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Bedeutende Militaroperationen wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 Bialystok Minsk Dubno Luzk Riwne Smolensk Uman Kiew Odessa Leningrader Blockade Wjasma Brjansk Charkow Rostow Moskau Tula1942 Rschew Charkow Ljuban Wolchow Kertsch Sewastopol Fall Blau Kaukasus Stalingrad Operation Mars1943 Woronesch Charkow Operation Iskra Nordkaukasus Charkow Kursk Orjol Donez Mius Donbass Belgorod Charkow Smolensk Dnepr Kiew1944 Dnepr Karpaten Leningrad Nowgorod Krim Wyborg Petrosawodsk Operation Bagration Lwiw Sandomierz Jassy Kischinew Belgrad Petsamo Kirkenes Baltikum Karpaten Ungarn1945 Kurland Weichsel Oder Ostpreussen Westkarpaten Niederschlesien Ostpommern Plattensee Oberschlesien Wien Oder Berlin Prag Die Wolchow Schlacht auch Ljubaner Operation russisch Lyubanskaya operaciya war eine Offensive der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg die vom 7 Januar bis zum 30 April 1942 andauerte zur Kesselbildung um die sowjetische 2 Stossarmee fuhrte und durch erfolgreiche Gegenangriffe der deutschen 18 Armee von Mitte Marz bis Ende Juni ihren Abschluss fand Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Angriffsplanung 3 Angriffskrafte der Roten Armee 4 Verlauf 4 1 Der Angriff der Wolchowfront 4 2 Deutsche Gegenoffensive 4 3 Das Ende im Wolchowkessel 5 Folgen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Beginn der Leningrader Blockade war der Vormarsch der deutschen Heeresgruppe Nord in der Schlacht um Tichwin vom 16 Oktober bis 30 Dezember 1941 zum Stehen gekommen Die deutsche 18 Armee stand zu Jahresende 1941 an der Eisenbahnlinie Mga Kirischi und am Wolchow den Truppen der Wolchow Front 4 52 und 59 Armee und den linken Flugel der Leningrader Front die 54 Armee in Erwartung einer neuen Offensive gegenuber Das Oberkommando des Heeres verstarkte die Heeresgruppe Nord mit vier Infanteriedivisionen 215 126 250 und 20 mot ID aus der OKH Reserve dazu kamen die 225 Infanteriedivision aus Frankreich und die 2 SS Infanterie Brigade mot aus dem Reich zudem wurden vier Divisionen aus dem Raum Leningrad in die Gefahrenzone am sudlichen Wolchow umgruppiert nbsp Front am Wolchow Ende 1941Als Operationsziel wurde der Wolchow Front von der Stawka die Sprengung der Leningrader Blockade befohlen Die der Front neu unterstellte 2 Stossarmee war Anfang Januar 1942 im Abschnitt Krupitschino Gorodok zwischen der 59 Armee im Norden und der 52 Armee im Suden am Wolchow sudlich von Tschudowo eingeschoben worden Ihr unterstanden die 327 Schutzendivision die 22 23 24 25 53 57 58 und die 59 Schutzenbrigade und etwa 10 Ski Bataillone Die separaten Schutzenbrigaden operierten als verkleinerte Divisionen in jeweiliger Starke von ungefahr 3500 Mann mit 3 Schutzenbataillonen und waren speziell fur Durchbruchsoperationen im Winterkrieg formiert und geschult worden In langer intensiver Ausbildungszeit hinter dem Ural waren die Truppen trainiert mit bester Winterausrustung versehen und in Eiltransporten an die Nordfront geworfen worden Angriffsplanung BearbeitenFur den Durchbruch auf Leningrad war es notig von Sudosten her die starken Verteidigungsstellungen des deutschen I und XXXVIII Armeekorps zwischen Grusino und Kirischi sowie am linken Ufer des Flusses Wolchow zu uberwinden und die neu herangefuhrte 2 Stossarmee im Hauptangriffsfeld sudlich von Tschudowo in Richtung Ljuban nach Norden anzusetzen Der Fluss Wolchow stellt die naturliche in Sud Nord laufende Verbindung zwischen dem Ilmen und dem Ladogasee dar Der zwischen 500 bis 600 Meter breite Fluss fliesst uber den Ilmensee nordwarts in die tiefer gelegene Gegend von