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FRY ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu weiteren Bedeutungen siehe Fry Serbien und Montenegro serbisch Srbiјa i Crna Gora Srbija i Crna Gora auch genannt Serbien Montenegro oder Serbien Montenegro war ein Bundesstaat in Sudosteuropa Er existierte unter diesem amtlichen Namen vom 4 Februar 2003 bis zum 3 Juni 2006 bestand aus den Teilstaaten Serbien und Montenegro und loste damit die seit dem 27 April 1992 bestehende territorial und staatsrechtlich identische Bundesrepublik Jugoslawien ab Diese war der grosste Nachfolgestaat der in den Jugoslawienkriegen der 1990er Jahre zerfallenen Sozialistischen Foderativen Republik Jugoslawien und wurde zu ihrer Zeit in der internationalen Offentlichkeit auch Restjugoslawien genannt Rechtsnachfolger von Serbien und Montenegro ist die Republik Serbien die auch die UN Mitgliedschaft fortfuhrt 2 Anfang Juni 2006 erklarte sich Montenegro nach einem Referendum fur unabhangig Bundesrepublik Jugoslawien 1992 2003 Staatenunion von Serbien und Montenegro 2003 2006 Savezna Republika Јugoslaviјa 1992 2003 Drzhavna Zaјednica Srbiјa i Crna Gora 2003 2006 Savezna Republika Jugoslavija 1992 2003 Drzavna Zajednica Srbija i Crna Gora 2003 2006 1992 2006Flagge WappenAmtssprache SerbischHauptstadt BelgradStaats und Regierungsform 1992 2003 Bundesrepublik 2003 2006 StaatenbundStaatsoberhaupt Prasident der BR Jugoslawien 1992 1993 Dobrica Cosic 1993 1997 Zoran Lilic 1997 2000 Slobodan Milosevic 2000 2003 Vojislav Kostunica Prasident von Serbien und Montenegro 2003 2006 Svetozar MarovicRegierungschef Ministerprasident der BR Jugoslawien Ministerprasident von Serbien und MontenegroFlache 102 350 km Einwohnerzahl 10 829 175 Juli 2005 Bevolkerungsdichte 105 Einwohner pro km Wahrung Serbien DinarKosovo undMontenegro EuroErrichtung 27 April 1992 BR Jugoslawien 4 Februar 2003 Serbien Montenegro Vorgangergebilde Sozialistische Foderative Republik JugoslawienEndpunkt 3 Juni 5 Juni 2006Abgelost von Republik Serbien und MontenegroNational hymne Hej SloveniZeitzone UTC 1Kfz Kennzeichen SCGISO 3166 CS SCG 891 1 Internet TLD yu cs war reserviert wurde aber nie delegiert Telefonvorwahl 381 heute von Serbien verwendet Vorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Die administrative und militarische Kontrolle des Kosovos lag seit dem Ende des Kosovokrieges 1999 also wahrend der gesamten knapp dreieinhalbjahrigen Existenz Serbien Montenegros bei den Vereinten Nationen bzw der KFOR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bundesrepublik Jugoslawien 1 2 Serbien und Montenegro 2 Geographie 2 1 Naturraum 2 2 Klima 3 Bevolkerung 3 1 Volkszahlung 2002 4 Verwaltungsgliederung 5 Wirtschaft 6 Sport 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1992 bildeten die Republiken Serbien und Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien Savezna Republika Jugoslavija auch Foderative Republik Jugoslawien FRJ oder FRY und Rest Jugoslawien genannt Diese wurde am 4 Februar 2003 in den Staatenbund Serbien und Montenegro Srbija i Crna Gora umgewandelt Bundesrepublik Jugoslawien Bearbeiten Am 27 April 1992 wurde aus den Teilrepubliken Serbien und Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien gegrundet Eine neue Verfassung wurde zuvor mit 73 Stimmen gegen eine Gegenstimme und drei Enthaltungen von den verbliebenen Abgeordneten des Bundesparlaments der SFRJ verabschiedet die Kosovo Albaner boykottierten die Abstimmung uber die neue Verfassung und die Proklamation der BR Jugoslawien In der Nacht vom 23 auf den 24 April 1992 wurde die neue Verfassung von den Parlamenten Serbiens und Montenegros gebilligt In einer Volksabstimmung am 1 Marz 1992 stimmten in Montenegro bei einer Wahlbeteiligung von 65 rund zwei Drittel fur die neue Bundesrepublik Jugoslawien Der Staatsprasident der Bundesrepublik Jugoslawien wurde von beiden Kammern des Bundesparlaments der Bundesversammlung auf 4 Jahre gewahlt eine Wiederwahl war zulassig Die Burger wahlten die erste Kammer die Kammer der Burger wahrend sich die zweite Kammer die Kammer der Republiken aus von den Parlamenten der beiden Teilrepubliken entsandten Abgeordneten zusammensetzte Der Staatsprasident durfte das Bundesparlament auflosen Der Ministerprasident als Regierungschef wurde vom Staatsprasidenten mit der Regierungsbildung beauftragt und das Parlament musste ihm das Vertrauen aussprechen Minister und Staatsprasident durften dabei nicht aus derselben Republik kommen Die Rechtsprechung lag bei einem Verfassungsgericht einem Obersten Gerichtshof und den Gerichten der Republiken Die bisherigen Organe der SFRJ nahmen bis zur Konstituierung der Organe der Bundesrepublik Jugoslawien ihre Funktionen weiterhin war Am 4 Mai stellte das jugoslawische Staatsprasidium fest dass die Angelegenheiten der Jugoslawischen Volksarmee in Bosnien und Herzegowina nicht mehr in die Zustandigkeit der jugoslawischen Behorden fielen 3 Am 31 Mai siegte die Sozialistische Partei des serbischen Prasidenten Milosevic bei der Wahl zum jugoslawischen Bundesparlament und erhielt die absolute Mehrheit Die Oppositionsparteien Serbische Erneuerungsbewegung SPO von Vuk Draskovic und Demokratische Partei DS boykottierten die Wahlen Die nationalistische Serbische Radikale Partei SRS von Vojislav Seselj wurde in Serbien mit 28 