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Das Generalkommando XXXVIII 38 Armeekorps war ein Grossverband der deutschen Wehrmacht der im Zweiten Weltkrieg zunachst an der Westfront 1940 und ab 1941 bis zum Kriegsende an der nordlichen Ostfront Raum Leningrad Wolchow Kurland eingesetzt wurde Am 8 Januar 1945 erfolgte im Kurlandkessel die Umbenennung in XXXVIII Panzerkorps obwohl dem Kommando bis zum Kriegsende auch weiterhin fast nur infanteristische Krafte unterstellt waren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1940 1 2 1941 1 3 1942 und 1943 1 4 1944 und 1945 2 Fuhrung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas XXXVIII 38 Armeekorps wurde am 27 Januar 1940 im Wehrkreis II Stettin unter Erich von Manstein aufgestellt bis zur ersten Phase des Frankreich Feldzuges trug das Generalkommando aus Tarnungsgrunden die Bezeichnung Festungsbaustab 38 1940 Bearbeiten Am 10 Mai 1940 traf beim Generalkommando 38 der Befehl ein aus Stettin zunachst nach Braunschweig zu verlegen Am 13 Mai ging es von dort nach Dusseldorf wo das Korps unter den Befehl der Heeresgruppe B trat Im Fall Gelb wurde das Generalkommando ab 16 Mai der Heeresgruppe A zugefuhrt und hatte die Aufgabe die als Reserve ankommenden Divisionen der 9 Armee hinter der Front in Richtung zur Maas vorzuschieben Am 22 Mai befanden sich im Korpsbereich die 78 81 162 169 260 290 292 293 294 296 und 298 Infanterie Division Ab 27 Mai begann das Generalkommando Teile des XIV A K mot zwischen Abbeville und Amiens frei zu machen wo um die Stadt Abbeville auf dem sudlichen Somme Ufer ein Bruckenkopf entstanden war Am gleichen Tag wurde im benachbarten Abschnitt des II A K die im Bruckenkopf liegende 57 I D Generalleutnant Oskar Blumm in der Schlacht bei Abbeville von der franzosischen 2 und 5 Kavallerie Division angegriffen und die folgenden Tage uber 4 Kilometer zum Fluss zuruckgeworfen 1 Fur die zweite Feldzugsphase Fall Rot wurde dem XXXVIII A K mit der 6 46 und 27 Infanterie Division 2 eine aktive Aufgabe zugewiesen Im Verband der 4 Armee hatten die Truppen unter Fuhrung des Generals von Manstein die Somme zwischen Abbeville und Amiens zu uberschritten den verlassenen Abschnitt beiderseits Abbeville hatte das II A K General Stulpnagel zu ubernehmen Zwischen diesem und dem XXXVIII A K wurde bei Ailly das XV Armeekorps mot der Panzergruppe Kleist eingeschoben Der nahe Bruckenkopf von Amiens wurde vom XIV A K mot ubernommen Das XXXVIII A K hatte beiderseits Picquigny einen Angriffsstreifen von nicht ganz 20 Kilometern Den ersten Angriff fuhrte rechts die 46 I D und links die 27 I D wahrend die 6 I D zunachst als Reserve diente die nach der Uberwindung des Flusses zur Vollendung des Durchbruchs eingesetzt werden sollte Gegenuber dem Korpsbereich verteidigten die 5 Kolonial Division und die 13 Division der franzosischen 10 Armee Am 7 Juni wurde die 6 I D die schon tags zuvor auf das sudliche Somme Ufer vorgezogen worden war auf dem rechten Flugel des Korps eingesetzt Die abgekampfte 27 I D wurde in die zweite Linie genommen ihre Stelle auf dem linken Flugel des Korps wurde der neu zugewiesenen 1 Kav Division uberwiesen Am 9 Juni wurde die 6 I D zum Ubergang der Seine bei Les Andelys die 46 I D auf den von Vernon angesetzt Die 1 Kavallerie Division wurde bald dem Korpsbereich entzogen und dem in zweiter Linie folgenden I A K der neu an der Front eingeschobenen 18 Armee unterstellt um nordlich der Seine die Flanke an der Oise zu sichern Am 16 Juni trafen die Divisionen des XXXVIII Korps an der Linie La Ferte Vidame