Tschudowo und Wolchow 1942 waren die Flussufer noch nicht reguliert und verloren sich nach beiden Seiten hin in morastigem Ufergelande Eine Bahnlinie und eine der wenigen Strassen verliefen entlang des westlichen Flusslaufes allerdings mit notiger Entfernung denn die Uberschwemmungen zur Zeit der Schneeschmelze dehnen sich weit landeinwarts aus Beide Verkehrswege kommen aus dem Raum Ostrow und munden zunachst im Verkehrsknoten Tschudowo bevor die weiteren Anschlusswege nach Leningrad und Tichwin erfolgen Fur die deutsche 18 Armee war der Besitz dieser Verbindungen eine wichtige Voraussetzung fur die Versorgung des zwischen Schlusselburg und Kirischi eingesetzten XXVIII Armeekorps General der Infanterie Mauritz von Wiktorin Angriffskrafte der Roten Armee Bearbeiten nbsp Kirill Afanassjewitsch Merezkow 1940Von Nord nach Sud hatten eine Armee der Leningrader Front Oberbefehlshaber Michail Semjonowitsch Chosin und vier Armeen der Wolchow Front Oberbefehlshaber Armeegeneral Kirill Afanassjewitsch Merezkow die Offensive durchzufuhren 54 Armee Generalmajor Iwan Iwanowitsch Fedjuninski 3 Garde Schutzendivision Oberst Anatoli Andrejewitsch Krasnow 80 115 128 198 281 285 286 und 294 und 311 Schutzendivision 16 und 122 Panzerbrigade4 Armee Generalmajor Pjotr Alexejewitsch Iwanow 4 Garde Schutzendivision Oberst Anatoli Josifowitsch Andrejew 44 65 92 191 310 und 377 Schutzendivision 1 Grenadier Schutzenbrigade 87 Kavalleriedivision59 Armee Generalmajor Iwan Wassiljewitsch Galanin ab 25 April 1942 Generalleutnant Iwan Terentjewitsch Korownikow 372 374 376 und 378 Schutzendivision2 Stossarmee Generalmajor Grigori Grigorjewitsch Sokolow ab 10 Januar 1942 Nikolai Kusmitsch Klykow ab 16 April 1942 Andrei Andrejewitsch Wlassow 327 Schutzendivision Oberst Iwan Michailowitsch Antjufejew 22 23 24 25 53 57 58 und die 59 Schutzenbrigade 13 Kavalleriekorps 25 und 80 Kavalleriedivision 52 Armee Generalleutnant Nikolai Kusmitsch Klykow ab 10 Januar Generalleutnant Wsewolod Fjodorowitsch Jakowlew 46 225 259 267 288 und 305 SchutzendivisionVerlauf BearbeitenDer Angriff der Wolchowfront Bearbeiten nbsp Sowjetische Panzerspahwagen der Leningrader Front vermutlich in der Schlacht am WolchowAm 7 Januar 1942 nachmittags gegen 16 00 Uhr begann bei strenger Kalte in einem schwierigen teils bewaldeten Gelande zwischen Grusino und Sacharino die Offensive der Wolchowfront Die Nordflanke der Hauptangriffsgruppe welche die 2 Stossarmee einnahm wurde von der 4 und der 59 Armee gedeckt welche ihre Truppen am Wolchow Abschnitt beidseitig von Tschudowo konzentrierten Starkes Artilleriefeuer wirkte vor dem Infanterieangriff auf die Abschnitte der 215 Infanterie Division Generalleutnant Baptist Kniess und der 126 Infanterie Division Generalleutnant Paul Laux ein Der nach Nowgorod reichende sudliche Flugel des XXXVIII Armeekorps General der Infanterie von Chappuis die 250 Infanterie Division war von den Angriffen nicht betroffen Das Feuer das zunachst auf der HKL und dem unmittelbaren Hinterland gelegen hatte wurde weiter ruckwarts verlegt bevor der Infanterieangriff einsetzte Zwei Erhebungen waren fur den Erhalt der Wolchow Verteidigung wegen ihrer die weite Niederung etwas uberragenden Lage fur die 215 Infanterie Division von besonderer Bedeutung die Hohe von Dymno auf der Westseite und ihr fast gegenuber auf der Ostseite des Flusses die Hohe bei Borki Auf einer Breite von 18 Kilometer konnten von den Infanterie Regimentern 435 und 380 bis zum Abend zwischen Jamno und Dymno alle sowjetischen Angriffe zuruckgewiesen werden Allein in der ersten halben Stunde der Schlacht hatten die vorderen Angriffsverbande der 2 