zweitstarkste Kraft und kam in Montenegro auf 10 eine neuformierte kommunistische Partei kam in Montenegro auf etwa 10 Die Kosovo Albaner boykottierten die Parlamentswahlen Es fanden auch Kommunalwahlen in der BR Jugoslawien statt Wahlbeobachter der KSZE stellten fest dass die Bedingungen fur freie und faire Wahlen nicht erfullt waren Nach der Konstituierung beider Parlamentskammern wahlte das Parlament am 15 Juni Dobrica Cosic zum Staatsprasidenten Der parteilose Milan Panic wurde am 1 Juli zum Ministerprasidenten ernannt und bildete eine Regierung der Sozialisten Der serbische Prasident Milosevic blieb jedoch der machtigste Mann in der BR Jugoslawien In einem Referendum in den mehrheitlich serbischen Gebieten Kroatiens und Bosniens stimmte im Juni 1992 die Mehrheit fur den Verbleib bei Restjugoslawien die bosnischen Serben riefen unter ihrem Fuhrer Radovan Karadzic die Republika Srpska aus Milosevic und die jugoslawische Regierung unterstutzten die Serben in Kroatien und in Bosnien Herzegowina Am 1 Juli wurde der neue Dinar eingefuhrt der 10 alten Dinar entsprach und an den US Dollar gekoppelt wurde Im Mai 1992 wahlten die Kosovo Albaner bei autonom organisierten Prasidentschafts und Parlamentswahlen Ibrahim Rugova von der Demokratischen Liga des Kosovo LDK zum Prasidenten und die LDK zur starksten Partei Am 26 September 1991 stimmten 90 der Kosovaren fur die Unabhangigkeit des Kosovo Die neue Fuhrung der Kosovo Albaner erkannte die BR Jugoslawien nicht an Das Parlament der Kosovaren und die Regierung gingen nach Albanien ins Exil Die LDK rief zum passiven Widerstand auf Die EG und die USA zogen im Mai ihre Botschafter aus Jugoslawien zuruck und erkannten die Bundesrepublik Jugoslawien nicht als Rechtsnachfolger der Sozialistischen Foderativen Republik Jugoslawien an Die EG beschloss am 27 Mai 1992 die Verhangung von Sanktionen gegen die BR Jugoslawien Sie umfassten ein Handelsembargo die Sperrung jugoslawischer Konten im Ausland mit der Unterbindung der meisten Uberweisungen und die Aussetzung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Gewahrung von Exportkredithilfen Der UN Sicherheitsrat verabschiedete am 30 Mai die Resolution 757 zu scharferen Sanktionen gegen die BR Jugoslawien Diese enthielten ein vollstandiges Handelsembargo ein Verbot von Ollieferungen und die Einstellung des Flugverkehrs in die BR Jugoslawien Die jugoslawischen Auslandsguthaben wurden eingefroren und Finanztransaktionen unterbunden Diese Resolution enthielt die Forderung an die BR Jugoslawien fruheren Resolutionen des UN Sicherheitsrates nachzukommen den Abzug der jugoslawischen Armee aus Bosnien Herzegowina die Entwaffnung jugoslawischer Soldaten die in Bosnien Herzegowina blieben und die Beendigung der Zwangsumsiedlungen Am 8 Juni gab der jugoslawische Generalstab den Abschluss des Abzuges der jugoslawischen Armee aus Bosnien Herzegowina bekannt Entgegen den Resolutionen blieben die Soldaten der jugoslawischen Armee aus Bosnien Herzegowina und die Ausrustung unter Kontrolle der serbischen Bosnier Nach der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs wurde die BR Jugoslawien nicht direkt fur den Krieg in Bosnien Herzegowina verantwortlich gemacht doch habe sie nichts unternommen um den Krieg zu verhindern und sei in diesem Sinne mitverantwortlich gewesen 3 Der UN Sicherheitsrat beschloss am 19 September 1992 mit der Resolution 777 dass die aus Serbien und Montenegro bestehende Bundesrepublik Jugoslawien BRJ nicht automatisch die Rechtsnachfolge der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien als Mitgliedsstaat der UNO antreten konne sondern sich ebenso wie die anderen Nachfolgestaaten neu um eine Mitgliedschaft bewerben musse Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York bestatigte dies durch Mehrheitsbeschluss Billigung von 127 Landern bei 26 Enthaltungen und sechs Gegenstimmen Die Bundesrepublik Jugoslawien durfe deshalb den Sitz der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien in der UN Vollversammlung nicht mehr wahrnehmen Da die BRJ sich aber stets unbeirrt als volkerrechtlich identisch mit dieser angesehen hatte 4 und sich weigerte den kontraren Beschluss zu akzeptieren verlor sie ihren Sitz in der UN Vollversammlung Am 20 Dezember 1992 fanden in der Bundesrepublik Jugoslawien vorgezogene Neuwahlen zur Kammer der Burger sowie in den beiden Republiken Serbien und Montenegro Prasidentschafts und Parlamentswahlen statt Die Sozialistische Partei Serbiens blieb starkste Partei verlor jedoch die absolute Mehrheit die Serbische Radikale Partei gewann stark dazu und wurde zweitstarkste Kraft Die burgerlichen Oppositionsparteien erhielten 40 Sitze In beiden Teilrepubliken wurden die Sozialistischen Parteien bei den Parlamentswahlen bestatigt Slobodan Milosevic wurde im ersten Wahlgang gegen Milan Panic wiedergewahlt Momir Bulatovic wurde als montenegrinischer Prasident bei der Stichwahl am 10 Januar 1993 wiedergewahlt Internationale Wahlbeobachter stellten Unregelmassigkeiten bei den Wahlen fest nbsp Inflation infolge des Wirtschaftsembargos Ein 10 Millionen Dinar Schein von 1994Die Sanktionen gegen Jugoslawien wurden ab 1 Januar 1993 uberwacht Sie fuhrten zu einer schweren Wirtschaftskrise Der jugoslawische Dinar verlor sehr stark an Wert und es kam zu einer galoppierenden Inflation Die Arbeitslosigkeit