVNOJ So waren zum Beispiel die Mitglieder des ASNOM nach dem Krieg die erste Regierung Mazedoniens Am 11 November 1945 wurde die verfassunggebende Nationalversammlung gewahlt Schon diese ersten Wahlen waren weder frei noch geheim In jedem Wahllokal standen zwei Wahlurnen bereit eine fur die Einheitsliste der kommunistisch beherrschten Volksfront und eine andere fur die Opposition die jedoch keine Kandidaten hatte aufstellen durfen Unter diesen Bedingungen erhielt die Volksfront 90 Prozent der Stimmen Das Frauenwahlrecht wurde erst 1946 eingefuhrt 7 Noch am selben Tag wurde die Foderative Volksrepublik Jugoslawien ausgerufen Am 29 November 1945 schaffte die verfassunggebende Versammlung die Monarchie offiziell ab und wahlte Tito zum ersten Ministerprasidenten der Republik Erster Staatsprasident wurde Ivan Ribar Am 15 Januar 1946 wurde die neue sozialistische Verfassung Jugoslawiens verabschiedet Zur Foderation gehorten Serbien Kroatien Slowenien Bosnien Herzegowina Mazedonien und Montenegro als Teilrepubliken mit jeweils eigenen Verfassungen In Serbien wurden die zwei autonomen Provinzen Vojvodina Autonomna pokrajina Vojvodina und Kosovo Autonomna kosovsko metohijska oblast errichtet Klammer des nach wie vor sprachlich kulturell und wirtschaftlich ausserst heterogenen foderalen jugoslawischen Staatsverbandes war die Macht der kommunistischen Partei unter ihrem charismatischen Fuhrer Tito Der zentralistische Parteiapparat bildete das Gegengewicht zur foderalen Staatsstruktur Ihren Herrschaftsanspruch begrundeten die Partei und ihr Fuhrer mit dem intensiv gepflegten Partisanenmythos Unter Fuhrung der Kommunisten hatten sich die Volker Jugoslawiens selbst vom Faschismus befreit und die neue staatliche Ordnung errichtet Erfolgreich war dieser Mythos nicht zuletzt deshalb lange Zeit weil er in Teilen ja der Realitat entsprach wenngleich entscheidende Teile der Geschichte dabei bewusst verschwiegen wurden Tito wusste dass die alte Idee des Jugoslawismus durch die politische Realitat in der Zwischenkriegszeit vollig diskreditiert war denn das erste Jugoslawien war ein von den alten serbischen Eliten dominierter Staat gewesen Dem partikularen Nationalismus der einzelnen Volker setzten Tito und die Parteifuhrung die Parole bratstvo i jedinstvo Bruderlichkeit und Einheit aus der Zeit des Partisanenkampfes als zentrales Element der neuen Staatsideologie entgegen ohne auf die Verschmelzung der Volker zu einer unitarischen Nation zu drangen Als internationalistischer Kommunist glaubte Tito dass sich im Sozialismus gemass der Lehre Lenins nationale Probleme in relativ kurzer Zeit verfluchtigen wurden zumal auf der Basis einer foderalen Staatsordnung mit den Teilrepubliken als konstitutiven Elementen der staatlichen Ordnung und der KP als alleinigem Trager der Macht 8 Bis zur endgultigen Losung der nationalen Frage im sozialistischen Sinne sollte eine gut ausbalancierte Teilung der Macht zwischen den Volkern der Foderation Stabilitat verleihen Neue Grenzen Bearbeiten Zu den Nachbarstaaten Ungarn Rumanien Bulgarien Griechenland und Albanien wurden 1945 die alten Grenzen von vor dem Krieg wiederhergestellt Der Kosovo wurde nach der Befreiung wieder mit Jugoslawien vereinigt wie es die jugoslawischen und albanischen Kommunisten schon wahrend des Krieges vereinbart hatten Im Januar 1945 schlossen beide Staaten daruber einen Vertrag Gebietsgewinne konnte Jugoslawien gegenuber Italien erlangen Die 1918 an Italien gefallenen dalmatinischen Inseln und die Stadt Zadar wurden nun jugoslawisch ebenso das schon in der Zwischenkriegszeit umstrittene Rijeka der grosste Teil der Halbinsel Istrien und kleinere Gebiete am Isonzo Die neue Grenzziehung wurde im Friedensvertrag von Paris am 10 Februar 1947 festgeschrieben Mit den territorialen Zugewinnen umfasste Jugoslawien nun rund 255 500 km Weitergehenden Gebietsanspruchen auf Teile Karntens und der Steiermark sowie die Stadt Triest versagten die Alliierten ihre Zustimmung Stattdessen wurden Triest und seine nahere Umgebung zu einem Freistaat erklart in dessen nordlicher Halfte britische und amerikanische Truppen standen wahrend der Suden unter jugoslawischer Besatzung stand Der Streit um dieses Gebiet pragte noch fur Jahrzehnte die schlechten jugoslawisch italienischen Beziehungen Innerhalb Jugoslawiens mussten die Grenzen der neuen Teilrepubliken gezogen werden Man richtete sich dabei weniger nach ethnischen Gegebenheiten als nach den historischen Grenzen aus der Zeit von vor 1918 An einigen Stellen ist man davon aber aus unterschiedlichen Grunden abgewichen Ziemlich genau dem alten Verlauf folgte die slowenisch kroatische Grenze An gleicher Stelle waren bis 1918 die Lander Krain und Steiermark an Kroatien gestossen Diese Linie entsprach auch ungefahr der kroatisch slowenischen Sprachgrenze Nur im bisher italienischen Istrien wurde eine neue Grenze festgelegt Slowenien erhielt die Kustenstadte Koper Izola und Piran Die Republik Slowenien war so der ethnisch am wenigsten durchmischte Teilstaat der Foderation geworden Fast 90 Prozent der Einwohner gehorten der Titularnation an und es gab keine slowenischen Minderheiten in den anderen Teilrepubliken nbsp Administrative Gliederung Jugoslawiens 1945 1991Die Sozialistische Republik Kroatien wurde aus dem alten Kroatien Slawonien Dalmatien und dem grossten Teil Istriens gebildet Der grossere Teil Syrmiens wurde allerdings der serbischen Provinz Vojvodina angeschlossen und das fruher dalmatinische Gebiet an der Bucht von Kotor zu Montenegro geschlagen Trotzdem umfasste das Territorium der Republik Gebiete mit bedeutenden serbischen Minderheiten vor allem in Ostslawonien und in der Krajina Die Grenzen der Republik Bosnien Herzegowina entsprachen genau dem alten Grenzverlauf in der osterreichisch ungarischen Zeit Keine Ethnie hatte in der Republik eine Mehrheit Als sie 1945 errichtet wurde kannte die kommunistische Nationalitatenpolitik auch noch keine bosnisch muslimische Nation Mit der Wiedererrichtung Bosniens wollte die Tito Regierung weitere kroatisch serbische Streitigkeiten um dieses Gebiet vermeiden Ein Anschluss an Kroatien verbot sich von selbst weil damit die Grenzen des Ustascha Staats wiederaufgelebt waren Das ware sowohl fur die kommunistischen Partisanen die gerade dieses Regime erbittert bekampft hatten als auch fur das serbische Volk eine Demutigung gewesen Der Anschluss an Serbien wiederum hatte das serbische Ubergewicht in Jugoslawien erneuert an dem der Staat 1939 41 zerbrochen war Ohne die Existenz Bosniens ware das ohnehin recht fragile innere Gleichgewicht der jugoslawischen Foderation nie zustande gekommen Die neuen Grenzen Montenegros fuhrten zur Teilung des Sandschaks mit Serbien und verschafften der kleinsten Teilrepublik die Bucht von Kotor Vollig ohne historisches Vorbild war die Nordgrenze der neu geschaffenen Teilrepublik Mazedonien Sie folgte in etwa der serbisch mazedonischen Sprachgrenze Wahrend sich die Sudgrenze der autonomen Provinz Vojvodina an der serbisch ungarischen Grenze von vor 1918 orientierte wurde die Provinzgrenze Kosovos vollig neu gezogen Zwar hatte es in osmanischer Zeit einmal ein Vilayet Kosovo gegeben die neue Provinz trug aber nur denselben Namen Aussenpolitik Bearbeiten Die jugoslawische Aussenpolitik der unmittelbaren Nachkriegszeit war von zahlreichen Konflikten gekennzeichnet Durch den Anspruch Jugoslawien als starke und unabhangige Regionalmacht in Sudosteuropa zu etablieren geriet Tito bald mit den ehemaligen Verbundeten der Anti Hitlerkoalition aneinander Anders als von Churchill und Stalin noch bei auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 geplant gab sich der jugoslawische Regierungschef namlich nicht zufrieden damit dass sein Land als von den Grossmachten abhangiger Pufferstaat fungieren sollte Zunachst versuchte Tito die jugoslawischen Grenzen so weit als moglich nach Nordwesten vorzuschieben er konnte aber seine Ziele aufgrund des Widerstands von Briten und Amerikanern nur teilweise verwirklichen Noch bis 1951 forderte Jugoslawien vergeblich dass Osterreich Gebiete in Sudkarnten abtreten solle In Sudosteuropa wollte Tito eine Balkanfoderation unter jugoslawischer Fuhrung errichten Dazu sollten auch Bulgarien Albanien und eventuell ein Grossmazedonien gehoren Die Mazedonienfrage war wegen des griechischen Burgerkriegs wieder offen Jugoslawien unterstutzte seit 1946 die griechischen Kommunisten die gerade im Norden Griechenlands Agais Mazedonien stark waren und