Stossarmee mehr als 3 000 Tote und Verwundete Einen greifbaren Erfolg erreichte nur die 327 Schutzendivision Oberst I M Antjufejew indem sie die deutschen Truppen aus der Siedlung Krasnoy Poselok vertreiben und die dort befestigten Positionen sturmen konnte Bei der 54 Armee wurde der Hauptschlag sudlich von Wolchow aus der Linie Woronow Bahnstation Pogostje Scharok durch die 3 Garde der 281 und 285 Schutzendivision gefuhrt Von Beginn an waren letztere Angriffe zum Scheitern verurteilt die im Schwerpunkt angesetzte 3 Garde Division kam nirgends voran Um wenigstens das Vorankommen am sudlichen Angriffsabschnitt zu sichern musste das Oberkommando der 2 Stossarmee und der 52 Armee am Morgen des 14 Januar die zweite Angriffsstaffel in die Schlacht werfen Die Truppen der 2 Stossarmee durchbrachen die deutsche Verteidigung an mehreren Stellen Am linken Flugel gelang es der 58 Schutzenbrigade Oberst F M Schiltzow im Raum von Jamno durchzubrechen die deutsche 126 I D musste ihre Stellungen raumen der befestigte Frontpfeiler von Mjasno Bor ging zur Halfte verloren Die rechte Flanke der 215 ID war dadurch offengelegt und vom Westen her ungehinderten Angriffen ausgesetzt Gleichzeitig mit den Angriffen gegen Spaskaja Polistje und Kusino drangen sowjetische Krafte in das Hinterland der 215 I D vor Im Abschnitt der sowjetischen 59 Armee wurden weiterhin keinerlei Erfolge erzielt Die noch gehaltenen Stellungen sudlich Kolomno hinweg bis zum Anschluss an die 126 I D wehrten sich noch am 15 Januar verzweifelt gegen die drohende Umfassung doch sowjetische Krafte hatten bereits den Wald westlich von Bor erreicht und schwenkten nach Norden ein Bis zum Abend war auch der Nordteil von Mjasno Bor wo das I R 435 noch standgehalten hatte verloren gegangen Die befestigten Dorfer Kolomno und Kusino gehorten zu den nachsten Eckpfeilern der deutschen Verteidigung genauso wie die Stellungen bei Dymno Spaskaja Polistje Mostki und Ljubino Pole noch als Wellenbrecher gegenuber den sowjetischen Angriffskraften standgehalten hatten Im Abschnitt der 59 Armee konnte auch die 376 Schutzendivision einen Wolchow Bruckenkopf bei der Siedlung Pertetschno bilden der jedoch nach wenigen Tagen wieder verloren ging Ein weiterer kleiner Bruckenkopf ostlich von Lesno wurde von der 378 Schutzendivision gebildet konnte aber keine 24 Stunden gehalten werden Das OKH war Mitte Januar mit der Kampffuhrung der Heeresgruppe Nord unzufrieden und entliess auf Beschluss Hitlers den Oberbefehlshaber Feldmarschall von Leeb und dessen Stabschef Generalleutnant Brennecke Die Positionen wurden mit Generaloberst von Kuchler und Oberst Wilhelm Hasse neu besetzt Die 18 Armee wurde am 18 Januar von General der Kavallerie Georg Lindemann ubernommen die Fuhrung des vor Leningrad blockierenden L Armeekorps erhielt Generalmajor Philipp Kleffel nbsp Georg Lindemann Oberbefehlshaber der deutschen 18 Armee wurde am 5 Juli 1942 zum Generaloberst befordertBis zum 17 Januar gelang es der Roten Armee nach andauernden dreitagigen Anrennen die Front des deutschen XXXVIII Armeekorps General der Infanterie Friedrich Wilhelm von Chappuis vollstandig zu durchbrechen Die vier Divisionen der 59 Armee waren in der Lage die deutschen Stellungen nordlich von Tschudowo vom Norden her zu flankieren die links eingesetzten Divisionen der 4 Armee 311 und 286 Schutzendivision die vorubergehend der 59 Armee ubertragen wurden versuchten jedoch diesen Erfolg vergeblich zu nutzen Die Breite des Einbruchraumes am Westufer des Wolchow Flusses erweitere sich schnell auf 25 Kilometer doch blieb der Einbruchskorridor bei Mjasno Bor weiterhin auf drei bis vier Kilometer verengt Um