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Die Zweite Schlacht um Kiew war eine Schlacht an der deutsch sowjetischen Front im Zweiten Weltkrieg zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee um die Hauptstadt der Ukrainischen SSR Kiew Die Schlacht war Teil der zweiten Phase der Schlacht am Dnepr und fand im November und Dezember 1943 statt Im Ergebnis konnte die Rote Armee die im Zuge der ersten Schlacht um Kiew 1941 von der Wehrmacht besetzte Stadt zuruckerobern Schlacht um KiewTeil von Deutsch Sowjetischer Krieg Zweiter Weltkrieg Sowjetische Soldaten bereiten Flosse zur Uberquerung des Dneprs vor Datum 3 November bis 13 November 1943Ort Kiew Ukrainische SSR SowjetunionAusgang Sowjetischer SiegFolgen Befreiung KiewsKonfliktparteienDeutsches Reich NS Deutsches Reich4 Panzerarmee Sowjetunion 1923 Sowjetunion1 Ukrainische FrontBefehlshaberDeutsches Reich NS Erich von MansteinDeutsches Reich NS Hermann Hoth Sowjetunion 1923 Nikolai WatutinSowjetunion 1923 Pawel RybalkoTruppenstarke400 000 Mann 670 000 Mann7000 Geschutze675 Panzer700 Flugzeuge 1 Verluste41 000 Gefallene und Verwundete 6 491 Tote und 24 078 Verwundete 2 Bedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Deutsche Gegenoffensiven im Raum Fastow Schitomir 3 1 Erste Phase ab 13 November 3 2 Zweite Phase ab 6 Dezember 4 Ausgang 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenArmeegeneral Nikolai Watutin Oberbefehlshaber der Woronescher Front am 20 Oktober umbenannt in 1 Ukrainische Front fuhrte am 23 und 24 September 1943 etwa 20 km nordlich und 80 km sudostlich von Kiew separate Operationen zur Gewinnung von Bruckenkopfen uber den Dnjepr durch Er plante die Stadt durch eine doppelseitig angesetzte Zangenoperation einzunehmen Ein am 24 September 1943 in der Dnjepr Windung von Bukrin durchgefuhrtes Luftlande Unternehmen scheiterte zunachst im Bereich des XXXXII Armeekorps der 8 Armee Bis zum 30 September konnte einer der gebildeten Bruckenkopfe im Raum Bukrin dann doch bis zu 6 Kilometer Tiefe erweitert werden Gegenangriffe durch das deutsche XXIV Panzerkorps 19 Panzer und 10 Panzergrenadier Division konnten diese Gefahr aber vollig eindammen Gegenuber dem deutschen XIII Armeekorps gelang es der 38 Armee General Tschibissow spater Moskalenko am 26 September 1943 eine kleine Vorausabteilung der 240 Schutzen Division bei Ljutesch uberzusetzen Die kleine Gruppe mit 22 Rotarmisten unter dem Kommando von Feldwebel P P Nefedow setzte in den fruhen Morgenstunden uber Die exponierte Stellung erlaubte den Soldaten Angriffe der Wehrmacht zunachst in Zug dann in Kompaniestarke abzuweisen Am Abend bestand die Bruckenkopfbesatzung noch aus 10 Mann die am nachsten Morgen mit 75 Mann aufgefrischt wurden 3 Nach schweren Kampfen konnten sich sowjetische Truppen am westlichen Ufer des Flusses schliesslich festsetzen nach der Vergrosserung etablierte sich hier spater der Bruckenkopf von Ljutesch Watutin verlegte den Schwerpunkt bald nach Norden Die vor Bukrin zum Ubersetzen des Dnjepr bestimmte 3 Gardepanzerarmee wurde ab 16 Oktober zum Bruckenkopf Ljutesch verlegt Nach der Erweiterung des Bruckenkopfes von Ljutesch bis zum Irpen Abschnitt bei Gostomel nahm auch die sowjetische 60 Armee General Tschernjachowski diesen Platz als Sprungbrett zum Angriff nach Sudwesten Auf deren rechter Flanke bildete die 13 Armee General Puchow einen weiteren Bruckenkopf im Raum ostlich von Tschernobyl Bis Anfang November tobten derweil auch im Bereich des Bruckenkopfes von Bukrin erbitterte Kampfe um dessen Erweiterung Verlauf Bearbeiten nbsp General Kirill