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Dieser Artikel behandelt die deutsche Sendung im Zweiten Weltkrieg Siehe auch Heeresbericht Roman Der Wehrmachtbericht war eine wahrend der Dauer des Zweiten Weltkriegs ausgestrahlte deutsche Sendung uber die militarische Lage der Wehrmacht an allen Fronten Er wurde von der Abteilung bzw Amtsgruppe fur Wehrmachtpropaganda ausgearbeitet jeweils in den Mittagsnachrichten ausgestrahlt und war nicht nur ein Bericht uber militarische Operationen sondern zugleich ein Instrument der nationalsozialistischen Propaganda Dabei gilt die 1962 im Rahmen der Schriftenreihe des Bundesarchivs publizierte einschlagige Studie Erich Murawskis als grundlegend faktenreiche gleichwohl aber aufgrund ihrer unkritischen Darstellungsweise fragwurdige Sekundarquelle Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 2 Geschichte 2 1 Deutsch Franzosischer Krieg von 1870 bis 1871 2 2 Erster Weltkrieg 2 3 Zweiter Weltkrieg 2 3 1 Rivalitat zwischen Wehrmacht und Propagandaministerium 2 3 2 Namensnennung im Wehrmachtbericht 2 3 3 Fuhrererlass zur Starkung der Rolle des OKW 2 3 4 Letzter Wehrmachtsbericht Ausgangspunkt der Legende von der Sauberen Wehrmacht 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenAllgemein Bearbeiten nbsp Juli 1944 Deutsche Soldaten vernehmen sitzend Zivilisten Scherl Kampf gegen die Terroristen in Frankreich In einigen Teilen Frankreichs versuchen kommunistische Terrorgruppen immer wieder die deutschen Sicherungsmassnahmen zu storen Durch schlagartig durchgefuhrte Aktionen wird aber den Terroristen das Handwerk gelegt und fast taglich berichtet der Wehrmachtbericht von den Erfolgen gegen die Saboteure Wieder wurde in einem Dorf in der Bretagne eine Terroristengruppe gestellt Auf dem Marktplatz finden die ersten Vernehmungen statt Auf die stets gleichbleibende Ankundigung Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt folgte vom ersten Tag des Uberfalls auf Polen bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht eine tagliche Zusammenfassung der Kampfhandlungen Dieser Wehrmachtbericht wurde vom Oberkommando der Wehrmacht OKW genauer von der Abteilung fur Wehrmachtpropaganda WPr im Wehrmachtfuhrungsstab des OKW herausgegeben und im Grossdeutschen Rundfunk taglich um die Mittagszeit vor den folgenden Nachrichten ausgestrahlt sowie von den Tageszeitungen haufig auf der Titelseite abgedruckt auch in den verbundeten und besetzten Landern und zum Teil sogar im neutralen Ausland Hinzu kamen die im Radio mit Fanfarenstossen eingeleiteten Anm 1 Sondermeldungen uber herausragende Erfolge die erganzend dem Wehrmachtbericht angehangten Erwahnungen von Truppenteilen oder Einzelpersonen die sich besonders ausgezeichnet hatten und schliesslich die mit Zahlen gespickten zusammenfassenden Berichte Im Gegensatz zum Heeresbericht des Ersten Weltkrieges beinhaltete der Wehrmachtbericht nicht nur die Kampfhandlungen der eigenen sondern auch die der feindlichen Streitkrafte beispielsweise die Luftangriffe der Alliierten auf Kriegsziele und Stadte im Reichsgebiet Der Wehrmachtbericht besass amtlichen Charakter und war die massgebliche Quelle fur die Kommentierung des Kriegsgeschehens in den Medien 1 Insgesamt erschienen 2080 Wehrmachtberichte Sie sind nach einer einschlagigen Studie des ehemaligen Referatsleiter in der Amtsgruppe fur Wehrmachtpropaganda und spateren Archivars am Bundesarchiv Erich Murawski aus dem Jahre 1962 ein Gemisch aus nuchternem Militar Rapport und politischer Propaganda und eine ebenso wertvolle wie fragwurdige Sekundarquelle 2 3 Aktuelle Untersuchungen betonen starker den propagandistischen Charakter des Wehrmachtberichts Der an der Gedenkstatte Yad Vashem tatige israelische Historiker Daniel Uziel sieht als Hauptproblem von Murawskis Studie neben einem Mangel an damals zur Verfugung stehenden Quellen die unkritische Herangehensweise Murawskis an sein Thema an 4 Der deutsche Militarhistoriker Jorg Echternkamp nennt die Praxis der Darstellung der beschonigende n Frontbegradigung im