die Frontlucke zu schliessen warf das Oberkommando der deutschen 18 Armee verschiedene Alarm und Untereinheiten unter Fuhrung des Stabes der 20 mot I D Kampfgruppe Jaschke aus anderen Frontabschnitten in den Krisenherd Am 25 Januar wurde das kurz zuvor gebildete 13 Kavalleriekorps Generalmajor N I Gussew als mobile Gruppe im Hauptangriffsfeld eingefuhrt zu dem zwei in Reserve gehaltene Kavalleriedivisionen 25 und 80 gehorten sowie die 111 Schutzendivision die der 59 Armee entnommen wurde Um das Kommando und die Kontrolle der auf breiter Front verstreuten Truppen der 2 Stossarmee zu verbessern wurden am 27 Januar drei operative Stossgruppen gebildet Gruppe Korownikow 327 374 111 Schutzendivision und 22 Schutzen Brigade Gruppe Schiltzow 23 24 und 58 Schutzen Brigade alle nach Nordosten gerichteten Formationen wurden zur Gruppe Priwalow 191 und 382 Schutzendivision 57 Ski Brigade vereinigt Bis Ende Januar waren die Truppen der 2 Stossarmee fast 75 Kilometer tief vorgedrungen und hatten mit der Eisenbahnstrecke Nowgorod Leningrad die Zugange zur Stadt Ljuban erreicht Die 54 Armee der Leningrader Front hatte ihre Angriffe vorerst eingestellt nachdem sie die Munition aufgebraucht hatte Zudem bedeuteten weitere Angriffe an der rechte Flanke der Front infolge der wichtigeren Entwicklung im Hauptangriffsfeld nur Krafteverschwendung Westlich der Rollbahn operierte die 2 Stossarmee ostlich davon kampfte die 59 Armee mit Gefechtsstand bei Orelje am ostlichen Wolchow Ufer Auch bei der 59 Armee wurde eine zusatzliche Kampfgruppe unter Generalmajor P F Alferjew etabliert Nach der Auflosung dieser Gruppe die etwa zwei Monate operierte wurde Alferjew zum stellvertretenden Kommandeur der 2 Stossarmee ernannt Die 59 Armee hatte Befehl nach Nordwesten auf Opotschiwalowa und Cholopja Polistje sudwestlich Tschudowo vorzustossen Die 377 Schutzendivision war mit ihren beiden vorderen Regimentern bis an den Ljadno Bach gelangt links davon erreichte die 372 Schutzendivision die deutsche Riegelstellung ostlich von Gluschitza Die 92 Schutzendivision blieb sudlich davon bei Owinez durch Krafte der deutschen 215 Infanterie Division gebunden Die in Reserve stehende 378 Schutzendivision wurde Ende Februar nach vorne gezogen Am 8 Februar stiess die 327 Schutzendivision von Mjasno Bor zum Dorf Krasnaja Gorka vor Der vorderste Truppenverband das 1100 Schutzenregiment wurde sofort in der Ljubaner Stossgruppe des 13 Kavalleriekorps aufgenommen welche neben der 80 Kavalleriedivision aus dem 3 und 42 Skibataillon und einer Kompanie der 7 Garde Panzerbrigade gebildet worden war Der weitere Vorstoss des Kavalleriekorps Gussew blieb solange erfolgreich solang die Offensive streng in nordwestlicher Richtung gefuhrt wurde wo noch wenige deutsche Krafte Widerstand leisteten Sobald die Stossgruppe nach Nordosten direkt auf Ljuban einlenkte wurde sie mehrmals durch deutsche Flankenangriffe zuruckgeschlagen Am 26 Februar passte die Stawka die Aufgabenstellung fur die im Raum Wolchow Kirischi operierende 54 Armee General Iwan Fedjuninski der Leningrader Front neu an und forderte das Oberkommando der 2 Stossarmee auf Ljuban spatestens am 1 Marz endgultig einzunehmen Beide Armeen hatten ihre Stosskeile in konvergierenden Richtungen auf Ljuban zu richten um die deutsche Wolchow Gruppierung bei Grusino zu zerschlagen und erst danach wieder in Richtung Leningrad anzugreifen Die 54 Armee wurde durch das Ende Januar neu formierte 4 Garde Schutzenkorps Generalmajor N A Gagen verstarkt zu dem die 3 Garde Division die 33 und 34 Schutzenbrigade die Ski Bataillone 241 242 und 243 sowie das 40 Garde Korps Artillerie Regiment gehorten