nicht zuletzt unter den Angehorigen der slawischen Minderheit viele Anhanger hatten Zu Anfang hatte das jugoslawische Engagement in Griechenland das Wohlwollen Stalins auch die Sowjetunion lieferte Waffen an die dortigen Kommunisten wahrend die USA und Grossbritannien in diesem Stellvertreterkrieg die Gegenseite unterstutzten Mit dem bulgarischen Ministerprasidenten Georgi Dimitrow verhandelte Tito Anfang 1947 uber die Bildung der Balkanfoderation Das Bindeglied in dieser geplanten Foderation der in der Geschichte oft verfeindeten sudslawischen Volker sollte das vorerwahnte Grossmazedonien werden zu dem Bulgarien seinen Anteil das so genannte Pirin Mazedonien beisteuern sollte Im Sommer unterzeichneten Tito und Dimotrow einen Freundschaftsvertrag ihrer beiden Lander und es schien als sollte die Balkanfoderation bald Wirklichkeit werden Am weitesten gediehen waren Titos Ambitionen in Albanien Der kommunistische Kleinstaat trat 1945 in enge Beziehungen zu Jugoslawien die schon wahrend des Krieges zwischen den Partisanenbewegungen beider kommunistischer Parteien geknupft worden waren Durch den Freundschaftsvertrag vom Juli und die Wahrungsunion im November 1946 wurde Albanien ganz an den jugoslawischen Wirtschaftsraum angeschlossen Details vgl Geschichte Albaniens Ende 1947 anderte Stalin seine Balkanpolitik Zum einen gab er die Sache der Kommunisten im griechischen Burgerkrieg verloren zum anderen wollte er den eigenstandig und selbstbewusst auftretenden jugoslawischen Staatschef in seine Schranken verweisen Am 10 Februar 1948 waren hochrangige Parteidelegationen aus Bulgarien und Jugoslawien nach Moskau zitiert worden und in scharfer Form von Stalin fur ihre Politik gerugt worden Tito und Dimitrow hatten ohne Moskau zu konsultieren eine Reihe eigenmachtiger Aktionen innerhalb der sowjetischen Machtsphare unternommen Vorbereitung der Balkanfoderation jugoslawisch bulgarischer Freundschaftsvertrag Verlegung jugoslawischer Truppen nach Albanien und nicht zuletzt Unterstutzung der griechischen Partisanen Wahrend Dimitrow sich Stalin beugte und seine Fehler eingestand verliess die jugoslawische Delegation Moskau ohne irgendwelche Zusagen Der Konflikt zwischen Belgrad und Moskau verscharfte sich in den folgenden Wochen weiter weil Tito und mit ihm das jugoslawische ZK nicht bereit waren sich den sowjetischen Vorgaben unterzuordnen Daraufhin wurde die jugoslawische Partei im Juni 1948 aus dem Kominform ausgeschlossen Albanien und Bulgarien dagegen wurden wieder Satelliten der Sowjetunion und brachen ihrerseits mit Jugoslawien Tito und seine Partei hatten gegenuber der Sowjetunion ihre Eigenstandigkeit zwar behaupten konnen wodurch sie im Westen an Prestige gewannen das aussenpolitische Konzept Jugoslawiens Vormacht auf dem Balkan zu werden war aber gescheitert denn Griechenland wurde in die NATO integriert wahrend die ubrigen sudosteuropaischen Staaten nun umso fester in den sowjetischen Machtbereich eingebunden waren Innenpolitik Bearbeiten Nach der kommunistischen Machtubernahme liess die jugoslawische Regierung uberall im Land Tribunale zur Aburteilung der Kriegsverbrecher und Kollaborateure abhalten Die kaum rechtsstaatlich zu nennenden Verfahren nutzten die Kommunisten auch zur Beseitigung innenpolitischer Gegner die unter dem Vorwurf der Kollaboration mit den Nationalsozialisten zu Lagerhaft oder gar zum Tod verurteilt wurden Durch diese Sauberungen war die Macht der Kommunisten schon im Jahr 1946 unangefochten Die Behorde der staatlichen Sicherheit UDBA serbisch Uprava drzavne bezbednosti kroatisch Uprava drzavne sigurnosti die Geheimpolizei Jugoslawiens blieb ein unerlassliches Instrument zur Durchsetzung der Herrschaft des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens bis zu dessen Zerbrechen 1990 9 In den ersten Jahren nach dem Krieg ubernahm die jugoslawische Regierung zum grossen Teil die sowjetischen Vorstellungen und Methoden im Bereich der Wirtschaft Bis zum Dezember waren fast alle Bergwerke Produktionsstatten Geschafte und Banken in Staatsbesitz uberfuhrt Nur gegenuber den Bauern die den grossten Teil der jugoslawischen Bevolkerung bildeten verhielt sich Tito vorsichtiger als Stalin bei der Kollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft in den 1930er Jahren Die jugoslawischen Bauern durften ihr Land behalten Gleichwohl wurden sie von Gemeindebeamten und Agitatoren der Partei bedrangt sich den sozialistischen Genossenschaften anzuschliessen Bauern die solche Genossenschaften grundeten erhielten auch Investitionszuschusse vom Staat Nach dem stalinistischen Modell forcierten die jugoslawischen Kommunisten die schnelle Industrialisierung des Landes Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Schwerindustrie die besonders in den unterentwickelten Regionen im Suden des Landes angesiedelt werden sollte Die dafur notwendigen Investitionsmittel stammten zu einem guten Teil aus den Reparationszahlungen sowjetischen Krediten und Gewinnen aus dem Rohstoffexport Der Aussenhandel wurde ganz auf den sowjetischen Block ausgerichtet Wie in der Planwirtschaft ublich wurden alle Erzeuger und Verbraucherpreise vom Staat festgelegt 1947 wurde ein erster Funfjahresplan aufgelegt Dieser wurde aber schon 1948 obsolet als sich durch den Bruch mit der Sowjetunion nicht nur die politischen sondern auch die aussenwirtschaftlichen Bedingungen komplett anderten Kurze Zeit spater 1951 wurde auch der Versuch aufgegeben die gesamte jugoslawische Landwirtschaft zu kollektivieren Mehr als die Halfte der Acker wurde bis zum Zerfall des Landes immer von privaten Kleinbauern bewirtschaftet Im Zuge des Konflikts mit der Sowjetunion kam es 1948 zu innerparteilichen Auseinandersetzungen in der kommunistischen Partei Die Titoisten setzten sich gegen die prosowjetischen Krafte durch Nach dem Ausschluss der Jugoslawen aus dem Kominform liess Tito seine innerparteilichen Gegner verfolgen In Abstanden wiederholten sich derartige gross angelegte Sauberungswellen in der Partei bis in die 1970er Jahre 1949 wurde auf der Adria Insel Goli Otok ein geheimes Lager fur politische Gefangene eingerichtet Von 1949 bis zum Tod Titos 1980 Bearbeiten In den drei Jahrzehnten bis zum Tod Titos machte Jugoslawien nach innen und aussen den Eindruck als sei es ein gefestigter Staat mit einer positiven Entwicklung Weltweite Anerkennung fand die jugoslawische Aussenpolitik insbesondere das Engagement in der Bewegung der blockfreien Staaten Von den USA und ihren Verbundeten wurde Jugoslawien vor allem positiv gesehen und wirtschaftlich unterstutzt weil es abgesehen von der Volksrepublik China das einzige sozialistische Land war das nicht unter der sowjetischen Vorherrschaft stand Daruber hinaus galt ihnen die kommunistische Herrschaft in Jugoslawien als vergleichsweise liberal Und tatsachlich hatten die Jugoslawen auch mehr personliche Freiheiten als die Burger der meisten Ostblockstaaten Viele Linke in den westlichen Staaten sahen im jugoslawischen System mit seiner breit angelegten kollektiven Selbstverwaltung das positive Beispiel fur den real existierenden Sozialismus Im Ausland wurde kaum wahrgenommen dass auch Jugoslawien eine Ein Parteien Diktatur war in der sich noch dazu die Macht in den Handen eines Fuhrers konzentrierte und viele auslandische Beobachter ubersahen auch eine Reihe von Krisenerscheinungen die schliesslich in den 1980er Jahren zum Zerfall des Staates entscheidend beigetragen haben Zu nennen sind vor allem die schmale Legitimationsbasis der jugoslawischen Staatsidee die sich hauptsachlich auf die charismatische Fuhrerfigur Tito und den Partisanenmythos grundete die verfehlte Wirtschafts und Handelspolitik die zu einer zunehmend negativen Zahlungsbilanz und immens hohen Auslandsverschuldung fuhrte ohne dass eine konkurrenzfahige Industrie aufgebaut und eine bedeutende Angleichung der Lebensverhaltnisse in den verschiedenen Landesteilen erreicht wurde 10 die ungelosten nationalen Konflikte die nach dem Zweiten Weltkrieg nur ideologisch ubertuncht bzw aus dem offentlichen Diskurs verdrangt nie aber aufgearbeitet wurden Aussenpolitik Bearbeiten Nach dem Bruch mit dem sowjetischen Block war Jugoslawien Anfang 1949 aussenpolitisch vollig isoliert Die Sowjetunion versuchte mit subversiven Mitteln den jugoslawischen Staat zu destabilisieren In Radiosendungen auf Serbokroatisch wurden Tito und seine Genossen als Verrater am Sozialismus gebrandmarkt Daruber hinaus versuchte man Unzufriedenheit unter den Angehorigen der