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Die Orjoler Operation russisch Orlovskaya operaciya auch als Operation Kutusow bekannt war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg die als Teil der Schlacht am Kursker Bogen angesehen wird Die Offensive begann am 12 Juli 1943 und endete am 18 August 1943 2 Im Rahmen der Offensive konnte zum ersten Mal das Konzept der Operation in der Tiefe erfolgreich umgesetzt werden 3 Durch Angriffe in divergierende Richtungen konnte dabei eine Zersplitterung der deutschen Verteidigungsmassnahmen erreicht werden die letztlich den Ruckzug der deutschen Truppen aus dem Raum Orjol zur Folge hatte Orjoler OperationTeil von Zweiter WeltkriegDatum 12 Juli bis 18 August 1943Ort OrjolAusgang Erfolg der Roten ArmeeFolgen Begradigung des Orjoler FrontbogensKonfliktparteienSowjetunion 1923 Sowjetunion Deutsches Reich NS Deutsches ReichBefehlshaberMarkian PopowHowhannes BaghramjanW D Sokolowski Walter ModelLothar RendulicRudolf SchmidtFriedrich GollwitzerTruppenstarke1 280 000 Soldaten2400 Panzer und Sturmgeschutze3000 Flugzeuge26 900 Geschutze 300 700 Soldaten 625 Panzer und Sturmgeschutze600 Flugzeuge ca 5500 GeschutzeVerluste429 890 Mann 2586 Panzer 892 Kanonen 1014 Flugzeuge 86 400 Mann davon 14 200 Tote 60 900 Verwundete 11 300 Gefangene 1 Bedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Sowjetische T 34 Panzer beim Vormarsch in der Stadt Orel 1943Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Sowjetische Planungen 2 Truppenstarke und Aufmarsch 3 Verlauf 4 Verluste und Folgen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDie sowjetisch deutsche Front war Ende Marz 1943 zum Stehen gekommen nachdem im vorangegangenen Winter grossangelegte Gegenoffensiven der Roten Armee die Verbande der Wehrmacht weit zuruckgedrangt hatten Nach der Niederlage in der Schlacht um Stalingrad war zeitweise der gesamte deutsche Sudflugel in Gefahr geraten abgeschnitten und uberrannt zu werden bevor ein Abwehrerfolg in der Schlacht bei Charkow die deutschen Linien stabilisierte Absichten diesen Erfolg zu weiteren Gegenangriffen auszunutzen scheiterten am katastrophalen Zustand der deutschen Divisionen Da jedoch auch die sowjetischen Truppen grosse Verluste erlitten hatten beschrankten sich ab Ende Marz 1943 beide Seiten auf die strategische Defensive und bereiteten sich auf die Fortsetzung der Operationen nach Ende der Schlamm Periode vor Sowjetische Planungen Bearbeiten Die Planung fur die Orjoler Operation begann Ende April 1943 als Teil der Planungen fur die Verteidigung von Kursk Der ursprungliche Plan sah den Angriff in drei Richtungen vor Die 11 Gardearmee General Baghramjan der Westfront sollte zusammen mit der im Juni neu aufgestellten 4 Panzerarmee Generalmajor Badanow von Norden her angreifen Zwei Angriffsgruppen der Brjansker Front die 61 und die 3 Armee hatten zusammen mit der 63 Armee Generalleutnant Kolpaktschi von Osten vorzugehen Von Suden sollte die Zentralfront mit der 13 und 70 Armee nach Norden angreifen Die Offensive sollte beginnen wenn der deutsche Angriff im Suden des Kursker Bogens gestoppt worden war 4 Die Angriffsvorbereitungen blieben der deutschen Aufklarung weitestgehend verborgen 5 Truppenstarke und Aufmarsch BearbeitenDrei sowjetische Fronten die Brjansker Front unter dem Befehl