Wehrmachtbericht in einer Reihe mit propagandistischen Verlautbarungen die uber den wahren Sachverhalt des Kriegsverlaufs hinwegtauschen 5 Bis zu seiner Veroffentlichung durchlief der tagliche Wehrmachtbericht mehrere Instanzen Aus den einlaufenden Meldungen der drei Wehrmachtteile stellte die Abteilung Wehrmachtpropaganda unter der Leitung ihres Chefs Generalmajor Hasso von Wedel einen Text fur den Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes und engsten militarischen Berater Hitlers Generaloberst Alfred Jodl zusammen der ihn bezuglich Inhalt Form und Intention redigierte Hitler als Oberbefehlshaber der Wehrmacht gab den Text dann personlich frei woraufhin er unverandert uber den Reichspressechef Otto Dietrich an die Zeitungen und uber Goebbels Propagandaministerium an den Rundfunk gelangte 6 Berichtet wurde in knapper Form ausfuhrlicher konkreter und teilweise ubertrieben wenn Erfolge zu vermelden waren kurzer abstrakter und verklausuliert wenn es um Ruckschlage und eigene Verluste ging Stets mussten die Verfasser Glaubwurdigkeit und Wirkung der Berichte bei der kampfenden Truppe in der Heimat sowie im feindlichen und neutralen Ausland berucksichtigen Sie vermieden weitgehend direkte Falschmeldungen operierten aber mit Auslassungen und Zutaten mit tendenziosen Hervorhebungen und Verharmlosungen sowie mit Beschonigungen Verzogerungen und Verschleierungen 7 Erich Murawski gelangte in seiner Untersuchung uber Inhalt Sprache und Glaubwurdigkeit des WB 1962 zu dem Ergebnis dass zwischen dem ursprunglichen Anspruch des Militars nur die Wahrheit zu berichten und der durch Kriegsverlauf und politische Einflussnahme bestimmten Praxis eine Diskrepanz besteht Er unterscheidet vier Phasen der Berichterstattung und damit der Glaubwurdigkeit des WB 8 3 Bis Mai 1940 Vorsichtige Zuruckhaltung Westfeldzug 1940 bis Ende 1941 Erfolgsberauschter Uberschwang 1942 bis Herbst 1944 Tarnung der Ruckschlage Ab Herbst 1944 Nuchterner LiquidationsberichtDie Verfasser des WB sahen keinen Widerspruch in dessen Doppelcharakter einerseits der Wahrheit und andererseits der Propaganda zu dienen Von Wedel dazu nach dem Krieg Ich habe den Wehrmachtbericht immer als wohl das wertvollste Propagandainstrument der Wehrmachtpropaganda betrachtet allerdings unter der einen unabanderlichen Voraussetzung dass er nur die Wahrheit bringen durfte und sich niemals der Luge bediente In dieser Auffassung war ich auch einig mit dem Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes einem Fanatiker der Wahrheit 7 9 Der Fanatiker der Wahrheit hingegen Alfred Jodl war sich der propagandistischen Aufgabenstellung und Wirkung des Wehrmachtberichtes sehr wohl bewusst Es ist traurig genug dass ich dem stellvertretenden Chef der Amtsgruppe Wehrmachtpropaganda erst klarmachen muss dass auch der OKW Bericht ein Propagandamittel ist 7 10 In einem Geheimerlass vom 18 Juni 1941 instruierte er die Berichterstatter dass die Wahrheit der Grundsatz fur die gesamte deutsche militarische Berichterstattung sei Erfolge seien erst dann zu veroffentlichen wenn sie bestatigt seien und Eigene Misserfolge sind hierbei in dem Umfang zu veroffentlichen in dem sie vom Gegner und vom neutralen Ausland nachgepruft werden konnen Fur die deutsche Offentlichkeit ist mit der vorstehenden Einschrankung die Veroffentlichung auch von Misserfolgen erwunscht um das eigene Volk zur notwendigen Harte zu erziehen 7 11 Geschichte BearbeitenDeutsch Franzosischer Krieg von 1870 bis 1871 Bearbeiten Bereits in fruheren Kriegen wurde die Offentlichkeit uber den Kriegsverlauf informiert Im Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 bis 1871 waren es noch uberwiegend zivile Kriegsberichterstatter wie Theodor Fontane die sich als Schlachtenbummler in der Etappe aufhielten um fur ihre Zeitungen Nachrichten von offiziellen Stellen und aus zweiter Hand zu sammeln Sie wurden wegen ihrer oft fehlenden militarischen Kompetenz vor allem aber wegen ihrer storenden Neugier von den Offizieren nicht sonderlich geschatzt und daher haufig behindert und