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Prager Operation Teil von Zweiter Weltkrieg Karte der Operation Datum 6 Mai bis 11 Mai 1945Ort Prag Protektorat Bohmen und MahrenAusgang Sieg der Sowjetunion und ihrer VerbundetenKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich Sowjetunion 1923 Sowjetunion Rumanien Konigreich RumanienPolen 1944 PolenTschechoslowakei Tschechoslowakischer WiderstandBefehlshaberFerdinand SchornerLothar Rendulic Iwan KonewMichael I Karel KlapalekTruppenstarkeHeeresgruppe Mitte 600 000 650 000 1 Soldaten Heeresgruppe Ostmark 430 000 2 Soldaten9 700 Geschutze 2 028 000 Soldaten 3 30 500 Geschutze2 000 Panzer3 000 FlugzeugeVerluste860 000 gefangen genommen 4 11 997 getotet oder vermisst 40 501 verletzt oder erkrankt 5 Bedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Die Prager Operation russisch Prazhskaya operaciya war wahrend des Zweiten Weltkrieges die letzte grosse Offensive der Roten Armee in Zentraleuropa Bei der vom 6 bis zum 11 Mai 1945 durchgefuhrten Operation wurde die noch intakte deutsche Heeresgruppe Mitte im Raum ostlich von Prag durch drei sowjetische Fronten eingekesselt und zur Kapitulation gezwungen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Aufmarsch 3 Verlauf 3 1 Offensive der 1 Ukrainischen Front 3 2 Offensive der 2 und 4 Ukrainischen Front 3 3 Befreiung von Prag 3 4 Die Kapitulation 4 Verluste und Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenAm 25 April 1945 waren amerikanische 1 US Armee und sowjetische Truppen 5 Gardearmee bei Torgau aufeinander getroffen die letzte Verbindung der deutschen Heeresgruppe Weichsel zur Heeresgruppe Mitte war damit abgeschnitten Der deutsche Widerstand im Raum Berlin war schwacher als angenommen und der siegreiche Abschluss der Schlacht um Berlin konnte als gesichert gelten Weil die Stawka einen weiteren Vorstoss der Amerikaner uber die Elbe auf Dresden und Prag befurchtete beschleunigte sie Ende April ihre geplante Offensive gegen die ruckwartigen Verbindungen der Heeresgruppe Mitte Die deutschen Truppen in Breslau kapitulierten am 6 Mai vier Tage nachdem die letzten Verteidiger Berlins die Waffen niedergelegt hatten Am 5 Mai war der Prager Aufstand gegen die deutsche Besatzungsmacht ausgebrochen die Aufstandischen riefen die Alliierten zur Unterstutzung auf Am Morgen des 6 Mai waren bereits uber 1 000 Barrikaden errichtet worden Die Aufstandischen hatten die Halfte der Stadt unter ihre Kontrolle bringen konnen Die uber die ganze Stadt verteilten deutschen Garnisonen waren ausgeschaltet worden Am 6 Mai versuchten ausserhalb der Stadt liegende deutsche Krafte wichtige verlorene Positionen zuruckzuerobern Nachdem das V Korps der 3 US Armee die Stadt Pilsen in Westbohmen erreicht hatte waren die Hoffnungen der Prager Aufstandischen gross dass amerikanische Truppen bald die etwa 100 km ostlich Pilsens liegende Hauptstadt erreichen wurden Unbekannt war aber dass eine mit der sowjetischen Fuhrung vereinbarte Demarkationslinie 70 km entfernt von Prag verlief die von den Truppen General Pattons nicht uberschritten werden durfte Wahrend des deutschen Gegenangriffes bot die 1 ROA Division Oberst Bunjatschenko die bisher gegen die Rote Armee kampfte einen Frontwechsel an den die Aufstandischen