stieg stark an Russland und Rumanien lieferten trotz des Embargos Waffen an Restjugoslawien Am 1 Januar 1993 wurden UN Friedenstruppen an der Grenze zwischen Jugoslawien und Mazedonien stationiert Nach der Konstituierung der Kammer der Burger im Januar 1993 sturzte die Bundesversammlung mit grosser Mehrheit den jugoslawischen Ministerprasidenten Panic Staatsprasident Dobrica Cosic beauftragte den Montenegriner Radoje Kontic DSP am 9 Februar mit der Regierungsbildung Am 2 Marz wurde Kontic von der Bundesversammlung zum Ministerprasidenten gewahlt und am 3 Marz 1993 sprachen beide Kammern der Bundesversammlung der neuen Minderheitsregierung das Vertrauen aus Die Regierung wurde durch die SRS von Seselj toleriert 3 Im Februar 1993 beschloss der UN Sicherheitsrat in einer Resolution die Einrichtung eines UN Kriegsverbrechertribunals fur das ehemalige Jugoslawien Im Marz 1993 erhob Bosnien und Herzegowina gegen die BR Jugoslawien Anklage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag Am 1 Juni 1993 beschloss das jugoslawische Parlament auf Antrag der SRS und unterstutzt von SPS und DPS die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Staatsprasident Cosic wegen Verletzung der Verfassung Beide Kammern der Bundesversammlung setzten Cosic ab und wahlten am 25 Juni den bisherigen Parlamentsprasidenten des serbischen Parlaments Zoran Lilic SPS zum neuen jugoslawischen Staatsprasidenten Der Fuhrer der Serbischen Erneuerungsbewegung SPO Vuk Draskovic wurde zeitweise verhaftet und schwer misshandelt nbsp Der serbische Prasident Milosevic und die Prasidenten Tuđman Kroatien und Izetbegovic Bosnien und Herzegowina bei der Unterzeichnung des Dayton AbkommensNachdem die bosnischen Serben den Friedensplan fur Bosnien Herzegowina im August 1994 abgelehnt hatten stellte die jugoslawische Regierung am 4 August die Waffenlieferungen an die Rebellen der bosnischen Serben ein und brach die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen ab Nur die Lieferung von humanitaren Gutern war hiervon ausgenommen Die Sanktionen der UN wurden zunachst gelockert Ab 16 September 1994 begann die Stationierung von UN Beobachtern an der Grenze zwischen Jugoslawien und Bosnien Herzegowina nachdem die jugoslawische Fuhrung der Uberwachung zugestimmt hatte Nach der Einnahme der zuvor von Serben kontrollierten Krajina durch die kroatische Armee Anfang August 1995 fluchteten zahlreiche Krajina Serben nach Jugoslawien Nach Abschluss der Friedensgesprache unter Vermittlung der USA der EU Russlands und der UN in Dayton am 21 November 1995 uber die Beendigung des Bosnienkrieges setzte der UN Sicherheitsrat die Sanktionen gegen Jugoslawien am 23 November aus und hob sie spater vollends auf Das Friedensabkommen von Dayton wurde am 14 Dezember 1995 in Paris unterzeichnet Die Beziehungen zur Republik Kroatien wurden Anfang 1996 normalisiert am 8 April schlossen Jugoslawien und Mazedonien ein Abkommen uber die Normalisierung der Beziehungen In der ersten Jahreshalfte 1996 normalisierten die EU Mitgliedstaaten ihre Beziehungen zu Jugoslawien Am 16 April nahmen Grossbritannien und Osterreich am 17 April Deutschland diplomatische Beziehungen auf nbsp Vuk Draskovic einer der Oppositionsfuhrer bei den Parlamentswahlen 1996Am 3 November 1996 fanden Wahlen zur Kammer der Burger sowie Kommunalwahlen in beiden Teilrepubliken statt Die SPS kam gemeinsam mit dem Bundnis Jugoslawische Linke JUL von Milosevics Ehefrau Mirjana Markovic und der Partei Neue Demokratie auf 64 Sitze zusammen mit der Sozialistischen Partei Montenegros DPS erhielten sie eine Mehrheit Das Oppositionsbundnis Zajedno aus der SPO von Vuk Draskovic DS von Zoran Đinđic DSS von Vojislav Kostunica und der Burgerallianz GSS von Vesna Pesic kam auf 22 Sitze die SRS von Vojislav Seselj erhielt 16 Mandate Weitere Sitze fielen an kleinere Parteien und Reprasentanten ethnischer Minderheiten Kontic wurde als Ministerprasident bestatigt und bildete eine Koalitionsregierung aus der Allianz des Serbischen Linksbundnisses und der DPS Im zweiten Wahlgang der Kommunalwahlen in Serbien am 17 November 1996 gewann das Oppositionsbundnis Zajedno in 15 von 18 grossen Stadten Daraufhin wurden zahlreiche Wahlergebnisse annulliert und am 27 November Neuwahlen durchgefuhrt die von Zajedno wegen befurchteter Wahlfalschungen boykottiert wurden Bei den Neuwahlen siegten wieder die bisherigen Amtsinhaber Es begannen Massenproteste gegen die Kommunalwahlergebnisse In einem Bericht der OSZE vom 27 Dezember 1996 wurde festgestellt dass die Opposition in 13 von 18 Grossstadten und 9 von 16 Wahlbezirken in Belgrad gesiegt hatte Am 3 Januar 1997 erkannte die serbische Fuhrung den Wahlsieg der Opposition nur teilweise an darunter in der Hauptstadt Belgrad und in Nis Erst nach weiteren Protesten verabschiedete das serbische Parlament am 11 Februar ein Sondergesetz zur Anerkennung der Kommunalwahlergebnisse vom 17 November 1996 Das Oppositionsbundnis Zajedno zerbrach nach einigen Monaten aufgrund von inneren Gegensatzen und Streitereien Anfang Juli 1997 trat der serbische Republiksprasident Milosevic zuruck wurde am 15 Juli 1997 zum Staatsprasidenten Jugoslawiens gewahlt und am 23 Juli vereidigt Dabei war er weiterhin der machtigste Politiker Jugoslawiens Der bisherige jugoslawische Staatsprasident Lilic unterlag in der Stichwahl