gegangelt 12 13 1870 hatte das Heer zunachst keinerlei Vorbereitungen fur die Information der Offentlichkeit getroffen schliesslich aber doch zunachst zogerlich dann immer ofter Kriegsdepeschen herausgegeben die von der Polizei angeschlagen und von Zeitungen veroffentlicht wurden Sie waren knapp und berichteten nur das Wichtigste Anders als beispielsweise die franzosischen amtlichen Meldungen waren sie frei von Propaganda und enthielten keine falschen Nachrichten Naturlich enthielten die Berichte nicht alles da man dem Gegner keine Einblicke in die eigene operative Planung gewahren wollte Die politische Fuhrung war ausgeschlossen von der Nachrichtenpolitik des Militars und selbst Otto von Bismarck musste sich genauere Informationen auf Umwegen selbst besorgen 12 14 Erster Weltkrieg Bearbeiten Auch wahrend des Ersten Weltkriegs war die Kriegsberichterstattung fest in der Hand des traditionell an Geheimhaltung und Uberwachung interessierten Militars Ebenso wie zuvor war man schlecht vorbereitet und fuhrte zunachst nur die Zensur ein Nur wenige Offiziere beispielsweise Alfred von Tirpitz hatten die militarische Scheu vor Offentlichkeit und Presse uberwunden und Dienststellen fur Informationsarbeit eingerichtet Admiral von Tirpitz Staatssekretar des Reichsmarineamtes hatte die Bedeutung von Presse und Offentlichkeitsarbeit bereits lange vor dem Krieg erkannt Als er im Jahre 1897 die Amtsgeschafte ubernahm schuf er sich eine eigene Presseabteilung das Nachrichtenburo des Reichsmarineamtes Dann habe ich es fur mein Recht und meine Pflicht gehalten den breiten Schichten begreiflich zu machen welche Interessen hier auf dem Spiele standen 12 15 Die Reichsregierung unter dem pressescheuen Kanzler von Bethmann Hollweg uberliess die Informationspolitik vertrauensvoll dem Militar Am 2 August 1914 ergriff der Chef des Generalstabes Generaloberst von Moltke die Initiative und befahl die Einrichtung eines Pressedienstes bezeichnenderweise zunachst unter der Zustandigkeit der Abteilung fur Spionage und Spionageabwehr Die Presse so Moltke sei ein unentbehrliches Mittel der Kriegfuhrung 16 17 Die erste Meldung erschien am 5 August 1914 und ab dem 27 August wurde uber das Wolffsche Telegraphenbureau der tagliche Heeresbericht herausgegeben Im Laufe des Krieges entwickelte die militarische Fuhrung ein zunehmendes Interesse an der Offentlichkeitsarbeit es wurden von nun an regelmassige Pressekonferenzen abgehalten und weitere Pressestellen eingerichtet Fur den Heeresbericht sollte gelten Wir werden nicht immer alles sagen konnen aber was wir ihnen sagen werden ist wahr 16 18 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Der Wehrmachtbericht war im Gegensatz zum Heeresbericht des Ersten Weltkriegs nicht nur blosse Information sondern erklartermassen ebenso ein von Staat Partei und Militar bewusst eingesetztes Instrument der Meinungspflege und Propaganda zur geistigen und psychologischen Kriegfuhrung im totalen Krieg in den uber die kampfende Truppe hinaus auch die Heimatfront also Zivilbevolkerung Wirtschaft und Industrie sowie alle Bereiche des offentlichen Lebens miteinbezogen waren 19 1957 erklarte der ehemalige Leiter der Abteilung fur Wehrmachtpropaganda im Wehrmachtfuhrungsstab des OKW Hasso von Wedel Im totalen Staat wie ihn das Dritte Reich darstellte musste auch die Wehrmachtpropaganda zu ihrem Teil die Einheit von Staat Partei und Wehrmacht anerkennen und vertreten ohne sich dabei an das Schlepptau der reinen Parteipropaganda zu legen Hinzu kam dass der totale Krieg fur mich eine Einheit von politischer militarischer wirtschaftlicher und geistiger Kriegfuhrung darstellte der auch die Wehrmachtpropaganda in ihrer gesamten Arbeit sich einzuordnen hatte 19 20 Einmal mussten die berechtigten soldatischen Belange im Rahmen der Gesamtpropaganda gewahrt bleiben und zum anderen mussten innerhalb der Wehrmacht alle Massnahmen durchgefuhrt werden die zum Erreichen der Ziele der Gesamtpropaganda notwendig waren 19 21 Ein weiterer einem totalitaren Staat gemasser Unterschied