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August Martin Euler 9 Mai 1908 in Kassel 4 Februar 1966 in Brussel war ein deutscher Politiker FDP spater FVP und Deutsche Partei Er war von 1947 bis 1956 Landesvorsitzender der FDP Hessen von 1949 bis 1958 Mitglied des Deutschen Bundestages und dort 1951 52 Vorsitzender der FDP Fraktion 1956 fuhrte er eine Abspaltung von der FDP Fraktion die sogenannte Eulergruppe August Martin Euler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Abitur studierte Euler Rechtswissenschaft in Marburg und war anschliessend von 1936 bis 1944 in verschiedenen juristischen Stellungen tatig Seit 1939 war er als Justitiar der I G Farben Generalbevollmachtigter fur Chemie in Berlin 1 Euler der eine Ausbildung bei der Schutzpolizei durchlaufen hatte wurde am 29 November 1944 als Polizist zur Waffen SS in das SS Polizei Regiment 2 Brandenburg eingezogen 2 1945 46 war er Landrat im Kreis Hersfeld Anschliessend war er als Rechtsanwalt tatig 1953 gehorte er dem Club 53 um Arnold Bode an Im September 1958 wurde er Generaldirektor bei der Versorgungsabteilung der EURATOM Er war der Vater der spateren Hamburger FDP Fraktionsvorsitzenden Maja Stadler Euler Partei BearbeitenEuler gehorte 1945 zu den Mitbegrundern der Liberal Demokratischen Partei der spateren FDP in Kassel und dann am 29 Dezember 1945 in ganz Hessen Er wurde 1946 zunachst Landesgeschaftsfuhrer und im Juni 1947 Landesvorsitzender der FDP Hessen als Nachfolger von Georg Ludwig Fertsch Das Amt behielt er bis zu seinem Parteiaustritt 1956 Beim Grundungsparteitag der FDP in Heppenheim wurde Euler in den engeren Vorstand der Bundespartei gewahlt Auf dem Bundesparteitag der FDP 1949 in Bremen wollte er ein Bekenntnis zur Wiederbewaffnung durchsetzen scheiterte jedoch an der damals noch antimilitaristischen Stimmung der Mehrheit der Delegierten In der Sitzung des Bundeshauptausschusses der FDP am 21 September 1950 sprach er sich dafur aus nicht nur die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in der FDP mit der Mitgliedschaft in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes sondern auch mit der in der Deutschen Friedensgesellschaft zu beschliessen 3 Wahrend die erste Forderung wegen des bestimmenden Einflusses der KPD auf die VVN mit klarer Mehrheit verabschiedet wurde scheiterte der Antrag bezuglich der Friedensgesellschaft schliesslich war mit Harald Abatz ein FDP Mitglied Bundesvorsitzender der DFG Auf dem Bundesparteitag im September 1951 in Munchen kandidierte er gegen den bisherigen stellvertretenden Bundesvorsitzenden Hermann Schafer und unterlag knapp mit 114 zu 139 Stimmen Zusammen mit Hans Joachim von Merkatz trat Euler 1950 fur die rigorose Beendigung der Entnazifizierung ein Beide waren dabei bestrebt auch die sogenannten Hauptschuldigen und Belasteten von allen damals aktuellen oder drohenden Sanktionen zu entlasten 4 Euler gehorte zu den striktesten Vertretern einer Burgerblock Orientierung der FDP So forderte er 1952 den Ausschluss der baden wurttembergischen FDP DVP die er als Demi Marxisten bezeichnete aus der Partei nachdem Reinhold Maier im Sudweststaat eine Koalition mit der SPD eingegangen war Der Koalitionswechsel der FDP in Nordrhein Westfalen 1956 von der CDU zur SPD fuhrte schliesslich dazu dass sich eine Gruppe von FDP Mitgliedern und Abgeordneten unter Eulers Fuhrung im Februar 1956 von der Partei trennte und die Freie Volkspartei FVP grundete Mit der FVP kam Euler im Marz 1957 zur Deutschen Partei DP Abgeordneter BearbeitenEuler war 1946 47 1950 51 und 1954 55 Landtagsabgeordneter in Hessen 1946 47 und 1954 55 war er dort auch Fraktionsvorsitzender Er sass von 1947 bis 1949 fur Hessen im Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes in dem er stellvertretender Vorsitzender der FDP Fraktion war Dem Deutschen Bundestag gehorte Euler von 1949 bis 1958 an Bei der Bundestagswahl 1949 wurde er im Bundestagswahlkreis Fritzlar Homberg mit 27 8 der Stimmen aber mit deutlichem Vorsprung vor dem SPD Kandidaten 22 9 direkt ins Parlament gewahlt und konnte den Wahlkreis auch 1953 behaupten Er sprach sich 1949 zunachst fur eine gemeinsame Fraktion mit der Deutschen Partei aus Zunachst stellvertretender Fraktionsvorsitzender wurde er am 10 Januar 1951 mit 23 zu 22 Stimmen gegen den bisherigen Amtsinhaber Hermann Schafer zum Vorsitzenden der FDP Bundestagsfraktion gewahlt 5 Bereits ein Jahr spater trat er jedoch nicht mehr fur das Amt an In der ersten Wahlperiode war er auch Vorsitzender des Sachverstandigen Ausschusses fur die Neugliederung des Bundesgebietes in dem er weitgehende Forderungen nach einer Reduzierung der Zahl der deutschen Lander vertrat 6 1953 wurde er erneut stellvertretender Fraktionsvorsitzender Gemeinsam mit dem sogenannten Ministerflugel einschliesslich der