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Die Operation Jassy Kischinew russisch Yassko Kishinyovskaya Operaciya Jassko Kischinjowskaja Operazija bezeichnet den sowjetischen Grossangriff vom 20 August 1944 auf dem Gebiet des fruheren Bessarabiens und heutigen Moldawiens zwischen den Stadten Jassy und Kischinew Sie war eine der grossen sowjetischen Offensivoperationen des Jahres 1944 und bestand aus einer grossraumigen Umfassungsaktion Sowjetische Truppen eroberten auf diese Weise einen Teil Rumaniens und rieben die gegnerischen deutschen Armeen in einer Kesselschlacht auf Bei der Schlacht wurde die deutsche 6 Armee als Teilverband der Heeresgruppe Sudukraine grosstenteils zerschlagen nachdem sie sudwestlich von Kischinew in einen Kessel geraten war Teile der 8 Armee konnten sich uber die Karpaten nach Ungarn zuruckziehen Fur die deutsche Seite entsprach die Dimension der militarischen Katastrophe derjenigen der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad Operation Jassy KischinewTeil von Ostfront Zweiter WeltkriegDer sowjetische Grossangriff am 20 August 1944Datum 20 bis 29 August 1944Ort OstrumanienAusgang Entscheidender sowjetischer SiegKonfliktparteienSowjetunion 1923 SowjetunionRumanien Konigreich Rumanien 23 29 August Deutsches Reich NS Deutsches ReichRumanien Konigreich Rumanien 20 23 August BefehlshaberSowjetunion 1923 Rodion MalinowskiSowjetunion 1923 Fjodor TolbuchinRumanien Konigreich Michael I Deutsches Reich NS Johannes FriessnerDeutsches Reich NS Maximilian Fretter PicoRumanien Konigreich Ion AntonescuRumanien Konigreich Petre DumitrescuTruppenstarkeSowjetunion 1 314 200 Mann 16 000 Geschutze 1 870 Panzer 2 200 Flugzeuge Deutsches Reich Heeresgruppe Sudukraine Rumanien 1 224 691 Mann 40 Divisionen 170 Panzer 800 FlugzeugeVerlusteSowjetunion 13 197 Gefallene und Vermisste 53 933 Verwundete und Kranke 111 Flugzeuge Deutsches Reich ca 100 000 Gefallene 115 000 Gefangene Rumanien 8 305 Gefallene 24 989 Verwundete 170 000 Gefangene und Vermisste 25 FlugzeugeBedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Vorbereitungen 3 Beteiligte Truppen 3 1 Rote Armee 3 2 Wehrmacht und Rumanen 4 Verlauf 4 1 Kampfabschnitt nordwestlich Jassy 4 2 Durchbruch sudwestlich von Tiraspol 4 3 Kesselschlacht von Kischinew 4 4 Ausklang 5 Verlustbilanz 6 Militarhistorischer Ruckblick 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenNachdem sich die Niederlage des Deutschen Reiches ab dem Fruhjahr 1943 abgezeichnet hatte begannen die rumanischen Oppositionsfuhrer Constantin Brătianu und Iuliu Maniu Geheimverhandlungen mit den Westalliierten fur einen Separatfrieden In ahnlicher Absicht nahm Ex Premier Gheorghe Tătărescu geheime Kontakte zur Sowjetunion auf Als sowjetische Truppen die sudliche deutsche Heeresgruppe bis April 1944 bis an die rumanische Grenze zuruckgeworfen hatten begann auch der Staatsminister Mihai Antonescu uber das neutrale Schweden eilig geheime Verhandlungen mit den Sowjets Maniu unterrichtete Mitte August 1944 die Westalliierten uber die Absicht Marschall Ion Antonescu zu sturzen und nach der Machtubernahme sofort den Waffenstillstand anzunehmen Am 25 Juli 1944 hatte Generaloberst Johannes Friessner den Oberbefehl uber die Heeresgruppe Sudukraine erhalten Er hatte den Befehl Rumaniens Truppenmacht auf der Seite des Deutschen Reiches zu halten und die