albanischen ungarischen und ruthenischen Minderheiten zu schuren Sowjetische Truppen wurden an den ostlichen Grenzen Jugoslawiens stationiert Die Gefahr eines sowjetischen Uberfalls und die Wirtschaftsblockade des sozialistischen Lagers bewogen Tito eine radikale Wende in der Aussenpolitik zu vollziehen und den Ausgleich mit dem Westen zu suchen Im Sommer 1949 beendete Jugoslawien die Unterstutzung der kommunistischen Partisanen in Griechenland woraufhin der Burgerkrieg im sudlichen Nachbarland bald zum Ende kam In der Triest Frage zeigte Belgrad sich kompromissbereit und in den UNO Versammlungen liess Tito seinen Botschafter immer ofter gegen die Sowjetunion stimmen Der Westen zeigte sich erfreut uber diese Wendung und sandte Lebensmittelhilfen nach Jugoslawien wodurch eine drohende Hungersnot im Jahr 1950 abgewendet werden konnte Die Amerikaner leisteten dann Wirtschaftshilfe und vermittelten Kredite der Weltbank Gleichzeitig begann damit das jugoslawische Handelsbilanzdefizit mit den Landern des kapitalistischen Lagers Seit 1951 lieferten die USA Waffen an Jugoslawien Die Volksbefreiungsarmee wurde in den folgenden Jahren zu einer der starksten Armeen in Europa aufgerustet Im November 1951 schlossen die USA und Jugoslawien ein Abkommen uber die militarische Zusammenarbeit Westliche Hilfszahlungen an Jugoslawien wurden ab 1949 fur Jahrzehnte zur festen Institution ab 1960 ubernahm die EG die Rolle des Geldgebers von den USA und trugen wesentlich zur Scheinblute des jugoslawischen Selbstverwaltungssozialismus in den 1960er und 1970er Jahren bei 11 Jugoslawien naherte sich auch den beiden nicht kommunistischen Landern in Sudosteuropa an Am 28 Februar 1953 wurde der dreiseitige Balkanpakt mit der Turkei und dem ehemaligen Gegner Griechenland geschlossen Dieses Bundnis wurde 1954 um 20 Jahre verlangert die militarische und politische Zusammenarbeit flaute aber spater ab als die direkte sowjetische Bedrohung im sudosteuropaischen Raum in der Ara Chruschtschow Ende der 1950er Jahre nachliess Chruschtschow hatte sich nach dem Tod Stalins 1953 als starker Mann durchgesetzt er betrieb eine gewisse Entstalinisierung ab Februar 1956 auch offentlich und propagierte die friedliche Koexistenz mit dem Westen Im Oktober 1954 kam es zwischen Italien und Jugoslawien auch zu einem vorlaufigen Ausgleich uber den Freistaat Triest Das Gebiet wurde aufgeteilt Jugoslawien behielt seine Besatzungszone in Istrien mit Koper und Piran die Stadt Triest dagegen kam wieder unter italienische Herrschaft Das Jahr 1954 gilt als Hohepunkt der jugoslawischen Annaherung an den Westen Die angebotene NATO Mitgliedschaft lehnte Tito aber ab Um sich aussenpolitische Spielraume zwischen Ost und West zu eroffnen bemuhte sich die jugoslawische Diplomatie um gute Beziehungen zu einigen grossen Staaten der dritten Welt Indien Indonesien Agypten u a Erstes Resultat dieser Bemuhungen waren die Handelsabkommen mit Indien aus den Jahren 1953 und 1956 Die Bedrohung Jugoslawiens durch die Sowjetunion war mit dem Einsetzen der so genannten Tauwetter Periode viel geringer geworden Im Fruhjahr 1955 besuchte der neue sowjetische Machthaber Nikita Chruschtschow Belgrad um die Versohnung der beiden Staaten zu demonstrieren Tito hielt aber trotzdem weiterhin Distanz zur kommunistischen Fuhrungsmacht und ebenso zu den Westmachten 1955 lief die amerikanische Militarhilfe aus Nach dem Ungarischen Volksaufstand Oktober und November 1956 verscharfte Moskau den Druck auf Jugoslawien wieder Als aussenpolitisches Zugestandnis musste die jugoslawische Regierung 1957 gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen die DDR diplomatisch anerkennen was zum Abbruch der Beziehungen seitens der Bundesrepublik Deutschland fuhrte Wiederaufnahme 1968 nbsp Staumauer des Rumanisch jugoslawischen Kraftwerks Kraftwerk Eisernes Tor 1 am Eisernen TorZusammen mit dem indischen Prasidenten Jawaharlal Nehru und dem agyptischen Staatschef Gamal Abdel Nasser baute Tito in dieser Zeit die Bewegung der blockfreien Staaten auf Am 19 Juli 1956 unterzeichneten die drei Prasidenten die Brioni Deklaration in der sie die Grundsatze ihrer Kooperation zusammengefasst hatten 1961 fand in Belgrad eine grosse Zusammenkunft der Staatschefs der Blockfreien Bewegung statt Die Niederschlagung des Prager Fruhlings im August 1968 wurde von Jugoslawien scharf verurteilt wodurch die Beziehungen zu Moskau neuerlich einen Tiefpunkt erreichten Rumanien das sich ebenfalls gegen die Intervention ausgesprochen hatte wurde in den folgenden Jahren zum engsten Partner Jugoslawiens im sozialistischen Lager Das Donaukraftwerk am Eisernen Tor fertiggestellt 1971 war das wichtigste Gemeinschaftsprojekt beider Staaten Zur Volksrepublik Bulgarien Moskaus treuestem Vasall in Sudosteuropa blieben die Beziehungen seit dem Scheitern der Balkankonfoderationsplane und dem Tod Dimitroffs 1882 1949 immer gespannt Jedes Mal wenn das jugoslawisch sowjetische Verhaltnis eine neuerliche Krise erlebte brachte die bulgarische Regierung von 1954 bis 1989 war Todor Schiwkow Staatschef Bulgariens ihre mazedonischen Anspruche vor siehe Geschichte Mazedoniens Innenpolitik Bearbeiten Wahrend des VII Parteikongresses im Jahr 1952 vollzog die jugoslawische KP die formliche Abkehr vom Stalinismus und wurde in Bund der Kommunisten BdKJ umbenannt Der foderale Staatsaufbau des sozialistischen Jugoslawien sollte so auch im Namen der herrschenden Partei zum Ausdruck kommen Offiziell waren seit dem Parteitag innerhalb des BdKJ auch Meinungspluralismus und politische Diskussionen zugelassen Wenn der Diskurs aber gewisse nicht klar definierte Grenzen uberschritt wurden unbotmassige Mitglieder jedoch nach wie vor abgestraft Dies galt insbesondere fur bald wieder zu Tage tretende Nationalitatenkonflikte aber auch fur Liberalisierungstendenzen in einigen Teilrepubliken Schon gar nicht durften das Machtmonopol der Kommunisten im jugoslawischen Einparteienstaat in Frage gestellt und der Staatsfuhrer Tito kritisiert werden Die Foderalisierung des Parteiapparats fuhrte dazu dass aus den Fuhrungen des BdKJ konkurrierende Machtblocke entstanden und von da ab standen nationale Konflikte immer wieder im Zentrum der politischen Auseinandersetzungen Im Januar 1953 ubernahm Tito auch das Amt des Staatsprasidenten das ihm die Bundesversammlung spater mittels einer Verfassungsanderung auf Lebenszeit verlieh 1954 sturzte die Partei auf Geheiss ihres Vorsitzenden den Prasidenten des foderalen Parlaments Milovan Đilas der im Krieg und den ersten Jahren danach ein enger Vertrauter Titos gewesen war Đilas hatte sich 1953 in verschiedenen Medien kritisch uber die neu entstandene kommunistische Funktionarskaste geaussert mit deren Hilfe Tito das Land beherrschte 12 Nach Verbussung einer mehrjahrigen Haftstrafe war Đilas seit Ende der 1960er Jahre als Dissident wieder publizistisch tatig Seine aus Sicht eines Insiders geschriebenen Analysen uber den kommunistischen Machtapparat in Jugoslawien wurden im Westen viel gelesen 13 Begleitet von kleineren Anderungen an der Bundesverfassung wurde der jugoslawische Staat 1963 in Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien Socijalisticka Federativna Republika Jugoslavija SFRJ umbenannt Militar Bearbeiten Die Armee hatte im sozialistischen Jugoslawien eine starke Stellung In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg genossen ihre Offiziere die fast alle Partisanen gewesen waren hohes Ansehen Weil Jugoslawien nach dem Bruch mit der Sowjetunion bundnispolitisch isoliert war hielt die Fuhrung es fur notwendig die Mannschaftsstarke der Jugoslawischen Volksarmee hoch zu halten damit sich das Land gegen eventuelle Angriffe aus dem Osten oder Westen wirksam verteidigen konne Mit dem Gesetz uber die Volksverteidigung von 1969 wurde in Jugoslawien die Landesverteidigung zweigleisig organisiert Neben der 1986 210 000 Mann umfassenden Jugoslawischen Volksarmee wurde die so genannte Territorialverteidigung Teritorijalna odbrana TO gebildet Es handelte sich um paramilitarische Einheiten deren Aufstellung und Ausbildung den Republiken und Gemeinden oblag Laut Verfassung unterstanden aber die TO Krafte ebenso wie die Volksarmee der Bundesregierung Aufgabe der Armee war es die territoriale Integritat des Bundes nach aussen aber auch die verfassungsmassige Ordnung im Inneren zu schutzen Die Verhangung des Ausnahmezustands als Voraussetzung fur das Eingreifen der Armee im Inneren musste jedoch vom kollektiven Staatsprasidium