vier bisherigen FDP Minister des Kabinetts Adenauer II Franz Blucher Fritz Neumayer Victor Emanuel Preusker und Hermann Schafer verliess Euler nach dem diese 16 Abgeordneten auch Euler Gruppe genannt wurden am 23 Februar 1956 die FDP Fraktion Die Gruppe grundete die FVP die sich ein Jahr spater mit der Deutschen Partei vereinigte Fur die DP FVP Fraktion wurde er gegen Ende der Wahlperiode Vorsitzender des Bundestagsausschusses fur Atomfragen Bei der Bundestagswahl 1957 zog er auf der hessischen Landesliste der DP wieder ins Parlament ein Sein Mandat legte er am 10 September 1958 nieder als er zur EURATOM wechselte Er war 1949 Mitglied der ersten und 1954 der zweiten Bundesversammlung Siehe auch Wahl des deutschen Bundesprasidenten 1949 und Wahl des deutschen Bundesprasidenten 1954Literatur BearbeitenAlbrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hrsg Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 15 31 39 54 Download PDF 479 kB Jochen Lengemann Das Hessen Parlament 1946 1986 Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags 1 11 Wahlperiode Hrsg Prasident des Hessischen Landtags Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 458 14330 0 S 243 244 hessen de PDF 12 4 MB Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 123 Andrea von Lucke Die Krise von 1956 Die Spaltung der FDP Bundestagsfraktion unter der Fuhrung August Martin Eulers und die Folgen fur die hessische FDP In Jahrbuch zur Liberalismus Forschung 20 Jahrgang Nomos Baden Baden 2008 S 97 113 August Martin Euler in Internationales Biographisches Archiv 14 1966 vom 28 Marz 1966 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons August Martin Euler Sammlung von Bildern Euler August Martin Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS August Martin Euler Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 6 Juli 2023 Stand 4 Februar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Euler August Martin In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Ebbinghaus bis Eyrich KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 282 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 201 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hrsg Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 31 39 Download PDF 479 kB Christof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Start als burgerliche Linkspartei Vereinigung Demokratische Offenheit DemOkrit Band 3 M Press Meidenbauer Munchen 2007 ISBN 978 3 89975 569 5 S 475 Hierzu Norbert Frei Vergangenheitspolitik Die Anfange der Bundesrepublik und die NS Vergangenheit Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 41310 2 S 55 S 58 61 S 67 und S 69 Christof Brauers Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953 Start als burgerliche Linkspartei Vereinigung Demokratische Offenheit DemOkrit Band 3 M Press Meidenbauer Munchen 2007 ISBN 978 3 89975 569 5 S 528 Neugliederung Bundeslander Es bleibt wie es ist In Der Spiegel Band 50 7 Dezember 1955 spiegel de abgerufen am 25 Marz 2016 Vorsitzende der FDP Bundestagsfraktion Theodor Heuss 1949 Hermann Schafer 1949 1951 August Martin Euler 1951 1952 Hermann Schafer 1952 1953 Thomas Dehler 1953 1957 Max Becker 1957 Erich Mende 1957 1963 Knut von Kuhlmann Stumm 1963 1968 Wolfgang Mischnick 1968 1990 Hermann Otto Solms 1990 1998 Wolfgang Gerhardt 1998 2006 Guido Westerwelle 2006 2009 Birgit Homburger 2009 2011 Rainer Bruderle 2011 2013 Christian Lindner 2017 2021 Christian Durr seit 2021 Landesvorsitzende der FDP Hessen Georg Ludwig Fertsch 1946 1947 August Martin Euler 1947 1956 Max Becker 1956 1958 Oswald Adolph Kohut 1958 1961 Heinrich Kohl 1962 1967 Wolfgang Mischnick 1967 1977 Ekkehard Gries 1977 1982 Wolfgang Gerhardt 1982 1995 Ruth Wagner 1995 2006 Jorg Uwe Hahn 2006 2014 Stefan Ruppert 2014 2021 Bettina Stark Watzinger seit 2021 Fraktionsvorsitzende der FDP Hessen im Hessischen Landtag Karl Theodor Bleek 1946 1951 Ernst Landgrebe 1951 1954 August Martin Euler 1954 1955 Oswald Kohut 1955 1957 Wolfram Dorinkel 1957 1961 Erich Mix 1961 1963 Heinrich Kohl 1963 1965 Heinrich Rodemer 1965 1968 Heinz Herbert Karry 1968 1970 Hermann Stein 1970 1977 Otto Wilke 1977 1982 Wolfgang Gerhardt 1983 1987 Otto Wilke 1987 1991 Wolfgang Gerhardt 1991 1994 Ruth Wagner 1994 1999 Jorg Uwe Hahn 1999 2009 Florian Rentsch 2009 2012 Wolfgang Greilich 2012 2014 Florian Rentsch 2014 2017 Rene Rock seit 2017 Normdaten Person GND 1024095363 lobid OGND AKS LCCN no2005069311 VIAF 30048571 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Euler August MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker FDP FVP DP MdL MdBGEBURTSDATUM 9 Mai 1908GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 4 Februar 1966STERBEORT Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Martin Euler amp oldid 235250492