zum serbischen Prasidenten am 5 Oktober dem nationalistischen Herausforderer Vojislav Seselj Da jedoch die Wahlbeteiligung zu gering war war die Wahl ungultig Bei der Wiederholung der Wahl am 7 Dezember trat der jugoslawische Aussenminister Milan Milutinovic SPS an wurde in der Stichwahl am 27 Dezember gewahlt und am 29 Dezember in sein Amt eingefuhrt 3 nbsp Milo Đukanovic montenegrinischer Prasident seit 1998In der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro kam es zu einem Machtkampf innerhalb der Demokratischen Partei der Sozialisten Montenegros DPS zwischen dem Prasidenten Parteivorsitzenden und engen Verbundeten Milosevics Momir Bulatovic und Ministerprasident Milo Đukanovic Am 11 Juli 1997 wurde Bulatovic als Parteichef gesturzt und von Đukanovic abgelost Bulatovic trat aus der DPS aus und grundete die Sozialistische Volkspartei SNP die sich eng an die Sozialistische Partei Serbiens SPS anschloss Bei der Prasidentenwahl in Montenegro am 5 Oktober trat Đukanovic gegen Amtsinhaber Bulatovic an und gewann am 19 Oktober 1997 die Stichwahl Im Februar 1998 trat er sein Amt als Prasident der Republik Montenegro an Er beauftragte den parteilosen Filip Vujanovic als Ministerprasidenten mit der Bildung einer neuen Regierung aus DPS und Sozialdemokraten SDP Die neue montenegrinische Fuhrung strebte eine grossere Selbststandigkeit gegenuber der Bundesregierung und Serbien an Zum 1 Januar 1999 beschloss Montenegro die Einfuhrung der Deutschen Mark als Wahrung sowie die Errichtung einer eigenen Zollgrenze 3 Am 28 November 1997 trat im Kosovo die UCK bei dem Begrabnis eines von Polizisten erschossenen albanisch kosovarischen Lehrers erstmals in der Offentlichkeit auf Die serbische Sonderpolizei MUP griff im Februar 1998 mehrere Dorfer in der Region Drenica an um UCK Anfuhrer zu toten Dabei kam es zum Massaker von Drenica Es kam im Marz zu weiteren Massakern mit vielen Opfern Es brach ein bewaffneter Konflikt zwischen den jugoslawischen und serbischen Sicherheitskraften und der albanischen Widerstandsgruppe UCK auf der anderen Seite aus siehe Kosovokrieg Die OSZE und die Kosovo Kontaktgruppe riefen beide Seiten zur friedlichen Losung des Konflikts auf Der UN Sicherheitsrat beschloss in der Resolution 1160 ein Embargo gegen die Bundesrepublik Jugoslawien und forderte Verhandlungen um eine Losung des Kosovo Konflikts zu erreichen In einem Referendum lehnten die serbischen Burger im April jede internationale Vermittlung ab Auf Betreiben des jugoslawischen Staatsprasidenten Slobodan Milosevic wurde am 19 Mai der jugoslawische Ministerprasident Radoje Kontic durch das jugoslawische Parlament gesturzt Staatsprasident Milosevic berief am 21 Mai 1998 Momir Bulatovic zum neuen Ministerprasidenten dem das Parlament das Vertrauen aussprach Die Regierung der Teilrepublik Montenegro erkannte weder das jugoslawische Parlament noch die jugoslawische Regierung Bulatovic an und ging auf Distanz zur BR Jugoslawien und Serbien Am 31 Mai gewann die DPS in einem Bundnis mit den Sozialdemokraten SDP die vorgezogenen Parlamentswahlen in Montenegro Die jugoslawische Bundesregierung erkannte die Parlamentswahlen in Montenegro nicht an Die Zusammensetzung in der Kammer der Republiken veranderte sich durch die Wahlen Im Juni verscharfte sich der Burgerkrieg im Kosovo Am 23 September 1998 verabschiedete der UN Sicherheitsrat die Resolution 1199 in der er die Gewalt der jugoslawischen Armee und serbischer Sicherheitskrafte verurteilte und die Kosovo Albaner zum Verzicht auf Gewalt und zum freien Zugang von humanitaren Organisationen im Kosovo aufrief Ein UN Mandat zur militarischen Durchsetzung einer humanitaren Hilfsaktion lehnte er aber ab Die NATO forderte in einem Ultimatum bis zum 13 Okt 1998 den Ruckzug grosser jugoslawischer Truppenkontingente und schwerer Waffen aus Kosovo unter Androhung von Luftangriffen Der jugoslawische Staatsprasident Slobodan Milosevic stimmte einer Waffenruhe und dem Ruckzug der Armee bis auf wenige Einheiten und serbischer Sicherheitskrafte aus dem Kosovo in der Holbrook Milosevic Vereinbarung zu Die Armee zog schwere Waffen aus dem Kosovo zuruck Die OSZE entsandte 2 000 Beobachter zur Uberwachung der Waffenruhe Nachdem die Friedensverhandlungen in Rambouillet Februar bis Marz 1999 an der Ablehnung des Rambouillet Abkommens durch die jugoslawische Delegation gescheitert waren richtete die NATO am 19 Marz ein Ultimatum an die Bundesrepublik Jugoslawien zur Annahme des Rambouillet Abkommens Die kosovo albanische Delegation unterschrieb am 18 Marz 1999 das Rambouillet Abkommen dieses sah bei Verbleib des Kosovo als Bestandteil der jugoslawischen Republik Serbien mit umfassender Autonomie die NATO Truppen sollten im Kosovo stationiert werden und fur die Sicherheit sorgen die UCK sollte entwaffnet werden Die OSZE zog ihre Beobachter am 22 Marz aus dem Kosovo zuruck Die NATO begann am 24 Marz mit Luftangriffen gegen Jugoslawien Die jugoslawische Armee verlegte mehr Einheiten in das Kosovo Am 9 Juni stimmte der jugoslawische Staatsprasident Slobodan Milosevic dem Friedensplan der G 8 Gruppe vom 6 Mai 1999 zu Die jugoslawische Armee und die serbischen Sicherheitskrafte sollten sich aus dem Kosovo zuruckziehen Die NATO setzte ab 10 Juni die Luftangriffe aus Am gleichen Tag beschloss der UN Sicherheitsrat die Resolution 1244 Die