Moskalenko Kommandeur der 38 Armee nbsp Der Chreschtschatyk nach der Befreiung 1943Am Morgen des 3 November 1943 starteten die Truppen der 1 Ukrainischen Front die Kiewer Strategische Offensive Watutin verfugte uber etwa 663 000 Mann 7000 Geschutze und Morser 675 Panzer und Selbstfahrlafetten dazu etwa 700 Flugzeuge Artilleristisch bot Watutin im Bruckenkopf von Ljutesch mit einem Rohr auf drei Meter die hochste Artilleriedichte im Verlauf des Zweiten Weltkrieges auf Die deutsche 4 Panzerarmee unter Generaloberst Hoth verfugte bei der Verteidigung des Umfeldes und der Stadt uber folgende Divisionen XIII Armeekorps mit 68 208 und 340 Infanterie Division XXXXVIII Panzerkorps mit 7 19 und 8 Panzer Division VII Armeekorps mit 75 88 Infanterie und 213 Sicherungs Division XXIV Panzerkorps mit 34 82 und 112 Infanterie Division und 20 Panzergrenadier DivisionDen Hauptangriff auf Kiew fuhrte die sowjetische 38 Armee General Moskalenko aus dem Bruckenkopf Ljutesch von Norden her und konnte bis zum Abend 5 bis 12 Kilometer tief in die deutschen Linien einbrechen Am rechten Flugel konnte die sowjetische 60 Armee die Stellungen der 208 Infanterie und der 8 Panzer Division an der Linie Dymer Gostomel zunachst nicht uberwinden Am Abend des ersten Tages hatte die an der Spitze stehende 240 Schutzendivision verstarkt durch Einheiten des 7 Artilleriekorps den nordlichen Kiewer Vorort Pushcha Wodice erreicht Aus dem Bukrin Bruckenkopf hatten zur Bindung und Ablenkung des XXIV Panzerkorps auch die sowjetische 40 General F F Zmatschenko und 27 Armee Generalleutnant Trofimenko anzugreifen Luftunterstutzung leistete die 2 Luftarmee unter Generalleutnant S A Krassowski Dem massiven Angriff auf Kiew konnten die Divisionen des deutschen XIII und VII Armeekorps nicht lange standhalten Am 4 November wurde die 3 Garde Panzerarmee in die Schlacht eingefuhrt das 7 Garde Panzerkorps Generalmajor K F Sulejkow brach im Kampf mit der deutschen 7 Panzer Division von Manteuffel nach Suden auf Swjatoschino durch und schnitt am folgenden Tag die Strasse zwischen Kiew und Shitomir ab Das sowjetische 51 Schutzenkorps unter Generalmajor Awdejenko drang zusammen mit dem 5 Garde Panzerkorps unter General Krawtschenko von Norden her in Kiew ein dabei wurden grosse Teile der 75 und 88 Infanterie Division in der Stadt abgeschnitten Teile der von der Roten Armee ausgerusteten 1 tschechoslowakischen Brigade Oberst Svoboda die bereits den Bahnhof der Stadt besetzt hatten erreichten am Morgen des 6 November den Dnjepr Kiew war nach mehrtagigen Kampfen am 6 November unter schweren Verlusten vollstandig eingenommen Die nach 778 Tagen von deutscher Besatzung befreite Stadt erlitt schwere Zerstorungen 1943 lebten hier etwa 80 000 Einwohner was 20 der Vorkriegs Einwohnerzahl entsprach 7 000 Gebaude darunter 1 000 Fabriken waren geplundert oder zerstort Bei der Verfolgung der sich zuruckziehenden deutschen Truppen wurde Fastow am 7 November durch das 6 Garde Panzerkorps Generalmajor Panfilow und Schitomir am 12 November durch Teile der 38 Armee 23 Schutzenkorps und durch das 1 Garde Kavalleriekorps unter Generalleutnant Viktor Baranow zuruckerobert Am 8 November startete die 20 Panzer Grenadier Division einen erfolglosen Gegenangriff an der Linie Tripolje Fastow Kornyn gegenuber der sich jetzt am westlichen Dnjepr Ufer festgesetzten sowjetischen 40 Armee Am 11 November wurden Korostyschew durch das 1 Garde Kavalleriekorps und Radomyschl durch das 30 Schutzenkorps Generalmajor Gregori S Lazko am 12 November Malin und am 17 November Korosten durch Truppen der 60 Armee