von Markian Popow die Zentralfront unter Konstantin Rokossowski und der linke Flugel der Westfront unter Wassili Sokolowski mit einer Gesamtstarke von 1 286 049 Soldaten davon 927 494 in den kampfenden Truppen 26 379 Geschutzen 2 409 Panzern und 3 023 Flugzeugen 6 7 standen zwei Armeen der deutschen Heeresgruppe Mitte der 2 Panzerarmee und der 9 Armee gegenuber Die deutschen Verbande hatten laut Frieser zu Beginn des Unternehmens Zitadelle 495 000 Mann Zu Beginn der Operation Kutusow schatzt er die Starke der Fronttruppen auf 307 000 Die beiden Armeen hatten ausserdem 5 500 Geschutze inklusive PaK und FlaK sowie 625 Panzer und Sturmgeschutze und 610 einsatzbereite Flugzeuge 8 Seit 11 April 1943 wurde die deutsche 2 Panzerarmee nominell durch General der Infanterie Clossner in Vertretung des verhafteten Generals Rudolf Schmidt gefuhrt Generaloberst Model dem Oberbefehlshaber der zeitgleich im Raum zwischen Ponyri und Olchowatka festgefahrenen 9 Armee wurde darauf auch die oberste Fuhrung im Oreler Frontbogen ubertragen Der 2 Panzerarmee waren zum Zeitpunkt des Angriffes 3 Armeekorps mit 14 Infanteriedivisionen unterstellt als einzige bewegliche Reserve war die 5 Panzerdivision unter Generalleutnant Fackenstedt verfugbar 9 XXXV Armeekorps General der Infanterie Rendulic spater General der Infanterie Wiese 34 56 262 und 299 Infanterie Division LIII Armeekorps General der Infanterie Gollwitzer 208 211 293 Infanterie und 25 Panzergrenadier Division LV Armeekorps General der Infanterie Jaschke 110 134 296 und 339 Infanterie Division Armee Reserve 212 Infanterie Division und 707 Infanterie Division 10 Die Luftwaffe verfugte in diesem Bereich uber die 1 Flieger Division der Luftflotte 6 die mit Bomber Sturzkampf und Schlachtfliegerverbanden in die Bodenkampfe mit eingriff 11 Verlauf Bearbeiten nbsp Operation Kutusow nbsp Ein deutscher Panzer III der 2 Panzer Division bei Orel nbsp Sowjetische Soldaten folgen einem T 34 Panzer bei BrjanskNoch wahrend des Angriffes der deutschen 9 Armee startete die Westfront unter Wassili Danilowitsch Sokolowski am 12 Juli ihren Angriff gegen die deutsche 2 Panzerarmee Nach dreistundigem vorbereitenden Artilleriebeschuss folgte gegen 6 05 Uhr der sowjetische Infanterie und Panzerangriff der 11 Gardearmee Relativ schnell gelangen dem 36 Garde Schutzenkorps Generalmajor A S Ksenofontow mehrere taktische Einbruche in die schwachen vorderen deutschen Stellungen Nachdem sechs Gardedivisionen an der Naht zwischen der deutschen 211 und 293 Infanterie Division durchgebrochen waren wurde das 5 Panzerkorps unter Generalmajor Sachno in die Lucke zum Vorstoss gegen Uljanowo eingefuhrt Ein Gegenstoss der deutschen 5 Panzerdivision wurde abgeschlagen Am rechten Flugel Baghramjans erreichte das 16 Garde Schutzenkorps unter Generalmajor Lapschow den Durchbruch zur Resseta Der zuzugliche Einsatz des 1 Panzerkorps Generalleutnant W W Butkow brach bis zum Abend 8 Kilometer tief in die Front des deutschen LIII Armeekorps ein Am Sucha Abschnitt gegenuber der sowjetischen 3 und 63 Armee hatte General Rendulic XXXV A K die Gefahr fur die 56 und 262 Infanteriedivision richtig eingeschatzt und ausreichende Vorkehrungen getroffen Das zwischen Mzensk und der Oserka unerwartet tiefgestaffelte deutsche Verteidigungssystem liess die starken sowjetischen