Senonches Chateauneuf nochmals auf organisierten Widerstand das Etappenziel Le Mans wurde rucksichtslos verfolgt Bis zum 22 Juni war es gelungen die 6 und 27 I D auf das Sudufer der Loire zu bringen Am 23 Juni beendete der Waffenstillstand von Compiegne den Feldzug Nach dem Waffenstillstand wurde das Korps nach Sancerre verlegt Ab 25 Juli wurden an die Kanalkuste bei Boulogne und im September sudlich davon Vorbereitungen fur das Unternehmen Seelowe durchgefuhrt dafur wurde das Korps der 9 Armee unterstellt Am 11 November 1940 wurde das Hauptquartier nach Le Touquet verlegt das Generalkommando verblieb noch weitere 6 Monate als Sicherung an der Kanalkuste Ende Dezember waren die 26 34 und 254 Infanterie Division zugeteilt 3 1941 Bearbeiten Zu Beginn des Unternehmen Barbarossa 22 Juni 1941 war das Korps unter General der Infanterie von Chappuis Teil der 18 Armee unterstellt waren zunachst nur die 58 Infanterie Division 4 Die bald zugewiesene 291 I D ruckte zunachst separat an der baltischen Kuste nordwarts nach Libau vor wahrend die 58 I D den Vormarsch des XXXXI Panzerkorps uber Schaulen durch das Baltikum auf Pskow 12 Juli folgte und dann entlang des Ostufers des Ilmensee bis Anfang August Kingisepp erreichte Mitte August erfolgte der Angriff der 58 Infanterie Division auf Narva die zugewiesene 1 Infanterie Division deckte derweil den ostlichen Luga Abschnitt bei Kingissepp Nach der Sicherung Narvas wurde die sowjetische 8 Armee im Zusammenwirken mit dem XXVI Armeekorps Anfang September nach Oranienbaum abgedrangt und dort an der Kuste des Finnischen Golfs blockiert Der allgemeine Angriff auf Leningrad erfolgte nach Ankunft der Panzergruppe 4 die 1 Infanterie Division wurde dabei vom Westen uber Krasnoje Selo und die Dudenhofer Hohen nach Norden angesetzt in der Mitte griff das L und XXVIII A K an Nach dem Ende September erfolgten Abzug der Panzergruppe 4 an den Mittelabschnitt der Ostfront hielt die 18 Armee alleine den Ring um das sudliche Vorfeld von Leningrad das ausgehungert werden sollte Das XXXVIII Korps hielt die neuen Stellungen im Raum Strelna wurde aber Anfang November an den Wolchow zur 16 Armee verlegt um der aus dem Raum nordlich Nowgorod angreifenden Gruppe von Roques mit der 126 und 250 Infanteriedivision Flankenschutz nach Nordosten zu geben Am 12 November griff die gegenuberliegende sowjetische 52 Armee ihrerseits an und trieb das Korps zum Wolchow zuruck Auch das vom XXXIX A K kurzzeitig eroberte Tichwin ging am 30 Dezember wieder verloren 1942 und 1943 Bearbeiten Anfang 1942 hielt das Korps mit der 126 und 250 I D 5 noch immer an der Wolchowfront zwischen Ilmensee und Spasskoje nordlicher Nachbar war die 215 I D des XXXIX A K im Suden erfolgte der Anschluss an das bei Staraja Russa sichernde X Armeekorps Am 7 Januar 1942 starteten die Truppen der Leningrader Front die Ljubaner Operation Am 17 Januar wurden die Linien des XXXVIII Korps am Wolchow durchbrochen die sowjetische 2 Stossarmee ruckte Ende Januar fast 75 Kilometer tief vor und erreichte mit der Eisenbahnstrecke Nowgorod Leningrad die Zugange zur Stadt Ljuban Das Generalkommando deckte darauf am sudlichen Abschnitt des neu gebildeten Frontvorsprungs Bis Mitte Marz hatte die deutsche 18 Armee etwa elf Divisionen gegenuber der sowjetischen Wolchowfront konzentriert und ging zur Gegenoffensive uber Am 19 Marz wurde die 2 Stossarmee fast abgeschnitten die Verbindungen waren nur mehr drei bis funf Kilometer breit Erst Ende Mai traf von der Stawka die Genehmigung zum notig gewordenen Ruckzug ein Zwischen 22 und 27 