beschlossen werden Im Offizierskorps der Volksarmee waren die Serben uberproportional vertreten Auf Stabsebene waren bei einem Anteil der Serben an der Gesamtbevolkerung von etwa 36 mehr als die Halfte der Offiziere serbischer Nationalitat Wirtschaft Bearbeiten In der Wirtschaftsorganisation wandten sich die Kommunisten zumindest teilweise vom Zentralismus ab und fuhrten auf Betriebsebene die sogenannte Arbeiter Selbstverwaltung ein Formal wurden die staatlichen Unternehmen zum Besitz ihrer Angestellten Diese sollten uber Arbeiterrate an allen unternehmerischen Entscheidungen beteiligt sein Die Betriebsdirektoren wurden freilich weiterhin vom Staat bestimmt und sie hatten ein Vetorecht gegen die Beschlusse der Arbeiterrate 1950 und 1951 beschloss das foderale Parlament eine Reihe von Gesetzen zur Implementierung der kollektiven Selbstverwaltung das im Laufe der Zeit auf nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche und auf die Gemeindeverwaltungen ausgedehnt wurde 1953 anderte das Bundesparlament die Foderationsverfassung um sie an das neue System anzupassen Dadurch reduzierten sich die ohnehin schon geringen Kompetenzen der Republiksregierungen hatten doch deren Zustandigkeiten zu einem erheblichen Teil auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet gelegen diese mussten nun an die Arbeiterrate der einzelnen Betriebe und die lokalen Rate abgetreten werden 1951 wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft abgebrochen und ab 1953 gab es fur ehemalige Einzelbauern sogar die Moglichkeit aus bestehenden Kooperativen auszutreten Davon machten innerhalb von 9 Monaten zwei Drittel der Betroffenen Gebrauch Da nicht genugend Boden fur alle Interessenten zur Verfugung stand begrenzte die Regierung den landwirtschaftlichen Privatbesitz auf 10 ha vorher 25 ha Dadurch wurde die Bildung effizienter mittelstandischer Agrarbetriebe verhindert und die Leistungsfahigkeit der jugoslawischen Landwirtschaft blieb im europaischen Vergleich gering Die gleichzeitig erfolgte Aufhebung des staatlichen Preissystems bewirkte aber zunachst einen signifikanten Anstieg der Agrarproduktion weil fur die Bauern der Verkauf ihrer Erzeugnisse sich wieder lohnte Das Hauptaugenmerk der jugoslawischen Wirtschaftspolitik lag jedoch auf dem Ausbau der Industrieproduktion und bis Ende der 1950er Jahre konnten hohe Wachstumsraten erzielten werden Der Export von Industriewaren verdoppelte sich zwischen 1954 und 1960 Einen grossen Teil der dadurch gewonnenen Finanzmittel wurde fur die Verbesserung der Lebensbedingungen aufgewandt Man investierte in das Gesundheits und Bildungssystem und importierte Konsumguter In den 1980er Jahren geriet die jugoslawische Wirtschaft in eine tiefe Krise Der Staat war im Ausland hoch verschuldet und die jahrliche Inflation stieg auf uber 50 Prozent Demographie Bearbeiten Vom Kriegsende bis in die sechziger Jahre gab es in allen Teilen Jugoslawiens ein hohes Bevolkerungswachstum und Geburtenraten von mehr als drei Kindern je Frau so dass die Kriegsverluste zahlenmassig rasch ausgeglichen waren Seit etwa 1970 zeigten sich beim Bevolkerungswachstum deutlich Unterschiede zwischen den nordlichen und sudlichen Republiken Die demographischen Kennziffern in Slowenien Kroatien und Serbien glichen nun mehr den mitteleuropaischen d h die Geburtenrate sank und die Lebenserwartung stieg die Bevolkerung wurde im Durchschnitt alter Die Wachstumsrate lag 1981 nur mehr bei 0 39 Prozent pro Jahr In den sudlichen Landesteilen Mazedonien Montenegro Bosnien und Kosovo dagegen setzte sich die Tendenz aus der Nachkriegszeit fort hohe Geburtenraten sorgten fur schnelles Bevolkerungswachstum und einen geringen Altersdurchschnitt Die sudlichen Teilrepubliken hatten 1981 eine Wachstumsrate von fast 1 5 Prozent per annum Am hochsten war das Bevolkerungswachstum bei den Albanern im Kosovo und in Mazedonien Hatte ihr Anteil an der gesamtjugoslawischen Bevolkerung 1921 weniger als 4 Prozent betragen stieg dieser bis 1990 auf uber 8 Prozent an 1968 schloss die Bundesrepublik Deutschland mit Jugoslawien ein Anwerbeabkommen fur Gastarbeiter Auch die Schweiz Osterreich und Schweden gingen ahnliche Vertrage ein Bei der Volkszahlung von 1971 wurde festgestellt dass bereits 700 000 jugoslawische Staatsburger im Ausland lebten Unter den Auswanderern waren bis auf die Slowenen alle Volker Jugoslawiens stark vertreten Etwa zur gleichen Zeit nahm auch die Binnenmigration zu Aus den sudlichen Teilrepubliken kommend siedelten sich zahlreiche Bosnier Mazedonier Montenegriner und Albaner in den slowenischen und kroatischen Industriezentren sowie in der Vojvodina und im Grossraum Belgrad an Ethnische Struktur des sozialistischen Jugoslawiens 1971 14 Nationen Staatsvolker davon Serben 8 14 Mio 39 7 Kroaten 4 53 Mio 22 1 Slowenen 1 68 Mio 8 15 Muslime im Sinne der Nationalitat 1 73 Mio 8 4 Mazedonier 1 19 Mio 5 8 Montenegriner 509 000 2 5 Nationalitaten nichtjugoslawische Minderheiten davon Magyaren 479 000 2 3 Albaner 1 31 Mio 6 5 Andere Nationalitaten 15 270 000 1 35 Gesamt 20 52 Mio 16 Nationalitatenpolitik Bearbeiten Sowohl die aus der Zeit von vor 1945 ererbten Konflikte zwischen den einzelnen Ethnien als auch die foderale Staatskonstruktion fuhrte dazu dass Nationalitatenfragen standig auf der politischen Agenda standen Die Zentralregierung konnte nicht verhindern dass die Republiksfuhrungen ihre Partikularinteressen national aufluden und bis zur Obstruktion gegenuber anderen Republiken und dem Bund verfochten Tito unternahm wahrend seiner langen Herrschaft mehrere gross angelegte Versuche zur Befriedung der Nationalitatenkonflikte ohne dass dieses Diktat von oben dauerhaften Erfolg zeitigte In den ersten 15 Jahren nach dem Krieg war der unitarische Jugoslawismus fester Bestandteil der Ideologie Man ging davon aus dass die verschiedenen Volksgruppen unter sozialistischen Bedingungen alsbald zu einer einheitlichen jugoslawischen Nation verschmelzen wurden Deshalb wurde der nach Kriegsende als Verfassungsorgan eingerichtete Nationalitatenrat schon 1953 als uberflussig wieder abgeschafft Erst mit der neuen Bundesverfassung von 1963 und dem 1964 verabschiedeten Parteistatut wurden formal Voraussetzungen fur mehr Eigenstandigkeit der Republiken und der Parteiorganisationen in den Republiken geschaffen Von da an versuchte Tito den nationalen Divergenzen durch Starkung der foderalen Elemente im Staatsaufbau zu begegnen Die entscheidenden Charakteristika der Nationalitatenpolitik im sozialistischen Jugoslawien waren 1 Die Volker und Ethnien verfugten zwar uber Gruppenrechte was die Berucksichtigung ihrer kulturellen und sprachlichen Belange anging jedoch waren diese Rechte nicht immer klar definiert und sie konnten auch nicht individuell eingeklagt werden 2 In der Behandlung der einzelnen Volksgruppen gab es ein schwer durchschaubares Mischsystem aus Hierarchie und Heterarchie An der Spitze standen die schon von der Partisanenfuhrung im Zweiten Weltkrieg als gleichrangige Staatsnationen serbokroat narod anerkannten Volker Serben Kroaten Slowenen Mazedonier und Montenegriner Diese gehorten alle zur sudslawischen Sprachgruppe hatten ihren Siedlungsmittelpunkt in Jugoslawien und ihnen wurde jeweils eine eigene Teilrepublik zugestanden Die Grosse der jeweiligen Nation und das Vorhandensein einer eigenstandigen Sprache waren keine Kriterien um zur Spitzengruppe der jugoslawischen Volkerhierarchie zu zahlen So hatten die 1945 kaum 500 000 Kopfe zahlenden Montenegriner eine eigene Teilrepublik nicht aber die uber 1 Million Albaner Nur die drei Sprachen der Staatsvolker Serbokroatisch Slowenisch und Mazedonisch waren zumindest auf Republiksebene als Amtssprachen anerkannt Stellten Kroaten oder Serben in anderen Republiken als ihrer jeweils eigenen einen bedeutenden Anteil der Bevolkerung die Serben in Bosnien und in Kroatien die Kroaten in Bosnien und in der serbischen Vojvodina hatten sie dort als Angehorige eines Staatsvolks keinerlei Gruppenstatus Auf der zweiten Stufe standen eine Reihe von Volkern die irgendwo ausserhalb Jugoslawiens einen eigenen Staat hatten Sie wurden als Nationalitaten serbokroat narodnosti bezeichnet Ihre Sprachen wurden in den Schulen gelehrt und waren auf Gemeindeebene fur den Behordenverkehr zugelassen Herausgehoben unter den Nationalitaten waren die Kosovo Albaner durch den Status des Kosovo als autonomer Provinz nicht aber die zahlreichen Albaner in Mazedonien die von den dortigen Behorden vielerlei