UN errichtete eine zivile Ubergangsverwaltung der UMNIK die von der NATO gefuhrte KFOR mit russischer Beteiligung ubernahm mit UN Mandat die militarische Kontrolle im Kosovo die Provinz blieb jedoch weiterhin Teil Jugoslawiens und der Republik Serbien Am 12 Juni begann die Stationierung der KFOR die jugoslawische Armee und die serbischen Sicherheitskrafte zogen sich zuruck Die DM wurde als Wahrung im Kosovo eingefuhrt Der UN Sicherheitsrat hob das Embargo gegen Jugoslawien auf die EU und westliche Staaten erhielten jedoch Sanktionen aufrecht da das Regime Milosevic noch an der Macht war Jedoch wurden Lebensmittel an die Zivilbevolkerung geliefert Im Juli 1999 begannen Demonstrationen der serbischen Opposition gegen die jugoslawische sozialistische Regierung 2000 wurde die jugoslawische Verfassung geandert Die Direktwahl des Staatsprasidenten durch das Volk fur eine vierjahrige Amtszeit wurde eingefuhrt Am 24 September 2000 fanden die Prasidentenwahl und die Wahl zur Kammer der Burger statt Nach Angaben amtlicher Stellen erzielte der Kandidat des Wahlbundnisses Demokratische Opposition Serbiens DOS Vojislav Kostunica im ersten Wahlgang mit 48 22 die meisten Stimmen verfehlte aber die absolute Mehrheit gegen den amtierenden Prasidenten Milosevic woraufhin eine Stichwahl notig wurde Wahlbeobachter der OSZE und grosse Teile der Bevolkerung sahen Kostunica demgegenuber mit mehr als 50 als deutlichen Wahlsieger Fur den 8 Oktober wurde eine Stichwahl zwischen Kostunica und Milosevic angeordnet Bei den Wahlen zur Kammer der Burger erreichte die DOS 59 Sitze die vereinigte Liste der SPS und JUL 44 Sitze die Sozialistische Volkspartei Montenegros SNP von Bulatovic 28 und die nationalistische SRS von Vojislav Seselj 3 Sitze die Serbische Volkspartei SNS und sonstige Vertreter erhielten jeweils 2 Sitze der 138 Sitze Die DPS der montenegrinischen Prasidenten Đukanovic boykottierte die Wahlen Am 2 Oktober brachen Massenproteste und ein Generalstreik in Serbien gegen die angeblichen Wahlfalschungen und die Stichwahl am 8 Oktober aus Der Kandidat Kostunica kundigte den Boykott der Stichwahl an Am 4 Oktober wurde an amtlichen Stellen die Ungultigkeit der Prasidentenwahl und das Verbleiben des amtierenden Prasidenten Milosevic im Amt bis zum Ablauf der regularen Amtszeit im Juni 2001 verkundet Daraufhin kam es am 5 Oktober in Belgrad zu einem Volksaufstand Serbische Polizei stand vor dem jugoslawischen Parlamentsgebaude einer grossen Menge Demonstranten gegenuber Der Aufstand verlief friedlich und zahlreiche Polizisten solidarisierten sich mit den Demonstranten das Parlamentsgebaude wurde gesturmt Daraufhin wurde Milosevic gesturzt und verzichtete auf sein Amt er erkannte den Wahlsieg Vojislav Kostunica DOS an Am 7 Oktober wurde Vojislav Kostunica als jugoslawischer Staatsprasident vereidigt und trat sein Amt an Erst nach dem Sturz Slobodan Milosevics im Oktober 2000 und der Amtseinfuhrung seines Nachfolgers Vojislav Kostunica wurde Jugoslawien zum November 2000 nachdem es sich wie gefordert neu beworben hatte wieder in die UNO aufgenommen 5 Am 4 November berief Staatsprasident Kostunica Zoran Zizic SNP aus Montenegro zum Ministerprasidenten Er wurde vom Parlament bestatigt und bildete eine Koalition aus der Sozialistischen Volkspartei Montenegros SNP und dem Wahlbundnis DOS Die vereinigte Liste aus Serbischer Sozialistischer Partei SPS und JUL gingen in die Opposition Die EU und zahlreiche westliche Staaten hoben die meisten Sanktionen gegen die BR Jugoslawien auf und nahmen wieder diplomatische Beziehungen auf Die Bundesrepublik schloss mit der EU den Balkan Stabilitatspakt Nach den serbischen Parlamentswahlen im Dezember 2000 wurde im Januar 2001 Zoran Đinđic zum serbischen Ministerprasidenten gewahlt und begann mit dem Umbau des Staates Die DOS kam auf 176 Sitze und erzielte eine Zweidrittelmehrheit Bei den vorgezogenen montenegrinischen Parlamentswahlen am 22 April 2001 erzielte die Regierung aus DPS und Sozialdemokraten SDP gemeinsam mit anderen Parteien die fur die Eigenstandigkeit Montenegros eintraten 36 Sitze das Bundnis Gemeinsam fur Jugoslawien aus SNP und anderen kam auf 33 Sitze die Liberale Allianz LS 6 Sitze und sonstige 2 Sitze Die EU konnte die Unabhangigkeit Montenegros verhindern Der ehemalige jugoslawische Staatsprasident Slobodan Milosevic wurde am 1 April 2001 verhaftet Die serbische Regierung lieferte ihn am 28 Juni 2001 an den Internationalen Strafgerichtshof fur das ehemalige Jugoslawien in Den Haag aus Dort wurde er als Kriegsverbrecher angeklagt Wegen der Auslieferung Milosevics kam es zu Streit zwischen der jugoslawischen Bundesregierung und der serbischen Regierung Der jugoslawische Ministerprasident Zizic trat am 29 Juni zuruck Zu seinem Nachfolger wurde am 24 Juli Dragisa Pesic SNP berufen und vom Parlament bestatigt Im August 2001 trat die Demokratische Partei Serbiens DSS von Staatsprasident Kostunica aus der DOS aus Der jugoslawische Staatsprasident Kostunica und der serbische Ministerprasident Đinđic gerieten immer mehr in Gegensatz zueinander 6 7 Am 1 Januar 2002 loste der Euro die DM als Wahrung in Montenegro und im Kosovo ab Ende 2001 fanden Wahlen zu einem Parlament im Kosovo statt Im Marz 2002 wurde Ibrahim Rugova LDK zum Prasidenten des Kosovo gewahlt 2002 trat die Demokratische Partei DS des serbischen