Juni 1942 ubernahm von Norden her General der Kavallerie Kleffel die Aufgabe den Kessel zusammen mit dem von Suden her operierenden XXXVIII Armeekorps 58 126 und 250 Infanterie Division 6 einzuengen und die dortigen Krafte zu zerschlagen Bei den am 24 und 25 Juni erfolgten letzten Versuchen auszubrechen wurde die 2 Stossarmee im Wolchowkessel fast vollstandig aufgerieben Das XXXVIII A K konnte einen Teil der verlorenen alten Linie am Fluss Wolchow zuruckgewinnen Im November 1942 waren dem Kommando dann die 212 und Teile der 254 I D sowie die 1 Luftwaffen Felddivision 7 und kurzfristig die 20 Infanterie Division mot unterstellt die Truppen blieben fur den Rest des Jahres und auch das ganze Jahr 1943 in den gleichen Stellungen Im Fruhjahr 1943 bildete das Korps mit der 1 Luftwaffenfeld Div 212 und 254 I D in den gleichen Positionen den rechten Flugel der 18 Armee Im April 1943 waren unterstellt 23 und 217 I D 1 Luftwaffen Feld Division 8 Anfang Juli 1943 waren unterstellt 1 Luftwaffenfeld Div 217 I D lett SS Freiw Brigade 9 1944 und 1945 Bearbeiten Am 14 Januar 1944 starteten sowjetische Truppen die Leningrad Nowgoroder Operation Das Korps 28 Jager Division 1 Luftwaffen Feld Division und 2 lettische SS Freiwilligen Brigade 10 wurde im Raum Nowgorod von der sowjetischen 59 Armee angegriffen am 20 Januar fiel die Stadt nach sudlichen Flankenangriffen uber den gefrorenen Ilmensees Bei der Folgeoperation der Nowgorod Luga Operation musste sich die 18 Armee auf Luga zuruckziehen das wiederum am 12 Februar verloren ging Beim allgemeinen Ruckzug auf die Pantherstellung zog sich die Truppen des Korps nach Ostrow zuruck wo sich die Front Anfang Marz 1944 wieder stabilisierte Anfang Juni 1944 waren die 121 und 32 I D sowie die 21 Luftwaffen Felddivision unterstellt Am 17 Juli begann die nachste sowjetische Offensive innerhalb von 2 Tagen war die deutsche Verteidigung sudlich von Ostrow durchbrochen die 21 Luftwaffen Felddivision wurde dabei zerschlagen Die Sowjets drangen 40 km tief vor und am 21 Juli wurde auch Ostrow aufgegeben um eine Einkreisung zu vermeiden Am 14 September eroffneten die 2 und die 3 Baltische Front die erste Phase der Rigaer Operation Die 1 Stossarmee durchbrach die Verteidigung des XXXVIII Armeekorps 21 Lw feld Div 83 und 227 I D 11 und stiess bis zum Abend des 17 September fast 50 Kilometer tief vor Am 1 Oktober bildete die 18 Armee einen halbrunden Verteidigungsring um Riga nach Nordosten mit einer stark besetzten Flanke zur Kuste des Rigaer Meerbusen Ab 5 Oktober wurde auch der Bruckenkopf Riga evakuiert das Korps zog seine Verbande uber die westliche Duna in den Kessel von Kurland zuruck wobei die Truppen Abwehrstellungen bei Autz einnahmen Bereits Ende Oktober stand das Generalkommando bei der 16 Armee wieder im Grosskampf zwischen dem Lielauce und dem Zebreser See konnten mehrere Angriffe der sowjetischen 10 Gardearmee abgeschlagen werden Nach einer kurzen Neugruppierung griffen am 19 November wieder 15 sowjetische Divisionen im Raum sudlich von Saldus Frauenburg an Das Generalkommando 205 215 290 und 329 I D 12 konnte standhalten nach drei Tagen flauten die Angriffe nach schweren Verlusten der Roten Armee und ohne Gelandegewinne wieder ab Vom 21 bis 23 Dezember griffen abermals starke sowjetische Krafte gegen die eigene Front und dem linken Nachbarn L A K an konnten jedoch aufgrund rechtzeitiger Gegenangriffe der deutschen 12 Panzerdivision abgewiesen werden Das XXXVIII Armeekorps erfuhr wegen der Abwehrerfolge am 8 Januar 1945 die Umbenennung in XXXVIII Panzerkorps