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Hasso Eccard von Manteuffel 14 Januar 1897 in Potsdam 24 September 1978 in Reith Osterreich war ein deutscher General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg sowie Politiker FDP FVP DP und von 1953 bis 1957 Mitglied des Deutschen Bundestages 1959 wurde er wegen Totschlags verurteilt aufgrund der Erschiessung eines Soldaten der nur zu einer Haftstrafe verurteilt worden war Hasso von Manteuffel 1944 mit Armelstreifen Grossdeutschland in Sutterlinschrift Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Zwischenkriegsjahre 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegsjahre 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHasso Eccard war der Sohn des preussischen Hauptmanns Eckard August Gerdt Erdmann von Manteuffel 1863 1904 und dessen Ehefrau Susanne geborene von und zu Ende 1874 1921 1 Erster Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkrieges legte er aus dem Kadettenkorps kommend das Abitur an der Hauptkadettenanstalt in Berlin Lichterfelde ab Am 22 Februar 1916 trat er als Fahnrich in das Husaren Regiment von Zieten Brandenburgisches Nr 3 in Rathenow ein Am 28 April 1916 erfolgte dort seine Beforderung zum Leutnant Mit seinem Regiment kam er an der Westfront zum Einsatz und wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes dem Verwundetenabzeichen in Schwarz sowie dem Braunschweiger Kriegsverdienstkreuz II Klasse ausgezeichnet 2 Zwischenkriegsjahre Bearbeiten Nach Kriegsende war Manteuffel ab Januar 1919 Adjutant des Freikorps von Burghard von Oven in Berlin Im Mai 1919 wurde er in die 100 000 Mann Reichswehr ubernommen und dem Reichswehr Kavallerie Regiment 18 zugeteilt Im Zuge der weiteren Verringerung der Reichswehr wurde er zum 3 Preussisches Reiter Regiment versetzt wo er in der 2 Eskadron diente Ende 1924 erfolgte seine Ernennung zum Adjutanten am 1 April 1925 seine Beforderung zum Oberleutnant Am 1 Oktober 1932 Chef der 5 Schwadron des Reiter Regiments 17 Am 1 Marz 1937 wurde er Referent im OKH im Allgemeinen Heeresamt in der Inspektion der Schnellen Truppen spater Inspektion der Panzertruppe 3 Am 23 Juni 1921 heiratete er Armgard von Kleist die Nichte des spater zum Generalfeldmarschall ernannten Ewald von Kleist Das Paar bekam zwei Kinder 4 Manteuffel war in den 1930er Jahren ein bekannter Sportreiter 1936 diente er unter anderem als Taktiklehrer an der Panzertruppenschule I in Wunsdorf sudostwartig von Berlin Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Hasso von Manteuffel links Major Hugo Schimmel Mitte 5 bei der Beratung mit Offizieren der Division Grossdeutschland Vilkaviskis Litauen ab dem 9 August 1944 Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war Manteuffel Oberstleutnant Er wurde noch vor dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion Bataillonskommandeur in der 7 Panzer Division Gespensterdivision Im August des gleichen Jahres ubernahm er das Schutzen Regiment 7 6 und am 1 Oktober 1941 wurde er zum Oberst befordert Ende November 1941 drang er mit der sogenannten Kampfgruppe Manteuffel bis auf 50 km an den Stadtrand von Moskau vor Fur die Eroberung einer strategisch wichtigen Brucke wurde er am 31 Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet Ab Juli 1942 war Manteuffel Kommandeur der 7 Panzer Grenadier Brigade der 7 Panzer Division an der Ostfront Im Winter 1942 43 wurde er nach Nordafrika abkommandiert um dort wahrend des Tunesienfeldzugs als Divisionskommandeur Division von Manteuffel zu dienen Im Tuniskessel erkrankte er so schwer dass er Ende April 1943 zur Behandlung nach Deutschland geschickt werden musste Am 1 Mai 1943 erfolgte seine Beforderung zum Generalmajor Nach seiner Genesung wurde er im August 1943 Kommandeur der 7 Panzer Division im sudlichen Abschnitt der Ostfront Im Februar 1944 wurde Manteuffel zum Generalleutnant befordert und am 1 Februar 1944 zum Kommandeur der Panzergrenadier Division Grossdeutschland ernannt 7 die anfangs ebenfalls im Suden