Repressionen zu erdulden hatten Am wenigsten Gruppenrechte hatten die so genannten ethnischen Gruppen welche kein Mutterland und keine ausgeformte Schriftsprache hatten Dazu gehorten zum Beispiel die Walachen und die vor allem in der Sudhalfte Jugoslawiens recht zahlreichen Roma Als drittes Merkmal der gesamtjugoslawischen Nationalitatenpolitik ist schliesslich das autoritare Eingreifen durch Tito zu sehen Bis kurz vor seinem Tod ergriff der Staatsprasident willkurliche Massnahmen mit denen er manche Volksgruppen schwachte andere wiederum starkte wie er es gerade fur richtig hielt Die Gegensatze zwischen den einzelnen Volkern waren zahlreich und unubersichtlich Nicht allein uber Kultur und Sprachpolitik sondern auch uber wirtschaftliche finanzpolitische soziale Probleme wurde uberwiegend aus nationalistischer Sicht gestritten Insbesondere der wirtschaftliche Verteilungskampf zwischen den armen und den reichen Teilrepubliken war von grosser Sprengkraft Die Bewohner der unterentwickelten Sudregionen fuhlten sich national benachteiligt die des entwickelten Nordens als ausgebeutete Nationen Der Vorwurf von Slowenen und Kroaten sie wurden die armen Republiken mitfinanzieren was ihre eigene okonomische Entwicklung behindere enthielt per se eine separatistische Tendenz weil damit die Solidaritat zwischen den Bundesgliedern uberhaupt in Frage gestellt wurde Neben diesem Grundkonflikt gab es in verschiedenen Regionen nationale Gegensatze die wichtigsten werden im Folgenden kurz benannt und erlautert In Kroatien umfasste die serbische Minderheit etwa zehn Prozent der Bevolkerung Serben waren jedoch uberproportional stark in Regierungs und Parteiamtern vertreten Das ruhrte daher dass sie in der kommunistischen Partisanenbewegung gegen die Nationalsozialisten und die Ustascha verhaltnismassig stark vertreten waren hatte sich doch das rassistische Regime des NDH Staates besonders gegen die Serben gerichtet Nach dem Krieg wurden die Schlusselpositionen im Staatsapparat vornehmlich mit ehemaligen Partisanen besetzt In Kroatien fuhrte dies zur Zurucksetzung der Titularnation zu Gunsten der Serben Diese Situation anderte sich auch Jahrzehnte nach Kriegsende nicht und viele Kroaten nicht zuletzt der jungeren Generation empfanden es als Ungerechtigkeit dass sie durch diese perpetuierte Disproportion im Staatsapparat um berufliche Aufstiegschancen gebracht wurden Seit Mitte der 1960er Jahre gab es zwischen Kroaten und Serben Differenzen hinsichtlich der Sprachpolitik Es ging dabei um die Weiterentwicklung der serbokroatischen Standardsprache Wahrend die Foderationsbehorden und die Serben eher fur die Angleichung der beiden schriftsprachlichen Versionen waren und dabei oft serbische Formen bevorzugten waren viele kroatische Literaten und Sprachwissenschaftler fur eine eigenstandigere Entwicklung des Kroatischen und sie gingen dafur 1967 mit einer Deklaration an die Offentlichkeit In der Folge liess die kroatische Matica eigene Worterbucher und Grammatiken erarbeiten Diese als nationalistisch bezeichneten Aktivitaten liess Tito unterdrucken Die Revolte der Literaten bildete den Ausgangspunkt fur die Kroatischer Fruhling genannte nationale Bewegung Lange unklar war die Stellung der bosnischen Muslime im jugoslawischen Nationalitatengefuge Weder Kroaten noch Serben wollten die ebenfalls serbokroatisch sprechenden Bosniaken als Nation anerkennen Dieser Linie verfolgte bis zum Beginn der 1960er Jahre auch die jugoslawische Fuhrung und so gab es in Bosnien und Herzegowina als einziger Republik keine Staatsnation Ab 1961 wurde bei den Volkszahlungen die Kategorie Muslime im nationalen Sinne bzw slawische Muslime 1971 eingefuhrt Diese konfessionell abgegrenzte Nationalitat galt fur alle Serbokroatisch sprechenden Anhanger des Islam in Jugoslawien aber auch fur alle Religionslosen die sich der bosnisch muslimischen Kulturtradition zugehorig fuhlten Vermieden wurden dagegen die Bezeichnungen Bosnier und Bosniake um die in Bosnien lebenden Serben und Kroaten nicht zu verstimmen Zur Staatsnation wurden die bosnischen Muslime vermutlich aus dem gleichen Grund nicht erklart Vgl dazu Geschichte von Bosnien und Herzegowina Im Kosovo obwohl nach Kriegsende zur autonomen Provinz erklart setzte sich die serbische Unterdruckungspolitik aus den zwanziger dreissiger Jahren nahtlos fort Tito liess der serbischen Regierung dabei in den 1950er Jahren weitgehend freie Hand und unter Innenminister Aleksandar Rankovic herrschte im Kosovo ein Polizeiregime Nach Auseinandersetzungen in der jugoslawischen Parteifuhrung wurde Rankovic aus dem Politburo ausgeschlossen Seine gleichzeitig erfolgte Entlassung machte 1966 den Weg fur eine gemassigte Politik gegenuber den Albanern frei Sie erhielten nun wirkliche Autonomierechte im Kosovo die mit der neuen gesamtjugoslawischen Bundesverfassung von 1974 auch bundesrechtlich abgesichert wurden Vgl dazu Geschichte des Kosovo Religionspolitik Bearbeiten Die jugoslawische Verfassung von 1946 schrieb die strikte Trennung von Kirche und Staat fest 17 Der kirchliche Grundbesitz und die Vakufs wurden enteignet und die kirchlichen Schulen geschlossen bzw in staatliche Bildungsstatten umgewandelt Freie Religionsausubung war jedoch verfassungsrechtlich garantiert Bei der Volkszahlung von 1949 gaben noch 99 Prozent der Jugoslawen die Zugehorigkeit zu einer Religionsgemeinschaft an Gemass der kommunistischen Doktrin praktizierte die jugoslawische Regierung in den ersten Nachkriegsjahren eine dezidiert antireligiose Politik In dieser Zeit gab es nach sowjetischem Vorbild Kampagnen gegen die Kirchen und gegen die Muslime die zu Feinden des gesellschaftlichen Fortschritts erklart wurden Die katholische Kirche wurde pauschal als Handlanger der Faschisten bezeichnet Eine grosse Zahl von Klerikern darunter auch orthodoxe wurden in Schauprozessen abgeurteilt und zu langen Haftstrafen verurteilt Grosse Aufmerksamkeit im In und Ausland erregte der Prozess gegen den Erzbischof von Zagreb Alojzije Stepinac Mit dem neuen politischen Kurs Titos liessen die direkten Verfolgungen Anfang der 1950er Jahre nach Durch die Grundung von staatlich gelenkten Priestervereinigungen vergleichbar mit Gewerkschaften versuchte das Regime Einfluss auf den Klerus der beiden grossen Kirchen zu bekommen Dies gelang bei den Katholiken weniger als bei den Orthodoxen denn Letztere waren starker auf die staatlichen Gehaltszahlungen angewiesen und wegen ihrer Familien auch erpressbarer durch das Regime In Slowenien Kroatien und Serbien setzte eine starke Sakularisierung ein Ende der 1960er Jahre waren in diesen Republiken nur mehr etwas uber 60 Prozent der Bewohner Kirchenmitglieder Dass vor allem die wirtschaftlich und gesellschaftlich moderneren und am meisten urbanisierten Teilrepubliken von diesem Prozess der Entkirchlichung betroffen waren lasst darauf schliessen dass dies weniger durch die staatlichen Repressionen bewirkt wurde sondern sich hier der gleiche gesellschaftliche Wandel wie in den meisten europaischen Staaten vollzog In Bosnien und im Kosovo gehorten dagegen zur selben Zeit noch uber 90 Prozent einer Religionsgemeinschaft an Aus nationalpolitischen Grunden hat der BdKJ als einzige kommunistische Partei die Grundung einer neuen Kirche gefordert Die Kommunisten unterstutzen 1966 67 die Bildung der Mazedonischen orthodoxen Kirche MOK als Abspaltung von der serbischen Kirche damit die Mazedonier eine autokephale Kirche hatten wie die anderen orthodoxe Nationen auch Der serbische Episkopat hat diese Trennung bis heute nicht anerkannt und verhindert die volle Kirchengemeinschaft der MOK mit den ubrigen orthodoxen Kirchen 1966 unterzeichneten Jugoslawien und der Hl Stuhl ein Protokoll kein formales Konkordat in dem das papstliche Jurisdiktionsrecht uber die katholischen Bistumer anerkannt und freie Religionsausubung fur die Katholiken zugestanden wurden Im Gegenzug akzeptierte die Kurie das absolute Verbot fur den Klerus sich politisch zu betatigen oder auch nur zu aussern Daraufhin nahmen Jugoslawien und der Vatikan 1970 diplomatische Beziehungen auf Das Verhaltnis von katholischer Kirche und dem Staat blieb gleichwohl schwierig Eine grosse Kontroverse loste 1981 der Zagreber Erzbischof Franjo Kuharic aus als er die gerichtliche Rehabilitierung von Alojzije Stepinac anregte um dessen Seligsprechung vorzubereiten Sowohl im Parteiapparat als auch von grossen Teilen der serbischen Bevolkerung wurde dies scharf abgelehnt Bildung Bearbeiten nbsp Universitat