Es griff an der Linie Posadnikow Ostrowo Pogostje an durchbrach die Verteidigung des deutschen XXVIII Armeekorps General der Artillerie Herbert Loch und konnte 22 km tief uber den Tigoda Abschnitt in den Raum nordostlich von Ljuban vorzurucken Die Deutschen verlegten rechtzeitig Reserven 2 Divisionen und eine Brigade aus Westeuropa zum XXVIII Armeekorps womit auch der Vormarsch der 54 Armee gestoppt werden konnte Nur etwa 20 Kilometer fehlten zur geplanten Verbindung mit der 2 Stossarmee welche durch Gegenangriffe des deutschen I Armeekorps General der Infanterie Kuno Hans von Both ab 3 Marz General Philipp Kleffel vereitelt wurde Wahrend die 2 Stossarmee in Richtung Ljuban nur noch langsam vorankam scheiterten alle weiteren Aktionen der 59 Armee deren Angriffe bald vollstandig eingestellt wurden nbsp Russische OffensivbewegungenDie Stawka erlaubte dem Oberkommando der Wolchow Front die gesamten Bemuhungen in Richtung auf Spaskaja Polistje und Ljuban zu konzentrieren mehrere Monate lagen diese Orte in der allgemeinen Angriffsrichtung Infolge dieser Entscheidung musste die 4 Armee Generalmajor P A Iwanow den bisherigen Operationsabschnitt der 59 Armee ubernehmen diese gruppierte ihre Verbande weiter nach Suden um parallel zur 2 Stossarmee angreifen zu konnen Dadurch wurden in der Angriffsrichtung Spaskaja Polistje eine Truppenmacht von drei Armeen mit zusammen 231 900 Mann massiert welche den Durchbruch auf Ljuban erzwingen sollte In der Mitte ruckte auf einem 15 Kilometer langen Frontabschnitt die 2 Stossarmee vor rechts die 59 Armee mit einer Stosstruppe an ihrer linken Flanke links die Masse der 52 Armee Generalleutnant Klykow erkrankte Mitte Februar worauf er durch Generalmajor Pjotr Fjodorowitsch Alferjew als Stellvertreter entlastet wurde im Hauptquartier der Front tauchte bereits die Idee auf den Kommandanten vollstandig abzulosen Vom Hauptquartier des Obersten Oberkommandos gesandt traf Marschall K J Woroschilow an der Front ein und ubermittelte die Forderung die Offensivoperationen in Richtung Ljuban zu intensivieren Der Militarrat der Front beschloss Generalmajor W J Taranowitsch Chef der Frontartillerie und Generalmajor A W Kurkin Chef der Panzertruppen zu entsenden um das Kommando der 2 Stossarmee zu unterstutzen Am 20 Februar durchdrangen Teile der 80 Kavalleriedivision die Verteidigung der deutschen 254 Infanteriedivision Generalleutnant Walter Behschnitt und nahmen Krasnaja Gorka ein das Schutzenregiment 1100 erreichte am 25 Februar den Fluss Sytschew Zwei weitere Schutzenregimenter der 327 Schutzendivision waren deutschen Luftangriffen ausgesetzt und konnten keine Verstarkungen nachfuhren Am 27 und 28 Februar konnten deutsche Gegenstosse das SR 1100 bei Krasnaja Gorka umzingeln und abschneiden die hinter dem Ring zu Gegenstossen antretenden Einheiten der 327 Schutzendivision blieben erfolglos Der Generalstabschef der Wolchowfront Generalmajor G D Stelmach wandte sich Ende Februar mit dem Vorschlag an die Stawka die Stossgruppen der Angriffsarmeen neu formieren zu durfen um Krafte frei zu bekommen die dann die auf Ljuban vorruckende 2 Stoss und die 59 Armee verstarken konnen Die Front durfe auf keinen Fall die Angriffe der 2 Stossarmee und der 59 Armee in Richtung Ljuban und Tschudowo einstellen zudem musse vor Ende Marz die Eisenbahnlinie Ljuban Tschudowo erreicht werden Zunachst wurde das 13 Kavalleriekorps mit der 87 Kavalleriedivision aufgestockt welche bisher als Reserve der 4 Armee eingesetzt war Dann folgten Umgruppierungen mehrere Divisionen der 59 Armee zu der auf Ljuban vorruckenden Stossgruppe die zusatzlich mit einer Artilleriegruppe verstarkt