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Die 707 Infanterie Division 707 ID war ein Grossverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg Sie war in grossem Umfang am Holocaust und an Kriegsverbrechen im Deutsch Sowjetischen Krieg beteiligt 707 Infanterie DivisionAktiv 2 Mai 1941 bis 3 August 1944Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTruppengattung InfanterieTyp InfanteriedivisionKommandeureSiehe s u Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstellung 1 2 Unternehmen Barbarossa 1 3 Operation Bagration 1 4 Vernichtung 1 5 Auflosung 2 Kriegsverbrechen 3 Kommandeure 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenAufstellung Bearbeiten Die 707 ID wurde am 2 Mai 1941 als bodenstandige Infanterie Division der 15 Welle aus Ersatzeinheiten des Wehrkreises VII Munchen aufgestellt Die Aufstellung wahrend der der Verband dem Befehlshaber des Ersatzheeres unterstellt war dauerte von Mai bis Juli 1941 1 Es wurden folgende Einheiten fur die Division gebildet Infanterie Regiment 727 aus der Division Nr 157 Munchen mit I Bataillon vom Inf Ersatz Rgt 157 Brannenburg II Bataillon vom Geb Jager Ersatz Rgt 1 Mittenwald III Bataillon vom Inf Ersatz Rgt 7 Munchen Infanterie Regiment 747 aus der Division Nr 147 Augsburg mit I Bataillon vom Inf Ersatz Rgt 212 Ingolstadt II Bataillon Inf Ersatz Rgt 27 Augsburg III Bataillon vom Inf Ersatz Rgt 268 Kempten Artillerie Abteilung 657 mit 3 Batterien Pionier Kompanie 707 Nachrichten Kompanie 707 Kleine Kraftwagen Kolonne 707 Divisionseinheiten Nr 707Unternehmen Barbarossa Bearbeiten Erst im August 1941 verlegte die Division nachdem im Juni der deutsche Uberfall auf die Sowjetunion begonnen hatte aus den Stationierungsraumen wahrend der Aufstellung im Reichsgebiet in das ruckwartige Heeresgebiet der Heeresgruppe Mitte im Raum Smolensk 1 In diesem Raum war der Verband bis November 1941 zur Sicherung und Befriedung der Gebiete weit hinter der eigentlichen Front eingesetzt Fur die weitere Einsatze im Besatzungsraum wurde der Verband im Dezember 1941 dem Wehrmachts Befehlshaber Ostland der Heeresgruppe Mitte mit einem Einsatzraum Gesamt Weissrussland unterstellt Weiterhin war die Hauptaufgabe der Division die Sicherung hinter der Front und zunehmend die Partisanenbekampfung Die Unterstellung blieb bis April 1942 unverandert 1 Von Mai 1942 bis einschliesslich Februar 1943 stand die Division zur Verfugung der 2 Panzerarmee der Heeresgruppe Mitte im Raum Brjansk und Orel 1 In dieser Zeit wurde die Nachrichten Kompanie der Division in Abteilungsstarke aufgefullt Am 15 Oktober wurden die beiden Infanterie Regimenter in Grenadier Regimenter umgegliedert 2 Im Marz 1943 war der Verband bei der 2 Panzer Armeedem dem XXXXVII 47 Armee Korps unterstellt Von April bis Mai dann dem XX 20 Armee Korps bei der gleichen Armee Von Juni bis Juli 1943 war sie als Reserveverband zur Verfugung der 2 Panzer Armee gehalten 1 Am 15 Juni 1943 bildet die Division ein Feld Ersatz Bataillon 707 mit drei Kompanien Der letzte Einsatz bei der 2 Panzer Armee erfolgte im August 1943 mit dem LV 55 Armee Korps 1 Wahrend der ganzen Zeit war die Division im Raum Brjansk und Orel im Einsatz daneben wurde sie im Raum Schisdra eingesetzt Sie war gegen Partisanen in den Waldern bei Brjansk und im Fruhjahr 1943 als Stellungs Division bei Dimitrijew eingesetzt Der Verband war in grossem Umfang an Kampfen gegen Partisanen im Raum nordwestlich Brjansk sowie Angriffs und Abwehrkampfen bei Ordschonikidsegrad einem Vorort von Brjansk beteiligt Die weitere Aufgabe war die Sicherung an der Desna und am Sosch bis hinter den Dnjepr im Raum Shlobin Schatilki Paritschi Bobruisk Am 1 September wird das Feld Ersatz Bataillon 707 neu benannt und erhalt die Nummer des Artillerie Regiments der Division die Nummer 657 Per September 1943 wurde die Division der 9 Armee im Raum Rogatschew zugeteilt wo sie bis in den November verblieb 1 Die 9 Armee teilt die Division dann im Dezember dem XXXV 35 Armee Korps zu das im Raum Bobriusk operiert Diese Zuordnung bleibt bis Mai bestehen 1 Operation Bagration Bearbeiten Im Juni wird der Verband wieder direkt der 9 Armee im gleichen Raum unterstellt 1 Am 24 Juni begann der Grossangriff des Nordflugels der 1 Weissrussischen Front In einer Zangenbewegung nordlich und sudlich von Bobriusk wurde ein grosser Kessel im Raum Bobriusk geschaffen in dem sich auch die 707 Infanterie Division befand Vernichtung Bearbeiten Bei den