Sarajevo Philosophische FakultatDas sozialistische Jugoslawien unternahm auf allen Ebenen erfolgreiche Anstrengungen zum Ausbau des Bildungswesens Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bekamen Bosnien und Mazedonien 1949 ihre eigenen Staatsuniversitaten in Sarajevo bzw Skopje Zur selben Zeit wurde die achtjahrige Schulpflicht eingefuhrt Die Analphabetenquote sank von uber 25 Prozent im Jahr 1953 auf 8 8 Prozent 1985 Allerdings blieb auch beim Bildungsstand das starke Nord Sud Gefalle bestehen So gab es in den 1980er Jahren in Slowenien praktisch keine Analphabeten mehr wahrend in Mazedonien und im Kosovo noch immer deutlich mehr als ein Zehntel der Bevolkerung nicht lesen und schreiben konnte Kernstuck des Bildungswesens war die achtjahrige allgemeinbildende Grundschule auf die je nach Bildungsgang das vierjahrige Gymnasium oder zwei bis drei Jahre Fachschule folgte 1974 wurde die weiterfuhrende Ausbildung grundlegend reformiert Die bestehenden mittleren Fachschulen und Gymnasien wurden zu Mittelschulzentren zusammengefasst Der neue Schultyp war kein Erfolg Das Ausbildungsniveau sank wegen zu starker Facheraufsplitterung und der ausufernden Selbstverwaltungsburokratie Mit den gesellschaftlichen Umbruchen kehrte man daher seit 1989 in den einzelnen Teilrepubliken wieder zu voneinander getrennten Gymnasien und Berufsschulen zuruck 18 Reformorientierte Opposition Bearbeiten Wegen unterschiedlichen wirtschaftlichen und nationalen Interessen kam es immer wieder zu Spannungen zwischen der Zentrale des BdKJ und den Republiks bzw Provinzverbanden der Partei Anfang der 1960er Jahre entwickelte sich ahnlich wie in anderen kommunistischen Landern auch ideologische Opposition die fur einen undogmatischeren und humaneren Sozialismus eintrat Geistiges Zentrum war die aus liberalen Soziologen und Philosophen bestehende Praxis Gruppe die auch Kontakte mit westlichen Intellektuellen unterhielt Zunachst von Tito toleriert wurde die Praxis Gruppe 1974 zerschlagen Angelehnt an die Ideen der Praxis Gruppe streikten Anfang Juni 1968 viele Studenten der Belgrader Universitat und binnen kurzem griff der Streik auf die meisten anderen Hochschulen des Landes uber Im Zentrum der spontan entstandenen Bewegung standen soziale Forderungen wie der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit die in Jugoslawien vorwiegend junge Leute betraf Die Studenten forderten aber auch die Beschrankung der Parteiburokratie mehr Pluralismus in den politischen Organisationen und nicht zuletzt Pressefreiheit Die studentische Bewegung wurde von der Polizei schnell niedergeschlagen Die sich zeitgleich entwickelnde Bewegung des Kroatischen Fruhlings war folgenschwerer fur das innerjugoslawische Machtgefuge denn sie erlangte grosse Popularitat bei der Bevolkerung und wurde von Mitgliedern der kroatischen Parteifuhrung zum Beispiel Savka Dabcevic Kucar und Miko Tripalo angefuhrt Die Bewegung verband Forderungen nach Reformen des kommunistischen Machtapparats und des jugoslawischen Wirtschaftssystems mit nationalen Anspruchen im kulturellen Bereich 1971 kam es in Zagreb zu Massendemonstrationen Daraufhin liess Tito den Parteiapparat von Anhangern des Kroatischen Fruhlings saubern Sie wurden als Nationalisten und Separatisten verunglimpft und abgesetzt Von den Entlassungen waren auch viele Wissenschaftler der Kroatischen Matica betroffen Auch in Serbien Mazedonien und Slowenien wohin die liberalen antizentristischen Ideen ausgestrahlt hatten mussten 1972 die Partei und Regierungsspitzen zurucktreten Die neue Bundesverfassung von 1974 Bearbeiten Hatte Tito Anfang der 1970er Jahre die autonomistischen Bestrebungen des Kroatischen Fruhlings noch kompromisslos bekampft liess er nur wenig spater eine neue Bundesverfassung ausarbeiten durch die ein Grossteil der Bundeskompetenzen an die Republiken und autonomen Provinzen ubertragen wurde In Bereichen mit konkurrierenden Zustandigkeiten von Republiks und Bundesgesetzgebung galt fortan der Grundsatz dass die einzelne Republik nicht uberstimmt werden konnte Aufbauend auf die zahllosen betrieblichen und lokalen Selbstverwaltungsgremien existierte ein bis an die Staatsspitze reichendes kompliziertes Ratesystem Bis 1989 konnten die Burger weder auf Republiks noch Bundesebene direkt Abgeordnete wahlen Das Bundesparlament Savezna skupstina bestand seit 1974 aus zwei Kammern Der Bundesrat Savezno vece bestand aus 220 Abgeordneten 30 je Republik und 20 fur jede autonome Provinz 19 Er war fur die Verfassung die Bundesgesetzgebung Aussen und Innenpolitik und den Bundeshaushalt zustandig Die Delegierten fur den Bundesrat wurden von den aus verschiedenen Selbstverwaltungsraten konstituierten Gemeindeversammlungen Skupstina opstine gewahlt Der fur die Koordination zwischen den Bundesgliedern und die Wirtschaft zustandige Rat der Republiken und Provinzen Savet republika i pokrajina bestand aus 88 von den Republiks bzw Provinzparlamenten entsandten Delegierten Diese Abgesandten waren in ihrem Votum an die Vorgaben ihres heimischen Parlaments gebunden Das Verfassungsgebot der Harmonisierung zwischen beiden Kammern das heisst bei abweichenden Beschlussen sollten sie sich vergleichen wurde seit Anfang der 1980er Jahre kaum mehr beachtet Die Mitglieder der Bundesexekutivrat Savezno izvrsno vece genannten Regierung wurden einzeln von der Bundesversammlung gewahlt Diese Regelung war dem Proporzdenken zwischen Republiken und Nationalitaten geschuldet Auf diese Weise war es schwer eine fachlich kompetente einheitlich handelnde Regierung aufzustellen Die Verfassung fuhrte ein achtkopfiges Staatsprasidium Predsednistvo als kollektives Staatsoberhaupt ein Es sollte nach dem Ableben Titos des Prasidenten auf Lebenszeit zusammentreten Das Prasidium hatte acht Mitglieder die jeweils von ihren Republiks bzw Provinzparlamenten dort hinein gewahlt wurden Die Amtszeit wahrte 5 Jahre und jahrlich wahlte sich das Prasidium aus seinen Reihen einen Vorsitzenden Das Gremium hatte theoretisch viel Macht da es die Bundesversammlung auflosen konnte und keinem anderen Staatsorgan verantwortlich war Die Einfuhrung des kollektiven Staatsprasidiums war nicht zuletzt auch Ausdruck des Misstrauens Titos hinsichtlich der fuhrenden Leute im BdKJ Er traute niemandem die Ausubung des politisch bedeutenden Prasidentenamts zu Es bot sich kein Kandidat an der als ubernationale Integrationsfigur hatte fungieren konnen Durch die Streitigkeiten zwischen den einzelnen Foderationssubjekten war das Staatsprasidium in den letzten Jahren vor dem Zerfall des Bundesstaates praktisch lahmgelegt weil die Loyalitat seiner Mitglieder in erster Linie ihrer Heimatrepublik galt Neu an der Bundesverfassung von 1974 war auch dass die beiden autonomen Provinzen Serbiens Vojvodina und Kosovo auf Bundesebene den Republiken fast gleichgestellt und zu konstitutiven Einheiten des Gesamtstaats wurden vor allem dadurch dass sie fortan im Staatsprasidium Sitz und Stimme hatten Das Verhaltnis der autonomen Provinzen zur Republik Serbien und ihren Staatsorganen war widerspruchlich und unklar weil das serbische Recht nicht an die Neuordnung des Bundes angepasst wurde Vor allem zwischen Prishtina und Belgrad bot diese Situation immer wieder Anlass zu Konflikten deren eigentliche Ursache freilich andere waren Krise und Zerfall des jugoslawischen Staates 1981 1991 Bearbeiten Mit dem Tod des seit Ende des Zweiten Weltkriegs herrschenden Staats und Parteifuhrers Josip Broz Tito im Mai 1980 hatte Jugoslawien seine einzige Integrationsfigur verloren In den vorangegangenen Jahren bereits vorhandene politische wirtschaftliche und soziale Probleme nahmen zu liessen sich von der Regierung weder vor den Burgern des Landes noch vor der Weltoffentlichkeit mehr kaschieren und entwickelten sich zu einer lang anhaltenden Krise an deren Ende Burgerkrieg und Zerfall des Staates standen Die ungunstige wirtschaftliche Entwicklung und die Verarmung grosser Teile der Bevolkerung haben dabei wie auch in anderen kommunistischen Regimen den Verfall des politischen Systems begunstigt Wirtschafts und Finanzkrise Bearbeiten Bereits Mitte der 1970er Jahre befand sich die jugoslawische Wirtschaft in einer tiefen Krise das Bruttosozialprodukt verringerte sich seit 1975 jedes Jahr und die Inflationsrate betrug schon Ende dieses Jahrzehnts mehr als 50 Prozent Die Probleme resultierten aus der weltweiten Stagflation der 1970er Jahre aber auch den strukturellen Unzulanglichkeiten des jugoslawischen Wirtschaftssystems