kriegswirtschaftlich wichtigen Erdolfelder Rumaniens zu sichern Nach der Vernichtung der Heeresgruppe Mitte im Juni Juli 1944 wurden im Abschnitt der Heeresgruppe Sudukraine keine grosseren sowjetischen Angriffe vermutet Das OKW ging sogar von einem Krafteabzug der sowjetischen Truppen aus und entzog seinerseits der Heeresgruppe in Rumanien bis 13 Juli mehrere Divisionen darunter das einzig schlagkraftige XXXX Panzerkorps mit der 14 und 23 Panzer Division Vorbereitungen BearbeitenDer sowjetischen Operation ging ein Angriffsbefehl der Stawka vom Anfang des Jahres 1944 voraus Rumanien und Bulgarien aus dem Krieg auszuschalten Der weit nach Osten vorspringende Frontverlauf lud die sowjetischen Truppen geradezu ein die feindlichen Gruppierungen von zwei Seiten zu umfassen und zu vernichten Im fruheren Bessarabien war die deutsch rumanische Verteidigungslinie entlang dem Ufer des Dnjestr mit Graben und Stellungen bis in funf Kilometer Gelandetiefe stark befestigt worden Fur den Fall des Ruckzuges war im Landesinneren eine weitere Kampflinie errichtet worden die aber nur aus einem Schutzengraben am Ufer des Steppenflusses Kohylnyk bestand An der Front in Bessarabien zwischen der Bukowina und dem Schwarzen Meer standen sich im August 1944 1 250 000 Soldaten 16 000 Geschutze 1 870 Panzer und 2 200 Flugzeuge der Roten Armee und etwa 900 000 deutsche sowie rumanische Soldaten 7 600 Geschutze 400 Panzer und 810 Flugzeuge 1 an einer weitgehend beruhigten Frontlinie gegenuber Auf sowjetischer Seite kampfte die 1 Rumanische Freiwilligen Infanterie Division Tudor Vladimirescu Die rote Schwarzmeer Flotte unter Admiral Oktjabrski hatte beim Angriff den linken Flugel der 3 Ukrainischen Front zu unterstutzen Die Aktionen der beiden beteiligten sowjetischen Heeresfronten wurden vom anwesenden Vertreter des Oberkommandos Marschall Timoschenko koordiniert Beteiligte Truppen BearbeitenRote Armee Bearbeiten 2 Ukrainische Front General Malinowski 27 Armee Trofimenko 40 Armee Smatschenko 7 Gardearmee Schumilow 6 Panzerarmee Krawtschenko 18 Panzerkorps W I Poloskow Kavalleriegruppe Gorschkow 5 Garde Kavallerie Korps und 23 Panzerkorps 52 Armee Korotejew 4 Gardearmee Galanin 53 Armee Managarow 5 Luftarmee Gorjunow 3 Ukrainische Front General Tolbuchin 5 Stossarmee Bersarin 57 Armee Gagen 37 Armee Scharochin Mechanische Kavalleriegruppe Plijew 4 Garde Kavalleriekorps 4 Garde mechanische Korps Shdanow 46 Armee Schljomin 7 mechanisches Korps Katkow amphibische Gruppe Generalleutnant A N Bachtin 17 Luftarmee Sudez Wehrmacht und Rumanen Bearbeiten nbsp Johannes FriessnerHeeresgruppe Sudukraine Generaloberst Johannes Friessner Westliche Armeegruppe Wohler Reserve 10 Panzergrenadier Division und 153 Feldausbildungs Division8 Armee General der Infanterie Otto Wohler XVII Armeekorps General der Gebirgstruppe Kreysing mit 8 Jager Division und 3 Gebirgs Division Ruman VII Korps mit 8 Inf Division 103 und 104 Gebirgs Brigade Ruman I Korps mit 6 und 20 Inf Division Ruman V Korps mit Garde Division und 4 Inf Division LVII Panzerkorps General der Panzertruppe Kirchner mit 46 Infanterie Division und rumanischer 1 und 13 Infanterie und Panzerdivision Grossrumanien Rumanische 4 Armee General Ioan Racoviță Ruman VI Korps mit 5 Inf Division und 101 Gebirgs Brigade sowie deutsche 76 Infanterie Division Ruman IV Korps mit 3 und 7 Inf Division