Ministerprasidenten Đinđic aus der jugoslawischen Koalitionsregierung aus Bei den Prasidentschaftswahlen in Serbien am 29 September und 13 Oktober und am 1 Dezember und 15 Dezember war die Wahlbeteiligung unter 50 damit waren die Wahlen ungultig Nach Ablauf der Amtszeit von Prasident Milutinovic am 27 Dezember 2002 blieb das Amt unbesetzt In der jugoslawischen Republik Montenegro fanden im Oktober 2002 vorgezogene Parlamentswahlen statt bei denen die Regierungsparteien DPS und Sozialdemokraten im Bundnis fur Montenegro bestatigt wurden Der bisherige Prasident Đukanovic kandidierte als Spitzenkandidat Bei den Prasidentschaftswahlen im Dezember 2002 in beiden Wahlgangen beteiligten sich weniger als 50 damit waren die Wahlen ungultig Im Februar 2003 wurde Milo Đukanovic zum Ministerprasidenten Montenegros berufen Mit der Annahme einer neuen Verfassung im Jahre 2003 benannte sich die Bundesrepublik Jugoslawien um in Serbien und Montenegro Dies wurde unter EU Vermittlung am 14 Marz 2002 in einem Vertrag zwischen der Regierung Jugoslawiens und den beiden Republiken Serbien und Montenegro vereinbart 8 9 Serbien und Montenegro Bearbeiten nbsp Serbien und Montenegro mit den Autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo und Metochien 1997 Die Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro ersetzte am 4 Februar 2003 die bis dahin bestehende Bundesrepublik Jugoslawien Diese Umwandlung trat durch Parlamentsbeschluss in Kraft Die Mitgliedstaaten dieser Staatenunion eines sehr losen staatenbundahnlichen Zusammenschlusses bei dem nahezu alle Kompetenzen bei den Teilstaaten lagen 10 waren keine eigenstandigen Mitglieder der UNO sondern hatten in der Generalversammlung den gemeinsamen Sitz der bisherigen Bundesrepublik Jugoslawien inne Es bestand ein gemeinsames Parlament die sogenannte skupshtina Skupstina Srbije i Crne Gore Versammlung von Serbien und Montenegro mit 126 Abgeordneten und einigen weiteren gemeinsamen Institutionen wie ein gemeinsamer Prasident und ein gemeinsamer Ministerrat der funf Ministerien umfasste Verteidigung Aussenpolitik Aussenwirtschaftliche Beziehungen Binnenwirtschaftliche Harmonisation Burger und Minderheitenrechte Das serbisch montenegrinische Parlament tagte in Belgrad das Verfassungsgericht hatte seinen Sitz in Podgorica Staatsflagge und Staatswappen wurden von der Bundesrepublik Jugoslawien ubernommen die Staatshymne war weiterhin jene der Sozialistischen Foderativen Republik Jugoslawien Am 7 Marz 2003 wahlte die Versammlung von Serbien und Montenegro den Montenegriner Svetozar Marovic DPS zum Prasidenten des Staatenbundes Serbien Montenegro der auch die Funktion des Regierungschefs ubernahm 11 12 Am 4 Marz 2005 lief das Mandat der Abgeordneten der Unionsversammlung aus Die Teilrepubliken hatten sich zuvor nicht uber eine Neuwahl einigen konnen Seitdem war der Status des Parlaments ungeklart jedenfalls war damit ein Teil der Verfassungscharta von 2003 faktisch ausser Kraft gesetzt Die Teilstaaten hatten jeweils eine eigene Wirtschaftspolitik und Wahrung Im Zuge der Umgrundung wurde der ehemalige Jugoslawische Neue Dinar YUM in Serbischer Dinar CSD umbenannt und von Serbien mit unveranderten Umrechnungskursen als Landeswahrung ubernommen Montenegro fuhrte nach jahrelanger Verwendung der Deutschen Mark den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel ein Zwischen beiden Landern bestanden bereits seit langerem Zollkontrollen Am 21 Mai 2006 votierte die montenegrinische Bevolkerung in einem Referendum mit 55 5 Prozent Ja Stimmen Wahlbeteiligung 86 3 fur die Eigenstaatlichkeit des Landes Damit wurde die von der Europaischen Union geforderte Marke von 55 Prozent der Ja Stimmen erreicht Gleich am Tag nach der Abstimmung teilte der EU Aussenbeauftragte Javier Solana mit dass die Europaische Union die Entscheidung der Mehrheit der montenegrinischen Bevolkerung fur einen unabhangigen Staat voll respektieren werde Am 3 Juni 2006 wurde die Entscheidung vom Parlament Montenegros offiziell bestatigt und die Unabhangigkeit des Landes erklart Dies besiegelte das Ende der staatlichen Gemeinschaft Serbien und Montenegro Das serbische Parlament verabschiedete am 5 Juni seinerseits eine Deklaration in der das Ende der Existenz von Serbien Montenegro festgestellt wurde es erklarte Serbien zum volkerrechtlichen Rechtsnachfolger der Union 13 Die staatlichen Institutionen Serbiens wurden aufgefordert binnen 45 Tagen die Aufgaben der Union zu ubernehmen Gemass der Verfassungscharta von Serbien Montenegro ist Serbien alleiniger Rechtsnachfolger der Union wahrend Montenegro als jener Teilstaat der aus der Union ausgetreten ist alle international gultigen Vertrage selbst neu abschliessen muss Geographie BearbeitenDie Union Serbien und Montenegro lag in Sudosteuropa sie wurde von den traditionellen Transitstrecken von Mitteleuropa nach Griechenland und in die Turkei durchzogen Hinzu kamen 591 km Anteil an der Donau die den Wasserweg zwischen dem Schwarzen Meer und Mittel und Nordeuropa bildet Serbien und Montenegro grenzte an Albanien Mazedonien Bulgarien Rumanien Ungarn Bosnien und Herzegowina und Kroatien Uber die montenegrinische Kuste bestand ausserdem ein Zugang zum Adriatischen Meer Naturraum Bearbeiten Der Norden des Landes wurde von der Provinz Vojvodina gebildet die zum Pannonischen Becken