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Erich Otto Friedrich Mix 27 Juni 1898 in Labuhnken Westpreussen 9 April 1971 in Wiesbaden war ein deutscher Politiker der NSDAP und der FDP Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Familie 3 Ehrungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenNach dem Notabitur 1916 nahm Mix als Infanterist und Flugzeugfuhrer am Ersten Weltkrieg teil Nach dem Kriege studierte er bis 1921 Rechts und Staatswissenschaften in Berlin und Greifswald 1921 erfolgte die Promotion zum Thema Die staatliche Aufsicht im Auswanderungswesen Nach dem Referendariat trat Mix in die Beamtenlaufbahn ein 1931 wurde er 2 Burgermeister in Stolp Pommern Nachdem er am 1 Oktober 1932 Mitglied der NSDAP geworden war Mitgliedsnummer 1 334 064 zu der er nach eigenen Angaben seit 1930 in enger Verbindung stand wurde er 1933 zweiter Burgermeister in Stettin 1934 wechselte er als Oberburgermeister nach Tilsit 1937 bis 1945 war er Oberburgermeister von Wiesbaden seit 1939 auch Gauamtsleiter fur Kommunalpolitik von Hessen Nassau 1939 wurde Mix zur Luftwaffe eingezogen ab 1944 Oberst d R und vom Dienst als Oberburgermeister beurlaubt Bereits zum 1 September 1933 trat Mix in die SS ein aus der er allerdings im April 1934 wieder wegen seiner Ernennung zum politischen Leiter Kreisamtsleiter fur Kommunalpolitik austreten musste Am 20 April 1939 erfolgte seine Wiederaufnahme in die SS als Obersturmbannfuhrer am 1 April 1944 wurde Mix zum Standartenfuhrer befordert Als SS Fuhrer war er beim Stab des SS Oberabschnitts Rhein 1 Im September 1939 wurde Mix zur Luftwaffe eingezogen wo er zum Geschwaderkommodore eines Jagdgeschwaders im Range eines Obersts d R aufstieg und mehrfach ausgezeichnet wurde Eine vom Staatssekretar des Reichsministerium des Innern beantragten UK Stellung fur Mix als Oberburgermeister von Wiesbaden wurde wegen Mixens Kommandeursstellung vom Luftwaffenpersonalamt 1942 abgelehnt Noch im Marz 1945 nahm Mix an einem Lehrgang fur NS Fuhrungsoffiziere teil und wurde auch als Lehrer in der NS Fuhrungsoffiziersschule 2 der Luftwaffe eingesetzt 2 Als Hauptvertreter des NS Regimes wurde Mix 1945 1946 von der amerikanischen Besatzungsmacht in Darmstadt inhaftiert Hierbei handelte es sich nicht um eine einfache Kriegsgefangenschaft Von der Spruchkammer Darmstadt wurde er im Februar 1947 als belastet Stufe II eingestuft Aufgrund seiner Position ware eine Einstufung als Hauptschuldiger Stufe I moglich gewesen Nach seiner Entlassung ging er gegen dieses Urteil in Berufung Sein Verteidiger war der hessische Landtagsabgeordnete Heinrich von Brentano Das Berufungsverfahren vor der Spruchkammer Wiesbaden stufte ihn als Minderbelastet Stufe III ein Nach einer Bewahrungsfrist von sechs Monaten wurde er automatisch als Mitlaufer Stufe IV eingestuft Erich Mix konnte erneut eine politische Karriere beginnen 1949 1954 war Mix zunachst als Angestellter und dann als freier Mitarbeiter fur das Rechtsamt der Stadt Wiesbaden tatig Dabei vertrat er u a auch die Stadt vor der Wiedergutmachungskammer wo er sich gegen den Ruckerstattungsanspruch eines von ihm selbst 1938 enteigneten Wiesbadener Juden einsetzte Von 1952 bis 1954 war Mix fur die FDP Mitglied der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung 1953 54 auch Stadtverordnetenvorsteher 1954 wurde Mix erneut Oberburgermeister von Wiesbaden Er ist damit der einzige Oberburgermeister einer Landeshauptstadt der dieses Amt sowohl im Dritten Reich als auch in der Bundesrepublik innehatte 1960 schied er wegen veranderter politischer Mehrheitsverhaltnisse aus diesem Amt aus und widmete sich allein der Landespolitik So war er 1958 bis 1966 Mitglied des Hessischen Landtags und von 1961 bis 1963 Vorsitzender der FDP Landtagsfraktion das Amt des Landtagsvizeprasidenten bekleidete er von 1962 bis 1966 Zeitweise war Mix Kreisvorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes und Vorstandsmitglied des Hessischen Stadteverbandes Familie BearbeitenMix war seit dem 12 November 1923 mit Erna Mix