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Das Deutsche Afrikakorps DAK war ein Grossverband der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg der von 1941 bis 1943 auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz zum Einsatz kam und hier mit seinen gepanzerten Verbanden den Kern der spateren deutsch italienischen Panzerarmee Afrika bildete Das Operationsgebiet erstreckte sich im Verlaufe des Krieges von Tunesien uber Libyen bis Agypten Falschlich wird bisweilen das gesamte deutsche Kontingent im Afrikafeldzug als Afrikakorps bezeichnet Deutsches Afrikakorps DAK Das Signet des DAK eine stilisierte Palme mit HakenkreuzAktiv 21 Februar 1941 bis 30 Juni 1943 formelle Auflosung Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTyp KorpsAufstellungsort TripolisMotto Ritterlich im Kriege wachsam fur den Frieden Zweiter Weltkrieg Afrikafeldzug Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Ziele 1 3 Einsatz des Korps 1 4 Niederlage 2 Organisation 3 Kommandierende Generale 4 Das Afrikakorps in der NS Propaganda 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der Afrikafeldzug begann am 13 September 1940 mit einem Angriff der zahlenmassig weit uberlegenen italienischen 10 Armee aus Libyen auf das von britischen Truppen besetzte Agypten Die Briten konnten durch Truppenentsendungen aus Staaten des Empire ihre Krafte soweit verstarken dass sie im Dezember zu einem Gegenangriff der Operation Compass ubergehen konnten der bis Anfang Februar 1941 weit nach Libyen hinein vordrang und zur beinahe vollstandigen Zerschlagung der italienischen Armee fuhrte Um die Niederlage Italiens abzuwenden schickte Hitler Anfang Februar 1941 im Unternehmen Sonnenblume die ersten Truppenverbande des spateren DAK zur Verstarkung der italienischen Truppen nach Afrika Die ersten deutschen Verbande trafen am 11 Februar 1941 in Tripolis ein 1 Am 16 Februar wurde der Stab des Befehlshabers der deutschen Truppen in Libyen unter dem damaligen Generalleutnant Erwin Rommel gebildet der wenige Tage spater in Deutsches Afrikakorps umbenannt wurde Rommel hatte sich zuvor als Kommandeur der 7 Panzer Division wahrend des Westfeldzugs ausgezeichnet Ziele Bearbeiten nbsp Ein Panzerkampfwagen III des Afrikakorps in Nordafrika Im Hintergrund brennt ein wahrscheinlich abgeschossener LKW In den deutschen Kriegsplanen hatte die Kriegsfront in Nordafrika bis dahin nur eine untergeordnete Bedeutung gehabt der deutsche Schwerpunkt lag zu jener Zeit bei der Vorbereitung des Feldzugs gegen die Sowjetunion Adolf Hitler hatte deswegen erst nach einigem Zogern der Entsendung deutscher Truppen nach Afrika zugestimmt Fur Grossbritannien war Afrika zu dieser Zeit das einzige Kampfgebiet auf dem sich britische Truppen und Truppen der Achsenmachte gegenuberstanden und so wurden grosse Anstrengungen auf diesem Kriegsschauplatz unternommen Weil Grossbritannien mit der Royal Navy und der Royal Air Force das Mittelmeer beherrschte litten seine Gegner standig unter dem Problem ihren Nachschub uber das Mittelmeer sichern zu mussen Mit Gibraltar und der Insel Malta verfugten die Briten uber wichtige Stutzpunkte gegen die Nachschublinien der Achse Aus diesem Grund hatte das deutsche OKW bereits im Dezember mit Zustimmung des Duce das X Fliegerkorps auf Sizilien stationiert Welches das strategische Fernziel des Afrikakorps war ist in der Forschung umstritten Der Historiker Christian Hartmann vertritt die These dass das Afrikakorps in erster Linie defensive Aufgaben hatte und nur als Reaktion auf die drohende italienische Niederlage in Libyen aufgestellt wurde 2 Dietrich Eichholtz sieht das Afrikakorps dagegen im Zentrum von Hitlers Strategie In seinem 2006 entstandenen Buch Krieg um Ol beschreibt er eine angeblich geplante Kaukasuszange Ziel sei der Suezkanal und damit die Olversorgung Grossbritanniens gewesen die vom Afrikakorps einerseits und andererseits von Truppen aus dem Kaukasus oder aus dem Irak der unter Ministerprasident Raschid Ali al Gailani zwischenzeitlich auf Seiten Deutschlands zu stehen schien erobert werden sollte 3 Einsatz des Korps Bearbeiten Aufgrund des Abzugs britischer Truppen nach Griechenland ab Anfang Marz 1941 kam der britische Vormarsch in der Kyrenaika bei El Agheila vorerst zum Stehen Die italienischen Truppen in Libyen wurden reorganisiert und durch