sowie 102 Gebirgs Brigade IV Armeekorps General der Infanterie Mieth mit der 79 und 376 Infanterie Division sowie rumanische 11 Inf DivisionOstliche Armeegruppe Dumitrescu Reserve 13 Panzer Division rumanische 1 Kavallerie Division6 Armee General der Artillerie Maximilian Fretter Pico VII Armeekorps General der Artillerie Hell mit 106 und 370 Infanterie Division sowie rumanische 14 Inf Division XXXXIV Armeekorps Generalleutnant Muller mit der 62 258 282 und 335 Infanterie Division LII Armeekorps General der Infanterie Buschenhagen mit 161 294 und 320 Infanterie Division XXX Armeekorps Generalleutnant Postel mit der 384 302 257 15 und 306 Infanterie DivisionRumanische 3 Armee Generaloberst Petre Dumitrescu XXIX Armeekorps Generalleutnant von Bechtoldsheim mit 9 Infanterie Division rumanische 21 Inf Division und 4 Gebirgs Division Ruman III Korps mit 2 und 15 Inf Division Kustenschutz Ruman II Korps mit 9 Inf Division und 110 Inf Brigade Verlauf BearbeitenDie sowjetischen Angriffe begannen in den Morgenstunden des 20 August 1944 mit einem fast zweistundigen Artilleriefeuer durch etwa 16 000 Geschutze und Werfer Der Artilleriekommandeur der 2 Ukrainischen Front Generaloberst Fomin liess das Feuer durchgehend 1 Stunde und 30 Minuten Generaloberst Nedelin von der 3 Ukrainischen Front 1 Stunde und 45 Minuten wirken Die Rote Armee konzentrierte ihre Artillerie an der mehrere hundert Kilometer langen Frontlinie gezielt wurden jene Frontabschnitte ausgesucht an denen die wenig kampfkraftigen rumanischen Einheiten lagen Die Konzentration pro Kilometer betrug durchschnittlich etwa 260 280 Geschutze und Morser Die Durchbruchstellen waren wegen der stark befestigten Verteidigungsstellungen nur 5 bis 8 Kilometer breit Durch die Truppenkonzentration an den schmalen Durchbruchstellen betrug die Uberlegenheit der Angreifer an Soldaten das Funffache bei den Geschutzen das Siebenfache und an Panzern das Zehnfache Nach sowjetischer Darstellung wurde der erfolgreiche Durchbruch der taktischen Verteidigungszone am ersten Angriffstag durch die gute Artillerie und Luftwaffenvorbereitung errungen Die Verteidigungsanlagen sind durch das Feuer bei dem die hochgeschleuderte Erde ehe sie den Boden erreichte von der nachsten Detonationswelle wieder emporgerissen wurde buchstablich vom Erdboden hinweg gefegt worden Bei der 3 Ukrainischen Front soll es dabei gelungen sein durch Einsatz von Puppen starkem Gewehr und Maschinengewehrfeuer und Hurrarufen einen Sturmangriff vorzutauschen so dass der Gegner der wie ublich die Stellungen wahrend des Artillerieschlages die Stellungen verliess dazu gebracht sie wieder zu besetzen und so mitten in das wieder auf die vorderen Stellungen verlegte Artilleriefeuer geriet 2 Die 2 Ukrainische Front unter General Malinowski konzentrierte ihren Durchbruchskeil am rechten Flugel zwischen Sereth und Pruth gegen den von der rumanischen 4 Armee gehaltenen Raum nordwestlich von Jassy wahrend am linken Flugel entlang des Raut zur Bindung von Feindkraften nur ein ortlicher Durchbruch angestrebt wurde Bei der ostlichen am Dnjestr angreifenden 3 Ukrainischen Front unter General Tolbuchin wurden gleichzeitig drei Armeen aus dem sudlichen Bruckenkopf bei Tiraspol angesetzt wahrend aus dem Bruckenkopf Butor bei Grigoriopol nur ein Ablenkungsangriff gefuhrt wurde Beide Keile hatten nach dem Durchbruch mit