Angriffe unter schweren Verlusten zerschellen Die deutsche Fuhrung befurchtete bereits die Abschneidung der wichtigen Bahnlinie von Orel nach Brjansk und reagierte mit der notwendigen Verlegung einiger Divisionen aus dem Bereich der 9 Armee Dies hatte zur Folge dass die ohnehin langsam vorankommenden deutschen Verbande am nordlichen Abschnitt des Kursker Frontbogen noch mehr an Kraft verloren Am 14 Juli traf zur Verstarkung des LIII Armeekorps das Panzer Regiment 52 und die 20 Panzerdivision an der Linie Sorokino Ukolizy ein und brachten den Vormarsch das 36 Garde Schutzenkorps zum Stehen Die 34 Infanterie Division hielt das von Norden und Osten bedrangte Bolchow gegen die sowjetische 61 Armee Generalleutnant P A Below Am 17 Juli griff die sowjetische 63 Armee aus dem Raum westlich Nowosil nochmals gegen Bortnoje an und brach durch das neu eingefuhrte 1 Garde Panzerkorps an der Front der deutschen 36 und 56 Infanterie Division durch Die neu herangefuhrte 12 Panzerdivision Generalleutnant von Bodenhausen verhinderte den Verlust Orjols und hielt am Optucha Abschnitt stand Zur Erhohung der Angriffskraft fuhrte die Stawka die strategischen Frontreserven in die Schlacht ein Am 19 Juli bei der Brjanskerfront die 3 Gardepanzerarmee Generalleutnant Rybalko am 20 Juli bei Westfront zuerst die 11 Armee Generalleutnant Fedjuninski und am 26 Juli schliesslich auch die 4 Panzerarmee Generalleutnant W M Badanow Dem 46 Schutzenkorps Generalmajor Konstantin M Erastow der sowjetischen 61 Armee gelang am 28 Juli die Eroberung von Bolchow General der Infanterie Zorn Kommandierender General des XXXXVI Panzerkorps fiel am 2 August sudlich von Orjol durch einen sowjetischen Fliegerangriff 12 Am 3 August eroffneten die sowjetischen Partisanen zur Unterstutzung der Offensive die Operation Schienenkrieg um den deutschen Nachschub und die Moglichkeit zur Truppenverlegung zu unterbinden Das Bahnsystem konnte fur 48 Stunden stillgelegt werden Am 5 August fiel die Stadt Orjol in die Hande der sowjetischen 63 Armee Am 6 August naherten sich das 8 und 36 Garde Schutzenkorps von Nordwesten und Sudosten der Stadt Chotynez das 16 Garde Schutzenkorps Generalmajor Fedjunkin ging gleichzeitig auf Karatschew vor wahrend das 25 Panzerkorps in Richtung Bunino angesetzt wurde Als Reserve wurde das 30 Panzerkorps General Rodin von der 4 Panzerarmee eingefuhrt Am rechten Flugel der 11 Gardearmee blieb das 16 Garde Schutzenkorps am Wytebetfluss stecken und musste durch die 217 Schutzendivision Oberst Ryschikow verstarkt werden Am 9 August schnitten das 8 Gardekorps General Malyschew und das 1 Panzerkorps die Bahnlinie nach Karatschew ab Das 36 Garde Schutzenkorps drang in den Westteil von Chotynez ein das von den Deutschen vorzeitig geraumt wurde Aufbauend auf diesen Erfolg setzte die sowjetische 11 Gardearmee weiter nach Westen und begann am 12 August von Suden und aus dem Osten den Angriff auf Karatschew Generaloberst Model verstarkte die 293 Infanteriedivision im Raum Karatschew mit der Division Grossdeutschland der 8 Panzer sowie 34 und der 56 Infanterie Division Vom Norden griff die sowjetische 11 Armee mit der 238 und 369 Schutzendivision gegen die Stadt an Die Einkreisung Karatschews von Norden zwang die Deutschen am 13 August zusatzlich die 78 Sturm Division heranzuziehen und die Stadt