aber nicht annahmen Aufmarsch BearbeitenDie 1 Ukrainische Front unter Marschall Iwan Konew wurde bestimmt den Hauptstoss zu fuhren musste aber noch die Umgruppierung der 3 Garde Panzerarmee General Rybalko aus Berlin abwarten Zusammen mit den Armeen der 2 und der 4 Ukrainische Front unter Malinowski und Jerjomenko hatte Konews Truppen zusammen 2 028 000 Soldaten 30 500 Geschutze 2 000 Panzer und 3 000 Flugzeuge Die eingekreiste Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Schorner stand noch grossraumig am rechten Flugel mit der 4 Panzerarmee General der Panzertruppe Graser und der 17 Armee General der Infanterie Hasse mit Front nach Norden in Sachsen und Sudetenland sowie mit der 1 Panzerarmee General der Panzertruppe Nehring in Gebirgsstellungen in der zentralen Slowakei Die deutsche 8 Armee General der Gebirgstruppe Kreysing der Heeresgruppe Ostmark war unter dem Druck der 2 Ukrainischen Front durch Mahren zuruckgedrangt worden und wurde am 27 April der Heeresgruppe Mitte unterstellt Diese Truppen versuchten aus dem Raum Zwettl nordliches Niederosterreich uber die Thaya nach Znaim in Richtung Budweis zuruckzugehen um noch in amerikanische Gefangenschaft zu kommen Die Heeresgruppe Mitte sowie die Reste der 8 Armee konnten der Ubermacht der Roten Armee noch zwischen 860 000 bis 900 000 Soldaten 9 700 Geschutze und etwa 300 Panzer entgegenstellen Verlauf BearbeitenOffensive der 1 Ukrainischen Front Bearbeiten Die rechte Flanke der 1 Ukrainischen Front unter Marschall Konew begann aus dem Raum Dobeln die Offensive nach Prag Der einen Tag fruher als geplant erfolgte Angriff wurde durch die 2 Luftarmee unter Generalleutnant Krassowski unterstutzt Die an der Spitze stehende 3 und 4 Garde Panzerarmee erreichte am linken Elbe Ufer vorstossend am Abend des 7 Mai das nordliche Erzgebirge Die Flanken begleiteten links die 13 Armee General Puchow und rechts die 3 Gardearmee General Gordow Aus der Oberlausitz griffen die 28 und 52 Armee in Richtung auf Lobau und Gorlitz gegen die Front der deutschen 4 Panzerarmee an Wahrend etwas verzogert auch die 3 Gardearmee an der Elbe in Richtung Meissen vorging verblieben die Truppen des linken Flugels 31 21 und 59 Armee der 1 Ukrainischen Front gegenuber dem Riesengebirge vorerst an der Linie Reichenberg und nordlich des Glatzer Schneegebirges in ihren Verteidigungsstellungen Die dadurch rechts umgangene sachsische Hauptstadt Dresden wurde eingekreist aber erst am 8 Mai durch die in zweiter Staffel nachgezogene 5 Gardearmee Generaloberst Schadow besetzt Offensive der 2 und 4 Ukrainischen Front Bearbeiten Am Morgen des 7 Mai begann auch die 4 Ukrainische Front 1 Garde 38 60 und 18 Armee beidseitig der Mahrischen Pforte ihre Offensive in Richtung auf Olmutz Im Verband der sowjetischen 18 Armee General Gastilowitsch wurde das Tschechoslowakische 1 Armeekorps unter General Ludvik Svoboda eingesetzt Die Bodentruppen wurden von der 8 Luftarmee unter Generalleutnant W N Schdanow unterstutzt Um einer drohenden Einkesselung zu entgehen zog sich die deutsche 17 Armee zwischen Reichenberg und Gablonz auf das Lausitzer Gebirge zuruck Die polnische 2 Armee nahm am 8 Mai die Stadt Bautzen ein und die sowjetische 52 Armee General Korotejew besetzte Gorlitz Am selben Tag wurden im