zur militarischen Informationspolitik im Ersten Weltkrieg bestand darin dass auf deutscher Seite keine privaten Journalisten mehr zugelassen waren An ihre Stelle traten sogenannte Propagandakompanien PK die bereits 1938 in allen Wehrmachtteilen aufgestellt und mit moderner Technik ausgestattet wurden um oft in den vordersten Linien das Kriegsgeschehen festzuhalten 1943 gab es 23 PK mit 5000 Mann die im Zivilleben zumeist Journalisten waren Hinzu kam dass im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg fur die deutsche Offentlichkeit keine legale Moglichkeit mehr bestand die Wehrmachtberichte mit denen der anderen Seite zu vergleichen Im Zweiten Weltkrieg wurden sie weder gedruckt noch gesendet und das Horen nichtdeutscher Nachrichtensendungen war verboten 22 Zuwiderhandlungen wurden als Wehrkraftzersetzung oder Rundfunkverbrechen verfolgt und konnten mit hochsten Strafen geahndet werden 23 Rivalitat zwischen Wehrmacht und Propagandaministerium Bearbeiten nbsp Joseph Goebbels am 28 Januar 1941 im Gesprach mit Hasso von Wedel Ganz rechts im Bild und den Chefs der Propaganda Kompanien der drei Wehrmachtteile In langeren Ausfuhrungen gibt er ihnen ein umfassendes Bild der militarischen und politischen Lage sowie Richtlinien fur die aktuelle Arbeit der Propaganda Kompanien Schon fruh bahnte sich eine Rivalitat zwischen der Wehrmacht und dem Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda RMVP an Propagandaminister Joseph Goebbels versuchte die militarische Propaganda vollstandig an sich zu ziehen da er Offiziere als dafur vollig ungeeignet hielt Er konnte sich jedoch nur teilweise durchsetzen 1938 unterzeichneten Goebbels und Wilhelm Keitel Chef des OKW ein Abkommen uber die Durchfuhrung der Propaganda im Kriege das das Zusammenspiel von RMVP und OKW regelte Demnach unterstanden die Angehoren der PKs dem Militar Personalauswahl und Auswertung des gesammelten Materials hingegen oblagen Goebbels Ministerium 24 25 26 27 Kurz vor Kriegsbeginn am 1 April 1939 wurde im OKW die Abteilung fur Wehrmachtpropaganda WPr eingerichtet Diese vollig neue Abteilung fusste auf erheblichen Vorbereitungen in den Jahren 1937 und 1938 Neben der militarischen Zensur der Abwehr feindlicher Propaganda und der geistigen Betreuung der Wehrmacht oblag ihr unter anderem auch die Abfassung des Wehrmachtberichts 24 28 Namensnennung im Wehrmachtbericht Bearbeiten Da nach dem deutschen Uberfall auf Polen nur selten ehrenvolle Nennungen von Einzelkampfern im Wehrmachtbericht zu finden waren erklarte die Abteilung fur Wehrmachtpropaganda in einem Rundschreiben vom 26 Marz 1940 es sei wunschenswert im Wehrmachtbericht haufiger als bisher Namen von Offizieren usw zu nennen die sich bei besonderen Unternehmungen ausgezeichnet haben In der Folge erliess der Oberbefehlshaber des Heeres Generalfeldmarschall Walther von Brauchitsch im Hinblick auf den kommenden Westfeldzug am 27 April 1940 einen entsprechenden Erlass Namensnennung im Wehrmachtbericht der dieses Prozedere einer gewunschten haufigeren Nennung von auszeichnungswurdigen Soldaten der Wehrmacht regeln sollte 29 Laut von Brauchitschs Erlass sollten durch Namensnennung im Wehrmachtbericht solche Soldaten geehrt werden die sich im Kampf in aussergewohnlicher Weise hervorgetan hatten Es sei darin eine ganz besondere Auszeichnung zu erblicken Ihre Taten sollten sich aus den ubrigen hervorheben und so die Erwahnung vor dem Deutschen Volk rechtfertigten Als Anhaltspunkte Anhalt fur die Namensnennung galten u a fur den Fall vor Eintritt grosserer Kampfhandlungen wenn Fuhrer von Stoss oder Spahtrupps die zweimal unter Feindeinwirkung entweder eine betrachtliche Anzahl von Gefangenen oder Waffen eingebracht hatten oder unter besonders schwierigen Verhaltnissen Feindunterlagen beschafften Fur den Fall dass schon grossere Kampfhandlungen stattfanden sollten Truppenfuhrer aller Dienstgrade die durch ihren personlichen Einsatz unter schwierigen Verhaltnissen die Kampfhandlungen in einer fur die Fuhrung besonders wertvollen Weise entscheidend