der Ostfront spater im Baltikum eingesetzt war Am 1 September 1944 wurde Manteuffel von Hitler im Beisein von Guderian im Fuhrerhauptquartier zum General der Panzertruppe befordert unter gleichzeitiger Ernennung zum Oberbefehlshaber der 5 Panzerarmee an der Westfront 8 Ab 16 Dezember 1944 nahmen sieben seiner Divisionen an der Ardennenoffensive teil Manteuffel gelang es nach dem Stillstand der Offensive trotz der gut gefuhrten Gegenangriffe von General George S Patton seine Truppen zuruckzunehmen so dass diese der Vernichtung entgingen Im Marz 1945 wurde Manteuffel zum Oberbefehlshaber der 3 Panzerarmee ernannt die in Pommern das Vordringen der Roten Armee uber die Oder verhindern sollte Doch seine Armee war dazu nicht mehr in der Lage und er wich nordlich von Berlin uber die Elbe aus Durch Verhandlungen mit britischen Generalen erreichte Manteuffel im Mai 1945 dass er mit 300 000 deutschen Soldaten in britische statt in sowjetische Kriegsgefangenschaft geriet Nachdem er in verschiedenen Gefangenenlagern in Grossbritannien interniert war wurde er in amerikanische Gefangenschaft ubergeben Aus dieser wurde er 1947 entlassen 9 Nachkriegsjahre Bearbeiten Nach dem Krieg war Manteuffel nunmehr in Neuss beruflich Angestellter der Bank von Robert Pferdmenges 10 und wurde auch in der Politik tatig Seit 1949 gehorte er der FDP an er nahm 1950 nach Angaben des britischen Geheimdienstes Kontakte zur Bruderschaft auf einer Vereinigung von Altnazis rund um den ehemaligen Gauleiter Karl Kaufmann die die junge Bundesrepublik Deutschland unterwandern wollte der Club war ideell und personell ein Vorlaufer des Naumann Kreises auch Gauleiter FDP genannt 11 Von 1953 bis 1957 war er Mitglied des Bundestages Er war zunachst verteidigungspolitischer Sprecher seiner Partei Nach dem Koalitionswechsel der FDP in Nordrhein Westfalen von der CDU zur SPD verliess er am 23 Februar 1956 mit der Euler Gruppe die Liberalen und beteiligte sich an der Grundung der FVP deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender er wurde Als sich die FVP bereits am 14 Marz 1957 der Deutschen Partei anschloss tat dies auch Manteuffel Der Ex General der sich schon fruh fur einen deutschen Verteidigungsbeitrag zur NATO einsetzte schlug vor nach dem Vorbild der Parlamentsarmee von 1848 die neuen Streitkrafte Bundeswehr 12 zu nennen 13 1957 wurden gegen ihn und die Abgeordneten Martin Blank DP und Fritz Berendsen CDU Vorwurfe im Zusammenhang mit Rustungsauftragen laut Der Verteidigungsausschuss des Bundestages dem er von 1953 bis 1957 als ordentliches Mitglied angehorte wurde daraufhin als Untersuchungsausschuss gemass Artikel 45a Grundgesetz tatig konnte die Vorwurfe jedoch nicht bestatigen 1959 wurde er von einem Schwurgericht des Totschlages angeklagt Er hatte im Jahr 1944 einen Soldaten wegen Feigheit vor dem Feind vor ein Kriegsgericht gestellt weil dieser wahrend einer nachtlichen Wache die Entfuhrung zweier seiner Kameraden beobachtet aber weder eingegriffen noch diesen Vorfall gemeldet hatte Das Kriegsgericht entschied auf Haft aber Manteuffel liess den Soldaten erschiessen Manteuffel wurde am 21 August 1959 wegen Totschlags in minder schwerem Fall zu einem Jahr und sechs Monaten Gefangnis verurteilt aber bereits nach zwei Monaten auf Fursprache des ausscheidenden Bundesprasidenten Theodor Heuss freigelassen Die Revision von Manteuffels gegen die Haftstrafe wurde am 21 Marz 1960 vom Bundesgerichtshof zuruckgewiesen 1968 wurde er zu einem Besuch an die US Militarakademie in West Point New York eingeladen Zudem besuchte er auf Einladung des US Generalstabschefs General William Westmoreland das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten und auf Wunsch des ehemaligen US Prasidenten Dwight D Eisenhower das Weisse Haus Ende der 1960er Jahre war Manteuffel als deutscher militarischer Berater fur US Kriegsfilme tatig Er starb am 24 September 1978 wahrend einer Urlaubsreise in Osterreich und wurde in Deutschland bestattet Der Spiegel The Times und andere