den Panzerkraften einzudrehen und die Masse der in der Mitte festgestellten deutschen 6 Armee einzukesseln Das XVII Armeekorps am linken Flugel der deutschen 8 Armee das im Raum Radautz Kimpolung die Sicherung der Karpatenpasse ostlich von Maramarossziget Sighetu Marmației innehatte blieb von den russischen Angriffen zunachst verschont 3 Kampfabschnitt nordwestlich Jassy Bearbeiten Nach dem etwa zweistundigem Artillerieschlag folgte ab 6 30 Uhr der Infanterieangriff der Truppen der 2 Ukrainischen Front Die sowjetische 27 und 52 Armee sowie die spater eingefuhrte 6 Panzerarmee durchbrachen auf etwa 25 Kilometer Breite angesetzt den rechten Flugel der Korpsgruppe Kirchner rumanisches V Korps sowie den linken Flugel der Korpsgruppe Mieth rumanisches VI und IV Korps Nachdem die rumanischen Einheiten keinen Widerstand geleistet hatten und schnell zuruckgegangen waren sah sich die deutsche 76 Infanterie Division Generalmajor Abraham beidseitig umfasst erlitt bei Letcani schwere Verluste und musste sich uber den Bahlui Fluss zuruckziehen Die 7 Gardearmee brach am rechten Flugel uber Tupilatsi sudwarts auf Targu Frumos durch Die Front der 79 Infanterie Division Generalleutnant Weinknecht hielt zunachst noch musste aber am linken Flugel von Stanca sudwarts bis Jassy eine Hakenstellung aufbauen und wegen Bedrohung im Rucken nach Cucuteni zuruckgehen Das deutsche IV Korps Korpsgruppe Mieth versuchte die noch offenen Pruth Ubergange nach Westen bei Kostuleni und Sbiroja fur die ostlicher stehenden Teile der 6 Armee offenzuhalten Nach dem erreichten Durchbruch stiessen die motorisierten sowjetischen Truppen vor allem mit Panzern sofort tief in das Landesinnere vor um den Pruth bei Husi zu erreichen Am Abend des 20 August war die Front der Armeegruppe Wohler zwischen Pruth und Sereth auf 30 Kilometer Breite und 16 Kilometer Tiefe aufgerissen die Verbindung zwischen dem LVII Panzerkorps und den IV Armeekorps war verloren gegangen Am 21 August besetzte die nachgezogene 52 Armee Generalleutnant Korotejew Jassy Am selben Tag wurde die mechanische Kavallerie Gruppe Gorschkow 5 Garde Kavalleriekorps und 23 Panzerkorps in die Schlacht gefuhrt um den Vorstoss auf Roman zu fuhren Durchbruch sudwestlich von Tiraspol Bearbeiten Der Artillerieschlag der 3 Ukrainischen Front setzte am 20 August etwas fruher gegen 4 00 Uhr fruh ein nach 50 Minuten Dauer erfolgten auf 30 Kilometer Breite die ersten Infanterieangriffe die zunachst vom deutschen XXX Armeekorps 15 und 306 Division abgeschlagen werden konnten Von 7 45 bis 9 30 Uhr setzte das gewaltige Trommelfeuer der Sowjets nochmals ein das zudem durch Luftangriffe der Schlachtflieger massiv unterstutzt wurde Mit den letzten Einschlagen folgte dicht hinter der Feuerwalze der massierte Infanterieangriff der sowjetischen 37 und 57 Armee Der rechte Flugel der 15 Infanterie Division Generalmajor Sperl brach schnell zusammen und wurde auf Kauschany zuruckgedrangt Der Abschnitt der deutschen 306 Infanterie Division und der rumanischen 4 Gebirgs Division Generalmajor Gheorghe Manoiliu wurde vom sowjetischen 66 Schutzenkorps unter Generalmajor Kuprijanow uberrannt Ein Gegenstoss der 13 Panzer Division Generalleutnant Troger welcher auch die 306 Infanterie Division taktisch unterstellt wurde blieb erfolglos Die 15 Division musste in die Gegend westlich von Grigojewka zuruckweichen