sowie weit verbreitetem Missmanagement und Korruption Jugoslawische Industrie und Agrarprodukte waren auf den westlichen Markten meist nicht konkurrenzfahig und so konnten die mit Devisenkrediten aufgebauten Firmen wenig dazu beitragen die im westlichen Ausland aufgenommenen Schulden abzutragen Die Olpreiskrisen von 1973 74 und 1979 verscharften die Situation zusatzlich Die wichtigsten Devisenquellen Jugoslawiens waren in den 1980er Jahren der Tourismus an der Adria und die Uberweisungen der Gastarbeiter Letztere wurden im Laufe des Jahrzehnts aber immer weniger weil die Arbeitslosigkeit in den Gastlandern zunahm wovon auch viele Jugoslawen betroffen waren Zu dieser Zeit entschied die Regierung dass die fast ausschliesslich mit Auslandskrediten finanzierte Entwicklung der Industrie nicht mehr weitergefuhrt werden konne und grundlegende Reformen notwendig seien 1982 veroffentlichte die Kraigher Kommission ein langfristiges wirtschaftliches Reformprogramm das marktwirtschaftliche Elemente im Wirtschaftssystem starken sollte grundsatzlich aber an der Arbeiterselbstverwaltung festhielt Von den im BdKJ dominierenden Konservativen wurde das Sanierungsprogramm abgelehnt und so stimmte das Foderationsparlament 1983 nur wenigen Vorschlagen der Krajgher Kommission zu und verlieh ihnen Gesetzeskraft Der grosste Teil des Reformprogramms erfuhr dagegen keine praktische Umsetzung Bis 1989 wurde von der Regierung nichts Entscheidendes mehr zur Behebung der wirtschaftlichen Krise unternommen Mit der Dezentralisierung des Wirtschaftssystems in den 1950er Jahren kamen auch sozio okonomische Probleme welche traditionell der kapitalistischen Marktwirtschaft zugeschrieben werden konjunkturelle Zyklen mit dementsprechenden Schwankungen der Produktion und Beschaftigung steigende Einkommensungleichheiten sowie Verteilungskonflikte in Form von Lohn Preisspiralen 20 Die hohe Arbeitslosigkeit und Unterbeschaftigung war wahrend des gesamten Bestehens des Staates ein bedeutendes Problem obwohl ein zunehmender Teil der Arbeitslosen in Form von Gastarbeitern in die westlichen Industrielander exportiert werden konnte 21 Ab den fruhen 1970er Jahren nahmen Unterbeschaftigung in der Bevolkerung und die Unrentabilitat vieler Unternehmen zu unrentable Betriebe konnten jedoch aufgrund der Prinzipien der Arbeiterselbstverwaltung nicht geschlossen werden Das System der Arbeiterselbstverwaltung begunstigte auch die Inflation Lohn Preis Spirale Versuche der Behorden diese Spirale aufzuhalten blieben meist erfolglos da der Deckelung von Einkommen oft Streiks und Unruhen bzw der Androhung dieser folgten bis die Regierung schliesslich nachgab Um die Gehalter der Staatsangestellten Renten und die hohen Ausgaben fur die Jugoslawische Volksarmee weiter bestreiten zu konnen erhohten die Regierungen Đuranovic Planinc und Mikulic die Staatsverschuldung Die Inflation erreichte Mitte der 1980er Jahre Rekordwerte von uber 200 jahrlich Die Verarmung grosser Teile der Bevolkerung war die Folge 1988 wies Jugoslawien die hochste Pro Kopf Verschuldung aller europaischen Staaten auf insgesamt beliefen sich die Verbindlichkeiten im Ausland auf uber 20 Mrd Dollar Im Mai 1988 schloss die Regierung ein Abkommen mit dem IWF das neue Kredite und mit deren Hilfe eine Umschuldung ermoglichte Entsprechend der gangigen wirtschaftstheoretischen Auffassung der 1980er Jahre verpflichtete sich Jugoslawien zur Begrenzung der Geldmenge um der starken Inflation entgegenzusteuern Diese Austeritatsmassnahmen trugen zur Verschlechterung der konjunkturellen Krise der spaten 1980er Jahre bei ohne die Inflation zu senken da weder die Abwertung des Dinars noch die einheimische Inflationsspirale effektiv davon betroffen wurde Von den Auswirkungen der Wirtschafts und Finanzkrise waren die einzelnen Republiken unterschiedlich stark betroffen So lag die Arbeitslosenquote in Slowenien bei unter 4 Prozent wahrend sie im Kosovo und Mazedonien etwa 50 Prozent betrug In Slowenien und in den kroatischen Tourismuszentren waren die Lohne um ein Drittel hoher als im Landesdurchschnitt die Lohne in Serbien und in der Vojvodina erreichten etwa diesen Durchschnittswert wahrend sie in den ubrigen Landesteilen viel niedriger waren Deshalb kam es wahrend der 1980er Jahre vor allem in den sudlichen Landesteilen zu zahlreichen Streiks und Protestaktionen der Arbeiterschaft Abgesehen von Slowenien sanken wahrend der 1980er Jahre in allen Teilrepubliken das Bruttoinlandsprodukt und die Realeinkommen Politische Krise Bearbeiten Der wirtschaftliche Niedergang war eine der wichtigsten Ursachen fur die Staatskrise die zu Beginn der 80er Jahre ihren Anfang nahm Daneben traten lange unterdruckte Konflikte zwischen den Nationen wieder deutlich hervor und beherrschten bald den politischen Diskurs Schliesslich offenbarten sich die strukturellen Schwachen der 1974 verordneten Verfassung Die konkurrierenden Kompetenzen von Republiken und Gesamtstaat in fast allen Bereichen begunstigten einerseits gegenseitige Blockaden und das Festhalten am status quo verhinderten andererseits Mehrheitsentscheidungen und notwendige Reformen Nach dem Tod Titos griff im kollektiven Staatsprasidium das in der Verfassung von 1974 festgelegte Rotationsprinzip Jeweils fur ein Jahr stellte eine der Republiken bzw autonomen Provinzen den Vorsitzenden Keiner von diesen war landesweit popular gleiches galt fur die in den 1980er Jahren regierenden Ministerprasidenten Die Inhaber der hochsten Positionen im Staat waren zu jener Zeit ausschliesslich konservative Funktionare denn fast alle reformorientierten Politiker im Bund der Kommunisten hatten ihre einflussreichen Staats und Parteiamter wahrend mehrerer Sauberungswellen noch zu Lebzeiten Titos verloren Wegen Korruption und Vetternwirtschaft waren die meisten staatlichen Institutionen und nicht zuletzt auch die kommunistische Partei bei der Bevolkerung schon weitgehend diskreditiert In vielen Teilen des Landes artikulierte sich aus unterschiedlichen Richtungen wieder Opposition die jetzt die mit Titos Namen verbundene Form des Sozialismus auch grundsatzlich in Frage stellte Nicht zuletzt das 1980 in Belgrad abgehaltene KSZE Folgetreffen ermutigte Dissidenten Pressefreiheit Parteienpluralismus eine unabhangige Justiz und freie Wahlen zu fordern Die Fuhrungen von Partei und Staat sowie der einzelnen Republiken reagierten darauf mit scharfen Repressionen Verhaftungen und Gefangnisstrafen So fand zum Beispiel 1983 ein Schauprozess gegen muslimische Intellektuelle darunter Alija Izetbegovic in Sarajevo statt Sie wurden wegen angeblicher Plane zur Zerstorung Jugoslawiens zu hohen Haftstrafen verurteilt Besonders hart griffen die Behorden im Kosovo durch wo 1981 vornehmlich aus sozialen Grunden Unruhen unter albanischen Studenten und Jugendlichen ausgebrochen waren Die Kosovo Albaner stellten bald auch nationale Forderungen darunter die Erhebung des Kosovo zur gleichberechtigten Teilrepublik Die Polizei schlug die Proteste gewaltsam nieder und die serbische Regierung verhangte den Ausnahmezustand uber die Provinz Hunderte Demonstranten wurden verhaftet und ins Gefangnis gesteckt In den 1980er Jahren waren mehr als die Halfte alle politischen Haftlinge in Jugoslawien Albaner In Kroatien vor allem aber in Slowenien gab es Proteste gegen das harte Vorgehen der serbischen Behorden im Kosovo Auch die dortigen Parteifuhrungen ausserten sich ablehnend So vertiefte sich der Dissens zwischen den Republiken Waren bis dahin vor allem wirtschafts und finanzpolitische Fragen strittig gewesen kamen nun Innen und Nationalitatenpolitik hinzu In Slowenien und Kroatien wuchs begrundet oder nicht die Furcht vor gewaltsamen Veranderungen des gesamtstaatlichen Machtgefuges durch die Serben Diese wiederum vermissten bei ihrem Konflikt mit den Kosovo Albanern die Solidaritat der anderen slawischen Nationen Bei den Olympischen Winterspielen in Sarajewo 1984 prasentierte sich Jugoslawien der Weltoffentlichkeit noch einmal als funktionierender Staat Diesem ausseren Anschein standen eine massive Ausweitung der Staatsverschuldung zur Finanzierung der Spiele und ein verscharftes Vorgehen der Polizei gegen Oppositionelle gegenuber Der 1986 ins Amt gekommene Ministerprasident Branko Mikulic versuchte mit einer Reihe von halbherzigen und unkoordinierten Wirtschaftsreformen die Staatsverschuldung und die Inflation in den Griff zu bekommen Die Fuhrungen der einzelnen Republiken lehnten diese Politik aber ab und ubten sich in