beeinflusst haben namentlich genannt werden 30 Murawski weist in seiner Studie darauf hin dass diese Ehrungen per Namensnennung dann schon beim Westfeldzug erheblich zunahmen und nach dem deutschen Uberfall auf die Sowjetunion im Juni 1941 um ein Mehrfaches Der Umfang der Nennungen wurde schliesslich so gross dass sie ab Sommer 1944 nicht mehr im eigentlichen Wehrmachtbericht erscheinen konnten sondern nur noch in einem Anhang zu diesem betitelt mit Erganzend zum Wehrmachtbericht wird gemeldet 31 Fuhrererlass zur Starkung der Rolle des OKW Bearbeiten Die Einrichtung der WPr starkte die Rolle des OKW in Propagandaangelegenheiten zum Teil auf Kosten des Propagandaministeriums Das Kompetenzgerangel dauerte solange an bis Adolf Hitler im Februar 1941 in einem geheimen Fuhrererlass schliesslich entschied In Fragen der Propaganda und militarischen Zensur ist die Vertretung der Gesamtwehrmacht wie auch der Wehrmachtteile gegenuber allen zivilen Dienststellen und gegenuber der Offentlichkeit ausschliesslich Aufgabe des Oberkommandos der Wehrmacht 24 27 32 Letzter Wehrmachtsbericht Ausgangspunkt der Legende von der Sauberen Wehrmacht Bearbeiten Der letzte Wehrmachtbericht wurde vom Reichssender Flensburg am 9 Mai 1945 ausgestrahlt Bald darauf am 23 Mai wurde auch die letzte Reichsregierung die ihren provisorischen Sitz im Sonderbereich Murwik in Flensburg Murwik hatte verhaftet Der Kerninhalt dieses Berichts lautet Die deutsche Wehrmacht ist am Ende einer gewaltigen Ubermacht ehrenvoll unterlegen Der deutsche Soldat hat getreu seinem Eid in hochstem Einsatz fur sein Volk fur immer Unvergessliches geleistet Die Heimat hat ihn bis zuletzt mit allen Kraften unter schwersten Opfern unterstutzt Die einmalige Leistung von Front und Heimat wird in einem spateren Urteil der Geschichte ihre endgultige Wurdigung finden 33 Dieser Bericht gilt als Paradebeispiel fur den Aufbau des Nachkriegsmythos einer vermeintlich unpolitischen Wehrmacht die angeblich nichts mit Vernichtungskrieg und Holocaust zu tun hatte sondern tapfer und ehrenhaft fur die Heimat gekampft und fur ihr Land Unvergessliches geleistet habe Er bildet so der Militarhistoriker Jens Westemeier den Ausgangspunkt fur die Bildung der Legende von der Sauberen Wehrmacht die nicht nur anstandig und distanziert zum NS Regime geblieben sei sondern in vorbildlicher Weise militarische Tugenden gepflegt und Grosses geleistet habe Eine hoch professionelle hochst effektiv funktionierende Militarmaschinerie Diese Erzahlung schuf die Voraussetzung zur Nachkriegs Glorifizierung militarischer Tugenden der Wehrmacht bis hin zum Kampfermythos der tapfersten und besten Soldaten der Welt 34 Siehe auch BearbeitenSprache des Nationalsozialismus Chronologie des Zweiten WeltkriegesLiteratur BearbeitenErich Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht 1939 1945 Ein Beitrag zur Untersuchung der geistigen Kriegfuhrung Mit einer Dokumentation der Wehrmachtberichte vom 1 Juli 1944 bis zum 9 Mai 1945 Boldt Boppard am Rhein 1962 Schriften des Bundesarchivs Band 9 DNB 453516904 Ute Daniel Augenzeugen Kriegsberichterstattung vom 18 zum 21 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht 2006 ISBN 978 3 525 36737 7 Die Wehrmachtberichte 3 Bande GLB Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 Die Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht 5 Bande Koln 2004 ISBN 3 89340 063 X Wolfram Wette Als Deutschland sterben sollte In DIE ZEIT 19 2000 vom 4 Mai 2000 online Untertitel Wie NS Regime und Wehrmachtfuhrung in den letzten Kriegstagen versuchten den grossen Untergang zu inszenieren Jurgen Wilke Krieg als Medienereignis Zur Geschichte seiner Vermittlung in der Neuzeit In Heinz Peter Preusser Krieg in den Medien Amsterdamer Beitrage zur neueren Germanistik Band 57 Rodopi 2005 ISBN 978 90 420 1855 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Wehrmachtbericht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Der letzte Wehrmachtbericht In stern de Stern 4 Mai 2005 Tondokument Letzter Wehrmachtbericht vom 