wurde Der Militarrat der Wolchow Front kam den Forderungen nach und Anfang Marz befand sich die 2 Stossarmee nach kurzer Artillerievorbereitung wieder im Angriff auf die deutschen Befestigungen Am 14 Marz konnte die 327 Schutzendivision das kurz verlorene Krasnaja Gorka wieder zurucknehmen Zur Fortfuhrung des Durchbruchs wurde beschlossen die 80 Kavalleriedivision Oberst N N Poljakow und die 327 Schutzendivision von Oberst I M Antjufejew einzusetzen Aber am folgenden Morgen gelang es den deutschen Truppen mit den verteidigenden und den neu herangebrachten Einheiten die Stossgruppe abzuschneiden die sowjetischen Angriffsformationen waren funf Tage lang von den Hauptkraften abgeschnitten Als die Munition zur Neige ging durchbrachen sie bei einem Nachtangriff die deutschen Linien von hinten und schlossen sich wieder der Hauptmacht an wobei die Kampffahigkeit noch keine grossen Einbussen erlitt Auf deutscher Seite gelang die Freimachung weiterer Reserven nur unter rucksichtsloser Entblossung der weniger angegriffenen Frontabschnitte So wurde die 61 Infanterie Division aus der Wolchowfront bei Tschudowo herausgelost und westlich der 215 I D zum Schutze der bedrohten Strasse Tschudowo Ljuban eingesetzt Zur Verstarkung der 215 I D war ein SS Regiment unter der Fuhrung des Obersturmbannfuhrers Deutsch spater Obersturmbannfuhrer Debes herangefuhrt und im Anschluss nordlich der Gruppe Heun Infanterie Regiment 435 eingesetzt worden Eine neue Weisung der Stawka animierte die Wolchowfront dazu an in jeder Armee neue Stossgruppen zu bilden Leider waren die neu eingesetzten Schutzendivisionen 111 191 327 366 und 382 schon zu Beginn wegen der vorherigen Einsatze bei Personal und Waffen nicht aufgefullt worden es mangelte an Munition und es gab nur wenig Luftunterstutzung Daher konnten die Stossverbande trotz aller Bemuhungen keine Erfolge erreichen alle weiteren Angriffe gegen Ljuban wurden von den deutschen Truppen abgeschlagen Deutsche Gegenoffensive Bearbeiten Inzwischen hatte die deutsche 18 Armee elf Divisionen gegenuber der sowjetischen Wolchowfront konzentriert und ging am 15 Marz mit der Halfte dieser Truppenzahl zur Gegenoffensive uber Es gelang den Verbanden der deutschen 61 I D die westlich der Rollbahn uber Gluschitza nach Norden vorgestossenen sowjetischen Verbande von ihren Nachschubverbindungen abzuschneiden Aus den zunachst schwachen Anfangen einer sich anbahnenden Einschliessung dieser Feindkrafte war im Zusammenwirken mit der 215 I D und der Gruppe Debes ein festerer Einschliessungsring um Gluschitza hergestellt worden Am 19 Marz konnte die 2 Stossarmee als vollstandig abgeschnitten betrachtet werden Am 27 Marz gelang es der 52 und 59 Armee unter hohen Verlusten die Einkesselung wieder aufzubrechen der Zugang zu den Stellungen der 2 Stossarmee bei Mjasno Bor blieb jedoch wie bisher auf drei bis funf Kilometer verengt und war der Angriffspunkt fur die sich verstarkenden deutsche Stossgruppen Die geoffneten Verbindungen zur 2 Stossarmee wurden von den Deutschen neuerlich getrennt Mitte April kehrte Marschall Woroschilow der in Moskau neue Instruktionen erhalten hatte zum Fronthauptquartier zuruck Mit ihm kamen das Parteimitglied G M Malenkow sowie Generalleutnant A A Nowikow stellvertretender Kommandeur der Luftwaffe der Roten Armee und auch Generalleutnant Andrei A Wlassow der auf Wunsch der Stawka zum stellvertretenden Kommandeur der Wolchow Front ernannt wurde Am 19 April wurde N K Klykow seines Postens enthoben er sollte nach der Katastrophe am 24 Juli kurzfristig zuruckkehren und am nachsten Tag dem 20 April wurde Generalleutnant Andrei A Wlassow dann auch an die