Divisionen aus dem Mutterland verstarkt Mitte Marz trafen die ersten Panzer der 5 leichten Division in Tripolis ein zusatzlich wurde nun auch die 15 Panzer Division nach Afrika beordert Zwei italienische Divisionen darunter die 132 Panzerdivision Ariete wurden Rommels DAK unterstellt Das britische Nahostkommando in Kairo rechnete bereits durch Ultra Informationen unterrichtet mit einem Angriff des DAK auf Agedabia und zog seine Truppen dorthin zuruck Zu ersten ernsthaften Gefechten mit Rommels Truppen kam es Anfang April bei Marsa el Brega Dieser Vorstoss wurde von Rommels nominellem Vorgesetzten dem italienischen Befehlshaber in Libyen Italo Gariboldi nicht gebilligt Das DAK setzte dennoch den Vormarsch weiter fort und erreichte eine Woche spater die Festung Tobruk wo mehrere australische Divisionen eingeschlossen wurden und wenig spater Sollum in Agypten In der Folge entwickelten sich heftige Gefechte um Tobruk weil britische Truppen die Stadt und deren Verteidiger zu entsetzen versuchten Tobruk wurde in der Folge bis November 1941 erfolglos belagert Ende Juli wurde aus italienischen Verbanden und dem DAK die Panzergruppe Afrika unter Rommels Befehl gebildet deren Auftrag nach der Einnahme Tobruks ein Angriff auf Agypten sein sollte Im August trafen erste Teile der Division z b V Afrika der spateren 90 leichten Afrika Division in Libyen ein Die 5 leichte Division wurde nach Verstarkungen in 21 Panzer Division umbenannt Weitere Schlachten mit Beteiligung des DAK fanden wahrend der britischen Operation Crusader im Winter 1941 42 beim Unternehmen Theseus im Mai und Juni 1942 und danach bei El Alamein in Agypten statt Die deutschen Truppen waren aufgrund der vorangegangenen schweren Schlachten weitgehend erschopft die Nachschubverbindungen waren trotz der Einnahme Tobruks uberdehnt In der zweiten Schlacht von El Alamein Ende Oktober Anfang November 1942 wurden die deutschen Einheiten unter schweren Verlusten zum Ruckzug gezwungen Niederlage Bearbeiten Hauptartikel Tunesienfeldzug Am 8 November 1942 landeten anglo amerikanische Truppen Operation Torch in Marokko und Algerien wodurch es zu einem Zweifrontenkrieg in Afrika kam Dadurch wurde die Lage auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz fur die deutschen und italienischen Truppen schwieriger Deutschland und Italien verlegten deshalb weitere Truppenverbande nach Tunesien wohin sich die Panzerarmee Afrika zuruckgezogen hatte Angesichts der aussichtslosen Lage kapitulierten die deutschen und italienischen Truppen am 12 und 13 Mai 1943 Infolge des Versaumnisses diese Streitkrafte rechtzeitig nach Italien zuruckzunehmen gerieten nur wenige Monate nach der Schlacht von Stalingrad 150 000 Deutsche und etwa 125 000 Italiener in Kriegsgefangenschaft In Deutschland sprach man in Anspielung auf Stalingrad hinter vorgehaltener Hand von Tunisgrad 4 Zwei Monate spater am 10 Juli 1943 landeten alliierte Soldaten im Rahmen der Operation Husky auf Sizilien Dies bedeutete eine zweite Front auf dem europaischen Kontinent Das Schicksal der Kriegsgefangenen des Afrikakorps von denen viele in die Vereinigten Staaten verbracht wurden wurde in den USA in mehreren regionalen wissenschaftlichen Zeitschriften behandelt 5 6 7 Organisation BearbeitenIm September 1941 gehorten zwei deutsche Divisionen die 21 Panzer Division umbenannt und umgegliedert aus der 5 leichten Division und die 15 Panzer Division die Mitte Mai 1941 eingetroffen war zum DAK unter Generalleutnant Ludwig Cruwell Das DAK war dem Kommando der Panzergruppe Afrika spater umbenannt in Panzerarmee Afrika unterstellt das seit dem 1 Juni 1941 von Rommel gefuhrt wurde und unter italienischem Oberbefehl stand Zur Panzergruppe Afrika gehorten auch italienische Krafte das italienische XXI Armeekorps unter General Navarini mit den drei teilmotorisierten Divisionen Bologna Pavia und Brescia sowie ein weiteres motorisiertes Korps das Corpo d armata di manovra unter General Bastico gebildet aus der 132 Panzerdivision Ariete und den motorisierten Divisionen Trento und Trieste Anfang 1943 schliesslich wurden die aus Libyen zuruckflutenden Einheiten mit den aus Italien nach Tunesien verlegten Kraften zur Heeresgruppe Afrika zusammengefasst Kommandierende Generale Bearbeiten nbsp Erwin Rommel mit Offizieren an der Front bei Tobruk November 1941General der Panzertruppe