gehort und ein fruchtbares Tiefland bildet Die Vojvodina wurde von der Save Sava und einem Teil der Donau Dunav vom Rest des Landes abgetrennt Die Donau und die Theiss Tisa spalten die Provinz in die drei Regionen Batschka Backa Banat und Syrmien Srem In Syrmien erstreckt sich am Sudufer der Donau die bis zu 539 m hohe Hugelkette Fruska Gora An der Grenze zu Rumanien steigen die westlichen Auslaufer des Banater Berglands bis zu 641 m an Die Gebiete sudlich von Donau und Save sind im Gegensatz zur Vojvodina massgeblich durch einen Hugelland und Gebirgscharakter gepragt Allerdings bildet das Morava Tal in Serbien eine Schneise zwischen dem Dinarischen Gebirgssystem im Westen und dem Karpaten Balkan Gebirgsbogen im Osten Somit verfugte Serbien und Montenegro uber naturliche Verkehrswege nach Griechenland uber die Taler der Sudlichen Morava Juzna Morava und des Vardar in Mazedonien sowie in die Turkei uber das Nisava Tal und die Thrakische Tiefebene in Bulgarien Auch die damalige Provinz Kosovo war uber das Ibar Tal mit dem Rest Serbiens verbunden Anders verhielt es sich mit der Verbindung zwischen den beiden Republiken Montenegro und Serbien Wahrend die Sumadija zwischen Belgrad der Morava und der Westlichen Morava Zapadna Morava gelegen sich noch durch sanfte Hugel auszeichnet bilden Richtung Sudwesten hoher werdende Gebirgsketten und tiefe Taler und Schluchten schwer uberwindbare Barrieren zwischen Serbien und Montenegro Die Tara Schlucht im Norden Montenegros ist mit uber 1000 Metern die tiefste Schlucht Europas Sudlich dieser Schlucht liegt die Wasserscheide zwischen Adria und Schwarzem Meer Sie verlauft uber die mehr als 2000 m aufragenden Gebirgszuge Golija Sinjajevina und Komovi Von annahernd 1900 Metern fallt das dinarische Gebirgssystem in die fjordartige Bucht von Kotor zur Adria hin ab Aufgrund des weit verbreiteten Kalkgesteins zeigt sich eine starke Verkarstung der Gebirgslandschaft Die hochste Erhebung des Landes war die 2 656 m hohe Đaravica an der Grenze zwischen Albanien und der Provinz Kosovo Die wenigen ebenen Flachen sudlich von Donau und Save beschranken sich auf das nordliche Morava Tal das Amselfeld Kosovo polje und die Podrima in Kosovo und die Ebene von Zeta im Suden Montenegros Klima Bearbeiten An der montenegrinischen Kuste herrscht mediterranes Klima mit einer mittleren Temperatur von 25 C im Sommer und 5 bis 9 C im Winter Das Binnenland ist dagegen von einem kontinentalen Klima mit heissen Sommern mittlere Temperatur 22 C und kalten Wintern mittlere Temperatur 1 C bestimmt Der durchschnittliche Jahresniederschlag im Tiefland betragt etwa 500 mm in hoheren Lagen 800 bis 1 600 mm Bevolkerung Bearbeiten nbsp BevolkerungsdichteSerbien und Montenegro war ein ethnisch vielfaltiger Staat Allein in der Provinz Vojvodina werden uber 26 Nationalitaten gezahlt Nur 67 6 der Bevolkerung gehorten 1991 einer der beiden staatsbezeichnenden Nationen Serben 62 6 Montenegriner 5 an Die bedeutendste Minderheit im Lande bildeten die Albaner die vor allem in der Provinz Kosovo i Metohija aber auch in angrenzenden Gemeinden in Zentralserbien und entlang der albanisch montenegrinischen Grenze leben Sie stellten 16 5 der Gesamtbevolkerung Serbien und Montenegros Als weitere grosse Minderheiten tauchten Jugoslawen 3 37 Ungarn 3 32 Bosniaken oder Muslime 3 23 Roma 1 38 und Kroaten inkl Bunjewatzen 1 28 auf Ausserdem gab es Minderheiten von Slowaken Rumanen Mazedoniern Bulgaren Ruthenen Walachen Turken Deutschen Tschechen Russen u a Volkszahlung 2002 Bearbeiten nbsp Ethnische Mehrheitsgebiete nbsp Verbreitung der SerbenDa die unter UN Verwaltung stehende Provinz Kosovo und Metochien von der Volkszahlung von 2002 ausgeschlossen blieb wurden vorab noch Daten von 1991 genannt Im Vergleich mit den Ergebnissen von 1991 zeigt die Volkszahlung von 2002 einen dramatischen Ruckgang von Personen an die sich bezuglich ihrer Ethnizitat als Montenegriner bezeichnen Es zeigt sich eine Spaltung in solche die an der montenegrinischen Nationalitat festhalten und in diejenigen die auf diese zugunsten der serbischen Nationalitat verzichten Eine weitere sehr augenfallige Veranderung zeigt sich in Ostserbien Die Anzahl der sogenannten Walachen in Serbien stieg von knapp 18 000 im Jahr 1991 auf 40 000 im Jahr 2002 Abgesehen von dieser Ausnahme sind die Zahlen bei den ethnischen Minderheiten generell rucklaufig ein Prozess der schon das ganze 20 Jahrhundert angedauert hat aber sich durch nationalistischen Druck vor allem aber durch die desolaten wirtschaftlichen Verhaltnisse der letzten Jahre beschleunigt haben mag Hinzu kommt in manchen Gegenden eine Verschiebung der ethnischen Mehrheitsverhaltnisse durch die Einwanderung mehrerer Hunderttausend serbischer Kriegsfluchtlinge aus Kroatien und Bosnien und Herzegowina zwischen 1991 und 1995 und aus der Provinz Kosovo und Metochien nach 1999 Demnach durfte sich auch das ethnische Bild der Provinz Kosovo und Metochien in der die Volkszahlung nicht durchgefuhrt werden konnte stark verandert haben Gerade in den Gebieten in denen schon vor 1999 die Albaner die Bevolkerungsmehrheit gestellt hatten durfte sich die ethnische Zusammensetzung in Richtung einer albanischen Homogenitat entwickelt haben Vor 1999 gab es neben der serbischen Minderheit auch eine starke Minderheit von Roma zwei Siedlungsgebiete von Kroaten