Nach dem erreichten Durchbruch im Hauptangriffsabschnitt fuhrte General Tolbuchin am 21 August gegen 10 00 Uhr das 4 Garde mechanische Korps General V I Shdanow zur Verfolgung des Feindes in Richtung auf Tarutino Gegen 16 00 Uhr wurde auch die 37 Armee durch das Einfuhren des 7 mechanischen Korps General F G Katkow verstarkt welches die Angriffsspitze in Richtung auf Gurogalbina einnahm Die 306 Infanterie Division versuchte an der Linie Tokus Opatsch eine Auffangstellung fur die weiter ostlich ebenfalls abgeschnittenen Teile des XXIX Armeekorps Generalleutnant Bechtoldsheim offen zu halten An der Dnjestr Mundung fuhrte die amphibische Gruppe unter Generalleutnant A N Bachtin am 22 August zusatzlich eine Landungsoperation durch Zwei Gruppen wurden beidseitig von Akkerman gelandet um die Stadt zu erobern danach in sudwestlicher Richtung zum Steppenfluss Kogilnik vorgehend die Vereinigung mit der 46 Armee herzustellen und damit die gesamte rumanische 3 Armee abzuschneiden Am 23 August kampften sich die Reste der 13 Panzerdivision und der 306 Infanterie Division in Richtung auf Comrat zuruck Der gerettete Stab des XXIX Armeekorps unter General Bechtoldsheim ubernahm die Fuhrung aller Restverbande und versuchte bei Leowa und Cahul uber den Pruth nach Barlad zu entkommen Die 13 Panzerdivision hielt bei ihrem Ruckzug auf dem ostlichen Ufer beim Dorf Falciu einen kleinen Bruckenkopf Kesselschlacht von Kischinew Bearbeiten Am Morgen des 22 August waren die Truppen der 2 und 3 Ukrainischen Front auf dem Vormarsch wahrend die operativen Reserven der Wehrmacht bereits verbraucht waren Bis zum Ende des Tages war die gesamte deutsche Truppenmasse im Bereich von Jassy bis Kischinew umschlossen Der Raut Abschnitt und der Dnjestr zwischen Dubossary und Bender war auf 120 Kilometer Breite alleine durch die 5 Gardearmee gehalten worden jetzt gingen Bersarins Truppen auf Kischinew vor um die deutschen Verbande enger einzuschnuren Am Abend des 22 August hatte die 4 Gardearmee Galanin das deutsche VII Armeekorps nach Suden abgedrangt und die Pruth Ubergange bei den Orten Ungeni und Kostuleni besetzt Die separat nach Westen operierende 7 Gardearmee hatte derweil Targu Frumos erobert und uberquerte den Fluss Sereth in westlicher Richtung Die mechanische Kavallerie Gruppe Gorschkow hatte Roman genommen und strebte weiter sudwarts nach Bacău Am fruhen Morgen des 23 August traf die Reserve der 10 Panzergrenadier Division bei Vaslui ein und traf bei Sloesti auf uberlegene sowjetische Panzerkrafte Generalleutnant Schmidt brach das aussichtslose Gefecht ab und wurde von gegnerischen Kraften auf Husi und Crasna abgedrangt Das 73 Schutzenkorps der 52 Armee nahm an diesem Tag die Kleinstadt Husi ein nach Suden abgedrangte Reste des deutschen IV und VII Korps wurden bei Stalinesti umschlossen Die sowjetische 37 und 57 Armee waren nordlich davon weiter nach Westen in Richtung uber Gurogalbina zum Pruth vorgeruckt um den Kessel im Raum Kischinew zu schliessen Nach dem durch Generaloberst Friessner erteilten Ruckzugsbefehl gingen die deutschen Truppen zum Pruth zuruck und gaben Kischinew auf Truppen der sowjetischen 5 Stossarmee besetzten die Stadt und stellten die Verbindung mit der 57 Armee her welche derweil das Dnjestrufer bei Bendery gesaubert hatte Am anderen Ufer des Pruth waren nordlich und sudlich von Husi erhebliche