Medien veroffentlichten Nachrufe 14 Auszeichnungen BearbeitenVerwundetenabzeichen 1939 in Silber Panzerkampfabzeichen in Silber II Stufe Medaille Winterschlacht im Osten 1941 42 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub Schwertern und Brillanten Ritterkreuz am 31 Dezember 1941 Eichenlaub am 23 November 1943 332 Verleihung Schwerter am 22 Februar 1944 50 Verleihung Brillanten am 18 Februar 1945 24 Verleihung Armelband Afrika Viermalige Nennung im Wehrmachtbericht am 8 Oktober 1943 16 November 1943 14 Marz 1944 8 Mai 1944Literatur BearbeitenJohn D Berlin Manteuffel Hasso Eccard von In David T Zabecki Hrsg Germany at War 400 Years of Military History Mit einem Vorwort von Dennis Showalter ABC CLIO Santa Barbara 2014 ISBN 978 1 59884 980 6 S 820 821 Dorothee Hochstetter Hasso von Manteuffel 1897 1978 Vom Panzergeneral zum Parlamentarier der FDP In Eckart Conze Joachim Scholtyseck Erich Weede Hrsg Jahrbuch zur Liberalismus Forschung 27 Jahrgang 2015 Nomos Baden Baden 2015 ISBN 978 3 8487 2477 2 S 205 238 Georg Meyer Manteuffel Hasso von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 92 Digitalisat Georg Schmidt Die Familie von Manteuffel Stamm Polzin und Arnhausen des Pommerschen Geschlechts Berlin 1915 Alaric Searle Wehrmacht Generals West German Society and the Debate on Rearmament 1949 1959 Frederick Praeger Westport 2003 ISBN 0275979687 M passim fur die gen Jahre In google books und im Online Buchhandel einsehbar englisch LG Dusseldorf 21 August 1959 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XVI bearbeitet von Irene Sagel Grande H H Fuchs C F Ruter Amsterdam University Press 1976 Nr 481 S 23 45 Verfahrensgegenstand Erschiessung eines Soldaten der von einem Kriegsgericht wegen Dienstpflichtverletzung im Felde zu 2 Jahren Gefangnis verurteilt worden war Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland im Feldzug gegen die Sowjetunion 1942 bis 1945 Verlag Klartext Essen 2020 ISBN 978 3 8375 2089 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hasso von Manteuffel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hasso von Manteuffel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Islandfarm Teil 1 englisch Islandfarm Teil 2 englisch Biografie niederlandisch Nachlass BArch N 617Einzelnachweise Bearbeiten Georg Meyer Manteuffel Hasso von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 92 Digitalisat Reichswehrministerium Hrsg Rangliste des Deutschen Reichsheeres E S Mittler amp Sohn Berlin 1924 S 182 Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland Beleg fur die Veranderung der Dienststellungen 1932 und 1937 S 461 Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland S 461 Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland S 515 Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland S 460 Tewes Grossdeutschland S 457 bis 462 aus der Personalakte im Bundesarchiv Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland S 537 Nachlass Hasso von Manteuffel im Bundesarchiv Freiburg NA 617 1 4 daraus Bezuge bei Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland S 459 489 S 492 512 S 513 S 518 S 524 S 1178 Online Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 ISBN 978 3 596 16048 8 S 391 Quelle BA N 1080 272 sowie Searle siehe Lit S 158 Ludger Tewes Die Panzergrenadierdivision Grossdeutschland S 462 seine Einstellung zur Bundeswehr S 1101 1107 Georg Meyer Manteuffel Hasso von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 92 Digitalisat spiegel de 2 Oktober 1978 GestorbenNormdaten Person GND 118577344 lobid OGND AKS LCCN n82256814 VIAF 54276563 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manteuffel Hasso vonALTERNATIVNAMEN Manteuffel Hasso Eccard von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und Politiker FDP FVP DP MdBGEBURTSDATUM 14 Januar 1897GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 24 September 1978STERBEORT Reith Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hasso von Manteuffel amp oldid 237742199