Erwin Rommel 14 Februar bis 1 September 1941 Generalmajor Philipp Muller Gebhard 1 15 September 1941 m d F b General der Panzertruppe Ludwig Cruwell 15 September 1941 bis 9 Marz 1942 General der Panzertruppe Walther Nehring 9 Marz bis 31 August 1942 Generalmajor Gustav von Vaerst 31 August bis 17 September 1942 m d F b General der Panzertruppe Wilhelm Ritter von Thoma 17 September bis 4 November 1942 Oberst Fritz Bayerlein 4 16 November 1942 m d F b General der Panzertruppe Gustav Fehn 16 November 1942 bis 16 Januar 1943 Oberst Kurt Freiherr von Liebenstein 16 Januar bis 17 Februar 1943 m d F b Generalmajor Karl Bulowius 17 Februar bis 20 Februar 1943 m d F b Generalleutnant Heinz Ziegler 20 Februar bis 5 Marz 1943 m d F b General der Panzertruppe Hans Cramer 5 Marz bis 12 Mai 1943 Kapitulation Das Afrikakorps in der NS Propaganda BearbeitenDas Deutsche Afrikakorps wurde in der deutschen Presse aufgrund seiner erstaunlichen Erfolge mehr als alle anderen Einheiten der Wehrmacht gefeiert Tatsachlich setzte Rommel sich schon in den ersten Tagen der Ankunft uber die Befehle des Oberkommandos hinweg und entwickelte einen Offensivplan der die Briten uberraschte Durch die Erfolge des Korps wurde die NS Propaganda schnell auf Rommel aufmerksam der sich im Frankreichfeldzug mit der Gespensterdivision bereits einen Namen gemacht hatte und zum Helden der Nation hochstilisiert wurde Literatur BearbeitenBernd Peitz Das Afrikakorps in Original Farbfotografien Motorbuch Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02794 7 Battistelli Pier Paolo Rommel s Afrika Korps from Tobruk to El Alamein Osprey Battle Orders 20 2006 ISBN 978 1 84176 901 1 Wolf Heckmann Rommels Krieg in Afrika Tosa Wien 2006 ISBN 978 3 85003 040 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsches Afrikakorps Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsches Afrikakorps desertwar netEinzelnachweise Bearbeiten deutsches afrikakorps de Auszug aus dem Kriegstagebuch des OKH Verlauf der Operationen des DAK im Februar 1941 Memento vom 21 Oktober 2013 im Internet Archive Christian Hartmann Halder Generalstabschef Hitlers 1938 1942 Schoningh Paderborn 1991 S 219 Dietrich Eichholtz Krieg um Ol Ein Erdolimperium als deutsches Kriegsziel 1938 1943 Leipziger Universitatsverlag Leipzig 2006 Alexander Ludeke Der Zweite Weltkrieg Ursachen Ausbruch Verlauf Folgen Berlin 2007 S 105 Merrill R Pritchett William L Shea The Afrika Korps in Arkansas 1943 1946 In The Arkansas Historical Quarterly 37 Jahrgang Nr 1 1978 S 3 22 JSTOR 40023162 englisch Arnold P Krammer When the Afrika Korps Came to Texas In The Southwestern Historical Quarterly 80 Jahrgang Nr 3 Januar 1977 S 247 282 JSTOR 30238448 englisch John S Westerlund Rommel s Afrika Korps in Northern Arizona Austrian Prisoners of War at Navajo Ordnance Depot In The Journal of Arizona History 4 Jahrgang Nr 39 1998 S 405 420 JSTOR 41696462 englisch Generalkommandos Korps und Hohere Kommandos des Heeres der Wehrmacht Armeekorps I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVIII XXXIX XXXX XXXXI XXXXII XXXXIII XXXXIV XXXXVI XXXXVII XXXXVIII L LI LII LIII LIV LV LVII LIX LXII LXIII LXIV LXV LXVI LXVII LXVIII LXIX LXX LXXI LXXII LXXIII LXXIV LXXV LXXVI LXXVIII LXXX LXXXI LXXXII LXXXIII LXXXIV LXXXV LXXXVI LXXXVII LXXXVIII LXXXIX LXXXX LXXXXI LXXXXVII CI Panzerkorps III IV VII XIV XXIV XXXIX XXXX XXXXI XXXXVI XXXXVII XXXXVIII LVI LVII LVIII LXXVI Feldherrnhalle GrossdeutschlandGebirgs Korps XV XVIII XIX XXI XXII XXXVI XXXXIX LI Kavallerie Korps I Hohere Kommandos z b V XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXXV LIX LX LXV LXX LXXI Reserve Korps LVIII LXI LXII LXIV LXVI LXVII LXIX Sonstige Deutsches Afrikakorps Generalkommando Dehner Generalkommando Breslau Generalkommando Ems Generalkommando der Grenztruppen Eifel Generalkommando Forster Generalkommando Feldt Generalkommando G Generalkommando Hoehne Generalkommando Kleffel Generalkommando Kniess Generalkommando Lombardia Generalkommando Gebirgskorps Norwegen Generalkommando Nordbretagne Generalkommando Korps Oder Generalkommando der Grenztruppen Oberrhein Generalkommando Rothkirch Generalkommando der Grenztruppen Saarpfalz Generalkommando Schelde Generalkommando Tettau Generalkommando Walkure Generalkommando Witthoft 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