Teile des deutschen IV Armeekorps abgedrangt worden Am selben Tag erreichte das 7 mechanisierte Korps bei Leuzeni den Fluss Pruth und nahm eine defensive Position ein Die sowjetische 6 Panzerarmee hatte nach einem 45 Kilometer tiefen Durchbruch nach Suden Vaslui umschlossen und Barlad erreicht Die Hauptstossrichtung richtete sich in sudlicher Richtung weiter nach Focșani mit dem Ziel den Deutschen jede Moglichkeit zum Ruckzug zwischen Sereth und Pruth abzuschneiden Am 24 August wurde die Verbindung zur 52 Armee der 2 Ukrainischen Front hergestellt der Ring um das deutsche VII XXXXIV LII und XXX Armeekorps fest geschlossen In das Kampfgeschehen griffen sowjetische Bomber und Tiefflieger mit bis zu 2 000 Tageseinsatzen ein Sie verursachten schwere Verluste bei den Kolonnen der sich zuruckziehenden deutschen Truppen Generalmajor Blumke Kommandeur der 257 Infanterie Division wurde am 24 August durch einen Tieffliegerangriff schwer verwundet und geriet in Gefangenschaft Am 25 und 26 August befand sich die zwischen Kischinew Lopuschina Oneschty Sarata Galbina umschlossene Masse der 6 Armee im sowjetischen Dauerfeuer und in volliger Auflosung In einer heillosen Flucht versuchten sich am Pruth Tausende deutscher Soldaten durch den Fluss nach Westen zu retten da die Rote Armee bei ihrem schnellen Vorstoss die Ubergange besetzt oder die Brucken bereits zerstort hatte Bei den vergeblichen Ausbruchsversuchen fielen die Kommandeure der eingeschlossenen 292 und 384 Infanterie Division General von Eichstedt und de Salengre Der Kommandeur der 302 Infanterie Division General von Bogen geriet zusammen mit dem Kommandierenden General des XXX Korps General Postel in sowjetische Gefangenschaft Die Ausraumung des eingekreisten Gegners am linken Ufer des Flusses Pruth wurde von Truppen der 3 Ukrainischen Front bis zum 29 August abgeschlossen Nur etwa 10 000 Soldaten war es gelungen nach Sudwesten durchzubrechen und das Gebiet nordlich von Adjud zu erreichen Einheiten der 7 Gardearmee und das 23 Panzerkorps wurden zu deren Verfolgung abgesendet die Vernichtung dieser Restgruppen wurde bis 4 September abgeschlossen Ausklang Bearbeiten In Rumanien ereignete sich drei Tage nach Beginn der sowjetischen Offensive am 23 August 1944 ein Staatsstreich bei dem Marschall Antonescu verhaftet wurde und die rumanische Armee die Seiten wechselte Dieser Putsch war bereits mehrere Monate zuvor geplant worden wozu Verhandlungen mit den alliierten Machten stattgefunden hatten Die deutsche Heeresmission in Rumanien sah sich fast vollstandig uberrumpelt versuchte sich aber gewaltsam in Bukarest zu behaupten Am 26 August wurden die Luftwaffenverbande unter General der Flieger Gerstenberg und Stahel nordlich von Bukarest von rumanischen Truppen umzingelt die Kontrolle uber die kriegswirtschaftlich wichtigen Erdolfelder von Ploiești ging verloren Einheiten der sowjetischen 40 Armee begannen am 24 August ihren Angriff gegen die Stellungen des intakten XVII Armeekorps Zusammen mit der 7 Gardearmee wurden die deutschen Stellungen zwischen den Flussen Sereth und Bistritz genommen Truppen der 7 Gardearmee sturmten Bacău und die 40 Armee nahm Targu Neamț ein Die sowjetische 6 Panzerarmee uberwand die Zugange nach Tecuci und konnte am 27 August Focșani besetzen Die dahinter nachruckende 27 Armee sicherte Barlad Tolbuchins Truppen nahmen am 28 August