Ausbruchskampfen aus dem Kessel wurde die Division zwischen dem 27 und 29 Juni 1944 praktisch vernichtet Die uberlebenden Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft Der wohl schon nicht mehr existierenden Nachrichten Abteilung 707 wurde formell am 22 Juli noch die Nachrichten Abteilung 824 eingegliedert doch wurde auch dieser Teilverband im September aufgelost Auflosung Bearbeiten Die 707 ID wurde am 3 August 1944 formal aufgelost 1 Kriegsverbrechen BearbeitenKommandeur der 707 Infanterie Division in den Jahren 1941 1943 war Generalmajor Gustav Freiherr von Bechtolsheim er galt als ausgewiesener Antisemit und regimetreuer Nationalsozialist im Sinne der NS Propaganda Unter diesem Befehlshaber kam es unter der weissrussischen Zivilbevolkerung nachweislich zu Totungen und Massenmorden deren geschatzte Opferzahl in die Zehntausende geht Im Besatzungsgebiet der 707 Infanterie Division bestand eine Arbeitsteilung mit der SS die SS machte die grosseren Stadte judenfrei die Einheiten der Division kummerte sich um Juden Zigeuner und sonstiges Gesindel auf dem flachen Land Das der Division unterstellte Reserve Polizei Bataillon 11 mit litauischer Schutzmannschaft ermordete 5900 Juden im Raum Sluzk Kleck Allein fur den Oktober 1941 meldete die Division in ihrem Monatsbericht innerhalb von vier Wochen 10940 Gefangene gemacht und davon 10431 erschossen zu haben Ihre eigenen Verluste beliefen sich auf 2 Tote und 5 Verwundete 3 Die 707 Infanterie Division gilt als Wehrmachtsverband mit dem grossten Anteil am Holocaust Die Historiker Peter Lieb und Christian Gerlach bewerten die Division als Verband der im Unterschied zu anderen autonom und systematisch grosse Massaker an Juden mit vielen tausend Opfern organisierte und durchfuhrte 4 Kommandeure BearbeitenDivisionskommandeure der 707 ID Dienstzeit Dienstgrad Name3 Mai 1941 bis 22 Februar 1943 Generalmajor Gustav Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim22 Februar bis 25 April 1943 Oberst Hans von Falkenstein25 April bis 1 Juni 1943 Generalleutnant Wilhelm Russwurm1 Juni bis 3 Dezember 1943 Generalleutnant Rudolf Busich3 Dezember 1943 bis 12 Januar 1944 Generalmajor Alexander Conrady12 Januar bis 15 Mai 1944 Generalleutnant Rudolf Busich15 Mai bis 27 Juni 1944 Generalmajor Gustav GihrEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Tessin Die Landstreitkrafte Bd 12 1975 S 157 Tessin Die Landstreitkrafte Bd 12 1975 S 208 248 Jurgen Forster Wehrmacht Krieg und Holocaust in Rolf Dieter Muller Hans Erich Volkmann Hrsg Die Wehrmacht Mythos und Realitat Munchen 1999 S 958 Munchen 1999 S 958 f Peter Lieb Tater aus Uberzeugung Das Tagebuch eines Regimentskommandeurs Ein neuer Zugang zu einer beruchtigten Wehrmachtsdivision Oberst Carl von Andrian und die Judenmorde der 707 Infranteriedivision 1941 42 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 50 2002 Heft 4 S 523 557 hier S 523 f Christian Gerlach Kalkulierte Morde Die deutsche Wirtschafts und Vernichtungspolitik in Weissrussland 1941 bis 1944 Hamburger Edition Hamburg 1999 ISBN 3 930908 54 9 S 617 621 Literatur BearbeitenJohannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 1942 2 Auflage Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58341 0 Peter Lieb Tater aus Uberzeugung Oberst Carl von Andrian und die Judenmorde der 707 Infanteriedivision 1941 42 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 50 2002 Heft 4 S 523 557 PDF im Heftarchiv 6 7 MB Georg Tessin Verbande und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 Band 12 Die Landstreitkrafte 631 800 Biblio Verlag Bissendorf 1975 ISBN 3 7648 1080 7 Hannes Heer Gustav Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtolsheim ein Wehrmachtsgeneral als Organisator des Holocaust In Klaus Michael Mallmann Gerhard Paul Hrsg Karrieren der Gewalt Nationalsozialistische Taterbiographien 2 Auflage Primus Darmstadt 2005 ISBN 978 3 89678 726 2 Weblinks BearbeitenOrganizational History of 371st through 719th German Infantry Security and Panzer Grenadier Divisions 1939 1945 PDF 385 kB Nafziger Collection Combined Armed Research Library Besprechung einer Studie uber die 707 Infanterie Division durch den Archivdirektor des Instituts fur Zeitgeschichte in der FAZInfanterie Divisionen der Wehrmacht der 15 Aufstellungswelle 702 704 707 708 709 710 711 712 713 714 715 716 717 718 719 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 707 Infanterie Division Wehrmacht amp oldid 239054562