Westen die tschechischen Stadte Teplitz Bilin und Brux und im Osten Olmutz befreit Der Generalangriff der 2 Ukrainische Front Marschall Malinowski zwischen Znaim und Brunn mit allgemeiner Stossrichtung auf Prag wurde ebenfalls am 7 Mai eroffnet Der Angriff dieser Front wurde nicht nur durch die 5 Luftarmee Generaloberst Gorjunow sondern auch durch die 17 Luftarmee Generaloberst W A Sudetz der 3 Ukrainischen Front unterstutzt Die noch zwischen Troppau und Zlin in einem ostlichen Frontbogen konzentrierte deutsche 1 Panzerarmee zog sich vor der drohenden Abschneidung nach Olmutz zuruck Wahrend das 5 Garde Panzerkorps General Saweljew der 6 Garde Panzerarmee General Krawtschenko als Spitze der in Mahren konzentrierten 2 Ukrainischen Front Marschall Malinowski ihren Vormarsch aus dem Raum Brunn uber Iglau in Richtung Prag aufnahm und die 40 und 53 Armee Generalleutnant Managarow von Suden her auf Olmutz vorgingen besetzte die sudlich begleitende 7 Gardearmee Generalleutnant Schumilow am 8 Mai die Stadt Znaim Sudlich davon fuhrte die 9 Gardearmee Generaloberst Glagolew und die am linken Flugel bis Korneuburg reichende 46 Armee Generalleutnant Petruschewski ihren Vorstoss in Richtung auf Tabor und Budweis Dem deutschen XXXXIX Gebirgskorps General von Le Suire verblieb fur den Ruckzug auf Olmutz am 7 Mai nur noch ein schmaler Korridor Die am 8 Mai auf Prossnitz zuruckgehende 97 Jager Division versuchte sich vergeblich in den Raum Deutschbrod Iglau abzusetzen Die 4 Gebirgs Division bekam erst am 8 Mai den Befehl zum Absetzen hinter die March Die 1 Ski Jager Division erreichte am gleichen Tag Landskron um von dort 45 Kilometer ostwarts auf die Linie Koniggratz Pardubitz zuruckzugehen Alle Strassen waren von zuruckflutenden Truppenteilen verstopft zudem versperrten durchgebrochene sowjetische Truppen die nach Westen fuhrenden Strassen Befreiung von Prag Bearbeiten Die 3 und 4 Garde Panzerarmee General Leljuschenko der 1 Ukrainischen Front ruckten wahrend der Nacht zum 9 Mai fast 80 Kilometer ohne Widerstand vor und besetzten am 9 Mai morgens zusammen mit tschechischen Aufstandischen die Hauptstadt Prag Dadurch wurden die Hauptkrafte der deutschen 4 Panzer und 17 Feldarmee im Raum nordlich und ostlich von Prag an der oberen Elbe bis Pardubitz eingeschlossen Am selben Tag trafen um 10 00 Uhr aus dem Osten die Vorhut der 4 Ukrainischen Front die 302 Schutzen Division der 60 Armee Generaloberst P A Kurotschkin und mobile Krafte der 38 Armee Generaloberst K S Moskalenko vor Prag ein Erst 13 Stunden nach der Besetzung Prags kamen vom Suden her die Truppen der 2 Ukrainischen Front die 6 Gardepanzerarmee voran mit dem 24 Schutzenkorps an Dahinter folgte das 7 Panzerkorps Generalmajor F G Katkow der mechanisierten Kavalleriegruppe des Generals Issa A Plijew Die Kapitulation Bearbeiten nbsp Demarkationslinie zwischen Roter Armee rechts und US Armee links im Mai 1945Hitler hatte in seinem Testament den fanatisierten Generalfeldmarschall Schorner noch am 30 April zum Oberbefehlshaber des Heeres bestimmt Obwohl die deutsche Wehrmacht bereits am 7 Mai gegenuber den westlichen Alliierten kapituliert hatte kampfte die Masse der eingeschlossenen Verbande gegen die Rote Armee weiter Einerseits wurde die offizielle Radiomeldung der