Spitze der 2 Stossarmee gestellt nbsp M S ChosinAm 21 April wurde auf Befehl der Stawka das Hauptquartier die Wolchow Front aufgelost Diese Entscheidung wurde durch die Notwendigkeit eines einheitlichen Kommandos motiviert was vernunftig gewesen ware wenn nicht der wenig befahigte General Chosin die Position des Oberbefehlshabers der Wolchow Gruppe 2 Stoss 4 8 52 54 und 59 Armee erhalten hatte Die Leningrader Gruppe 23 42 und 55 Armee Kusten und Newa Gruppe wurde ab 23 April an Generalleutnant L A Goworow ubertragen der zuvor die 5 Armee der Westfront befehligt hatte Trotz der schwierigen Lage der 2 Stossarmee bestand Chosin auf Druck der Stawka auf eine Fortsetzung der Offensive ein Bestreben dass wegen der Situation unhaltbar war Erst am 30 April wurde der abgeschnittenen 2 Stossarmee der Befehl erteilt auf den erreichten Positionen zur Verteidigung uberzugehen womit die sowjetische Ljubaner Angriffsoperation ihr Ende fand Das Ende im Wolchowkessel Bearbeiten Als General Chosin in Malaja Wischera im Hauptquartier der Wolchow Front eintraf und das Kommando der Wolchow Gruppe ubernahm war die militarische Lage sehr schwierig die 2 Stossarmee und ein Teil der 59 Armee die 4 Garde 378 267 259 191 46 327 328 305 Schutzendivision das 13 Kavalleriekorps 87 25 und 80 Kavalleriedivision und die 22 24 25 53 57 und 58 Schutzenbrigade waren vollstandig abgeschnitten Nur notdurftig aus der Luft versorgt umzingelt ohne Nahrung Medikamente und Munition in halb mit Wasser uberfluteten Schutzengraben harrten die Truppen der 2 Stossarmee bereits zwei Monate in ihren Stellungen aus Um die Offensive auf Ljuban fortzusetzen wurde auf Befehl Chosins ausserhalb des Kessel das 6 Garde Schutzenkorps gebildet und Krafte zur Reorganisation das 13 Kavalleriekorps bereitgestellt Der Abschluss der Vorbereitungen zum Einsatz der beiden Korps als Teil der 2 Stossarmee war fur 15 Mai geplant General Chosin begann bald selbst an der Zweckmassigkeit seiner Anordnungen zu zweifeln und sandte am 11 Mai einen Bericht an die Stawka in dem er den riskanten Vorschlag unterbreitete den im Winter erzielten Gelandegewinn der 2 Stossarmee vollstandig aufzugeben und die Truppen uber den Wolchow zuruckzuziehen Zuvor wurde der Stabschef und ein Mitglied des Militarrates der 2 Stossarmee in das Hauptquartier der Wolchow Gruppe gerufen um sich mit der Organisation des Abzuges der 2 Stossarmee vertraut zu machen Ab 16 Mai als die Wege wieder trockener waren wurde zunachst das 13 Kavalleriekorps die 24 und 58 Schutzenbrigade die 4 Garde und 378 Schutzendivision und die 7 Garde und 29 Panzerbrigade aus dem Kessel abgezogen Bis zum 1 Juni wurden auch die 191 und 328 Schutzendivision und alle verwundeten Soldaten evakuiert Von Seiten der deutschen 18 Armee wurde der planmassige Abzug der Truppen der 2 Stossarmee uber den Korridor bei Mjasno Bor schnell erkannt und Gegenmassnahmen eingeleitet Zum Schliessen des Flaschenhalses bei Spaskaja Polistje wurden die 121 und die 58 Infanterie Division herangezogen Nun zeigte sich die entscheidende Bedeutung des Haltens dieses hart umkampften Ortes der die vergangenen Monate im Brennpunkt der Kampfe gestanden war Die Genehmigung der Stawka zum Ausbruch der 2 Stossarmee kam lange Zeit nicht im Hauptquartier der Wolchow Gruppe an schliesslich traf der Befehl am 21 Mai um 17 20 Uhr ein Erst danach erhielt der im Kessel befindliche General Wlassow die offizielle Genehmigung zum Ausbruch und begann ab 24 Mai mit dem allgemeinen Ruckzug seiner Truppen Am 30 Mai gelang einer aus Teilen der 121 Infanterie Division gebildeten Kampfgruppe unter Generalmajor Wandel den Anschluss an die 126 