befreit Im Norden von Watutins Front gelang es der 13 Armee am 16 November mit dem 15 Schutzenkorps Generalmajor Ljudnikow die Stadt Tschernobyl einzunehmen wahrend das 18 Garde Schutzenkorps Generalmajor Afonin bis 18 November Owrutsch erreichte und besetzte Deutsche Gegenoffensiven im Raum Fastow Schitomir BearbeitenGeneralfeldmarschall Erich von Manstein uberzeugte Adolf Hitler davon das durch die Ankunft der 1 Panzer Division General Kruger und der 1 SS Panzer Division Leibstandarte verstarkte XXXXVIII Panzerkorps sofort zu Gegenangriffen anzusetzen um die bei Fastow einbrechende Front wiederherzustellen Das zwischen den Fluss Irpen und Wassikow mit der 82 198 und 75 Infanterie Division haltende deutsche VII Armeekorps wurde durch die 2 SS Panzer Division Das Reich verstarkt Erste Phase ab 13 November Bearbeiten nbsp Hermann Balck 1943 Am 13 November begann aus der Linie Fastow Pawolotsch Kasatin der Angriff von funf deutschen Panzerdivisionen unter Fuhrung des General der Panzertruppe Balck Gleichzeitig tobte westlich davon der Kampf um Schitomir das in der Nacht vom 17 auf den 18 November durch die 7 Panzer Division zuruckerobert werden konnte 4 Zwischen Fastow und Belaja Zerkow wurde die aus Frankreich herangefuhrte 25 Panzerdivision ausgeladen und sofort eingesetzt Das Generalkommando XXXXII wurde am 12 November als Armeeabteilung Mattenklott General der Infanterie Mattenklott aktiviert um die getrennt operierenden Korpsgruppen des XIII und LIX A K zwischen Korosten und Belaja Zerkow einheitlich fuhren zu konnen Dabei wurde das sowjetische 94 Schutzenkorps der neu in der Front etablierten 1 Gardearmee im Raum nordlich und ostlich der Kleinstadt Brusilow durch Einsatz zuruckgeworfen Unter dem Druck des XXXXVIII Panzerkorps musste sich auch die 38 Armee nach Norden zuruckziehen dadurch geriet die weit westlich vorgeschobene linke Flanke der 60 Armee in Gefahr Sowjetische Gegenstosse welche am 26 November im Bereich Raewka Borowka mit drei Schutzenkorps einsetzten verhinderten in sudlicher Richtung weitere deutsche Erfolge Ende November stabilisierte sich die Front vorerst westlich des Teterew Abschnitts an der Linie Tschernjachow Radomyschl Stawischtsche Jurowka Die 1 Ukrainische Front verstarkte den westlich Kiew auf bereits 180 Kilometer Breite und 75 Kilometer Tiefe erweiterten Raumgewinn mit Truppen der 18 Armee Zweite Phase ab 6 Dezember Bearbeiten Am 6 Dezember startete mit dem Unternehmen Advent ein neuer deutscher Gegenangriff aus dem Raum nordlich von Schitomir mit der 1 und 7 Panzer Division vom Trostjawiza Abschnitt zwischen Tschernjachow und Drobyn nach Osten zur Ruckeroberung des verlorenen Teterew Abschnitts zwischen Radomyschl und Weprin Der 7 Panzer Division erreichte rechts vorgehend bis 15 Dezember den Irscha Abschnitt und schnitt nach der Einnahme von Malyn die Bahnlinie zwischen Korosten und Kiew ab In der Mitte erreichte die zwischen Kamenka und Federowka angetretene 1 Panzer Division nach Verstarkung durch Teile der SS Division Leibstandarte den Teterew Fluss bei Weprin wahrend links die 68 Infanterie Division vergeblich versuchte die Stellungen der sowjetischen 1 Gardearmee bei Radomyschl zu durchbrechen Die 1 Panzer Division wurde herausgezogen um am nordlichen Ufer des Irscha Abschnitts das im Raum Korosten zuruckgedrangte LIX Armeekorps zu verstarken Aus dem durch die 291 Infanterie Division gehaltenen Bruckenkopf bei Sloditsch sollte die Vereinigung mit der 7 Panzer Division bei Malin hergestellt und dabei grosse Teile der sowjetischen 60 Armee abgeschnitten werden Am 20 Dezember