geb Thiem Tochter eines Gutsbesitzers aus Greifenhagen verheiratet Aus der Ehe gingen zwei Sohne hervor 1929 und 1931 Ehrungen Bearbeiten1971 Nach seinem Tod stiftete die Stadt Wiesbaden fur ihn ein Ehrengrab auf dem Sudfriedhof Nach intensiver Diskussion hat der Magistrat der Stadt Wiesbaden diese Ehrung am 1 Juli 2014 aberkannt Siehe auch BearbeitenListe der Burgermeister von StettinLiteratur BearbeitenAlbrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hrsg Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 24 26 28 31 32 38 40 44 47 48 Download PDF 479 kB Hans Peter Klausch Braunes Erbe NS Vergangenheit hessischer Landtagsabgeordneter der 1 11 Wahlperiode 1946 1987 Die Linke Fraktion im Hessischen Landtag Wiesbaden 2011 S 12 Download PDF 4 2 MB Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3 88443 159 5 S 174 Philipp Kratz Erich Mix Der zweifache Wiesbadener Oberburgermeister 1937 1945 und 1954 1960 In Nassauische Annalen Band 119 2008 S 475 489 Philipp Kratz Eine Stadt und die Schuld Wiesbaden und die NS Vergangenheit seit 1945 Gottingen 2019 S 88 119 Jochen Lengemann Das Hessen Parlament 1946 1986 Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags 1 11 Wahlperiode Hrsg Prasident des Hessischen Landtags Insel Verlag Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 458 14330 0 S 336 hessen de PDF 12 4 MB Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 265 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erich Mix im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dissertation Umfang 11 Seiten Mix Erich Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Barbel Schwitzgebel Wie ein Nationalsozialist erneut Wiesbadener OB werden konnte Der Historiker Philipp Kratz beleuchtet in seinem Buch Eine Stadt und die Schuld den Weg des Nationalsozialisten Erich Mix der nach dem Krieg noch einmal Oberburgermeister wurde In Wiesbadener Kurier 1 November 2019 Wiesbadener Kurier Dr jur Erich Mix Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen am 25 November 2023 Stand 9 April 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hrsg Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 31 Download PDF 479 kB Albrecht Kirschner Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie NS Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter der Kommission des Hessischen Landtags fur das Forschungsvorhaben Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Hrsg Hessischer Landtag Wiesbaden 2013 S 38 Download PDF 479 kB Burgermeister und Oberburgermeister der Stadt Wiesbaden Heinrich Fischer 1849 1868 Wilhelm Lanz 1868 1882 Christian Schlichter 1882 1883 Carl Bernhard von Ibell 1883 1913 Karl Glassing 1913 1919 Fritz Travers 1919 1929 Georg Krucke 1930 1933 Alfred Schulte 1933 1937 Erich Mix 1937 1945 Georg Krucke 1945 1946 Hans Heinrich Redlhammer 1946 1953 Erich Mix 1954 1960 Georg Buch 1960 1968 Rudi Schmitt 1968 1980 Georg Berndt Oschatz 1980 1982 Hans Joachim Jentsch 1982 1985 Achim Exner 1985 1997 Hildebrand Diehl 1997 2007 Helmut Muller 2007 2013 Sven Gerich 2013 2019 Gert Uwe Mende seit 2 Juli 2019 Fraktionsvorsitzende der FDP Hessen im Hessischen Landtag Karl Theodor Bleek 1946 1951 Ernst Landgrebe 1951 1954 August Martin Euler 1954 1955 Oswald Kohut 1955 1957 Wolfram Dorinkel 1957 1961 Erich Mix 1961 1963 Heinrich Kohl 1963 1965 Heinrich Rodemer 1965 1968 Heinz Herbert Karry 1968 1970 Hermann Stein 1970 1977 Otto Wilke 1977 1982 Wolfgang Gerhardt 1983 1987 Otto Wilke 1987 1991 Wolfgang Gerhardt 1991 1994 Ruth Wagner 1994 1999 Jorg Uwe Hahn 1999 2009 Florian Rentsch 2009 2012 Wolfgang Greilich 2012 2014 Florian Rentsch 2014 2017 Rene Rock seit 2017 Normdaten Person GND 125577788 lobid OGND AKS VIAF 23106831 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mix ErichALTERNATIVNAMEN Mix Erich Otto Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP FDP MdLGEBURTSDATUM 27 Juni 1898GEBURTSORT Labuhnken WestpreussenSTERBEDATUM 9 April 1971STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Mix amp oldid 239457760