9 Mai 1945 vom Reichssender Flensburg im SoundCloud Kanal von Dietz SchwiesauEinzelnachweise Bearbeiten Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S I Erich Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht 1939 1945 Ein Beitrag zur Untersuchung der geistigen Kriegfuhrung Mit einer Dokumentation der Wehrmachtberichte vom 1 Juli 1944 bis zum 9 Mai 1945 Boldt Boppard am Rhein 1962 S 1 3 S 116 f u S 121 f a b Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S VIII Daniel Uziel The Propaganda Warriors The Wehrmacht and the Consolidation of the German Home Front Peter Lang Oxford u a 2008 S 12 f u S 388 The books main problem is it s uncritical approach to the subject Jorg Echternkamp Dossier Der Zweite Weltkrieg Kriegsideologie Propaganda und Massenkultur Hrsg v Bundeszentrale fur politische Bildung 30 April 2015 Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S VI a b c d Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S VII Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 123 Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 46 Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 55 Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht Anlage 1 S 701 a b c Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S II Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 13 Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 13 f Alfred von Tirpitz Erinnerungen Leipzig 1919 S 95 ff DNB 576689211 zit nach Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 17 a b Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S III Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 18 Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 19 ff a b c Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S IV Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 26 Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 27 Z B war der Schweizer Sender Radio Beromunster verboten Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S V VI Vgl Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 27 f a b c Die Wehrmachtberichte Band I Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S V Harro Segeberg Hrsg Mediale Mobilmachung Das Dritte Reich und der Film Wilhelm Fink Verlag Paderborn 2004 ISBN 3 7705 3863 3 S 155 ff Bundesarchiv Film und Bildberichter gemeinsam Memento vom 20 Januar 2010 im Internet Archive a b Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 34 und 137 f Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 26 f Erich Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht 1939 1945 Ein Beitrag zur Untersuchung der geistigen Kriegfuhrung Mit einer Dokumentation der Wehrmachtberichte vom 1 Juli 1944 bis zum 9 Mai 1945 Boldt Boppard am Rhein 1962 Schriften des Bundesarchivs Band 9 S 86 f u S 726 f Abschrift aus dem Heeres Verordnungsblatt 22 Jg 27 Ausgabe Berlin den 6 Mai 1940 Teil C Namensnennung im Wehrmachtbericht Der Oberbefehlshaber des Heeres 27 April 1940 gez von Brauchitsch Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht Anlage 6 S 726 f von Brauchitschs Erlass im Wortlaut Murawski Der deutsche Wehrmachtbericht S 87 Geheimer Fuhrererlass vom 10 Februar 1941 Zit bei Ansgar Diller Rundfunkpolitik im Dritten Reich DTV Munchen 1980 ISBN 3 423 03184 0 S 334 Die Wehrmachtberichte Band 3 GLB Koln 1989 ISBN 3 423 05944 3 S 568f Jens Westemeier Wehrmachtsbilder von 1945 bis heute in Jens Westemeier Hg So war der deutsche Landser Das populare Bild der Wehrmacht Schoningh 2019 ISBN 978 3 506 78770 5 S 1 26 hier S 5f Anmerkungen Bearbeiten Ursprunglich wurde die Fanfare nicht am Beginn sondern am Ende gespielt Die Anderung ging auf unzahlige Anrufe und Briefe zahlreicher Horer zuruck damit man auf den Beginn der Meldung auch bei leise gestelltem Rundfunkgerat aufmerksam wurde Vgl Ich habe der Welt den Sieg verkundet In Das kleine Volksblatt 31 Mai 1940 S 7 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dkvNormdaten Werk GND 4634279 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrmachtbericht amp oldid 237608368