deutschen Kapitulation von Schorner als falsch deklariert anderseits versuchte jeder Soldat der sowjetischen Gefangenschaft zu entgehen Die Reste der am Sudabschnitt separat stehenden 8 Armee XXXXIII Armeekorps und IV Panzerkorps stellten die Kampfhandlungen nach Erreichen der Demarkationslinie am 8 Mai ein Die Amerikaner im Raum Budweis nahmen die Kapitulation aber nicht an Das Panzerkorps Feldherrnhalle wurde nach einiger Zeit wieder an die sowjetischen Streitkrafte ausgeliefert Am 8 Mai brachte eine amerikanische Delegation unter Oberstleutnant Robert Pratt die deutsche Kapitulationsurkunde in Schorners Hauptquartier nach Velichovky Am nachsten Tag floh Schorner in Zivilkleidung und mit einigen tausend Mark aus der Stabskasse in einem Kleinflugzeug vom Typ Fieseler Storch auf eine Alm in Goriach Osterreich wo er von amerikanischen Truppen gefangen genommen wurde 6 Ohne Chance aus dem Kessel zu entkommen mussten die immer enger zusammengedrangten deutschen Truppen der Heeresgruppe Mitte am 10 und 11 Mai kapitulieren und gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft Am 10 Mai traf die Rote Armee entlang der westlichen Demarkationslinie bei Chemnitz 13 Armee und am 11 Mai bei Budweis 46 Armee auf Einheiten der 3 US Armee Verluste und Folgen BearbeitenDie Rote Armee drang mit drei Heeresfronten auf einer rundum 1200 Kilometer breiten Front durchschnittlich 160 bis 200 Kilometer tief ins zentrale Bohmen ein machte nach eigenen Angaben 860 000 Gefangene und erbeutete 9500 Geschutze 1800 Panzer und 1100 Flugzeuge 7 Gleichfalls nach sowjetischen Angaben betrugen die eigenen Verluste 11 165 Tote und 38 083 Verwundete zusammen 49 348 Soldaten 390 000 Teilnehmer der Operation 40 000 davon Burger der Tschechoslowakei bekamen die Medaille Fur die Befreiung Prags Literatur BearbeitenD D Lelyushenko Moskva Stalingrad Berlin Praga Zapiski komandarma Moskau 1987 Aleksej Anatolevich Pishenkov Poslednij boj Kto osvobodil Pragu Moskau 2017 ISBN 9785699994793 Krivosheev Grigori Soviet Casualties and Combat Losses in the Twentieth Century London 1997 Lakowski Richard Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Volume 10 1 Munich 2002 Earl Ziemke Stalingrad to Berlin The German Defeat in the East Washington D C 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prager Operation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Prager Operation in Soldaty 20 weka russisch Prager Operation in Soldat ru Memento vom 30 Marz 2010 im Internet Archive russisch Prager Operation in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie Memento vom 21 November 2007 im Internet Archive russisch Prager Operation russisch Einzelnachweise Bearbeiten Lawkowski 2008 Ziemke 2002 Krivosheev 1997 Tomas Stanek Verfolgung 1945 die Stellung der Deutschen in Bohmen Mahren und Schlesien Bohlau Wien 2002 ISBN 3 205 99065 X auszugsweise online David M Glantz Jonathan House When Titans Clashed How the Red Army Stopped Hitler University Press of Kansas Lawrence Kansas 1995 ISBN 0 7006 0899 0 Zeitgeschichte Der Bluthund ist zuruck Zeit 2005 Ausgabe 37 abgerufen am 4 Februar 2016 Prazhskaya operaciya 6 05 11 05 1945 auf wwii soldat narod ru Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prager Operation amp oldid 227714533