nahm darauf die sowjetische 3 Garde Panzerarmee ihre Offensive aus dem Raum Brusilow nach Westen wieder auf und durchbrach die Verbindungen des XIII und XXXXVIII Korps Die Truppen General Krugers erreichten noch die Linie Stremigorod und Kosinowka mussten aber die geplante Umfassung am 23 Dezember sofort abbrechen weil die eigene Abschneidung drohte Der Angriff des XXXXVIII Panzerkorps am nordlichen Irscha Ufer sowie ein gleichzeitiger Angriff des XIII Armeekorps mit der 2 Fallschirmjager Division von Osten her auf Radomyschl drohten kurzfristig drei sowjetische Panzer und vier Schutzenkorps sudostwarts von Korosten im Raum Meleni einzuschliessen Unter Zufuhrung der 1 Panzerarmee und der 18 Armee gelang es der sowjetischen Fuhrung jedoch die deutsche Offensive zu stoppen und die Gefahr abzuwenden 5 6 Nach dem allgemeinen deutschen Ruckzug auf Schitomir und der am 24 Dezember einsetzenden sowjetischen Grossoffensive ging es der 1 Panzer Division nur noch darum der bereits im Raum Korostyschew abgeschnittenen 8 Panzer Division einen Ruckweg freizukampfen Ausgang BearbeitenDas am 6 November befreite Kiew wurde von der Roten Armee klar behauptet Mehrere Versuche General von Mansteins zur Ruckeroberung der Stadt durch die Wehrmacht schlugen im November und Dezember fehl Am 10 Dezember 1943 fiel der Befehlshaber der deutschen 4 Panzerarmee Generaloberst Hoth durch den Verlust von Kiew bei Hitler in Ungnade in die Fuhrerreserve versetzt und wurde durch General Erhard Raus ersetzt Am 24 Dezember wurde die sowjetische Offensive in der Schitomir Berditschewer Operation durch die 1 Ukrainische Front erfolgreich fortgesetzt Die Sowjets eroberten am 28 Dezember Kasatin Schitomir fiel am 31 Dezember endgultig in sowjetische Hande Bis zum 30 Dezember erweiterten die Sowjets den Durchbruch auf die neue Linie Rowno Schepetowka Schmerinka Winniza Hristinowka Uman Literatur BearbeitenKirill S Moskalenko In der Sudwestrichtung Band 2 1943 45 DDR Militarverlag Berlin Ost 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht um Kiew 1943 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mansteins letzter Sieg und die Falle vor Kiew in Welt de vom 12 Dezember 2013 Die Befreiung von Kiew auf 2 WK Soldat russisch Moskalenko Na Yugo Zapadnom napravlenii Moskau 1973 russisch https w histrf ru articles article show kiievskaia nastupatielnaia opieratsiia 1943Einzelnachweise Bearbeiten Als die Ostfront 1943 fast zusammengebrochen ware in Welt de vom 2 Dezember 2013 abgerufen am 27 Dezember 2015 KIEW strategischen Offensivoperationen 3 13 November 1943 Memento vom 21 Dezember 2008 im Internet Archive auf soldat ru abgerufen am 27 Dezember 2015 Der Zweite Weltkrieg Band 18 Der Vormarsch der Roten Armee Time Life Amsterdam 1982 ISBN 9 06 182 440 0 S 65 Dass die Lage bei Schitomir nicht weiter eskalierte war nur einem kuriosen Umstand zuzuschreiben Die in die Stadt eingedrungenen Soldaten des I Garde Kavalieriekorps plunderten namlich die hier gelagerten Alkoholvorrate der 4 Panzerarmee Glantz House When Titans Clashed S 174 Die alkoholischen Exzesse etlicher Rotarmisten begunstigten auch die Ruckeroberung von Zitomir am 19 11 siehe Scheibert Die Gespenster Division S 126 128 Karl Heinz Frieser Die Ruckzugsoperationen der Heeresgruppe Sud In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 8 Die Ostfront 1943 44 Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 06235 2 Lagekarte S 352 Schlacht von Kiew auf ww2db com abgerufen am 27 Dezember 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht um Kiew 1943 amp oldid 236725559