bei Lipljan und Vitina sowie eine Gruppe von Turken Der Bevolkerungsanteil der Goranen einer serbischsprachigen muslimischen Volksgruppe durfte zumindest in der Grossgemeinde Dragas stabil geblieben sein Verwaltungsgliederung Bearbeiten nbsp Politische GliederungDie beiden Republiken Montenegro und Serbien gliederten sich insgesamt in 197 Grossgemeinden opstine Einzahl opstina 176 davon lagen in Serbien wahrend Montenegro aus 21 Grossgemeinden bestand Serbien war zusatzlich in 30 Bezirke okruzi Einzahl okrug die jeweils mehrere Grossgemeinden umfassten eingeteilt Zu Serbien gehorten ausserdem die beiden autonomen Provinzen autonomne pokrajine Einzahl autonomna pokrajina Vojvodina und Kosovo i Metohija Name Hauptstadt Flagge WappenBundesrepublik Jugoslawien Staatenunion von Serbien und Montenegro Belgrad nbsp nbsp Republik Serbien Belgrad nbsp nbsp Republik Montenegro Podgorica nbsp nbsp Wirtschaft BearbeitenSerbien und Montenegro war wirtschaftlich eines der schwachsten Lander auf dem Balkan Das Nettodurchschnittseinkommen betrug im Juli 2005 250 Euro monatlich 3000 Euro Jahreseinkommen Die Auslandsverschuldung betrug 2004 etwa 9 75 Mrd Euro Landwirtschaft wurde dank der hohen Mechanisierung meist im Nebenerwerb betrieben Die Bodenschatze Braunkohle Kupfererze Bauxit Erdol und gas waren die Basis fur die Schwerindustrie die jedoch durch das 1996 aufgehobene Embargo empfindlich geschadigt wurde Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei 20 Stand 2005 Seit dem Jahr 2004 zog Serbien und Montenegro auslandische Firmen an wie zum Beispiel Mercator Einzelhandel dm drogerie markt Metro AG sowie zahlreiche Banken Reprasentanten der serbischen und italienischen Autohersteller Zastava und Fiat unterzeichneten in Turin ein Abkommen uber die Lizenz und Fertigung des Punto im Zastava Werk in Kragujevac Sport BearbeitenOlympiamannschaften von Serbien und Montenegro nahmen an den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen und den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin teil Im olympischen Wasserball Turnier der Manner gewann die Auswahl des Landes in Athen die Silbermedaille Die einzige olympische Einzelmedaille in der Geschichte von Serbien und Montenegro gewann die Sportschutzin Jasna Sekaric die auch schon fur die SFR und die Bundesrepublik Jugoslawien erfolgreich gewesen war Die serbisch montenegrinische Fussballnationalmannschaft nahm an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland teil bei der sie nach der Gruppenphase ausschied Die Teilnahme Serbien Montenegros war insofern ein Kuriosum als der Staat zu Beginn der WM gar nicht mehr bestand Da sich das Team aber als Serbien Montenegro qualifiziert hatte bestand die FIFA darauf dass es als solches bei der WM antritt Derselbe Fall war bei der Basketball Weltmeisterschaft 2006 und der Volleyball Weltmeisterschaft 2006 Dort trat auch noch einmal eine gemeinsame Mannschaft beider Staaten auf Literatur BearbeitenWalter Lukan Hrsg Serbien und Montenegro Raum und Bevolkerung Geschichte Sprache und Literatur Kultur Politik Gesellschaft Wirtschaft Recht Osthefte Sonderband 18 LIT Wien 2006 ISBN 3 8258 9539 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Serbien und Montenegro Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Serbien und Montenegro Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Linksammlungen zu Serbien und Montenegro des Osteuropa Netzwerks Memento vom 21 Januar 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Statoids com Artikel 60 Constitutional Charter of the State Union of Serbia and Montenegro PDF 187 kB a b c d e Andreas Schwarz Vor 20 Jahren Die Bundesrepublik Jugoslawien wird proklamiert In pelagon de 27 April 2012 abgerufen am 26 Oktober 2015 Vgl dazu ausfuhrlich Andreas Zimmermann Staatennachfolge in volkerrechtliche Vertrage Beitrage zum auslandischen offentlichen Recht und Volkerrecht Bd 141 Springer Berlin Heidelberg New York 2000 ISBN 3 540 66140 9 S 98 ff 308 Resolution adopted by the General Assembly PDF 18 kB Admission of the Federal Republic of Yugoslavia tomembership in the United Nations In United Nations 1 November 2000 abgerufen am 29 Mai 2019 englisch Pelagon A Schwarz Vor 20 Jahren Die Bundesrepublik Jugoslawien wird proklamiert 2012 Kompakt Ploetz Kapitel Nachfolgestaaten Jugoslawiens Bundesrepublik Jugoslawien seit 1992 S 519 520 Pelagon Aufsatz A Schwarz Vor 20 Jahren Die Bundesrepublik Jugoslawien wird proklamiert 27 April 2012 Kompakt Ploetz Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens Bundesrepublik Jugoslawien 1992 2003 S 519 520 Urs Saxer Die internationale Steuerung der Selbstbestimmung und der Staatsentstehung Beitrage zum auslandischen offentlichen Recht und Volkerrecht Bd 214 Springer Heidelberg u a 2010 ISBN 978 3 642 10270 7 S 581 f Pelagon Aufsatz von A Schwarz Vor 20 Jahren Die Bundesrepublik Jugoslawien wird proklamiert 27 April 2012 Kompakt Ploetz Die Nachfolgestaaten Jugoslawiens Serbien Montenegro ab 2003 S 520 Vgl Angelika Nussberger Das Volkerrecht Geschichte Institutionen Perspektiven Orig Ausg C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 56278 5 S 42 Normdaten Geografikum GND 4692332 9 lobid OGND AKS LCCN n2003031300 NDL 00920620 VIAF 262105481 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serbien und Montenegro amp oldid 236063002