die Hafenstadte Brăila und Sulina ein und griffen am 29 August zusammen mit der Schwarzmeer Flotte die Hafenstadt Constanța an die 46 Armee folgte an die Donau bei Galați Am folgenden Tag erreichten mobile Krafte der 53 Armee die rumanische Hauptstadt Bukarest wo am 31 August der allgemeine Einzug der Roten Armee stattfand Die noch von der untergegangenen deutschen Heeresgruppe organisierte Kampfgruppe Winkler Flak Regiment 12 und Versorgungseinheiten stand noch bis zum Abend des 30 Augusts im nordwestlichen Teil von Bacău und hielt auch am folgenden Tag den Ruckzugsweg durch das Buzău Tal offen Dieser Einsatz ermoglichte wenigstens den ruckwartigen Einheiten sich uber den Szekler Zipfel nach Siebenburgen abzusetzen Die Armeegruppe Wohler baute dort mit intakten und ruckflutenden Truppen eine erste neue Front auf die aber nur kurz hielt Nach dem Einmarsch der 3 Ukrainischen Front in Bulgarien der zwischen 6 und 28 September erfolgte musste auch die deutsche Heeresgruppe E eiligst ihre Besatzungstruppen aus Griechenland zuruckziehen Verlustbilanz Bearbeiten nbsp Bewohner von Bukarest begrussen die einmarschierenden sowjetischen Truppen am 31 August 1944Uber die Verluste der Wehrmacht besteht auch heute noch grosse Unklarheit Die grundsatzlich als recht zuverlassig zu betrachtenden Angaben des Volksbundes Deutsche Kriegsgraberfursorge besagen dass wahrend des gesamten Zweiten Weltkrieges auf dem Staatsgebiet des heutigen Rumaniens rund 38 000 auf dem Staatsgebiet der heutigen Republik Moldawien zwischen 1941 und 1945 150 000 deutsche Soldaten ums Leben kamen 4 Auf dem bislang einzigen zentralen deutschen Soldatenfriedhof Moldawiens in Kishinew wurden bis 2005 aber nur 4 200 Tote eingebettet geplant ist die Beisetzung von insgesamt uber 30 000 Toten 5 Die Anzahl der von der Roten Armee bei der Operation eingebrachten deutschen Kriegsgefangenen ist mit 115 000 zu veranschlagen von denen bereits vor dem Abtransport in die Sowjetunion 55 000 verstarben eine Todesrate von fast 50 die abgesehen von Stalingrad nicht ubertroffen wurde 6 Das Deutsche Rote Kreuz bearbeitet 80 000 Suchantrage nach Wehrmachtsangehorigen von denen es die letzte Nachricht aus dem damaligen Rumanien gab Die Verluste von Deutschen und Rumanen zusammen werden auf 650 000 Tote Vermisste Verwundete und Gefangene veranschlagt Die Rote Armee gab ihre Verluste selbst mit 13 197 Gefallenen Vermissten und 53 933 Verwundeten Kranken an 7 dabei handelt es sich jedoch nur um Zahlen die sich aus den offiziellen Militarunterlagen belegen lassen Militarhistorischer Ruckblick Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst nbsp Eroberung Rumaniens im August 1944Die operative und taktische Fuhrung der Roten Armee zeigte im Jahre 1944 wahrend der Operation Jassy Kischinjow einen bisher nicht erreichten Leistungsstand Man hatte sich die deutsche Kriegsfuhrung zu Eigen gemacht die einst mit starken schnellen Umfassungsaktionen Kesselschlachten fur sich entschied Zum Vorteil der Sowjets gereichte auch die in Nord Sud Richtung ausgepragte Hugellandschaft der sich das Wegenetz anpasste So war der Umfassungsangriff von Nord nach Sud leichter zu bewaltigen als der Ruckzug von Ost nach West bei dem Taler und Hohen zu passieren waren Die Ursache der deutsch rumanischen Niederlage lag darin den sowjetischen Angriff am Dnjestr anzunehmen Ein