am 14 August aufzugeben Die deutsche Fuhrung war nicht mehr in der Lage die uberlegenen sowjetischen Verbande zu stoppen Generaloberst Model kampfte noch hinhaltend um das schwere Heeresgerat aus den Frontbogen zu bekommen und zog seine Truppen stetig in die Tiefe zuruck Alle Wehrmachtsverbande setzten in Richtung der Hagenstellung ab Die Hagenstellung war eine ausgebaute Stellung im Hinterland sie verlief in Nord Sud Richtung und stellte fur die Wehrmacht eine gunstig zu verteidigende Linie dar Ausserdem konnten durch diese Frontverkurzung mehrere Divisionen frei gemacht werden welche entweder direkt zu kritischen Frontabschnitten gebracht werden konnten oder als Reserven benutzt wurden Verluste und Folgen BearbeitenDie Rote Armee stiess auf der 400 Kilometer breiten Front bis zu 150 Kilometer nach Westen vor zerschlug 14 deutsche Divisionen nach sowjetischen Angaben 90 000 Tote und verlor 430 000 Soldaten 113 000 Tote 2 500 Panzer 900 Geschutze und 1 000 Flugzeuge 13 Von den auf deutscher Seite eingesetzten 90 Jagdpanzern vom Typ Ferdinand gingen 39 verloren 14 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Heinz Frieser Die Ostfront 1943 44 Band VIII aus Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 2007 S 154 Informationen zur Orjoler Operation beim Russischen Verteidigungsministerium 1 2 Vorlage Toter Link victory mil ru Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis russisch David M Glantz The Military Strategy of the Soviet Union Routledge 1992 S 143 David M Glantz Soviet Military Deception in the Second World War Routledge 1989 S 160 David M Glantz Soviet Military Deception in the Second World War Routledge 1989 S 161 Frieser S 175 Orjoler Operation in Hrono russisch Frieser S 175 177 M K Barbier Die Schlacht im Kursker Bogen S 151 Schramm OKW Kriegstagebuch 2 Band Kriegsgliederung S 733 Karl Heinz Frieser Klaus Schmider Klaus Schonherr Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Die Ostfront 1943 44 Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2007 ISBN 978 3 421 06235 2 S 89 92 Samuel W Mitcham Panzer Commanders of the Western Front S 207 Schlacht am Kursker Bogen in Soldaty 20 weka Abschnitt Orjoler Operation russisch Walter Scott Dunn Soviet Blitzkrieg The Battle for White Russia 1944 Lynne Rienner Publishers 2000 S 75 Literatur BearbeitenM K Barbier Die Schlacht im Kursk er Bogen Die grosste Panzerschlacht der Geschichte Tosa Verlag Wien 2002 S 151 156 Karl Heinz Frieser Klaus Schmider Klaus Schonherr Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 8 Die Ostfront 1943 44 Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten Hrsg vom Militargeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr Deutsche Verlags Anstalt 2007 ISBN 978 3 421 06235 2 Iwan Ch Bagramjan So schritten wir zum Sieg Militar Verlag der DDR Berlin 1984 auf militera lib ru Weblinks BearbeitenG A Koltunow B G Solowjow Orjoler Operation Moskauer Militarverlag 1970 russisch Orjoler Operation in Schlacht am Kursker Bogen russisch G F Krivoseev Hrsg Rossija i SSSR v vojnach XX veka Poteri vooruzennych sil Statisticeskoe issledovanie Memento vom 30 Marz 2010 im Internet Archive Reihe Archiv Olma Press Moskau 2001 ISBN 5 224 01515 4 russisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orjoler Operation amp oldid 239018915