Anfang Marz standen die 122 und 329 I D wieder im Abwehrkampf die 215 I D war bereits aus den Kessel evakuiert worden 13 Die Kapitulation erfolgte im Rahmen der 16 Armee Anfang Mai im Raum Kuldiga Das XXXVIII Panzerkorps 12 Panzer 122 und 329 Division hatte die Stellungen zusammen mit dem rechts eingesetzten L Armeekorps 11 und 290 I D und dem links haltenden XVI Armeekorps 81 205 und 218 I D bis zum Ende des Krieges gehalten Fuhrung BearbeitenKommandierende Generale General der Infanterie Erich von Manstein 1 Februar 1940 bis 28 Februar 1941 General der Infanterie Friedrich Wilhelm von Chappuis 15 Marz 1941 bis 23 April 1942 General der Infanterie Siegfried Haenicke 23 April 1942 bis 29 Juni 1942 General der Artillerie Kurt Herzog 29 Juni 1942 bis 8 Januar 1945 General der Artillerie Horst von Mellenthin 8 Januar 1945 bis 16 Marz 1945 General der Artillerie Kurt Herzog 16 Marz 1945 10 Mai 1945Literatur BearbeitenPercy E Schramm Hrsg Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1965 Band I 1940 41 bearbeitet von Hans Adolf Jacobsen Band II 1942 bearbeitet von Andreas Hillgruber Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1965 Band III 1943 bearbeitet von Walther Hubatsch Bernard amp Graefe Verlag fur Wehrwesen Frankfurt am Main 1965 Erich von Manstein Verlorene Siege Bernard amp Graefe Verlag Bonn 2011 ISBN 978 3 7637 5253 9 Einzelnachweise Bearbeiten Manstein Verlorene Siege S 129 f OKW KTB Kriegsjahr 1940 Schemat Kriegsgliederung S 1122 OKW KTB Kriegsjahr 1940 Schemat Kriegsgliederung S 1127 Chris Bishop Schlachtenplane S 75 OKW KTB Kriegsjahr 1942 Schemat Kriegsgliederung S 1356 OKW KTB Kriegsjahr 1942 Schemat Kriegsgliederung S 1375 OKW KTB Kriegsjahr 1942 Schemat Kriegsgliederung S 1389 OKW KTB Kriegsjahr 1943 Schematische Kriegsgliederung S 259 OKW KTB Kriegsjahr 1943 Schematische Kriegsgliederung S 734 OKW KTB Anhang Schematische Kriegsgliederung S 1400 OKW KTB Kriegsjahr 1944 2 Teilband S 1877 OKW KTB Kriegsjahr 1944 2 Teilband Schematische Gliederungen S 1888 OKW KTB Kriegsjahr 1944 2 Teilband Schematische Gliederungen S 1897Generalkommandos Korps und Hohere Kommandos des Heeres der Wehrmacht Armeekorps I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVIII XXXIX XXXX XXXXI XXXXII XXXXIII XXXXIV XXXXVI XXXXVII XXXXVIII L LI LII LIII LIV LV LVII LIX LXII LXIII LXIV LXV LXVI LXVII LXVIII LXIX LXX LXXI LXXII LXXIII LXXIV LXXV LXXVI LXXVIII LXXX LXXXI LXXXII LXXXIII LXXXIV LXXXV LXXXVI LXXXVII LXXXVIII LXXXIX LXXXX LXXXXI LXXXXVII CI Panzerkorps III IV VII XIV XXIV XXXIX XXXX XXXXI XXXXVI XXXXVII XXXXVIII LVI LVII LVIII LXXVI Feldherrnhalle GrossdeutschlandGebirgs Korps XV XVIII XIX XXI XXII XXXVI XXXXIX LI Kavallerie Korps I Hohere Kommandos z b V XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXXV LIX LX LXV LXX LXXI Reserve Korps LVIII LXI LXII LXIV LXVI LXVII LXIX Sonstige Deutsches Afrikakorps Generalkommando Dehner Generalkommando Breslau Generalkommando Ems Generalkommando der Grenztruppen Eifel Generalkommando Forster Generalkommando Feldt Generalkommando G Generalkommando Hoehne Generalkommando Kleffel Generalkommando Kniess Generalkommando Lombardia Generalkommando Gebirgskorps Norwegen Generalkommando Nordbretagne Generalkommando Korps Oder Generalkommando der Grenztruppen Oberrhein Generalkommando Rothkirch Generalkommando der Grenztruppen Saarpfalz Generalkommando Schelde Generalkommando Tettau Generalkommando Walkure Generalkommando Witthoft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title XXXVIII Armeekorps Wehrmacht amp oldid 231050409