Infanterie Division wieder herzustellen und trotz mehrfacher sowjetischer Gegenangriffe den Ruckzugskorridor bei Mjasno Bor endgultig zu schliessen Nach der Heranfuhrung ausreichender Verstarkungen ubernahm zwischen 22 und 27 Juni 1942 von Norden her General der Kavallerie Philipp Kleffel die Aufgabe den Kessel zusammen mit dem von Suden her operierenden XXXVIII Armeekorps General der Infanterie Siegfried Haenicke einzuengen und die dort befindlichen Krafte der Roten Armee zu zerschlagen Bei den am 24 und 25 Juni erfolgten letzten sowjetischen Versuchen aus den Kessel auszubrechen wurde die 2 Stossarmee fast vollstandig aufgerieben Nur zwischen 6 000 und 16 000 Rotarmisten konnten die Auffanglinien der am Wolchow fuhrenden 59 Armee erreichen 14 000 bis 20 000 kamen allein bei diesem Ausbruchsversuch ums Leben General Wlassow verbarg sich zunachst hinter den deutschen Linien geriet aber am 12 Juli in deutsche Gefangenschaft wechselte bald die Seiten und wurde in Folge Kommandeur der mit Deutschland verbundeten Russischen Befreiungsarmee Folgen Bearbeiten nbsp Frontverlauf um Leningrad ab Mai 1942Die Rote Armee hatte zwar Gelandegewinne erzielt jedoch unter unverhaltnismassig hohen Verlusten 95 000 Tote und Gefangene 213 000 Verwundete Die Ziele der Operation wurden nicht erreicht die 2 Stossarmee war vollstandig aufgerieben Um sich einen Eindruck von der Harte der Kampfe zu machen konnen exemplarisch die statistischen Zahlen der deutschen 215 Infanterie Division herangezogen werden Diese hatte im Zeitraum vom 23 November 1941 bis zum 18 Juli 1942 folgende Verluste zu beklagen 961 Tote 3119 Verwundete 180 Vermisste 1633 Frosterkrankungen II und III Grades 1 Im genannten Zeitraum verschossen im Rahmen der Kampfhandlungen allein die leichten Feldhaubitzen der Division 140 000 Granaten sowie die schweren Feldhaubitzen der Division 30 000 Granaten 2 Die Leningrader Blockade dauerte an Die sowjetischen Truppen versuchten August 1942 in der Ersten Ladoga Schlacht erneut die Belagerung zu sprengen und kamen dem deutschen Unternehmen Nordlicht damit zuvor Literatur BearbeitenBei der Betrachtung sowjetischer Quellen mit Ausnahme von Samisdat und Tamisdat Literatur die bis zum Jahr 1987 veroffentlicht wurden muss die Tatigkeit der sowjetischen Zensurbehorden Glawlit Militarzensur bei der Revision diverser Inhalte im Sinne der sowjetischen Ideologie berucksichtigt werden Zensur in der Sowjetunion Nikolai Nikolajewitsch Nikulin VOSPOMINANIYa O VOJNE dt Erinnerungen an den Krieg Verlag Staatliche Ermitage Sankt Petersburg 2008 online Ye Klimchuk The 2nd Strike Army and General Vlasov Or Why Because of One Traitor the Blame Was Laid on the Whole Army Zeitschrift Sovietsky Voin Ausgabe 4 1990 englisch David M Glantz Soviet Military Deception in the Second World War Verlag Frank Cass New York 1989 ISBN 0 7146 3347 X S 68 71 M Chosin Ob odnoj maloissledovannoj operacii dt Uber eine schlecht ausgewertete Militaroperation Zeitschrift Voenno istoricheskij zhurnal Ausgabe 2 1966 online Kirill Merezkow Na volhovskih rubezhah dt An den Ufern des Wolchow Zeitschrift Voenno istoricheskij zhurnal Ausgabe 1 1965 Weblinks BearbeitenLjubaner Operation russisch Kurzbeschreibung der Ljubaner Operation Webseite uber den Verlauf der Leningrader Blockade russisch sowjetische Verlustzahlen infolge der Ljubaner Operation russisch Einzelnachweise Bearbeiten Walter Schelm Hans Mehrle Die Geschichte der 215 Infanterie Division Nebel Verlag S 123 Walter Schelm Hans Mehrle Die Geschichte der 215 Infanterie Division Nebel Verlag S 124 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht am Wolchow amp oldid 238577007