fruhzeitiger Ruckzug nach Westen auf den Pruth sowie die Donau mit dem Ausbau ruckwartiger Stellungen hatte den Untergang verzogern konnen Fur Hunderttausende von deutschen Soldaten ware bei einem sofortigen Ruckzug am ersten Angriffstag eine Rettung moglich gewesen Dies verhinderten Hitlers notorische Durchhalteparolen zur Verteidigung jeden Meters Boden Uber die Bedeutung der Schlacht schrieb Sergei Matwejewitsch Schtemenko Chef der operativen Verwaltung des Generalstabs Die Bedeutung des sowjetischen Sieges in der Operation von Iași Kischinjow ist kaum zu uberschatzen Die Vernichtung der Hauptkrafte der Heeresgruppe Sudukraine wirkte sich militarisch und politisch aus Die sowjetischen Truppen stiessen mit diesem Sieg gewissermassen das Tor zum Inneren Rumaniens und zu den Grenzen Bulgariens und Jugoslawiens auf Die Operation schuf auch gunstige militarische und politische Voraussetzungen fur die Beseitigung der Antonescu Diktatur weil sie die militarische Stutze dieses Regimes zerschlug Unter diesen Bedingungen rief die Kommunistische Partei Rumaniens das Volk zum bewaffneten Aufstand auf der den Weg fur die sozialistische Zukunft des Landes bahnte Literatur BearbeitenHans Friessner Verratene Schlachten Die Tragodie der deutschen Wehrmacht in Rumanien und Ungarn Holsten Verlag Hamburg 1956 Wiktor A Mazulenko Die Zerschlagung der Heeresgruppe Sudukraine August September 1944 Verlag des Ministeriums fur Nationale Verteidigung Berlin 1959 Walter Rehm Jassy Schicksal einer Division oder einer Armee Die Wehrmacht im Kampf 21 Vowinckel Neckargemund 1959 Hans Kissel Die Katastrophe in Rumanien 1944 Beitrage zur Wehrforschung 5 6 Wehr und Wissen Darmstadt 1964 Peter Gosztony Deutschlands Waffengefahrten an der Ostfront 1941 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 87943 762 9 Axel Hindemith Bessarabien im 2 Weltkrieg In Jahrbuch der Deutschen aus Bessarabien Heimatkalender 2004 ZDB ID 228725 0 S 155 164 David M Glantz Red Storm Over the Balkans The Failed Soviet Invasion of Romania Spring 1944 University Press of Kansas Lawrence KS 2007 ISBN 978 0 7006 1465 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Operation Jassy Kischinew Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bericht der Siebenburgischen Zeitung Beschreibung mit Bildern Memento vom 11 Oktober 2007 im Internet Archive russisch Operation Jassy Kischinjow in Russische Zivilisation Memento vom 29 September 2008 im Internet Archive russisch Operation Jassy Kischinjow in Soldaty ru Memento vom 30 Marz 2010 im Internet Archive russisch Einzelnachweise Bearbeiten http wwii soldat narod ru OPER ARTICLES 027 kishenev htm W A Mazulenko Die Zerschlagung der Heeresgruppe Sudukraine August September 1944 Berlin 1959 S 6 38 49 und 51 Paul Klatt Die 3 Gebirgs Division 1939 1945 Podzun Bad Nauheim 1958 S 277 296 Kartenanhang Lage vom 8 August 1944 http www volksbund de kgs http www volksbund de kgs stadt asp stadt 2439 Kurt W Bohme Die deutschen Kriegsgefangenen in sowjetischer Hand Eine Bilanz Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges 7 Gieseking Munchen u a 1966 S 112 Maschke Kommission Grigorij F Krivosheev Hrsg Soviet Casualties and Combat Losses in the Twentieth Century Greenhill Books u a London u a 1997 ISBN 1 85367 280 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Jassy Kischinew amp oldid 234895655