Obstruktion Weil Mikulic tief in den Korruptionsskandal um das Handelsunternehmen Agrokomerc verstrickt war musste er im Dezember 1987 zurucktreten Dieser bis dahin im sozialistischen Jugoslawien einmalige Vorgang destabilisierte das Staatsgefuge weiter weil man mehr als ein Jahr brauchte ehe man sich auf einen neuen Ministerprasidenten einigen konnte der auch bereit war das Amt zu ubernehmen Im Marz 1989 wurde schliesslich Ante Markovic letzter Regierungschef der Foderation Auf dem 14 Kongress des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens im Januar 1990 setzten sich die Delegierten Sloweniens fur mehr Selbststandigkeit der Republiken und fur die Einfuhrung eines Rechtsstaates ohne politische Justiz ein Sie wurden dabei von den anderen Delegierten uberstimmt Als uber das ihrer Ansicht nach undemokratische Parteistatut abgestimmt werden sollte verliessen sie unter Protest in der Nacht des 22 Januar 1990 den Saal Der Parteitag wurde abgebrochen Nach Ansicht von Detlef Kleinert besiegelte dies nun auch das praktische Ende des Bundes Zudem wurden weitreichende Konsequenzen fur den Staat insbesondere die Wirtschaft vorhergesagt 22 Zerfall Jugoslawiens Bearbeiten nbsp Die Bevolkerungsgruppen Jugoslawiens 1991 nbsp Der politische Zerfall Jugoslawiens Hauptartikel Jugoslawienkriege Nach Titos Tod zerfiel Jugoslawien infolge der vielerorts offen artikulierten Autonomiebestrebungen die sich schliesslich zu Kampfen und zu den Jugoslawienkriegen entwickelten Die Teilrepubliken strebten auch unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Volker ihre Unabhangigkeit an und errangen nach insgesamt rund 10 Jahren teils ausserst brutal gefuhrter Kampfe die internationale Anerkennung als souverane Staaten Bosnien Herzegowina Kroatien Slowenien Mazedonien In anderen Regionen vor allem dem Kosovo wird die Auseinandersetzung um staatliche Unabhangigkeit bis heute weitergefuhrt Mai 1991 Die turnusgemasse Ubernahme des Vorsitzes des Staatsprasidiums durch den Kroaten Stjepan Mesic scheitert zunachst am Widerstand der serbischen Vertreter 25 Juni 1991 Kroatien und Slowenien erklaren ihren Austritt aus dem jugoslawischen Staatsverband und werden unabhangig definitiv am 8 Oktober 1991 Die Jugoslawische Volksarmee sowie in Kroatien die serbische Bevolkerung reagieren mit Prasenz und Bewaffnung gegen die Sezession In Kroatien beginnen bewaffnete kroatische Verbande Kasernen und Polizeistationen der Bundesverwaltung zu belagern und zu erobern In Slowenien dauern die gewalttatigen Auseinandersetzungen nur kurz In Kroatien entbrennt ein lang anhaltender Krieg zwischen kroatischen Freischarlerverbanden den meist auch daraus neu gegrundeten Regierungstruppen den serbischen Einwohnern Kroatiens und serbischen Freischarlern die mit Unterstutzung der Bundesarmee eine von Kroatien getrennte Republik Serbische Krajina auf den seit Jahrhunderten von Serben besiedelten Gebieten des neuen Kroatien errichten etwa 30 des neu gegrundeten kroatischen Staatsgebietes 15 September 1991 Mazedonien proklamiert seine Unabhangigkeit internationale Anerkennung am 8 April 1993 von der UNO als Former Yugoslav Republic of Macedonia FYROM bzw Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien EJRM 5 Marz 1992 Nach einem von den bosnischen Serben weitgehend boykottierten Referendum erklart Bosnien Herzegowina seine Unabhangigkeit von Jugoslawien Einen Monat spater beginnen die Kampfhandlungen und die Belagerung von Sarajevo 1995 Mit dem Abkommen von Erdut 12 November enden die Kampfe in Kroatien Das knapp einen Monat spater unterzeichnete Abkommen von Dayton beendet auch den Bosnienkrieg Bosnien und Herzegowina wird als unabhangiger Staat anerkannt 1998 Grossoffensive der Jugoslawischen Armee und Truppen der Sonderpolizei gegen die UCK im Kosovo 24 Marz bis 10 Juni 1999 1999 Luftangriffe der NATO Operation Allied Force auf Serbien und Montenegro um die serbische Offensive aufzuhalten und die Regierung zum Einlenken zu bewegen 5 Juni 2006 Montenegro erklart nach einem Referendum seine Unabhangigkeit von der Staatenunion Serbien und Montenegro 17 Februar 2008 Der Kosovo erklart seine Unabhangigkeit von Serbien Bundesrepublik Jugoslawien Bearbeiten Hauptartikel Serbien und Montenegro Die verbliebenen Teilrepubliken Serbien und Montenegro grundeten die Bundesrepublik Jugoslawien die am 27 April 1992 proklamiert wurde Staatenbund Serbien und Montenegro Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Staatenbundes Serbien und Montenegro Mit Inkrafttreten des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Jugoslawien und den beiden Republiken Serbien und Montenegro der unter EU Vermittlung am 14 Marz 2002 unterzeichnet wurde am 4 Februar 2003 und der gleichzeitigen Verabschiedung der neuen Verfassung ersetzte die Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien Literatur BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Marie Janine Calic Geschichte Jugoslawiens im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60646 5 Holm Sundhaussen Experiment Jugoslawien Von der Staatsgrundung bis zum Staatszerfall BI Taschenbuch Mannheim 1993 ISBN 3 411 10241 1 Wolf Dietrich Behschnitt Nationalismus bei Serben und Kroaten 1830 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von Karl Heinz Frieser Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 06235 2 S 1011 Michael Portmann und Arnold Suppan Serbien und Montenegro im Zweiten Weltkrieg 1941 1944e 45 In Osterreichisches Ost und Sudosteuropa Institut Hrsg Serbien und Montenegro Raum und Bevolkerung Geschichte Sprache und Literatur Kultur Politik Gesellschaft Wirtschaft Recht LIT Verlag Munster 2006 ISBN 3 8258 9539 4 S 274 275 Mathias Beer Flucht und Vertreibung der Deutschen Voraussetzungen Verlauf Folgen Munchen 2011 ISBN 978 3 406 61406 4 S 91 Igor Graovac Menschenverluste durch Kriegseinwirkung in Melcic Dunja Hrsg Der Jugoslawien Krieg Handbuch zu Vorgeschichte Verlauf und Konsequenzen 2 Aufl Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 531 33219 2 S 185 191 Tabelle nach Graovac in Melcic 2007 ISBN 978 3 531 33219 2 S 187 Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 438 Vgl Wolfgang Libal Titos Saat Im friedlichen Jugoslawien des kommunistischen Marschalls wuchs heran was sich jetzt blutig entladt In Die Zeit Nr 17 1999 Bosko S Vukcevich Tito Architect of Yugoslav disintegration Rivercross Publications New York 1994 ISBN 0 944957 46 3 S 331 ff Kapitel The Role of UDBA and KOS in 1948 and Afterwards Pero Simic Tito Fenomen stoljeca Hrsg Vecernji posebni proizvodi Zagreb 2009 ISBN 978 953 7313 40 1 S 333 348 Michael W Weithmann schatzt dass bis 1980 etwa 100 Mrd Dollar als direkte Hilfen und Kredite nach Jugoslawien geflossen sind Vgl dazu M W Weithmann Balkan Chronik Regensburg 1997 S 447 Milovan Djilas Nova klasa Kritika savremenog komunizma Deutsch u d Titel Die neue Klasse Eine Analyse des kommunistischen Systems Munchen 1958 Milovan Djilas Tito Eine kritische Biographie Fritz Molden Wien 1980 ISBN 3 217 01158 9 ders Jahre der Macht Kraftespiel hinter dem Eisernen Vorhang Memoiren 1945 1966 Munchen 1983 Slobodan Stankovic Final Results of Yugoslavia s 1971 Census 1973 bei Radio Free Europe auf der Grundlage eines Artikels in der jugoslawischen Parteizeitung Politika 1 2 Vorlage Toter Link www osaarchivum org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Tschechen Slowaken Ruthenen Bulgaren Rumanen u a Uber 3 Prozent der Staatsburger 656 000 Menschen machten keine Angaben zur nationalen Zugehorigkeit oder bezeichneten sich als Jugoslawen Artikel 25 Satz 2 Peter Rehder Hrsg Das neue Osteuropa von A Z Artikel Jugoslawien Munchen 1993 S 289 Conditions problems and policy of education in Yugoslavia hrsg v Organisation for Economic Cooperation and Development Directorate for Social Affairs Manpower and Education Paris 1981 Niksa Nikola Soljan Hrsg Higher education in Yugoslavia Zagreb 1989 ISBN 86 7273 007 0 So hatte Montenegro das gleiche Stimmengewicht wie das 10 Mal volkreichere Serbien Howard J Sherman Socialism In J E King Hrsg The Elgar Companion to Post Keynesian Economics Second Edition Auflage Edward Elgar Cheltenham UK Northampton MA USA 2012 ISBN 978 1 84980 318 2 S 497 Susan L Woodward Socialist Unemployment The Political Economy of Yugoslavia 1945 1990 1995 S 199 378 doi 10 2307 j ctv15r57gf 23 01 1990 Tagesschau ARD 23 Januar 1990 abgerufen am 12 Juni 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Jugoslawiens amp oldid 237611542